Mehr als nur ein Schachspiel von francislissy (Kagome und Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 48: Unerwartete Hilfe ----------------------------- Ein lautes Klingeln erfüllte Mirokus Schlafzimmer als dieser noch schlief. Verschlafen rieb er sich den Sand aus den Augen und gähnte. Es klingelte abermals, und er rief mürrisch: „Ja, ja, ich komme doch!“ Dann stand er auf und zog seinen Morgenmantel an. Als er die Türe des Poolhauses aufmachte stand niemand anderes als Kikyo vor ihm. „Guten Morgen“, sagte sie bloß und ging in das Poolhaus und direkt an Miroku vorbei. Dieser blickte ihr amüsiert nach und entgegnete sarkastisch: „Guten Morgen Kikyo, komm doch rein und mach es dir gemütlich.“ Kikyo ließ sich von seiner Aussage jedoch nicht irritieren und konterte: „Ich dachte ich kann so früh kommen, da ich mir sicher war, dass du mit deinen üblichen Alkoholkonsum bereits angefangen hättest.“ „Wie lustig du doch bist Kikyo, lustig, lustig, lustig!“, sagte Miroku augenrollend. „Ich habe den Alkohol abgeschworen, aber du kannst gerne einen Tee haben, wenn du deshalb gekommen bist“, sagte Miroku grinsend während er sich auf eine Couch niederließ. „Ach wie süß, dass du das denkst, aber nein, ich bin sicherlich nicht hier, um mit dir Tee zu trinken“, erwiderte Kikyo abschätzig. Sie sah sich im Poolhaus um, dann setzte sie sich auf einen Couchsessel und blickte Miroku ernst an: „Ich muss mit dir über Inuyasha reden.“ Mirokus braune Augen blickten sie etwas skeptisch an: „Wieso?“ „Ich war gerade bei ihm und er schaut ziemlich mitgenommen aus. Als ich ihn gefragt habe was los ist, wollte er nichts sagen, deshalb frage ich dich. Stimmt etwas nicht mit ihm?“ Miroku seufzte, dann erzählte er: „Ihm geht es nicht gut, es gibt wohl Probleme mit Kagome.“ „Probleme?“, fragte Sango stirnrunzelnd, „Was für Probleme?“ Bedächtig beugte sich Miroku nach vorne, um näher bei Kikyo zu sein, dann flüsterte er: „Also ich würde sagen…, dass dich das wirklich nichts angeht“ Erbost blickte ihn Kikyo an: „Du bist ein Arsch Miroku, kein Wunder, dass Sango dich verlassen hat.“ Miroku lächelte sie mitleidig an bevor er sich wieder auf seiner Couch zurücklehnte: „Ach Kikyo, du brauchst dringend einen Psychotherapeuten.“ „Klar, gib mir doch die Nummer von deinen!“, sagte Kikyo entnervt. „Hör zu Miroku, Inuyasha ist seit Wochen labil! Als sein Freund solltest du dir eigentlich Sorgen um ihn machen. Aber ich glaube du besitzt nicht die nötige Sensibilität, da du nur mit dir selbst beschäftigt bist. Deshalb wäre es vielleicht besser, wenn ich mich um Inuyasha kümmere, wenn du es schon nicht tust“, erklärte Kikyo ruhig und ein höhnisches Lächeln umspielte dabei ihre Mundwinkel. Die Worte trafen Miroku, denn in ihnen lag Wahrheit. Das was Kikyo sagt, stimmte, denn, er hatte momentan wirklich zu viel mit sich selbst zu tun, und konnte sich nicht um die Probleme seines Freundes sorgen. Vielleicht hatte diese Kikyo also recht, vielleicht konnte sie ihm wirklich besser helfen, dachte Miroku niedergeschlagen. „Na gut, wenn du es unbedingt wissen musst…“, sagte Miroku und faltete die Hände. Erwartungsvoll blickte Kikyo zu ihm, dann fuhr er fort: „Kagome hat Inuyasha verlassen und ist nach Norwegen geflogen. Das komische dabei ist, dass es keinen Streit gegeben hat zwischen ihr und Inuyasha. Sie war einfach weg und das direkt nachdem sie sich wieder vertragen haben.“ Erstaunt blickte Kikyo zu Miroku: „Und er ist ihr nicht nachgeflogen?“ Miroku schüttelte den Kopf: „Nein, er ist glaube ich ziemlich verletzt. Abgesehen davon weiß keiner wo sie genau ist.“ Nachdem Kikyo ein wenig über die ganze Sache nachgedacht hatte, stand sie auf: „Ich muss nun los. Aber ich kümmere mich um diese Sache, das stinkt nämlich gewaltig!“ „Hey warte mal, was meinst du denn damit schon wieder?“, rief Miroku ihr irritiert nach, da sie einfach davonging ohne sich weiter zu erklären. „Oh Mann, ich muss wirklich wieder mit dem Trinken anfangen“, sagte Miroku zu sich selbst. Er dachte aber nicht länger über die hochnäsige Kikyo nach, sondern legte sich lieber nochmals aufs Ohr. Drei Tage später stand Kikyo abermals vor Inuyashas Haustür. Susi machte ihr die Türe auf. „Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?“ „Ich möchte mit Inuyasha sprechen“, sagte Kikyo und lächelte. „Tut mir leid, er hat ausdrücklich gesagt, dass er keinen Besuch empfangen will. Komme Sie doch einfach morgen wieder“, sagte Susi höflich und wollte auch schon die Türe schließen. Kikyo jedoch hielt ihre Hand gegen die Türe und sagte im scharfen Ton: „Es ist überaus wichtig, wichtiger als eine Haushaltshilfe wie sie es sind, je in der Lage wäre zu verstehen.“ Der Frohsinn war aus Susis Miene gewichen, doch sie machte bereitwillig die Türe wieder auf. „Wenn Sie darauf bestehen - Herr Takahashi ist im Wohnzimmer“, sagte Susi kühl. Als Kikyo in das Wohnzimmer ging, schaute ihr Susi nur angewidert nach. Kikyo fand Inuyasha auf seiner Wohnzimmercouch vor, während er sich „die Simpsons“ im Fernsehen anguckte. Er schaute gelangweilt und lustlos auf den Bildschirm und hörte nicht mal das Kikyo den Raum betrat. „Inuyasha“, flötet Kikyo und kam Inuyasha näher. Dieser blickte nun endlich zu ihr und sagte nur: „Ich will nicht gestört werden - bin beschäftigt.“ „Tatsächlich, mit was den bittteschön? Mit faul herumsitzen, oder was?“, versetzte Kikyo und glaubt ihm kein Wort. „Genau“, meinte Inuyasha nüchtern und fand es nicht mal für notwendig seine offensichtliche Lüge zu vertuschen. Er blickte stattdessen nun wieder auf den Bildschirm. Kikyo konnte nicht glauben, dass er sich so kindisch benahm, deshalb ging sie zum Fernseher und schaltete in einfach ab. „Na großartig, jetzt verpasse ich wie Homer, Bart erwürgt“, sagte Inuyasha frustriert. „Ich werde DICH gleich erwürgen, wenn du mir nicht sofort zuhörst!“, rief Kikyo nun böse. „Schon gut, schon gut, wenn ich dich dadurch schneller loswerde“, sagte Inuyasha genervt. Kikyo holte tief Luft bevor sie mit ihrer Erzählung anfing: „Ich habe mich erkundigt, weil ich dir helfen will, so wie du mir geholfen hast. Ich weiß, dass du wegen Kagome so bist – wie konnte es auch anders sein. Es geht immer nur um sie, das wird langsam nervig. Aber ich kann mehr mit dir anfangen, wenn du glücklich bist.“ Etwas verwundert fragte Inuyasha: „Ich dachte du hasst Kagome?“ „Tue ich auch!“, antwortete Kikyo, wie aus der Pistole geschossen. „Aber wie gesagt, ich habe mich damit abgefunden, dass du sie eben liebst“, fügte Kikyo seufzend hinzu. Genau deshalb habe ich nachgeforscht und ich habe den Grund gefunden, warum sie dich verlassen hat.“ Inuyasha blickte sie misstrauisch an: „Was genau meinst du damit?“ Es war Kikyo nicht entgangen, dass er nun sehr interessiert wirkte: „Kagome war im Park mit deiner Mutter Inuyasha, wusstest du das?“ „Ja, na und?“, konnte sich Inuyasha keinen Reim auf das ganze machen. „Du würdest dich wundern, wie bestechlich diese Beamten alle sind. Im Verkehrsamt habe ich ein Video gefunden, dass du dir ansehen solltest. “, sagte Kikyo und holte einen USB-Stick aus ihrer Tasche hervor. Sie warf ihn Inuyasha zu und blickte ihn vielsagend an: „Schau es dir an und mach unbedingt den Ton an. Danken kannst du mir später.“ Inuyasha stürmte in das Hotelzimmer, in dem sich seine Mutter befand. Er rieß die Türe beinahe aus den Schanieren als er ihr Apartment betrat. Izayoi machte ein überraschtes Gesicht als sie ihren Sohn vor sich sah. Seine erzürnten roten Augen, bereiteten ihr etwas Sorgen: „Was ist denn los, Inuyasha, ist irgendetwas passiert?“ „Passiert?“, rief Inuyasha fassungslos und seine Augen glühten voller Zorn. Er schmiss ihr den USB-Stick entgegen und sagte: „Ich weiß genau was du gemacht hast, tu nicht so scheinheilig!“ Izayoi hob den USB-Stick vom Boden auf und betrachtet ihn: „Ich weiß wirklich nicht von was du sprichst Inuyasha, du musst dich wohl etwas spezifischer ausdrücken.“ Inuyasha knurrte und sein Körper war so angespannt wie nie zuvor. Leise spuckte er die Worte aus: „Das was du Kagome gesagt hast im Park, meine ich!“ Izayoi blickte ihren Sohn kurz an, ging zur Hotelbar und fühlte sich ein Glas Champagner ein. Inuyasha würde jeden Moment die Fassung verlieren, deshalb antwortete sie ihm schließlich: „Ach das meinst du. Nun, was soll ich sagen? Ich musste es tun und ich tat es für dich. Du solltest mir lieber dankbar sein, anstatt mich anzuschreien. Das scheinst du wohl von deinem Vater zu haben, der kann sich auch nicht zügeln!“ Inuyasha traute seinen Ohren nicht. Sie hatte kein schlechtes Gewissen und schien es nicht einmal zu bedauern. „Ich hasse dich, weißt du das“, sagte Inuyasha nun leise und ballte die Faust. Er war so enttäuscht von seiner Mutter. Er kannte sie gut, und er wusste, dass sie berechnend war und die Familie über alles stellte. Er hatte immer wieder beobachtet wie andere bei ihr regelrecht ins offene Messer liefen und sie das auch noch genoss. Aber dass sie sich gegen ihm und die Frau, die er liebte, stellen würde, damit hatte er einfach nicht gerechnet. Wie auch? Sie war schließlich seine Mutter. Izayoi schluckte und starrte ihren Sohn ungläubig an: „Mein Schatz, sei mir nicht böse. Wir sind doch eine Familie. Ich muss dich doch beschützen! Diese Frau hat Dreck am Stecken, sonst hätte sie den Test einfach gemacht. Dass sie es nicht gemacht hat zeigt mir nur, dass sie weiß, dass das Kind nicht von dir ist, oder aber, dass sie sich nicht sicher ist. Sieh es ein, sie versucht dich zu täuschen und du bist zu naiv, um sie in Frage zu stellen!“ Inuyasha fuhr sich fahrig durchs Gesicht und seine Pupillen weiteten sich. Er ging auf seine Mutter zu und schaute ihr in die Augen: „Wir sind nicht mehr bei der Mafia Mama, es ist also nicht nötig, dass du jeden Menschen automatisch misstraust. Du hast sie sehr verletzt und gedemütigt und das wirst du wieder geradebiegen!“ Izayoi war einen Moment etwas sprachlos, doch dann sagte sie wiederwillig: „Das werde ich nicht!“ Sie hatte nicht geringste Absicht die Sache mit Kagome zu bereinigen. Inuyasha aber nickte ihr nur zu, nahm Izayois Hand und ließ ein Flugticket hineinfallen. Perplex blickte Izayoi auf das Flugticket: „Warum gibst du mir das?“ Inuyasha schaute ihr tief in die Augen bevor er sagte: „Bring sie mir zurück, sonst verlierst du mich.“ Bei diesen Worten zuckte Izayoi zusammen, und ihre Augen wurden verdächtig glasig. Das war das erste Mal, dass ihr Sohn sie so ansah – so voller Enttäuschung. Er wirkte gebrochen. Sie wusste, dass er das was er sagte ernst meinte. Sie traute Kagome nicht, aber sie wollte ihren Sohn nicht verlieren. Wegen ihm hatte sie doch überhaupt alles getan. Sie konnte ihren Jungen nicht verlieren, das würde sie nicht überleben. „Wie soll ich das denn nur anstellen, Inuyasha? Ich weiß ja nicht mal wo sie ist?“, sagte sie leise und Verzweiflung lag in ihrer Stimme. Inuyasha sah sie nicht an, sondern starrte aus dem Hotelzimmerfenster: „Du wirst schon eine Möglichkeit finden, tust doch immer.“ Damit verließ er das Hotelzimmer und ließ seine Mutter verdattert zurück. Er liebte sie, aber ob sie je wieder ein Platz in seinen Herzen finden würde blieb abzuwarten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)