Kingdom Hearts - War of Light and Darkness von abgemeldet (Secret Section) ================================================================================ Kapitel 39: Die Tropfsteinhöhle ------------------------------- Viel gab es anfangs jedoch nicht zu sehen. Hauptsächlich Bäume. "Logisch. Ich bin ja auch in einem Wald.", dachte Terra schmunzelnd und wanderte weiter. Nach einer ganzen Weile des Marschierens, entdeckte er noch weitere umgestürzte oder zerfetzte Baumstämme. Ihre Zahl nahm zu je weiter er sich vom Tempel entfernte. Doch wie bei denen, die er am Vortag gefunden hatte, konnte Terra auch dieses Mal nichts nützliches herausfinden, was ihn irgendwie weiter gebracht hätte. Aber die Masse der zestörten Bäume irritierten ihn. Als er wieder einen fand, blieb er davor stehen und dachte nach. Dieses Ungeheuer schien ihm ganzen Wald sein Unwesen zu treiben. Dennoch waren abgesehen von diesen Bäumen nirgendwo irgendwelche Spuren zu Entdecken. Wie war das nur möglich? Ein Rascheln in den Baumkronen über ihm ließ Terra von einer besonders tiefen Krallenspur im Stamm aufsehen. Entdecken konnter er zunächst nichts. Aufmerksam und ohne den Blick von dem Blätterwerk abzuwenden stand er auf. Da! Ein Schatten sprang zwischen zwei Bäumen hindurch. Zu schnell um Details erkennen zu können, wie üblich. "Offensichtlich habe ich Gesellschaft bekommen." Schnell beeilte Terra sich und sprang zu einem tiefhängenden Ast, packte ihn und katapultierte sich den Stamm hinauf. Etwas wackelig kam er mit den Füßen auf einem ziemlich breiten Ast auf und blickte sich um. Dort hinten war der Schatten wieder. Terra nahm die Verfolgung auf. Vielleicht konnte er von der Person ein paar Antworten bekommen. Irgendwas sagte ihm, dass diese Person wusste was hier oben vor sich ging. Doch so sehr Terra sich auch bemühte, er schaffte es nicht ihr nennenswert näher zu kommen. Ganz offensichtlich hatte die Person weitaus mehr Erfahrungen was das Klettern in Bäumen anging, denn sie bewegte sich viel schneller von Ast zu Ast als er es konnte. Da! Kurz konnte er die Gestalt wieder sehen. Sie hockte auf einem Ast in der Dunkelheit und fast schien es ihm als würde sie auf ihn warten. Mit einem Hechtsprung tauchte Terra in die Schatten ein. Kurz bevor er die Gestalt jedoch erreichen konnte, sprang diese mit einem Rückwärtssalto in ein dichtes Baumgeäst und war verschwunden. Frustriert landete Terra auf dem Ast, wo gerade noch sein Ziel gesessen hatte und da passierte es. Der Ast brach unter ihm weg. Einen winzigen Moment lang hatte Terra dieses unangenehme Gefühl in der Magengrube, welches man spürte wenn man plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen hatte...dann fiel er auch schon. Rasch zog er sein Schlüsselschwert und rammte es in den Baumstamm hinein um damit seinen Fall aufzuhalten. Mit einem schmerzhaften Ruck in seiner Schulter stoppte er, drohte aber gegen den Stamm geschleudert zu werden. Rechtzeitig zog er seine Beine an um sich mit den Füßen am Stamm abzufedern. Kräftig stieß er sich ab und landete mit einem Salto sicher auf den Füßen. Das Schwert, welches noch im Stamm steckte, verschwand einfach. Sofort fixierte er den Ast auf dem er noch vor einer Sekunde gestanden hatte. War es Absicht gewesen? Hatte die Gestalt ihn absichtlich abstürzen lassen wollen? Oder war es reiner Zufall gewesen? Und warum hatte sie überhaupt auf ihn gewartet? Nunja zumindest schien es so als wenn sie es getan hätte. Ächzend erhob Terra sich und massierte sich die Schulter. Schien nichts passiert zu sein. Mit der Spitze seines rechten Fußes klopfte er auf den gepflasterten Boden um seine Beinmuskulatur wieder etwas zu entspannen. Moment mal...gepflasterter Boden? Überrascht sah Terra hinab. Tatsächlich, er stand auf einer gepflasterten Fläche. Ähnlich wie der Innenhof des Tempels. Terra sah sich um. Die Fläche war bei weitem nicht so groß wie der Innenhof, doch alleine das es sie mitten im Wald gab war schon ungewöhnlich. Im gesamten war die Fläche quadratisch. Jede Ecke des Quadrates war versehen mit einer dieser Steinlaternen die man bei Tempeln sehr häufig sehen konnte. Sie bestanden aus einer etwa Menschengroßen-Steinsäule, an derem oberen Ende sich ein kleines Steingebilde befand, welches Ähnlichkeiten hatte mit einem in alle Richtungen geöffneten Vogelhaus. In deren Mitte brannte für gewöhnlich ein kleines Feuer. Zwischen zwei der Laternen trohnte eine ziemlich alt aussehende Steintafel in die ein Bild eingemeißelt war. Neugierig trat Terra näher und versuchte aus dem Bild schlau zu werden. Im oberen Teil des Bildes war eine riesiger Mann dargestellt. Zumindest ging Terra davon aus, dass es ein Mann war. Der Kopf des Menschen war ziemlich zersprungen und machte eine Spezifizierung nicht mehr möglich, jedoch wies sein Körper keine Merkmale der Weiblichkeit auf, woraus Terra schloss das es ein Mann sein musste. Dieser Mann hockte im Schneidersitz auf einer Art Schrein und hob wie grüßend die Hand. Unter ihm, viel viel kleiner, saßen mehrere Menschen und schienen ihn anzubeten. Offenbar sollte dieses Bild eine Art Gottheit darstellen. Eine Ebene darunter waren Menschen abgebildet, die wie leidend sich zu winden schienen. Darauf folgte etwa mittig gesetzt eine Art Blitz, welcher wohl sowas wie Macht darstellen sollte. Darauf folgend sprang die leidenden Menschen scheinbar erfreut auf. "Hmm. Anscheinend konnte dieser Gott Krankheiten heilen oder Leiden erlösen. Deswegen haben die Menschen ihn wohl angebetet.", dachte Terra. Aber so ganz sicher war er sich da nicht, vielleicht deutete er das alles auch falsch. Interessanterweise spielte sich die ganze Szenerie scheinbar auf der Spitze eines Berges ab. Höchstwahrscheinlich dieser Berg hier, sonst würde die Tafel hier wohl nicht stehen. Wirklich interessant war jedoch was im inneren des Berges dargestellt war. Terra beugte sich noch ein wenig weiter vor um es besser erkennen zu kennen. Es sah ein wenig so aus, als wäre im inneren des Berges eine große Höhle und in deren Zentrum...war eine große Schlange abgebildet. Auf ihn machte sie den Eindruck als würde sie mit den Augen das Treiben über dem Berge beobachten und dabei wie eine Schlange fauchen. Was mochte dies wohl bedeuten? Sollte die Schlange eine Art Dämon darstellen? Vielleicht der Gegner der Gottheit? Prüfend musterte Terra die Linien, welche die Höhle darstellten. Nirgends war so etwas wie ein Ausgang zu sehen. Ob die Schlange wohl in dieser Höhle unter dem Berg gefangen war? "Wenn ich mich recht erinnere, ist am Ende des Weges eine große Tropfsteinhöhle. Dadrin ist aber nichts, nur Steine und Fledermäuse. Ach und ein alter Schrein." Diese Ausssage von Akio kam ihm plötzlich in den Sinn. "Hmmm. Vielleicht sollte ich mir diese Höhle mal ansehen. Der dortige Schrein könnt mir vielleicht mehr Hinweise geben." Ob die Person ihm vielleicht diese Tafel zeigen wollte? Nein...wahrscheinlich war es purer Zufall gewesen. Mit einem letzten Blick auf die Steintafel wollte Terra sich auf den Weg machen und drehte sich um. Unsicher geworden wandte er den Kopf einmal nach rechts und einmal nach links. Verdammt. Wo war er eigentlich? Bis er den Weg endlich wieder gefunden hatte, verging gut eine Stunde. Bis er die Gabelung erreichte, wo er sich von Akio verabschiedet hatte, noch einmal etwa zwei Stunden. Die ganze Zeit über hatte er Augen und Ohren offen gehalten ob die unbekannte Person sich vielleicht noch einmal zeigen würde, was aber leider nicht der Fall zu sein schien. Oder Terra bemerkte sie einfach nicht. Der neue Weg unterschied sich nicht wesentlich von dem anderen Weg den er gegangen war. Es war ein schmaler Pfad, welcher ihn quer durch den Wald führte. Aber anders als der andere Weg, ging dieser hier leicht hinab und es schien ihm als würden die Bäume auch immer dichter werden. Plötzlich stand er vor einem dichten Gebüsch, welches den Pfad blockierte. Ergeben seufzend und auf seine Neugierde fluchend kämpfte er sich hindurch und war heilfroh und ziemlich zerkratzt als er am anderen Ende rauskam. Vor ihm erhob sich eine gewaltige steinerne Wand. Sie ging so weit nach oben, dass sie einfach in den Baumkronen verschwand, das Ende konnte er nicht einmal sehen. Und direkt vor ihm, gähnte ein tiefes finsteres Loch in der Wand...der Eingang zu der Tropfsteinhöhle...wirklich einladend sah sie nicht gerade aus. Dunkelheit begrüßte Terra als er sie betrat. Es war nichts zu hören außer einem gelegentlichen Topfen von Wasser. Nach nur ein paar Metern war die Dunkelheit so allumfassend, dass er absolut nichts mehr erkennen konnte. Zum Glück hatte er gestern Abend noch vorsichtshalber eine der Petroleumlaternen eingepackt. Vorsichtig tastete er in seinem Rucksack herum bis er sie fand. Behutsam nahm er sie heraus und entzündete den Docht mit einem kleinen Wort in der magischen Sprache. In dem Moment wo die Lampe aufleuchtete ertönte über ihm ein lautes Kreischen. Terra erschrak und hätte beinahe die Lampe fallen gelassen. Erschrocken blickte er nach oben und wurde nur eine Sekunde später von einem Schwarm Fledermäuse eingehüllt. Zum Glück griffen sie nicht an, sondern schienen ihn nur für zu inspizieren, bevor sie wieder in die schützende Dunkelheit der Höhle flatterten. Tief atmete Terra ein um seinen Herzschlag wieder zu beruhigen, dann widmete er sich seiner Umgebung. Neugierig hob Terra die Lampe etwas höher und ihr Schein riss einige Steinformationen aus der Dunkelheit. Ein paar der Tropfsteine glitzerten ein wenig im Licht, wie als wenn sie aus kleinen Edelsteinen bestehen würden. Und wie riesig die Höhle war. Man konnte ihre wahren Ausmaße nicht einnmal ansatzweise ausmachen. Es war nicht sonderlich schwer sich vorzustellen, dass die Höhle möglicherweise den ganzen Berg durchzog. Überall an den Wänden, an der Decke und am Boden waren die Tropfsteine zu sehen. Fast wirken sie wie Zähne einer großen Bestie. Wie Akio gesagt hatte, war die Höhle ein ziemlich beeindruckender Anblick. Zwischen den Tropfstein, welche vom Boden her aufragten, verlief ein kleiner eingetrampelter Pfad, kaum sichtbar selbst im Licht der Lampe. "Mal sehen wohin der Pfad wohl führt. Wahrscheinlich zu dem Schrein den Akio erwähnt hatte.", dachte Terra und folgte ihm. Es war gespentisch still hier unten. Zwischendurch hörte er mal das Tropfen von Wasser oder das Schlagen eines kleinen Flügels. Die Luft war ein wenig feucht und die Temperaturen auch nicht sonderlich hoch. Beinhahe hatte er sogar das Gefühl das es mit jedem Schritt kälter wurde. Nach einer Weile fiel der Schein der Lampe auf Symbole, welche in die Wand eingeritzt waren. Terra beugte sich vor um die Symbole näher betrachten zu können. Es waren Kanjis. Japanische Schriftzeichen, wie sie überall in Japan verwendet wurden. Doch etwas war anders. Obwohl er inzwischen die meisten Kanjis zu lesen gelernt hatte, konnte er diesen hier keinen Reim abgewinnen. Sie mussten viel älter sein, als die heutigen Kanjis. Viele Kanjis waren im Laufe der Zeit verloren gegangen, sodass es vermutlich kaum noch jemanden gab, der sie lesen konnte. Dies schienen ihm solche zu sein. Das merkwürdige war jedoch, dass diese hier noch gar nicht so alt sein konnten. Für ihn sah es so aus, als wenn sie gerade mal vor ein paar Monaten in den Fels geritzt wurden. Die Furchen wiesen noch weiße Stellen auf, wo das Wasser die winzigen Stein- und Staubpartikel noch nicht weggespült hatte. Solche Rückstände hatte man immer, wenn man etwas in Fels eingravierte. Sehr sonderbar. "Vielleicht ist es ja ein Warnung, die Höhle nicht zu betreten, weil sonst die große Schlange kommt.", dachte Terra halb im Scherz. Da er aber nichts mit den Kanjis Anfangen konnte, folgte er weiter dem schmalen Pfad. Zeit schien hier in der Dunkelheit nur wenig Bedeutung zu haben. War er nun schon seit Stunden unterwegs oder waren es nur wenige Minuten gewesen? Mit Sicherheit konnte er es nicht sagen, doch nach einer gefühlten Ewigkeit schälte sich ein Holzgebilde aus der Dunkelheit. Dies musste der Schrein sein. Terra ging noch ein paar Schritte weiter und entriss der Finsternis auch noch die letzten Details. Fassungslos starrte Terra auf den Schrein...er war völlig zerstört...nicht einfach nur zusammengefallen sondern regelrecht zermalmt. Holzsplitter lagen verstreut überall auf dem Boden, kein Balken war auch nur ansatzweise noch vollständig. Terra hob den Arm und erweiterte den Lichtkreis der Lampe. Überall wohin er blickte konnte er die Überreste des Schreins verstreut sehen. Was war hier nur passiert? Mitten in dem ganzen Wirrwarr gab es eine freie Fläche...Terra ging in die Hocke um sie näher zu betrachten...er fand den Abdruck einer Klaue mit vier Krallen... Ganz ohne Zweifel hatte hier ebenso wie oben an der Oberfläche, ein und das selbe Monster sein Unwesen getrieben. Mit seinen Fingern glitt er den Krallenspuren nach. Sie waren verdammt dick und ihm erschauerte bei dem Gedanken, was diese Krallen erst bei Menschen anzustellen vermochten, wenn sie selbst in Stein solche Narben hinterlassen konnten. Terra verfolgte mit den Augen die Spur der Krallen. Es sah aus, als würden sie bis zum Rand der Schlucht führen. Er stand auf um sich das näher anzusehen. Tatsächlich. Die Krallen hatten sich am Rande des Felsens tief in den Stein gebohrt. Irgendetwas war also aus dieser Schlucht geklettert und hatte sich hier an dieser Stelle hochgezogen. Langsam hob er die Lampe noch ein Stückchen höher an, um den Lichtkreis ein wenig zu erweitern. In die Tiefe starrend versuchte er dort etwas zu erkennen. Doch es war hoffnungslos. Die Schlucht war breit genug, dass er das andere Ende davon nicht einmal sehen konnte und vermutlich war sie ebenso tief. Vorsichtig, um nicht blöd auszurutschen, ging er in die Hocke und griff nach einem Felsbrocken. Ebenso vorsichtig stand er wieder auf, streckte seinen Arm über den Abgrund...und ließ den Brocken fallen. Gespannt wartete er, wie lange der Brocken brauchen würde bis er den Grund erreichte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwann meinte er ganz weit entfernt und nur sehr, sehr leise einen dumpfen Aufschlag zu hören. Aber sicher war er sich dessen nicht. Das Geräusch war so leise, dass es ziemlich nah an der Grenze zwischen erahnen und wirklichem Hören lag. Plötzlich kam ein kräftiger Windstoß aus dem Abgrund und zerzauste ihm das Haar. Rasch entfernte er sich ein paar Schritte vom Abgrund. Als der Wind wieder verebbt war, traute er sich wieder ein Stück näher heran. Nichts schien sich dort verändert zu haben und doch...hatte er dieses Mal ein äußerst ungutes Gefühl als er in die Schwärze schaute. Irgendetwas...war dort unten...Zwar konnte er keine Präsenz wahrnehmen aber...seine Sinne schrien ihm zu sofort umzudrehen und fortzulaufen. Auf einmal hörte er ein Singen und Pfeifen in dem Abgrund...der Wind, der um Steine und Felsen strich...aber das Geräusch klang zu regelmäßig für einen Windstoß...es klang eher...wie das Atmen von etwas sehr großem...zögernd ging er rückwärts. Mit einem Poltern trat er gegen ein Holzstück. Terra bückte sich, hob es auf und besah es genauer...viel war nicht zu erkennen, doch offenbar war es ein Stück aus einem Holzgemälde...in dem Schein der Lampe konnte er den Kopf einer Schlange erkennen. Wieder kam aus dem Nichts eine starke Windböe auf und erneut erklang aus dem Abgrund dieses Pfeifen und Singen. Sein ungutes Gefühl verstärkte sich. Besser er sah zu, dass er hier rauskam. Langsam ging er noch ein paar Schritte rückwärts. Achtsam behielt er den Rand des Abgrundes im Auge...nichts passierte...noch ein paar vorsichtige Schritte...er merkte plötzlich, dass seine Hand zitterte...und dann geschah es. Etwas riesiges, gigantisches schoss aus dem Abgrund hervor. Terra konnte nicht genau erkennen was es war, dafür war es zu schnell und das Licht zu schwach. Eine massige Gestalt blieb über dem Abgrund schweben. Böse sahen ihn tiefrote Augen an, welche im Licht funkelten. Die roten Augen waren ein Erkennungsmerkmal der von der Organisation geschaffenen Herzlosen. Er konnte nur nicht erkennen um welche Art von Herzlosen es sich handelte. Jedoch machte die Größe des Herzlosen ihm klar, dass er es lieber auch nicht herausfinden wollte. "Ach du Sch...", flüsterte Terra. Wie erstarrt blieb er stehen. Furcht lähmte ihn. Dieses Ungeheuer, was auch immer es war, war viel zu groß für ihn, niemals konnte er den Kampf damit aufnehmen. Es strahlte eine Boshaftigkeit aus, welche ihm psychische Schmerzen bereitete. Doch es griff nicht an...noch nicht...es musterte ihn nur...ein bedrohliches Knurren erklang aus seiner Kehle. Wild schlug es mit den Flügeln aus um sich in der Luft zu halten. Auf diese Weise entstanden Luftwirbel welche damit drohten Terras Lampe zu löschen. Terra stolperte noch einen Schritt zurück. Angst trieb ihm den Schweiß auf die Stirn und dann merkte er, dass er vor Furcht auf seine Lippe biss, bis sie blutete. "Verdammt. Was ist nur mit mir los? Seit wann bin ich so ein Angsthase? Beweg dich doch endlich, Herrgott nochmal!", rief er sich selbst in Gedanken zu. Wieder knurrte die Bestie, etwas lauter als vorhin. Dann brüllte sie. Das brach den Bann. Terra wirbelte herum und sah zu das er hier wegkam. So schnell er konnte rannte er durch den Stollen. Aber er hörte, wie das Biest die Verfolgung aufnahm. Während des Laufes schmetterte er die Lampe aus Versehen gegen einen Felsen. Fluchend rannte er in völliger Dunkelheit weiter, ließ sich von seinen Erinnerungen über den Weg leiten. Sein Rucksack behinderte ihn beim Laufen und er nahm einen Arm aus den Gurten wieder heraus. Wenn er ihn nur auf einer Schulter trug, konnte er den Rucksack seinen Bewegungen anpassen und er würde ihn nicht so behindern. Mit lauten Gebrüll kam der Herzlose immer näher. Terra rannte gegen eine Wand. Benommen und mit schmerzendem Kopf aufgrund der Wucht seines Aufpralls, knallte er seitlich zu Boden. Dies rettete ihm das Leben. Nur einen winzigen Moment später bohrte sich etwas scharfes in die Wand und Gesteinstrümmer rieselten auf ihn nieder. Schnell rollte er sich weg und entging den Trümmern damit knapp. Ohne Zeit zu verlieren stand er wieder auf und schüttelte den Kopf um die Benommenheit loszuwerden. Dann rannte er weiter. Fauchend und brüllend nahm das Biest wieder die Verfolgung auf. Terra keuchte, seine Lunge schien sich zuzuschnüren aufgrund dieser Anstrengung. Er rannte wortwörtlich um sein Leben und verlange seinem Körper alles ab, was er hatte. Doch er war schon ziemlich weit in den Berg vorgedrungen. Dicht hinter ihm krachte etwas in den Boden. Die Druckwelle schleuderte ihn ein paar Meter fort. Hart schlug er gegen einen der vom Boden wachsenden Stalagmiten und stürzte erneut. Ein Krachen von oben ließ ihn instinktiv zur Seite rollen, wodurch er knapp einem herabstürzenden Stalaktiten entging. Kleine Felsstückchen streifen sein Gesicht, als der Stalaktit zerbrach und er hob den Rucksack schützend vor sein Gesicht. Brüllend tauchten über ihm die tiefroten Augen an. Rasch brachte Terra sich mit einer Rückwärtsrolle in Sicherheit. Kein Moment zu früh, denn auch jetzt schlug etwas krachend in den Boden. Keuchend knallte Terra mit dem Rücken zur Wand. In Panik sah er sich um. Verdammt. Wo war der Ausgang? Der Sturz hatte ihn seine Orientierung verlieren lassen. Ein lautes Sirren ertönte und etwas spitzes, scharfes bohrte sich in seine rechte Seite. Ein scharfer Schmerz schoss durch seinen Körper und er schrie auf. Trotzdem hatte er Glück. Der Herzlose schien in der Dunkelheit auch nicht ganz gut sehen zu können. Daher hatte er ihm nur eine Fleischwunde zufügen können. Der Schmerz brachte Terra wieder zur Besinnung, die Panik verflog. Nicht gänzlich aber weit genug, dass er wieder handeln konnte. Rasch zog er sein Schwert und ließ es niedersausen. Wütend brüllte der Herzlose auf. Ein lautes "Klong" ertönte, nachdem der Spitze Gegenstand aus Terras Seite glitt. Scheinbar hatte Terra ihm eine Kralle oder so etwas abgeschnitten. Aber er hatte keine Zeit das herauszufinden. Weil er nicht mehr wusste wo er war, blieb ihm keine andere Wahl. "Feura.", rief Terra und eine kleine Feuerkugel schwebte über seiner Hand. Wild drehte er sich hier hin und dorthin und suchte den Weg. Da! Terra stürzte los. So leicht gab der Herzlose aber nicht auf und nahm die Verfolgung auf. Immer wieder krachte etwas dicht hinter Terra in den Boden. Sein Herz schien platzen zu wollen vor Anstrengung, aber Terar wagte es nicht sein Tempo zu verlangsamen. Endlich...es wurde heller. Auch der Herzlose bemerkte das und legte noch einen Zahn zu. Auf keinen Fall wollte er sein Opfer entwischen lassen. Erneut bohrten sich tiefe Krallen nur ganz knapp hinter Terra in den Boden. Der Schlag brachte den Boden zum beben und für einen Moment taumelte Terra. Schnell konnte er sich jedoch wieder fangen und rannte weiter. Immer wieder versuchte der Herzlose Terra mit seinen Krallen aufzuspießen, verfehlte ihn aber immer ganz knapp. Doch wer weiß wie lange er noch so viel Glück haben würde. Dann sah er den Ausgang. Keuchend mobilisierte er noch einmal alle Kräfte und dann...sprang er ins helle Tageslicht und entging damit einem weiteren Krallenhieb. Wütend brüllte der Herzlose,dachte jedoch nicht daran aufzugeben. Terra landete sicher auf den Füßen, drehte sich aber noch im Aufkommen dem Höhleneingang zu und sprang dieses Mal rückwärts um mehr Distanz zwischen sich und die Höhle zu bekommen. Gleichzeitig warf er die Feuerkugel in die Höhle. Für einen winzigen Moment erhellte sie ein Maul voll spitzer Zähne, dann erlosch sie. Noch im Sprung zog er sein Schlüsselschwert und schickte hastig einen Blitzstrahl auf die Decke der Höhle. Krachend explodierte der Fels und die Trümmer fielen zu Boden...versperrten den Ausgang. Im einen Moment konnte Terra noch eine schuppige Klaue erkennen, dann war auch diese hinter einem Berg aus Stein verschwunden. Hart landete Terra auf dem Rücken und blieb völlig erschöpft liegen. Sein Rucksack hatte er im Flug verloren und dieser fiel nun direkt neben ihm zu Boden. Ein paar Steine fielen noch zu Boden...dann herrschte Stille. Nur Terras keuchender Atem war noch zu hören... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)