Schicksalhafte Entscheidung von Francys ================================================================================ Kapitel 1: Der Kampf gegen Naraku Teil 1 - Ü -------------------------------------------- Kapitel 1: Der Kampf gegen Naraku Sicht von Kagome: »Hier entlang, ich habe ihn gerochen«, schrie der rotgekleidete Inu-Hanyou. »Ich spüre das Shikon no Tama«, fügte ich hinzu und sah zu meinen Reisegefährten. Diese nickten mir nur zu und zeigten damit, dass sie verstanden, warum ich es auf einmal so eilig hatte. Die Youkaijägerin und der Mönch sprangen auf den Rücken der loyalen Dämonenkatze Kirara, derer Größe mit einem Pferd vergleichbar war. Der Halbdämon mit den Hundeohren packte mich grob und schmiss meinen Körper mit einem Ruck auf seinen Rücken, als wäre ich leicht wie eine Feder und trug mich Huckepack. Gemeinsam sprinteten wir los, als hingen unsere Leben davon ab und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn für einen von uns lief die Zeit ab. Wir waren schon lange wieder auf der Suche nach unserem gemeinsamen Feind: dem niederträchtigem Spinnen-Halbdämon Naraku. Die Hölle in Person, denn er zerstörte unzählige Leben auf die hinterlistigsten und grausamsten Weisen die es überhaupt gab. Nur durch ihn hatten wir sechs uns gefunden. Wenn ich darüber nachdachte, was er meinen besten Freunden angetan hatte, da wurde mir so übel, dass ich hätte schreien können. Ein Gefühl der Wut sammelte sich in meinem Bauch, als die Gedanken abschweiften. Miroku hatte von seinem Vater einen Fluch geerbt, der im Kampf eine gute Waffe sein konnte. Doch irgendwann würde dieser ihn ins Nichts verschlingen, wie zuvor seinen Großvater und seinen Vater. Das musste definitiv verhindert werden und das ging nur über einen Weg: Narakus Tod! Mit einem mitleidigen Blick sah ich zur Seite, denn auch was Sango, meiner weiblichen besseren Hälfte, angetan wurde war nicht nur grausam, es war erbarmungslos und eiskalt. Ihre Familie die Dämonen jagten, wurde von ihm getötet. Doch anstatt diese Grausamkeit selbst zu vollziehen, übernahm er die Kontrolle über ihren kleinen Bruder und zwang ihn seine Eltern zu töten. Schnell schüttelte ich den Kopf, denn diese Erinnerung ließ mich nach wie vor erschauern und bescherte mir eine Gänsehaut, die ich abscheulich fand. Auch Inuyashas Schicksal ging einem unter die Haut. Denn Naraku hetzte aus purem Neid Inuyashas große und erste Liebe auf ihn, sodass er fünfzig Jahre gelähmt an einem Baum klebte. Erschrocken über ihre Tat und mit dem Gedanken, ohne den Hanyou nicht leben zu können, setzte sie ihrem Leben ein Ende. Egal wie oft ich darüber nachdachte, die Spinne blieb ein Monster. Aber dieses Wort war noch nicht abscheulich genug. Der kleine Fuchsyoukai krallte sich fester an meine Schulter und riss mich somit aus meinen finsteren Gedanken. »Kagome, ich habe Angst!« Ich drehte meinen Kopf zu ihm und versuchte ein Lächeln zu erzwingen. »Es wird alles gut, Shippou.« Ob er mir glaubte? Ich konnte meine Unsicherheit selbst hören und hoffte einfach auf seine kindliche Naivität. »Ich bin froh, dass du bei uns bist«, flüsterte der Kleine in mein Ohr und kuschelte sich noch mehr an meine Seite. Seit dem Inuyasha und ich auf der Reise waren, um das Shikon no Tama wieder zu vervollständigen, schlossen sich immer mehr Verbündete unserer Mission an, die mittlerweile zu Freunden wurden. Es war in den letzten drei Jahren einiges passiert, so viele Kämpfe mussten wir überstehen, einige Male kamen wir gerade so mit unseren Leben davon. Auch Inuyashas ehemalige Liebe, die Miko Kikyou, wurde von einer Hexe, namens Urase, wiederbelebt und schwirrte mithilfe von den Seelen der Toten mit einem Körper aus Graberde und Ton in dieser Welt herum. Anfangs war ihr größtes Ziel Rache an Inuyasha zu nehmen, bis sie herausfand, dass beide in eine grausige Falle von Naraku gelockt wurden. Danach versuchte sie auf ihrem eigenen Weg den Feind zu vernichten. Es stimmte mich traurig, dass die Zwei so viel durchmachen mussten, denn sie waren mit einem sehr starken Band miteinander verknüpft, das niemand trennen konnte. Nicht einmal ich. Meine Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln, denn ich war in Inuyasha verliebt und wusste das dadurch zu gut. Obwohl ihr wirklicher Körper schon lange nicht mehr auf dieser Erde weilte, war ihre Seele vor ihrem zweiten Tod reiner als zuvor. Ich hatte niemals die Chance Inuyashas Herz ganz zu erobern. Mein Herz schmerzte, als ich daran dachte, dass dieses Schwein es geschafft hatte diese Frau erneut zu töten. Rivalin hin oder her, so etwas hatte einfach niemand verdient. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, während Inuyashas Beine mich weiter in einer unmenschlichen Geschwindigkeit voran trugen. ¸.•*´ ♥ `*•.¸ »Inuyasha, irgendetwas ist hier aber komisch«, sagte ich dem Hanyou. Ich hatte wirklich ein eigenartiges Gefühl im Bauch und eine Vorahnung, dass uns etwas erwartete. »Tze, was soll das denn heißen? Heute werde ich ihn vernichten!« Seinen schnippischen Ton ignorierte ich lieber. Mir war nur allzu bekannt, dass er aufgeregt und entschlossen war, es mit Naraku aufzunehmen. »Trotzdem sollten wir nicht einfach so blind in den Kampf stürmen«, fügte ich noch hinzu während ich kurz an seinen Ohren zog, damit er begriff, dass ich es ernst meinte. »Ja ja.« Er verzog das Gesicht und schwieg den weiteren Weg. Als ich die Umgebung betrachtete, zog ich erschrocken die Luft ein. Wir mussten der Spinne sehr nahe sein, denn kein Baum war hier mehr am Leben, kein Vogel zu hören und ich hätte schwören können, dass Naraku mithilfe seines Miasmas dieses Ödland erschaffen hatte. Bei diesem Anblick lief mir ein Schauer eiskalt den Rücken hinab. Das hieß wirklich nichts Gutes. Normalerweise versteckte er seine Festung und durch eine Barriere blieb wenigstens die Natur vor seiner Grausamkeit verschont. Ich hatte diesen Gedanken gerade zu Ende gedacht, da stoppte Inuyasha abrupt. Ich verlor das Gleichgewicht und wäre dadurch beinahe von seinem Rücken geflogen. Seine großen, goldenen Augen waren weit aufgerissen und er starrte suchend in die Ferne. Als ein lautes Knurren ertönte zuckte ich vor Schreck zusammen und es dauerte nicht lange, da stand Kirara mit Miroku und Sango auf dem Rücken neben uns. Fragend sahen sie ebenfalls zu Inuyasha und zu mir. »Was ist los?« Meine Frage empfand ich als absolut berechtigt, bis ich die Präsenz des Juwels ganz in unserer Nähe wahrnehmen konnte. Ich sah nun zur Dämonenjägerin und dem Mönch und schüttelte unsicher mit dem Kopf. Meine hüftlangen schwarzen Haare tanzten mit dem plötzlich aufkommenden Wind und kurz darauf wurde es eiskalt, als hätten wir Minusgrade. »Geh runter Kagome!« Mit einem bedrohlich klingenden Ton forderte er mich dazu auf von seinem Rücken zu klettern. Ich sprang ab, strich meinen Rock glatt und warf ebenfalls einen prüfenden Blick in die Umgebung. »Ich weiß nicht was genau los ist, aber bitte rede mit uns.« Während ich das aussprach, lief ich um ihn herum und sah in sein Gesicht. Seine Augen spiegelten Trauer und Wut wieder, weshalb sich eine gewisse Ahnung in meinem Kopf auftat. »Riechst du etwas Bestimmtes?« Ich versuchte etwas aus ihm heraus zu bekommen. Er schwieg jedoch und antwortete nicht. Er erwiderte nun endlich meinen Blick und es sah aus, als wolle er sich bei mir entschuldigen. Ab da war ich mir sicher. Aber wie konnte das sein? Genau diesen Blick hatte ich jetzt bestimmt ein Jahr lang nicht mehr in seinem Gesicht gesehen. Immer wieder hatte ich schlaflose Nächte, wenn er diesen fokussierten und einnehmenden funkeln in seinen Augen hatte. Ihm war ab diesem Moment alles egal, er würde ihren Geruch verfolgen und alles andere hinter sich lassen. »Kikyou?« Meine Stimme brach am Ende weg. Sango zischte und Miroku sog scharf die Luft ein. »Kagome-sama, das kann unmöglich wahr sein. Wir wissen alle das Kikyou-sama…« Er beendete den Satz nicht und sah bedrückt auf den Boden. Die Bilder, wie Kikyou in Inuyashas Armen starb mit seinen Lippen auf ihren, würde ich niemals vergessen. »Miroku hat recht, Kagome-chan.« Ich schwieg und ignorierte die Youkaijägerin. Mein Blick war starr auf Inuyasha gerichtet. Sie hatten sie alle recht, aber ich wusste auch, dass Dämonen oder Hanyous viel bessere Sinne hatten und als Inu war seine Nase unserer weit überlegen. Zusätzlich war mir klar, dass er ihren Geruch niemals vergessen würde. »Jetzt sag doch etwas Inuyasha und stehe nicht so blöd in der Gegend herum!« »Es ist sie«, presste er zwischen seinen Zähnen hervor. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich diese Sache einzugestehen. Danach sah er mich wieder an, nahm meine Hand und drückte sie auf seine Wange. »Verzeih mir.« Mit diesen Worten rannte er wieder in einer Geschwindigkeit los, der ich kaum folgen konnte. »Was ist, wenn das eine Falle ist?«, fragte ich gegen den Wind aber er hörte es nicht mehr. Das in diesem Moment nicht nur meine alten Wunden im Herzen aufrissen, sondern die Sorge um sein Leben mich fast um den Verstand brachten, ignorierte er komplett. »Kagome-sama steigt auf Kiraras Rücken, ich werde rennen«, forderte Miroku und ich wollte gerade zur Dämonenkatze laufen, als sich plötzlich ein Riss in der Erde auftat. Ich musste nach hinten springen um nicht hineinzufallen, dabei fiel Shippou von meinen Schultern, zum Glück wurde er aber vom Mönch aufgefangen. Nachdem ich den ersten Schreck verkraftet hatte ertönte ein gehässiges und tiefes Lachen. Nicht einmal zwanzig Meter vor uns sahen wir plötzlich Naraku stehen. Wir alle machten uns zum Kampf bereit. ¸.•*´ ♥ `*•.¸ Sicht von Sesshoumaru: Mit sicheren Schritten marschierte ich durch den verdorbenen Wald. Der Gestank von diesem Spinnen-Wicht stand förmlich in der Luft. Kurz blieb ich stehen und sah zurück auf mein Rudel. »Jaken.« Der eben Gerufene sprintete nach vorn und schmiss sich vor mir in den Dreck. Er war mir und auch schon meinem Vater ein loyaler Diener gewesen. »Ja Meister Sesshoumaru-sama?« »Bringe Rin von hier weg und in Sicherheit! Sollte ihr etwas passieren wirst du dich dafür verantworten müssen.« Unter Druck arbeitete der Trottel besser, das war ein Fakt. Ich beobachtete noch einen Moment wie die grüne Farbe im Gesicht des Kappas verblasste, dann drehte ich mich um und lief los. Nun stieg mir nicht nur der Gestank der Spinne in die Nase, sondern auch Graberde und Ton. Ich kannte den Geruch, es war aber lange her. Nach einigen Sekunden filterte ich zusätzlich heraus, dass mein lächerlicher Halbbruder sich von seiner Gruppe getrennt hatte. Nach ein paar Metern erreichte ich ihn, er kämpfte gegen niedere Dämonen. » Kaze no Kizu«, schrie Inuyasha und metzelte damit einige Gegner nieder. »Nanu Brüderchen, so weit weg von deinem Menschenweib?« Das Wort Brüderchen betonte ich mit einer eiskalten und verachtenden Stimme. »Was geht dich das an Sesshoumaru? Und was willst du überhaupt hier? Naraku gehört mir!« »Hn.« Das war meine einzige Reaktion. Kurz darauf fand ich heraus, dass sich die Aura von Naraku in der Nähe der Miko befand. Hatte Inuyasha das noch nicht herausgefunden? War er so benebelt von dem Geruch der toten Priesterin? Erheitert über den Fakt, dass der Hanyou mal wieder eine Leiche bevorzugte anstatt sein Rudel zu beschützen, brachte mich fast zum Lachen. Ich wäre aber nicht Sesshoumaru, Herr der westlichen Ländereien, wenn ich mich nicht unter Kontrolle hätte. »Such du mal weiter nach deiner Graberde. Ich werde Naraku vernichten.« Mit Absicht gab ich ihm keinen Hinweis. Mir war egal was mit ihm oder seinem Gefolge geschah. Mit diesem Gedanken wendete ich mich von meinem Halbbruder ab und lief in die richtige Richtung. Narakus Kopf würde mir gehören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)