Mehr als nur ein Schachspiel von francislissy (Kagome und Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 47: Problemlösung alla Higurashi ---------------------------------------- Die Luft war kühl als Kagome den Flughafen verließ. So eine Kälte hatte die junge Frau selten in ihren Leben gespürt. Eigentlich nie, außer im Kühllager des Rumino Hotels, wo das Fleisch für die Küche aufbewahrte wurde. Nur gut, dass sie sich eine dicke Jacke angezogen hatte, dacht sich Kagome. Nachdem sie aus dem Flugzeug gestiegen war und die Passkontrollen passiert hatte, hatte sie einen Mann im Besucherbereich erblickt, der einen Zettel in den Händen gehalten hatte auf dem ihr Nachname gestanden hatte. Sie war dann natürlich zu ihm gegangen und hatte sich auf Englisch vorgestellt, denn ihr Norwegisch war nicht gerade flüssig. Soweit sie verstanden hatte, musste sie ihm zu dem Auto folgen, welches draußen parkte. Er hatte ihren Wagen, der voller Koffer war, entgegengenommen und war vorausgegangen, dabei hatte er immer wieder zu ihr nach hinten geschielt. Nun saß sie auf den Rücksitz eines schwarzen Vans und betrachtete die Landschaft, die sich an ihr vorbeibewegte. Es lag eine Menge Schnee auf den Feldern und es sah alles so friedlich aus. Auch die aus dunkelrotem Holz bestehenden Häuser waren so süß anzusehen. Sie hätte noch lange so nach draußen blicken können aber sie war todmüde. Die Reise war sehr anstrengend gewesen, da sie zwei Mal hatte umsteigen müssen. Und ständig war ihr Inuyasha in den Sinn gekommen, was die Sache nur noch schwieriger für sie gemacht hatte. Als sie in sein verständnisloses Gesicht geblickt hatte, wäre sie beinahe zu ihm gerannt und hätte ihr Vorhaben nicht umgesetzt. Sie vermisste ihn so sehr – und es waren kaum 24 Stunden vergangen. Sie konnte sich nicht vorstellen ohne ihn ein neues Leben zu beginnen. Aber sie musste an ihn denken und an das was er wegen ihr aufgeben würde. Hinsichtlich dessen hatte seine Mutter recht und sie wollte einfach nicht dieses Störvariable in seinem Leben sein. Er war ohne sie besser dran, jedoch galt das nicht für sie. Sie wusste noch immer nicht wie sie mit der ganzen Situation fertig werden sollte. Sie wusste nicht mal, wie sie das alles schaffen sollte. Doch schon der alleinige Gedanke daran, dass ein Mensch solche abscheulichen Gedanken und Vorurteile gegenüber ihrer Tochter hatte, bereitete ihr Angst und hatte ihren Beschützerinstinkt erweckt. Es gab eine neue Priorität in ihren Leben und sie war machtlos dagegen. Egal wie sehr sie mit Inuyasha zusammen sein und ihn bei sich haben wollte, egal wonach ihr eigenes Herz sich sehnte, zuerst musste sie sicher sein, dass es IHR gut ging. Natürlich hatte sie die Option gehabt Inuyasha von seiner Mutter zu erzählen, aber war denn das so klug? Sie wollte nicht die Beziehung von ihm und seiner Mutter zerstören, denn auf ihre Weise wollte sie ihren Sohn auch nur beschützen. So oder so musste Inuyasha leiden. Aber wenn er schon eine Frau verlieren musste, dann vielleicht nicht die eine, die ihm sein Leben geschenkt hatte. Kagome seufzte traurig und schloss die Augen. Die letzten Stunden waren nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Einige Zeit später kamen sie im Hotel Gullskog, in dem Kagome von nun an arbeiten würde an. Dort war es ganz anders als im Rumino Hotel: Kleiner, extravaganter aber auch persönlicher. Oskar, so hieß der Mann, der sie vom Flughafen abgeholt hatte, half ihr wieder mit dem Gepäck und trug es in ihr Zimmer hinauf. Er lächelte sie an und sagte, dass er sie später beim Abendessen sehen werde. Das Zimmer war in Ordnung, nicht besonders groß aber fürs erste musste es genügen. Sie würde sich später eine Wohnung in der Nähe suchen müssen. Ein Auto musste sie allerdings auch kaufen, denn soweit sie wusste fuhren hier nur wenige Verkehrsmittel her. Sie bekam Kopfschmerzen bei den Gedanken, wieder so viel Geld ausgeben zu müssen. Abgesehen davon musste sie noch immer ihre Wohnung in Japan bezahlen. Sie hatte mit Sango ausgemacht, dass sie weiter in der Wohnung bleiben konnte. Sango hatte nämlich überhaupt kein Geld und konnte sich derweilen keine eigene Wohnung leisten - Kagome musste ihr einfach helfen! Doch ihr Bankkonto würde es ihr Übel nehmen, das befürchtete sie jetzt schon. Vom Rumino Hotel bekam sie komischerweise nach wie vor Lohn ausbezahlt, was sie stark wunderte. Aber auf dieses Geld konnte sie sich nicht verlassen, wer wusste schon wie lange das noch so gehen würde? Das Gullskog Hotel zahlte ihr mehr Gehalt als das Rumino Hotel aber sie war auch in einer anderen Position. Sie würde schließlich die neue Hoteldirektorin werden falls alles glatt lief. Mit diesen Gedanken packte Kagome ihre Koffer aus und räumte ihre Habseligkeiten in die leeren Schränke ein. Danach putzt sie das Zimmer gründlich, denn es lag Staub auf den Oberflächen. Damit der Staub, den sie aufgewirbelt hatte nicht in der Luft blieb, machte sie die Fenster auf und ging auf den Balkon hinaus. Sie spähte über das Gelände in den Hof, wo sich einige Männer, darunter auch Oskar, miteinander unterhielten. Was sie jedoch besprachen konnte Kagome nicht verstehen. Oskar bemerkte Kagome auf dem Balkon und winkte ihr zu. Kagome winkte lächelnd zurück. „Ist das die Neue?“ fragte einer der Männer in die Runde. Oskar nickte und betrachtete Kagome von der Ferne: „Ja, ich habe sie heute vom Flughafen abgeholt.“ Die Männer spähten zu Kagome rüber und einer sagte: „Wow, sie ist echt hübsch, und was für Lippen.“ Jetzt lachten wieder alle. „Die würde ich gerne mal kosten“, sagte nun wieder einer. Oskar schüttelte den Kopf und grinste: „Ehrlich gesagt glaube nicht, dass du in ihrer Liga spielst, Aleksander.“ Aleksander lachte auf: „Ach ja, und du schon?“ Oskar blickte wieder auf Kagomes Balkon. Sie räumte gerade irgendetwas dort auf und bemerkte nicht, dass er sie beobachtete. Sein Kollege hatte schon recht, sie war was besonders, dachte sich Oskar insgeheim. Das war ihm sofort aufgefallen als er sie gesehen hatte. Vielleicht waren es ihre roten Lippen, ihre großen braunen Augen oder das schwarze seidige Haar, dass ihr bis zu den Hüften reichte? Während der Fahrt hatte er sie durch den Spiegel beobachtet. Das Mädchen war traurig gewesen, so viel stand für Oskar fest. Doch gerade in diesem Augenblick der Traurigkeit war sie so schön gewesen. Er wollte diese Frau unbedingt besser kennenlernen. Kagome war schon recht müde als sie zum Speisesaal der Mitarbeiter ging. Kein Wunder, sie hatte eindeutig einen Jetlag, lange würde sie es also nicht mehr machen. Aber sie musste sich einfach mal bei allen vorstellen. Als sie den Speisesaal betrat, saßen schon einige Mitarbeiter am Tisch und aßen Fleischbällchen mit Kartoffeln. Eine junge blonde Frau näherte sich Kagome lächelnd und sagte. „Hi, du bist Kagome Higurashi, nicht? Ich bin Jodie Eskvik. Ich bin deine Assistentin und werde dir morgen alles zeigen.“ Jodie nahm Kagome bei der Hand und führte sie zu einem Tisch. „Kagome, das sind Josh, Mika und den Oskar kennst du ja schon.“ Josh und Mika reichten Kagome die Hand und Oskar deutete ihr sich neben ihm hinzusetzten. Das machte Kagome, dann auch. Ihre Kollegen fragen sie woher sie kam und wo sie vorher gearbeitet hatte. Kagome beantwortete ihre Fragen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch flunkerte sie bei der Frage nach dem Grund warum sie nach Norwegen gekommen war. „Kagome, warum hast du eigentlich eine Jacke an, ist dir etwa kalt?“, fragte Jodie lachend. „Es ist schon sehr kalt hier, ich glaub daran muss ich mich erst gewöhnen“, sagte Kagome und machte ihre Jacke noch enger. „Wenn ihr kalt ist, ist ihr kalt also lasst sie in Frieden…nicht war Kagome? Und gegen die Kälte hier in Norwegen hilft nur eins – nämlich Gin!“, rief Oskar in die Runde und blinzelte Kagome zu. Lachend nahm er eine Flasche Gin in die Hand und wollte Kagome einen Shot einschenken. Kagome jedoch schüttelte amüsiert den Kopf, denn sie hielt es für einen Witz: „Nein, nein, ich kann das nicht trinken, Oskar.“ Verwundert blickte er sie mit seinen blauen Augen an: „Warum denn nicht?“ Kagome musste schon wieder lachen, und entgegnete: „Das siehst du doch!“ Jetzt war er wirklich verwirrt, kam ihr näher und flüsterte: „Was meinst du denn?“ Die junge Frau grinste: „Na, weil ich schwanger bin, ist doch wohl klar.“ Oskar musste sich augenblicklich räuspern: „D, d, du bist was?“ Anscheinend hatte er es wirklich nicht bemerkt, dachte sich Kagome als sie in sein verblüfftes Gesicht blickte. Als sie so drüber nachdachte war das auch nicht verwunderlich, denn sie hatte die ganze Fahrt und auch jetzt wieder diese dicke Jacke getragen. Wenn sie diese anhatte, war es schwierig ihren Babybauch auszumachen. Den Rest des Abends spürte sie seinen entgeisterten Blick auf sich ruhen, was ihr irgendwie unangenehm war. Am nächsten Morgen wachte Kagome schlecht gelaunt auf. Sie war über Nacht beinahe erfroren. Die Heizung musste kaputt sein, das war die einzige Erklärung, die es dafür gab. Nachdem sie sich in dem eisigen Zimmer für die Arbeit umgezogen hatte, ging sie zum Hotel hinüber. Als sie draußen ankam, schneite es schon wieder, und eine dicke Schneedecke hatte sich über die parkenden Autos und dem Dach des Hotels gelegt. Sie mochte Schnee aber die Kälte war ihr zuwider. Da sie davon ausging, dass sie im Büro-Outfit erscheinen musste, hatte sie sich für eine Bluse-Rock-Strümpfe-Kombination entschieden. Für ihre Haare hatte sie ewig gebraucht, aber das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen: Sie hatte sich eine Hochsteckfrisur gemacht, die sie auf You Tube gesehen hatte. Die Frau darin hatte versichert, dass es ganz einfach war. Ganz offensichtlich hatte sie gelogen, denn Kagome war einige Male gescheitert, bis sie es halbwegs schön hinbekommen hatte. Am Ende war sie dann aber doch ziemlich zufrieden mit sich gewesen. Über die Bluse hatte sie nur eine Strickpulli angezogen, da sie nicht ständig in Jacken rumlaufen konnte. Die Lobby des Hotels war klein und einladend. Es wirkte sehr gemütlich. Überall standen Sofasesseln und Kerzen und wirklich überall im Hotel gab es keinen Sitzplatz, der nicht mit Polster übersäht war. Sogar im Büro der Geschäftsführerin musste Kagome, bevor sie sich hinsetze, erstmal die Polster beiseiteschieben. Sie hatte mit der Geschäftsführerin bereits per Telefon gesprochen und jetzt sah sie ihr zum ersten Mal ins Gesicht. Sie war groß und blond, und in etwa 35 Jahre alt. Sie war sehr nett und mitfühlend, denn sie kannte den Grund warum Kagome den Job angenommen hatte. Kagome hatte ihr alles erzählt, denn sie hatte sie nicht anlügen wollen. Sie wollte gleich vom Anfang an ehrlich zu ihr sein. Nachdem sie sich eine Zeitlang über ihren Arbeitsbereich und ihre Aufgaben unterhalten hatten, zeigte ihr die Geschäftsführerin ihr Büro. Inga, so hieß sie, bestand darauf sie zu duzen und Kagome war damit einverstanden. Es war für sie zwar ungewohnt diese Höflichkeitsanrede nicht zu verwenden aber sie war offen für Neues. „Und? Was sagst du, Kagome? Gefällt dir dein Büro?“, fragte Inga neugierig und musterte die junge Frau. Kagome besah sich das Büro, und setzte sich auf ihren Bürostuhl, nicht jedoch wieder auf ein Polster zu stoßen: „Ja, es ist wirklich schön.“ Inga lächelte erfreut: „Gut, ich habe das so gehofft. Ich muss mich nun um ein Schaf kümmern, das seit ein paar Tagen ärger macht, ich bin in spätestens einer Stunde wieder da. Aber Jodie wird dann eh demnächst zu dir schauen um dir alles zu zeigen.“ „Alles klar“, sagte Kagome und fuhr ihren Computer hoch. Erst als Inga schon weg war, fiel ihr wieder ihr Problem mit der Heizung ein, welches sie nicht angesprochen hatte. Die nächsten Tage vergingen schnell in dem kühlen Land. Jeder Tag war kalt aber daran hatte sie sich gewöhnt. Die Heizung funktioniert noch immer nicht und keiner wusste warum. Jetzt hatte Kagome eine elektronische Heizung in ihrem Zimmer stehen. Das war ganz okay aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Kagome stürzte sich regelrecht auf die Arbeit und die ganzen neuen Dinge, die sie für ihren neuen Job lernen musste. Denn so musste sie nur selten an Inuyasha denken. Sie wollte das lieber alles verdrängen. Ja, sie wusste, dass es zwar nicht gut für sie war, wenn sie alle ihre Gefühle runterschluckte und ihre tiefe Verletzung, die ihm seine Mutter zugefügt hatte, verleugnete, aber darüber nachdenken wollte sie auch nicht. Es schmerzte zu sehr. Ihr Handynummer hatte sie gewechselt und nicht mal mit ihrer Mutter hatte sie Kontakt gehabt. Viel zu hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Mutter ihre neue Nummer an Inuyasha weitergab, und das würde niemanden helfen. Dennoch konnten ihren Gedanken sich nicht gänzlich vom ihm lösen: Sie vermisste ihn! Besonders in den Augenblicken, wo sie sich einsam fühlte und sie einen Freund zum Reden brauchte. Manchmal war sie umzingelt von Leuten, doch dennoch fühlte sie sich einsam. In jene Momente wurde ihr mal wieder bewusst, dass Alleinsein und Einsamkeit sich gänzlich voneinander unterschieden. Einsam konnte man auch sein, wenn man von Menschen umgeben war, aber keiner davon ein Freund war oder jemand der einen wirklich kannte und verstand. Langsam bekam Kagome Angst, Angst vor der bevorstehenden Geburt, die immer näher zu rücken schien, nach jedem Tag, der verging. So eine Angst hatte sie bis dahin noch nie empfunden. Kagome erwischte sich dabei, wie sie wiedermal über Dinge nachdachte, die sie sich eigentlich verboten hatte. „So, Konzentration, Kagome, Konzentration!“, ermahnte sie sich und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Just in diesen Moment platzte Jodie in ihr Büro. „Kagome, es ist was schreckliches passiert! Das Schaf ist wieder ausgebrochen!“ sagte Jodie aufgeregt. Kagome brauchte ein paar Minuten um die Situation zu begreifen. Das Hotel hatte einen Streichelzoo für Hotelbesucher, das wusste sie. Von diesem Streichelzoo musste Jodie wohl sprechen. Dennoch hatte Kagome keinen blassen Schimmer, was sie nun tun sollte? Sie stand auf und tat so, als ob sie die Lage vollkommen unter Kontrolle hatte. „Ja, wo ist denn Inga? Sie muss sich darum kümmern.“, sagte Kagome freundlich. „Inga ist in die Stadt gefahren, sie kommt erst am Nachmittag zurück“, entgegnete Jodie nun noch panischer als zuvor. Kagome biss die Lippen zusammen, denn sie wollte nichts mit dem Schaf zu tun haben, deshalb sagte sie scharf: „Dann warten wir eben, bis sie wieder da ist! Ich meine, dann rennt es halt noch ein bisschen weiter rum, das ist doch vollkommen egal. Es gibt nichts was es zerstören könnte abgesehen vom Schnee und Eis.“ Jodie verzog das Gesicht zu einem nervösen Lächeln, bevor sie Kagome zaghaft mitteilte, dass dem leider nicht so war: „Das Schaf ist in die Richtung von Mr. Kohns Feld gelaufen.“ Kagome dachte einen Augenblick lang nach, weil sie letzte Woche diesen Namen schon irgendwo gehört hatte. Als sie sich wieder erinnerte in welchem Zusammenhang der Name gefallen war, hielt sie die Luft an. Sie trat ganz nah zu Jodie und flüsterte angespannt: „Das ist aber nicht der Bauer, der letzte Woche gedroht hat uns anzuzeigen, wenn noch ein Tier seine Vorratskammer plündern sollte, oder?“ Jodie nickte unheildrohend: „Oh doch, genau der ist es“ Verzweifelt machte Kagome die Lieder zu, sie konnte nicht glauben, dass sie das nun tatsächlich machen musste, aber ihr blieb wohl keine andere Wahl. Sie musste sich um das Vieh kümmern und zwar auf der Stelle! Wenn der Bauer dieses blöde Schaf wieder in seiner Vorratskammer erwischen würde, würde das Hotel das teuer bezahlen müssen. Kagome seufzte unmotiviert, dann schnappte sie sich Jacke und Autoschlüssel und sagte Jodie sie solle mitkommen. Kagome nahm das nächst beste Firmenauto um zum Hof von Bauern zu fahren. Es war ein sehr kleines Auto aber für Kagome und Jodie reichte es allemal aus. Der Hof lag nur 5 Minuten entfernt vom Hotel, deshalb waren sie schnell angekommen. Kagome hielt sicherheitshalber an einem Waldstück vor dem Hof an, da der Bauer nichts mitbekommen sollte. Als Kagome aus dem Auto ausstieg, trat sie erstmal direkt auf Kuhscheiße! „Na, toll, auch das noch!“, sagte sie genervt. Sie hätte sich lieber Gummistiefel anziehen sollen, das wurde ihr nun, wo es zu spät war, klar. Stattdessen waren nun ihre geliebte Jimmy Choo voller Dreck: „Jodie lass uns so schnell wie nur möglich das Schaf finden, damit wir von hier verschwinden können.“ Die kleine Blondine nickte eifrig: „Ja klar, gehen wir mal zur Vorratskammer.“ Als sie zur Vorratskammer gingen, hörten sie vom weiten, schmatzende Geräusche. Schnell liefen sie zur Kammer und tatsächlich stand dort das Schaf. Kagome war noch nie in ihren Leben so froh darüber gewesen, ein Schaf zu sehen. Seelenruhig stand es da, aß Hafer aus Säcken und rülpste zufrieden vor sich hin. Was für ein unverschämtes Tier, dachte sich Kagome nur - sie hatte wirklich nichts für dieses Schaf übrig. Jodie versuchte das Tier vom Futter wegzubringen, sie packte es am Kopf, dann am Hintern und an den Beinen, doch es bewegte sich keinen Zentimeter. „Kagome, es will einfach nicht“, hechelte Jodie, der schon die Puste ausging „Vielleicht können wir es ja weglocken?“ „Mit was? Mit Futter??“, versetzte Kagome augenrollend. Es aß doch bereits, und das war ja das verdammte Problem. „Wenn ich es von vorne nehme und du von hinten anschiebst, könnten wir es schaffen.“, war das einzige was Jodie noch einfiel. Kagome seufze innerlich, das konnte ja wohl nicht wahr sein! Jetzt musste sie es auch noch anfassen, sie als Hoteldirektorin! Sie sollte in ihrem Büro sein und Tastaturen drücken, doch auf keinen Fall sollte sie den Hintern dieses Schafes anfassen. Doch sie musste es tun, wenn sie nicht bis zum St.Nimmerleinstag mit Jodie und dem Schaf dasitzen wollte. Kagome sträubte sich, doch sie fasste das Hinterteil des Schafes widerstrebend an. Zusammen schoben sie das Schaf, dass anscheinend völlig gelangweilt von der Prozedur war, Richtung Ausgang. Als sie fasst beim Ausgang waren, waren sie beide völlig außer Atem. „Ich kann nicht mehr,“, jammerte Jodie. „Komm schon Jodie, nicht schlapp machen, wir haben es fast geschafft!“, rief Kagome motivierend. Sie wollte jetzt wo sie den Hintern des Schafes schon angefasst hatte auf keinen Fall aufgeben. Irgendwann waren sie dann mit dem Schaf draußen dann plötzlich fragte Jodie erschrocken: „Und wie bringen wir es wieder zum Hotel?“ Die Schwarzhaarige blickte verdutzt drein und war mehr als überfragt. Darüber hatte sie verdammt noch mal nicht nachgedacht! Sie war ja auch schließlich nicht für Schaftransporte eingestellt worden! „In das Auto, auf die Rückbank!“, entschied Kagome kurzfristig. Jodie runzelte die Stirn: „Bist du dir sicher? Es wird alles ziemlich dreckig werden!“ „Mir egal, das Schaf kommt ins Auto, denn ich werde sicherlich nicht auch noch dieses blöde Schaf durch den Schnee zum Hotel zerren!“, sagte Kagome und war mehr als entschlossen die ganze Sache hinter sich zu bringen. Irgendwann war das Schaf auf der Rückbank des kleinen Autos. Jodie hatte die Idee gehabt etwas Hafer auf die Autositze zu streuen. Danach war das Schaf freiwillig mitgegangen. Nun saßen Kagome und Jodie und das Schaf im Auto. „Gut, das wäre geschafft!“, sagte Kagome erschöpft. Als Kagome den Wagen starten wollte, rümpfte sie angeekelt die Nase, schaute irritiert zu Jodie und fragte: „Was stinkt da so?“ Sie blickten beide entsetzt nach hinten und bemerkten, dass das Schaf das Auto als Toilette benutzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)