Ten Years And One Day von Mayachan_ ================================================================================ Prolog: In jener Nacht ---------------------- 01:00 Aufgeregt und mit klopfenden herzen saß die gerade Frischgebackene Highschool Absolventin Ran Mori in ihrem Zimmer vor ihrem Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. Sie war deshalb aufgeregt weil sich heute Nacht ihr leben verändern würde. Sie würde mit ihrer großen Liebe durchbrennen. Zusammen würden sie in eine wundervolle Zukunft starten. Würden sich gute Jobs suchen, heiraten, ein Haus kaufen und dann würden sie eine Familie gründen. Lächelnd sah sie vor ihren inneren Auge zwei aufgeweckte Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Der Junge würde das Ebenbild seines Vaters sein und das Mädchen würde ganz nach ihr kommen. Vielleicht würden sie sich sogar einen Hund zulegen. Mit freudiger Erregung sah sie nach draußen. Sehen konnte sie fast nichts, aber das war nicht so schlimm. Sie würde sein Auto jederzeit erkennen. Er müsste jeden Moment kommen. Er hatte es gestern Abend gesagt. Sie hatte gehört wie er zu seinem besten Freund gesagt hatte. Morgen Nacht werde ich mit meiner Traumfrau durchbrennen. Ich werde sie um halb zwei Nachts von zuhause abholen und dann werden wir von hier verschwinden und hoffentlich nie wieder kommen! Das hatte er gestern Abend im Oishii gesagt. Dem einzigen Restaurant in ihrer kleinen Stadt Saku und Treffpunkt für viele Jugendliche. Die beiden waren gerade von der Toilette gekommen als diese Worte fielen. Ran, die ebenfalls auf der Toilette war hatte es nur gehört weil die Tür einen Spalt offen war. Als ihre Ohren diese Ankündigung vernommen hatten wäre sie am liebsten sofort zu ihm gerannt und hätte ihm umarmt und gesagt, lass und gleich weggehen. Aber das konnte sie nicht, schließlich musste sie noch die wichtigsten Sachen packen z.B. Versichertenkarte, Ausweis und ein bisschen Kleidung. Mehr brauchte sie nicht denn sie hatte ihn. Nervös sah sie auf ihr Handy. Kurz vor halb zwei. Gleich würde er da sein! Oh Gott, das war ja so aufregend! Wo er wohl mit ihr hin wollte? Vielleicht nach Tokio oder Osaka? Das wäre so toll. Sie wollte schon immer nach Tokio ziehen. Wollte dort Karriere machen. Und ihr Traum würde sich scheinbar in wenigen Minuten erfüllen! Überglücklich drückte sie ein Stofftier an ihre Brust. Das war ein Geschenk von ihm gewesen. Er hatte es vor vier Jahren bei einem Volksfest gewonnen und es ihr geschenkt. Sie war so glücklich gewesen. Zärtlich strich sie über die Ohren des kleinen Bären und unterdrückte ein quietschen, ihre Eltern durften davon natürlich nichts mitkriegen, schließlich würde diese ihr niemals erlauben mit ihm zu gehen. Die einzige die davon wusste, war ihre ältere Adoptiv-Schwester Natsumi. Und diese hatte versprochen es ihren Eltern nicht zu sagen, denn sie konnte Rans Entscheidung allzu gut verstehen. Ihre Eltern waren gute Menschen aber sie hatten andere Pläne für ihre Töchter. Zum Beispiel wollten sie ihre Töchter in wohlhabende Familien einheiraten lassen. Sie hatten auch schon geeignete Kandidaten zur Auswahl. Aber Ran wollte das nicht, sie wollte nur ihn und auch Natsumi weigerte sich. Ein Blick auf ihr Handy verriet ihr nun, dass es kurz nach halb zwei war. Da er nicht der pünktlichste war, wusste sie das es sich um einige Minuten verzögern würde, aber das war nicht so schlimm. Wenn er zu jeder Verabredung zu spät kam, würde er auch heute Nacht zu spät kommen. So kannte und liebte sie ihm. Sie öffnete schon mal ihr Fenster. Die Nachtluft war kalt und eine leichte Gänsehaut erschütterte ihren Körper. Sie hatte nur eine leichte Jacke an. Ihre Reisetasche hatte sie fertig gepackt neben sich stehen und wenn sein Auto gleich vor ihrer Tür halten würde, dann würde sie ihre Tasche runter werfen und am Rosengitter runter klettern. Das tat sie oft, wenn sie sich raus schlich. Seufzend sah sie weiter nach draußen. Sie hörte irgendwo in der Dunkelheit eine Eule rufen. Der Wind wehte durch die äste der Bäume. Sie war bereit. Bereit ihr altes Leben hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen. Und sie würde es mit ihm tun. 06.00 Noch immer stand sie am Fenster und sah nach draußen. Die Nacht verschwand und die Sonne ging langsam auf. Zitternd sank sie zu Boden. Warum war er nicht gekommen? Wieso hatte er sie nicht geholt? Er hatte s doch zu Heiji gesagt! War etwas passiert? War er krank geworden? Mit klopfenden Herzen wählte sie seine Nummer. Aber noch bevor es klingeln konnte, kam der Satz: Diese Nummer ist leider nicht vergeben. Nicht vergeben? Aber das war seine Nummer. Was war bloß passiert? Warum? Warum war er nicht da? Warum hatte er sie nicht abgeholt? Sie war seine Traumfrau, sie wusste es! Plötzlich bekam sie einen Anruf von ihrer besten Freundin Kazuha. Schnell nahm sie den Anruf an. „Ja?“ „Ran, du wirst es nicht glauben aber Shinichi...“ „Was ist mit Shinichi?“, unterbrach sie ihre Freundin und sah ängstlich aus. „Er ist mit Asami durchgebrannt! Heiji hat mir eben erzählt, dass er Asami heute Nacht abgeholt hat und die beiden auf den weg nach Amerika sind! Kannst du das glauben?! Ich wusste noch nicht mal, dass die beiden zusammen sind! Wusstest du davon?“ Ihr wurde schlecht. Tränen schossen aus ihren Augen und liefen über ihre Wangen. Asami? Er hatte Asami mitgenommen und nicht sie? Das konnte nicht wahr sein, das durfte nicht wahr sein! „Nein....das wusste ich nicht“, flüsterte sie und unterdrückte verzweifelt ein schluchzen. „Ich bin total baff. Die beiden haben sich auch nie was anmerken lassen. Also ich habe sie nie knutschen gesehen oder so. Echt unglaublich!“, meinte Kazuha total überrascht. „Ja, entschuldige aber ich wollte jetzt duschen gehen. Wir reden später weiter, ja?“, meinte Ran und beendet das Gespräch ohne auf die Antwort zu warten. Wankend stand sie auf und ging in ihr Bad. Sie blieb vor dem Spiegel stehen und sah in ihr Spiegelbild. Ihr ganzer Körper zitterte und ihre Tränen liefen weiter. Plötzlich hob sie eine Hand, ballte sie zur Faust und schlug damit in ihr Siegelbild. Der Spielgel zerbrach in tausend Stücke und einige kleine Teile flogen herum. In ihrer Hand waren kleine Splitter und es fing an zu bluten. Aber das spürte sie gar nicht. Nur den Schmerz in ihrem Herzen. Den Schmerz, ihre große Liebe verloren zu haben und sie spürte unbändige Wut! Wut auf Shinichi, weil er sie nicht ausgewählt und Wut auf Asami weil sie ihn bekommen hatte! Sie ließ ihre Hand sinken und starrte in die zerbrochenen Spiegelteile. In diesem Moment schwor sie sich, dass sie ihm vergessen und nie wieder ihr Herz verschenken würde! Nie wieder würde sie diese Schmerzen erleiden. Shinichi Kudo war von diesem Moment an für sie gestorben! 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