Digimon Prophecy von Fuchspinsel ================================================================================ Kapitel 32: Weit entfernt? -------------------------- „Also das fasse ich jetzt einfach nicht… Wir haben Mitte Mai und du liegst mit einer Erkältung im Bett… Ich dachte das heißt so, weil es passiert, wenn es kalt ist!“, seufzte Hideko. „Tut mir leid… ich muss mich bei meinem Freund angesteckt haben…“, entschuldigte sich der im Bett liegende Yusaku. „Das wird immer verrückter…“ „Es hat am Wochenende halt stark geregnet…“ „Vielleicht solltest du auch mal über Außensport nachdenken… Mizuki scheint es ja gut zu gehen und die war die ganze Zeit über im Regen.“ „Jetzt hör schon auf! Ich hab es mir schließlich nicht ausgesucht, krank zu werden!“, jammerte Yusaku. „In meiner momentanen Lage ist es echt das Schlimmste was mir gerade passieren kann…“ „Ach ja! Mizuki kommt nachher vorbei und gibt dir die Sachen vom heutigen Unterricht!“ „Eh?! Wieso Mizuki?! Und überhaupt, woher weißt du das?!“ „Hat sie mir geschrieben… Als sie das letzte Mal hier war, haben wir Nummern ausgetauscht… Sie hat die Sachen wohl von einem deiner Klassenkameraden bekommen, als sie sich nach dir erkundigt hat.“ „Ah… ver-stehe… Wann haben sich meine Schwester und Mizuki denn bitte so gut angefreundet?!“ „Na dann! Erhol dich noch gut!“, meinte Hideko, tätschelte Yusaku den Kopf und verschwand aus seinem Zimmer. Yusaku seufzte, setzte sich auf und zog einen Block unter seinem Kopfkissen hervor. „Was machst du da?“, wollte Sunmon wissen und flog aufs Bett. „Sollest du dich nicht ausruhen?“ „Das sind meine Aufschriebe zu der Prophezeihung… Ich bin mir ziemlich sicher, dass in ihr wichtige Informationen über unsere Wappen stecken… vielleicht sogar wie wir sie aktivieren und das letzte finden können…“ Sunmon blickte auf das Blatt vor seinem Partner. Dort hatte er die Prophezeiung nieder geschrieben. Yusaku hatte einige Worte, wie die Elemente eingekreist und sich daneben ein paar Notizen gemacht. „Oh… sind das nicht alles Elemente, die wir Partnerdigimon besitzen?“ „Genau! Und jetzt pass auf!“, begann Yusaku und umkreiste das Wort „Entschlossen“. Er verband es über einen Pfeil mit dem Wort „Licht“, das in Folge des Satzes erschien. „Dorumons Element ist das Licht… Tatsus Wappen vermutlich die Entschlossenheit. Ich denke, dass die Prophezeiung uns einen Hinweis darauf gibt, welche Charaktereigenschaft zu welchem Element gehört.“ „Oh! Toll! Geniale Idee! Und was steht bei uns? Bei uns?! W-wo stehen wir denn?!“ „Na hier!“ Yusaku tippte mit dem Bleistift auf die drittletze Zeile. Sunmon las: „Das Feuer wartet geduldig auf sein erscheinen und leuchtet heller denn je… uhm… was soll das denn heißen?!“ „Frag mich was leichteres… die einzige Charaktereigenschaft die ich aus der Prophezeiung herauslesen konnte, war Tatsus Entschlossenheit… deshalb bin ich mir nicht mehr so sicher, ob meine Theorie stimmt…“ Er nahm das Ende seines Bleistifts in den Mund und murmelte: „Sanfte Briese… ob damit Mizukis Fürsorge gemeint ist? Aber wieso steht dann da nicht der fürsorgliche Wind… ob es nur am Klang liegt? Tiefe Finsternis… lebende Erde… nein… so kommen wir nicht weiter…“ „Du Yusaku… was ist eigentlich mit der Zeile nach uns?“ „Huh?“ Der Junge las noch einmal über die Zeile: „Doch auch das Licht hat seine Schattenseite und wird der Finsternis verfallen.“ „Heißt das, dass jemand von uns die Seite wechseln wird? So wie Makuramon von den Devas?“, fragte Sunmon besorgt. „Hm…“, machte Yusaku nur. „Mit dem Licht ist sicher einer von uns Digirittern gemeint… oder doch nur einer unserer Partner? Der Finsternis verfallen… Ob wir wohl mal gegen einen von uns kämpfen müssen?“ „Yusaku!“ „Eh? A-ah mach dir keine Sorgen! Prophezeihungen müssen nicht immer stimmen! U-und außerdem kann der Finsternis verfallen vieles bedeuten! Könnte ja sein, dass jemand von uns nur eine depressive Phase durchmachen muss! Das geht bestimmt vorbei! Und wie es in der letzten Zeile ja steht, müssten wir gegen die Finsteren Fünf gewinnen, wenn wir nur immerzu an einem Strang ziehen!“ „Meinst du, dass die Zeilen der Prophezeiung eine Reihenfolge haben? Dann wären wir ja die letzten?!“ „Eine… Reihenfolge?“, echote der Junge. Er sah über die Zeilen. „Ich… denke nicht… Immerhin hat Dennis noch immer kein Wappen…“   „Du Chapmon?“, fragte Dennis seinen Partner und warf einen Fußball in Richtung Zimmerdecke. „Hm~?“ „Meinst du Aiko und Lopmon finden bald den Aufenthaltsort von unserem Wappen?“ „Ich weiß nicht… Aber es wäre wohl sowieso besser, wenn das nicht jetzt passieren würde… immerhin sind sowohl Yusaku als auch Tatsu im Moment handlungsunfähig.“ Dennis seufzte. „Erinnert mich irgendwie an die Zeit, wo du zum ersten Mal zu Dolphmon digitiert bist.“ „Das klingt so, als wären wir beide steinalt!“ Dennis kicherte: „Ja, hast recht! Aber damals waren die beiden auch nicht dabei…“ „Hey, du hast doch nicht wieder vor, alleine in die Digiwelt zu gehen?!“ „Hältst du mich für so doof? Ich bin lernfähig, weist du?!“ Chapmon lachte: „Na dann ist ja gut!“ Dennis hielt seinen Fußball für einen Moment fest. „Da fällt mir ein… wie wäre es, wenn ich mal trainieren gehe?!“ „Wie? Trainieren?! Was? Aber du musst doch nicht kämpfen!“, stammelte Chapmon. „Du Blödel… ich mein doch nicht fürs Kämpfen trainieren! Ich meine Trainieren im Sinne von Kondition!“ „Kondition?“ „Ja, ja! Im Schloss der Schatten habe ich beinahe schon echt schlapp gemacht! Mein Gamer-Körper hält das einfach nicht so lange durch. Und die anderen sind alle Sportskanonen… abgesehen von Yusaku, aber der hat ja bekanntlich andere Stärken. Außerdem kann er auch echt gut auf seinem Partner reiten…“ „A-aber wenn ich zu Dolphmon digitiere, kannst du doch auch gut auf mir reiten!“ „Ja schon… aber auf so nem brennenden Löwen ist es schon ein bisschen cooler zu reiten, als auf einem Delphin…“ Der Junge sah auf Chapmon, in dessen Augen sich wehleidig Tränen angesammelt hatten. „Heißt das, ich bin uncool?!“, weinte es. „N-Nicht doch! Nein… i-ich meinte nur… also ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Ultra-Level nen echt cooles Reittier abgeben wird… u-und so ein schwebender Delphin ist so gesehen doch auch schon echt cool!“, antwortete Dennis panisch und versuchte seinen Partner zu beruhigen.   Zur selben Zeit in der Digiwelt standen Aiko und Lopmon an einer tiefen Klippe. Das Digimon seufzte. „Was ist los Lopmon? Zweifelst du an seiner Aussage?“, wollte Aiko wissen. „N-nein, das ist es nicht. Ich bin mir sicher, dass er den zerstörten Teil der Prophezeiung richtig zusammengesetzt und auch gedeutet hat…“ „Aber?“ „Es geht nicht darum… ich frage mich nur, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich die Digiritter schon eher über den sechsten Partner hätte informieren sollen. Tsukaimon hat jeden Grund mich zu hassen… ich weiß nicht, wie ich das wieder gutmachen kann.“ „Nun ich denke, indem wir den Digirittern helfen, ihre Wappen zu finden und ihre Kräfte zu entfalten!“ „Hm…“, machte Lopmon nur und sah die Klippe herunter. „Das Wappen von Wasser und Eis soll sich irgendwo da unten befinden… Meinst du, es ist auf dem Grund des Meeres?“, wollte Aiko wissen. „Wäre nicht ganz auszuschließen. Holz und Erde war schließlich in einem Wald. Zwischen den beiden Wappen besteht irgendwie eine Verbindung… so wie Feuer und Wind.“ „Vielleicht weil es Wappen sind, die sich verstärken? Und? Was willst du tun? Sollen wir es den Digirittern mitteilen?“ „…“ „Sie sind noch sehr Mitgenommen von dem Kampf im Schloss der Schatten… Dennis wird bestimmt überstürzt handeln, wenn er davon erfährt.“ „Vermutlich… Aber ich habe das Gefühl, dass ich sie noch einmal verrate, wenn ich es nicht tue…“, murmelte Lopmon. „Du hast sie nicht verraten!“, rief Aiko. „Du dachtest das Digiei wäre zerstört worden! Es hätte die Digiritter nur unnötig belastet! Du hast das richtige getan!“ „Dann würdest du wieder schweigen und darauf warten, dass dich der nächste von ihnen hasst?“ „Uhm… so… meinte ich das nicht… v-vielleicht sollten wir es nur einen von ihnen mitteilen…“ „Dann wälzen wir das Problem nur auf jemand anderes ab!“ Aiko schloss ihren Mund wieder und sah betreten zu Boden. Sie wusste ja, dass LopmonRrecht hatte, aber sie konnten doch auch nicht nichts tun! „Ich denke, das Beste wäre, wenn wir erst einmal nach dem Wappen suchen. Wenn wir bestätigen können, dass er richtig lag, können wir immer noch überlegen, wie wir mit der Information weitemachen.“, überlegte Lopmon. „Ist gut… Ich werde Gesomon, Ebidramon und Shellmon bitten uns zu helfen!“, beendete Aiko das Gespräch und entfernte sich von der Klippe. „Oh Meister Azulongmon… Was soll ich nur tun…“, murmelte Lopmon.   „Sag mal, Mama! Kann ich nach dem Essen mit ein paar Freunden im Park kicken gehen?“, fragte Dennis seine Mutter am Esstisch. Sie blinzelte kurz und sagte nichts. „Darf ich?“, fragte er deswegen nochmal. „W-wie…?“, fragte sie verdutzt. „Hä?! Ich glaub ich hab was an den Ohren… ich hab grad verstanden, dass Dennis draußen spielen will.“, meinte Annika und deutete auf ihre Ohren. „Nein, das hast du richtig verstanden! Ich will im Park mit Marko, Chris und Philipp Fußball spielen! Die haben mich vorher gefragt, ob ich mitmachen will!“ „N-nein… d-das ist kein Problem. Geh nur… Aber sei um 6 wieder zuhause!“ „Klar!“, grinste Dennis, aß seinen Teller auf und verschwand kurz in seinem Zimmer. „Was ist los? Wieso bist du so in Eile?“ „Ich geh mit den andern Fußball spielen! Dann kommt die Kondition von allein!“, meinte Dennis und schnappte sich sein Handy. Als er sein Digivice daneben sah hielt er kurz inne. „Sophie meinte ja, dass es bestimmt nicht schlecht wäre, wenn wir alle auf Bereitschaft sind…“, dachte er und sah seinem Partner in die Augen. „W-was ist?“ „Du kommst mit! Du musst aber so tun, als wärst du ein Plüschtier!“ „Ähm… okay…“, antwortete Chapmon verwirrt.   „Du bist spät Dennis! Wir hätten schon fast ohne dich angefangen…“, meckerte Philipp. „Dabei hast du extra vorhin noch nachgehakt, ob wir heute auch kicken…“, meinte Chris. „Sorry! Musste noch was kurz machen! Meine Mum war so perplex, die hat ne weile gebraucht, um zu verstehen, was ich meinte!“, lachte der Digiritter. „Ja stimmt… mich hat’s auch gewundert… Ich meine sonst is immer irgendein Event in Rune-Soul… oder sonst irgendnen Online-Game weswegen du absagst.“, stellte Marko fest. „Jaa ich weiß! Aber heute ist nix und ich bin on fire! Lasst uns anfangen!“ „Gut! Also die zwei Bäume da hinten, sind das eine und die hier das andere Tor. Du bist bei mir im Team!“, erklärte ihm Marko.   Eine Zeit lang spielten die vier Jungs miteinander. Doch irgendwann konnte Dennis mit ihnen nicht mehr mithalten, weswegen sie eine Pause einlegten. „Wow… ich hätte gedacht, dass so ein Stubenhocker wie du schneller schlappmachen würde!“, lachte Chris. „Ich denke ich nehm das einfach mal als Kompliment…“, murmelte Dennis und holte seine Wasserflasche aus der Tasche. „Huch…“, machte er, als er bemerkte, wie der Bildschrim seines Digivices rot aufblinkte. „Chapmon… was bedeutet das?“, flüsterte er. „Ich weiß nich… aber die Farbe verheißt nichts Gutes…“, flüsterte dieser zurück. „Ich glaube ich spüre ganz schwach ein Digimon…“ „Hier in unsere Welt?!“, rief Dennis. Seine Freunde sahen ihn verdutzt an. „Ähm… Ahahaha… Wisst ihr, ich hab da so ne neue App auf meinem Handy…“, begann der Junge. „Dennis ist und bleibt eben ein Zockerkind! Dachte gleich, dass da was faul is an der Sache. Kann die AR oder was?“, wollte Chris wissen. „J-jaa. Da fängt man so Monster… in unserer Welt…“, log Dennis und versuchte den Blicken seiner Freunde auszuweichen. Dabei fiel seine Aufmerksamkeit auf einen Punkt zwischen den beiden Bäumen die die Jungs als Tor verwendet hatten. Der violette Punk wurde langsam immer größer und gab ein Portal frei. „Oh…Kacke… Chapmoooon… Mach dich bereit!“, sagte er entsetzt. „Leute weg da! Sofort!“ Der Junge schupste seine Freunde zur Seite, während sein Partner digitierte. „Dein Plüschtier hat sich grad in einen Pinguin verwandelt!“, stellte Philipp geschockt fest. „Tut nichts zur Sache! Geh einfach weg von dem Digitor!“ Gerade als er sie vom Portal weggeschoben hatte, trat ein Digimon hindurch, dass der Junge nur zu gut kannte. „Was ist das für ein Kerl im Affenkostüm?!“, rief Philipp entsetzt. „Das ist Makuramon! Das Teil ist gefährlich also lauft weg! Penguinmon!“, erklärte Dennis kurz und hielt sein Digivice auf seinen Partner. „Uwaah! Jetzt ist der Pinguin zu einem Delphin geworden!“, rief Chris. „I-ich erklär euch alles später!“, meinte Dennis kurz und schwang sich auf Dolphmons Rücken. „Dolphmon! Du musst Makuramon irgendwie wieder dazu bringen, in das Tor zu gehen!“ „So so… Habe ich also tatsächlich einen Digiritter gefunden. Ergibst du dich freiwillig?“, lachte Makuramon. „Wir werden’s dir schon zeigen!“, meinte Dennis und Dolphmon schoss einen Pulsschlag auf Makuramon ab. Makuramon fing dies mit Leichtigkeit ab und meinte: „Das fasse ich als ein nein auf…“ Es packte Dolphmon an seinem Schwanz und warf dieses samt seines Partners in das Portal. Doch bevor das geschah, schnappte Dolphmon nach dem seinigen und zog es mit sich durch das Portal. In der Digiwelt angekommen schlug Makuramon mit seiner Faust auf Dolphmons Schnauze und rief: „Lass los!“ Vor Schmerz ließ das Digimon los und wurde von der Wucht gen Boden geschlagen. Es rollte mit seinem Partner zusammen eine Klippe herab, bis die beiden unsanft auf der Meeresoberfläche aufschlugen. Hastig umklammerte Dennis die Rückenflosse seines Partners und meinte: „Tauch ab! Wir müssen schnell von Makuramon wegkommen und den anderen Bescheid geben!“ Dolphmon nickte und sagte: „Gut, dann halt mal die Luft an!“ Darauf tauchte es ab. Nicht lange und das Digimon fand den Eingang einer Höhle. Es tauchte hindurch und schwamm so schnell es konnte an die Wasseroberfläche. Kaum hatten sie diese erreicht schnappte Dennis hastig nach Luft. „Puh! War das knapp! Ich glaube ich sollte auch noch besser lernen die Luft anzuhalten.“, keuchte er, während sein Partner ihn ans Ufer brachte. „Wo sind wir hier?“, wollte der Junge wissen, nachdem er sich rücklings auf den felsigen Boden der Höhle gelegt hatte. „Ich weiß nicht genau… Scheint eine Höhle zu sein, die Luft eingeschlossen hat…“ „Oh Lucky! Stell dir mal vor, die Höhle würde auch unter Wasser stehen…“ „Wah! Dann hätte ich dich ja ertränkt!“, stellte das Digimon panisch fest. „Aber so sind wir wenigstens vorerst vor Makuramon sicher…“ Der Digiritter setzte sich auf und sah sich in der Höhle um. „Sieht nicht so aus, als ob es hier einen anderen Ausgang gäbe…“ „Dann sitzen wir hier fest!“ „Bleib mal locker… Ich versuch mal die anderen zu erreichen. Am besten wohl zuerst Sophie…“, überlegte der Junge und zog sein Digivice vor sein Gesicht. „Sophie! Sophie hörst du mich?“ Für einen Moment hörte der Junge nur ein monotones Rauschen. Doch bald vernahm er Sophies genervte Stimme: „Dennis?! Was ist in dich gefahren?! Wenn du mit mir reden willst, benutz dein Handy und schreib mir ne Nachricht! Ich bin grad auf dem Weg zum Tanzunterricht…“ „Wenn ich mein Handy da hätte und es in der Digiwelt funktionieren würde, dann würde ich ja das machen…“, begann der Junge kleinlaut. „Also du bist echt… warte! DIGIWELT?! Wieso bist DU in der Digiwelt?!“, brüllte sie. „Hey! Ich bin nicht freiwillig hier, falls du das meinst!“ „W-was ist denn passiert?“ „Makuramon hat mich durch ein Portal geworfen und jetzt sitzen Dolphmon und ich in einer Unterwasserhöhle fest…“ „Makuramon?! Wie…“ „Ist jetzt nicht wichtig! Sag einfach den anderen Bescheid und helft mir!“ „M-mach ich! Ich ruf dich nachher zurück!“, meinte Sophie und zog ihr Handy aus der Tasche. Sie wollte gerade eine Nachricht an alle schicken, doch dann hielt sie in ihrer Bewegung inne. „Yusaku und Tatsu sind doch beide krank… Ich… ich kann ihnen nicht Bescheid geben… Miu ist noch so klein… w-was mach ich denn jetzt? Mizuki!“ Sie öffnete ihr Adressbuch und wählte Mizukis Nummer. „Komm schon, geh ran!“, murmelte sie und kaute auf ihrem Daumennagel. Es ertönte das Geräusch, dass jemand angenommen hatte und kurz darauf hörte Sophie die Stimme des Mädchens: „Hallo Sophie! W-was gibt’s?“ „Wir müssen dringend reden! Es geht um Dennis! Bist du grad allein?!“ „N-nicht direkt… aber wenn es um die Digiwelt geht, ist es in Ordnung…“ „G-gut… aber sag Yusaku nichts davon!“ „Wieso, was ist denn los?“ „Dennis steckt in der Digiwelt in einer Unterwasserhöhle fest! Makuramon ist bei ihm!“ „Dennis ist was?! Wie ist das passiert?!“ „Das weiß ich nicht! Ist jetzt auch nicht wichtig! Wir müssen ihn da rausholen! Nur wir zwei!“ „A-aber wie?! W-wo ist er denn?“ „Können wir ihn nicht mit dem Digivice orten?“ „Doch ich denke schon… aber wir müssen doch das Gebiet ausfindig machen und… h-hey!“ „Sophie! Hier ist Yusaku. Bitte erklär mir genau was passiert ist!“ „Y-Yusaku?! A-aber was?“, stammelte Sophie verdutzt. „Keine Sorge! Ich mache nichts Unüberlegtes! Sag mir einfach was passiert ist.“ Sophie seufzte. „Viel weiß ich auch nicht… Dennis hat mir nur gesagt, dass er in einer Unterwasserhöhle in der Digiwelt festsitzt und wegen Makuramon von dort nicht mehr wegkommt.“ „Verstehe danke… Und hast du grade Zeit?“, sagte Yusaku und holte sein Digivice von seinem Schreibtisch. „Sicher…“ „Was hast du vor, Yusaku?“, wollte Mizuki von dem Jungen wissen. Der Junge antwortete nicht, sondern tippte ein paar Tasten auf seinem Digivice. „Dennis! Kannst du mich hören?“ „Y-Yusaku?! Hat Sophie dich angerufen?“, fragte der Junge auf der anderen Seite. „Erklär mir bitte in welchen Teil der Digiwelt du dich befindest. Mizuki und Sophie werden kommen, um dir da rauszuhelfen!“ „I-ich weiß nicht genau… Makuramon hat uns durch ein Portal geschleudert… I-ich glaube dann sind wir eine Klippe runtergefallen und ins Meer…“ „Okay… Mizuki! Kontaktier mal Aiko und Lopmon! Vielleicht wissen die wo das ist!“ Mizuki nickte hastig und zückte das Kommunikationsgerät von Aiko.   „In einer Meereshöhle nahe einer Klippe sagst du… Das klingt fast so, wie der Ort, von dem mir Herr Izu… ah… Ebidramon müsste dort sein! Vielleicht kann es uns mehr darüber sagen!“, überlegte Aiko am anderen Ende. „Sag mir welches Gebiet das sein könnte!“, befahl Yusaku. Kaum hatte das Mädchen ihm dies verraten suchte er die Karte nach naheliegenden Gebieten ab. „Gut… wenn es sich tatsächlich um dieses Gebiet handelt, dann könnte Mizuki den Fernseher hier und Sophie den im naheliegenden Gebiet benutzen… Damit sollte sie schnell zu dir stoßen können. Meinst du, du kannst Lunamon auf ihr Ultralevel digitieren lassen?“ „Klar! Das bekommen wir hin!“, meinte Mizuki entschlossen, während Moonmon stumm nickte. Nachdem sie von Ebidramon die Bestätigung erhalten hatten, dass Makuramon tatsächlich dort war, wandte sie Mizuki dem Bildschirm zu und wollte in die Digiwelt gehen, als Yusaku sie an ihrem Arm festhielt. „Bitte seid vorsichtig! Sollte irgendwas schief gehen, seht zu, dass ihr schnell Schutz findet und mich kontaktiert!“ „Mach dir keine Sorgen! Makuramon ist immerhin auf demselben Level wie Crescemon! Wir werden Dennis zurückhholen!“ Yusaku nickte, lies ihren Arm los und sagte: „Ich vertraue euch!“ „H-hey… Yusaku… was sollen wir eigentlich machen?“, wollte Dennis wissen. „Ich gebe dir Bescheid, wenn Mizuki bei dir ist. Dann taucht ihr aus der Höhle auf und versucht zu ihnen zu stoßen…“ „Na dann hoffe ich doch, dass ein Ultralevel Makuramon einschüchtert…“ „Ja… das hoffe ich auch…“ Dennis seufzte. „Warten ist echt nicht so mein Ding…“ Er sah zu seinem Partner herüber. „Geht’s dir eigentlich gut?“ „J-ja… mach dir keine Sorgen!“ Auf einmal begann die ganze Höhle zu beben. „W-was ist denn jetzt los?!“ Hier und da fielen Gesteinsbrocken von der Decke. „D-die Höhle stürzt ein!“, stellte Dolphmon fest. „Verdammt, das ist bestimmt Makuramon! Raus hier Dolphmon!“, meinte Dennis und packte die Rückenflosse seines Partners. „A-aber Mizuki ist doch noch nicht da…“ „Ist doch jetzt egal! Wir haben eh keine andere Wahl!“ Da Dolphmon kein Wiederspruch einfiel, tat es, wie ihm befohlen und verließ die Höhle über den einzigen Ausgang. Kaum waren sie aufgetaucht, begrüßte sie Makuramon mit einem hämischen Lachen. „Hab ich euch endlich gefunden! Hätte nicht gedacht, dass sich hinter dieser Felswand eine Höhle befindet.“ „Urgh… Verdammt Dolphmon wieder abtauchen!“ Schnell tauchte Dolphmon wieder unter und entkam so der Faust von Makuramon. Einige Meter weiter entfernt tauchte es wieder auf. „Puh! Lass uns so weitermachen, bis Mizuki kommt!“ „A-aber stehst du das durch?“, wollte Dolphmon wissen. „Was muss das muss! Abtauchen!“, grinste Dennis. Für einen Moment schien die Taktik tatsächlich zu funktionieren. Doch plötzlich hörte Makuramon auf und flog etwas höher in die Luft. „Ich lass mich von euch doch nicht an der Nase herumführen!“, rief es und lies drei Kugeln in seinen Händen erscheinen. Kaum hatte Makuramon sie auf den Digiritter und seinen Partner geworfen, blieb Dolphmon nur noch die Möglichkeit nach hinten auszuweichen. „Bao Yu!“, rief das feindliche Digimon und warf die Energiekugel direkt auf Dolphmon. Wissentlich, dass es dieser Attacke nicht mehr ausweichen konnte, tauchte Dolphmon weiter ab und drehte sich um. „Pulsschlag!“, rief es. Die beiden Attacken prallten aufeinander, sodass Dolphmon und sein Partner von der Druckwelle gegen den Meeresboden gedrückt wurden. Als Dennis auf die harte Oberfläche aufschlug hielt er sich die schmerzende Schulter und sah hinter sich. Die Überraschung war in sein Gesicht geschrieben.   Währenddessen hatten Mizuki und Sophie die Klippe endlich erreicht und fanden zu ihrem Entsetzen ein hämisch grinsendes Makuramon vor. „Makuramon! Wo ist Dennis?!“, rief Mizuki. Makuramon lachte finster und fragte: „Ich kann euch zu ihm bringen. Ihr müsst euch nur von mir vernichten lassen.“ „Du Monster!“, brüllte Mizuki. Crescemon stürmte vor und griff Makuramon mit seinem Lunatic Dance an. „Upsi… vergessen, wo ich bin?“, lachte Makuramon und schwebte weiter hinaus aufs Meer. Crescemon blieb direkt an der Klippe stehen und blickte finster Makuramon an. „Ein wenig unpraktisch, wenn man nicht fliegen kann, was?“, meinte Makuramon. „Wie gut, dass wir nicht fliegen müssen!“, meinte Sophie daraufhin und Kiwimon griff Makuramon mit seinem kleinen Picker an. Makuramon streckte seinen Arm aus und brachte die kleinen Vögelchen dazu, in der Luft zu verpuffen. „Aber eure Attacken können mir nichts anhaben.“ „Unsere aber schon! Lunatic dance!“, rief Crescemon und sprang auf Makuramon zu. Es traf das Affen-Digimon mit seiner Lanze und stieß sich dann mit seinen Beinen von ihm ab. Elegant landete Crescemon wieder vor Mizuki an der Klippe. Makuramon knurrte wütend und musste sich erst von diesem Überraschungsangriff erholen. Mizuki nutze die Chance und beugte sich über die Klippe. Sie suchte die Oberfläche nach möglichen Hinweisen auf Dennis ab und rief mehrmals seinen Namen. Etwas weiter draußen bemerkte sie, wie etwas auf sie zu geschwommen kam. Kurz darauf tauchten Dennis und Dolphmon auf dem Rücken eines braun-roten, überdimensionalen Hummers auf. „Dennis!“, rief Mizuki freudig, als sie ihn erkannte. Der Junge hustete heftig und rang nach Luft. Als er seinen Namen vernahm, sah er hastig auf und erblickte die Partner der anderen Digiritter. „HEY! Mizuki! Ich hab es! Ich hab mein Wappen gefunden!“, rief er mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Er hob einen hellgrün leuchtenden Gegenstand empor. „Was?! Du bist immer noch am Leben?!“, knurrte Makuramon, als es sich endlich von dem Angriff erholt hatte. Es ließ sodann eine Kugel in seiner Hand erscheinen. „Dennis pass auf!“, rief Sophie als sie dies sah. „Keine Sorge! Jetzt mischen wir beide auch mit!“, grinste Dennis und steckte das Wappen in sein Amulett. Das Licht seines Wappens verschmolz mit dem seines Digivices und umfasste Dolphmon mit einem hellen Licht. „Dolphmon digitiert zu~ Whamon!“ Das Hummer-Digimon zuckte vor Schreck zusammen und machte dem gewaltigen Dgimon, zu dem Dolphmon geworden war hastig Platz. Dennis sah mit einem Strahlen im Gesicht auf seinen neuen Partner. Vor ihm erstreckte sich ein gigantischer Wal mit braunem Kopfschild und meeresblauen Körper. „Woooow Whamon! Du bist echt cool! W-wir haben sogar gleich das Ultra-Level geschafft!“, staunte der Junge. „Tze! Größe ist nicht alles! Bao Yu!“ „Düsenpfeil!“ Aus seinem Atemloch schoss Whamon einen riesigen Wasserstrahl hervor, der die Kugel von Makuramon auf es zurückschoss. Hastig wich Makuramon Richtung Küste aus. Doch dort wartete schon Crescemon auf es und griff es ebenso mit seiner Lanze an und schleuderte es in den nahe liegenden Wald. Sophie stellte sich vor den Wald und suchte ihn nach dem Digimon ab. „Glaubst du immer noch, dass du uns so einfach besiegen kannst?“, fragte sie in den Wald hinein. Ein finsteres Knurren war zu hören. „Das wird mir hier zu bunt! Aber glaubt ja nicht, dass ihr schon gewonnen habt, Digiritter.“, das waren Makuramons letzte Worte, bevor es im Schatten der Wälder vollends verschwand. „Wa-. Es ist einfach geflohen…“, stellte Mizuki fest. „Tja! Dem ist halt aufgefallen, dass es gegen zwei Ultralevel keine Chance hat!“, meinte Dennis mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Der Junge sprang von Whamons Kopf auf die Klippe. „Dennis! Geht es dir gut?! Bist du verletzt?!“, wollte Mizuki dann wissen und kam auf den Jungen zu. „Mir ging’s nie besser! Seht ihr das?! Seht ihr das?! Penguinmon ist zu Whamon digitiert!“ „Ja! Das ist unglaublich! W-wie habt ihr das geschafft? Wo war dein Wappen?“, wollte Mizuki wissen. „Hier unten! Auf dem Meeresboden! Durch Makuramons Attacke sind wir darauf gelandet.“ „Warte… das bedeutet, als du uns das Wappen gezeigt hast, hattest du es wirklich erst endeckt…“, stellte Sophie fest. „Jep! Und wir haben es gleich aktiviert! Das ist so krass!“, kicherte Dennis. „Das kam echt unerwartet…“, meinte Mizuki. „Wie hat sich dein Wappen denn aktiviert?“ „Hm…“, machte Dennis. „Keine Ahnung! Ich war einfach nur so glücklich, dass wir es endlich gefunden hatten!“ Dabei kratzte sich der Junge am Hinterkopf. „Dann aktiviert sich dein Wappen vielleicht über Freude und Enthusiasmus…“, überlegte Sophie. „Stimmt! Sein Enthusiasmus ist echt kaum zu bremsen. Kein Wunder, dass sich sein Wappen dann gleich nach dem Finden aktiviert hat!“, kicherte Mizuki. „Tja, ich bin halt ein Naturtalent!“ „Ich frage mich nur, wie gut dein Partner in Kämpfen außerhalb von Wasser ist…“, warf Sophie ein. „Hey! Was soll das denn jetzt heißen?! Whamon ist ein super Kämpfer! Nicht wahr Whamon?!“ „Ähm… also ich… ich glaube Sophie hat nicht ganz unrecht…“, meinte das große Digimon kleinlaut. „Hey! Lass dich von ihrer negativen Einstellung doch nicht beeinflussen!“ Die anderen lachten herzhaft und aus Erleichterung, dass die ganze Lage so unbeschadet endete. „Uhm… also… wenn ich nicht mehr gebraucht werde, dann würde ich jetzt auch langsam mal gehen…“, meldete sich plötzlich das Hummer-Digimon. „Ah. Du bist Ebidramon richtig? Danke für deine Hilfe!“, bedankte sich Mizuki. Das Digimon machte panisch ein paar Schritte zurück. „Sch-schon gut… i-ich habe gerne geholfen… wenn ihr mich nun entschuldigt…“, meinte es und verschwand in den Tiefen der Meere. „Nanu? Was ist denn mit dem? Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte Mizuki verdutzt. „Sah fast so aus, als ob er vor uns Angst gehabt hätte…“, meinte Dennis. „Vielleicht hat er schlechte Erfahrungen mit Digirittern gemacht…“, mutmaßte Sophie. „Wie auch immer! Wir sollten zusehen dass wir dich schnell wieder in unsere Welt bringen!“ „Ah… oh ja! Das wäre wirklich nicht schlecht!“, lachte Dennis und nieste. „Aber pass auf, dass du dich nicht auch noch erkältest! Wenn du zuhause bist, solltest du dir ein warmes Bad einlaufen lassen!“ „Was soll das Mizuki? Bist du meine Mutter?!“ „D-das hat nichts damit zu tun! Immerhin sind schon Tatsu und Yusaku krank… AH! Ich sollte auch schnell zurück! Sonst macht sich Yusaku nur sorgen!“, stellte Mizuki fest. „Da fällt mir ein… woher weiß Yusaku eigentlich von dem ganzen hier?“, wollte Dennis wissen. „Als ich Mizuki kontaktiert hab, war sie gerade bei ihm.“ „Heh~ die beiden stehen sich wirklich nahe was?“, grinste Dennis. „Die Frage ist, wann sie es wohl bemerken…“, murmelte Sophie. Für einen kurzen Augenblick standen die beiden einfach nur nebeneinander und sahen Mizuki nach. Wieder nieste Dennis. „Wir sollten jetzt besser auch gehen.“ „Jep! Komm Wha… ah nein… Chapmon. Lass uns gehen! Wenn wir zuhause sind müssen wir dein Ultraleven feiern!“ „Vergiss aber nicht vorher deine nassen Klamotten zu wechseln.“, meinte Sophie und ging Richtung Fenseher. „Akh! Fängst du jetzt auch noch damit an?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)