"Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet." FF-Sammlung von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 70: Die Tänzerin und der Magier --------------------------------------- Fröhlich rannte der Magier seinen Raben nach. Das war so lustig. Die drei Raben flogen immer einige Meter davon und warteten dann auf ihn. Nowi spielte heute lieber mit den Dorfkindern. Und Ricken lernte fleissig, da wollte er ihn nicht stören. „Wartet doch, meine gefiederten Freunde“, rief Henry und lachte. Die Vögel sassen nun auf dem grossen Zelt, welches als Aufenthaltsraum diente. Man hörte einige Stimmen und Gelächter. Neugierig blickten die Raben den Mann an. „Nö, ich gehe nicht hinein. Habe ja Zeltverbot.“ Kichernd erinnerte sich Henry an das entsetzte Gesicht von Chrom. Wie konnte er wissen, dass sich die Gliedmassen der Untoten selbst fortbewegen konnten? Und Frederick hatte ihn zum Training geschleppt, bevor er sie in sein Zelt bringen konnte. „Aber ihr könntet mir einen Gefallen tun, liebste Freunde“, sprach der Mann aus Plegia und sah zu, wie seine Raben ins Zelt hüpften. Überrascht blickte Olivia zu dem Mann. „Wie konntet Ihr wissen, dass ich hier bin?“, fragte sie errötend. Lachend gab der Mann zur Antwort: „Ich weiss eben aaaaalles. Nur Spass, meine Raben haben mir gesagt das du hier bist. Ich will ja meine verrückte Frau nicht verlieren.“ Verlegen blickte die Tänzerin zum Boden. Seit dem Zwischenfall mit dem Fluch liess Henry sie nicht mehr aus den Augen. Entweder waren er oder seine schwarzen Vögel in ihrer Nähe. Und obwohl es ihr etwas unangenehm war, freute sie sich darüber. „Ui, du bist ja röter als sonst. Wirst du krank? Hoffentlich kein pleganisches Fieber. Das kann dich austrocknen und dann …“ „Nein … Ich bin nur … froh, dass du da bist.“ „… Stirbst du ohne Haare. Du freust dich über meine Nähe? Bin ich dir nicht unheimlich?“ Sanft nahm Olivia seine Hand. „Zwar bist du manchmal ziemlich makaber, aber ein guter Freund. Und ich mag dich.“ Der Mann kicherte und drückte ihre Hand. „Verrückte Frau, ich mag dich auch. Fast so sehr wie der Geruch frischen Blutes und der Schrei von sterbenden Menschen. Nein, ich mag dich sogar lieber.“ Die Frau errötete wieder und sah zum Himmel. „Weisst du was? Wenn dich dein Zukünftiger nicht nett behandelt, komm zu mir. Ich werde ihn dann ein paar Manieren beibringen. Versprochen“, sagte Henry freundlich und strich der Frau über die Haare. Ein leises Lachen war von Olivia zu hören. Wenn sie sich nicht täuschte, hatte sie etwas Bestimmtes in seiner Stimme erkannt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)