Die Legende vom Triforce von ShadowsShadow (~ light version ~) ================================================================================ Prolog: -------- Der helle Vollmond verschwand am Horizont und man hörte die ersten Geräusche des nun neu anbrechenden Tages in der Morgendämmerung. Von Weitem sah man einen Reiter herankommen, der quer durch die weite Steppe zog. Alles war so friedlich als die ersten Sonnenstrahlen das Land erhellten und er an einem Fluss anhielt, um seine prachtvolle rotbraune Stute trinken zu lassen. Jedoch, es war nicht immer so friedlich gewesen. Der Reiter mit Namen Link war ein Junge von 21 Jahren. Er hatte wachsame, aber auch nachdenkliche waldgrüne Augen und braune wuschelige Haare, die er zum Teil unter einer Mütze mit langem Zipfel verbarg. Er war in der grünen Kleidung der Waldbewohner gewandet, bei denen er aufgewachsen war. Auf seinem Rücken trug er den großen Hylian Shield und darunter befand sich das mächtige Triforce Sword, in dessen Klinge sich die Strahlen der Sonne spiegelten, welche sich nun über den Bergen erhob. Gedankenversunken sah er in die Ferne und verfiel mit einem Mal in düstere Erinnerungen. Er sah heiße Nebelschwaden… sah, wie er über eine Holzbrücke ging, unter der die feurige Lava eines Vulkanes floss. Wie aus dem Nichts tauchte ein Junge vor ihm auf, das Gesicht vermummt, so dass man lediglich seine nebelgrauen Augen sehen konnte. Er kam auf ihn zu und nun war auf seiner Kleidung ein seltsames Symbol in der Form eines Auges zu sehen. Das Bild verschwand und jetzt sah Link ein Meer von Flammen, die durch das Land wüteten. Inmitten dieses Infernos ritt ein diabolischer Mann auf einem gepanzerten Pferd. Auch dieses Bild verschwand. Link erwachte aus seinen Erinnerungen als seine treue Stute sich aufbäumte, und sie ritten weiter. Die Geschichte des jungen Link war auf der ganzen Welt bekannt, denn er war ein großer Held. Seine Kraft, seine Weisheit und sein Mut hatten ihn dazu gemacht und von dieser Geschichte soll hier erzählt werden: ~~~~~~~ Es begann in den Schatten, wie so vieles… In der Dunkelheit der Nacht saß eine große Eule mit gewaltigen Schwingen auf dem Ast einer der Bäume am Rande der Wälder und beobachtete die ungewöhnliche Szenerie, die sich vor ihr abspielte. Noch niemals zuvor hatte sich so etwas ereignet. Doch die weise Eule wusste, dass alles in dieser Welt einem größeren Sinn folgte und so beschloss sie, dieser Geschichte weiter beizuwohnen. Kapitel 1: Die immergrünen Wälder --------------------------------- ~~~~~~~ 14 Jahre später Seit Anbeginn der Zeit stand inmitten der schier unendlichen Wälder Hyrules der Great Deku Tree. Beschützend überragte er alle anderen Bäume und wachte über die Kinder des Waldes, die Kokiri. Jedem dieser Kokiri hatte er eine Fee als Begleiter geschenkt. Jedoch gab es unter ihnen einen Jungen, der keine Fee hatte. Ein 14-jähriger Junge lag schlafend in seinem Baumhaus. Durch das Fenster über dem Bett konnte man einen seltsam grünlichen Himmel sehen, denn in den Wäldern gab es weder Tag noch Nacht. Der Junge träumte sehr unruhig und drehte sich immer wieder hin und her. In seinem Traum stand er vor einer großen Stadtmauer. Um ihn herum tobte ein heftiges Gewitter. Blitze zuckten über den verdunkelten Himmel als die Zugbrücke herunterschnellte und zwei Reiter auf einem weißen Pferd an ihm vorbei hinauseilten. Er sah ihnen nach wie sie in der Dunkelheit verschwanden. Dann hörte der Junge ein Geräusch hinter sich. Er drehte sich herum und erstarrte vor Schreck als er nun einem gepanzerten Pferd gegenüberstand auf dem ein unheimlicher Mann saß. Nur am Rande bemerkte der Junge eine kleine Fee, die neben ihm in der Luft schwebte. Zur selben Zeit rief der Great Deku Tree mit der Stimme der Gedanken: "Navi… Navi, wo bist du? Komm hierher…" Kurz darauf erschien vor ihm ein kleines Licht, das schließlich die Form einer Fee annahm. "Ich grüße dich, Great Deku Tree. Sag, was ist denn nur geschehen, dass du so voller Sorge steckst?" Der Great Deku Tree lächelte betrübt. "Oh, Navi… höre meine Worte. Auch du spürst es… die Aura des Bösen, das in unsere Welt einfällt… üble Kreaturen versammeln sich um Hyrule anzugreifen… lange Zeit waren die Wälder wie eine Barriere gegen das Böse… doch… dieser furchtbar bösen Kraft vermag ich nichts entgegensetzen… es scheint an der Zeit zu sein, dass der Junge ohne Fee seine Reise beginnt… jener, der dazu auserkoren wurde, Hyrule auf den Pfad von Gerechtigkeit und Wahrheit zu führen… Navi… bringe ihn jetzt zu mir… mir bleibt nicht mehr viel Zeit… flieg, Navi, flieg! Das Schicksal des Waldes, nein, der ganzen Welt, liegt in den Händen diesen Jungen!" Man konnte Navi den Schrecken ansehen, der ihren Körper durch die Erzählung des Great Deku Tree erschaudern ließ. "Das ist ja furchtbar! Nicht auszudenken, was passieren würde wenn… ich mache mich sogleich auf den Weg den Jungen zu holen! Haltet aus!" Rasch flog Navi zum Dorf der Kokiri und steuerte auf eines der Baumhäuser zu. Als sie hinein flog musste sie feststellen, dass der Junge, der hier wohnte, gerade schlief. Er schien einen Alptraum zu haben und Navi hatte einige Probleme ihn zu wecken. "Hey! Link! Wach auf!" Durch Navi's Rufe und ihr emsiges um-ihn-Herumfliegen erwachte Link schließlich. Erschrocken setzte er sich auf und sah sich ein wenig benommen um. "Sei gegrüßt, Link. Ich bin Navi. Der Great Deku Tree bat mich, dich ab jetzt zu begleiten. Schön dich kennen zu lernen." Link war noch immer völlig durcheinander. Doch langsam festigten sich die Worte der kleinen Fee in seinem Kopf und als er den Sinn dahinter begriffen hatte, wurde er unglaublich glücklich. "Eine Fee? Habe ich… habe ich endlich meine eigene Fee bekommen? Jaa!" Überschwänglich sprang Link vom Bett und wollte Navi umarmen, die erschrocken zurück wich. "Hey! Vorsicht, du zerquetscht mich noch!" Aber Link's Freude war nicht aufzuhalten. Aufgeregt sprang er durch den Raum und rief immer wieder: "Eine Fee! Eine Fee! Ich habe endlich meine Fee!" Navi war ganz gerührt, doch leider war es nicht der richtige Zeitpunkt für Freudensprünge. "Hey, Link. Beruhige dich. Ich fühle mich geehrt.", sagte sie ehrlich, "Aber du musst jetzt schnell mit mir kommen. Der Great Deku Tree ruft dich zu sich!" Obwohl seine Euphorie ein wenig gedämpft worden war, erkannte Link in diesem Moment noch nicht den Ernst der Lage. Immerhin erschien es ihm ganz normal zu sein, dass der Great Deku Tree mit ihm reden wollte, nachdem er ihm endlich seine eigene Fee geschenkt hatte. Wie hätte der Junge auch nur im Entferntesten ahnen können, was noch vor ihm lag? Und so folgte er Navi hinaus. Die Kinder des Waldes waren Kreaturen, die nicht alterten. Unter dem Schutz des Great Deku Tree lebten sie in Frieden und Harmonie. Jedoch existierten sie nur in den Wäldern. Würden sie diese verlassen, wären sie zum Sterben verdammt. Da es hier weder Tag noch Nacht gab, herrschte draußen ein emsiges Treiben. Saria, eins der Kokiri-Mädchen und Link's beste Freundin, kam in Begleitung ihrer Fee Leaf fröhlich winkend auf sie zugelaufen. "Hallo Link." Der Junge mit den braunen Haaren und den waldgrünen Augen erwiderte die Begrüßung und deutete dann aufgeregt auf Navi. "Seht nur! Eine Fee! Ich hab endlich meine eigene Fee bekommen!" Saria war beinahe ebenso begeistert wie Link. Sie und Leaf begrüßten Navi. "Das ist ja wundervoll!", sagte Saria, "Ich habe immer daran geglaubt, dass du eines Tages deine eigene Fee bekommen wirst." "Link! Wir müssen schnell zum Great Deku Tree!", erinnerte Navi ihn dann. "Ach ja.", meinte Link und auf Saria's neugierigen Blick hin erklärte er: "Navi sagt, dass er mich zu sich ruft." Gemeinsam gingen sie los. "Hattest du wieder diesen seltsamen Traum?", fragte Saria dann. Link nickte betrübt. "Ich verstehe nicht, warum ich von Dingen träume, die ich nicht kenne. Es war genauso wie jedes Mal. Der Himmel war ganz dunkel und manchmal erschienen leuchtende Streifen. Ich stehe vor dieser unheimlich großen Mauer von der ein Stück aus Holz ist, das plötzlich umfällt. Dann läuft dieses komische Ding an mir vorbei auf dem zwei andere sitzen. Sie sehen aus wie Mädchen, aber haben seltsame Sachen an und die eine ist total groß. Und danach ist dann wieder der unheimliche Typ da…" Saria hatte wie immer aufmerksam zugehört, aber auch sie konnte sich keinen Reim aus Link's Traum machen. Dass sie, seitdem Link ihr das erste Mal davon erzählt hatte, ein ungutes Gefühl verspürte, sagte sie ihrem Freund auch jetzt nicht. Kurz bevor sie an der Lichtung des Great Deku Tree ankamen, stellte sich ihnen Mido, der selbst ernannte Boss der Kokiri, in den Weg. Weil er eifersüchtig darüber war, dass Saria so viel Zeit mit Link verbrachte, ärgerte Mido ihn so oft es nur ging. Außerdem zog er ihn auch furchtbar gerne damit auf, dass Link als einziger keine eigene Fee hatte. Umso ungläubiger wurde sein Blick als er Navi bemerkte. "Eh, was ist DAS?!", fuhr er Link an. " Das ist meine Fee, Navi.", erklärte dieser stolz. Mido's Augen wurden groß. "Oh… du hast jetzt tatsächlich doch noch eine eigene Fee bekommen… ach du grüne Neune!" Reichlich verärgert sah Mido Navi an, die ihn gekonnt ignorierte, dafür aber seine Fee Neri grüßte. Mido war sauer. "Tja, trotzdem bleibt ein Feigling ein Feigling, huh? Ich, der große Mido, werde dich niemals als einen von uns akzeptieren!", fuhr er Link an. Vor sich hingrummelnd wandte Mido sich dann ab. Saria schüttelte den Kopf und zog Link weiter. Als Mido das merkte, lief er ihnen hinterher. "Hey! Wo geht ihr hin?" "Zum Great Deku Tree.", antwortete Saria. "Verflixt! Wie hat er es nur geschafft, der Liebling von Saria und dem Great Deku Tree zu werden? Huh?!", fragte Mido seine Fee, die mit den Schultern zuckte. Sie hatten die Lichtung erreicht und standen nun vor dem Great Deku Tree. "Danke, dass ich meine eigene Fee bekommen habe!", sagte Link glücklich. Der große Baum lächelte. "Es freut mich, dass ich dir dieses Geschenk endlich machen konnte. Jedoch… leider sind die Umstände, die dazu führten, weniger erfreulich…" Mido baute sich vor Link auf. "Hab doch gleich gesagt, dass du zu nix zu gebrauchen bist." Saria stieß ihm ärgerlich in die Seite. "Sei still wenn der Great Deku Tree spricht!" Link war näher an den Baum herangetreten. "Was ist denn los, Great Deku Tree?" Der Baum seufzte. Obwohl er immer gewusst hatte, dass dieser Tag kommen würde, hatte er dennoch gehofft, Link niemals Gefahren aussetzen zu müssen. Auch wenn Link immer anders gewesen war, liebte der Great Deku Tree ihn wie seine anderen Kinder. "Link…", begann er schließlich, "Höre aufmerksam, was ich dir nun erzählen werde… dein Schlummer wurde immer öfter ruhelos und voller Ängste… da die Diener des Bösen an Stärke gewinnen, wird die Welt von einer abscheulichen Aura durchzogen, die bei jenen Alpträume verursacht, deren Seelen darauf reagieren… wahrlich gehörst du zu ihnen…" Saria hatte nach Link's Hand gegriffen als ihr bewusst geworden war, dass ihre schlimmsten Befürchtungen sich gerade bewahrheiteten. "Ich… ich verstehe das nicht…", sagte Link und tatsächlich verstand er nicht, was seine Träume mit irgendwelchen bösen Dingen in der Welt außerhalb ihrer Wälder zu tun haben sollten. "Link… die Zeit ist gekommen, deinen Mut zu testen… ich bin verflucht worden…" "Was?", kam es gleichzeitig von allen drei Kokiri und der Great Deku Tree fuhr fort. "Dein Mut kann den Fluch brechen. Hast du genügend Mut, diese Aufgabe anzunehmen?" Link verstand noch immer nicht, was gerade passierte. Aber er begriff, dass der Great Deku Tree offensichtlich Hilfe brauchte und so sagte er: "Was kann ich tun?" Der Baum hob eine seiner mächtigen Wurzeln an. Darunter kamen zwei Gegenstände zum Vorschein, die wie ein Schwert und ein Schild aussahen. "Nimm dies hier an dich.", sprach der Great Deku Tree. Link ging langsam näher. Etwas war seltsam. Zwar besaßen alle Kokiri-Jungen Schilde und Schwerter aus Holz mit denen sie manchmal spielten, besonders Mido war oft auf ihn losgegangen wenn sie mal wieder heftig gestritten hatten. Die Klinge des Schwertes, das dort lag, war allerdings nicht aus Holz. Vorsichtig hob Link beides auf. "Du hältst nun das Kokiri Sword sowie den Deku Shield in deinen Händen. Der Schild entstammt meiner Rinde und widersteht selbst Feuer. Das Schwert… wurde einzig für diesen Moment erschaffen. Dem Beginn deines Abenteuers… Link, du sollst wissen, dass ich immerzu gehofft habe, dir dies ersparen zu können…" Link war nach wie vor weit davon entfernt, den Ablauf der Geschehnisse auch nur im Entferntesten zu begreifen, doch er hielt Schwert und Schild nun in einem festen Griff und nickte dem Great Deku Tree entschlossen zu. Die Wurzel des Baumes hob sich noch weiter hinauf bis eine Höhle darunter zum Vorschein kam. "So tritt ein, tapferer Link… stelle dich dem Schrecken der dich erwartet mit Mut entgegen!" Link schritt voran gefolgt von Navi – und Mido. "Keine Chance, dass du mich vor Saria wie einen Feigling aussehen lässt!", murrte er und sah sich ängstlich um. "Passt auf euch auf!", rief Saria ihnen zu. Auch als sie weiter hinein gingen, wurde es nicht vollständig dunkel. Seltsam leuchtende Pilze und Moose an den Wänden spendeten Licht, ebenso wie die Wurzeln des Great Deku Tree, die sich überall durch die Erde zogen. Allerdings war auch alles mit Spinnenweben übersäht. Sie kamen an eine Biegung und hörten ein seltsames Rascheln. Kreidebleich geworden war Mido sofort hinter Link geflüchtet und hielt sich nun zitternd an den Schultern des anderen Jungen fest. "W-was war das?", fragte er ängstlich. Link seufzte. "Woher soll ich das wissen? Lass mich los, Mido!" Der selbst ernannte Boss der Kokiri versuchte sich kleiner zu machen als er ohnehin schon war, während Link vorsichtig um die Ecke schaute. "Pass auf!", rief Navi. Etwas Großes kam auf ihn zugeschnellt und schnappte nach ihm. Erschrocken schrie Link auf und geriet ins Straucheln bis er schließlich fiel und relativ unsanft auf seinem Hintern landete. Allerdings hatte ihm das wohl seinen Hals gerettet. Entgeistert sah er nach vorn. Das, was ihn angegriffen hatte, sah aus wie eine große Blume. Jedoch war dort, wo eigentlich die Blüte hätte sein sollen, ein weit aufgerissenes Maul, das schmatzend und zischend immer wieder in ihre Richtung schoss. "Heiliger Deku!", entfuhr es Mido. "Bist du ok, Link?", fragte Navi ihn. Er nickte. Sein schmerzendes Hinterteil zählte gerade nicht. "Das ist seltsam.", sagte Navi dann, "Es sieht aus wie eine Deku Baba." "Ach und seit wann haben die so ein furchtbares Maul?", frage Mido aufgebracht. "Vielleicht kommt das von dem Fluch.", überlegte Link. Navi hatte Recht. Wenn man sich das Maul wegdachte, sah es tatsächlich aus wie die großen blauen Blumen, auf denen die Kokiri gerne saßen um die Aussicht zu genießen. Er rappelte sich auf und verstärkte den Griff um das Schwert. "Sei vorsichtig!", sagte Navi. Langsam ging Link auf die offensichtlich von dem Fluch verdorbene Deku Baba zu. Als sie wieder auf ihn zuschoss, wehrte er sie mit dem Schild ab. Durch den Aufprall schien sie benommen zu sein. Der Stängel stand nun senkrecht. Link nutzte diese Chance und sprang nach vorn. Die Klinge des Schwertes durchtrennte den Stängel und das Maul, das einmal eine Blüte gewesen sein mochte, fiel leblos zu Boden. Schockiert starrte Link das Schwert an. So etwas war noch nie passiert wenn sie aus Spaß gekämpft hatten. Auch Mido fand den Anblick äußerst unheimlich. "Sch-schläft sie jetzt?", fragte er leise. "Sie ist… tot.", flüsterte Navi und flog hinüber zu Link. Der Junge stand da wie eingefroren, den Blick noch immer auf die Klinge des Schwertes gerichtet. Eine seltsame grünliche Flüssigkeit klebte daran. Es war dieselbe, die auf den Boden gespritzt war. Zwischen dem abgetrennten Maul und dem Stängel. "Was ist 'tot'?", fragte Mido. Navi strich mit ihren winzigen Fingern über Link's Wange. "Das bedeutet… dass etwas zerstört wurde und nicht wieder kommt." Da die Kokiri nicht alterten, war der Tod etwas, das sie nicht kannten. Und obwohl Link irgendwo tief in sich wusste, dass die Deku Baba ihn ebenso getötet hätte, konnte er sich dennoch nicht verzeihen. Es war als wäre ein Teil von ihm auch gestorben. Hilflos sah Navi zu Mido. Anders as Link hatte er den Tod 'nur' gesehen, nicht verursacht. Doch selbst das hatte seine Seele erschüttert. Er wusste, dass ihn dieses Erlebnis verändert hatte, aber er konnte sich nicht einmal im Entferntesten vorstellen, was Link fühlen musste. Zum ersten Mal spürte Mido Mitleid für den Jungen, den er so oft geärgert und gehänselt hatte. Er ging auf den Anderen zu und legte seine Hand auf Link's Schulter. "Lass uns weiter gehen. Der Great Deku Tree braucht uns." Diese Erkenntnis berührte etwas in Link. Er wusste nicht, was mit ihm passieren würde wenn das hier zu Ende war, doch eines stand fest: Wer oder was auch immer für das Eindringen des Bösen in ihren Wäldern verantwortlich war, Link war wütend darauf. Er sah Mido an und nickte. Sie gingen weiter. Hinter ihnen gingen die Überreste der Deku Baba in unnatürlichen Flammen auf und verschwanden schließlich. Wenig später erkannten sie ein paar Grasbüschel vor sich auf dem Weg. Als sie näher kamen, entpuppten sich diese Grasbüschel allerdings als Deku Scrubs. Diese kleinen 'Büsche mit Beinen' lebten wie die Kokiri ausschließlich in den Wäldern. Zwar waren sie von Natur aus sehr frech und bespuckten ahnungslose Vorbeigänger gerne mal mit Deku-Nüssen, ansonsten aber waren sie friedliche Wesen. Als jene auf die sie gerade getroffen waren, erkannten dass sie scheinbar keine Gefahr darstellten, kamen sie rasch hüpfend auf Link und Mido zu. "Hilfe! Ihr müsst uns helfen, Kokiri!" "Was ist passiert?", fragte Mido. "Unsere Brüder! Unsere Brüder! Einige von ihnen sind plötzlich so komisch! Seit SIE da ist! Seit Gohma da ist!" Navi und Neri sahen sich erschrocken an. "Gohma?" Mido zitterte schon wieder am ganzen Leib. "Wer ist Gohma?" Nervös sah Navi zu Link herüber. "Gohma ist der Fluch, der auf dem Great Deku Tree lastet…" "Da kommen sie!" Von Weitem sahen sie weitere Grasbüschel auf sie zuhüpfen. Allerdings waren die Blätter dieser Deku Scrubs rötlich verfärbt und sobald sie nah genug waren, begannen sie wie wild mit Deku-Nüssen zu spucken. Die friedlicheren Versionen suchten schnell das Weite. "Bitte helft uns!" Link hatte Mido hinter sich gezogen und wehrte die harten Geschosse mit dem Deku Shield ab. Nachdem die Nüsse auf das Holz geprallt waren, schossen sie auf die durchgedrehten Deku Scrubs zurück, die einer nach dem anderen umfielen und wieder ihre natürliche Färbung annahmen. Navi und Neri flogen näher heran. "Scheinbar sind sie jetzt wieder ok." Die anderen Deku Scrubs blieben bei ihren Brüdern um zu warten bis diese wieder zu Bewusstsein kommen würden. Es schienen immer mehr Spinnenweben zu werden je weiter sie vordrangen und dann ging es auf einmal nicht mehr weiter. An dieser Stelle der Höhle war der Raum ziemlich groß. Und weil es immer weniger leuchtende Pilze und Moose geworden waren als sich die Dichte der Weben vergrößert hatte, war es mittlerweile dunkel genug um die Decke nicht mehr sehen zu können. Dann hörten sie über sich ein Knirschen. Kurz darauf fiel etwas neben ihnen auf den Boden. Es war eine zweibeinige Kreatur, die vielleicht so groß wie ihre Köpfe war und sie mit einem einzigen, unheimlichen Auge anstarrte. "Eine Gohma-Larve!", rief Navi. Mido wich einen Schritt zurück oder eher in Link's Richtung. Dabei berührte er mit seiner Hand etwas, das an Link's Gürtel befestigt war. Der Blick des Kokiri fiel darauf und er erkannte das komische Ding, das Link Saria vor kurzen gezeigt hatte. Wie hatte er es gleich noch mal genannt? Genau, Schleuder. Mido hatte Link belauscht als dieser dem Mädchen erklärte, er habe sie gebastelt um damit unerreichbare Früchte von den Bäumen holen zu können. Mido's Gedanken überschlugen sich. Wenn das mit Früchten klappte, dann vielleicht auch gegen diese unheimliche Kreatur. Er nahm die Schleuder an sich, doch Link meinte: "Das bringt nichts, Mido. Wir haben keine Munition dafür." Mido hatte das elastische Band bereits gespannt, zielte jetzt auf das Auge und ließ dann los. Unweit neben der Larve prallte ein kleiner Kern auf den Boden und Link machte große Augen. "Wie hast du das gemacht?" Das schien Mido selbst nicht zu verstehen. "Keine Ahnung…" "Das war ich.", erklärte Neri. Es stellte sich heraus, dass Feen wie Neri und Navi dafür sorgen konnten, dass Kerne erschienen, sobald man die Schleuder spannte. Mido wollte es gleich noch mal versuchen, doch dann raschelte es über ihm und gleich darauf, direkt hinter ihm. "Vorsicht!" rief Link und zog Mido zur Seite. Eine riesige arachnide Kreatur, größer als die Jungen selbst, hatte sich von der Decke heruntergeseilt. "Skulltula!", entfuhr es den Feen. Den Namen hatte das Geschöpf wohl aufgrund seines Hinterleibes in Form eines Schädels. Es schien wie eine Warnung für all jene zu sein, sich von ihr fern zu halten wenn ihnen ihr Leben lieb war. Link verstärkte seinen Griff um das Kokiri Sword, aber in Mido hatte die Panik Überhand genommen und er zielte mit der Schleuder auf die Skulltula. Dieses Mal traf er. Allerdings bewirkte das nur ein heftiges Hin- und Herschwingen der Kreatur und dann raschelte es wieder. Eine weitere Skulltula seilte sich herab und dann noch eine. Es wurden immer mehr. Sie drängten Link und Mido zurück, bis die beiden plötzlich durch ein Loch im Boden hinunter fielen. Sie landeten weich. Und klebrig. Link hatte einige Probleme, aufzustehen. Als er es schließlich schaffte, erkannte er, dass sie sich auf einem riesigen Spinnennetz befanden. "Bist du in Ordnung, Mido?" Der Kokiri murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Als auch er das Netz erkannte, schrie er erschrocken auf und versuchte wegzulaufen. Dabei verhedderte er sich jedoch und fiel der Länge nach hin. Als Link ihm aufhalf, war da plötzlich ein lautes Rascheln – oder war es ein Fauchen? Mido war kreidebleich geworden. Mit weit aufgerissenen Augen, in denen sich pure Angst widerspiegelte, starrte er auf etwas hinter Link, der sich langsam umdrehte. Gohma war sogar noch größer als die Skulltula. Und sie hing nicht an einem Faden von der Decke. Zwar schien sie wie die Larve zuvor nur zwei Beine zu haben, allerdings hatte sie anstelle von Füßen riesige Greifzangen. Fast ihr gesamter Körper war gepanzert und mit weiteren Zangen sowie Stacheln versehen und auch sie hatte nur ein Auge. Es war ein grauenvoller Anblick. Dann kam Gohma auf sie zu und die Zangen schnappten bedrohlich. Link und Mido schrieen auf und wollten wegrennen, aber Mido blieb wieder in den Weben hängen. "Link! Hilfe!", schrie er in Panik. Wie verrückt beschoss er das Untier mit der Schleuder, doch die kleinen Kerne prallten einfach an dem Panzer ab. Link zögerte keine Sekunde. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief er zurück und schaffte es gerade noch, die herunterschnellende Greifzange mit dem Schwert abzuwehren. Im nächsten Moment startete er selbst einen Angriff, doch auch das Kokiri Sword konnte den Panzer der Kreatur nicht durchdringen. Obwohl er damit noch immer keinen Schaden anrichtete, spannte Mido die Schleuder immer wieder aufs Neue. Er schien wie im Wahn zu sein. Dann traf einer der Kerne mitten in das große Auge. Gohma bäumte sich auf und brüllte vor Schmerzen. Link reagierte blitzschnell. Er nahm Anlauf und nutzte Mido's Rücken wie eine Art Sprungbrett. Das Kokiri Sword über dem Kopf erhoben schnellte er auf Gohma zu und als er traf, spaltete das Schwert das Auge des Monsters. Gohma's Brüllen wurde unerträglich laut. Orientierungslos schwankte sie noch ein wenig und verspritzte dabei eine seltsame klebrige Substanz. Dann brach sie schließlich in sich zusammen. Unmittelbar daraufhin begann der Körper sich aufzulösen bis letztlich nichts mehr davon übrig war. Auch die Netze und Weben waren verschwunden. Link jedoch starrte noch immer auf die Stelle, wo der große Körper zuvor in sich zusammengefallen war. Alles war still. Niemand wagte es, ein Wort zu sagen. Dann ertönte ein schepperndes und ein dumpfes Geräusch als Link den Griff um Schwert und Schild löste und beides auf den Boden fiel. "Link?" Navi war zu ihm geflogen und erschrak als sie in seine Augen sah. Sie waren leer. Leer, vollkommen emotionslos und fast war es als wäre alle Farbe aus ihnen gewichen. "Oh, Link…" Die kleine Fee spürte, wie ihre eigenen Augen sich mit Tränen füllten. Sie landete auf Link's Schulter und versuchte ihn zu umarmen soweit es ihre Körpergröße eben zuließ. Mido und Neri waren ebenfalls näher getreten und sie fühlten sich genauso wie Navi – hilflos. Schließlich hielt Mido es nicht mehr aus. Mit einer Hand wischte er sich über seine feuchten Augen und schluchzte leise, mit der anderen griff er nach Link's Arm und zog ihn mit sich. Weg von diesem Ort und zurück zum Eingang. Weit kamen sie jedoch nicht, da sie zuvor hinuntergefallen waren. Allerdings bemerkten die beiden Feen jetzt, da die Weben verschwunden waren, an der Wand, die nach oben führte, einige Ranken. Mido drehte sich zu Link. "Halt dich an mir fest.", sagte er knapp. Er nahm Link Huckepack. Der andere Junge zeigte noch immer keinerlei Emotionen, hielt sich aber dennoch fest, während Mido mit ihm nach oben kletterte. Glücklicherweise waren auch die vielen Skulltula verschwunden und nachdem Mido Link weiter hinter sich her gezogen hatte standen sie schließlich erneut vor dem Great Deku Tree. Der Hüter der Wälder sah sorgenvoll zu Link, ebenso wie Saria, die sofort zu ihnen geeilt war. "Link? Link! Was ist los?" Als sie keine Antwort erhielt, wandte sie sich an die anderen. "Was ist mit ihm?" Sie ging auf Mido zu und fasste ihn bei den Schultern. "Mido!" Der Blick des Jungen war auf den Boden gerichtet als er antwortete: "Er ist so seit… seit er das Ding… tot gemacht hat…" Saria's Augen wurden groß. "W-was?" Sie drehte sich wieder herum. "Link…" "Dir gebührt all mein Dank, Link…", ertönte die Stimme des Great Deku Tree. Und dann endlich schien wieder Leben in dem Jungen zu stecken. Er sah hinauf zu dem großen Baum und lächelte leicht. "Du hast deinen Mut wahrlich bewiesen… ich wusste, dass du es schaffen würdest…" Jedoch sah der Hüter der Wälder weiterhin sehr bedrückt drein. "Es gibt noch etwas, von dem ich dir erzählen muss…" Link nickte. Er hatte nicht bemerkt, dass Saria seine Hand in ihre genommen hatte. "Höre meine Worte… ein schlimmer Mann, der aus der Wüste kommt, hat mich mit diesem furchtbaren Fluch belegt…" Saria spürte wie sich Link's Hand verkrampfte, doch sie ließ nicht los, sondern strich ihm beruhigend über die Finger. "Dieses böse Wesen setzt unablässig seine abscheulichen Kräfte bei seiner Suche nach dem Sacred Realm ein… denn dort ist das heilige Relikt zu finden – das Triforce, das die Essenz der Göttinnen in sich trägt…" "Triforce…", sagte Link leise. Er konnte mit all dem nichts anfangen. Warum nur erzählte der Great Deku Tree ausgerechnet ihm davon? "Vor Anbeginn der Zeiten entstiegen drei Göttinnen den Nebeln des Seins… Din, die Göttin der Kraft… Nayru, die Göttin der Weisheit… Farore, die Göttin des Mutes… Din bildete mit ihren starken flammenden Armen aus dem Chaos die Welt und gab ihr ihre jetzige Form. Nayru ergoss ihre Weisheit über die Welt und sorgte für das Verhalten zwischen den Dingen und Erscheinungen. Farore, an ihr war es nun, diese Welt zu bevölkern und ihrer reichhaltigen Seele entstammt alles Leben, das in Hyrule existiert. Nach vollendeter Schöpfung hinterließen die drei Göttinnen das Triforce. Diese heiligen Dreiecke bergen die Mächte der Drei in sich. Und der Ort, an dem sich das Triforce befindet, wurde das Sacred Realm." In Link's Kopf drehte sich alles und irgendwo am Rande dieses Chaos fragte er sich nach wie vor, warum er all das wissen musste. Die Antwort auf die unausgesprochene Frage erfolgte sogleich. "Du darfst niemals Jenem in schwarzer Rüstung, der aus der Wüste kommt, gestatten, das Sacred Realm zu betreten… niemals darfst du zulassen, dass er mit seinem bösen Herz das heilige Triforce an sich nimmt… die Personifikation des Bösen, der mich mit dem tödlichen Fluch belegte und meine Kräfte aufgezehrt hat…" Es war etwas, dass Link am Allerwenigsten und doch am Allermeisten zu verstehen glaubte. Tödlicher Fluch … so wie… tot ? Nein. Das durfte nicht sein. Doch seine Welt, alles was er bisher gekannt hatte und woran er glaubte… "Aufgrund dieses Fluches ist mein Ende nahe…" …alles schien plötzlich keinen Wert mehr zu haben… "Obgleich deine tapferen Bemühungen den Fluch zu brechen gelungen sind, war ich von vorneherein verloren…" …schien nicht mehr zu existieren. "Great Deku Tree…", flüsterte Saria voller Angst. Der Hüter der Wälder sah mit einem traurigen Lächeln auf seine Kinder herab. "Ja, ich werde schon bald dahinscheiden… doch trauert nicht um mich… es war mir möglich, diese wichtigen Dinge zu erzählen… das ist Hyrule's letzte Hoffnung… Link… gehe nun zu Hyrule's Schloss… dort wirst du die Prinzessin des Schicksals treffen…" Der große Baum sah zu dem Jungen, dem stille Tränen über das Gesicht liefen. "Nimm diesen Stein mit dir. Das Artefakt, welches das Böse so sehr begehrte, dass es mich mit dem Fluch belegte…" Alles um sie herum wurde in grünes Licht getaucht. Als sie wieder sehen konnten, hielt Link einen leicht schimmernden, grünen Stein in seinen Händen. "Das ist der Kokiri-Smaragd, der heilige Stein des Waldes…", sagte Navi ehrfürchtig. "Die Zukunft liegt in deinen Händen, Link… bewahre dir stets deinen Mut…" Ein lautes Knarren schien durch das Holz des großen Baumes zu ziehen. "Lebt… wohl…" Das unheilvolle Geräusch wurde immer lauter und dann schien der Great Deku Tree alle Farbe zu verlieren bis er schließlich gänzlich verwelkte. Niemand sagte etwas. Allesamt waren sich geschockt und ihre Tränen waren lange das Einzige, das sich bewegte. Das konnte nur ein weiterer Alptraum sein… doch kein Alptraum hatte sich jemals so echt angefühlt… "Was wirst du jetzt tun, Link?", war da plötzlich Mido's Stimme. Keine Antwort. "Du… du kannst nicht gehen! Du gehst… tot wenn du die Wälder verlässt!" Es sollte für lange Zeit das Letzte gewesen sein, das er zu dem Jungen sagte, mit dem er jahrelang immerzu gestritten hatte. Mit Tränen in den Augen rannte Link los, seine Hand fest um den Kokiri-Smaragd gekrallt. Sollte er doch 'tot gehen', er wollte das alles nicht mehr… was war nur geschehen? Er lief durch das Dorf ohne stehen zu bleiben, ohne auch nur einmal aufzusehen. Lief an allen vorbei, hörte auf keine Rufe. Nur weg. Weg von hier… Schließlich erreichte Link die Hängebrücke, von der er wusste, dass sich dahinter die 'Welt da draußen' befand. Und jetzt musste er stehen bleiben. Saria hatte sich ihm mitten in den Weg gestellt. Aber sie war doch… wie hatte sie das gemacht? Navi und Leaf umarmten sich tröstend und sahen dann zu den beiden Kindern. "Du willst tatsächlich gehen…" Es war keine Frage, mehr eine ernüchternde Feststellung. Die Bestätigung dessen, was Saria schon immer gefürchtet hatte. "Ich habe immer gewusst… dass du die Wälder verlassen würdest… eines Tages… dennoch habe ich so sehr gehofft, dass dieser Tag niemals kommen würde, Link." Link sah sie schweigend an und ließ es zu , dass sie seine Hände in ihre nahm. "Du bist anders als wir…" Jetzt konnte Link sie nicht mehr ansehen. Saria hatte das ausgesprochen, was er selbst seit langem gewusst hatte und was ihn tief in sich schmerzte. Immer dann wenn Mido ihn aufgezogen hatte, wusste ein Teil in Link, dass es stimmte. Er war nicht so wie die Kokiri. Eine sanfte Hand berührte sein Kinn und brachte ihn dazu, Saria wieder anzusehen. "Aber das ändert nichts daran, dass wir für immer Freunde sein werden." Saria lächelte und Link spürte, wie er selbst es ebenfalls tat während sich seine Augen mit Tränen füllten. Dann nestelte sie an ihrem Gürtel und drückte Link kurz darauf etwas in die Hände. "Ich möchte, dass du meine Ocarina mit dir nimmst. Bitte gib gut darauf acht." Link sah sie ungläubig an. "Saria, dass- ich… es ist deine Ocarina, ich kann doch nicht…" "Höre zu, Link. Die Ocarina ist ein mystisches Artefakt. Die 'Welt da draußen' ist groß. Ich bin mir sicher, dass es Zeiten geben wird, in denen dir die Ocarina gute Dienste leistet. Und abgesehen davon… wenn du dich einmal einsam fühlst, kannst du auf ihr spielen… und dich erinnern. An mich, an die Wälder, an dein zu Hause…" Sie strich Link eine Träne von der Wange. "Weine nicht, Link. Du weißt doch, Jungs machen so etwas nicht." Saria lachte kurz, ihre eigenen Tränen liefen ungehindert weiter. "Vergiss nicht, dass die Wälder immer dein zu Hause sein werden." Link umarmte Saria fest. Er wusste nicht mehr, was er fühlte oder wer er war. Alles war so unwirklich geworden. Er machte einen Schritt zurück, dann noch einen. Dann drehte Link sich um und wieder lief er los. Kapitel 2: Die Anhöhe des Lichtes --------------------------------- Es wurden immer weniger Bäume und dennoch schien sich das, was dahinter lag, unendlich weit zu erstrecken. Die 'Welt da draußen'… was auch immer das sein mochte. Voller Sorge sah Navi zu Link und wollte gerade etwas sagen als sie die große Eule bemerkten, die unweit vor ihnen auf dem Ast einer der Bäume saß. "Hoo hoot. Ich grüße euch.", sagte sie mit einem milden Lächeln. "Kaepora Gaebora…", murmelte Link und schon wieder bildeten sich Tränen in seinen Augen. Mit einem Satz landete die große Eule auf dem Boden. Im nächsten Moment war Link zu ihr gelaufen und die mächtigen Flügel legten sich tröstend und beschützend um den schluchzenden Jungen. "Der Great Deku Tree… er…" "Shhh shh. Es ist in Ordnung. Weine nicht." Navi setzte sich auf seine Schulter und gemeinsam versuchten sie, Link zu beruhigen. Niemand wusste hinterher, wie viel Zeit vergangen war. Irgendwann war Link verstummt und wiederum später löste er sich langsam aus der Umarmung und setzte sich in das Gras. Dann fiel ihm etwas auf und sowohl Angst als auch Hoffnung krochen in ihm hoch. Denn was er sah, kannte er bislang nur aus seinen Alpträumen. Vielleicht war das alles ja doch nicht passiert? Link war aufgefallen, dass sich der Himmel langsam verdunkelte. Ein Phänomen, das ihm bislang unbekannt war. Und dann fragte er: "Warum sieht der Himmel so anders aus?" Die große Eule, die ein guter Freund des Great Deku Tree gewesen war und oft mit den Kindern des Waldes spielte, seufzte leise. "Weil der Tag zu Ende geht.", begann er, "Du musst wissen, dass die Zeit in den Wäldern still steht und niemand dort altert. Außerhalb aber gibt es Tag und Nacht, Link." "Tag und Nacht?", wiederholte er fragend. Kaepora Gaebora nickte. "Der Tag beginnt wenn die Sonne aufgeht. Sie zieht ihren Weg über den Himmel und wenn sie schließlich wieder untergeht, nennt man das Abend. Darauf folgt die Nacht und anstelle der Sonne geht der Mond auf. Bis hin zum nächsten Morgen." Link's Mund stand offen. Navi kicherte. "Sei nachsichtig mit ihm, Kaepora Gaebora. Der Kopf des armen Jungen läuft sonst gleich über." Link zog einen Schmollmund. "Willst du sagen, dass ich dumm bin?" Die kleine Fee stupste ihm auf die Nase. "Natürlich nicht. Aber es gibt eine Menge Dinge, die du noch nicht kennst und es braucht Zeit, sich daran zu gewöhnen." Allerdings war Link sich in diesem Moment sicher, dass er sich an überhaupt gar nichts gewöhnen wollte. Er wollte einfach nur, dass alles wieder wie vorher war. Er wollte nach Hause. Dann fiel sein Blick auf den grünen Stein, der ebenso wie die Ocarina neben ihm im Gras lag. Er hatte beides losgelassen als er sich an die große Eule geklammert hatte. "Ich… der Great Deku Tree hat gesagt, dass ich damit zu einer Prinzessin gehen soll." Nachdenklich betrachtete Kaepora Gaebora den Kokiri-Smaragd. "Hm ja. Prinzessin Zelda wird wissen, was zu tun ist. Immerhin hütet ihre Familie seit Generationen das Geheimnis…" "Was ist eine Prinzessin?", fragte Link. Kaepora Gaebora schmunzelte. Wenigstens lenkte den Jungen seine Neugier ab von den schrecklichen Dingen, die geschehen waren. Und es blieb zu hoffen, dass das auch für das galt, was noch vor ihm lag. "Nun, Link. Eine Prinzessin ist die Tochter eines Königs." "Ein König ist so etwas ähnliches wie Mido.", warf Navi ein, "Nur das der tatsächlich etwas zu sagen hat." Sie kicherte. Link konnte nicht anders und tat es ihr gleich. Die große Eule fuhr fort: "Du musst wissen, dass es in der Welt – in Hyrule – viele Völker gibt, nicht nur die Kokiri. In der Stadt wirst du mit Sicherheit auf einige von ihnen treffen. Doch erschrecke nicht, denn dort gibt es eine Menge Leute. Viel mehr als es Kokiri gibt." "Was ist-", begann Link. "Eine Stadt ist wie das Kokiri-Dorf, nur größer.", erklärte Kaepora Gaebora. "Sehr viel größer.", ergänzte Navi und breitete dabei ihre kleinen Arme aus um ihre Aussage zu verdeutlichen. Link sah sie mit einem Grinsen an und meinte: "Das ist aber nicht besonders groß, Navi." Die kleine Fee schaute zunächst ein wenig verärgert drein, stimmt dann aber in Link's Lachen mit ein. Sie war froh, dass er wieder Lachen konnte. Die Trauer war vorübergehend vergessen und Navi hoffte, dass die nächsten Dinge, die auf den Jungen zukamen, erfreulicher sein würden. "Halte dich an mir fest, Link. Die Nacht ist zum Schlafen da und hier ist es nicht besonders gemütlich." Dass es zudem bei Einbruch der Nacht gefährlich war, sich hier aufzuhalten, behielten Kaepora Gaebora und Navi vorerst lieber für sich. Die große Eule brachte sie zu einem Baum ganz in der Nähe, in dessen Krone sich ein geräumiges Nest befand. Mittlerweile war der Himmel nachtblau. Link gähnte herzhaft und erblickte dann die weiß-gelblich leuchtende Kugel. "Das ist der Mond.", erklärte Navi. Derweil zupfte Kaepora Gaebora ein wenig von dem Stroh aus dem Rand des Nestes, das sich wie eine Decke um Link legte während er seine Mütze als Kopfkissen nutzte. "Wie es scheint ist es an der Zeit, dass sein Abenteuer beginnt. Er wird mit viel Not und Elend in Berührung kommen. Das ist sein Schicksal. Möge er sich niemals entmutigen lassen, auch nicht in den schwersten Zeiten. Hoot hoot hoot ho." Die große Eule breitete ihre Flügel aus und erhob sich in den Nachthimmel. Navi seufzte und legte sich ebenfalls schlafen. "Das hier ist die große Ebene. Sie verbindet die einzelnen Gebiete von Hyrule miteinander – die immergrünen Wälder, die feurigen Berge, die kristallklaren Gewässer, das Tal der Schatten, die mysteriöse Wüste und die Anhöhe des Lichtes." Link saß auf Kaepora Gaebora's Rücken während die große Eule hoch durch die Lüfte flog. Der Junge wagte es nicht zu blinzeln. Er war schier überwältigt von der Größe der Welt. Selbst von hier oben schien das Land bis ins Unendliche zu verlaufen. Soviel Neues brach auf ihn ein und Link konnte nicht bestreiten, dass er aufgeregt und neugierig war. Obwohl er nach wie vor nicht verstehen konnte, warum ausgerechnet er auf diese Reise geschickt worden war. "Wohin fliegen wir jetzt?", fragte er schließlich als sich unweit vor ihnen eine große Ansammlung von Häuserdächern auftat. "Zum Schloss natürlich, mein Junge. Du sollst doch die Prinzessin treffen." Link's Augen wanderten über den Marktplatz und die vielen Gassen. "Ist es das da?" Navi kicherte. "Nicht doch, das ist die Stadt. Bestimmt wird es dir gefallen, sie zuerst zu sehen. Glaube mir, dort gibt es viel zu sehen." Vor lauter Aufregung fiel Link nicht auf, dass sie soeben jenen Ort überquert hatten, den er aus seinen Alpträumen kannte. Kaepora Gaebora landete in einer leeren Gasse kurz nach der Stadtmauer. "Nun denn, viel Vergnügen. Ich werde in der Nähe bleiben und warten bis du mit der Prinzessin gesprochen hast." Link lächelte. "Danke, Kaepora Gaebora." Die große Eule erhob sich erneut in die Lüfte und murmelte zu sich selbst: "Die Zukunft der Welt liegt in den Händen dieses Jungen… wie wird es wohl ausgehen?" Link's Mund stand offen und seine Augen wussten nicht, wo sie zuerst hinsehen sollten. Der große Marktplatz war voller Farben, Geräuschen, Gerüchen und vor allem, voll. Noch niemals zuvor hatte Link so viele Leute auf einmal gesehen. "Wow, Navi…" Die kleine Fee lachte. "Na los, geh schon und sieh dir alles an." Es gab einen Stand mit vielen Gesichtern. Zunächst fand Link das ziemlich unheimlich bis der Besitzer, der Happy Mask Salesman, ihm erklärte, dass es sich um Masken handelte. "Masken eignen sich hervorragend um Leute zu erschrecken.", scherzte er, "Besonders Mamamu Yan. Sie hat nur Augen für sich und ihren Richard…" Der Verkäufer verdrehte die Augen und deutete auf eine aufgetakelte, mollige Frau, die ein paar Schritte weiter mit ihrem Hund spielte. "Immerzu gibt sie damit an, wie toll Richard doch ist und das alle anderen Hunde der Stadt schlechter seien als er. Pah." Hinter Mamamu Yan lief ein Stein auf Beinen. "Das ist ein Goron.", erklärte Navi. "Sie leben in den Feuerbergen und ernähren sich nur von Steinen." Link sah sie skeptisch an. "Steine?" Navi nickte. Der Goron ging zum Stand eines kleinen, zierlichen Mannes. Anstelle von Haaren hatte er blaue verschnörkelte Striche auf seinem Kopf und ebensolche auf seinen Unterarmen. "Warum ist er angemalt?", fragte Link. "Das sind Tätowierungen. Sie werden mit einer Nadel unter die Haut gestochen." "Tut das nicht weh?" "Allerdings.", bestätigte Navi. "Warum sollte man so etwas dann machen?" "Manche Leute finden es schön." "Hm.", machte Link und nachdem er noch eine Weile hingesehen hatte, meinte er: "Schlecht aussehen tut es ja nicht." Der Goron hatte dem tätowierten Mann einen großen Beutel überreicht und dafür einen kleineren zurückbekommen. "Er hat ihm etwas verkauft.", erklärte Navi. "Was bedeutet das?" "Das bedeutet-" "Dieb! Sakon, der Tu-Nicht-Gut hat mich bestohlen!" Ein sehr großer, breiter Mann mit Glatze und einem Bart lief hinter jemandem – offensichtlich Sakon – her, der einen Haufen Pfeile unter seinem Arm trug. Während seiner Flucht fielen einige der Pfeile herunter und sein Verfolger, der wohl der Verkäufer zu sein schien, stoppte um sie aufzusammeln. Dadurch verlor er den Dieb allerdings aus den Augen und schimpfte wütend vor sich hin. Durch die offene Weste, die er trug, war sein stark behaarter Oberkörper sichtbar. Link fand es komisch, dass der tätowierte Mann so wenige Haare hatte und dieser hier umso mehr. "Das bedeutet", versuchte Navi es erneut, "dass man hier nicht einfach alles nehmen kann, was man will. Man muss dafür bezahlen." "Oh…", machte Link. Er verstand es nicht wirklich. In den Wäldern gab es von allem genug für jeden. Die 'Welt da draußen' war wirklich seltsam. "Für gewöhnlich bezahlt man mit Rupees. Das sind Edelsteine. Je nach Farbe sind sie mehr oder weniger wert. Manchmal kann man auch mit etwas anderem tauschen. Und wenn jemand etwas einfach an sich nimmt, ist er ein Dieb. So wie der, den wir gerade gesehen haben." Mitten auf dem Marktplatz stand ein Brunnen und daneben ein Junge und ein Mädchen. Wie die meisten Leute, die sie bisher gesehen hatten, waren sie größer als Link und er wollte Navi fragen, warum das so war. Aber irgendwie konnte er sich nicht von dem Anblick des Paares losreißen. Die ganze Zeit über hielten sie sich im Arm, sahen sich gegenseitig in die Augen und drehten sich gemeinsam im Kreis. "Ohh... Darling, du bist... so gut aussehend... genau wie der König von Hyrule... hee hee...", sagte das Mädchen. "Ohh... Honey, du bist... noch schöner... als Prinzessin Zelda... ohh...", sagte der Junge. Link beobachtete sie eine Weile lang und fragte dann Navi: "Warum drehen die sich die ganze Zeit im Kreis?" Navi kicherte ehe sie antwortete: "Das wirst du später schon verstehen…" "Wann später?", fragte Link. "Wenn du erwa- Oh! Schau mal da!" Sie deutete auf einen Stand hinter Link und er lief neugierig dorthin. Die kleine Fee seufzte. Das war knapp. Sie wollte Link nicht erklären müssen, was Liebe war. Nicht, wo er doch immer ein Kind bleiben würde… Es war ein Schießstand. Der Besitzer war ein sehr großer, massiger Mann mit einer Frisur, die aussah wie eine Nussschale und dessen Oberkörper noch behaarter war als der des bestohlenen Verkäufers zuvor. Eine Frau in einer tief sitzenden weiten Hose und einem bauchfreien Oberteil stand mit gespanntem Bogen abwartend da. Sowohl ihre Kleidung als auch ihre Haare waren rot. Jeder ihrer Schüsse auf die kleinen beweglichen Ziele war ein Treffer. Ein paar weitere ebenfalls komplett rot tragende Frauen applaudierten lautstark. "Das sind Gerudo.", sagte Navi. "Sie sind hervorragende Bogenschützen, die in der Wüste leben." Ihr Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen war nicht zu übersehen, allerdings schien das nicht das einzige Talent zu sein, denn jede der Frauen trug zwei große Krummsäbel bei sich. Link hätte das Schießspiel auch gerne einmal ausprobiert, aber als er nach seiner Schleuder greifen wollte, musste er feststellen, dass er sie wohl vergessen hatte. Mido musste sie noch immer haben. Der Gedanke an den Kokiri-Jungen stimmte ihn traurig, aber ehe die bedrückenden Erinnerungen Link erreichen konnten, sah er eine junge Frau auf sich zukommen. Sie hatte violette Haare und trug quitschpinke Kleidung, die so knapp war, dass sie kaum eine Stelle ihres Körpers bedeckte. "Oi, Kleiner! Du bist zwar noch recht jung, aber für 30 Rupees verspreche ich dir den besten Kuss deines Lebens!" Link's Augen wurden riesig und er lief knallrot an. Während er rückwärts vor der jungen Frau zurückwich, stolperte er plötzlich und landete in etwas Weichem. "Ho ho! Was haben wir denn hier?" Das 'etwas Weiche' entpuppte sich als ein leicht gebeugt stehender Mann, der eine lange dunkelblaue Robe über seiner Kleidung trug. Zu beiden Seiten seines ebenfalls dunkelblauen Hutes schauten Haarbüschel heraus, die wie sein langer Ziegenbart bereits ergraut waren. "Meine Grüße an König Zora Do Bon XVI.", sagte er zu zwei… Fischen auf Beinen, die sich gerade von ihm verabschiedet hatten. "Sie sind Zora, ein Volk, das hauptsächlich im Wasser lebt.", erklärte Navi. "Nun und wie mir scheint haben wir hier eine Fee und einen Kokiri.", sagte der Mann nun an Link und Navi gewandt. "Äußerst ungewöhnlich will ich meinen. Seit einer Ewigkeit hat man euch nicht gesehen, weil ihr nicht mehr aus den Wäldern herauskommt." Er räusperte sich. "Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Dr. Mizumi, auch bekannt als der See-Professor. Zeit meines Lebens beschäftige ich mich mit den vielen Mysterien in den Wassern des Hylia-See. Und mit wem habe ich die Ehre?" "Ich heiße Link und das ist Navi." Dr. Mizumi nickte. "Und sagt, was führt euch nach so langer Zeit hier in die Stadt?" "Wir müssen mit der Prinzessin sprechen.", erklärte Navi. "Oh, das dürfte recht schwierig werden.", sagte der Professor während er sich durch den Bart strich. "Warum?", fragte Link. "Nun, im Schloss empfangen sie derzeit den König der Gerudo. Ihr werdet warten müssen bis ihr eine Audienz bekommt." Link wollte gerade fragen, was eine Audienz war, als ein weiter Mann, etwas kleiner als der Professor, auf sie zukam. "Ah, wenn das nicht mein lieber Freund mit dem wohl imposantesten Fischteich in Hyrule ist.", grüßte Dr. Mizumi. "Der Herr hier ist ein professioneller Angler und hat mir schon oft sehr faszinierende Dinge aus dem See gebracht.", erklärte er weiter. "Ich bin gespannt, was er dieses Mal für Neuigkeiten hat. Ihr entschuldigt mich? Kommt mich doch bei Gelegenheit in meinem Haus am See besuchen.", bot er an. Link bedankte sich für die Einladung. Kurz darauf trafen sie auf zwei vollkommen gleich aussehende Männer, die nur durch die verschiedenen Farben ihrer Hemden zu unterscheiden waren. Der eine schien sich über den anderen lustig zu machen. Als er Link sah, winkte er ihn zu sich. "Hör dir das an, Junge. Mein Bruder hier war dumm genug den Versuch zu unternehmen, sich ins Schloss zu schleichen. Ha ha ha!" Der andere schien nicht sonderlich begeistert über den Spott seines Bruders zu sein. "Ich hatte es immerhin fast geschafft!", verteidigte er sich. "Ich hatte mich an den königlichen Wachen vorbei geschlichen, bin durch den Burggraben geschwommen und wollte dann durch die Öffnung, aus der sie das Wasser ablaufen lassen, kriechen." Er stoppte kurz und redete dann etwas kleinlaut weiter: "Aber dann bin ich darin stecken geblieben und sie haben mich erwischt…" Sein Bruder brach erneut in schallendes Gelächter aus. "Ja und deswegen haben sie jetzt noch mehr Wachen aufgestellt. Du bist so ein Trottel! Ha ha!" Navi schüttelte den Kopf. "Na, wunderbar… Link?" Link hatte nur mit einem Ohr zugehört. Die beiden Brüder waren ganz offensichtlich Zwillinge. Er wusste, was Zwillinge waren. In seinem Dorf gab es zwei Mädchen, die auch genau gleich aussahen. Dort gab es sogar drei Jungs, die genau gleich aussahen, also Drillinge. Link klammerte sich an diese Gedanken, weil er sie kannte. Nach so vielen neuen Dingen, die er in kurzer Zeit erfahren hatte, war er unheimlich froh, dass es hier etwas gab, dass ihm bereits vertraut war. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken und er hatte ein wenig Angst, dass er sich all das niemals würde merken können. Und wozu auch? Er würde der Prinzessin den Kokiri-Smaragd geben und sie würde wissen, was zu tun war. Vielleicht könnte sie dafür sorgen, dass alles wieder gut würde? Schließlich war sie eine Prinzessin… was auch immer das bedeutete. Er jedenfalls würde wieder nach Hause gehen können und Saria von all diesen verrückten Dingen erzählen. Saria… da fiel ihm etwas ein. Link holte die Ocarina, die das Mädchen ihm gegeben hatte, aus seiner Tunika hervor und begann darauf zu spielen. Navi landete auf seiner Schulter und lauschte den sanften Tönen. Ein Mädchen in einem hellen Gewand und sehr langen braunen Haaren kam neugierig näher. "Oh, du spielst wirklich sehr schön.", sagte sie nach einer Weile. Link lächelte. "Danke." Dann sah sie ihn fragend an. "Ich hab dich hier noch nie gesehen. Wo kommst du her?" "Aus den Wäldern.", antwortete Navi. Das Mädchen machte große Augen. "Eine Fee? Oh, bist du schön!" Sie sah Link wieder an. "Dann bist du ein Feen-Junge, ja? Mein Dad hat mir von euch erzählt." "Feen-Junge?", murmelte Link und Navi kicherte. "Ich bin Malon. Meinem Dad gehört die Lon Lon Farm." "Ich heiße Navi und das hier ist Link." Malon lächelte. "Freut mich, euch kennen zu lernen. Was macht ihr hier in der Stadt?" "Wir müssen mit der Prinzessin sprechen.", antwortete Link. "Oh, ihr geht zum Schloss? Könntet ihr unterwegs vielleicht nach meinem Dad Ausschau halten? Er wollte dort Milch abliefern, aber das ist schon eine ganze Weile her. Bestimmt macht er wieder irgendwo ein Nickerchen. Er ist eine ziemliche Schlafmütze." Sie kicherte. "Was ist Milch?", fragte Link. Malon schaute ihn erstaunt an. "Du weißt nicht, was das ist?" Link schüttelte den Kopf. "Das ist etwas zu trinken. Man melkt sie von Kühen." "Kühe?" Malon lachte amüsiert. Link zog einen Schmollmund. "Etwas zu trinken wäre jetzt nicht schlecht.", sagte er dann, "Außerdem habe ich Hunger. Aber Navi sagt, dass man nicht einfach etwas nehmen darf. Und ich weiß nicht, wo ich Rupees finden soll…" "Ich hab welche.", sagte Malon und deutete auf einen kleinen Beutel an ihrem Gürtel. "Los, kommt mit, ich kauf uns was." Es gab Milch und Brot und Käse. Nichts davon hatte Link bisher gekannt, aber er fand, dass alles äußerst köstlich war. Ehe er und Navi sich dann auf den Weg zum Schloss machten, kaufte Malon ihm außerdem noch zwei Beutel für seinen Gürtel. In den einen steckte er die Ocarina und den Kokiri-Smaragd, in den anderen füllte Malon ein paar Rupees. "Das ist wirklich sehr nett von dir.", sagte Navi. "Wie können wir uns dafür bedanken?" Malon winkte ab. "Ach was, hab ich doch gerne gemacht. Kommt mich mal auf der Farm besuchen, ja?" ~~~~~~~Etwas später… "Aber ich muss mit der Prinzessin sprechen!", sagte Link ungeduldig. Doch die Wache vor dem Tor, das zum Schlossgelände führte, lachte ihn nur weiter aus. "Aber klar doch! Wir alle wollen die Prinzessin sehen! Geh wieder nach Hause, Junge!" "So kommen wir nicht weiter.", murmelte Navi ihm zu. Sie gingen zurück bis zu der Biegung, die zur Stadt führte. Hier waren sie außerhalb der Sichtweite des Wachpostens. "Ich versteh das nicht!", maulte Link. "Wieso können wir nicht einfach reingehen? Und wieso darf ich nichts von dem Kokiri-Smaragd sagen? Vielleicht versteht er dann, wie wichtig es ist!" Navi seufzte. "Ich habe dir doch erklärt, dass wir nicht wissen, wem wir vertrauen können. Wir müssen eben einen anderen Weg hinein finden." Sie überlegte kurz. "Hey! Kannst du dich noch an das erinnern, was die Zwillinge von vorhin erzählt haben?" Link sah sie skeptisch an. "Ja, das der eine von den Wachen erwischt wurde…" "Ja, aber doch nur, weil er nicht durch die Öffnung gepasst hat! Du bist doch viel kleiner!" "Trotzdem müssen wir erstmal dorthin kommen, wo er gewesen ist…", antwortete Link trotzig. Er sah an Navi vorbei und dann fiel ihm etwas auf. "Schau mal hier. Diese Ranken." Er zog probeweise daran. "Die müssten mich halten." Und tatsächlich schaffte Link es so, den Hügel zu erklimmen und sich an dem Tor samt seinem Wächter vorbei zu schleichen. Als nächstes galt es, weitere Wachen zu umgehen, die überall auf dem Gelände verteilt waren. Schließlich erreichten sie den Burggraben. "Wuah! Ist das kalt!", kam es von Link. "Schhh!", schimpfte Navi. "Du hast gut reden da oben!", maulte Link, wenngleich leiser als zuvor. Sie mussten das halbe Schloss umrunden bis sie endlich jene Stelle fanden, an der sich die Öffnung befand, die der Zwilling gemeint haben musste. Navi flog etwas höher um nachzusehen, ob die Luft rein war. "Wachen sehe ich hier keine. Aber einen schlafenden Mann und ein paar Kisten Milch. Das muss Malon's Dad sein." Es stellte sich als ziemlich schwer heraus, den laut schnarchenden Mann zu wecken. Als er dann wach wurde, war er nicht weniger laut. "Ja verdorri noch eins! Kann man hier nichma ein kleines Nickerchen machen?" Er streckte sich ausgiebig und gähnte dabei. Dann erst, so schien es, nahm er seine Umgebung genauer wahr. "Oh, hallo! Wer bist du denn? Und wieso bist du so nass?" Link zog eine Schnute. "Nicht so wichtig. Ich heiße Link und das hier ist Navi. Sag, bist du der Dad von Malon?" Der Mann nickte. "Yep, ich bin Talon, mir gehört die Lon Lon Farm. Ich kam her um Milch abzuliefern und als ich mich dann ein wenig ausruhen wollte, muss ich wohl eingenickt sein…" Link lachte. "Ja, Malon hatte das schon vermutet. Sie wartet in der Stadt auf dich." Talon's Augen wurden groß. "Was?! Oh weh, sie wird mir die Ohren lang ziehen! Ich hab echt Mist gebaut! Weiha, das gibt richtig Ärger!" Talon war panisch aufgesprungen. "Danke ähm… Link, dass du mich geweckt hast. Schau doch bei Gelegenheit auf der Farm vorbei, ok? Ich muss mich jetzt sofort bei der Kleinen entschuldigen! Wir sehn uns." Link und Navi sahen ihm amüsiert nach. "Was für ein lustiger Kerl. Und jetzt hat er ganz seine Milchkisten vergessen." "Da können wir uns nicht drum kümmern. Lass uns lieber zusehen, dass wir die Prinzessin finden." Link schaute seufzend an sich herunter. "Ich bin immer noch am tropfen…" "Das trocknet schon wieder. Es ist so ein warmer Tag." Nachdem Link durch die kleine Öffnung gekrochen war, mussten sie noch ein paar weiteren Wachposten ausweichen bis sie schließlich den Innenhof des Schlosses, einen großen Graten, erreichten. Hunderte verschiedener Blumen waren hier gepflanzt worden. Es war wunderschön anzusehen. "Schau nur. Das da hinten muss sie sein.", meinte Navi und deutete auf die gegenüberliegende Seite. Dort stand ein Mädchen, das durch ein Fenster schaute. Aufgrund ihres edlen Kleides und dem vielen Schmuck musste sie die Prinzessin sein nach der sie gesucht hatten. Die beiden durchquerten den Garten und kurz bevor sie das Mädchen erreicht hatten, drehte es sich zu ihnen um. Sie machte einen etwas erstaunten Eindruck. "Wer…? Wer bist du? Wie bist du an den Wachen vorbeigekommen?" Dann bemerkte sie Navi. "Oh, was…? Bist du… eine Fee?" Navi nickte. "Dann seid ihr... kommt ihr aus den Wäldern?" Ein weiteres Nicken. Die Prinzessin wirkte jetzt völlig aufgeregt. "Dann… dann… besteht die Möglichkeit, dass ihr… den heiligen Stein des Waldes bei euch habt? Einen schimmernden, grünen Stein…" Link holte den Kokiri-Smaragd aus dem Beutel hervor und reichte ihn der Prinzessin. Sie war überglücklich. "Genau wie ich gehofft habe!" Mit leicht zitternden Händen und Ehrfurcht in ihren Augen besah sie das Artefakt. "Er ist wunderschön!" Link stimmte ihr zu. Obwohl er sich eingestehen musste, dass ihm das jetzt zum ersten Mal wirklich auffiel. Bislang hatte er den heiligen Stein nur mit traurigen Dingen in Verbindung gebracht. Ihn aber jetzt anzusehen, wie er mit einer eigenen Lichtquelle von innen heraus leuchtete, gab ihm irgendwie ein Gefühl von Wärme, Glück und… Hoffnung. "Ich hatte einen Traum…", begann die Prinzessin, "In diesem Traum wurde Hyrule von dunklen Sturmwolken eingehüllt… aber dann schoss plötzlich ein Lichtstrahl aus den Wäldern, so hell, dass die dunklen Wolken verschwanden… das Licht nahm die Umrisse einer Person an, die einen schimmernden, grünen Stein in den Händen hielt und von einer Fee begleitet wurde… ich weiß, dass es eine Prophezeiung ist, dass jemand aus den Wäldern kommen würde…" Link sah das Mädchen mit großen Augen an und sie lächelte. "Ja, ich denke, dass ihr es seid…" Dann räusperte sie sich. "Oh, wie unschicklich von mir! Ich habe mich so sehr von meiner Geschichte mitreißen lassen, dass ich mich gar nicht vorgestellt habe." Sie senkte den Kopf leicht. "Ich bin Zelda, Prinzessin von Hyrule." Dann sah sie wieder auf. "Wie sind eure Namen?" "Ich heiße Link und das hier ist Navi." Zelda lächelte. "Ich freue mich, euch kennen zu lernen, Link von den Kokiri und Navi, die Fee. Sagt, da ihr im Besitz des Kokiri-Smaragdes seid, kennt ihr doch sicherlich die Geschichte vom Triforce, nicht wahr?" Link versteifte sich bei diesen Worten und ein Stich schoss ihm durch das Herz. Für kurze Zeit hatte er die schrecklichen Dinge verdrängen können, die dazu geführt hatten, dass sie jetzt überhaupt hier waren. Er spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten und er zitterte leicht. "Du meine Güte, was ist mit ihm?", fragte Zelda erschrocken. Navi seufzte leise und streifte Link's Wange. "Prinzessin, etwas Furchtbares ist geschehen. Der Great Deku Tree… er… ist tot…" Zelda's Hand legte sich auf ihren Mund. "Was?...", murmelte sie. "Das ist ja schrecklich… wie ist das denn nur möglich?" Das ansonsten strahlend blaue Leuchten, das von der kleinen Fee ausging, war ein wenig verblasst, denn auch Navi trauerte um den einstigen Hüter der Wälder. "Bevor er uns den Kokiri-Smaragd überließ, erzählte er von einem bösartigen Mann, der nach dem heiligen Stein verlangt hatte. Als der Great Deku Tree sich weigerte, das Artefakt herauszugeben, hat der Mann ihn mit einem tödlichen Fluch belegt… Prinzessin, du musst wissen, dass Link lange Zeit der einzige Kokiri war, der keine eigene Fee besaß. Erst nachdem der Great Deku Tree von dem Fluch befallen war, bat er mich, Link's Begleiterin zu werden. Das war… gestern." "Erst gestern…", murmelte Zelda erschrocken. Navi fuhr fort: "Er ersuchte Link außerdem um Hilfe, die personifizierte Form des Fluches, das Monster Gohma, zu beseitigen." Sie sahen Link an, dessen Blick wieder leer geworden war. "Er tat es… " Auch jetzt zeigte Link keinerlei Reaktion. "Dann erzählte der Great Deku Tree von der Entstehung Hyrules sowie dem Triforce und das es sich im Sacred Realm befindet. Niemals soll Link zulassen, dass der bösartige Mann Hand an das Triforce legt. Das war der letzte Wunsch des Hüters… er überreichte ihm den Kokiri-Smaragd und schickte ihn hierher." Eine Weile lang sagte keiner mehr etwas. Link's Schicksal hatte Zelda furchtbar traurig gemacht. Endlich hatte er seine eigene Fee bekommen, doch im Gegenzug dazu so viel verloren… Die Prinzessin hatte sich in das Gras heruntergekniet und nach wiederholtem Zupfen an Link's Ärmel, schaffte Navi es, dass auch der Junge sich setzte. Dann schließlich sprach Zelda: "Das sind schreckliche Neuigkeiten. Es tut mir so leid..." "Dir braucht nichts leid zu tun. Du bist ja nicht Schuld daran… du hast nichts Böses getan…", sagte Link, den Blick auf das Gras gerichtet. Zelda lächelte leicht und nickte. Navi landete auf seiner Schulter. "Wenn sich das Triforce im Sacred Realm befindet, wie kommt man dann dorthin?", fragte sie. "Nun…", begann Zelda, "Ich werde euch von dem Geheimnis des Sacred Realm berichten, das von meiner Familie gehütet wird. Die Legende besagt Folgendes: Die drei goldenen Göttinnen hinterließen das Triforce, welches ihre Mächte in sich birgt. Es ist imstande, den Wunsch desjenigen zu erfüllen, der es in seinen Händen hält. Der Wunsch eines recht schaffenden Herzens bringt Glück, Frieden und Wohlstand, während hingegen der Wunsch eines bösartigen Herzens zu Unheil, Krieg und Leiden führt… so wird es überliefert… daher erbauten die ehrwürdigen Weisen den Tempel der Zeit um das Triforce vor dem Bösen zu schützen." "Also gelangt man vom Tempel der Zeit in das Sacred Realm?", fragte Navi. "Das ist richtig. Aber der Eingang ist mit einer Steinwand versiegelt, die das 'Tor der Zeit' genannt wird. Es heißt, dass man die drei heiligen Steine zusammen tragen muss um dieses Tor zu öffnen. Und außerdem benötigt man… jenes Artefakt, das die königliche Familie gemeinsam mit dieser Legende hütet… die Ocarina der Zeit. Habt ihr das alles verstanden?" Navi nickte. Link's Blick war nicht mehr ganz so leer wie zuvor, aber er sah weit entfernt davon aus, den Sinn hinter der Geschichte zu verstehen. Da waren also drei Göttinnen, die die Welt erschaffen hatten und etwas total Mächtiges zurück ließen. Warum hatten sie das denn nur gemacht, wenn es doch so gefährlich war? Der Great Deku Tree wäre noch da wenn es dieses Triforce nicht gegeb- Er dachte den Gedanken nicht zu Ende. Es schien nicht richtig zu sein, so etwas zu denken. Diese Göttinnen würden schon wissen, was sie taten. Immerhin waren sie es, die all das hier erschaffen hatten. Link fühlte sich plötzlich ziemlich unwohl, schlecht über sie gedacht zu haben und entschuldigte sich gedanklich. Dann fiel ihm etwas auf. Hatte Zelda gerade nicht von drei heiligen Steinen gesprochen? Wer hatte denn dann die anderen beiden? Gerade als er nachfragen wollte, ertönten aus dem Schloss die Geräusche von Trompeten. Zelda sprang auf. "Ach, ich habe es beinahe vergessen… ich hatte es beobachten wollen…" Link sah sie verwundert an und stand ebenfalls auf. "Was denn?" Zelda stellte sich vor das Fenster und schaute hindurch. "Das andere Element aus meinem Traum… die dunklen Wolken… ich glaube, sie symbolisieren… den Mann dort." Sie winkte Link zu sich. "Sieh ihn dir an." Link stellte sich neben ihr an das Fenster. Der Raum dahinter schien der Thronsaal zu sein, auch wenn Link in diesem Moment nicht wusste, was das war. An der gegenüberliegenden Wand waren viele Wachen aufgereiht. Den Thron selber konnte man von hier aus nicht sehen, aber den langen roten Teppich, der dorthin führte. Ein großer, rothaariger Mann in einer schwarzen Rüstung ging in gemächlichem Schritt auf den Thron zu. Er war in Begleitung von ein paar in rot gekleideten Frauen, die wie jene aussahen, die sie am Schießstand gesehen hatten. Navi hatte ihm erklärt, dass sie Gerudo seien. Die kleine Gruppe kniete jetzt vor dem Thron nieder. "Siehst du den bösen Blick in seinen Augen?", fragte Zelda, "Das ist Ganon, der Anführer der Gerudo aus der Wüste fern im Westen." Link's Herz begann schneller zu schlagen. Schwarze Rüstung? Aus der Wüste? Was hatte der Great Deku Tree gesagt? “Du darfst niemals zulassen, dass jener in schwarzer Rüstung der aus der Wüste kommt, das heilige Triforce an sich nimmt…“ Dann war es Ganon's Werk, dass der Great Deku Tree… Link's Hand legte sich um den Griff des Kokiri Swords ohne dass er es bemerkte. "Obwohl er meinem Vater gerade die Treue schwört, bin ich mir sicher, dass er nicht aufrichtig ist.", meinte Zelda. "Die dunklen Wolken, die Hyrule in meinem Traum eingehüllt haben… sie müssen ihn symbolisieren." Als wenn er ihre Worte gehört hätte, sah Ganon in diesem Moment zum Fenster herüber. Zelda wandte ihren Blick ab. Link jedoch starrte ihn an und in seinen Augen brodelte es. Dann bemerkte Zelda, dass sich Link's Hand um den Schwertgriff gekrallt hatte. "Was ist passiert?", fragte sie. Ganon sah wieder nach vorn und Link riss seinen Blick von ihm los. Langsam ließ er seine Hand sinken. "Mach dir keine Sorgen, weil er uns gesehen hat.", meinte die Prinzessin, "Er ahnt nicht im Geringsten, was wir planen… noch nicht." Link sah Zelda an. Was planten sie denn? Er wusste nicht, was sie vorhatte, aber er würde Ganon bestrafen für das, was er getan hatte. "Nein, Link!", sagte Navi laut als wenn sie seine Gedanken gelesen hätte. "Du kannst da jetzt nicht einfach hereinmarschieren und ihn… hast du deinem Vater nicht von deinem Traum erzählt?", fragte sie dann an Zelda gewandt. Die Prinzessin senkte den Kopf. "… doch. Ich habe meinem Vater davon erzählt... aber er glaubt nicht daran, dass es eine Prophezeiung ist..." Ihre Augen wurden feucht. "Aber ich kann Ganon's böse Absichten fühlen! Was er begehrt kann nichts anderes sein als das Triforce. Das wird der einzige Grund sein, weswegen er hierher gekommen ist. Und er will über diese Stadt herrschen… nein, über die ganze Welt." Tränen liefen an ihren Wangen hinab. "Link, Navi… wir sind die Einzigen, die Hyrule beschützen können!" Navi flog zu Zelda herüber und strich ihr tröstend über das Haar. "Ich… ich habe Angst…", schluchzte die Prinzessin, "Ich befürchte, dass Ganon Hyrule zerstören wird. Er hat solch Furcht einflößenden Kräfte…" Sie brauchte eine Weile bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann lächelte sie leicht. "Aber es ist so ein Glück, dass ihr gekommen seid… wir müssen verhindern, dass er das Triforce erreicht! Ich werde die Ocarina der Zeit mit all meiner Macht beschützen! Er soll sie nicht bekommen!" Sie ging auf Link zu, senkte ihren Kopf leicht und faltete ihre Hände ineinander. "Und ich möchte dich bitten, dass du die anderen beiden heiligen Steine findest." Link starrte Zelda an. Er… was? Sein Blick ging zu Boden. "Eigentlich… eigentlich will ich nur nach Hause. Ich will, dass alles wieder wie früher wird…" Er hielt kurz inne ehe er fort fuhr: "Aber wenn… wenn dieser Kerl an allem Schuld ist…" "Was ist 'tot'?" "Das bedeutet… dass etwas zerstört wurde und nicht wieder kommt." "...dann werde ich ihn töten…" Jetzt sah er Zelda fest in die Augen. "Ich werde Hyrule retten!" Die Prinzessin lächelte. "Lasst uns das Triforce an uns bringen ehe Ganon es tut und dann besiegen wir ihn!" Navi streckte ihre kleine geballte Faust nach oben. "Genau!" Dann passierte etwas Merkwürdiges. Der Schatten der Schlossmauer neben der kleinen Gruppe bewegte sich und plötzlich stand eine Frau vor ihnen. Ein Symbol in Form eines Auges war auf ihrer in nachtblau und schwarz gehaltenen, eng anliegenden Kleidung zu sehen, das schulterlange, silberne Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Ihre Augen waren nebelgrau. Link's Mund stand offen. Es war als wenn die Frau direkt aus den Schatten gekommen wäre. "Wow.", kam es von Navi. "Es ist lange her, dass ich jemandem vom Schattenvolk begegnete." Die Frau verbeugte sich leicht. "Ich bin Impa von den Sheikah. Der Schutz der Prinzessin liegt in meiner Verantwortung." Nachdenklich sah sie in den Himmel. "Die Dinge geschehen genau so wie Zelda es vorhersagte." Dann sah sie Link an. "Du bist ein mutiger Junge… ein großes Abenteuer liegt vor dir. Ich will dir etwas Nützliches mit auf den Weg geben, eine antike Melodie. In diesen Noten liegt eine mysteriöse Kraft." Link war beeindruckt von Impa's Ausstrahlung und er hatte ein wenig Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Eine Melodie? "Link." Navi stupste ihn an. "Du kannst die Melodie auf der Ocarina spielen." Er blinzelte. "Ja, genau." Ein wenig aufgeregt holte Link die Ocarina aus dem Beutel hervor. Impa nickte kurz. "Nun, lausche sorgsam – dies ist die Hymne des Triforce." Sie legte zwei Finger an die Lippen und pfiff die Melodie ein paar Male bis Link glaubte, dass ihm die Noten vertraut waren. Er spielte sie auf der Ocarina, von der nun ein leichtes Leuchten auszugehen schien. Das Leuchten breitete sich aus und hüllte Link ein. Der Junge fühlte sich jetzt beinahe schwerelos und ein seltsam beruhigendes Gefühl erfüllte ihn. Und selbst als er dann aufhörte zu spielen, war die Melodie noch immer in der Luft bis sie schließlich langsam verstummte. Fasziniert betrachtete Link die Ocarina. "W-wunderschön.", kam es von Navi. "Die Hymne des Triforce wird dir Zugang zu den Reichen der Goronen und der Zora gewähren. Und natürlich in dieses Schloss.", sagte Impa. "Außerdem hört die Great Fairy den Ruf dieser Melodie wenn sie vor einem ihrer Brunnen gespielt wird.", fügte die kleine Fee hinzu. Link sah sie erstaunt an. "Die Great Fairy?", fragte er. "Sie ist die Mächtigste und Weiseste unter uns Feen.", erklärte Navi, "Ihre Brunnen sind überall in Hyrule verteilt." "Einer befindet sich hier ganz in der Nähe.", bestätigte Zelda. "Innerhalb des Hügels dieses Schlosses." "Ihr solltet sie sogleich aufsuchen.", riet Impa, "Vielleicht kann auch sie Link etwas mit auf die Reise geben. Kommt, ich werde euch aus dem Schloss begleiten." Alles, was in den letzten Stunden geschehen war, schien noch immer so unwirklich zu sein. Zwar war Link fest entschlossen, Hyrule zu beschützen und Ganon zu stellen, dennoch kam er nicht umhin, sich wie in einem Traum zu fühlen. Ein sehr… seltsamer Traum. Da Impa die beiden bis vor das Schloss gebracht hatte, mussten sie die Wachen nun nicht mehr fürchten. Wenngleich sich einige von ihnen sicherlich dennoch fragten, wie der kleine Junge hinein gekommen war. "Du mutiger Knabe… wir müssen diese wunderschöne Welt beschützen.", sagte Impa. Dann zeigte sie in Richtung Nordosten. "Schaut, dort hinten am Horizont. Das sind die Feuerberge, die Heimat der Goronen. Sie hüten den heiligen Stein des Feuers. Am Fuße des Gebirges findet ihr mein Dorf, Kakariko. Dort leben die Sheikah. Wenn ihr von eurer Reise erschöpft seid, werdet ihr euch dort ausruhen können." Link nickte, den Blick noch immer auf die gewaltigen Berge gerichtet. Das Gedankenchaos in seinem Kopf hüpfte freudig durcheinander. Die 'Welt da draußen' war so groß und unheimlich schön… dennoch vermisste er sein kleines Baumhaus im Schutze der Wälder. "Darunia, der Anführer der Goronen kann ziemlich temperamentvoll sein. Aber es ist bekannt, dass er Musik liebt, behaltet das in Erinnerung." "Danke.", sagte Navi. "Wir werden uns jetzt auf den Weg machen." Impa nickte. "Die Prinzessin und ich warten hier im Schloss auf euch. Gebt auf euch acht." Sie holte etwas aus ihrer Kleidung hervor. Erstaunt stellte Link fest, dass es eine Deku-Nuss war. Impa warf die Nuss auf den Boden. Es folgte ein grelles Aufblitzen und dann war sie verschwunden. Fasziniert sah Link zu der Stelle, an der die Sheikah-Frau gerade eben noch gestanden hatte. "Wow.", machte Navi. "Diese Sheikah sind schon interessant. Findest du nicht auch, Link?" "Hm hm…" "Warum lebt die Great Fairy in Brunnen?", fragte Link während sie auf dem Weg zum Eingang besagten Brunnens waren. "Navi schien kurz zu überlegen und meinte dann: "Weißt du, das ist etwas, dass nur wir Feen verstehen. Ich kann es dir in deiner Sprache nicht erklären. Lass dir nur soviel gesagt sein, sie lebt nicht wirklich in dem Brunnen. Aber dort vermag man sie zu rufen." "Oh… ok. Also kanntest du die Hymne des Triforce?" "Hey! Ich bin vielleicht nicht die Great Fairy, aber ich bin eine Fee. Ich weiß eine ganze Menge über diese Welt", lachte Navi. Sie hatten den Eingang der Höhle erreicht, der so sehr zugewachsen war, dass es wie ein Vorhang aus Pflanzen wirkte. Es war wunderschön anzusehen. Die ersten Schritte gingen sie durch totale Dunkelheit. Als Link dann weiter vor ihnen zwei Lichtquellen ausmachen konnte, fiel ihm auf, dass er nicht mehr auf Erde sondern auf Stein ging. Als das Licht stärker wurde, konnte er erkennen, dass der Gang komplett gemauert und mit einer Menge verschnörkelter Symbole verziert war. Sie erreichten die beiden Lichter, die sich als zwei große, grün leuchtende Fackeln entpuppten und standen jetzt in einem großen Raum. Obwohl Link sich nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um einen Raum handelte. Der Boden wie auch die Wände erschienen vielmehr eine fließende Form zu sein, die durch den Widerschein der Flammen in ein glitzerndes Leuchten getaucht war. Zwischen den beiden Fackeln, die jeweils auf einem Podest standen, führte eine kleine Treppe hinauf zu dem Brunnen. Einzig der Weg, der dorthin führte, war weiterhin aus festem Stein. Link kam aus dem Staunen nicht heraus und seine Augen vermochten an keinem Punkt festhalten. Navi lächelte und sie ließ den Jungen die Szenerie eine Weile genießen bis sie schließlich sagte: "Komm, stell dich hier vor den Brunnen und spiele die Melodie." Langsam und sehr aufgeregt stieg Link die beiden Stufen hinauf. Das Wasser in dem Brunnen war kristallklar und gerade einmal… vielleicht eine handbreit tief. Verwunderung durchzog Link einen Moment lang, aber Navi hatte ihm ja erklärt, dass die Brunnen eigentlich nur als Tor in diese Welt dienten. Er nahm die Ocarina zur Hand und spielte die Hymne des Triforce. Wieder reagierte die Ocarina auf dieselbe wundersame Weise wie zuvor. Und dann kam Bewegung in das Wasser des Brunnens. Zunächst nur schwache, kaum wahrnehmbare Wellen, begleitet von einem amüsierten Lachen, dessen Klang Link sowohl mit Ehrfurcht wie auch mit unglaublicher Geborgenheit erfüllte. Dann erschien die Great Fairy. Es war als wenn sie die gesamte Zeit am Grunde des Brunnens gewesen wäre. Sie stieg hinauf zur Oberfläche und… wurde immer größer. Link stand der Mund offen. Noch immer erfüllte ihr Lachen die Luft während sie sich vergnügt ein paar Mal um sich selbst drehte bis sie schließlich über ihnen schwebte. Sie war mindestens dreimal so groß wie Link. Bis unter die Knie schien sie aus Wurzelwerk zu bestehen und Efeuranken umschmiegten den Rest ihres Körpers bis hinein in ihr langes Haar, das beinahe ebenso lang war wie sie selbst. Ihr Anblick war so unglaublich schön, dass Link es nicht in Worte hätte fassen können. Navi umkreiste sie einige Male fröhlich und die Great Fairy lächelte. "Ich heiße dich willkommen, Navi." Sie sah hinunter und fragte: "Wer ist dein junger Begleiter?" "Ich bin Link von den Kokiri." Die Great Fairy nickte wissend. "Dann seid ihr nun auf dem Weg nach Goronia?" "Impa von den Sheikah, die für den Schutz der Prinzessin Zelda verantwortlich ist, schickte uns zu dir.", bestätigte Navi. "Ich verstehe. Nun denn, mutiger Link. Ich habe in der Tat etwas sehr Nützliches für dich. Es ist ein mächtiger Zauber. Bist du bereit, ihn anzunehmen?" Mit großen Augen sah Link sie an. "Ein… Zauber?" Wieder ertönte das amüsierte Lachen von zuvor. Die Great Fairy breitete ihre Arme aus und eine rötlich leuchtende Feuerkugel erschien zwischen ihren Händen. Sie bat Link darum, seine Arme ebenfalls auszustrecken. Dann wurde es einen Augenblick lang so hell, dass man nichts mehr sehen konnte. Als das Leuchten wieder verschwand, hielt Link die Feuerkugel zwischen seinen Händen. Sie wurde kleiner und kleiner und schien durch seine Finger in seinen Körper zu fließen. "Ungh.", machte Link. Es war nicht so, dass er die Hitze spürte oder Schmerzen hatte, aber es war dennoch ein seltsames Gefühl. "Du hast das Feuer der Drei empfangen, es ist der mächtigste Feuerzauber dieser Welt. Probiere ihn aus." "A-aber wie?", fragte Link nervös. "Horche in dich hinein und konzentriere deinen Geist darauf, den Zauber anwenden zu wollen." Das hörte sich leichter gesagt an als getan… und dennoch funktionierte es. Sein Körper schien plötzlich instinktiv zu wissen, was zu tun war. Beide Arme bewegten sich zunächst nach rechts, dann nach links hinter ihn, sammelten Energie. Dann streckte sich der linke Arm nach oben, während der rechte Arm nun nach vorne zeigte. Die Luft um ihn herum begann sich zu verdichten und zitterte vor Energie, wie große Hitze über einem aufgeheizten Boden. Schließlich schleuderte Link seine rechte Hand auf den Boden und sobald er ihn berührte… wurde er von einer Feuerwand umringt. Die Flammen verhaarten ein paar Augenblicke um ihn herum und dehnten sich dann in einem weiten Radius um den Jungen aus. "…" Link öffnete den Mund um etwas zu sagen, tat es dann aber doch nicht. Ihm fehlten die Worte. Von dem Feuer war nun nichts mehr zu sehen. Fassungslos starrte er auf seine Hände als ihm bewusst wurde, wofür das Ganze gut zu sein schien. Es war ein magischer Angriff. Und damit ohne Zweifel etwas, das dasselbe Resultat zur Folge haben würde, wie zuvor als er das Schwert gegen die Monster benutzt hatte… Tod. Link schob den Gedanken beiseite. Hoffentlich würde er diesen Zauber niemals brauchen. Obwohl… wenn er Ganon besiegen wollte, dann… "Link? Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte Navi. Er nickte und sah dann hinauf. "Ich danke dir für dieses Geschenk, Great Fairy." Sie lächelte leicht. "Wenn du erschöpft oder gar verletzt bist, kannst du mich jederzeit rufen. Verliere niemals deinen Mut, Link von den Kokiri." Wie bei ihrem Erscheinen drehte sich die Great Fairy ein paar Mal um sich selbst, wurde dabei immer kleiner bis ihre Form schließlich auf dem Grund des Brunnens verschwand. Einige Momente lang hörten sie noch den Nachhall ihres sonderbaren Lachens, dann verließen ein in Gedanken versunkener Link und eine besorgte Navi die Höhle wieder. Zurück in der Stadt kamen sie am Stand eines großen, schlanken Mannes mit schulterlangen braunen Haaren vorbei. Da Link noch immer so einen Mitleid erregenden Anblick bot, schenkte der Verkäufer ihm einen Apfel als Aufmunterung. Während er das Obst verzerrte, setzte Link sich auf eine nahe stehende Bank neben einen alten, weise aussehenden Mann in einer langen, blauen Robe. Der Alte sah ihn erstaunt an als er die grüne Kleidung der Waldbewohner erkannte. Als er dann auch noch Navi sah, sprach er schließlich: "Beim Schatten der Drei. Gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr aus den Wäldern kommt?" Link nickte kurz ohne den Anderen anzusehen. "Das ist wahrlich wunderlich, wo man euch-" "so lange nicht gesehen hat.", fiel Link ihm ein wenig genervt ins Wort. Er hatte mittlerweile verstanden, dass die Leute außerhalb der Wälder lange Zeit weder Kokiri noch Feen gesehen zu haben schienen und ein Teil in ihm wünschte sich noch immer, dass er dasselbe von der 'Welt da draußen' sagen könnte. Der Alte lachte leicht. "Wie mir scheint, hast du das gerade nicht zum ersten Mal gehört, mein Junge?" "Nein…" Jetzt sah Link ihn an. "Tut mir leid." "Ach was, nicht der Rede wert. Es bedarf einiges mehr um den alten Shikashi umzuhauen." Er lachte erneut und Link konnte ein Lächeln nicht verhindern. "Wir grüßen dich, Shikashi. Ich bin Navi und der ungehobelte Junge hier heißt Link." "Hey.", beschwerte Letztgenannter sich halbherzig. Shikashi lächelte. "Sag, Mister ungehobelter Junge, hast du jemals von meinem Volk, den Sheikah, gehört?" Link nickte. "Im Schloss trafen wir auf Impa, die Beschützerin der Prinzessin. Sie sagte, dass Kakariko das Dorf der Sheikah ist." "Ah ja, die gute Impa. Sie ist meine Tochter, müsst ihr wissen." Shikashi lachte wieder kurz. "Hm, wenn du sie gesehen hast weißt du sicherlich auch, warum die Sheikah das 'Volk der Schatten' genannt werden, nicht wahr?" Link erinnerte sich daran, dass Impa praktisch aus den Schatten herausgekommen war. "Uhm… nicht so richtig. Heißt das, dass ihr durch Wände gehen könnt?", fragte er etwas unbeholfen. Shikashi lachte wieder, dieses Mal laut und herzhaft. Link war ein wenig rot angelaufen. "Hey. Es ist mies, mich auszulachen.", beschwerte er sich. Der Alte schaffte es schließlich, sich wieder zu beruhigen. "Verzeih mir, mein Junge. Aber diese Vorstellung war einfach zu köstlich." Link zog einen Schmollmund und Shikashi sagte nun in normalem Ton: "Nun, um es einfach zu sagen, wir sind ein Teil der Schatten. Wir sind in der Lage, uns in sie hineinzubegeben." Vor den Toren der Stadt wartete Kaepora Gaebora bereits auf sie. Link's Gedanken drehten sich unaufhörlich um all die neuen Eindrücke und Informationen. So fiel ihm auch jetzt nicht auf, dass er genau hier in seinen Alpträumen gestanden hatte. Sie berichteten der großen Eule, was sie alles erfahren hatten und von ihrem Besuch bei der Great Fairy. "Hoooo. Das Feuer der Drei erlernt? Du bist wirklich ein kluges Kind. Hoo hoo." Link sah die große Eule ausdruckslos an. "… klug genug, um so etwas zu lernen…" Die mächtigen Schwingen legten sich um den Jungen. "Link… du musst wissen, dass es ein Unterschied ist, ob man jemanden grundlos tötet oder wenn man sich und Andere verteidigt." Unter den Federn schluchzte es. "… aber trotzdem ist es fürchterlich." "Natürlich ist es das. Doch noch viel schlimmer wäre es, wenn die gesamte Welt dem Bösen anheim fallen würde." Dann blieb es eine Weile still. "Warum ich, Kaepora Gaebora? Warum nur?" "Es liegt nicht in meiner Macht, diese Frage beantworten zu können. Doch sei dir gewiss, dass ich dir auf deinem Weg zur Seite stehen werde." "Und ich ebenso.", sagte Navi, die sich auf Link's Schulter niedergelassen hatte. Ein schwaches Lächeln erschien sich auf dem Gesicht des Jungen. Er setzte sich ins Gras und holte Saria's Ocarina aus dem Beutel hervor. Eine Weile lang lauschten sie still den sanften Klängen. Die Sonne stand mittlerweile schon tief über dem Horizont. "Nun", begann die große Eule, "da du gleich zwei Einladungen dorthin bekommen hast, schlage ich vor, dass ich euch für die Nacht zur Lon Lon Farm bringe." Talon und Malon freuten sich, Link und Navi wieder zu sehen. "Sapperlot!", meinte der auch jetzt ziemlich müde dreinblickende Besitzer der Farm, "Muss ja'n Falke von nem Pferd sein, wenn's euch so schnell hergebracht hat. Wo hastes denn? Braucht jetzt gut Verpflegung, jawoll." Link sah ihn irritiert an. "Ich weiß doch immer noch nicht, was ein Pferd ist. Kaepora Gaebora hat uns hergebracht." "Kapo-wer?", fragt Talon verwirrt. "Das ist eine sehr, sehr große Eule.", erklärte Navi. Talon guckte einen Moment lang ziemlich dumm aus der Wäsche. Dann fing er lauthals an zu lachen. "Ha ha ha ho ho! Aber klar doch. Wie dumm von mir. Feen-Jungen reiten natürlich nich auf Pferden, sondern fliegen mit Eulen." Link verstand nicht ganz, was so lustig war. "Es heißt Kokiri, nicht Feen-Junge.", murmelte er, aber Talon's Gelächter verschluckte die Worte. "Oh, Daddy…" Malon griff nach Link's Ärmel und zog ihn hinter sich her zur großen Koppel der Farm. "Also, Feen-Junge ", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen, "Das hier sind Pferde." Und auf der Lon Lon Farm gab es eine ganze Menge davon. Link staunte nicht schlecht. "Sie sind wirklich schön.", sagte er bewundernd. "Ja…", bestätigte Malon verträumt. "Übrigens danke, dass du meinen Dad gefunden hast. So schnell wie er angelaufen kam, habe ich ihn noch nie gesehen." Sie lachte vergnügt. "Und? Wie fandest du das Schloss? Hast du die Prinzessin gesehen? Hach, wie ich sie doch beneide..." Link konnte nicht verstehen, warum. Malon hatte doch ganz offensichtlich viel mehr Spaß als Zelda. Aber mit Sicherheit waren das wieder 'Mädchen-Sachen' und die hatte er ohnehin noch nie verstanden. "Ich will dir meinen besten Freund vorstellen, Feen-Junge." Link gab es auf. Die beiden würden wohl nicht aufhören, ihn so zu nennen. Irgendwie war es ja auch ganz nett. Malon begann eine Melodie zu singen. Sie hatte eine wunderschöne Stimme und kurz darauf kam eines der Pferde auf sie zu. Es war viel kleiner als die anderen. "Hier ist sie. Ihr Name ist Epona. Ist sie nicht süß?" Malon strich über das rot-braune Fell und die Stute wieherte freudig. "Ja. Und das ist eine schöne Farbe.", stimmte Link ihr zu. "Und warum ist sie kleiner?" "Sie ist noch ein Fohlen.", erklärte Malon, "In ein paar Jahren wird sie genau so groß sein wie die anderen Pferde. Genauso wie wir beide noch größer werden wenn wir erwachsen sind." Navi hielt die Luft an. "Aber ich werde nicht größer.", meinte Link, "Kokiri bleiben immer so klein." Bis zum Anbruch der Dunkelheit hielten die beiden sich auf der großen Koppel auf. Link fand Malon's Stimme so schön, dass sie ihm die Melodie beibrachte, mit der sie Epona zu sich gerufen hatte. Die junge Stute mochte den Jungen auf Anhieb und Malon konnte ihn dazu ermutigen, das Reiten auszuprobieren. Sie hatten eine Menge Spaß bis sie dann zum Essen gerufen wurden. Es war nicht Talon, der zu ihnen gekommen war, sondern ein etwas größerer und viel schlankerer Mann, der ziemlich mürrisch dreinblickte. "Tze, is schon wieder beim Schälen eingeschlafen. Hat sich fast den Finger abgeschnitten… oh, er is ja so ein fauler Sac-" "Ingo!", schimpfte Malon. "Wir haben Gäste." "Oh…", machte Ingo. Es stellte sich heraus, das Ingo zwar ununterbrochen wie ein Rohrspatz über Talon's Faulheit schimpfte, er seine Arbeit auf der Farm aber dennoch mochte, weil er die Tiere so sehr liebte. ________________________________________________________________________________ ich mochte die große Eule schon immer total gerne! und die Melodie, die gespielt wird, wenn sie auftaucht! aber, was ist das nur für ein Unsinn mit den Namen? In der deutschen Fassung heißt er Methusa (oder so, glaub ich)... schlimm genug, wenn Sätze und so falsch synchronisiert werden, aber man kann doch nich einfach einhergehen und die Namen von Charakteren ändern! ... auf so was kann ich gar nich! tze... oh und ja, Eulen schlafen scheinbar (laut dem großen bösen Internet xD) nicht in Nestern, sondern in (Baum)höhlen. diese hier hält sich allerdings nich an die Regel, weil ich die Vorstellung von einem Chibi-Link in einem Riesennest zu süß fand ^_^ und abgesehen davon, dass ich Kaepora Gaebora mag, eignet er sich auch hervoragend als Transportmittel ^^ Zelda hätte eigentlich ziemlich blöd aus der Wäsche gucken müssen als Link das erste Mal bei ihr auftaucht. ich mein, Link ist kurz zuvor durch den Burggraben geschwommen und demnach klitschnass ^^° Link: *trief* Hallo. Bist du die Prinzessin, die heilige Steine sammelt? Zelda: <_< du machst mein Kleid nass... ich dachte, das grüne Licht aus meinem Traum symbolisiert die Wälder... bist du ein Zora? yeah... oder so xD überhaupt, sie hatte keine Angst... da steht plötzlich ein wildfremder Junge vor ihr, der scheinbar irgendwie an den hundert Wachen vorbei gekommen ist... aber wahrscheinlich werden Feen-Jungen und Feen grundlegend erstmal als harmlos eingestuft ^^ oh und natürlich hätte Impa niemals jemanden soweit kommen lassen ^^v ... außer im Manga ^^° hab ich blöd aus der Wäsche geschaut als Ganon plötzlich im Innenhof stand... speaking of the manga, da hat Zelda die Ocarina der Zeit doch echt mitten auf dem Marktplatz liegen lassen... HELLO?!! wtf? XD yap, Ganon. Nur Ganon! Ganondorf hört sich einfach nur... *shrug* nach ner Ortschaft an... "...und zu ihrer Rechten sehen sie das wundervolle kleine Kaff Ganondorf." XD schattige Angelegenheit... und ja, nebelgraue Augen anstatt rot ^^ keine Diskussion, hatte sich so ergeben (is schattiger XD) hm, Schatten verfolgen mich *haha...* aus 'Death Mountain aka Todesberg' wurden die 'Feuerberge'. grundlegend war gegen Ersteres nix einzuwenden, aber irgendwie hat sich das dann doch'n Tick zu sehr nach Mordor (aus LotR) angehört ^^° und da die Goronen aus Goronia deutlich (!) netter sind als die Orks aus Mordor, wurde aus Todesberg Feuerberg und daraus dann Feuerberge, damit sich das Ganze größer bzw nach mehr Gebirge anhört ^^ Kapitel 3: Die feurigen Berge ----------------------------- Am nächsten Tag brachte Kaepora Gaebora Link und Navi nach Goronia, der Stadt der Goronen innerhalb der Feuerberge. Es war eine gigantische Höhle mit verschiedenen Ebenen und Gängen, die rund um das Zentrum verliefen. Die Goronen waren, wie Navi bereits erwähnt hatte, ein Volk, das sich ausschließlich von Steinen ernährte. Sie waren groß und massig gebaut. Allerdings verbrachten sie einen Großteil des Tages in sich zusammengerollt auf der Stelle oder um sich zu bewegen. Sie liefen selten auf ihren Beinen, weshalb man sie tatsächlich recht schnell mit gewöhnlichen Felsbrocken verwechseln konnte. Etwas, das auch Link gerade passiert war. "Wuah!", schrie er als der vermeintliche Stein unter ihm plötzlich ein Geräusch von sich gab und sich dann aufrichtete. "Oh hello, was haben wir denn hier? Ein Goron ist es nicht, will ich meinen." "Hallo Herr Goron.", sagte Navi, "tut uns leid, wir wollten dich nicht stören." Link's Herz schlug ihm noch immer bis zum Hals. "Ja, hallo…" "Ha ha ha, nicht Hergoron, ich bin Aregoron.", lachte der Stein auf Beinen, "Hergoron findet ihr dort hinten bei dem roten Stein." Link hielt gestikulierend die Hände vor sich. "Ok, aber wir suchen gar nicht nach-" "Oh my, nicht so schüchtern, nicht so schüchtern. Geht nur zu ihm." Aregoron gab Link einen Klaps auf die Schulter, dass es den Jungen fast umwarf. Dann wurden seine Augen tellergroß. 'Dort hinten' entpuppte sich als eine kleine Plattform in Schwindel erregender Höhe, die nur von drei Seilen getragen wurde. "…Navi?" "Nur Mut, Link.", kam die Antwort, "Immerhin sind es sehr dicke Seile." "Sehr tröstlich…", murrte Link vor sich hin. Aber er musste sich eingestehen, dass er daheim schon über ganz andere Dinge geklettert war. Also ging er langsam, Schritt für Schritt voran bis er die kleine Plattform schließlich erreichte. Navi lobte ihn und Link hätte sich beinahe wieder erschrocken als Hergoron sich aufrichtete, nachdem er sie bemerkt hatte. "Greetz peeps. Was führt euch in unser steiniges Reich?" "Uhm, ein Stein?", versuchte Link es. Hergoron lachte herzhaft. "Hast Humor, Nichtgoron." "Link.", sagte Link. "Und Navi.", sagte Navi, "Wir kommen aus den Wäldern und möchten mit Darunia sprechen." "Aus den Wäldern, huh? Hab sie nie gesehen, aber Big Boss Darunia schwärmt oft von ihnen. Kann ich nicht verstehen. Da gibt's mir zu wenig Gestein, he he." Dann hörte man plötzlich ein ziemlich lautes Magenknurren und Hergoron's Gesichtausdruck wurde traurig. "By the way, hier gibt es derzeit leider auch kaum noch Steine…" Was sich angesichts der Tatsache, dass sie sich in einer Höhle befanden, etwas seltsam anhörte. "Oh. Und wo finden wir Darunia?" Der Goron schaute noch immer ziemlich betrübt drein. "Big Boss hat sich in seinen Raum zurückgezogen und will von niemandem gestört werden. Er sagt, dass er nur einen Vertreter der königlichen Familie empfangen wird. However, sein Raum befindet sich in der untersten Ebene. Ein weicher Teppich liegt vor dem Eingang." "Uhm, danke.", sagte Link. Es dauerte eine Weile bis sie sich halbwegs in dem Höhlensystem zurecht gefunden hatten, aber Navi hatte einen wunderbaren Orientierungssinn. Auf einer Ebene wäre Link dann fast mit einem gerade rollenden Goron zusammengestoßen, was ihm zweifelsohne eine Menge Kopfschmerzen bereitet hätte. Allerdings kam er noch einmal mit dem Schrecken davon. Schließlich erreichten sie die unterste Ebene und fanden den weichen Teppich, von dem Hergoron gesprochen hatte. Der Eingang war mit einer Steintür verschlossen. "Hör mal, Navi.", begann Link, "Wenn dieser Boss niemanden sehen will, sollten wir ihn dann nicht besser in Ruhe lassen? Selbst Impa sagte, dass er launisch ist." "Eigentlich sagte sie 'temperamentvoll'.", verbesserte Navi ihn, "Und sie sagte auch, dass er Musik liebt. Außerdem meinte Hergoron doch, dass er nur einen Vertreter der königlichen Familie empfangen würde." "Und?", fragte Link nervös. "Und – wir sind Vertreter der königlichen Familie, Link." "Seit wann?" "Spiel einfach die Melodie!", sagte Navi etwas ungeduldig, "Er wird uns schon nicht den Kopf abreißen." Link stellte sich auf den Teppich, holte die Ocarina hervor und spielte die Hymne des Triforce. Noch während die Töne in der Luft hingen, schob sich die schwere Steintür knirschend nach oben. Der Zugang war frei. "Lass uns hineingehen." Sie taten es und die ersten Schritte führten sie durch Dunkelheit. Doch nicht sehr lange, denn der Raum am Ende des kurzen Ganges war von vielen Fackeln erhellt. Und weil es viel mehr Fackeln waren als der Raum gebraucht hätte, war es hier auch ziemlich warm. Link standen Schweißperlen auf der Stirn. Darunia war etwas größer als die beiden Goronen, denen sie zuvor begegnet waren und sehr viel muskulöser. Außerdem hatte er einen langen, dreiteilig spitz zulaufenden Bart, der von Weitem beinahe wie Stacheln aussah. Und er blickte ziemlich mürrisch drein. Link schluckte nervös. "Uhm… bist du Da-" "What the heck! Wer bist du?", donnerte Darunia. "Ich äh..." "Als ich die Hymne hörte, nahm ich an, ein Abgesandter der königlichen Familie sei eingetroffen, aber… du bist nur ein kleines Kind!" Der Goron war völlig außer sich. "Hat Darunia, der Big Boss der Goronen, wirklich so sehr an Ansehen verloren, dass er derart von seinem Bruder, dem König, behandelt wird? Jetzt bin ich WIRKLICH wütend! Geh mir aus den Augen!" Wäre es nach Link gegangen, hätte er schon längst das Weite gesucht. Aber allem Anschein nach war er wirklich so mutig, wie ihm alle ständig weismachen wollten. Abgesehen davon brauchte er den heiligen Stein des Feuers… "Hey, hör mal. Tut mir ja leid, dass ich so klein bin, aber wieso bist du denn so schlecht gelaunt?" Innerlich machte der Junge sich darauf gefasst, dass der Goron nun endgültig austicken würde. Vorerst jedenfalls blieb Link's Kopf auf seinen Schultern. Dafür mussten seine Ohren weiterhin leiden als die aufgebrachte Antwort folgte. "Du fragst, wieso ich in so einer schlechten Stimmung bin? Bösartige Kreaturen halten sich in Dodongo's Höhle auf! Die Donnerblumen-Ernte war schlecht! Entkräftung und Hunger aufgrund der Steinknappheit! Aber… das ist ein Problem der Goronen! Wir brauchen keine Hilfe von Außenstehenden!" ~~~~~~~Kurz darauf… "Wird uns schon nicht den Kopf abreißen, heh?", maulte Link als sie sich auf den Weg zurück zum Zentrum des Höhlensystems machten. "Herrje, bei den Drei, Link.", verteidigte Navi sich, "Hat er doch auch nicht." "Ha ha, sehr witzig… wie sollen wir an den heiligen Stein kommen wenn der Kerl so drauf ist?" "Nun, ganz offensichtlich hat er allen Grund sauer zu sein.", meinte die kleine Fee. "Schon klar. Aber helfen lassen will er sich auch nicht." Link blieb stehen. "Warum sagen sie, dass es zu wenig Steine gibt… das ist doch verrückt, hier ist alles voll mit Steinen!" "Vielleicht wollen sie nicht ihr eigenes Heim essen.", überlegte Navi, "Oder sie essen nur eine bestimmte Sorte Steine." Dann kam der kleinen Fee eine Idee. "Ich glaube ich weiß, wie wir hier weiterkommen." "Na, da bin ich aber gespannt.", meinte Link wenig beeindruckt. "Hey! Sei nicht so frech. Impa hat gesagt, dass Darunia Musik mag." Link sah sie skeptisch an. "Hab ihm die Hymne vorgespielt… begeistert sah er mir nicht aus." "Deshalb sollten wir Saria aufsuchen." Link's Augen wurden groß. "…Saria?" "Genau.", sagte Navi, "Darunia mag Musik und Hergoron sagte, dass er außerdem von den Wäldern schwärmt. Saria kennt so viele Melodien des Waldes, vielleicht können wir Darunia damit aufmuntern." Innerlich war Link voller Freude bei dem Gedanken an seine Heimat erfüllt. "Dann lass uns schnell los und Kaepora Gaebora bitten, ob er uns dorthin bringt." Link wollte losgehen, aber Navi hielt ihn zurück. "Das ist nicht nötig." Ein fragender Blick traf sie. "Ja aber, hast du nicht gerade gesagt-" "Es gibt ein geheimes Portal, eigentlich sogar zwei, wodurch die Wälder mit den Bergen und der Quelle verbunden sind." "Ein… Portal? Was ist das?" "Es ist eine Art magisches Tor oder Pforte.", versuchte Navi zu erklären, "Wenn man hindurch geht, kommt man an einem anderen Ort wieder heraus." Link war total begeistert. Dann überlegte er kurz und fragte dann: "Aber, wieso weiß im Dorf niemand davon?" "Weil… eigentlich niemand davon wissen soll.", sagte Navi. "Seit damals-" Sie brach den Satz ab. "Der Great Deku Tree hielt es für sicherer, wenn die Portale nicht mehr benutzt werden. Also wurden sie verborgen. Sie existieren noch immer, aber nur wenige, mich eingeschlossen, wissen, wie man sie finden kann." Die kleine Fee wandte sich von ihm ab. "Mehr kann ich dir dazu nicht sagen." Link war sich sicher, dass Navi mehr wusste. Was hatte das alles zu bedeuten? Warum wollte der Great Deku Tree nicht, dass die Portale unter den Völkern genutzt wurden? Und wieso wussten die Leute aus der Stadt von den Kokiri wenn sie die Wälder doch niemals verlassen durften? Sie erreichten eine der höher gelegenen Ebenen und gingen in einen weiteren Gang. Allerdings wurde der Weg nach ein paar Schritten von großen Steinen versperrt. Daneben wuchsen seltsame runde Blumen, die Link noch niemals gesehen hatte. "Hier geht es nicht weiter.", meinte er. "Das Portal befindet sich dahinter.", sagte Navi. "Ok… und wie kommen wir dorthin? Dir sind die Steine aufgefallen, oder?" "Du bist ganz schön frech.", schimpfte die kleine Fee halbherzig. Denn eigentlich war es ihr lieber als wenn Link wieder traurig gewesen wäre. Sie deutete auf die seltsamen Pflanzen. "Schau, das hier sind Donnerblumen. Wenn sie mit Feuer in Berührung kommen, explodieren sie." "Explodieren?" Navi kicherte. "Probiere es aus. Aber lass dir gesagt sein, dass so eine Explosion ziemlich laut ist." "Ja aber, wo soll ich denn jetzt Feuer-" Link unterbrach sich selbst und sah Navi fragend an. "Du meinst den Zauber, den die Great Fairy mich gelehrt hat?" Die kleine Fee nickte. "Und denke daran, dir danach die Ohren zuzuhalten und etwas zurückzuweichen. Am besten, du nimmst den Schild als zusätzlichen Schutz." "Ok…" Link beschwor das Feuer der Drei und wie Navi gesagt hatte, entzündeten sich die Lunten der Donnerblumen um kurz darauf mit einem ohrenbetäubenden Knall zu explodieren. Als der Rauch sich verzog, war von den großen Steinen nichts mehr zu sehen und der Gang schien in Dunkelheit zu verlaufen. Link hockte noch immer hinter dem Deku Shield. "W-wow!", meinte er ein wenig geschockt, "Das war" "eine Explosion.", sagte Navi. Link beobachtete fasziniert, wie dort, wo gerade eben die Donnerblumen explodiert waren, neue nachwuchsen. "Nicht schlecht, was?", meinte die kleine Fee. Sie gingen los. Nach ein paar Schritten wurden die beiden von dichten Nebelschwaden eingehüllt, so dass nichts von der Umgebung mehr zu sehen war und wieder ein paar Schritte weiter standen sie mitten in den Wäldern. Link stand der Mund offen. "Das funktioniert wirklich…" "Hey! Zweifelst du etwa an meinen Worten?", fragte Navi entrüstet. Auf dem Ast eines Baumes saß eine große Eule. "Kaepora Gaebora!", freute Link sich. Die Eule lächelte ihm zu und sah dann Navi an. "Also habt ihr das geheime Portal benutzt. Hoo hoo." Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Die kleine Fee erwiderte den Blick. "Niemand hat uns gesehen. Und es war der kürzeste Weg." Link wollte endlich wissen, was es mit der Geheimniskrämerei auf sich hatte. "Warum sind die Portale überhaupt geheim? Irgendwer hat sie doch irgendwann einmal für irgendetwas gemacht." Kaepora Gaebora seufzte leicht. "Mein lieber Junge, es gibt natürlich einen Grund, warum sie nun geheim sind. Allerdings ist das nicht der rechte Zeitpunkt, darüber zu reden." "Aber-" Navi flog ihm direkt vor die Nase und schüttelte den Kopf. Link wusste nicht mehr, was er denken sollte. Aber er vertraute der großen Eule. "Tut mir leid.", sagte er. Kaepora Gaebora lächelte wieder. "Ich kann deine Neugier verstehen, mein Junge. Doch im Moment gilt es, die heiligen Steine zu sammeln. Was mich zu der Frage führt: Wieso seid ihr eigentlich hier?" Sie berichteten von dem mies gelaunten Darunia und dass sie Saria um eine Melodie bitten wollten, um den Big Boss der Goronen aufzumuntern. "Hoot hoot. So ist das also. Nun, Saria ist zur heiligen Lichtung gegangen um mit den Waldgeistern zu sprechen. Ich bringe euch dorthin." Weil er sehr viel Zeit mit Saria verbracht hatte und sie oft dorthin ging, war es noch gar nicht so lange her, dass Link das letzte Mal auf der heiligen Lichtung gewesen war. Dort befand sich auch der Tempel des Waldes, in dem sie schon oft Verstecken gespielt hatten. Jetzt saß Saria vor dem Eingang des Tempels und spielte auf einer Ocarina. Nachdem Kaepora Gaebora ihn abgesetzt hatte, lief Link auf das Kokiri-Mädchen zu. "Saria! Hey!" Navi und Leaf umkreisten sich einmal zur Begrüßung. Saria's Hände sanken in ihren Schoß und ihr Gesicht strahlte unheimliche Freude aus. "Link!" Sie stand auf und lief ihm entgegen. Als sie sich erreichten, schlossen sie sich in die Arme und drehten sich laut lachend im Kreis. "Oh, ich bin so froh, dass es dir gut geht!", rief Saria mit Tränen in den Augen. "Ich war so in Sorge um dich." Sie setzten sich ins Gras. "Die Geister der Wälder haben mir gesagt, dass du hierher kommen würdest. Aber ich konnte es nicht glauben bis ich dich gesehen habe. Ich bin so glücklich." Link berichtete ihr, was er bisher erlebt hatte und von den verschiedenen Völkern, die es in der 'Welt da draußen' gab. Saria war mächtig beeindruckt. Schließlich erzählte Link von dem deprimierten Big Boss. "Und der andere Goron hat gesagt, dass Darunia von den Wäldern schwärmen würde. Deshalb meint Navi, dass du mir eine deiner Melodien beibringen sollst um ihn aufzumuntern." Saria nickte verstehend. "Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass dir die Ocarina gute Dienste leisten wird. Hm, nun gut, ich werde dir mein Lieblingslied beibringen. Bist du bereit?" Sie nahmen beide ihre Ocarina und Saria spielte Link die Melodie vor. Nach einer Weile versuchte Link, es ihr nachzumachen. Wie zuvor bei der Hymne des Triforce ging von seiner Ocarina ein leichtes Leuchten aus. Dieses Mal allerdings schimmerte es grünlich und als es sich ausbreitete und Link einhüllte, tanzten viele kleine Blätter um den Jungen herum. Nachdem die letzten Töne verstummt waren, sagte Saria: "Wenn ich hier die Ocarina spiele, kann ich mit den Waldgeistern sprechen. Aber ich verstehe nicht alles, was sie sagen. Ich fühle… dieser Ort wird eines Tages sehr wichtig für uns beide sein. Das ist es, was ich fühle." Link lächelte. Dieser Ort war bereits wichtig und er konnte es kaum erwarten, endgültig zurück zu kehren. Als sie sich dann verabschiedeten, sagte das Mädchen: "Bitte vergesse die Melodie niemals. Versprichst du es mir?" Link nickte gleich doppelt. "Natürlich nicht!" "Es ist… eine besondere Melodie.", begann Saria dann, "Wenn du sie spielst, kannst du mit mir sprechen." Link machte große Augen. "W-wow… das ist ja toll!" Sie lächelte. "Du kannst nun jederzeit mit mir reden… ganz egal, wie weit wir voneinander getrennt sind." Link umarmte das Mädchen. "Danke, Saria." Er hatte die seltsamen Ereignisse der letzten Tage akzeptiert. Irgendwie. Aber es tat gut zu wissen, nicht allein zu sein. Kaepora Gaebora brachte sie zurück zu dem Portal, das nach Goronia führte. "Wenn du mutig bist – und ich weiß, dass du es bist – wirst du deinen Weg meistern. Ich wünsche euch viel Glück. Hoo hoo ho." Wieder zurück in der Stadt der Goronen gingen Link und Navi erneut zu Darunia's Raum. Der Eingang war immer noch geöffnet. Dennoch nervös stand Link dann erneut vor dem Big Boss, der ihn allerdings vollkommen ignorierte. Entschlossen nahm Link die Ocarina und spielte Saria's Melodie. Und tatsächlich bewirkte der Klang der Noten, dass Darunia mit einem Mal von Wellen der Freude erfüllt zu sein schien. Und er begann zu… tanzen. Link traute seinen Augen kaum und wich einen Schritt zurück. Dann hörte er Saria's Stimme. *Und, Link? Funktioniert es?* Es war ein wenig gewöhnungsbedürftig die Stimme seiner besten Freundin aus dem Nichts zu hören, aber das machte die Sache nicht weniger fantastisch. *Ich denke schon. Er hat angefangen zu tanzen…* Ein leichtes Kichern ertönte. *Klappt doch wunderbar. Wir hören uns später wieder, ja?* *Ok.* Die Melodie lag noch immer in der Luft und ebenso tanzte Darunia noch immer. "Oh! Oh-oh! C'mon! Come on! Come on! Come on! WHOOOOAH! YEEEEAH! YAHOOO!" Dann wurde es langsam wieder still. Der Big Boss hielt inne und schnappte ein wenig nach Luft. Dann sah er Link an und jetzt lag Begeisterung in seiner Stimme. "Heeey! Was eine schöne Melodie! Meine Depression ist wie verflogen! Ich sah die Blätter, die dich umringten und dann kam plötzlich irgendetwas über mich und ich wollte unbedingt tanzen. Ich muss dir danken, Junge." "Link." "Und Navi.", kam es von über ihnen. "Oh Mylady." Darunia verbeugte sich leicht. "Verzeih, ich hab dich glatt übersehen." "Kein Wunder bei so einem großen Kerl.", war die Antwort. Der Goron lachte. "Ich bin Darunia, der Big Boss der Goronen. Und ihr kommt aus den Wäldern, hab ich Recht?" Link nickte und ein verträumter Blick zierte nun Darunia's Gesicht. "Oh well, ihr müsst wissen, dass ich die Wälder immer schon sehr mochte. Vielleicht würde ich sogar dort leben wenn es mehr Steine gäbe… Steine..." Sein Blick hing an einem undefinierbaren Punkt und ein lautes Magenknurren ertönte. "Ich verstehe das nicht.", sagte Link, "Hier gibt es doch Steine ohne Ende…" Darunia's Gesichtsausdruck wurde jetzt wieder ernst. "Wir vertragen nur eine ganz bestimmte Sorte Stein. Es gibt sie only in Dodongo's Höhle und dort befinden sich auch alle unsere Vorräte." "Oh, das wusste ich nicht." Darunia sah jetzt wieder ziemlich grimmig drein. "Vor einiger Zeit kam ein düsterer Mann hierher und verlangte nach dem Goronen-Rubin, wie der heilige Stein des Feuers auch genannt wird." "Ganon!", rief Navi. Link's Gesichtausdruck glich nun dem Darunia's, der schnaubte ehe er weiter sprach: "Ganon… ja, das ist sein Name. Natürlich habe ich ihn davon geschickt… daraufhin verbarrikadierte er den Eingang zu Dodongo's Höhle. Dieser Kerl verfügt über böse Kräfte. Er brachte die vor langer Zeit vernichteten Dodongos zurück, so dass mein Volk die Höhle nicht mehr betreten kann, selbst wenn wir den Eingang wieder freilegen würden. ARGH!" Wütend schlug Darunia mit der Faust gegen die Wand. "Ich kann deine Wut verstehen.", sagte Link, "Ganon war auch in unseren Wäldern und verlangte nach dem Kokiri-Smaragd..." "Ich will doch hoffen, dass ihr ihn nicht heraus gegeben habt?", fragte Darunia. Link holte den heiligen Stein aus dem Beutel hervor. "Wie du hat der Great Deku Tree sich geweigert…" Link's Augen füllten sich mit Tränen. "Dafür hat Ganon ihn-" Er brach ab und schluchzte haltlos. Navi flog näher zu Darunia und sagte leise: "Er hat ihn mit einem Todesfluch belegt… der Great Deku Tree ist nicht mehr…" Darunia sah Navi geschockt an. "My goodness…" Navi berichtete weiter, dass der Great Deku Tree sie zu Prinzessin Zelda geschickt hatte. Als Darunia erfuhr, dass Ganon im Schloss war um dem König seine Treue zu schwören, explodierte er fast. "Ich kann nicht glauben, dass mein Bruder derartig blind ist!" Navi versuchte ihn zu beruhigen. "Da die Wälder von der Außenwelt abgeschottet wurden, konnte der König doch überhaupt nicht wissen, was geschehen war. Mit Sicherheit wird er handeln wenn die Prinzessin ihm erzählt, was Ganon getan hat… und im Begriff ist zu tun. Zelda hat vor, Ganon mit dem Triforce zu bekämpfen. Deshalb hat sie uns gebeten, alle drei heiligen Steine zu sammeln" Darunia sah nachdenklich drein. "Alle drei heiligen Steine, huh? Well, ich will hoffen, dass die Prinzessin weiß, was sie tut. Unter diesen Umständen übergebe ich euch natürlich den Goronen-Rubin." "Warte!", sagte Link plötzlich. "Was ist mit dir und deinem Volk? Lass mich helfen, die Monster in der Höhle zu besiegen!" "Link…", flüsterte Navi geschockt. Damit hatte sie nicht gerechnet. "Willst beweisen, dass du ein richtiger Mann bist, was?", sagte Darunia. Er klopfte Link leicht auf die Schulter. "Ich danke dir. Du bist ein mutiger Junge." Link wusste nicht ob es Mut war, der ihn dazu gebracht hatte, seine Hilfe anzubieten. Er wusste nur, dass er nicht zulassen wollte, dass noch jemand wegen Ganon 'tot' war. Darunia hielt ihm plötzlich ein Armband entgegen. "Das ist ein Goron Bracelet. Es verleiht seinem Träger die körperliche Kraft meines Volkes. Ich möchte, dass du es an dich nimmst." Link sah den Big Boss erstaunt an. "Danke." Darunia band es um Link's linkes Handgelenk. Als Nächstes stellte der Big Boss sie dem Bombenmacher der Goronen vor, der dem Jungen erklärte, dass Bomben ähnlich seien wie Donnerblumen, nur… wirkungsvoller. Er überreichte Link einen Beutel voll mit Minibomben. Sie waren nur fingernagelgroß, aber der Bombenmacher und Darunia versicherten Link, dass sie ein Riesenkrawumm verursachten, wenn man sie auf etwas warf. Daraufhin machten sie sich auf den Weg zur Höhle. Den Eingang zu öffnen stellte sich als kleinstes Problem heraus. Nachdem sie Goronia verlassen hatten, standen sie nun auf einem Teil des Gebirges, das sich über der Höhle befand. Eine einzelne Donnerblume wuchs hier. Darunia nickte Link zu und der Junge zog die bombenähnliche Pflanze aus dem Boden. Dann warf er sie hinunter zu dem großen Stein, der den Eingang blockierte. Wie die Donnerblumen zuvor, explodierte auch diese kurz darauf mit einem gewaltigen Knall und der Weg in die Höhle war wieder frei. Sie stiegen hinunter. Oder besser gesagt, Link stieg hinunter, während Navi flog und Darunia sich einfach hatte hinunter fallen lassen. Sie betraten den langen, dunklen Gang, der ins Innere führte und erreichten schließlich eine große Halle, die von vereinzelten Fackeln erhellt wurde. Link erschrak mächtig. Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes schaute ein riesiger Skelettkopf hervor. Navi musste ihm rasch erklären, dass ein Skelett nicht lebendig war. Dieses jedenfalls nicht. Auch von den Dodongos war nichts zu sehen. "Wir müssen da durch um an die Steinvorräte zu kommen.", erklärte Darunia. "Seht ihr die Hängebrücke da oben? Von dort müssen wir Bomben in die beiden Augen werfen, dann öffnet sich das Maul und der Weg ist frei." Link sah ihn ungläubig an, aber Darunia lachte amüsiert. "Well, wir Goronen lieben Explosionen." Link war sich nicht sicher, ob er das seltsam oder lustig finden sollte. "Puh, es ist so heiß hier drinnen.", bemerkte er dann. Das war nicht weiter verwunderlich. Ein Großteil der Mitte des Raumes war von brodelnder Lava bedeckt. "Lava ist flüssiges Feuer.", erklärte Navi, "Sie kommt von den Vulkanen." Während sie weitergingen erklärte die kleine Fee Link in einer Kurzfassung Vulkane, Vulkanausbrüche und dergleichen. Als sie in einen der Seitengänge bogen war Link froh, dass die Hitze hier sehr geringer war. Auf einmal bewegte sich die Erde vor ihnen. Link griff nach Schwert und Schild. "Was ist das?" Nachdem das etwas sich vollständig an die Oberfläche gegraben hatte, rief Navi: "Ein Baby-Dodongo!" Link sah sie entgeistert an. " Baby ?..." Das Monster war so lang wie Link groß und kroch mit einem seltsam hellen Brüllen auf sie zu. Hinter dem Ersten hatten sich zwei Weitere aus dem Boden gegraben. Link hob das Schwert, schlug zu und traf auch. Allerdings sprang der Mini-Dodongo ihn daraufhin an und kam dabei so hoch, dass er über den erhobenen Schild gekommen wäre. "Link, pass auf!", schrie Navi. Doch der Schlag einer großen Faust warf das Monster mitten in der Luft zurück und ließ es auf den Boden aufknallen. Link warf einen Seitenblick zu Darunia. "Danke." Der Big Boss zog Link mit sich zurück und behielt ihre Angreifer genau im Auge. "Sie explodieren wenn sie getroffen werden." "W-was?", fragte Link schockiert. Und dann knallte es auch schon. Als der Rauch sich verzogen hatte, war von den Monstern nichts mehr zu sehen. "Wo sind die beiden anderen hin." "Mitexplodiert.", sagte Darunia knapp. Auf dem weiteren Weg wurden sie immer wieder von fliegenden Kreaturen angegriffen, die Navi als Keese bezeichnete. "Lästige kleine Biester.", fügte Darunia hinzu. Einen dieser Keese bemerkten sie zu spät und beinahe hätte er Navi zu fassen bekommen. "Vorsicht!", schrie Link und sprang hoch, doch der Keese wich seinem Angriff aus und stattdessen trafen seine Krallen die Haut an Link's Arm. "Ah!" Die Wut des Jungen war in diesem Moment so groß, dass er anstatt den verletzten Arm zu schützen, dem Monster einen kräftigen Hieb mit dem Schild versetzte. "Well done", meinte Darunia beeindruckt. "Danke, Link!", sagte Navi und warf dann einen sorgenvollen Blick auf die tiefen Kratzer. Link bemerkte es und winkte ab. "Keine Sorge, es geht schon." Sie kamen in einen relativ großen Raum, der von vereinzelten Felssäulen durchzogen war und somit einen Überblick erschwerte. Hier trafen sie auf Dodongos. Sie waren um einiges größer als die Babyvariante, der sie zuvor begegnet waren. Diese Monster bewegten sich halb laufend, halb kriechend auf zwei Beinen und hatten ein Horn direkt auf dem Schädel. Der einzige Teil ihres Körpers, der nicht gepanzert zu sein schien, war der lange Schwanz. "Nimm dich vor ihrem feurigen Atem in acht und versuche, den Schwanz zu treffen.", riet Darunia bevor er einem der Monster entgegen trat. Hinter einer der Felssäulen traf Link auf einen weitern Dodongo. Als dieser das Maul öffnete um ihm Feuer entgegen zu speien, lief Link schnell um die Kreatur herum und sein Schwert traf den Schwanz, was ein lautes Aufbrüllen zur Folge hatte. Dann hätte es den Jungen beinahe von den Füßen gerissen als der Dodongo sich plötzlich blitzschnell umdrehte. Das Spiel ging von vorne los. Dreimal musste Link zuschlagen, dann blieb das Monster liegen. "In Deckung!", rief Navi. Link wich ein paar Schritte zurück und duckte sich unter den Schild als die Kreatur auch schon explodierte. "Das ist echt… widerlich.", murmelte er. Sie trafen ständig auf weitere Dodongos bis sie eine riesige Treppe erreichten, die in eine höhere Ebene der Höhle führte. Und auch hier ließen die Angriffe nicht nach. Ein brennender Keese kam auf sie zu. "Du meine Güte!", entfuhr es Navi. Doch als Darunia die Kreatur mit einem kräftigen Schlag abwehrte, erlosch auch das Feuer. "Wie ich sagte, lästige kleine Biester." Sie erreichten einen Raum, der komplett mit Lava gefüllt war. Um weiterzukommen, mussten sie über vereinzelte Plattformen springen. "Schon wieder so warm.", beschwerte Link sich. "Das ist grad nicht das Problem.", meinte Navi beim Anblick der beiden Monster, die auf sie zukamen. "Das sind… Dynalfos. Aber eigentlich gibt es die seit Ewigkeiten nicht mehr.", fügte sie etwas perplex hinzu. "Er wird sie genau so zurück geholt haben wie die Dodongos.", knurrte Darunia und klopfte Link dann auf die Schulter, der dadurch einen Schritt nach vorn stolperte. "Nur Mut, Junge. Die Typen machen viel Lärm, aber haben nix drauf." Kurzzeitig hatte Link befürchtet, dass Darunia das aufgrund seiner Kraft und Größe leichtfertig sagen konnte. Allerdings brüllten die Dynalfos tatsächlich mehr als das sie etwas vom Kämpfen zu verstehen schienen. Link wehrte die schlecht geführten Angriffe der Kreatur mit dem Schild ab und schlug dann seinerseits zu. Es dauerte nicht lange bis das Monster 'tot' war. Link spürte nichts. Aber er verfiel auch nicht wieder in die seltsame Stimmung wie im Wurzelwerk des Great Deku Tree. Navi beobachtete ihn mit besorgtem Blick, sagte jedoch nichts. "Gar nicht mal schlecht.", lobte Darunia den Jungen. Ein schmales Lächeln erschien auf Link's Gesicht. Scheinbar hatten sich die vielen 'Kämpfe' mit Mido ausgezahlt und es schien wenigstens etwas gut daran gewesen zu sein, dass die beiden so oft gestritten hatten. Link wusste sich durchaus zu verteidigen. Schließlich erreichten sie die Hängebrücke in der großen Halle, in der sie gestartet waren. "Well, Link.", sagte Darunia, "Dann setz mal deine Zielsicherheit unter Beweis." Link holte eine Minibombe aus dem Beutel und versuchte, sie in eine der Augenhöhlen des Riesenschädels zu werfen. Er traf und nachdem kurz darauf die Explosion folgte, leuchtete die Augenhöhle rot. Dasselbe passierte bei dem zweiten Auge. Jetzt sah es beinahe so aus als wenn der Schädel lebendig geworden wäre. Und irgendwie war er das auch. Wie Darunia zuvor erklärt hatte, öffnete sich das Maul. Dann überkam Link eine üble Vorstellung als ihm bewusst wurde, dass es von hier aus keinen Weg nach unten gab. "Müssen wir jetzt den ganzen Weg zurück laufen?" Darunia grinste breit. "Actually gibt es eine kürzere Variante." Er deutete direkt hinunter. Link schüttelte schockiert den Kopf. "Uhm, ja weißt du. Ich denke nicht, dass es eine besonders kluge Idee ist, wenn ich da runterspringe…" Ohne ein weiteres Wort packte Darunia sich den Jungen und setzte ihn auf seinen Schultern ab. "W-was soll-" "Gut festhalten jetzt." Darunia rollte sich zusammen und Link versuchte verzweifelt, sich irgendwo an ihm festzuhalten. Dann ging es abwärts. "Aaahhhh!" Link hatte die Augen zusammengekniffen und schrie noch immer, selbst als sie bereits unten angekommen waren. "Alles klar?", fragte der Big Boss amüsiert, während Navi mit einem unterdrückten Grinsen meinte: "Bist du ok, Link?" Link schaffte es, ein kurzes Nicken zustande zu bringen, aber sein Magen fühlte sich unheimlich flau an. Im Inneren des Maules ging es durch einen Gang weiter. Sie gelangten in einen kleinen Raum, der bis auf ein paar Keese leer war. Und Darunia begann zu toben. "Holy crap! Wo sind unsere Vorräte? Was ist mit der Kammer passiert?" Link und Navi sahen ihn fragend an. "Wenn ich diesen Kerl in die Finger krieg… hier stimmt etwas nicht!", sagte er dann. Es stellte sich heraus, dass sie jetzt eigentlich inmitten einer riesigen Vorratskammer voll mit köstlichen Steinen stehen sollten. Aber weder die Kammer, noch die begehrten Steine waren da. Nicht nur, dass dieser Raum viel kleiner war als er hätte sein sollen, er war auch vollkommen leer. Das einzig Auffällige waren ein paar Risse in der Mitte des Bodens. "Dieser Unhold und seine vermaledeiten bösen Kräfte!", schimpfte Darunia. Link's Blick war auf den Boden gerichtet. Dann zog er Darunia mit sich zurück. "Was-?", brummte der Big Boss ungehalten. "Diese Risse sind merkwürdig.", erklärte Link. Er warf eine Bombe dorthin und nachdem sie explodierte, war ein großes Loch im Boden und Hitze stieg ihnen entgegen. "Da unten ist irgendetwas.", meinte Navi nervös. Vorsichtig stellte Link sich an den Rand der gerade neu entstandenen Öffnung und sah hinunter. Er sah nichts anderes als zuvor – Steine und Lava. Das erklärte zumindest die Hitze. Als der Big Boss sich dann neben ihn stellte um ebenfalls herunter zu schauen, bröckelte der Rand des Lochs weg und sie fielen. "Waaaaaah!" Darunia schaffte es, Link noch in der Luft zu sich zu ziehen um wie zuvor den Sturz des Jungen mit seinem eigenen Körper abzudämpfen. Es gelang ihm, dennoch brummte Link der Schädel. Benommen sah er sich um. "Shoot…", kam es von dem Goronen, "Ich befürchte, wir haben ein Problem." Ein eisiger Hauch kroch Link's Nacken hinauf. Wenn Darunia so etwas sagte, dann musste es wirklich bedrohlich sein. Der Junge wagte es nicht, sich zu bewegen. Dann hörte er das schwere Stampfen als wenn etwas Riesiges auf sie zukommen würde. Langsam drehte Link zunächst seinen Kopf und dann sich selbst herum. Und erstarrte. Vor ihnen stand ein gewaltiger Dodongo. Ein vierbeiniges Monstrum, dessen Rücken mit Stacheln übersäht war. "Bei den Drei…", keuchte Navi. Der lauteste Gedanke in Link's Kopf war 'weglaufen!'. Doch wohin? Hier gab es keinen Ausgang und der Großteil des Bodens bestand aus Lava. Schockiert musste er feststellen, dass es rund um die Lava in der Mitte nicht besonders viel festen Boden gab. Der Riesendodongo brüllte auf und es war ohrenbetäubend laut. Dann öffnete er sein gewaltiges Maul und bereitete sich offensichtlich wie die kleineren Dodongos darauf vor, sie mit Feuer anzugreifen. "Oh nein…", sagte Navi verzweifelt. "Link!", schrie Darunia plötzlich. "Wirf ihm eine Bombe in den Rachen!" Link brauchte einen Augenblick ehe er verstand und dann noch einen weiteren bis er in den Beutel gegriffen hatte um eine Bombe herauszuholen. Gerade noch rechtzeitig, ehe ein Feuersturm über sie hereinbrechen würde, warf er den Sprengkörper in das Maul. Der Riesendodongo verschluckte sich und so gelangte die Bombe in seinen Körper. Kurz darauf erfolgte die Explosion und das Monster brach in sich zusammen. Jedoch nicht für lange. Ein erneutes furchtbares Brüllen ertönte. Der Dodongo rappelte sich wieder auf… rollte sich in sich zusammen und kam auf sie zu. Link's Mund stand offen, die Augen in Panik geweitet. "Link!", schrie Navi. Etwas riss ihn von den Füßen und kurz darauf fand er sich unter einem schweren Gewicht wieder. Darunia hatte sich schützend über Link gebeugt. Und tatsächlich hielt der Körper des Goronen stand als der Riesendodongo über sie hinwegrollte. Er knallte gegen eine Wand unweit von ihnen und entrollte sich dabei wieder. Erneut kam er auf sie zu, das Maul wieder geöffnet. "For the sake of the goddesses! Wirf den ganzen Beutel!", rief Darunia. Link tat es. Der Big Boss griff nach seinem Arm und rannte zu der entgegengesetzten Seite des Raumes. Auf halbem Weg dorthin warf er sie beide zu Boden und schirmte Link erneut mit seinem Körper ab. Die Explosion war so gigantisch, dass der Boden bebte. Der Dodongo brüllte wieder, doch jetzt hörte es sich merkwürdig verzerrt an. Sie sahen wie der gewaltige Körper zitterte und schwankte. Dann rollte er sich erneut ein, doch anstatt auf sie zuzukommen, rollte das Monster direkt in die Lava in der Mitte des Raumes. Was dann passierte war fürchterlich mitanzusehen. Die Kreatur entrollte sich, brüllte auf und versuchte, wieder aus der Lava zu kommen. Doch das Meiste ihres Körpers befand sich bereits innerhalb des flüssigen Feuers. Ein lautes Zischen ertönte. Und während der Kopf des Dodongo noch ein paar Mal zuckte, kühlte die Lava plötzlich ab bis sie schließlich zu gewöhnlichem Stein geworden war. Der furchtbare Todesschrei schien noch immer in der Luft zu hängen. Doch das Monster war tot. Und ehe Link es verhindern konnte, hatte er noch einmal hingesehen. Ein schwerer Fehler. Beim Anblick des verkohlten Kopfes hatte er das Gefühl, sein Magen würde sich umdrehen. Dann passierte plötzlich etwas. Der Raum schien sich zu verzerren und beinahe verschwamm ihnen die komplette Sicht. Als es aufhörte, war die Illusion der bösen Magie verschwunden und sie fanden sich in der Vorratskammer wieder. Link war fürchterlich übel. Dann verlor er das Bewusstsein. ~~~~~~~Später… Der Junge öffnete die Augen und musste sich erst einmal orientieren. Um ihn herum war alles aus Stein. Er drehte den Kopf zur Seite und sah in ein grimmig dreinblickendes Gesicht. Es erhellte sich allerdings sofort, nachdem Darunia feststellte, dass er aufgewacht war. "Well hello, Schlafmütze!", rief er vergnügt und trommelte ausgelassen mit den Fäusten auf seiner breiten Brust. "Alles noch heile bei dir? Ich bin total stolz auf dich!" Link bemerkte ein Leuchten im Augenwinkel und sah Navi, die ihn glücklich anlächelte. "Hey." Der Junge fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar. "Was ist passiert?" "Nichts weiter. Du bist ohnmächtig geworden. Aber alles ist in Ordnung. Die böse Magie ist aus der Höhle verschwunden.", erklärte Navi. Darunia trommelte noch immer begeistert. "Dank dir können wir endlich wieder köstliche Steine essen bis wir platzen!", sagte er begeistert und meinte dann in ernstem Ton: "Was für ein Abenteuer. Es liefert Stoff für eine Legende!" "Wer wird sich für die Geschichte eines kleinen Jungen interessieren, der am Ende ohnmächtig wird?", fragte Link skeptisch. Sie sahen sich an und lachten. Darunia hatte Link zu Ehren ein Fest organisiert. Die zentrale Halle des Höhlensystems von Goronia war voller fröhlicher Goronen, die sich allesamt mit den ersehnten Steinen ihre Bäuche voll schlugen. Link bemerkte zwei besonders große unter ihnen und erfuhr, dass es sich um die Brüder Biggoron und Medigoron handelte. Beide waren Schmiede, doch Darunia verriet Link, dass Medigoron ungleich schlechter war als Biggoron, der Meisterschmied. "Ich kann immer noch nicht fassen, dass Ganon's Macht derartig groß ist, dass er imstande war, die Dodongo's zurückzuholen.", meinte der Big Boss kopfschüttelnd. Doch bei seinen nächsten Worten strahlte er wieder. "But you, Link, hast dein Leben für uns riskiert. Ich und mein Volk sind dir zu großem Dank verpflichtet! Ich möchte, dass wir beide Brüder werden." Link verstand nicht so ganz, was das bedeutete. Aber er hatte gelernt, dass die Goronen – und ganz besonders ihr Big Boss – sehr viel auf Freundschaft hielten. "Listen everybody!", rief Darunia in die Runde, "Als kleiner Junge kam er zu uns, doch seine mutigen Taten haben ihn zu unserem Bruder gemacht!" Er hob Link auf seine Schulter und alle jubelten ihm zu. "Three cheers for Link, unseren Bruder!" Link's Augen waren feucht geworden vor lauter Freude. Darunia setzte ihn wieder ab und fragte dann: "Spielst du noch einmal dieses herrliche Lied?" Link fand, dass es eine gute Idee war. Er würde mit seiner besten Freundin reden können. Also holte er die Ocarina hervor und spielte Saria's Melodie. Wie beim ersten Mal konnte Darunia sich nicht mehr halten und tanzte ausgelassen inmitten der ihn anfeuernden Goronen. *Link? Ist bei dir alles in Ordnung?* Link lächelte fröhlich. *Saria, du wirst es nicht glauben, die Goronen feiern ein Fest für mich!* *Das ist ja großartig! Dann ist das Böse aus den Feuerbergen verschwunden?* *Ja, Navi sagt, dass die böse Magie verschwunden ist. Oh Saria, es war ziemlich eklig… ein Mädchen wie du hätte das mit Sicherheit nicht ausgehalten.* Dabei verschwieg Link wohlweislich die Tatsache, dass er zum Ende hin ohnmächtig geworden war. Navi kicherte in sich hinein. *Ha ha, wenn du es sagst. Hm, dann musst du nur noch zu den Zora gehen um den dritten heiligen Stein zu bekommen.* *Ja… dann… kann ich hoffentlich endlich zurück kommen.* *Ich vermisse dich, Link. Bis bald.* Nachdem Darunia ein paar Goronen, die kleine Trommeln vor sich stehen hatten, die Melodie beigebracht hatte, kam er zurück zu Link und Navi. "Well brother, wie versprochen übergebe ich dir nun den heiligen Stein des Feuers." Link nickte. Darunia hob seine Arme nach oben und die Halle wurde in rotes Licht getaucht. Als sie wieder sehen konnten, hielt Link einen leicht schimmernden, roten Stein in seinen Händen. Er lächelte. "Vielen Dank, Darunia." "Bruder, du bist bereits stark, aber ich weiß, dass dein Mut dich auf deinem weiteren Weg noch stärker machen wird." Der Big Boss klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und Link stolperte nach vorn. "Hey everybody!", rief Darunia dann, "Lasst uns unseren Bruder verabschieden." Bevor sie Goronia verließen, schenkte der Bombenmacher Link noch einen neuen Beutel voller Bomben und gab ihm einen weiteren, in dem der Junge den Goronen-Rubin aufbewahren konnte. "Wow.", meinte Navi nachdem sie wieder im Freien standen, "Es ist wirklich eine große Ehre, der Bruder eines Goron zu sein." Link lächelte glücklich und er war stolz. Außerdem war er ziemlich hungrig. Und müde. Sie waren eine Weile einen der Pfade entlang gegangen, der sie zum Fuß des Gebirges bringen würde. Link gähnte herzhaft. "Ich bin total geschafft." Navi lächelte. "Müder, kleiner Held." "Ich bin doch kein Held!", ereiferte er sich. "Für die Goronen schon.", meinte die kleine Fee. "Und für mich auch." " Und für mich!" Das Geräusch mächtiger Vogelschwingen ertönte über ihren Köpfen. "Hoo ho hoot. Gut gemacht.", fügte die große Eule hinzu. Link lächelte leicht, aber er konnte seine Augen kaum noch offen halten. Die Erschöpfung forderte ihren Tribut. "Nun, wie mir scheint braucht da jemand dringend ein weiches Bett." "Irgendetwas Weiches würde völlig reichen.", murmelte Link, "Kann ich nicht auf dir schlafen?" "So siehst du aus.", kicherte Navi. "Ich bringe euch nach Kakariko.", sagte Kaepora Gaebora. _________________________________________________________________________________ hello = hallo oh my = meine Güte Greetz peeps = Hallo, Leute Big Boss = hohes Tier by the way = übrigens, nebenbei however = wie auch immer What the heck = Was zum Teufel C'mon / Come on = Auf geht's Mylady = meine Dame only = nur My goodness = Du meine Güte well = nun Bracelet = Armband Well done = Gut gemacht actually = eigentlich Holy crap = Heilige Scheiße shoot = verdammt for the sake of the goddesses = um der Göttinnen willen but you = aber du Listen everybody = Hört alle zu Three cheers for Link = ein dreifaches Hoch auf Link brother = Bruder wenn wir das Spiel zusammen gespielt haben, hat meine Sis den Goronen immer einen englischen Akzent verpasst und den Zora einen französischen ^^ da diese ff ihr gewidmet ist, wollte ich das natürlich irgendwie einbauen... es hat sich allerdings herausgestellt, dass es beim Englischen deutlich einfacher war als beim Französischen ^^° Darunia rock(t)! (ha ha, ein Wortspiel xD) von allen Weisen ist er mein absoluter Liebling ^_^v yeah, Minibomben ^^ da ich nicht vorhatte, Link wie im Spiel eine Mary Poppins Tasche zu geben, musste ich schauen wie er sein Zeug transportiert kriegt... daher hab ich viele Abstriche vom Original-Inventar gemacht... auf die Bomben wollte ich allerdings nicht verzichten, also gibt es jetzt eben diese Murmelversion *g* oh und der Bombenmacher hat keinen Namen... also, wahrscheinlich hat er schon einen, aber ich hielt es nicht für angebracht, mir einen auszudenken ^^° 'Bombenmacher' ist doch auch nett xD yap, Keese (ich weiß gar nicht mehr, wie die auf deutsch heißen...) sind wirklich kleine lästige Biester >_< aber eigentlich müsste Navi sie tatsächlich viel eher fürchten, mit Sicherheit steht sie auf der Speisekarte dieser Teile ^^° Link nach der Explosion eines Dodongo: "Das ist echt… widerlich." ... Recht hat er, bei all den explodierenden Körpern müssten doch überall *uhm* Körperteile/fetzen rumliegen xD und dieser verkohlte Kopf ist echt krass... von allen Boss-Toden der heftigste, Barinade übertrumpft das rein theoretisch mit der Explosion, aber das sieht bei der Grafik um Ecken harmloser aus als dieser schäbbige, verkohlte, zuckende Kopf *scared* <_< Kapitel 4: Das Tal der Schatten ------------------------------- Im Gegensatz zu der viel bevölkerten Stadt neben dem Schloss war Kakariko ein relativ kleines und vor allem ruhiges Dorf, eingebettet in den Ausläufern der Feuerberge. Im Zentrum befand sich ein Brunnen und auf dem daneben angrenzenden Hügel stand eine Windmühle. Sie landeten bei einem Haus, das direkt neben die Bergwand gebaut worden war. An der Querseite des Gebäudes befand sich ein Cuccogehege. Daneben stand ein Mädchen mit schulterlangen, braunen Haaren. "Oh hallo.", begrüßte sie die kleine Gruppe freundlich. Sie erfuhren, dass das Mädchen Anju hieß und sie sich um die Cuccos kümmerte. Dieses stellte sich allerdings als relativ schwierig heraus, weil Anju aufgrund einer Allergie ständig Gänsehaut bekam wenn sie einen Cucco anfasste. Sie erzählte, dass ihr Bruder Grog ihr manchmal half, aber auch nur deswegen, weil Cuccos die einzigen Geschöpfe zu sein schienen, die er gerne hatte. Im Gegensatz zu Anju war Grog kein Sheikah, was wohl daher kam, weil Mutoh, ihr Vater, Hylianer war. Dieser und seine vier Zimmerleute waren vor einer Weile von Impa damit beauftragt worden, neue Häuser in Kakariko zu bauen. Granny, ihre Großmutter, lebte für gewöhnlich auch im Dorf, war aber im Moment am Hylia-See bei ihrem alten Lehrmeister Dr. Mizumi, dem See-Professor, um mit ihm zusammen an einem neuen Trank zu arbeiten. Das Haus neben dem Gehege gehörte Impa und Anju meinte, dass Link und Navi dort übernachten könnten. Seit Impa die Beschützerin von Zelda geworden war, lebte ihr Sohn dort alleine. Weil Sheikah-Jungen in seinem Alter jedoch sehr viel Zeit mit Lernen verbrachten und sich dazu 'in den Schatten' aufhielten, war er meistens nur sehr selten da. Navi flog an Link's Ohr und schnippte dagegen, so dass er erschrocken die Augen aufschlug. Beinahe wäre er im Stehen eingeschlafen. "Hey! Warte wenigstens bis wir im Haus sind.", kicherte sie. Link konnte sich ein Gähnen nicht verkneifen und als er sich kurz darauf endlich auf eine weiche Matratze legen konnte, schlief er sofort ein. Doch sein Schlaf wurde von Alpträumen begleitet. "Great Deku Tree… nein…" Navi sah traurig und hilflos mit an, wie stille Tränen über Link's Gesicht liefen. Die Eingangstür des Hauses öffnete sich und ein Junge trat herein. Wahrscheinlich war es Impa's Sohn, von dem Anju ihnen erzählt hatte. Er nickte Navi kurz zu und sah dann auf Link herab. Im nächsten Moment kniete er sich neben das Bett und seine Hand legte sich sanft auf Link's Stirn. Gespannt beobachtete die kleine Fee die Szenerie. Der andere Junge sagte noch immer kein Wort, auch dann nicht als er Link vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Link bekam davon nichts mit, aber dennoch schien sich sein Körper zu entspannen und sein Schlaf war nun ruhig. ~~~~~~~Am nächsten Morgen… Als er aufwachte schienen warme Sonnenstrahlen durch das Fenster hinein. "Wie geht es dir?", fragte Navi. Link streckte sich genüsslich. "Gut. Ich fühle mich herrlich erholt. Und ich habe einen Riesenhunger." Navi lächelte. "Dann steh auf. Anju sagt, dass wir bei ihnen frühstücken können." Link aß zum ersten Mal in seinem Leben Eier. Und er fand sie köstlich. Auch wenn er es etwas seltsam fand als Anju ihm erklärte, dass die Cuccos die Eier gelegt hatten. Mit am Tisch saßen neben Anju und ihrem Vater Mutoh auch noch seine vier Zimmerleute; Ichiro, Jiro, Sabooro und Shiro. Mutoh war ein ziemlich lauter Mann und ebenso war es sein Lachen, was er alle paar Minuten unter Beweis stellte. Allerdings kippte seine Laune gewaltig als ihm das Fehlen seines Sohnes auffiel. "Wo ist dein Bruder?", fragte er Anju. Sie zuckte mit den Schultern. "Zu nichts zu gebrauchen, der Taugenichts!", schimpfte Mutoh daraufhin, "Aber kein Wunder bei derartig faulen Vorbildern wie euch!", ging er dann auf seine Arbeiter los. "Hey Boss, wir bemühen uns ja, aber es ist nun einmal anstrengende Arbeit.", kam die synchrone Antwort. Nach dem Frühstück bereitete Anju ihm ein Bad. Link war sehr froh darüber, spätestens nach der ganzen Hitze in Dodongo's Höhle. Während das Mädchen es sich nicht nehmen ließ, auch noch Link's Tunika samt Mütze zum Waschen mitzunehmen, blieb Navi bei ihm. "Gestern Nacht war ein Junge bei dir bis du aufgehört hast… so unruhig zu schlafen.", begann sie. Link sah sie fragend an. Er konnte sich nicht daran erinnern, schlecht geschlafen zu haben. "Er hat kein Wort gesagt. Und ehe ich etwas sagen konnte, verschwand er einfach-" "in den Schatten.", murmelte Link. Shikashi, Impa's Vater, den sie in der Stadt kennen lernten, hatte es ihnen erklärt, auch wenn Link es noch immer nicht wirklich verstehen konnte. "Wir sind ein Teil der Schatten. Wir sind in der Lage, uns in sie hineinzubegeben." "Also, ich finde das echt gewöhnungsbedürftig.", meinte Navi. Sie bekamen in den folgenden Tagen genug Gelegenheiten, sich an diese Fähigkeit der Sheikah zu gewöhnen. Und ebenso an Mutoh's lauten Charakter. Jeden Tag konnte man seine Stimme durch das Dorf poltern hören. Es hatte sich allerdings herausgestellt, dass seine vier Zimmerleute tatsächlich relativ faul waren und den halben Tag damit verbrachten, sich vor der Arbeit zu drücken. Ichiro ging sogar so weit, über eine andere Tätigkeit nachzudenken. "Weißt du, Junge, es gibt nur einen Weg um ohne großen Aufwand an viele Rupees zu kommen – Dieberei. Denkst du, dass das eine schlechte Idee ist?" Jiro schien keine solchen Sorgen zu haben. Seine Gedanken drehten sich immer nur um Essen und er war stets der erste am Tisch. Sabooro's Faszination galt Anju, weil sie sich trotz ihrer Allergie um die Cuccos kümmerte. Allerdings beschwerte Sabooro sich auch ständig darüber, dass seine Hände durch die Arbeit so rau geworden waren. Shiro war fast genauso verfressen wie Jiro. Außerdem versuchte er Link andauernd weiszumachen, dass er Geister auf dem Friedhof gesehen habe. Ein weiterer seltsamer Bewohner Kakariko's war der 'Mann auf dem Dach'. Er hatte Link erklärt, dass er 'in den Schatten' feststecken würde und deshalb nicht vom Dach herunter könne. Nachdem sie Impa's Sohn seit der ersten Nacht nicht mehr gesehen hatte, erkannte Navi ihn als Link gerade dabei war, Anju mit den Cuccos zu helfen. "Hey, Link. Da ist er." Link machte sich auf, dem Jungen zu folgen um sich bei ihm zu bedanken. Denn seltsamerweise hatte er seitdem er in Kakariko war keine Alpträume mehr und sowohl Navi als auch er vermuteten, dass der junge Sheikah etwas damit zu tun hatte. Plötzlich fanden sie sich auf dem Friedhof im nord-östlichen Teil des Dorfes wieder, aber von dem Jungen war nichts mehr zu sehen. "Verschwunden…", murmelte Link. Dann sah er sich um. Bisher war er hier noch nicht gewesen, weil der Friedhof unweigerlich etwas mit dem Tod zu tun hatte und Link damit lieber nie wieder konfrontiert gewesen wäre. Allerdings sah es hier – zumindest am Tag – nicht besonders trostlos aus. Der gesamte Bereich war mit vielen Bäumen und Pflanzen bewachsen und wenn man sich die Grabsteine und Geister wegdachte, hätte man wahrscheinlich nicht gewusst, an was für einem Ort man sich gerade befand. Link blinzelte und drehte sich wieder um. Geister? Tatsächlich schien Shiro nicht gelogen zu haben. Beide schwebten sie etwa einen Meter über dem Boden und hielten jeder eine kleine Laterne in der Hand. Neugierig ging Link näher. Auf dem Hut des einen war eine Sonne abgebildet, auf dem des anderen ein Mond. "Seid gegrüßt, Link und Navi aus den Wäldern." Link staunte nicht schlecht. "Ihr wisst, wer wir sind?" "Das und noch ein bisschen mehr.", kam die amüsierte Antwort. Link beschloss, dass Geister mindestens ebenso mysteriös waren wie Sheikah. Natürlich konnte der Junge nicht ahnen, dass die beiden zu diesem Zeitpunkt bereits mehr in ihm sahen als ihm bewusst war. Es stellte sich heraus, dass die beiden Brüder waren und den Sheikah angehörten. Sharp hieß der Ältere und Flat der Jüngere. Sie erzählten, dass sie zu Lebzeiten an einer Komposition gearbeitet hatten, die 'Hymne der Sonne' hieß. Doch Ganon war darauf aufmerksam geworden und begehrte die Melodie für seine bösen Machenschaften. Um die Komposition zu schützen begangen die Brüder schließlich Selbstmord. Link spürte erneut Wut und Verzweiflung in sich aufsteigen. Wo immer Ganon auftauchte, hinterließ er Tod und Elend. Sharp und Flat erklärten, dass Ganon fälschlicherweise geglaubt hatte, die Hymne der Sonne würde dazu dienen, die Tageszeiten zu beeinflussen. Vielmehr eignete sie sich hervorragend gegen ReDeads, da sie das einzige Mittel gegen ihren Schrei war. "ReDead?", fragte Link. Natürlich hatte er zu diesem Zeitpunkt keine Vorstellung davon, was das sein könnte. Was sich allerdings bald ändern sollte. "Wir haben einen Weg gefunden, die Hymne der Sonne in unserem Grab zu verstecken.", sagte Flat. "Und es ist unser Wunsch, dass du sie erlernst.", fügte Sharp hinzu. Link starrte die Brüder an. "Was? Aber, ich kann doch nicht einfach in ein Grab gehen!" Auch Navi schien diese Vorstellung nicht sonderlich zu behagen. "Ihr erwartet doch nicht allen Ernstes, dass wir hier in der Erde herumbuddeln?", fragte sie geschockt. "Nicht doch.", kam die amüsierte Antwort, "Ihr werdet durch die Schatten gehen." Link machte große Augen. "W-was?" Sharp und Flat begannen Link und Navi zu umkreisen und vollführten dabei seltsam schwingende Bewegungen. Das Licht ihrer Laternen schien immer dunkler zu werden und dann standen der Junge und seine Fee plötzlich in einem schmalen, gemauerten Gang. "Nur Mut. Junge.", ertönten die Stimmen der Brüder. "Geister haben wirklich einen sehr eigenwilligen Humor.", beschwerte Navi sich. Es war beinahe stockfinster, nur ein paar vereinzelte Fackeln erhellten den Gang. Sie erreichten einen relativ großen Raum, dessen Boden teilweise aufgerissen war. Darin waberte eine seltsame grünliche Flüssigkeit und ebenso farbiger Rauch stieg daraus hervor. "Was ist das?", rief Flat's Stimme aufgeregt, gefolgt von Sharp's: "Das war nicht geplant!" " Was war nicht geplant?", fragte Link nervös. Dann kam der Schrei. Er ging Link durch Mark und Bein und er konnte sich keinen Millimeter mehr bewegen. "Navi, was ist das?", fragte er panisch. "Das Licht der kleinen Fee war ganz blass geworden. "Bei den Drei… ReDead…" Eine fürchterlich anzusehende, abgemagerte Gestalt, die eine Holzmaske vor dem Gesicht trug, kam auf sie zu. "Link, versuch wegzulaufen!", schrie sie. Ein zweiter ReDead näherte sich von der anderen Seite. "Ich kann nicht!", rief Link verzweifelt. Knochige Finger streckten sich ihm entgegen. Dann blitzte es plötzlich vor ihnen auf und etwas riss Link mit sich. Es war derselbe Junge, dem er zuvor auf den Friedhof gefolgt war. Der ihn in der ersten Nacht von seinem Alptraum gefreit hatte. Impa's Sohn. "Lauf!", raunte er Link zu und zog ihn dann hinter sich her. Sie kamen an einem dritten ReDead vorbei, den der Junge ebenfalls mit einer geworfenen Deku-Nuss ablenkte. Sie liefen bis es nicht mehr weiterging und sie vor einer Steinwand stehen bleiben mussten. Darin war eine Inschrift eingraviert: ~the rising sun will eventually set~ ~from sun to moon, moon to sun~ ~give peaceful rest to the living dead~ Darunter fanden sie, weshalb sie eigentlich hier waren – die Noten der Hymne der Sonne. "Du erlernst die Melodie, ich passe auf.", sagte der Junge und da Link hier so schnell wie möglich wieder raus wollte, holte er die Ocarina hervor. Auch dieses Mal reagierte das Instrument auf die Noten und Link wurde in einen hellen Strahl eingetaucht, der daraufhin die gesamte Umgebung kurzzeitig mit Tageslicht erhellte. "Ja! Du hast sie erlernt!", ertönte Sharp's erfreute Stimme. "Wenn rastlose Seelen dort wandern wo sie nicht hingehören, beruhige sie mit der Hymne der Sonne.", fügte Flat hinzu. "Oder kurz gesagt: Triffst du auf einen ReDead, spiel die Melodie.", sagte Navi. Link nickte. "Danke.", sagte er und drehte sich dann herum um sich ebenfalls bei dem Jungen zu bedanken. Doch in diesem Moment warf Impa's Sohn erneut eine Deku-Nuss und war daraufhin verschwunden. "Wie die Mutter.", meinte Navi. Nach dieser Begegnung trafen sie nicht wieder auf ihn, auch nicht nachdem sie zurück im Dorf waren. Dafür traf Link eines Abends auf Grog, Anju's Bruder. Er saß am Rande des Dorfes an einen Baum gelehnt und machte einen unheimlich schwermütigen Eindruck. Als er Link bemerkte, sah er auf. Es war ein erschreckender Anblick, weil seine Augen so leer aussahen. "Die Leute sind alle widerlich. Meine Familie ist widerlich. Bestimmt bist du auch widerlich." Link war schockiert. Wie konnte jemand nur dermaßen niedergeschlagen sein? Eine ganze Weile lang versuchten sie, den Jungen irgendwie aufzumuntern und ihm Lebensfreude zu vermitteln. Doch es blieb dabei, Grog war einfach fürchterlich unglücklich mit seinem Dasein. Link gab auf. Wenn er noch weiter zuhörte, würde er am Ende genau so depressiv sein. Navi wartete bis ihr Freund sich ein paar Schritte entfernt hatte und flog dann an Grog's Ohr. "Wenn dein Leben für dich so unerträglich ist, gehe in die Wälder und werde eins mit ihnen." Um sich wieder aufzumuntern, steuerte Link die Windmühle an. Dort lebte Guru-Guru, der musikalischste Sheikah des ganzen Dorfes, wahrscheinlich in ganz Hyrule. Wann immer Link ihn in den letzten Tagen besucht hatte, immerzu spielte er sein ungewöhnliches Instrument, das wie eine Art tragbare Drehorgel aussah. "around and around and around and around… yeah!" Auch jetzt war Guru-Guru wieder ganz in seinem Element und Link fühlte sofort, wie die gute Laune auf ihn überströmte. "Hallo Link.", grüßte der Spielmann ihn freudig. Link nickte ihm lächelnd zu. Er war gerne hier. Nach der Wiese hinter der Mühle war das hier sein zweitliebster Ort. In Kakariko. Selbstverständlich konnte weder das eine noch das andere die Wälder ersetzen. Guru-Guru hatte ihm noch mehr von seinem Volk erzählt. Link wusste mittlerweile, dass die Sheikah magische Künste beherrschten (was angesichts der Sache mit dem 'durch die Schatten gehen' nicht wirklich verwunderlich war) und Musik liebten. Daher vermochten sie auf nahezu jedem Instrument zu spielen, am beliebtesten jedoch war die Harfe. Außerdem liebten sie es, Link auf der Ocarina zuzuhören. Des Weiteren galt das Piercen der Ohren bei ihnen als traditioneller Ritus der Weiterentwicklung. Und außerdem waren sie sehr bewandert in Mythen und Legenden, die sie von Generation zu Generation weitergaben. Guru-Guru war ein so guter Geschichtenerzähler, dass Link diese Nacht in der Windmühle verbrachte. _________________________________________________________________________________ die Sheikah sind einfach zu interessant und im Original gibt es nur Impa (da Sheik im canon ja nun mal Zelda ist) ich wollte in der ff aber alle sechs Völker aus OoT haben, da mussten halt ein paar Hylianer dran glauben ^^ es gibt ja einige fanarts von Teeny-Sheik im web und awww er is ja wohl ma so was von cute *_* ein Bild hat es mir besonders angetan: http://the-sheikah.deviantart.com/#/dpgmfx dieser Blick is so toll - "damn it! i'm not Zelda! just gimme a life!" i did! i did! nothing to worry! and you got Linky, too =3 der Sache mit dem Grabstein-Wegsprengen hab ich dann auch mal ne etwas leisere Alternative gegeben xD Die Hmyne der Sonne... ja... also grundsätzlich ist die ja cool, besonders im Spiel ^^ aber weil ich in der ff sowieso schon am Rotieren war mit dem Verlauf der Zeit... ich musste ne Liste erstellen um den Überblick zu behalten, wann Link wo ist und was mit wem macht ^^° btw, in dieser story ist Link insgesamt gerade mal 3 Monate unterwegs, hab allerdings die Monate mit 28 Tagen berechnet, 14 Tage bis zum Versiegeln seiner Seele und 70 Tage nach den 7 Jahren ^^ auf jeden Fall hab ich für diese ff keinen Grund gesehen, warum Link die Tage/Nächte schneller vergehen lassen sollte/wollte... sein Charakter hier will ja in erster Linie wieder nach Hause und das so schnell wie möglich, verschwendete Zeit durch den sun's song wäre da relativ sinnfrei gewesen... weil die Melodie sich aber auch hervorragend gegen ReDeads eignet, wollte ich sie behalten und so hat's eben nur noch die Zombie-Einfrier-Funktion ^^ Kapitel 5: Die kristallklaren Gewässer -------------------------------------- Nach einer Woche dann erschien Kaepora Gaebora. Es war das erste Mal, dass Link beim Anblick der großen Eule ein ungutes Gefühl im Bauch hatte. In den letzten Tagen hatte er beinahe vergessen- nein, vergessen können würde er es wohl niemals. Aber er hatte zumindest eine Weile nicht ständig daran gedacht, dass seine seltsame Reise noch nicht vorbei gewesen war. Von Saria wusste er, dass sich der dritte heilige Stein bei den Zora befand. "Hoot ho. Wie geht es dir, mein Junge?" "Danke, es war sehr schön hier.", antwortete Link ehrlich. "Dann bist du bereit, deine Reise fortzusetzen?" Ein Nicken. Sie warteten bis Navi sich auf Link's Schulter niedergelassen hatte. Dann erhob sich Kaepora Gaebora in die Lüfte und brachte sie zum Zora Fluss. "Hoo hoo. Hinter dem Wasserfall liegt der Eingang zu Zora's Reich, Link. Sie sind die Hüter der Quelle. "Du erhältst nur dann Zutritt wenn du die Hymne des Triforce spielst." "Wie sind sie so?", fragte Link. "Nun, wie du bereits weißt, halten sie sich meistens im Wasser auf und sie sind ein sowohl stolzes als auch sehr vornehmes Volk. Hooo hoo hooot." Auf dem Weg zum Wasserfall trafen sie auf einen sehr dicken Hylianer, der ununterbrochen etwas aus einem großen, auf seinem Schoß liegenden Beutel aß. "Chomp chomp chomp… wie wäre es mit ein paar Wundererbsen? Für… 10 Rupees verkaufe ich dir eine." "10 Rupees für eine kleine Erbse ist viel zu teuer!", meinte Navi, doch Link's Neugier bekam die Oberhand. "Die schmeckt echt gut!", schwärmte er, "Kann ich noch eine bekommen?" Der Dicke grinste leicht. "Klar! Für… 20 Rupees verkaufe ich dir eine." "Hey! Gerade waren es noch 10 Rupees!", versuchte Navi es erneut. "Aber jetzt sind sie… beliebter .", kicherte der Mann. Link kaufte die zweite und dann auch noch eine dritte, die mittlerweile 30 Rupees kostete. "Jetzt ist es aber genug!", schimpfte die kleine Fee und versuchte Link wegzuziehen. "Tze, die anderen ess ich eh lieber selbst! Chomp chomp chomp…" Unter großem Geschimpfe seitens Navi gingen sie weiter. "Aber sie waren wirklich lecker.", sagte Link schließlich und in seinem Blick lag so viel Unschuld, dass es Navi plötzlich leid tat, so streng mit ihm gewesen zu sein. Nach allem, was er durchgemacht hatte, sollte sie ihm doch wohl noch ein paar Erbsen gönnen können. "Ja, sie sahen tatsächlich sehr lecker aus. Tut mir leid." Link sah sie verwirrt an. "Navi?" Die kleine Fee lächelte. "Los komm, es gibt da etwas, dass wir holen wollten." Rechts neben dem großen Wasserfall fanden sie einen kleinen Tümpel. "Dort ist das zweite Portal in die Wälder.", sagte Navi leise. Sie gingen näher heran bis man den im Wasser liegenden Durchgang sehen konnte. "Aber, da kann ja jeder durchschwimmen.", wunderte Link sich. Immerhin wurde das Portal nach Goronia von großen Steinen blockiert. "Lass dich nicht täuschen.", meinte Navi, "Der Durchgang ist so weit unten, dass niemand lange genug die Luft anhalten kann um ihn zu erreichen." "Oh.", sagte Link. Ein Teil von ihm hätte gerne versucht, durch das Portal zu schwimmen, einfach nur, weil es ein so verlockender Gedanke war, von dort aus zurück nach Hause zu kommen. Er schloss die Augen und wandte sich von dem Tümpel ab. Als sie vor dem großen Wasserfall standen, holte Link die Ocarina hervor und spielte die Hymne des Triforce. Nachdem die letzten Töne verklungen waren, geschah etwas Unglaubliches – der Wasserfall teilte sich. Link stand der Mund offen. Ein gemauerter Durchgang war zum Vorschein gekommen. Navi flog voraus. "Nun komm schon.", lachte sie. Das Reich der Zora war wunderschön. Der Gang führte sie in eine gewaltige Höhle gefüllt mit Wasser, das aus einem weiteren Wasserfall hinein floss. Die beiden Zora, die Link auf dem Marktplatz der Stadt gesehen hatte, hatten ihn schon beeindruckt. Aber zu sehen, wie anmutig sie sich hier im Wasser bewegten, war unglaublich. Ihre Körper waren nahezu vollständig von verschiedenfarbigen Schuppen bedeckt während ihre Füße ausgeprägte Schwimmhäute aufwiesen. Anstelle von Haar wuchs eine nach hinten hängende, schwanzartige Flosse aus ihren Köpfen hervor, deren Form ebenfalls variierte. Außerdem hatten sie große Flossen entweder an den Ober- oder an den Unterarmen, viele auch an den Unterschenkeln und der Hüfte. Link und Navi wurden höflich, aber freundlich begrüßt. Allerdings war auch nicht zu übersehen, dass die Zora wegen irgendetwas in Sorge zu sein schienen. Sie erklärten, dass alles Wasser in Hyrule bis hinunter zum Hylia-See seinen Ursprung hier hatte und Jabu-Jabu, ihr Schutzheiliger, über die Quelle wachte. Als sie dann in den Thronsaal von König Zora Do Bon XVI geführt wurden, staunte Link nicht schlecht, denn das Zora-Oberhaupt war im Gegensatz zu seinen Untertanen ziemlich breit und rund. Er trug eine Art Krone und einen roten Umhang. Eine bläulich leuchtende Fackel brannte zu seiner Linken. Jetzt erfuhren sie dann auch die Ursache für die Besorgnis im Reich. "Oh, meine liebe, süße Prinzessin Ruto… Wo ist sie nur? Ich bin so besorgt… mon Dieu!", seufzte der König. "Il s'est passé un terrible malheur! Unsere Prinzessin Ruto ist verschwunden!", erklärte einer der Zora aufgeregt. "Wir 'aben überall gesucht! Bis 'inunter zum 'ylia See… doch konnten sie bislang nicht finden…", fügte ein Weiterer hinzu. "Wo wurde sie denn zuletzt gesehen?", fragte Navi. "Sie wollte Jabu-Jabu besuchen… seitdem…" Weil er so sehr in seiner Sorge gefangen war, schien Zora Do Bon XVI erst jetzt aufzufallen, dass Link und Navi da waren. "Was führt euch eigentlich 'ierher?", fragte er. Navi berichtete von dem Unglück, das in den Wäldern geschehen war und der Great Deku Tree sie mit dem Kokiri-Smaragd zu Prinzessin Zelda geschickt hatte, von der Prophezeiung der Prinzessin und schließlich vom Zusammentragen der drei heiligen Steine. So erfuhren sie, dass Ganon auch hier bereits gewesen war um nach dem Zora-Saphir zu verlangen. "Dieser Fremde… manières canailles!", schimpfte der König, "Natürlich 'abe ich ihn gleich wieder davon geschickt! Allerdings… seitdem sieht unser Schutz'eiliger ein wenig blass um die Kiemen aus…", fügte er nachdenklich hinzu. Ein Teil in Link wünschte sich so sehr, dass er doch hätte versuchen sollen, durch das Portal zu schwimmen. Doch hier stand er. Erneut mit dem Elend eines Volkes konfrontiert, das nur wegen dem einen Übel leiden musste. Ganon. Was hätte Link darum gegeben, jetzt einfach aufzuwachen und all das hier niemals erlebt zu haben… "Wenn ihr wollt, können wir uns an der Suche beteiligen.", sagte er dann. "C'est très gentil à vous!", freute Zora Do Bon XVI sich, "Vielleicht fällt euch etwas auf, dass wir übersehen 'aben könnten. Bitte, findet meine liebe Prinzessin Ruto!" ~~~~~~~Kurz darauf… "Glaubst du wirklich, dass wir hier etwas finden?", fragte Link seine Fee während sie durch einen Tunnel hinauf zur Quelle gingen. "Na ja, wir wissen, dass die Prinzessin hier zuletzt gewesen sein soll.", antwortete Navi. Die Quelle allen Wassers in Hyrule war in einen gigantischen Krater gebettet. Da der Weg vom Thronsaal bis zum Altar des Schutzheiligen durch seichtes Wasser verlief, hatte Link wenigstens das Glück, nicht komplett durchnässt zu werden. Direkt vor dem mit Säulen verzierten Altar schwamm die riesige Fisch-Gottheit Jabu-Jabu. "Ähm… hallo.", sagte Link. Doch von Jabu-Jabu kam keinerlei Reaktion. "Vielleicht hört er schlecht…" Sie gingen näher heran und dann geschah etwas Unglaubliches – Jabu-Jabu öffnete sein Maul und saugte die beiden in sich hinein. "WAAAAHHH!" "Ok… erzähle mir jetzt bitte nicht, dass es vollkommen normal ist, dass Schutzheilige jemanden in sich hineinsaugen.", sagte Link während er sich aufrappelte. "Eigentlich nicht…", meinte die kleine Fee und sah sich irritiert um. Was auch immer gerade passiert war, ganz offensichtlich befanden sie sich im Inneren eines Fisches, eines sehr großen Fisches. "Das kann nicht sein! Es sei denn…" "Es sei denn was ?", fragte Link. "Es muss eine Illusion sein. So wie die Höhle mit dem Riesendodongo." Es folgte ein kurzes Schweigen. "Ganon…", kam es von Link. Es war fast nur ein Flüstern. Navi nickte leicht. "Das wäre eine Erklärung…" Link schloss die Augen und schüttelte dann den Kopf. "Und was machen wir jetzt?", fragte er dann während er sich argwöhnisch umsah. "Wie kommen wir hier wieder raus?" "Ich weiß es nicht.", kam es von der kleinen Fee, "Vielleicht versuchen wir, weiter hineinzugehen." Link starrte sie an. Allerdings schienen sie gar keine andere Wahl zu haben. Und so steuerten sie auf das zu, was wie der Gaumen des Fisches aussah. Zwei Kreaturen, die aussahen wie Minikraken, schossen wie aus dem Nichts aus dem Boden hervor, der auch hier mit seichtem Wasser bedeckt war. "Octoroks!", rief, Navi, "Nimm den Deku Shield!" Link reagierte gerade rechtzeitig als die beiden Monster faustgroße Steine nach ihm spuckten. Der Deku Shield warf die Projektile zurück und da er glücklicherweise mittig von den beiden gestanden hatte, trafen beide Steine nun auf ihre Angreifer. Sie gaben ein seltsam gurgelndes Geräusch von sich und versanken dann wieder im Nichts. Die fürchterliche Ähnlichkeit zu Deku Scrubs berührte etwas in Link, doch er zwang sich, nicht daran zu denken. Es war grausam, dass der einst so unschuldige Junge sich mit dem Töten abgefunden hatte. Die Illusion innerhalb des Fisches entpuppte sich als Labyrinth. Nachdem sie eine Weile weiter gegangen waren, trafen sie auf ein in der Luft schwebendes, quallenartiges Monster. "Hüte dich, Link", sagte Navi leise, "Das ist ein Bari. Wenn du es berührst, versetzt es dir einen Schlag." "Was bedeutet das?" "Das ist als würde dich ein Blitz treffen." "Was ist ein Blitz?" Navi seufzte. "Ok, das wird jetzt zu kompliziert. Fass es einfach nicht an, ja?" Link nickte. Glücklicherweise schien der Bari die beiden entweder nicht bemerkt zu haben oder aber er hatte kein Interesse an ihnen. Schließlich erreichten sie einen größeren Raum, der voller Bari war. Allerdings fanden sie dort auch die Prinzessin der Zora. Die darüber jedoch keinesfalls erfreut zu sein schien. "Wer bist du?", fragte sie schroff. "Ähm… Link." "Ich bin Ruto, Prinzessin der Zora. Und ich wünsche, dass du nicht so 'erumstotterst!" "Wow...", murmelte Navi. Link versuchte es erneut. "Ok, Tschuldige. Also, dein Vater hat mich gebeten, nach dir zu suchen." Ruto sah ihn abfällig an. "Aber ich 'abe nicht darum gebeten! Bon Dieu de merde!" Was war los mit dieser Göre? "Aber, dein Vater macht sich große Sorgen um dich!" "Ist mir egal!" Link begann sich zu fragen, ob diese Prinzessin vielleicht auch nur eine Illusion war. "Wie auch immer, ich kann jetzt sowieso noch nicht nach 'ause gehen. Und du… verschwinde hier! Compris?!" Sie drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte davon. Allerdings kam sie nicht weit, weil sie plötzlich durch den Boden fiel. "Aah!" "Du meine Güte!", rief Navi. "Link? Link, was hast du vor?" Link war zu der Stelle gelaufen, an der Ruto verschwunden war und fiel nun ebenfalls durch den Boden. "Link!" Die kleine Fee eilte ihm hinterher. Immerhin hatten sie Ruto wieder gefunden. Scheinbar hatte die Prinzessin einen Hang dazu, zu verschwinden. "Bist du immer noch da? Ich 'atte dir doch gesagt, dass du verschwinden sollst!" Link ignorierte das Geschimpfe. "Bist du okay?" "Oui, mir geht es gut, aber… Jabu-Jabu scheinbar nicht… außerdem sind 'ier überall diese schwebenden Monster… und das Allerschlimmste ist, dass mein kostbarer Schatz… aber… das geht dich gar nichts an! Wie auch immer. Du, geh jetzt nach 'ause!" Sie hätte wohl kaum etwas Unpassenderes sagen können. Link's Blick ging auf den Boden. "Du kannst mir glauben, dass es nichts gibt, dass ich lieber tun würde…" Navi war wütend. "Ist dir eigentlich klar, dass er das hier nicht tun muss?", fuhr sie die Prinzessin an, "Der arme Junge hat bei den Drei schon mehr als genug durchgemacht! Das Letzte was er braucht, ist eine verzogene Göre wie dich!" "Ist schon ok, Navi.", meinte Link leise, aber die Worte der kleinen Fee schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Jedenfalls zeigte Ruto sich plötzlich deutlich einsichtiger als zuvor. "Ich… excusez-moi. Wie ihr bemerkt habt, stimmt hier irgendetwas nicht. Aber ich kann nicht weg ehe ich gefunden habe wonach ich suche. Vielleicht… können wir zusammen gehen?" ~~~~~~~Wenig später… "Ich weiß nicht, was passiert ist… auf einmal war ich 'ier und auf der Suche nach dem Ausgang habe ich meinen Schatz verloren.", erzählte Ruto während sie sich weiter durch das Labyrinth vorantasteten. Es stellte sich heraus, dass sich die Prinzessin der Zora durchaus zu verteidigen wusste. Mit einem Bumerang bekämpfte sie die Bari ohne größere Probleme, während Link sich um die ebenfalls immer wieder spontan auftauchenden Octoroks kümmerte. Die Gänge schienen kein Ende zu nehmen bis sie schließlich einen größeren Raum erreichten. In der Mitte auf einer Plattform lag etwas Glänzendes und Ruto wurde ganz aufgeregt. "Das ist es! Danach 'abe ich gesucht!" Sie lief darauf zu und Navi sagte: "Das ist der heilige Stein des Wassers… warum bei den Drei schleppt sie ihn mit sich herum?" Sie folgten Ruto, die glücklich sagte: "Oh mon Dieu! Endlich 'abe ich… den Stein meiner Mutter gefunden!" Sie sah Link an. "Jetzt, da ich ihn gefunden 'abe, können wir von 'ier verschwinden. Lass uns einen Weg 'ier raus finden." Der Boden bebte plötzlich und dann schwebte die Plattform, auf der sie standen, zur Decke. Der Raum, in dem sie sich nun befanden, war noch größer als der vorherige. Allerdings waren sie nicht allein. Ein riesiges, gestacheltes Irgendwas mit Tentakeln und einem Panzer aus Bari befand sich unmittelbar vor ihnen. "Barinade…!", entfuhr es Navi geschockt. "Keeeyaaaah! Was ist das?", schrie Ruto. "Was auch immer es ist…", kam es von Link und er zog sein Schwert, "Los!" Doch ehe sie losstürmen konnten, rief Navi: "Link! Stopp! Du kannst nicht mit dem Schwert gegen Bari kämpfen! Seht zuerst zu, dass ihr die loswerdet!" Es war ein recht chaotisches Teamwork, aber Link und Ruto schafften es, nicht von den blitzartigen Strahlen getroffen zu werden, die Barinade immer wieder auf sie abschoss. Während Ruto sich mit dem Bumerang um die Bari kümmerte, schützte Link sie mit dem Deku Shield bis nur noch der bloße Körper der Kreatur übrig war. Damit war die Gefahr jedoch noch nicht vorbei, denn Barinade begann sich nun unheimlich schnell um sich selbst zu drehen und kam dabei mit ihrem, mit Stacheln besetzten, Körper auf sie zu. Ruto schleuderte dem Ungetüm den Bumerang entgegen und sobald er traf, war die Kreatur plötzlich wie eingefroren und bewegte sich nicht mehr. Link stürzte nach vorn, zog das Kokiri Sword und... er schaltete das Denken ab diesem Punkt aus. Als das Monster besiegt war, schwoll sein gesamter Körper an bis es schließlich explodierte. Gohma war abscheulich, King Dodongo's zerschmolzener Schädel ein Anblick, den Link lieber schon gestern vergessen hätte… Barinade's zerplatzter Körper… übertraf beides bei Weitem. Bis zu den Knöcheln hatte er in Schleim gestanden, der Rest hatte sich in einem weiten Umkreis, vorzugsweise aber über Link, verteilt. Ein Sprung in klares Wasser war beinnahe der einzige Gedanke, den er in seinem Kopf hatte. Zunächst aber mussten sie einen Weg raus aus Jabu-Jabu finden. Wie zuvor in Dodongo's Höhle begann alles um sie herum zu verschwimmen während die Illusion langsam verschwand. Als sie wieder klar sehen konnten, standen sie auf dem Altar vor Jabu-Jabu. Link bekam allerdings keine Gelegenheit, sich darüber zu wundern, da Ruto auf ihn zuging und ihn kurzerhand ins Wasser schubste um gleich darauf hinterher zu springen. Dann schwamm sie direkt vor ihn. "Du warst ziemlich cool… cooler als ich gedacht 'ätte… nur ein bisschen!" Link lächelte. "Du warst auch nicht schlecht." "Alors… wie auch immer... du 'ast mich gerettet, also werde ich dich belohnen. Was 'ättest du gerne? Sag es ruhig…" "Nun, ich brauche den heiligen Stein ohnehin, also…" "Du meinst den 'eiligen Stein des Wassers, den Zora Saphir, n'est-ce pas? Ma mère gab ihn mir einst und sagte, ich solle ihn nur Demjenigen überlassen, der mein Gemahl wird. Du kannst ihn den Verlobungsring der Zora nennen!" Link hatte nicht die geringste Ahnung, wovon Ruto da redete und warum sie dabei so grinste. "Alles klar! Ich werde dir meinen kostbarsten Besitz übergeben: den Zora Saphir!" Sie schwamm ein wenig zurück und dann wurde alles in blaues Licht getaucht. Als sie wieder sehen konnten, hielt Link den leicht schimmernden, blauen Stein in seinen Händen. Ruto war wieder auf ihn zu geschwommen und hielt ihm den Bumerang entgegen. "Ich überlasse dir diesen Bumerang, den 'eiligen Stein und…" Sie beugte sich vor und küsste Link auf die Nase. Navi leuchtete leicht rosa. "Bleib nicht zu lange weg. Denk daran, wir sind jetzt verlobt, pardieu!" Dann schwamm sie in Richtung des Tunnels, der zum Thronsaal führte. Link war mehr als verwirrt. "Was bedeutet 'verlobt'?", fragte er Navi, doch die kleine Fee kicherte nur. "Mädchen…!", seufzte Link kopfschüttelnd, "Die sind aber auch überall gleich." Er besah sich den Zora-Saphir als ihm plötzlich etwas bewusst wurde. "Navi!" "Ja, genau, Link. Du hast es geschafft! Du hast alle drei heiligen Steine gesammelt! Ich bin so stolz auf dich!" ~~~~~~~Zurück im Thronsaal… König Zora Do Bon XVI war überglücklich. "Fantasmagorique! Merveilleuse! Épatante!", rief er immer wieder aus. "Merci beaucoup, Link! Merci beaucoup, Navi!" Auch die anderen Zora waren froh, dass nun alles wieder in Ordnung war. Vorerst. "Dieser Ganon… monstre… 'offentlich weiß Prinzessin Zelda ihn mit dem Triforce zu bekämpfen!" Dann brachte ein Zora eine kleine Schatulle, in der sich eine silbern glänzende Schuppe befand. "'ier mein Lieber. Ich möchte dir dieses Geschenk machen. Das ist eine Zora Scale, ein Artefakt meines Volkes, das dem Träger die Fähigkeit verleiht, sehr lange tauchen zu können." Link staunte nicht schlecht als sich die Schuppe, nachdem sie auf sein rechtes Handgelenk gelegt wurde, unter seine Haut legte. "Oh… vielen Dank." "Das ist großartig!", freute Navi sich. "'öre zu, Link. Am anderen Ende der Quelle ist eine kleine Insel. In der 'öhle dort, befindet sich ein Brunnen der Great Fairy. Du solltest ihr einen Besuch abstatten.", riet ihm Zora Do Bon XVI. "Ich wünsche euch viel Glück. Au revoir." Obgleich es in der Tat ein wunderbares Geschenk war, bewahrte die Zora Scale Link nicht davor, nass zu werden. Auch wenn der Weg durch seichtes Wasser führte befürchtete der Junge, dass seine Stiefel nie wieder trocknen würden. Der Eingang der Höhle war mit Schilf bewachsen und wie beim letzten Mal gingen sie auch jetzt die ersten Schritte durch totale Dunkelheit bis die beiden grün leuchtenden Fackeln am anderen Ende sichtbar wurden. Der Anblick des großen Raumes, in dem der Brunnen stand, war auch hier nicht wirklich greifbar, sondern wie zuvor vielmehr eine glitzernde, fließende Form. Es war so wundervoll, dass man sich gar nicht daran satt sehen konnte. Langsam ging Link die Stufen hinauf und stellte sich vor den Brunnen. Er nahm die Ocarina zur Hand und spielte die Hymne des Triforce. Schwache, kaum wahrnehmbare Wellen, begleitet von diesem mysteriösen, amüsierten Lachen. Das Erscheinen der Great Fairy war wie beim ersten Mal bis sie sich schließlich wieder vergnügt ein paar Mal um sich selbst drehte und über ihnen schwebte. "Navi, Link.", begrüßte sie die beiden, "Wie ich sehe, war eure Reise erfolgreich und ihr seid nun im Besitz aller drei heiligen Steine. War euch mein Geschenk von Nutzen?" Link nickte. "Das ist gut zu wissen. Nun, ich habe einen zweiten Zauber für dich. Bist du bereit, auch ihn anzunehmen?" Ein wenig nervös sah Link zu Navi, doch sie nickte ihm aufmunternd zu. Die Great Fairy breitete ihre Arme aus und eine grünlich leuchtende Kugel erschien zwischen ihren Händen. Wieder bat sie Link darum, seine Arme ebenfalls auszustrecken und es wurde einen Augenblick lang so hell, dass man nichts mehr sehen konnte. Als das Leuchten wieder verschwand spürte Link, wie eine sanfte Brise ihn umwehte, die sich schließlich auf ihm – oder war es in ihm? – niederzulassen schien. Er konnte das Gefühl schwer in Worte fassen. "Du hast den Wind der Drei empfangen. Es ist ein Zauber, der dazu imstande ist, böse Magie zu vertreiben. Er schützt dich selbst und du kannst damit anderen helfen, die vom Bösen befallen wurden." Als sie Link's hoffnungsvollen Blick bemerkte, fügte sie allerdings hinzu: "Leider, nein. Du kannst damit nicht die Monster 'gut' machen. Der Zauber benötigt eine ursprünglich unbefleckte Seele und da die Kreaturen des Bösen eben diesem entstammen, können sie nicht befreit werden… sie sind böse." Es war nicht so, dass Link tatsächlich damit gerechnet hätte, aber es betrübte ihn dennoch. Andererseits war dies im Gegensatz zum Feuer der Drei kein zerstörender Zauber. Dieser Gedanke munterte Link ein wenig auf. "Ich danke dir für dieses Geschenk, Great Fairy." Sie lächelte leicht. "Wenn du erschöpft oder gar verletzt bist, kannst du mich jederzeit rufen. Verliere niemals deinen Mut, Link von den Kokiri." Und wieder drehte sich die Great Fairy ein paar Mal um sich selbst, wurde dabei immer kleiner bis ihre Form schließlich auf dem Grund des Brunnens verschwand. Einige Momente lang hörten sie noch den Nachhall ihres sonderbaren Lachens, dann verließen Link und Navi die Höhle wieder. Von Zora's Reich aus führte ein weiteres Portal direkt zum Hylia-See. Mit der Zora Scale war es für Link nun kein Problem mehr, den tief unter der Wasseroberfläche liegenden Tunnel zu erreichen. Nachdem die Zora ihm so begeistert davon berichtet hatten, wollte Link den See unbedingt einmal sehen. Navi freute sich, dass der Junge mehr von der 'Welt da draußen' sehen wollte. Wie sollte man auch etwas beschützen wollen, was man gar nicht kannte? Immerhin war dieser Junge losgeschickt worden, die Welt vor dem Bösen zu retten. Da war es gut zu wissen, dass sie ihm so sehr gefiel. Der Hylia-See war wunderschön und mit reinem, klaren Wasser gefüllt. Allerdings war Link wieder einmal nass, jetzt sogar von oben bis unten, und mittlerweile wurde es doch sehr nervig. Glücklicherweise war es vom Portal nicht allzu weit bis zum Haus von Dr. Mizumi, dem See-Professor, den sie in der Stadt kennen gelernt hatten. "Ho ho! Da seid ihr beiden ja wieder.", freute der alte Mann sich, "Hm, die Fee und der Kokiri-Junge… in der Tat äußerst ungewöhnlich, ja ja." Er fuhr sich nachdenklich durch seinen Bart. "Und? Habt ihr mit Prinzessin Zelda gesprochen?" Link nickte. "Dann habt ihr die Audienz außergewöhnlich schnell bekommen.", meinte der Professor erstaunt. "Ich weiß immer noch nicht, was eine Audienz ist.", sagte Link, "Wir haben uns einfach ins Schloss hineingeschlichen." Dr. Mizumi lachte amüsiert auf. "Muss eine Angelegenheit von äußerster Wichtigkeit gewesen sein, hm?" "Nun ja, wir-", begann Link, wurde aber von Navi unterbrochen. "-können leider nicht darüber reden.", erklärte sie. Mizumi lachte wieder. "Keine Sorge. Ich stelle keine weiteren Fragen darüber. Die Mysterien dieses Sees beschäftigen mich ausreichend, da muss ich mir nicht auch noch Gedanken darüber machen, warum das Waldvolk plötzlich wieder auftaucht und sich in das Schloss der Königsfamilie von Hyrule hinein schleicht." Dr. Mizumi erwies sich als ein etwas kauziger, aber sehr herzlicher Gastgeber. Nachdem Link seine Kleidung zum Trocknen aufgehängt hatte, borgte der Professor ihm eins seiner Gewänder. Da es natürlich viel zu groß für den Jungen war, kam Navi aus dem Grinsen fast nicht mehr heraus. Link genoss die Ruhe, die der Hylia-See ausstrahlte. Von Dr. Mizumi erfuhr er, dass sich unterhalb einer kleinen Insel weiter draußen der Wassertempel befand, ein Ort um den Geistern des Wassers zu huldigen. Da die Zora die Hüter dieses Tempels waren, kamen sie oft hierher. Link besuchte hier auch den Fischteich-Besitzer. Allerdings konnte er Angeln nichts abgewinnen und ihn erschreckte die Vorstellung, dass manche Leute Fische aßen. Besonders nachdem er in einem herumgelaufen war… Abgesehen davon, dass er es liebte, Link auf der Ocarina zuzuhören, redete Dr. Mizumi gerne und viel. Einmal erzählte er Link von Granny, Anju's Großmutter, die bis vor kurzem bei ihm gewesen war um mit ihm zusammen an einem neuen Trank zu arbeiten. "Obwohl sie selbst bereits ein enormes Wissen besitzt, ist sie noch immer unglaublich wissbegierig. Also, mir gefällt das.", hatte der Professor mit einem Zwinkern gesagt. Mit so viel zu sehen und zu entdecken vergingen die Tage wie im Fluge. Zwei Wochen war es mittlerweile her, dass Link sein zu Hause verlassen hatte. Irgendwie kam es ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Und obwohl er sehr viel Schönes gesehen und erlebt hatte, wünschte er sich dennoch jeden Morgen beim Aufwachen, dass alles nur ein Traum gewesen war. Er sehnte sich nach den Wäldern. Als dann die großen Schwingen Kaepora Gaebora's immer näher kamen hatte Link geglaubt, dass er es endlich geschafft hatte. Er würde nun zum Schloss zurückkehren, Zelda die heiligen Steine übergeben und diese ganze Kämpferei endlich hinter sich lassen. Wie hätte der Junge auch wissen sollen, dass sein Abenteuer gerade erst begonnen hatte? _________________________________________________________________________________ mon Dieu = ach Gott / oh Gott / um Gottes willen Il s'est passé un terrible malheur = Es ist ein schreckliches Unglück passiert manières canailles = pöbelhafte Manieren C'est très gentil à vous = Das ist sehr nett von euch Bon Dieu de merde = Verdammt noch mal Compris? = Verstanden? Oui = Ja excusez-moi = Entschuldigung / Tut mir leid / Verzeihung Alors = Nun n'est-ce pas? = nicht wahr? pardieu = fürwahr / wahrhaftig Fantasmagorique = Fantastisch Merveilleuse = Wundervoll Épatante = Toll Merci beaucoup = Vielen Dank monstre = Monster Au revoir = Auf Wiedersehen der Wundererbsenverkäufer... wär in dieser ff beinahe zum Dealer geworden xD aber die Vorstellung, Link Erbsen-abhängig zu machen, war mir dann doch ne Nummer zu @_@ is eh wieder ma falsch übersetzt, denn der Typ verkauft (und isst) keine Erbsen, sondern Bohnen... Bean Seller, nicht Pea Seller >_< diese sind im Übrigen nicht mit magischen Bohnen aus der DB-Welt zu verwechseln *lol* wie bei den Goronen, so wollte ich auch bei den Zora nicht, dasse alle gleich aussehen, daher die verschiedenen Farben und Flossen ^^ und dieses Französisch... mon Dieu! *lol* ich hoffe, dasses noch irgendwie verständlich is, ich weiß auch nur deswegen, was da steht, weil ich's geschrieben hab ^^° aber musste sein ^_~ yeah... Fischinnereien xD da hab ich lange mit ner Alternative gekämpft... hätt's auch fast schon gestrichen bis ich mich dann doch wieder für ne Illusion entschieden hab ^^ dennoch... eigentlich müsste Link in seinem ganzen Leben niemals wieder Fisch essen wollen xD ich liebe Navi wenn sie Ruto zusammenscheißt ^_^ Kapitel 6: 7 Jahre ------------------ Kaepora Gaebora hatte die Mauern der befestigten Stadt beinahe erreicht als er plötzlich landete. "Was ist los?", wollte Link wissen, "Bin ich dir zu schwer geworden?" Aufmerksam besah die große Eule sich die Umgebung. "Ich weiß nicht recht woran es liegt, kleiner Link, aber aus irgendeinem Grund kann ich mich dem Schloss nicht weiter nähern. Da müssen äußerst böse Mächte am Werke sein… hoo ho." Link wurde hellhörig. "Zelda!", rief Navi, "Hoffentlich ist ihr nichts passiert! Mit Sicherheit steckt Ganon dahinter!" Link nickte und lief mit Navi den Rest des Weges zu Fuß. "Hoot. Passt auf euch auf!", rief Kaepora Gaebora ihnen nach. Die hochgezogene Zugbrücke war mitten am Tage äußerst seltsam. Und dann wurde der Himmel plötzlich immer dunkler bis es fast stockfinster war. "Sei vorsichtig!", flüsterte Navi. Mit einem Mal zuckten Blitze durch den Himmel und Donnergrollen ertönte. Die Zugbrücke öffnete sich wieder. Link ging etwas in Deckung. Dann traf ihn fast der Schlag. Es war genauso wie in den Träumen, die ihn eine ganze Zeit lang heimsuchten… ehe der Great Deku Tree ihn zu sich gerufen hatte… Link's Herzschlag raste. Tatsächlich schoss kurz darauf ein Pferd an ihnen vorbei, auf dem zwei Gestalten saßen. Impa und Zelda. Die Prinzessin hatte zurückgeblickt und ihn gesehen. Sie warf etwas in seine Richtung, das hinter ihm im Burggraben landete. Als Link sich wieder umdrehte, waren sie in der Dunkelheit verschwunden. Dann hörte er ein Geräusch hinter sich und hätte mittlerweile auch ohne die vorherigen Träume gewusst, wer dort stand. Dennoch erschrak Link als er Ganon jetzt zum ersten Mal direkt gegenüber stand. Es begann zu regnen. Ganon starrte in die ungewöhnliche Dunkelheit. "Arrrrgh! Sie sind mir entkommen!" Er sah zu Link herunter. "Hey du! Du musst die beiden gesehen haben, die hier grad vorbei gekommen sind! In welche Richtung sind sie geritten? Antworte mir!" Link schwieg. "Du denkst, du kannst sie vor mir beschützen? Ganz schön mutig, Kind…" Link wusste nicht warum, aber das Wort "mutig" hatte irgendetwas in ihm bewirkt. Er zog sein Schwert und Ganon lachte amüsiert. "Heh heh heh… willst dich mit mir anlegen? Sehr lustig! Deine Art gefällt mir!" Er hob eine Hand und düstere Schwaden waberten um sie herum, die sich schließlich bündelten und auf Link zuschossen. Der Junge wurde nach hinten geschleudert und war nahe daran, das Bewusststein zu verlieren. "Erbärmlicher kleiner Narr! Ist dir klar mit wem du es zu tun hast? Ich bin Ganon! Und bald schon wird die Welt mir gehören!" Link schaffte es, die Augen zu öffnen und sah, wie Ganon davon ritt. Dann wurde es schwarz um ihn herum. ~~~~~~~Später… Als Link erwachte, konnte er durch das Fenster sehen, dass es aufgehört hatte zu regnen und der Himmel wieder klar war. Moment, Fenster? Er setzte sich auf und sein Körper quittierte diese schnelle Bewegung mit einem schmerzhaften Ziehen. "Link! Du lebst! Gute Güte... ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!", rief Navi aufgeregt. "Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?" Link schüttelte schwach den Kopf. "Bis auf das Dröhnen in meinen Ohren… wo sind wir, Navi?" "Auf der Lon Lon Farm. Malon und ihr Vater haben dich auf ihrer Flucht gefunden und mitgenommen." In diesem Moment öffnete sich die Tür und der beleibte Bauer betrat das Zimmer gefolgt von seiner Tochter, die einen Eimer mit sich trug. "Bist ja wieder wach, Junge. Hab doch gleich gesagt, dass einen wie dich so schnell nix umhaut, ha ha." Er schob Malon nach vorne, die schüchtern lächelte. "Hier, trink das! Unsere gute Milch hat bislang noch Jedem geholfen!" Malon schenkte etwas von der Milch aus dem Eimer in einen Becher und reichte ihm Link. Sie schmeckte wirklich gut. "Danke.", sagte Link, "Was ist in der Stadt passiert?" Talon blickte jetzt etwas traurig drein und setzte sich auf einen Stuhl. "Schlimme Sachen sind dort geschehen… der König wurde ermordet… wollte gerade Milch abliefern als der Tumult begann… hab furchtbare Wesen gesehen… bin dann nur noch gelaufen so schnell mich meine Beine trugen… ab auf meinen Ochsenkarren, Malon eingesammelt und dann haben wir dich vor der Stadtmauer liegen sehen. Dachte, dich hätt's erwischt, aber deine kleine Fee hat uns um Hilfe gebeten." Link sah lächelnd zu Navi, die auf seiner Schulter saß. "Das war wirklich sehr nett, danke!", sagte er. Talon lächelte schwach. "Müssen sehen, was jetzt wird. Ruh dich erstmal noch eine Weile aus." Link nickte ihm zu und der Bauer und seine Tochter verließen das Zimmer wieder. "Was sollen wir jetzt tun?", fragte Link die kleine Fee. Navi sah ein wenig ratlos aus. "Wenn ich das nur wüsste. Hast du die heiligen Steine noch bei dir?" Link überprüfte die Beutel an seinem Gürtel und nickte. "Hat Zelda nicht irgendetwas geworfen?", erinnerte Navi sich dann. "Du hast recht. Es ist in den Burggraben gefallen. Vielleicht finden wir es dort noch." Auf Talon's Wunsch hin (und den seines Magens ^^) nahm Link zunächst noch eine Mahlzeit zu sich. Dann erklärte er dem Bauern, dass er zur Stadt zurück müsse. Der war natürlich alles andere als begeistert, bot Link aber an, ihn mit dem Ochsenkarren zumindest ein Stück des Weges zu fahren. Das bedeutete eine Menge Zeit- und Kraftersparnis für Link, der sich trotz der Fürsorglichkeit seiner Gastgeber noch immer schwach fühlte, was auch Navi nicht verborgen blieb. "Das muss von der bösen Energie kommen, mit der Ganon dich angegriffen hat. Wir sollten die Great Fairy aufsuchen. Bestimmt kann sie dich heilen." Talon brachte sie bis zur letzten Anhöhe vor der Stadtmauer. Link hatte vollstes Verständnis für die Vorsicht des Bauern und wollte ihn nicht in Gefahr bringen. Er bedankte sich nochmals und während Talon sich auf den Rückweg machte, ging Link mit Navi auf den Burggraben zu. Zunächst sahen sie sich um, aber außer ihnen war niemand zu sehen. Die Stadt schien ausgestorben zu sein. Link blickte hinunter in das Wasser. Tatsächlich lag dort etwas auf dem Grund. "Das sieht aus wie…" Er sprang hinein und holte seinen Fund herauf. "Eine Ocarina.", beendete er seine Vermutung. Aufgeregt flog Navi näher nachdem Link aus dem Graben herausgeklettert war. "Das ist nicht bloß eine Ocarina, Link. Das ist die Ocarina der Zeit!" Link besah sich das Instrument genauer und erkannte das Zeichen des Triforce darauf. "Du meinst, das ist die Ocarina, von der Zelda geredet hatte?" Navi nickte. "Genau. Das mystische Artefakt der Königsfamilie." Link strich mit einem Finger über das Triforce und bekam plötzlich eine Vision. Zelda erschien ihm. Sie schien vor einem Altar zu stehen und hielt die Ocarina der Zeit in ihren Händen. "Da du diese Ocarina gefunden hast, bin ich nicht mehr hier… ich habe solange gewartet wie es möglich war, doch letztlich mussten wir fliehen… aber immerhin kann ich diese Melodie an dich weitergeben, höre aufmerksam zu, Link!" Zelda spielte auf der Ocarina und Link tat es ihr gleich. "Dies ist die Hymne der Zeit. Du musst in den Tempel der Zeit gehen und sie dort vor dem Altar spielen. Bitte, Link - beschütze das Triforce!" ~~~~~~~Kurz darauf… Die Stadt war beinahe leer gefegt. Die wenigen noch nicht geflohenen Bewohner waren in eiliger Aufbruchstimmung. Überall wurden Habseligkeiten auf Karren geladen und wild durcheinander gerannt. Link war schockiert, so etwas hatte er noch nie erlebt. Er ging in Richtung des Tempels der Zeit, dessen Türme die anderen Gebäude weit überragten. Als sie schließlich vor dem Tempel standen zögerte er ehe er eintrat. "Was wird wohl passieren, wenn ich die Hymne der Zeit vor dem Altar spiele?", fragte er Navi. "Der Legende nach öffnet sich der Eingang zum Heiligen Reich." Link nickte verstehend. "Vielleicht gibt es dort jemanden, der uns helfen kann." Im Inneren des Tempels strahlte schwaches Sonnenlicht durch die großen Fenster an den Seitenwänden herein. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich der Altar, vor dem Zelda in Link's Vision gestanden hatte. An der Wand dahinter war ein Triforce-Symbol und darunter eine große Steintür. "Das Tor der Zeit." Langsam ging Link darauf zu. In den Altar waren drei Vertiefungen eingebracht. Irgendwie war Link etwas mulmig zumute, was aber auch noch immer mit den Nachwirkungen von Ganon's Angriff zusammenhängen konnte. Er hatte alles getan, was man ihm aufgetragen hatte und jetzt stand er hier – mit drei heiligen Steinen, einer mystischen Ocarina und einer geheimen Melodie. Ein weiteres Mal wünschte er sich einen Moment lang nichts sehnlicher als in seinem Bett in Kokiri aufzuwachen, um festzustellen, dass er das alles nur geträumt hatte. Link nahm die Ocarina zur Hand und spielte die Hymne der Zeit. Zunächst passierte gar nichts. Er sah fragend zu Navi, die auf einmal große Augen machte als die drei heiligen Steine sich wie von Zauberhand aus Link's Beuteln befreiten und nun über ihnen schwebten. Mit offenem Mund beobachtete Link das Schauspiel bis die drei Steine sich schließlich zu dem Altar bewegten und über den Vertiefungen schwebend Halt machten. Sie drehten sich weiterhin um sich selbst und ein seltsamer, aber durchaus angenehmer Ton lag in der Luft. Dann leuchtete das an der Wand dahinter angebrachte Triforce-Symbol auf und das schwere Steintor darunter öffnete sich langsam. "Wow…", entfuhr es Link. Fasziniert beobachtete er noch eine Weile die sich in der Luft drehenden heiligen Steine, dann ging er langsam auf den nun freigelegten Durchgang zu. Unweit dahinter befand sich ein weiterer Raum, der zunächst den Anschein machte, leer zu sein. Doch als sie näher kamen, konnten sie ein Podest erkennen. "Gute Güte!", rief Navi und flog darauf zu. "Was ist das?", fragte Link. In dem Podest schien ein Schwert zu stecken. Fasziniert flog Navi darum. "Es ist jene sagenumwobene Klinge…" Sie drehte sich herum. "Link, das hier ist das Master Sword!" Sie erntete einen fragenden Blick. "Ok, und was ist das?" Navi glaubte sich verhört zu haben, besann sich dann aber. Woher sollte Link das auch wissen, wo er doch in den Wäldern aufgewachsen war? "Der Überlieferung zufolge ist es das Schwert des Guten. Kein Übel kann es berühren. In allen Legenden, die ich kenne, war es stets dieses Schwert, das die Welt vom Bösen reinigte.", erklärte die kleine Fee. Link war nun auch näher herangetreten und besah sich ihren Fund. "Ist doch toll.", sagte er dann, "Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der es benutzt." Erwartungsvoll sah der Junge sich um, ganz so als erwarte er, jemand – ein sagenumwobener Held – würde auftauchen und sie könnten endlich nach Hause zurückgehen. Außer ihm und Navi war niemand in dem Tempel. Dafür schien von dem Master Sword mit einem Mal ein Leuchten auszugehen und Link glaubte, Stimmen daraus zu vernehmen. Im nächsten Moment zog es den Jungen näher an das Podest heran. "Was machst du da, Link?", fragte Navi. "Ich mach gar nix!", antwortete Link aufgebracht, "Irgendwas ist hier komisch!" Navi besah sich das Spektakel, wie Link versuchte, sich scheinbar gegen Luft zu drücken und seine Beine dennoch immer noch einen Schritt weiter machten bis er schließlich direkt vor dem Podest stand. Dann plötzlich hatte die kleine Fee ein Bild vor Augen und was sie sah war etwas, mit dem sie nicht gerechnet hätte. "Bei den Drei…" Ihr Blick ging ein paar Mal zwischen dem Jungen und dem Artefakt hin und her. Dann sagte sie: "Link, versuche das Schwert aus dem Podest zu ziehen!" "Ich kann doch nicht dieses heilige Ding anfassen! Außerdem ist es viel zu groß für mich!", protestierte er. Allerdings schien er keine andere Alternative zu haben, denn es blieb ihm nach wie vor verwehrt, seine Beine wieder selbständig bewegen zu können. Stirnrunzelnd besah er sich das Schwert, das beinahe ebenso groß war wie er selbst, noch einmal und legte dann seine Hände um den Griff. Das Master Sword ließ sich unglaublich leicht herausziehen. Im Boden um das Podest herum war wieder ein Triforce-Symbol, das Link erst jetzt bemerkte als es zu leuchten anfing. Auch um ihn herum war jetzt ein einziges Leuchten, er konnte nicht einmal mehr die Wände des Tempels sehen. Doch plötzlich legte sich ein unglaublich düsteres Gefühl auf seine Seele. Das nächste was er hörte, war ein ihm nur zu vertrautes, böses Lachen. Er konnte Ganon nicht sehen, dafür aber dessen hämische Worte laut und deutlich hören: "Gut gemacht! Wie ich mir dachte warst du im Besitz der Schlüssel gewesen… und nun hast du mir den Weg ins Sacred Realm geöffnet – das hab ich alles dir zu verdanken, Kind!" Ganon's böses Lachen dröhnte in seinen Ohren und es war das Letzte was Link hörte, ehe er nichts mehr hörte oder sah oder sonst irgendwie wahrnahm. ~~~~~~~7 Jahre später… "Link… wach auf… Link…" Er konnte hinterher nicht mehr sagen, ob er die Worte gerade erst gehört hatte oder ob sie schon lange vorher da gewesen waren. Link öffnete die Augen und fand sich an einem wundersamen Ort voller Licht und buntem Farbenspiel wieder. Vielleicht war er tot? Jedenfalls fühlte er sich unglaublich leicht und nach langer Zeit endlich wieder frei. Leider blieb dieses Gefühl nicht allzu lange. Auf dem Boden rings um ihn herum waren verschiedenfarbige Symbole und irgendwie wollte ihm das bekannt vorkommen, doch es gelang ihm nicht, den Gedanken zu erfassen. Dann wurde er sich einer weiteren Person bewusst, die auf einem dieser Symbole stand. Es war ein alter Mann mit einem fast kahlen Schädel, dafür aber einem bauschigen weißen Schnurrbart, der sich bis zu seinen Schläfen hochzog. Er trug ein weites, hellbraunes Gewand mit einer Kapuze, dessen Ärmel so lang waren, dass seine Hände darunter verschwanden. Über dem Gewand trug er eine sehr breite, ausgefallene Schärpe, die mit allerlei Verzierungen versehen war und in der Mitte ein Triforce-Symbol aufwies. Ein gütiges Lächeln lag auf seinem Gesicht als er sprach: "Sei gegrüßt, Link. Mein Name ist Rauru. Ich bin einer der Weisen…" "Altehrwürdiger…", hörte Link daraufhin eine wohl bekannte Stimme. Er blickte auf seine Schulter und tatsächlich saß dort die kleine Fee. "Navi?", fragte er verdutzt, "Bist du etwa auch… tot?" Ausgesprochen hörte es sich noch seltsamer an als gedacht. "Bei den Drei!", warf Rauru ein wenig belustigt dazwischen, "Du bist doch nicht tot, mein Junge!" Navi zwickte ihn leicht. "Benimm dich wenn du vor einem altehrwürdigen Weisen stehst!" Was hatte er denn gemacht? Link sah keinen Grund, warum er sich daneben benehmen sollte. Natürlich abgesehen davon, dass hier ganz eindeutig irgendetwas nicht stimmte – Wo war er? Wo war er gestern? Und wieso war sein Kopf so leer? Vielleicht würde er Antworten auf seine Fragen bekommen, wenn er Rauru zuhörte. So ein Weiser wusste doch mit Sicherheit eine ganze Menge. Link sah den alten Mann wieder an. "Vor ewigen Zeiten erbauten die altehrwürdigen Weisen den Tempel der Zeit um so den Zugang zum Sacred Realm zu schützen… dies hier ist die Halle der Weisen im Tempel des Lichtes… der Tempel des Lichtes, der sich im Zentrum des Sacred Realm befindet, ist einer der wenigen verbliebenen Orte, die nicht von Ganon's böser Kraft befallen wurden." Als er diesen Namen hörte, fiel Link alles wieder ein: Das Podest mit dem Schwert, die drei heiligen Steine, der Great Deku Tree… Tränen standen dem Jungen in den Augen. Das alles konnte doch nur ein Alptraum sein. Doch er wusste mit einer Gewissheit, von der er sich wünschte, sie würde einfach verschwinden, dass er nicht träumte. Rauru fuhr fort: "Das Master Sword, die alles Böse vernichtende Klinge, die du aus dem Podest der Zeit gezogen hast, war der finale Schlüssel zum Sacred Realm. Link… erschrick nicht… schau dich an." Link wusste nicht womit er gerechnet hatte, aber als er an sich heruntersah, schien alles noch da zu sein, wo es immer gewesen war… abgesehen davon, dass alles irgendwie größer aussah. "Sieh nur, Link! Du bist gewachsen! Du bist älter geworden!", rief Navi und flog ganz aufgeregt um ihn herum. Link verstand die Welt nicht mehr. Was sollte das alles? "Das Master Sword ist eine heilige Klinge, die das Böse nicht berühren kann. Nur jemand, den das Schwert als würdig ansieht, kann es aus dem Podest der Zeit ziehen… doch obwohl es dich akzeptierte, warst du zu jung um es führen zu können… daher wurde deine Seele versiegelt bis der richtige Zeitpunkt kommen würde…" "Wie lange?", fragte Link trocken. Rauru sah ihn mitfühlend an. "Sieben Jahre, Link." Das konnte doch nicht sein. Erst entriss man ihn seiner Heimat und dann stahl man ihm sieben Jahre seines Lebens. Eine erdrückende Leere erfüllte Link und er wusste nicht mehr, was er fühlen sollte. "Anscheinend hast du nun das richtige Alter erreicht um deiner Bestimmung folgen zu können." Er hatte genug gehört. "Meiner Bestimmung ?" Link war außer sich. Er wandte sich ab und wollte gehen. Doch wohin? Dieser Ort schien endlos zu sein und es waren keine Türen oder andere Ausgänge zu sehen. Dennoch machte er einen Schritt nach dem anderen und sei es nur um nicht mehr untätig herumzustehen. Dadurch wäre das hilflose Gefühl in ihm nur weiter verstärkt worden. "Link…", flüsterte Navi und flog ihm langsam nach. ~~~~~~~Kurz darauf… Link wusste nicht, wie weit er gegangen war. Es sah ohnehin überall gleich aus. Erst als er sich setzte fiel ihm auf, dass er außer einem langen Gewand nichts weiter trug. Was verständlich war, denn in seine alten Sachen hätte er sowieso nicht mehr hineingepasst. Es war alles so verwirrend. Auf der einen Seite kam es ihm vor als hätte er gerade noch vor dem Podest mit dem Master Sword gestanden. Doch wenn er an sich hinuntersah, schlug ihm der Beweis, dass seitdem sieben Jahre vergangen waren, wie eine Faust ins Gesicht. Navi flog ein Stück abseits von ihm, aber Link hatte sie längst bemerkt. "Warum ich, Navi?" Die kleine Fee wusste darauf keine Antwort und beließ es dabei, Link über sein Haar zu streichen. "Ich werde an deiner Seite bleiben, wenn dir das ein Trost ist. Auch wenn du jetzt so viel größer geworden bist." Link konnte ein Lächeln nicht verhindern. "Ja, das ist ziemlich verrückt, nicht wahr?" Und eine Weile später sagte er: "Danke, holde Fee." Jetzt war es an Navi, zu lächeln. Dann hörten sie Rauru's Stimme, der ihnen mittlerweile ebenfalls gefolgt war. "Ja, du bist wütend. Aber wahrscheinlich war es von Geburt an dein Schicksal, der Welt den Frieden wiederzugeben… du sollst wissen, dass es mir aufrichtig leid tut, dich mit alledem zu belasten." Ja, Link war wütend. Und er verstand nicht, warum er für irgendetwas auserwählt sein sollte. Aber er hatte eingesehen, dass ihm keine andere Wahl blieb. Wenn er nichts tun würde, bliebe Hyrule ein Ort des Bösen. Und außerdem… "Eigentlich… eigentlich will ich nur nach Hause. Ich will, dass alles wieder wie früher wird… aber wenn… wenn dieser Kerl an allem Schuld ist… dann werde ich ihn töten… ich werde Hyrule retten!" Als er diese Worte vor sieben Jahren zu Zelda gesagt hatte…hatte er es ernst gemeint. Langsam stand er auf und wandte sich Rauru zu. Die Augen des alten Mannes strahlten Verständnis aus und letztlich war Link bewusst, dass Rauru auch nichts für sein Schicksal konnte. "Kannst du mir erzählen, was damals genau passiert ist?" Der Weise nickte. "Obwohl du das Tor der Zeit im Namen des Friedens geöffnet hast, nutzte Ganon dieses Portal um ins Sacred Realm zu gelangen… er drang bis in den Tempel des Lichtes ein und nahm das Triforce an sich… dadurch wurde er zum König des Bösen… seine düstere Kraft gelangte bis in die heiligen Tempel und verwandelte Hyrule innerhalb der letzten sieben Jahre in eine Welt voller Monster…" Es war nicht zu übersehen, wie sehr auch Rauru dadurch mitgenommen war. "Meine Kraft allein hat mittlerweile nur noch wenig Einfluss, selbst hier im Sacred Realm reicht sie gerade noch um den Schutz für die Halle der Weisen aufrecht zu erhalten… aber es gibt dennoch Hoffnung! Die Kraft der anderen Weisen ist erhalten geblieben! Wenn die Kraft aller Weisen erwacht, werden ihre Siegel alles Böse ins Nichts verbannen können!" Link konnte ihm nicht ganz folgen, aber scheinbar würde er nicht völlig auf sich allein gestellt sein. "Das Master Sword gibt seinem Träger die Macht, an der Seite der Weisen zu kämpfen. Wenn du dich dafür bereit fühlst, werde ich die Macht meiner Seele mit der deinen verbinden." Link sah Rauru mit großen Augen an. "Wird es dich nicht noch mehr schwächen wenn du mir deine Stärke gibst?" Rauru lächelte. "Ich gebe sie ja nicht weg, sondern teile sie mit dir. So kannst du jederzeit darauf zugreifen, selbst wenn ich mich nicht in unmittelbarer Nähe befinde." Link verstand es noch immer nicht so richtig, aber ein Weiser würde schon wissen, was gut für ihn war. "Ok. Und was muss ich dafür machen?" "Nur bereit sein und sie nicht ablehnen." Rauru hob seine Arme. "Empfange meine Macht, die Energie des Lichtes!" Link schloss die Augen und wartete was passieren würde. Er glaubte etwas zu spüren, obwohl es gleichzeitig in weiter Ferne zu liegen schien. Dann mit einem Male erfüllte ihn ein Strom reinster Energie und für den Bruchteil eines Augenblickes hatte Link wieder das Gefühl, leicht und frei zu sein. Er öffnete die Augen und sah Rauru fragend an. "Und? Hat es geklappt?" Der alte Mann nickte lächelnd. "Du musst die anderen Weisen finden, damit auch sie ihre Macht mit dir teilen können." "Wie finde ich sie?", fragte Link. "Der Weg wird dir gewiesen werden.", war die etwas verwirrende Antwort. Dann plötzlich wurde Link von einem Leuchten eingehüllt, das seinen Ursprung über ihm zu haben schien. Er verlor den Boden unter sich und schwebte langsam nach oben. "Was passiert mit mir?", fragte er erschrocken. "Hab keine Furcht. Dieses Portal wird dich nach Kakariko bringen. Bitte rette unser wunderschönes Hyrule, Link!" _________________________________________________________________________________ ich mag total, wie Link hier rüber kommt ^_^ "Ok, und was ist das?" / "Ich kann doch nicht dieses heilige Ding anfassen!" oh you can, just be courageous ^^ and you will make great =3 *anluvs* ^___^v <_< *sigh* hab mich ziemlich schwer getan, mit dieser 'Erwachen-Szene'... ich mein, ich an Link's Stelle hätte wahrscheinlich das Weite gesucht, lass die Welt doch untergehen XD aber ja ne... is ja'n Held, der Gute ^^ hatte ein wenig Probleme mit der Vorstellungskraft, warum er sich seinem Schicksal letztlich aus (mehr oder weniger) freien Stücken beugt fand die Manga-Version völlig erschreckend *mal eben nachschaut* Zitat Rauru: "From now on... no, including now, hardships will be a given for you. That is your fate... you mustn't have any complaints..." Zitat Link: "I haven't any..." O_o say what!?! hatte an der Stelle echt feuchte Augen und ne irre Wut im Bauch, musste dreimal nachlesen, ob das da wirklich so steht... genauso wenig hab ich nachvollziehen können, warum Link von jetzt auf gleich so viel an Zelda oder Hyrule liegen sollte, ich mein, der kennt die Welt doch grad mal'n paar Tage und das auch nur, weil er dazu gezwungen war... genauso wie Zelda, ich mein, er trifft sie einmal kurz um ihr den heiligen Stein zu geben... gut, könnte natürlich Liebe auf den ersten Blick sein, aber mal ehrlich, dafür war'n die da doch etwas zu jung... wow ^^° die kann reden *lol* hach einen hab ich noch ^^v in dieser ff hat Link nicht sofort seine neuen Sachen an, weil, wie sollte das auch gehen? *g* (yeah ich weiß, da gibt es eine Meeenge Theorien ^^) und auch diese Version hier lässt die Frage offen, wer ihm das 'Übergangs-Gewand' denn angezogen hat ^_~ Kapitel 7: Alt, neu und größer ------------------------------ Im Inneren eines Hauses bekam Link endlich wieder festen Boden unter den Füßen. "Wo sind wir?", fragte er Navi. "Das hier war früher einmal Impa's Haus." Es war nicht Navi's Stimme gewesen. Link schreckte herum und wie durch Zauberhand hielt er plötzlich das Master Sword in seinen Händen. Hinter ihm stand ein Junge, der in seinem Alter sein musste – das Alter, das er mittlerweile erreicht hatte. Wie Link auch hatte er kinnlanges Haar, das allerdings blond war und nebelgraue Augen. Viel mehr konnte man nicht sehen, da er ein breites Halstuch trug. Seine dunkle Kleidung war sehr körperbetont und auf Brusthöhe war ein Symbol in Form eines Auges eingenäht. Irgendwie kam es Link bekannt vor. Und dann erinnerte er sich. Das Auge war das Symbol des Schattenvolkes. Der Junge war ein Sheikah. "Wer bist du?", wollte er wissen. "Ich habe auf dich gewartet, Link." Toll, dass scheinbar jeder zu wissen schien, wer er war. "Wenn das Böse allgegenwärtig ist, wird der Ruf des Sacred Realm die Reinkarnationen der Weisen zu den fünf Tempeln rufen, damit sie dort erwachen können. ~ in den Weiten des Waldes ~ ~ auf den Höhen der Berge ~ ~ unter den Tiefen des Wassers ~ ~ innerhalb der Schatten ~ ~ im Inneren der Göttin des Sandes ~ Zusammen mit Jenem, auserwählt vom Master Sword, werden sie das Böse vertreiben und der Welt den Frieden zurückgeben. So lautet die Legende der Tempel, wie sie von meinem Volk, den Sheikah, überliefert wird." Link stand schon wieder der Mund offen. War es überhaupt gesund, so viele Information auf einmal zu bekommen? Sein Gegenüber sah ihn nachdenklich an und Link glaubte beinahe spüren zu können, wie ihn die nebelgrauen Augen von oben bis unten musterten. "Um auf deine Frage zurückzukommen, ich bin Shiek. Und nein, sag jetzt nichts… scheinbar war meine Mutter bei ihrer Überlegung eines Namens für mich nicht besonders einfallsreich…" Der Junge schien tatsächlich rot angelaufen zu sein. Und das fand Link irgendwie sympathisch, auch wenn er nicht recht wusste, wieso. "…oder aber Grandpa hatte seine Finger im Spiel…", fügte Shiek hinzu. In Link's Kopf wirbelten die Gedanken noch immer fröhlich durcheinander bis ihm etwas auffiel – Shiek, Sheikah, Shikashi. "Dann ist deine Mutter-" "Impa, ja.", bestätigte Shiek und meinte dann: "Du scheinst dich ja schon an das Schwert gewöhnt zu haben." Damit machte er sich allerdings keine Punkte bei Link, der seinem Blick nun auswich. "Ich weiß schon.", begann er abgestumpft, "Weil ich blöd genug war, dieses Schwert hier anzufassen, habe ich keine andere Wahl… ich muss zu den fünf Tempeln gehen um die Weisen zu erwecken…" Irgendwie tat es Link ja leid, dass er seinen Frust gerade an dem Anderen ausließ. Aber was wollte der überhaupt hier? Was wollte er von ihm? Entweder machte sich Shiek nichts aus Link's Worten oder wenn doch, ließ er es sich nicht anmerken. "Vielleicht solltest du dir erst einmal etwas anderes anziehen." Jetzt war es an Link, knallrot anzulaufen. Auch wenn das natürlich Unsinn war, denn er stand ja nicht nackt da. Eigentlich verstand er diese Reaktion seines Körpers selbst nicht. Vielleicht würde er das jetzt öfter erleben, immerhin war er an den Körper eines 14jährigen gewöhnt, nicht an den eines 21jährigen… Shiek öffnete eine Truhe und reichte Link ein Hemd, eine Hose (die auch etwas weniger eng hätten sitzen können), einen Gürtel, ein Paar Stiefel und eine grüne Tunika samt Mütze. Mit den Worten "Ich warte draußen auf dich.", verließ der Sheikah das Haus daraufhin auffällig eilig. Nachdem Link auf einem Regal auch beide Ocarinas gesehen hatte, sah er Navi abwartend an. "Was denn? Oh… ach so…" Die kleine Fee machte sich daran, ebenfalls draußen zu warten. "Meinst du, wir können ihm vertrauen?", fragte Link. "Nun, er ist Impa's Sohn, derselbe Junge, der damals zu dir kam als du so unruhig geschlafen hast… und der dich vor den ReDeads gerettet hat.", antwortete Navi und flog dann durch das geöffnete Fenster hinaus. Als Link sich daraufhin unbeobachtet fühlte, zog er das Gewand aus und sah an sich herunter. Wie lange würde es wohl dauern bis er sich an diesen Körper, der trotzdem immer noch sein eigener war (es war wirklich sehr verwirrend…), gewöhnen würde? Link seufzte und machte sich daran, seine neuen Kleidungsstücke anzuziehen. Ob das mit der grünen Tunika und der Mütze wohl beabsichtigt war, weil er so etwas vorher getragen hatte? Hatte Shiek diese Sachen für ihn ausgesucht? Das würde zumindest den Schnitt erklären. Es war ziemlich ungewohnt, etwas so eng anliegendes zu tragen. Allerdings wurde Link auch bewusst, dass er so in einem Kampf mehr Bewegungsfreiheit haben würde. Nicht, dass er brennend darauf aus gewesen wäre… Link trat hinaus ins Freie. Das Master Sword auf seinem Rücken glänzte in der Sonne. Kakariko hatte sich verändert und war bevölkerter geworden. Wahrscheinlich waren viele Leute aus der Stadt hierher geflüchtet. Außerdem hatten Mutoh und seine Zimmerleute scheinbar einige neue Häuser gebaut. Link fand Shiek auf dem Hügel hinter der Windmühle sitzend. Neben ihm im Gras lag ein großer Schild, auf dem ein roter Vogel und ein Triforce Symbol abgebildet waren. Shiek sah auf als er Link bemerkt hatte und lächelte. "Steht dir gut." Dann deutete er neben sich. "Das hier ist ein Hylian Shield, ein unzerstörbares Artefakt aus der antiken Schmiede Hyrules. Es gehört dir." Link hob den Schild auf und begutachtete ihn aufmerksam. "Er ist total leicht.", stellte er fest. Shiek nickte. "Praktisch, nicht wahr? Und dennoch so wirkungsvoll." Shiek war aufgestanden und hatte während seiner Worte fast schon andächtig über den Schild gestrichen. Dabei hatte er auch Link's Hand gestreift und der Junge mit den waldgrünen Augen war erneut rot angelaufen. Was waren das bloß für seltsame Reaktionen seines Körpers? Dann bemerkte er, dass Shiek irritiert neben ihn auf den Boden sah. "Warum hast du keinen Schatten?" Link's Gesicht glich einem Fragezeichen und dann sah er selbst dort hinunter, wo er seinen Schatten vermutet hätte. Doch tatsächlich war dort nichts. Aber wieso nur? Link konnte sich das nicht erklären. "Ich weiß es nicht…", antwortete er schließlich verwirrt. Das sie das Rätsel um den Verlust seines Schattens zunächst nicht klären konnten, saßen Link und Shiek noch eine Weile dort im Gras und hingen jeder ihren eigenen Gedanken nach. Etwas abseits hatte Link einen Jungen und ein Mädchen bemerkt, die sich die ganze Zeit über im Arm hielten, sich gegenseitig in die Augen sahen und sich gemeinsam im Kreis drehten. "Ohh... Darling, du bist... so gut aussehend... hee hee..." "Ohh... Honey, du bist... so wunderschön... ohh..." Nachdem er sie eine ganze Weile lang beobachtet hatte, erinnerte Link sich daran, sie bereits als Kind auf dem Marktplatz gesehen zu haben. Damals hatte er Navi gefragt, warum sie sich die ganze Zeit im Kreis drehten und sie hatte nur gemeint, dass er es später verstehen würde. Aber wenn später jetzt war, verstand Link es immer noch nicht. Kurz überlegte er ob er Shiek danach fragen sollte, ließ es dann aber doch als sein knurrender Magen ihn darauf hinwies, dass er etwas essen sollte. Mamamu Yan, die damals in der Stadt mit ihrem Hund gespielt hatte, betrieb jetzt eine kleine Schenke. Aufgetakelt und mollig war sie noch immer, aber von der früheren Arroganz war nichts übrig geblieben. Dank des schönen Wetters konnten die drei draußen sitzen während sie eine Kleinigkeit zu sich nahmen. "Herrje, dieses Geschnarche ist ja schlimm.", meinte Link nach einer Weile. "Der hört sich an wie Talon als du ihn damals am Schloss geweckt hast, weißt du noch, Link?", fragte Navi. Link lachte. "Ja, der war wirklich eine ganz schöne Schlafmütze." "Der Mann, der da so laut schnarcht, ist Talon von der Lon Lon Farm.", informierte Shiek die beiden. "Tatsächlich?", fragte Link amüsiert. "Ist er schon wieder beim Ausliefern der Milch eingeschlafen?" Auch Navi kicherte, doch Shiek blieb ernst. "Talon hatte sich damals geweigert, Ganon zu unterstützen… da hat Ganon Ingo zum Besitzer der Lon Lon Farm gemacht. Ingo hat Talon davon gejagt und Malon gezwungen zu bleiben, weil er sonst die Tiere schlecht behandeln würde. Seitdem betrinkt Talon sich jeden Tag…" "Gute Güte, das ist ja furchtbar!", rief Navi. "Wir müssen ihnen helfen!", sagte Link entschlossen und stand auf. ~~~~~~~Später… Sie brauchten einen halben Tag bis sie die Lon Lon Farm erreicht hatten. Die ganze Zeit über hatte Link sich gefragt, wie es zu der Tragödie auf der Farm hatte kommen können. Natürlich wusste er durch sein Gespräch mit Ingo vor sieben Jahren von Ingo's Verärgerung über Talon's Faulheit. Und vielleicht hätte das auch erklärt, warum Ingo seinen einstigen Chef davon gejagt hatte. Aber Ingo hatte ihm ebenso gesagt, wie sehr er die Tiere auf der Farm liebte. Deshalb konnte Link sich einfach nicht vorstellen, dass die Sache mit rechten Dingen zuging. Navi hatte ihm da beigepflichtet und ihn schließlich sogar an etwas Interessantes erinnert – als sie die Great Fairy in Zora's Reich getroffen hatten, brachte sie ihm doch den Wind der Drei bei. Vor sieben Jahren hatte Link keine Gelegenheit gehabt den Zauber anzuwenden. Das hier schien die richtige Situation dafür zu sein. Sie fanden Malon gleich in den Stallungen. "Wer ist da?", fragte sie ängstlich. "Wow, du bist aber auch ganz schön gewachsen.", stellte Navi fest. Malon's Gesicht war vom vielen Weinen gekennzeichnet. "Eine Fee? Navi? Und dann… bist du Link?" Link nickte. Malon ließ den Besen, den sie gehalten hatte, fallen und warf sich in Link's Arme, der damit relativ überfordert war. "Seit Ganon kam verstecken die Leute sich, vieles wurde zerstört und überall lauern Monster… Ingo missbraucht unsere schöne Farm um Ganon zu gefallen… ich erkenne ihn nicht wieder… es ist als sei er böse geworden… und… und Dad…" Sie weinte bitterlich. Link versuchte sie zu beruhigen. "Es wird alles gut werden.", sagte er, "Wir sind hier um zu helfen!" Malon sah ihn verzweifelt an. "Aber wie wollt ihr das machen? Ingo wird den Tieren weh tun…" Shiek reichte ihr ein Taschentuch. "Link kennt einen Zauber, der Ingo vom Bösen befreien kann!", sagte Navi. "Tatsächlich? Das würdet ihr für uns tun?", fragte Malon nun ganz aufgeregt. Link nickte. "Navi bleibt bei dir und wir beide kümmern uns um Ingo.", sagte Shiek. ~~~~~~~Kurz darauf… Sie fanden einen fürchterlich aufgetakelten Ingo auf der großen Koppel. "Warum hast du Talon und Malon das angetan?", wollte Link wissen. Ingo sah ihn abschätzig an. "Es gibt ein paar Leute, die das Gerücht verbreiten, ich hätte Talon grundlos von der Farm gejagt… aber das ist lächerlich! Talon war schwach! Ich, der hart arbeitende Ingo, habe so viel Energie hier herein gesteckt! Ich erlaube nicht, dass irgendwelche Fremden schlecht über mich reden! Hör mir zu, der großartige Ganon hat meine offensichtlichen Talente erkannt und mir die Farm zugesprochen! Zum Dank werde ich ihm mein bestes Pferd übergeben!" Link hatte genug gehört. Wie auch bei dem Feuer der Drei wusste sein Körper instinktiv was zu tun war um den Wind der Drei zu beschwören. Er zog mit seinem rechten Arm einen Halbkreis nach links und eine leichte Brise schien direkt vor ihm aufzuwehen. Er griff mit beiden Händen danach und streckte dann die Arme nach oben. Grünes Leuchten umgab ihn und der Wind ging über auf den verdattert dreinblickenden Ingo. Als das Leuchten verschwunden war, sah der Mann die beiden verwirrt an. "Wer… was ist passiert? Bist du nicht der Junge mit der Fee?" Link und Shiek erzählten Ingo was vorgefallen war und der Mann war beim Zuhören immer bleicher geworden. "Bei den Drei! Das kann ich kaum glauben… allerdings…" Mit hochgezogenen Augenbrauen besah er sich seine Kleidung. "Herrje! Der arme Talon… und die Kleine… wo ist sie?" Gemeinsam gingen sie zurück zu Malon, die überglücklich war, den 'alten' Ingo wiederzuhaben. Dieser wollte gar nicht aufhören sich bei ihr zu entschuldigen. "Es ist gut.", beteuerte Malon, "Du warst ja nicht du selbst. Lass uns jetzt Dad zurück holen!" Ingo machte sich sofort daran, den Ochsenkarren bereit zu machen. "Ich bin euch so dankbar! Wie kann ich das je wieder gut machen?", fragte Malon überglücklich. "Ach was, das haben wir doch gerne gemacht." Doch die Bauerstochter wollte es nicht dabei belassen. "Link, erinnerst du dich noch an Epona's Melodie, die ich dir damals vorgespielt habe?" Link nickte. Er nahm die Ocarina zur Hand und spielte sie. Augenblicklich hörten sie das Nahen von Hufgeklapper und kurz darauf stand Epona neben ihnen, die mittlerweile von dem süßen Fohlen zu einer hübschen Stute herangewachsen war. "Ihr müsst wissen, dass Epona diese Melodie wirklich sehr liebt. Wann immer ich sie gesungen habe, kam Epona zu mir. Und jetzt möchte ich, dass sie euch begleitet. Sie ist anders als die anderen Pferde, das fühle ich. Sie will die ganze Welt sehen." Als wolle sie dem zustimmen, wieherte Epona auf. Dann ging sie auf Link zu und stupste ihn an. "Hey! Also gut.", lachte er. Ingo war mit dem Ochsenkarren fertig. "Wir können los, Malon.", rief er. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück nach Kakariko. Shiek hatte sich hinter Link auf Epona gesetzt, was Link aus zweierlei Gründen recht gewesen war – zum einen hatte er bisher noch nicht so oft auf einem Pferd gesessen und zum anderen erschien es ihm auch völlig normal zu sein wenn sie gemeinsam reisen würden. Als Shiek dann allerdings seine Hände an Link's Taille legte um sich festzuhalten, bekam Link plötzlich ein seltsames Kribbeln im Bauch und für einen Moment war er geneigt, sich zurückzulehnen, weil es irgendwie ein schöner Gedanke war. ~~~~~~~Später… Als sie in der kleinen Schenke in Kakariko ankamen, war es bereits dunkel geworden. Zunächst hatten sie Talon davon abhalten müssen, auf Ingo loszugehen. Dann hatte es eine Weile gedauert, den Bauern davon überzeugen zu können, dass er nicht vom Alkohol phantasierte und tatsächlich alles wieder in Ordnung war. Überglücklich bedankte auch Talon sich und sie saßen noch ein paar Stunden zusammen ehe Shiek mit Link zurück zu Impa's Haus ging. Sie hatten es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht. "Vor sieben Jahren als ich noch… klein war, hatte ich andauernd diesen Alptraum. Ein seltsamer Ort, von dem ich nicht im Geringsten wusste wo er war… zwei seltsam aussehende Mädchen, die vor irgendetwas flohen…" Link hielt kurz inne ehe er fort fuhr: "Dann höre ich ein Geräusch hinter mir… und wenn ich mich umdrehe… sehe ich ihn …" Shiek hatte ihm aufmerksam zugehört. Link's Blick ging mittlerweile ins Leere. "Und dann… dann passierte es plötzlich wirklich…" Shiek konnte nicht einmal annähernd nachempfinden, wie Link zumute sein musste. Link wusste selber nicht, warum er dem Anderen von seinen früheren Alpträumen erzählte, aber irgendwie war es ein befreiendes Gefühl, darüber zu reden. Er bekam eine leichte Gänsehaut als Shiek's Hand sich sanft auf seine legte. "Das muss fürchterlich gewesen sein." Link nickte leicht. Doch seine Gedanken drehten sich plötzlich mehr darum, warum es so ein beruhigendes Gefühl war, neben Shiek zu sitzen und von ihm berührt zu werden. Dann erinnerte er sich an etwas anderes. "Als ich damals die erste Nacht hier geschlafen habe, hatte ich auch einen Alptraum… nicht denselben, aber…" Er brach ab und Shiek wartete geduldig bis der Junge weiter sprach. "Ich weiß, dass du damals zu mir kamst und… ich danach wieder ruhig geschlafen habe. Und du warst es auch, der mich vor den ReDeads im Grab der beiden Komponier-Brüder gerettet hat. Ich habe bis jetzt nie die Gelegenheit dazu gehabt, mich bei dir dafür zu bedanken." Link sah den Sheikah an und lächelte. "Also, danke!" Shiek erwiderte das Lächeln. ~~~~~~~Etwas später… Nachdem Shiek rausgegangen war damit Link sich zum Schlafen umziehen konnte, fragte der Junge mit den waldgrünen Augen sich, ob er wieder in demselben Bett schlafen würde wie vor sieben Jahren. Obwohl er mittlerweile gewachsen war, war es noch immer mehr als groß genug für ihn. Allerdings war es auch das einzige vorhandene Bett. Ob sie beide zusammen dort drin schlafen würden? Bei der Vorstellung daran wurde es Link ganz warm im Bauch und er verstand nicht, warum. Er hatte bislang immer ein Bett für sich alleine gehabt, aber vielleicht war es in der 'Welt da draußen' ja nicht ungewöhnlich, sich eines zu teilen. Platz genug war jedenfalls vorhanden wie er feststellte als er sich nur mit der dünnen Schlafhose bekleidet hinein legte. Navi hatte ein Kissen als Nachtlager bekommen und es sich ebenfalls schon gemütlich gemacht als Shiek schließlich wieder herein kam. Nachdem auch der Sheikah sich umzogen hatte und die Treppe zur oberen Etage hinaufgestiegen war, sah Link zum ersten Mal nach sieben Jahren sein ganzes Gesicht. Und er fand, dass Shiek sehr gut aussah. Noch während Link diesen Gedanken dachte spürte er, wie er schon wieder rot wurde. Und dann fragte er sich, was das eigentlich für ein seltsamer Gedanke gewesen war. Natürlich gab es vieles, dass er hübsch oder schön fand. Aber wenn er Shiek ansah, war das irgendwie ein anderes Gefühl. So hatte er noch nie über jemanden gedacht und Link konnte mit diesem neuen Empfinden noch nicht so recht etwas anfangen. Als Shiek sich dann tatsächlich ohne Weiteres zu ihm in das Bett legte, versuchte Link sich ganz schmal zu machen um den Anderen beim Schlafen nicht zu berühren. Obwohl er ebenfalls nicht verstand, wieso das schlimm gewesen wäre. Das Kribbeln in seinem Bauch war wieder da und Link vollkommen verwirrt und überfordert. Außerdem war es ein sehr langer Tag gewesen, so dass der Junge beschloss, erst einmal zu schlafen. Shiek hatte geduldig gewartet bis er anhand der ruhigen Atemzüge sicher sein konnte, dass Link schlief. Dann drehte er sich vorsichtig zu ihm herum, winkelte einen Arm an um seinen Kopf so abstützen zu können und betrachtete den Jungen neben sich. Nach einer Weile streckte er seine Hand aus um Link zu berühren, hielt dann aber doch inne und drehte sich schließlich wieder zurück um selbst zu schlafen. Das eine kleine Fee ihn die ganze Zeit beobachtet hatte, hatte er nicht bemerkt. Als Link am nächsten Morgen aufwachte, war da eine Beule in seiner Hose. Er hatte von… Shiek geträumt. Und von Dingen die der Andere mit ihm gemacht hatte. Und dass ihm das sehr gefallen hatte. Link spürte wie seine Wangen rot anliefen und von der Region seines Körper, die die Beule in der Hose verursachte, eine große Hitze auszugehen schien. Irritiert seufzte er. Ob er jemals mit all diesen neuen Reaktionen und Gefühlen seines nun größeren Körpers zurecht kommen würde? Er ging die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Noch ein wenig verschlafen sah er sich um. Schon vor sieben Jahren hatten ihn all die ganzen Bücher fasziniert, die Impa hier in einem großen Regal angesammelt hatte. An einer Wand hing eine Karte, die ganz Hyrule zeigte. Mit Staunen stellte er fest, wie groß 'die Welt da draußen' doch war. Link war so sehr in seiner Faszination gefangen, dass er Sheik erst dann bemerkte als er direkt hinter ihm stand. Als der Sheikah auf die Karte zeigte um Link zu einigen Orten etwas zu erzählen, berührte sein Arm dabei Schulter und Hals des Anderen. Link war wie erstarrt. Er wagte es nicht sich zu bewegen und sein Herz klopfte wie verrückt. _________________________________________________________________________________ hab lange hin- und herüberlegt, wie und wann Shiek das erste Mal auftauchen sollte ^^ ursprünglich sollte er tatsächlich nur (wie im Spiel) vor den jeweiligen Tempeln da sein, aber diese Idee hat sich zerschlagen, weil ich dann die ganzen Melodien nicht mehr gebraucht hätte, jedenfalls nicht für den Wald- und Feuertempel, weil er bei den beiden im Spiel ja erst direkt davor auftaucht... dann hab ich überlegt, ob sie praktisch erst ab dem Wassertempel zusammen bleiben sollen, aber im Nachhinein hat der Zeitdruck gesiegt und ich hab ihn eben direkt in Impa's Haus gesetzt ^^ whatever Shiek's Kleidung, ja... das is wie mit den Augen, ich fand's einfach schattiger ^^ die Idee mit Link's fehlendem Schatten hab ich aus einer anderen ff, allerdings wird da nur drauf hingewiesen, dass er eben fehlt. dieser Grundgedanke erwies sich dann in meinem Köpfchen als ziemlich ausbaufähig, aber bis dahin dauert's dann doch noch ein paar Kapitel ^^ *lach* ja ja, die morgendlichen Freuden eines männlichen, erwachsenen Körpers ^_~ und da Linky keinen Plan hat was los ist, rennt er damit einfach so rum ^^ Shiek's Gedanken bei diesem Anblick bleiben an dieser Stelle wohl besser zensiert *g* Kapitel 8: Zurück zu den Wurzeln -------------------------------- Nach dem Frühstück war Link sofort zur Mühle gelaufen um Guru-Guru zu besuchen. Der Spielmann freute sich ihn wieder zu sehen und war erstaunt, wie groß er geworden war. Gemeinsam hatten sie eine Weile lang musiziert bis Link sich schließlich zu Shiek auf die Wiese hinter der Mühle ins Gras gesetzt hatte. Mittlerweile hatte er ein paar Leute, die er vor sieben Jahren in der Stadt getroffen hatte, wieder gesehen. Der sehr große, breite Mann mit Glatze, Bart und stark behaartem Oberkörper, der damals von Sakon bestohlen worden war, schien nun hier ein Geschäft eröffnet zu haben. Ebenso der große, schlanke Mann mit schulterlangen braunen Haaren, der ihm damals einen Apfel geschenkt hatte. Und auch die Zwillinge, von denen der eine Bruder von den Schlosswachen erwischt worden war, hatten sich nach Kakariko geflüchtet. Anju reagierte mittlerweile nicht mehr allergisch auf ihre geliebten Cuccos. Nachdem Granny zurück gekehrt war hatte sie es geschafft einen Trank zu brauen, der ihrer Enkelin die Allergie genommen hatte. Mutoh, Ichiro, Jiro, Sabooro und Shiro waren zu einer neuen Baustelle außerhalb des Dorfes aufgebrochen. Von Grog fehlte jede Spur, was allerdings nicht ungewöhnlich schien, da er bereits zuvor nur des Nachts aufgetaucht war. Während Shiek mit hinter dem Kopf verschränkten Armen den Himmel beobachtete, war Link's Blick wieder auf Honey und Darling gefallen. Plötzlich trat jemand aus dem Schatten der Windmühle. "Shikashi!", sagte Link ein wenig erschrocken. "Hallo Grandpa.", grüßte Shiek ihn. Shikashi nickte den beiden Jungen lächelnd zu. Nachdem sie ein wenig geplaudert hatten, fragte der Alte: " Hast du Link bereits die Legende vom Auge der Wahrheit erzählt, Shiek?" "Grandpa, er ist gerade einmal einen Tag hier…" Doch Shikashi ließ sich dadurch nicht aufhalten. "Höre gut zu, Link. Vor langer Zeit gab es einen Mann in diesem Dorf von dem man sagte, er habe ein Auge, das die Wahrheit sehen könne. Für gewöhnlich muss man sein inneres Auge trainieren um die Wahrheit zu erkennen… aber dieser Bursche schien einen anderen Weg gefunden zu haben… sein Haus stand einst dort, wo jetzt der Brunnen ist…" Etwas später hatten Shiek und Link einen kleinen Rundgang durch das Dorf gemacht. Jetzt waren sie am Brunnen angekommen. Shiek setzte sich und deutete Link, es ihm gleich zu tun. Dann holte der Sheikah seine Harfe hervor und sagte: "Link, wenn du jemals in die Vergangenheit zurück kehren möchtest, musst du das Master Sword zurück in sein Podest stecken. Das wird dich sieben Jahre zurück schicken…" Link sah ihn verwirrt an. "Warum-" Doch Shiek unterbrach ihn. "Es gibt eine Melodie, die dich wenn du sie spielst, direkt zum Tempel der Zeit bringt. the time will come when you will have to return there quickly... I will teach this to you for when that time comes... the song to return you to the temple of time... the prelude of light... So lange du die Ocarina der Zeit und das Master Sword trägst, hältst du die Zeit selbst in Händen..." Link sah zu Boden. Die Zeit… er hielt die Zeit in seinen Händen. Er hatte das nicht gewollt. Das alles war eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von seltsamen Ereignissen. Ein weiteres Mal wusste Link nicht, was er empfinden sollte. "Bist du bereit deine Reise fort zu setzen?", fragte Shiek. Es dauerte eine Weile ehe er eine Antwort bekam. "Ich weiß es nicht…" Link's Blick traf den des Anderen als er fort fuhr: "Aber getan werden muss es dennoch." Da war etwas in Shiek's Blick, etwas von dem Link glaubte, es wolle ihm sagen, dass es dem Sheikah nicht recht war, dass Link diese Last mit sich trug. Vielleicht aber bildete er sich das auch nur ein, weil es seine eigenen Gedanken waren. "Ich könnte mir denken, dass du vielleicht zunächst zum Tempel des Waldes gehen willst. Das Mädchen, das dort wartet, ist jemand, den du kennst…", erklärte Shiek dann und Link erstarrte. Er griff nach der Ocarina und spielte Saria's Melodie. *Link? Link, bist du es?* *Ja, Saria. Ich-* *Oh, ich bin ja so froh! Ich habe mir solche Sorgen gemacht, weil ich so lange nichts von dir gehört habe!* *Uhm… lange Geschichte… Saria, wo bist du gerade?* *Ich bin im Tempel des Waldes. Die Waldgeister haben um Hilfe gerufen, also wollte ich nachsehen, was passiert ist… und hier ist alles voller Monster, Link! Bitte hilf mir!* *Bleib ganz ruhig! Ich bin auf dem Weg!* Shiek hielt Link am Ärmel fest um ihn davon abzuhalten, kopflos drauflos zu rennen. "Du musst wissen, dass die Weisen normalerweise allein durch das Betreten ihrer Tempel erweckt werden. Doch weil die bösen Mächte selbst bis dorthin gelangt sind, können die Weisen den Ruf des Sacred Realm nicht hören…" Er holte etwas aus seinem Gewand hervor. "Hier, den wirst du brauchen." "Was ist das?", fragte Link. "Das ist ein Hookshot." Es war ein handgroßer Gegenstand, in dem sich eine Sprungfeder befand. Aktivierte man sie, schoss ein Haken, an dem eine lange Kette befestigt war, heraus. Sobald der Haken festen Halt an etwas gefunden hatte, rollte sich die Kette wieder ein und ermöglichte es so, große Entfernungen zu überwinden. Auf ihrem Weg zu den Stallungen trafen sie auf Anju. "Ihr wollt zu den Wäldern aufbrechen? Bitte… könnt ihr dort nach Grog suchen? Mein Bruder war immer so traurig. Er sagte mir, er wolle in die Wälder gehen, weil es dort so wunderschön sein soll und es nur nette Wesen gäbe. Aber jetzt sind doch überall Monster! Ich mache mir solche Sorgen um ihn!" "Wir werden nach ihm Ausschau halten.", versprach Navi. Immerhin war sie selbst es gewesen, die Grog geraten hatte, in die Wälder zu gehen. Ebenso wie für den Tempel der Zeit gab es auch für den Tempel des Waldes eine Melodie, die den der sie spielte direkt dorthin brachte. the flow of time is always cruel... its speed seems different for each person, but no one can change it... a thing that doesn’t change with time is a memory of younger days... in order to come back here again, play the minuet of forest... Auch wenn Link sich sicher war, dass dies seine Lieblingsmelodie sein würde, war er gefangen zwischen der Freude, seine Heimat wieder zu sehen und der Angst, was dort in den letzten sieben Jahren passiert sein könnte. Immerhin hatte Ganon's Fluch den Great Deku Tree getötet und die Kokiri standen daher ohne Schutz da. Als sie angekommen waren war es genau so schön wie Link es sich in Erinnerung behalten hatte und wieder war da dieser innige Wunsch, er hätte nur schlecht geträumt und alles wäre in Ordnung. Doch dann wurden sie urplötzlich von einer Deku Baba angegriffen, jener verdorbenen Pflanze, durch die er den Tod kennen gelernt hatte. Nachdem Link die Kreatur ohne weiter darüber nachzudenken beseitigte, stand plötzlich Mido vor ihnen. Mit einem Schlag wurde Link wieder bewusst, wie viel größer er mittlerweile geworden war. Der Kokiri zielte mit etwas auf sie. Es war eine Schleuder. War das etwa jene, die Link damals vergessen hatte mitzunehmen? "Woher hast du diese Schleuder?", fragte er geradeheraus. Skeptisch hob Mido eine Augenbraue. "Es geht dich zwar nichts an, aber sie ist ein Erinnerungsstück an einen Freund…" Er schien kurz mit seinen Gedanken abzuschweifen, sah sie dann aber wieder herausfordernd an. "Wer seid ihr? Glaubst du, nur weil du dich wie ein Kokiri kleidest, könnt ihr mich täuschen? Ich habe Saria versprochen, niemanden hier durchzulassen!" So mutig hatte Link Mido noch nie erlebt. "Aber wir sind hier um Saria zu helfen!", erklärte Shiek. Mido sah ihn nur weiterhin misstrauisch an. Dann hatte Link eine Idee. Er nahm die Ocarina zur Hand und spielte Saria's Melodie. Da er sie nur kurz spielte, kam der geistige Kontakt zu seiner Freundin nicht zustande. Dafür machte Mido große Augen. "Das ist Saria's Lieblingsmelodie! Du… dann kennst du Saria wirklich?" Link nickte und Mido schien zu überlegen. Schließlich sagte er: "Ok… ich vertraue euch." Dann betrachtete er Link noch einmal genauer. "Wenn ich dich ansehe… ich weiß nicht warum, aber du erinnerst mich an … ihn…" Er hatte es mehr zu sich selbst gesagt. Wenn die Situation eine andere gewesen wäre, hätte Link sich noch länger über einen verwirrten Mido amüsieren können, ehe er ihn dann aufgeklärt hätte. Aber sie hatten keine Zeit. Saria war in Gefahr. Nachdem Mido im Dickicht verschwunden war, hörten sie plötzlich ein amüsiertes Lachen, dessen Klang Link sowohl mit Ehrfurcht wie auch mit unglaublicher Geborgenheit erfüllte. Dann erschien vor ihnen die Great Fairy. Sie schien beinahe durchsichtig zu sein. Shiek verbeugte sich tief. "Erschreckt nicht, meine Lieben.", sagte sie, "In dieser Welt ist dies meine Form wenn ich zu weit von einem Brunnen entfernt bin." Ihr Blick fiel auf Shiek. "Wie ich sehe hast du nun zwei Begleiter an deiner Seite, Link. Das ist in der Tat eine sehr glückliche Fügung für das Geschenk, das ich dieses Mal habe." Sie streckte ihre Hände aus, doch anstatt einer leuchtenden Kugel erschien ein wunderschön verzierter Bogen wie aus dem Nichts. "Das ist der Fairy Bow.", sagte Navi aufgeregt. "Nimm ihn an dich, junger Sheikah. Bestimmt wird er dir eine Hilfe sein um Link zu unterstützen." Ein wenig zögernd nahm Shiek das Artefakt entgegen. "Ich danke dir, Great Fairy." Sie lächelte. "Lasst euch sagen, dass dies ein magischer Bogen ist. Sobald man ihn spannt, wird ein Pfeil erscheinen." Link erinnerte sich, dass es vor sieben Jahren so bereits mit den Kernen für die Schleuder gewesen war. "Ich wünsche euch viel Glück." Am Tempel des Waldes angekommen verstand Link dann warum Shiek gemeint hatte, er würde den Hookshot brauchen. Die Treppe, die zum Eingang des Tempels führte, war zerstört worden, so dass sie sich mit Hilfe des an einer Kette befestigten Hakens hinaufziehen mussten. Das erste auf das sie trafen waren Wolfos um die Link sich kümmerte, gefolgt von einer Skulltula, die Shiek mit einem Pfeil erledigte. Als sie die Haupthalle erreichten fanden sie in der Mitte einen quadratisch eingerahmten Bereich, an dessen vier Ecken jeweils eine Fackel leuchtete. Dazwischen führte eine Treppe nach unten. Von Saria war nichts zu sehen. Als sie weitergehen wollten, erschienen auf einmal vier Poes, die die Flammen der Fackeln mit sich nahmen. Daraufhin verschloss sich der Durchgang nach unten. "Na toll! Was sollte das denn?", fragte Link. "Sieht ganz so aus als müssten wir die Flammen zurück holen.", vermutete Shiek. "Herrje…", grummelte Navi und sie gingen weiter. Die Haupthalle hatte viele Türen. Eine davon führte zu einem Innenhof, in dem eine Deku Baba auf sie wartete. Abgesehen davon fanden sie hier nichts weiter. Also gingen sie zurück zur Haupthalle und nahmen eine andere Tür. Dahinter trafen sie auf zwei Stalfos. Hatte Link vor sieben Jahren noch gedacht, dass ein Skelett keine Bedrohung darstellen würde, wurde er nun eines Besseren belehrt. Link und Shiek kombinierten sich wunderbar und so hatten sie auch dieses Hindernis schnell überwunden. Leider gab es auch hier weder eine Spur von Saria, noch von den verschwundenen Flammen. So gingen sie erneut zurück und versuchten es mit einer weiteren Tür. Hier warteten zwar keine Gegner auf sie, dafür glich der Raum einem Labyrinth und es dauerte eine Weile bis sie den Weg in ein höheres Stockwerk fanden. Und es wurde noch verwirrender als sie dann durch einen merkwürdig verdrehten Korridor gingen. Plötzlich war da ein kreisrunder Schatten unter ihnen und Navi schrie: "Achtung! Ein Wallmaster!" "Runter, Link!", rief Shiek gerade noch rechtzeitig. Link musste sich schnell beiseite rollen um nicht von dem abstürzenden Körper begraben zu werden. Shiek half ihm wieder hoch. "Danke.", sagte der Braunhaarige. Dann endlich fanden sie die erste Flamme. Der Poe, der sie entwendet hatte, wollte sie zwar nicht kampflos hergeben, allerdings hatte er den vereinten Bemühungen von Link und Shiek auch nicht viel entgegenzusetzen. Als er besiegt war, verschwand die gestohlene Flamme. "Wahrscheinlich ist sie zu ihrem Platz in der Haupthalle zurückgekehrt.", meinte Navi. Auf den Wallmaster folgte ein Floormaster. Eine Begegnung mit ihm war ebenso gefährlich, denn er schnellte zwar nicht von oben herab, teilte sich dafür aber wenn man ihn attackierte, so dass Link und Shiek alle Hände voll zu tun hatten ehe auch dieses Problem erledigt war. Sie fanden die zweite Flamme, die sie auf dieselbe Weise befreiten wie zuvor. Dann wurde es wieder brenzlig als im nächsten Raum die Decke auf sie zu stürzen drohte. Shiek schubste Link in Sicherheit und sprang hinterher. Der Sheikah landete weich und Link lief mal wieder knallrot an. Im Nachhinein war er sich dann nicht mehr sicher, ob Shiek ihm nicht vielleicht doch einen Augenblick länger in die Augen gesehen hatte als nötig gewesen wäre ehe er sich wieder aufgerafft hatte. Das seltsame Kribbeln im Bauch, das andauernd da war seit er Shiek gestern kennen gelernt hatte, war beinahe schon vertraut geworden. Schließlich fanden sie die dritte Flamme und entledigten sich auch dieses Poes. Dann landeten sie wieder in der Haupthalle wo sie nun auch den vierten Poe fanden. Bald darauf brannten alle Flammen wieder auf ihren ursprünglichen Fackeln und der Durchgang zu der Treppe nach unten öffnete sich. Da sie Saria bisher nicht finden konnten, war sie vielleicht tatsächlich dort unten. Also stiegen sie die Treppe hinab. Saria war nicht da, aber dafür Jemand oder eher etwas anderes. Nachdem sie unten angekommen waren, standen sie in einer kleinen Halle von der aus ein Gang zu einer weiteren, etwas größeren Halle führte. Link stand in der Mitte dieses Raumes als plötzlich eine Barriere aus dem Boden hochgeschossen kam. Er konnte nicht raus, während Shiek und Navi nicht hinein konnten. "Link!", rief Shiek. "Vorsicht! Hinter dir!" Es war Ganon. Jedenfalls sah er genau so aus. Doch plötzlich schien sein Gesicht zu verschwimmen und kurz darauf wurde Link von zwei glühenden Augen aus einem gehörnten Skelettkopf angestarrt. Die Kreatur sagte kein Wort sondern lachte nur gehässig. Link zitterte am ganzen Körper, doch er zog das Master Sword. Dann schaute er noch einmal zu Shiek herüber, ehe er angriff. Der Kampf dauerte nicht lange und Ganon – oder das Monster, das vorgab, Ganon zu sein – blieb am Boden liegen. Die Barriere verschwand. Shiek und Navi eilten sofort zu Link. "Bist du ok?" Link nickte und fiel dann nach vorne, direkt in Shiek's Arme. "Er muss ja so erschöpft sein.", sagte Navi und fragte dann: "Was war das bloß? Es sah aus wie er, aber-" Die Antwort erfolgte in Form eines bösen Lachens, das plötzlich durch die Halle tönte. "Deine Kampfkünste sind tatsächlich etwas besser geworden, Link. Aber dennoch muss ich dich enttäuschen. Du hast bloß mein Phantom besiegt. Gegen mich hättest du nicht einmal den Hauch einer Chance!" Ganon lachte wieder und die besiegte Kreatur, die sein Phantom war, wurde in einen seltsamen Energiestrudel gezogen bis sie verschwand. Noch einmal ertönte Ganon's Stimme. Und etwas Lauerndes lag darin. "Sag mal, du Held… vermisst du nicht etwas?" Erneutes böses Lachen erfüllte den Raum bis es immer leiser wurde und schließlich verschwand. Was blieb war der Hauch einer Stimme voller Hohn. “Etwas, das sich hinter dir befinden sollte…“ Shiek's und Link's Blicke trafen sich und Letzterer war kreidebleich geworden. Kurz darauf öffnete sich vor ihnen ein Portal. "Das kommt aus dem Sacred Realm.", erkannte Shiek. "Halt dich an mir fest.", sagte er dann zu Link. Der Junge mit den waldgrünen Augen legte einen Arm um Shiek, damit dieser ihn beim Gehen stützen konnte und sie betraten das Portal. Nachdem sie hindurch getreten waren, standen sie in der Halle der Weisen. Genau inmitten des Kreises aus Symbolen, wo Link beim letzten Mal gestanden hatte. Dieses Mal wartete Saria auf einem dieser Symbole auf sie. "Saria!", rief Navi aufgeregt. Link war furchtbar erleichtert, dass es der Kokiri gut zu gehen schien. "Danke!", sagte sie lächelnd. "Dank euch konnte ich als Weise erwachen und der Tempel des Waldes wurde gerettet!" Dann sah sie Link an. "Ich habe immer daran geglaubt, dass du kommen würdest, weil ich weiß, dass du…" Sie stoppte mitten im Satz und lief rosa an. Dann fuhr sie ein wenig traurig fort: "Es ist Schicksal, dass wir beide nicht in derselben Welt leben können. Aber ich werde dich als Weise unterstützen und die Macht meiner Seele mit der deinen verbinden. Bist du dafür bereit, Link?" Konnte man sich darauf vorbereiten? Link wusste es nicht, aber er nickte Saria dennoch zu. Die Kokiri hob ihre Arme. "Empfange meine Macht, die Energie des Waldes!" Wie zuvor bei Rauru schloss Link wieder die Augen. Und wieder erfüllte ihn kurz darauf ein Strom reinster Energie. Doch etwas war dieses Mal anders. Link glaubte, Bilder aus seiner Heimat an sich vorbeiziehen zu sehen und die wunderbaren Gefühle, die er dabei empfand, saugte er tief in sich ein um sie sich für immer zu bewahren. Dann öffnete Saria ein neues Portal für sie. "Du wirst eine Überraschung erleben.", zwinkerte sie Link zu. Als sie das Portal bereits betreten hatten, glaubte Link noch einmal, Saria's Stimme zu hören: "Ich werde für immer… deine Freundin sein!" Das Portal brachte sie nicht nach Kakariko, sondern zurück in die Wälder. Genauer gesagt standen sie nun unmittelbar vor dem Great Deku Tree. Link fühlte sich taub. Es war so seltsam, wieder hier zu sein. Vor sieben Jahren hatte der Great Deku Tree Link zu sich gerufen und ihn um Hilfe gebeten. Damit hatte alles angefangen. Und eigentlich hatte es für Link aufgehört als der Great Deku Tree daraufhin dennoch… Link's Welt war zerstört gewesen. Damals war er einfach nur davon gerannt. Jetzt wieder genau hier zu stehen, brachte alles zurück. Tränen sammelten sich in seinen Augen und er ließ sie ungehindert laufen. Shiek bemerkte es und zog ihn in eine tröstende Umarmung. Da war so viel Trauer in Link, dass er glaubte sich niemals wieder von hier wegbewegen zu können. Doch dann fiel ihm etwas auf. Unmittelbar vor dem Great Deku Tree schauten zwei kleine Blätter aus dem Boden heraus. Link löste sich aus Shiek's Umarmung und ging langsam darauf zu. Es war seltsam was für eine Faszination zwei unscheinbare hellgrün leuchtende Blätter haben konnten. Link kniete davor nieder und streckte eine Hand nach ihnen aus. Und noch ehe er sie berührte, schossen sie plötzlich nach oben. Vor lauter Schreck landete Link auf dem Hintern und machte dann große Augen. Vor ihm stand ein… Minibaum. Und er konnte sprechen. "Ich grüße euch. Ich bin der Spross des Great Deku Tree." Link stand der Mund offen. "Weil ihr zusammen mit Saria das Böse aus dem Tempel des Waldes vertrieben habt, kann ich nun wachsen und gedeihen. Dafür möchte ich euch danken!" Shiek hatte sich zu Link heruntergekniet und eine Hand auf die Schulter des Jungen gelegt. Navi flog aufgeregt um das Bäumchen herum. "Willkommen! Willkommen!", rief sie aufgeregt, "Oh, ich bin so glücklich!" Sie ließ sich auf einem der kleinen Äste nieder und schmiegte sich an das Holz. Der Spross des Great Deku Tree lächelte. "Navi, holde Fee. Aus den Erinnerungen meines Vaters weiß ich von deiner Aufgabe, Link zu begleiten. Und wie ich sehe, habt ihr schon viel erreichen können!" Seine Augen sahen nun zu Link. "Bestimmt willst du deine alten Freunde besuchen. Aber wundere dich nicht, sie werden dich in diesem Körper nicht erkennen. Kokiri werden nie größer. Selbst jetzt nach sieben Jahren sind sie noch immer Kinder… bestimmt fragst du dich nun, wieso du dann gewachsen bist." Link nickte und der Spross des Great Deku Tree fuhr fort: "Nun, wie du bereits vermutet haben wirst, bist du kein Kokiri. Du bist Hylianer." Link's Mund stand schon wieder offen. Oder immer noch? Er wusste es nicht. Seit das alles begonnen hatte, waren ständig so viele Informationen auf ihn eingerasselt, dass er geglaubt hätte, sich daran zu gewöhnen. Aber das jetzt war etwas anderes. "Und wieso bin ich dann als Kokiri aufgewachsen?", fragte er leise. "Nun…", begann der Spross des Great Deku Tree, "Du musst wissen, bevor der König von Hyrule das Land vereinte, herrschte ein schlimmer Krieg… und eines Tages floh eine Frau mit ihrem Baby in die Wälder. Es war der einzige Ort, der vom Krieg verschont blieb, was daran lag, dass niemand ihn betreten konnte ohne sich zu verwandeln. Das war der Schutz des Great Deku Tree. Zu ihm ging die Frau und bat ihn, ihr Baby zu retten. Nachdem der Great Deku Tree eingewilligt hatte spürte er, dass dieses Kind einmal von großer Wichtigkeit für Hyrule sein würde. Daraufhin wurde die Frau zu einem Baum und das Kind wurde von den Kokiri aufgezogen. Damit es sich nicht verwandelte verlieh der Great Deku Tree ihm die Kokiri Mark, die sich in seinem Nacken befindet. Dieses Kind warst du, Link." Link versuchte zu begreifen, was er da eben erfahren hatte und irgendwie gelang es ihm auch. Dennoch fehlten ihm die Worte. Navi wollte die Kokiri Mark unbedingt sehen und nestelte solange an Link's Hemd herum bis die Haut an seinem Nacken darunter sichtbar wurde. Tatsächlich war dort ein Mal in Form des Symbols der Kokiri. "Es war dir schon immer bestimmt den Wald zu verlassen um deiner Bestimmung zu folgen.", erklärte der Spross des Great Deku Tree, "Und es war niemand anderes als Kaepora Gaebora, der deine Mutter damals in die Wälder laufen sah und sie zum Great Deku Tree geleitete. Es war noch immer so ungerecht, aber über diesen Punkt war Link bereits hinaus. Seit ihm klar geworden war, dass sich nichts ändern würde wenn er sich gegen sein Schicksal stellte. Er wusste, was er tun musste und wenn er aus diesem Irrsinn mit etwas Glück lebend herauskam, würde er vielleicht doch wieder zurück kehren können. Er glaubte, den Spross des Great Deku Tree zustimmend nicken zu sehen, auch wenn das Wesen zu so einer Geste nicht in der Lage war. "So setzt euren Weg nun fort. Ich hingegen werde den Schutz über die Wälder wieder herstellen, damit die Monster verschwinden!" Shiek stand auf und reichte Link seine Hand um ihm ebenfalls aufzuhelfen. "Lass uns deine Freunde besuchen gehen." Link nickte lächelnd. Vielleicht hatte ihm das Schicksal eine schwere Bürde aufgetragen, aber immerhin war er nicht allein. Er hatte Navi und Shiek, die ihn auf seiner Reise begleiteten. Dieses Wissen schien seine Schritte etwas leichter werden zu lassen und gemeinsam machten sie sich auf in das Dorf der Waldbewohner. Unterwegs grübelte Link über etwas nach. "Also, ich verstehe ja, wieso ich mich hier nicht verwandele. Aber wieso passiert dir das nicht?", fragte er Shiek. "Wir Sheikah sind das Volk der Schatten. Daher sind wir gar nicht in der Lage, eine Bedrohung für die Wälder darzustellen. Wir waren auch nicht an dem großen Krieg beteiligt. Deshalb kann ich die Wälder betreten ohne mich zu verwandeln.", antwortete der Blonde. Als sie Kokiri erreicht hatten musste Link mit Entsetzen feststellen, dass das einstmals so friedliche Dorf voller Monster war. Es tat ihm unglaublich weh, dass es so weit gekommen war. Doch dann begann die Luft zu leuchten, so hell, dass sie die Augen schließen mussten. Als das Leuchten verschwunden war, war auch von den Monstern nichts mehr zu sehen. "Das war das Werk vom Spross des Great Deku Tree!", sagte Navi andächtig. Sie gingen weiter, trafen aber auf niemanden. "Wahrscheinlich haben sie sich alle versteckt. Schau, Link. Da ist dein Haus!" Sie gingen darauf zu und Link war erschrocken darüber, wie klein es plötzlich wirkte. "Hier hast du also gewohnt?", fragte Shiek, "Es ist wirklich sehr hübsch." "Aber leider ziemlich geschrumpft…", meinte Link. Nachdem sie das Baumhaus betreten hatten, fragte Link plötzlich: "Das, was Ganon sagte, 'Etwas, das sich hinter mir befinden sollte'… er meinte meinen Schatten, oder?" Unnötigerweise sah Shiek kurz dorthin, wo Link's Schatten hätte sein sollen. "Ich befürchte es…", meinte er dann. "Aber… warum weiß er davon?", fragte Link leise, fast ein wenig ängstlich. "Vielleicht ist es ihm vorhin erst aufgefallen…", versuchte Navi den Jungen zu beruhigen. Link ging zu einem kleinen Tischchen und legte darauf die Ocarina, die er von Saria bekommen hatte. Hier war sie gut aufgehoben. "Also, ich will jetzt wissen wer ihr seid und was ihr in Link's Haus zu suchen habt!" Hinter ihnen stand mit vor der Brust verschränkten Armen – Mido. Doch trotz seines Auftretens konnte man ihm ansehen, wie nervös er eigentlich war. "Wir sind Freunde von Link.", sagte Shiek. Skeptisch hob Mido eine Augenbraue. "Erst sagt ihr, dass ihr Saria kennt. Jetzt sagt ihr, dass ihr auch Link kennt…" Man konnte sehen, wie es in seinem Kopf arbeitete. "Wo ist Saria überhaupt? Habt ihr nicht behauptet ihr helfen zu wollen? Ist sie immer noch im Tempel?" "Nein, ist sie nicht.", sagte Navi. Sie flog herunter zu Mido. "Hör mir zu.", begann sie. Und dann erklärte die kleine Fee dem Kokiri, dass ein böses Wesen im Tempel des Waldes gewesen war, das sie besiegt hatten und dass Saria nun eine sehr wichtige Aufgabe bekommen hatte. Mido war dermaßen verdattert, dass er gar nicht bemerkte, dass es Link's Fee war, die da mit ihm sprach. "Oh…", meinte er, "Ich verstehe… dann dauert es noch etwas bis Saria zurück kommt…" Mehr zu sich selbst murmelte er dann: "Aber… ich… ich habe ihr etwas versprochen… sollte Link zurück kehren, sollte ich ihm sagen, dass sie auf ihn gewartet hat… weil sie ihn… wirklich… sehr…" Er brach ab und sah auf. "Hey! Wenn ihr Link wirklich kennt, dann richtet ihm bitte aus, dass… es-mir-leid-tut-dass-ich-so-gemein-zu-ihm-war…" Link musste sich ein Kichern verkneifen. So hatte er Mido wirklich noch niemals erlebt. Als sie das Haus wieder verließen, trafen sie auf die anderen Kokiri, die sich davor versammelt hatten und alle wild durcheinander redeten. "Sie kennen Saria? Das ist seltsam... " "Ein böser Wind kam aus der Richtung des Tempels. Saria ging und sagte 'Ich muss etwas dagegen tun!'" "Habt ihr auch diese Monster gesehen? Bevor der Great Deku Tree verstummte, gab es so etwas hier nicht..." "Seit der Great Deku Tree verstummte... sind diese Monster überall... Ich habe Angst!" Mido hatte das Wort 'tot' nie wieder benutzt, weil er nicht wollte, dass die anderen von dem Bösen erfuhren, das die Reinheit der Wälder geschändet hatte. Mittlerweile waren Link und Shiek von der Gruppe eingekreist. "Ihr müsst von weit her kommen. Habt ihr jemals einen Jungen namens Link getroffen?" "Mido sagte, dass der Great Deku Tree verstummte, weil Link etwas falsch gemacht hat... nur Saria hat Link immer verteidigt." "Link... Ich frage mich, ob er zurückkehren wird... und Saria auch." "Ich bin sicher, dass Link eines Tages zurück kommt!" Dann trat auch Mido wieder nach draußen und wies die anderen an, ruhig zu sein und ihm zuzuhören. "Ich... habe mich geirrt. Nein... ich habe... gelogen... Link ist nicht Schuld daran, dass der Great Deku Tree verstummt ist." Es folgte Stille. Dann redeten sie wieder alle durcheinander und schimpften mit Mido. "Es ist jetzt in Ordnung. Mido hat gesagt, dass es ihm leid tut.", rief Navi, die auf Link's Schulter saß. "Das sind Freunde von Saria und Link.", erklärte Mido. "Warum hast du eine Fee?", wurde Link dann gefragt. "Du bist kein Kokiri." "Obwohl ich dich noch nie gesehen hab, kommst du mir bekannt vor." "Ja, ich habe auch das Gefühl, dich schon ewig zu kennen!" Ehe sie wieder anfangen konnten, alle durcheinander zu reden, ging Mido dazwischen. "Sie haben Saria geholfen die Monster zu vertreiben! Ihr habt doch dieses wundersame Leuchten gesehen…" "Hat das die Monster weggemacht?" "Jetzt da der Spross des Great Deku Tree wächst, sind die Wälder wieder sicher!", erklärte Navi. Als sie das hörten waren die Kokiri nicht mehr zu halten und sie stürmten zur Lichtung. Total glücklich begrüßten sie den kleinen Spross und tanzten freudig um ihn herum. Das Ganze entwickelte sich spontan zu einem Fest. Einer der Kokiri kam auf Link zu und sagte: "Du bist so groß und stark! Irgendwann will ich auch so werden wie du, auch wenn ich immer klein bleiben werde. Wie ist dein Name?" Link zögerte ehe er antwortete: "Link." Es gab ein großes "Oh!" und "Ah!" als sich herausstellte, dass Link tatsächlich ihr Link war. Dann kam Mido auf ihn zu. "Ich habe es einem Fremden gesagt und jetzt sage ich es dir ins Gesicht – Es tut mit leid… kannst du mir verzeihen?" Link nickte lächelnd und hielt Mido seine Hand hin. Mido lächelte ebenfalls und nach ihrem Handschlag applaudierten alle. Da es in den Wäldern weder Tag noch Nacht gab, wusste niemand wie lange sie noch dort waren. Irgendwann aber verabschiedeten sich die Drei dann und setzten ihre Reise fort. Und die Kokiri waren sehr stolz, dass einer von ihnen – in ihren Augen war Link es – ein großer Held geworden war. _________________________________________________________________________________ ich hab Shiek den Bogen gegeben, damit er auch was zu tun hat xD beliebter scheint es ja zu sein, ihn - oder die Sheikah im Allgemeinen - als eine Art Ninja kämpfen zu lassen, find ich grundlegend auch cool, aber wenn ich das übernommen hätte, wäre Shiek alleine ja stark genug und Hyrule bräuchte keinen Helden mehr ^^°°° deshalb gibt es ihn hier in der 'gedrosselten' Version *lol* yeah, Kokiri Mark ^_^v abgesehen davon, dass sie perfekt in mein Gesamtkonzept passt, find ich die gar nicht mal so weit hergeholt... denn selbst wenn Link auserwählt und all das ist, so hätte er doch eigentlich bereits als Baby selbst zu einem Baum werden müssen... aber nyoa, vielleicht hat der Great Deku Tree ja die Macht, zu beeinflussen, dass es nicht passierte... oder aber Link's Seele war tatsächlich immun, weil er der zukünftige hero of time sein würde... was einen dann zu der Überlegung führt, ob er denn komplett immun gegen alles und jeden ist? jedenfalls bis er seine Mission erfüllt und das Böse besiegt hat... habe ffs gelesen, wo er als Figur in einem Schachspiel beschrieben wird... oh und ich quatsch schon wieder zu viel xD nyoa, auf jeden mag ich dat mit der Kokiri Mark, dabei hab ich sie erst lange nach der Goron Mark und der Zora Mark erdacht ^^ und die beiden letzteren gibt es eben wieder aufgrund des Inventar-Problems ^^° (in den späteren Kapiteln) und natürlich ist es Navi, die das Mal in seinem Nacken sehen will =3 ob's Shiek arg in den Fingern gekribbelt hat? ^_~ aber ein paar Seiten muss er sich noch gedulden ehe er arglos an Link's Körper herumgrabbeln darf *pfeif* Kapitel 9: Die lieben Verwandten -------------------------------- Nachdem sie die Wälder verlassen hatten nahm Link die Ocarina zur Hand und spielte Epona's Melodie. Und tatsächlich – so wie Malon es vorausgesagt hatte – kam die Stute kurz darauf auf sie zugelaufen. Link fragte sich ob es alleine die Melodie war, die mystische Kräfte hatte oder aber ob nicht auch Epona ein magisches Wesen war. Glücklicherweise fühlte Link sich schon sehr sicher auf dem Rücken eines Pferdes, zumindest was das Reiten anging. Etwas anderes war das Kribbeln in seinem Bauch, das wieder da war seit Shiek wie beim letzten Mal seine Hände an Link's Taille gelegt hatte um sich festzuhalten. Eigentlich eine vollkommen belanglose Geste – schließlich sollte er nicht herunterfallen – aber durch die Gefühle, die in Link ausgelöst wurden, doch irgendwie mehr als das. Je näher sie Kakariko kamen, desto näher kamen sie auch den Feuerbergen. Und daran schien irgendetwas anders zu sein. Zwar neigte sich der Tag fast schon dem Ende zu und der Himmel war durch die untergehende Sonne in ein orange-rot getaucht worden, aber auf das Gewölk direkt über dem Krater hätte das eigentlich nicht zutreffen sollen. Und dann bestätigte Shiek seine Vermutung. "Die Wolken über den Feuerbergen… irgendwie sehen sie seltsam aus…" Link nickte. "Wir sollten Darunia aufsuchen und fragen, ob in Goronia alles in Ordnung ist." Das war etwas, dass Link ohnehin hatte tun wollen. "Gut, dann machen wir uns morgen in aller Frühe auf den Weg. Dein Bruder wird sich freuen, dich wieder zu sehen.", meinte Shiek und mit einem Lächeln erinnerte Link sich daran, dass der anfangs mürrische Big Boss ihn später so sehr ins Herz geschlossen hatte. "Wenn wir zuvor noch ein wenig Schlaf kriegen wollen, sollten wir uns besser beeilen. Die Sonne geht bereits unter.", sagte Shiek. "Aber ich… ich trau mich nicht so recht, schneller zu reiten.", meinte Link und Shiek schien darauf nur gewartet zu haben. Seine Hände verschwanden von Link's Taille und der Sheikah beugte sich ein Stück weiter nach vorne um sich am Sattel festhalten zu können. Dabei blieb es nicht aus, dass er nun halb auf Link lag, der puterrot angelaufen war. "Ich zeige dir wie es geht.", sagte er und Link erschrak, weil die Stimme direkt neben seinem Ohr gewesen war. Was passierte nur mit ihm? "Ok, Epona! Dann zeig uns mal, wie schnell du bist!" Shiek drückte seine Stiefel in Epona's Flanken und die rotbraune Stute schien nichts dagegen zu haben, sich nicht mehr so langsam fortzubewegen. Freudig wiehernd ging sie in einen rasanten Galopp über und Link's Augen wurden groß. "Woah! Das ist ziemlich schnell!" Shiek lachte vergnügt und drückte sich noch ein wenig mehr an Link's Körper. "Hab keine Angst. Ich halte dich." Zu der Röte in Link's Gesicht und dem Kribbeln in seinem Bauch gesellte sich jetzt auch noch ein angenehmer Schauer, der ihm den Rücken hinunterlief. Was auch immer es war, dass da mit ihm passierte, er begann daran Gefallen zu finden. Bei diesem Tempo hatten sie Kakariko kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreicht. Bedingt dadurch und weil sie nun noch näher an den Feuerbergen waren, war noch deutlicher zu erkennen, dass mit dem Gewölk darüber irgendetwas nicht stimmte. Von hier sah es jetzt sogar so aus als würde es brennen. Sie brachten Epona in den Stall, wo die Stute neben Heu und Wasser auch noch die Gesellschaft einiger weiterer Pferde bekam. Hier trafen sie auf Anju und erfuhren, dass sie drei Wochen lang unterwegs gewesen waren. Navi nutzte die Gelegenheit um ihr zu erzählen, was die kleine Fee bereits vermutet hatte und die Kokiri ihr dann bestätigt hatten – nachdem Grog die Wälder erreicht hatte, war er zu einem Baum geworden. Zwar war Anju ein wenig traurig, doch vielmehr freute sie sich, dass ihr Bruder endlich glücklich geworden war. Die beiden Jungen waren derweil schon zu Impa's Haus gegangen. Shiek blieb direkt draußen stehen und wartete bis Link sich umgezogen hatte. Dieser war dermaßen erschöpft gewesen, dass er ziemlich schnell eingeschlafen war. Shiek kam das zugute. Er setzte sich zu Link ins Bett und beobachtete ihn, so wie er es in jeder der vergangenen Nächte getan hatte. Wieder streckte er eine Hand nach dem Jungen aus und dieses Mal, dieses Mal konnte er sich einfach nicht mehr zurück halten. Sanft strichen seine Finger über Link's Wange, der etwas Unverständliches murmelte und dann plötzlich die Augen öffnete. Shiek erstarrte vor Schreck als die waldgrünen Augen ihn verschlafen ansahen. Doch dann riss der Sheikah sich zusammen und noch ehe Link die Gelegenheit dazu hatte etwas zu sagen, hatte Shiek ihm einen Finger auf die Lippen gelegt und flüsterte: "Schhh. Du träumst. Mach die Augen wieder zu." Glücklicherweise schien Link tatsächlich nicht wach genug zu sein und tat wie ihm geheißen. Shiek hatte vor lauter Aufregung die Luft angehalten und atmete jetzt erleichtert aus. "Dir ist schon bewusst, dass Link keine Ahnung hat was los ist? Wie du weißt, ist er bei den Kokiri aufgewachsen, die diese Form der Liebe nicht kennen…", ertönte plötzlich Navi's Stimme und Shiek zuckte erschrocken zusammen. "Glaubst du, dass ich etwas Falsches tue?", fragte er und drehte sich zu ihr herum. "Keineswegs." Die kleine Fee lächelte. "Ihr seid ein süßes Paar." Shiek hatte vor lauter Nervosität einige Probleme mit dem Einschlafen. So kam es, dass er am folgenden Morgen ziemlich mitgenommen dreinblickte während Link gut ausgeruht mit einem Eimer losmarschiert war, um frisches Wasser aus dem Brunnen zu holen. "Wenn wir in Goronia sind, kann ich meinen Bombenvorrat auffüllen.", überlegte er beim Frühstück. Shiek war mit seinen Gedanken noch immer bei der vergangenen Nacht und hörte gar nicht richtig zu. "Hm hm.", meinte er nur. Link sah ihn an und ihm fiel auf, dass er das in den letzten Tagen öfter getan hatte. Er sah Shiek gerne an und jedes Mal begann sein Herz dann schneller zu schlagen. Nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg nach Goronia. Es fiel ihnen nichts Ungewöhnliches auf, erst als sie angekommen waren. Denn von den Goronen fehlte jede Spur. Allerdings nicht ganz. Ein einziger, scheinbar sehr kleiner Steingourmet, rollte ununterbrochen durch die dritte Ebene des weitläufigen Höhlensystems. "Ich sagte ja, ich sollte meinen Bombenvorrat auffüllen.", kommentierte Link die Szene, denn aus seiner Erfahrung wusste er, dass ein rollender Goron nur durch eine Explosion aufzuhalten war. Sie stiegen hinunter in die dritte Ebene und mit einem gezielten Bombenwurf konnte Link den Goronen tatsächlich zum Stillstand bewegen. Allerdings machte er keinerlei Anstalten, sich aufzurichten. Stattdessen fing er böse an zu schimpfen: "Shoot! Wie kannst du es wagen? Höre meinen Namen und erzittere, Diener Ganon's! Ich bin Link, der Held der Goronen!" Amüsiert hob Shiek eine Augenbraue. "Ist ja interessant. Du scheinst bei ihnen wirklich einen Stein im Brett zu haben, Link." Dieser schaute etwas überfordert aus der Wäsche. "Link you say?" Jetzt richtete sich der kleine Goron doch auf. Er schien tatsächlich noch ziemlich jung zu sein. Andererseits wusste Link, dass es bei den Goronen die aberwitzigsten Größenunterschiede gab. "Dein Name ist auch Link? Dann musst du der legendary Dodongo-Bezwinger sein! Mein Vater ist Darunia… erinnerst du dich an ihn?", fragte der Kleine aufgeregt. Link nickte. "Natürlich erinnere ich mich an deinen Vater." Er wollte gerade fragen, wo Darunia und all die anderen waren als Goron-Link auch schon weiterredete: "Vater benannte mich nach dir, weil du so mutig bist! Es ist ein cooler Name! Ich mag ihn sehr! Really!" Link fehlten die Worte, Shiek hingegen weniger. "Ich sage ja – Stein im Brett." "Für uns Goronen bist du ein Held, Link! Ich bin froh, dich kennen zu lernen!" Link erinnerte sich nur zu gut daran, wie enthusiastisch dieses Volk sein konnte. "Und ich freue mich, Darunia's Sohn kennen zu lernen!" Endlich hatte er seine Stimme wieder gefunden. "Sag, wo ist dein Vater? Und wo sind alle anderen?" Goron-Link schien den Ernst der Lage für einen Moment komplett verdrängt zu haben. "Oh… es ist vielleicht kein guter Zeitpunkt um dich zu fragen… bitte helfe allen!" Jetzt war Link alarmiert. "Was ist passiert?" "Mein Vater ist zum Tempel des Feuers gegangen. Da ist ein Monster! Wenn wir uns nicht beeilen, wird auch er gefressen werden!" Goron-Link fing heftig an zu schluchzen und zitterte jetzt am ganzen Leib. Shiek reichte ihm ein Taschentuch. "Was ist das für ein Monster?", fragte Link. "Vor langer Zeit lebte die böse Kreatur Volvagia in diesen Bergen. Sehr Furcht erregend! Fraß Goronen! Einer meiner Vorfahren hatte einen mächtigen Hammer, mit dem er BOOM! Volvagia besiegte! Es ist eine sehr alte Sage, aber sie ist wahr! Really!" Link nickte. "Und wo sind die anderen jetzt?" "Ganon kam her, zusammen mit vielen Monstern! Vater war gerade nicht da und ich habe mich zusammen mit dem Bombenmacher versteckt… sie haben alle gefangen genommen und sie zum Tempel des Feuers gebracht… Volvagia wird sie alle fressen!" "Aber hast du nicht gesagt, Volvagia wäre besiegt worden?", fragte Link. "Vater sagte mir, Ganon's böse Macht hat das Monster wiederauferstehen lassen… als Warnung für jeden, der sich ihm widersetzen will, wird er sie alle Volvagia zum Fraß vorwerfen! Vater ist ganz alleine zum Tempel des Feuers gegangen und will versuchen, alle zu retten… bitte hilf ihm, Link!" Diese Geschichte war wirklich ungeheuerlich. Link hoffte, dass es noch nicht zu spät sein würde. "Natürlich werde ich ihm helfen!" Goron-Link führte sie zum Versteck des Bombenmachers, das sich in einem geheimen Raum unterhalb seiner Werkstatt befand. Nachdem er dafür gesorgt hatte, dass Link's Beutel wieder randvoll mit den Minibomben gefüllt war, fragte er: "Euch ist klar, wie heiß es im Tempel des Feuers ist, boys?" " Wie heiß?", fragte Link. " Ziemlich heiß!", meinte Shiek, "Das haben wir nicht bedacht… du wirst die Hitze nicht ertragen können…" "Well, es gibt da eine Möglichkeit.", warf der Bombenmacher ein, "Allerdings sind nur Darunia und sein Sohn dazu in der Lage." Goron-Link machte große Augen. "But… ich hab das noch nie gemacht…" " Was noch nie gemacht?", fragte Link verwirrt. "Ich weiß, dass Big Brother dir damals das Goron bracelet gegeben hat, das dir unsere körperliche Kraft verleiht. Es gibt noch etwas, das überdies unsere Hitzeresistenz auf dich überträgt – die Goron Mark.", erklärte der Bombenmacher. Goron-Link sah traurig zu Boden. "Aber… ich trau mich nicht…" Shiek kniete sich zu ihm. "Du hast doch vorhin gesagt, dass dein Vater dir den Namen Link gab, weil es der Name einer sehr mutigen Person ist, nicht wahr?" Goron-Link nickte. "Na, siehst du, Link. Mit so einem Namen kannst auch du mutig sein!" Es schien zu funktionieren. Goron-Link strahlte plötzlich über das ganze Gesicht. "Du hast recht!" Der Kleine ging auf Link zu. "Bitte mache einen deiner Arme frei." Gehorsam und auch ein wenig nervös zog Link den linken Ärmel seines Hemdes hoch. Goron-Link legte beide Hände um Link's Unterarm, schloss die Augen und schien sich mächtig zu konzentrieren. Link spürte wie ihm warm wurde, immer wärmer und schließlich heiß. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Dann ließ Goron-Link von ihm ab und da wo seine Hände gewesen waren, war jetzt die Goron Mark. Sie ähnelte dem heiligen Stein des Feuers, den Darunia ihm vor sieben Jahren übergeben hatte. "Danke.", sagte Link. "Das hast du ganz toll gemacht!" Goron-Link strahlte über das ganze Gesicht. "Feuer ist jetzt zwar immer noch gefährlich für dich, aber die Hitze kann dir nicht mehr schaden. Really!" Link sah Shiek an. "Was ist mit dir?", fragte er. "Sheikah sind das Volk der Schatten. Hitze macht ihnen nichts aus.", erklärte der Bombenmacher und Navi fügte hinzu: "Feen ebenso wenig." Sie hatten darauf bestanden, dass Goron-Link sich wieder bei dem Bombenmacher verstecken sollte. Der Eingang zum Tempel des Feuers befand sich inmitten des Kraters und glücklicherweise gab es eine Abkürzung dorthin – in Form einer weiteren Melodie. it is something that grows over time... a true friendship. a feeling in the heart that becomes even stronger over time... the passion of friendship will soon blossom into a righteous power and through it, you will know which way to go... this song is dedicated to the power of the heart... listen to the bolero of fire... Link war heilfroh über die Goron Mark. Zwar fügte ihm die Hitze tatsächlich keinen Schaden zu, aber er konnte dennoch spüren, dass sie da war. Was angesichts der Tatsache, dass sie mitten in einem Vulkan standen, nicht weiter verwunderte. Nachdem sie durch den Eingang getreten waren, führte eine unheimlich lange Leiter hinunter in den eigentlichen Tempel. "Wer denkt sich so etwas nur aus?", fragte Link ein wenig erschöpft als sie endlich unten angekommen waren. "Ganz offensichtlich die Erbauer dieses Tempels.", antwortete Shiek und dann – die Hitze musste ihm zu Kopf gestiegen sein – gab er Link einen Klaps auf den Po. "Bewegung ist gut für die Figur.", fügte er mit einem Zwinkern hinzu und erinnerte sich beim Weitergehen an die wunderbare Aussicht, die er auf der Leiter gehabt hatte, da er voran gegangen war. Link sah Shiek sprachlos nach ehe er ihm folgte. Unvermittelt wanderten seine Gedanken zur letzten Nacht und er fragte sich, ob er das wirklich nur geträumt hatte. Sie trafen auf ein paar Keese und von Shiek gut gezielte Pfeile waren das Letzte, was diese zu Gesicht bekamen. Dann entdeckten sie Darunia, der auf der anderen Seite eines großen Lavagrabens stand. "Wer ist da? Bist du das, Link?" Link ging ein paar Schritte vor, damit Darunia ihn in der vor Hitze flimmernden Luft besser sehen konnte, denn offensichtlich dachte der Big Boss, sein Sohn wäre gekommen. "Darunia!", rief er. "Oh, du bist es, Brother. Du bist ganz schön gewachsen, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe! Hab dich fast nicht wieder erkannt." "Ja, lange Geschichte. Tut mir wirklich leid, dass ich nicht eher kommen konnte!" Darunia lächelte. "Wir zwei werden ein Gespräch von Mann zu Mann führen, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür… bloody Ganon sorgt hier wieder für Probleme!" Link nickte. "Ja, wir haben deinen Sohn getroffen und er hat uns alles erzählt." "Ist er in Sicherheit?", fragte Darunia besorgt. "Das ist er! Mach dir keine Sorgen! Sag uns, wie wir dir helfen können." Darunia wies auf die große Tür hinter sich. "Wenn Ganon dieses Feuer speiende Ungetüm auf Hyrule loslässt, wird die Welt in Flammen untergehen! Ich werde dort hinein gehen und versuchen, die Bestie zu bezwingen… auch wenn ich etwas besorgt bin, weil ich den legendären Hammer nicht finden konnte… well, ich habe keine Wahl." "Das kann er doch nicht ernst meinen…", sagte Navi erschüttert. "Link, als meinen Bruder bitte ich dich darum, meine Leute zu retten! Das Verlies, in das man sie gesteckt hat, befindet sich auf der anderen Seite des Tempels. Ich verlasse mich auf dich, Link!" Damit verschwand der Big Boss durch die Tür und schlug sie hinter sich zu. "Darunia, warte!", rief Link und wollte loslaufen, doch Shiek hielt ihn fest, damit er nicht in die Lava stürzte. "Wir müssen ihm hinterher!" Link griff nach dem Hookshot, aber Shiek schüttelte den Kopf. "Es gibt hier nichts, woran sich der Haken festhalten kann. Wir müssen einen anderen Weg hinüber finden. Außerdem sollen wir doch die Anderen befreien." Link sah ein, dass sie hier nicht weiterkommen würden. "Gut, aber wir müssen uns beeilen!" Das war leichter gesagt als getan, denn als sie in die gegenüberliegende Richtung weitergingen, kamen sie in eine große Höhle, deren Boden ebenfalls mit Lava überschwemmt war. Sie mussten eine ziemlich lange Hängebrücke überqueren und das war eine ganz schön wackelige Angelegenheit, noch erschwert dadurch, dass sie ständig von Keesen angegriffen wurden. Glücklicherweise war Shiek ein begabter Bogenschütze. Als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, bewegte sich mit einem Mal eine Wand neben ihnen. Jedenfalls sah es zunächst so aus. "Das ist ein Like Like!", rief Navi. Dieses Monster war ein lebendig gewordener Haufen Schleim, der seine Opfer in sein Inneres saugte. Link versetzte ihm ein paar Hiebe und die angriffslustige, schleimige Masse löste sich in Nichts auf. Sie gelangten in eine höhere Ebene, mussten sich auf dem Weg dorthin allerdings vor ein paar Torch Slugs in Acht nehmen. Das waren kleine, brennend umher kriechende Lavahaufen. Die ständige Kletterei nervte Link. "Da hätten sie sich dieses ewig lange Ding am Eingang auch sparen können…" Es ging ihm nicht schnell genug voran und er machte sich große Sorgen um Darunia. Wieder bestand der Boden aus Lava und sie gingen über ein Gitter darüber hinweg als sich plötzlich eine Feuerwand hinter ihnen auf sie zu bewegte. "Lauft!", rief Navi entsetzt. Link bekam ein déjà-vu als Shiek ihn aus der Gefahrenzone schubste und er sich daraufhin erneut unter dem Sheikah wieder fand. Dieses Mal sah Shiek ihn nicht wieder so lange an, aber dafür strich er Link eine Haarsträhne aus dem Gesicht und half ihm dann auf. Die nächste Tür, die sie öffnen wollten, schien plötzlich ein Eigenleben zu haben und drohte auf Link zu stürzen. Schnell zog Shiek ihn zurück und wenn die Situation eine andere gewesen wäre, so war Link sich sicher, hätte er noch eine Weile so nah an Shiek stehen bleiben können. Auch wenn er nach wie vor nicht verstand, warum das so ein schönes Gefühl war. Nachdem die eigenwillige Tür Bekanntschaft mit einer Minibombe gemacht hatte, zerbarst sie und die richtige Tür kam zum Vorschein. Dahinter trafen sie auf einen Flare Dancer, ein Wesen, das in der Lage war sich einen Körper aus Flammen zu erschaffen. Normalerweise waren diese Kreaturen friedlich und wunderschön anzusehen. Aber das Böse im Tempel hatte auch sie verdorben, so dass Link und Shiek sich gezwungen sahen, es zu bekämpfen. Daraufhin gelangten sie wiederum in eine höhere Ebene des Tempels. Dort fanden sie eine Art Feuerschrein und da war er – der Megaton Hammer, das mystische Artefakt, von dem Darunia und sein Sohn erzählt hatten. "Das ist ja toll!", freute sich Link, "Wenn wir jetzt noch einen Weg zu dieser Tür finden, können wir Darunia helfen!" Dabei ignorierte er die Tatsache, dass mittlerweile schon eine geraume Zeit vergangen war und es fraglich blieb, ob Darunia so lange gegen Volvagia hatte bestehen können… Shiek fiel eine Stelle im Boden auf, die leicht nachzugeben schien wenn man darauf stand und er hatte eine Idee. Er bat Link, sich mit ihm zusammen dorthin zu stellen und dann mit dem Hammer auf den Boden zu schlagen. Der Boden bebte, gab schließlich nach und sie stürzten in einen darunter liegenden Raum, in dem sie eine weitere Stelle fanden, die ebenfalls leicht nachzugeben schien. "Vielleicht funktioniert es so.", überlegte Shiek. "Was?", fragte Link. "Vielleicht kommen wir so zu der Tür, durch die Darunia gegangen ist." Tatsächlich gab es auf jeder weiteren Ebene, in die sie nach Einsatz des Hammers fielen, eine weitere Stelle im Boden. Und dann fanden sie auch endlich das Verlies der Goronen, die sich vor lauter Angst alle zusammengerollt hatten und so einen Anblick boten, der wie ein großer Haufen Steine aussah. Problemlos zertrümmerte der Megaton Hammer die Verliestür und als die Goronen Link erkannten, waren sie unglaublich froh und dankbar. Da dies ihr Tempel war, kannten sie den Weg nach draußen. Link und Shiek jedoch stellten sich auf die nächste wackelige Stelle im Boden. Wie erwartet war es die letzte gewesen und nach dem Fall erschien vor ihnen jene große Tür, durch die Darunia gegangen war. Die beiden sahen sich an, nickten und traten dann ebenfalls hindurch. Es blieb keine Zeit mehr, nachzudenken. Vor ihnen erstreckte sich eine riesige Höhle. Der Boden war mit großen Löchern übersäht, aus denen Lava brodelte. Von Darunia war nichts zu sehen. Dafür fing der Boden plötzlich an zu beben und das darunter schwimmende flüssige Feuer schien jetzt zu kochen. Dann schoss ein langes, feuerrotes Ungetüm daraus hervor. Volvagia brüllte auf und spie Feuer nach ihnen. Seine Fähigkeit zu fliegen machte den Kampf umso schwerer. Abgesehen davon, dass sie sich vor dem feurigen Atem, den es ausstieß in Acht nehmen mussten, riss die Kreatur immer wieder Steinbrocken von oben herab, welche die beiden Jungen zu zerschmettern drohten. Mit einiger Mühe, vielen Ausweichens und dem Einsatz des Megaton Hammers gelang es ihnen schließlich, Volvagia zu bezwingen. Das Wesen verschwand in einem der lavahaltigen Löcher im Boden, schnellte kurz darauf wieder hinaus und flog dann in einer kreisenden Bewegung über ihnen. Dabei entzündete es sich selbst, was kein schöner Anblick war und Link stark an King Dodongo's Ende erinnerte. Sie mussten den herabstürzenden Knochen ausweichen, doch dann war der Spuk endgültig vorbei. Die Knochen selbst gingen in einem unnatürlichen Feuer auf und als auch sie verschwunden waren, erschien ein Portal vor ihnen. Nachdem sie hindurch getreten waren, befanden sie sich erneut in der Halle der Weisen in dem Kreis aus Symbolen und Link war unwahrscheinlich erleichtert, dass Darunia auf einem dieser Symbole stand. Auch der Big Boss der Goronen strahlte über das ganze Gesicht, was angesichts seiner gesamten Erscheinung jedes Mal ziemlich imposant aussah. "Danke, Brother! Ich weiß wirklich zu schätzen, was du und deine Freunde getan habt. Ich danke euch im Namen des gesamten Volkes des Goronen!", sagte er feierlich. "Ich bin froh, dass alle gerettet sind.", erwiderte Link und Shiek nickte. "Ohne die Goron Mark, die ich von deinem Sohn erhalten habe, wäre das wohl nicht möglich gewesen." "Und niemand hat sie mehr verdient als du. Hab von Anfang an gewusst, dass du etwas ganz besonderes bist!" Er senkte seinen Kopf ein wenig und Link tat es ihm gleich. Dann lachte der Big Boss amüsiert auf. "Und wer hätte gedacht, dass ich, Darunia the wild, sich als Weiser des Feuers entpuppen würde? Ist das nicht witzig, Bruder?" Link lachte ebenfalls. "Also, da kann ich dir dein Kompliment zurück geben – es ist wohl niemand mehr dafür geeignet als du!" "Well, das ist es wohl, was man Schicksal nennt. Lass mich dir sagen, dass es mir eine Ehre ist, euch von hier aus dabei zu unterstützen, das Böse zu verbannen!" Link nickte, auch wenn ihn der Gedanke an das, was noch vor ihm lag, ein wenig bedrückte. "Es ist ein gutes Gefühl, das zu wissen. Danke… Bruder!" Es war das erste Mal, dass Link diesen Begriff benutzte, aber es war auch das erste Mal, dass er sich über die Bedeutung, die dahinter steckte, im Klaren war. Darunia hob seine Arme. "Empfange nun meine Macht, Bruder, die Energie des Feuers!" Link schloss die Augen und spürte den Strom reinster Energie. Zugleich spürte er auch die Macht der tiefen Freundschaft, die der Big Boss für ihn empfand und es erfüllte ihn mit Stolz und Freude. Darunia öffnete ihnen ein Portal, das sie zurück nach Goronia schickte. "Never forget, wir beide sind Brüder!" Die Goronen überschütteten sie mit Danksagungen und aufgrund der immensen Stärke dieses Volkes würden sie wohl den ein oder anderen blauen Fleck davon tragen. Aber, wer würde sich denn beschweren? Was gab es besseres als einen Goronen zum Freund zu haben? Natürlich vom ganzen Volk der Goronen ins Herz geschlossen worden zu sein! Goron-Link war etwas geknickt, dass sein Vater noch eine Weile nicht da sein würde, aber viel größer war seine Freude darüber, dass alle gerettet waren und seinem Vater eine solche Ehre zuteil geworden war. Auf den Ruf der Melodie hin, kam ihnen Epona auf dem Gebirgspfad entgegen. Link fragte sich nach wie vor, ob es die mystische Macht der Melodie oder Epona selbst ein magisches Wesen war. Vielleicht auch beides zusammen. Er hatte dann auch nicht mehr großartig Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Das so vertraute Kribbeln in seinem Bauch war wieder da und dieses Mal beschloss Link, diesem Gefühl weiter nachzugehen. Sein Herz pochte wie wild vor Aufregung und einen Moment lang glaubte er, sich doch nicht mehr zu trauen. Doch dann schloss Link seine Augen, ließ sich einfach nach hinten sinken und wartete ab, was passieren würde. Zunächst einmal gar nichts und irgendwie enttäuschte ihn das. Dann aber bewegten sich die Hände an seiner Taille und streichelten ihn leicht. Sein Kopf lag direkt an Shiek's Schulter und wenn er die Augen jetzt öffnete, würde Link in sein Gesicht sehen können. Er tat es. Shiek sah ihn an und lächelte. "Du musst erschöpft sein. Wir sind bald da, dann kannst du dich ausruhen." Link erwiderte das Lächeln und nickte. Er schloss die Augen wieder und genoss das Gefühl der Geborgenheit. Zurück in Kakariko erfuhren sie von einem seltsamen Ausbruch aus den Feuerbergen, der waagerecht nach oben geschossen und dann im Nichts verschwunden war. Das musste passiert sein, nachdem sie Volvagia besiegt hatten. Ein Blick hinauf zeigte das Gewölk wieder in seiner gewohnten Färbung und es war schön, ein Stück Frieden zurück erlangt zu haben. Sie waren zum Fluss hinunter gegangen. Shiek fielen beinahe die Augen aus dem Gesicht als Link sich bis auf das letzte Stück Stoff auszog und dann in das erfrischende Nass sprang. Angesichts so viel Unschuld konnte Navi sich ein Kichern nicht verkneifen und nachdem er seinen Schock überwunden hatte, lächelte auch Shiek. Dann ging er zu Impa's Haus um ihre Schlafsachen zu holen. Als er zurück kam fand er Link noch immer im Wasser planschend vor. Der Sheikah legte die Kleidungsstücke ab und zog sich nun selbst aus um ebenfalls in den Fluss zu steigen. Als Link dann nach einer Weile wieder raus wollte, drehte Shiek sich herum, damit der Junge sich umziehen konnte. Kurz darauf tat Link es ihm gleich und sie machten sich nun daran, ihre getragenen Kleider im Wasser zu säubern um sie anschließend über den Ast eines nahe stehenden Baumes zum Trocknen zu hängen. Bis zur Abenddämmerung blieben die beiden Jungen dort im Gras liegen und genossen die Ruhe. Dann sammelten Link und Shiek ihre Sachen wieder ein und brachten sie zu Impa's Haus. Dort legten sie die Kleider vor dem Kamin aus, damit sie bis zum nächsten Tag trocknen würden. Bekleidet nur in Schlafhosen- und Hemden gingen die beiden dann zu der kleinen Schenke um etwas zu essen und handelten sich aufgrund ihrer Kleidung ein paar Lacher ein, die zwar nicht bös gemeint waren, aber es war ihnen auch egal. Sie waren vollkommen in der Gesellschaft des Anderen gefangen. Als sie sich dann zum Schlafen zurückzogen, hatte Shiek wieder draußen warten wollen als ihm einfiel, dass sie ihre Schlafbekleidung bereits trugen. Auch in dieser Nacht wartete der Sheikah bis Link eingeschlafen war. Und wieder drehte er sich herum um ihn zu beobachten. Seine Gedanken wanderten zu dem Punkt als Link sich während ihres Ritts zurück zum Dorf an ihn gelehnt hatte. War das wirklich nur Erschöpfung gewesen? Dann als sie am Fluss gelegen hatten, Link sich streckte und seine Hand ihn dabei gestreift hatte. Konnte das bloß ein Zufall gewesen sein? Überhaupt waren die letzten Stunden, die sie zusammen verbracht hatten, einfach nur wunderbar gewesen. Navi hatte Recht, für Link war all das etwas völlig Neues und Shiek wollte ihn auf keinen Fall verschrecken. Er hatte sich in ihn verliebt als er ihn das erste Mal gesehen hatte und jetzt an seiner Seite sein zu können, war das größte Glück … wenn nur diese Kämpferei nicht wäre. Shiek hatte unheimliche Angst, dass Link etwas zustoßen könnte. Doch Link ging mutig den Weg, der vor ihm lag. Shiek schwor sich, ihn zu beschützen, koste es, was es wolle. Seine Hand lag wieder an Link's Wange und strich sanft über das ihm Schlaf noch unschuldiger aussehende Gesicht. Link's Augen öffneten sich. "Du träumst…", flüsterte Shiek fast automatisch, da dasselbe gestern ebenfalls passiert war. "Das hat einmal funktioniert…", kam die geflüsterte Antwort. Shiek erstarrte. Sollte das bedeuten, dass Link letzte Nacht doch wach genug gewesen war um sich daran zu erinnern? Sie sahen sich an und Waldgrün verschmolz mit Nebelgrau. Auf einmal waren ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Shiek's Herz pochte wie verrückt, er wusste nicht, was er tun sollte oder besser, er wusste es schon, war sich aber nicht sicher, ob es dafür nicht doch noch zu früh war. Ehe er sich versah, lagen seine Lippen auf denen des Jungen unter ihm und es fühlte sich einfach so richtig an, dass Shiek einige Momente lang an gar nichts mehr dachte und einfach nur fühlte. Als er von Link abließ sah er ihn aufmerksam an, aber er konnte keine Zeichen von Furcht in seinen Augen erkennen. Und Link nahm ihm seine Bedenken gänzlich als er sagte: "Das war schön." Sie lächelten sich an. "Wir sollten jetzt schlafen.", meinte Shiek dann und Link sah etwas verloren drein. "Kann ich… darf ich mich an dich lehnen?", fragte er schüchtern und Shiek hätte vor lauter Freude am liebsten einen Luftsprung gemacht. "Gerne.", antwortete er, legte sich dann hin und zog Link in eine Umarmung. "Schlaf gut.", hauchte er ihm verliebt ins Ohr und Link murmelte ein "Du auch.", zurück. Navi lag auf ihrem Kissen und lächelte in sich hinein. _________________________________________________________________________________ Shoot! = Verdammt! Link you say? = Link sagst du? legendary = legendär Really! = Wirklich! / Echt! boys = Jungs well = nun but = aber Big Brother = großer Bruder Goron bracelet = Goronen-Armband brother = Bruder bloody Ganon = verdammter Ganon Big Boss der Goronen = Chef / Oberhaupt der Goronen Darunia the wild = Darunia, der Wilde / der Feurige / der Ungezähmte never forget = vergiß niemals / denke immer daran Stein im Brett *lol* yay für Wortspiele Shiek verteilt schon wieder Taschentücher ^^° und weil ich nich immer 'Link von den Goronen / Link, der Goron' schreiben wollte, heißt der Kurze Goron-Link (nicht zu verwechseln mit Link aus Majora's Mask ^_~) yeah, Shiek und Navi sind allround-immun ^_^v (und das ist sogar canon *g*) " die Hitze musste ihm zu Kopf gestiegen sein " ach was ^^ das kommt von dem hautengen Ding, was er anhat, gibt schlechtere Blutzirkulation - weniger ins Hirn, mehr in die Hose xD ^///^ waaah, die flirten da in dem Tempel mehr drin rum als das sie sich um die Viecher kümmern *fail* " Dann ging er zu Impa's Haus um ihre Schlafsachen zu holen. " ... und um sich einen run*** zu holen xD he he, aber Linky is mir einer... vor ein paar Seiten noch wollte er noch nich ma, dass Navi ihm beim Umziehen zuguckt und jetzt springt er splitterfasernackt in den Fluß ^^° ob das auch mit seinem Mut zusammen hängt? Kapitel 10: Verliebt, verlobt, tiefgekühlt ------------------------------------------ Link hatte geglaubt nur noch aus Herzklopfen und dem Kribbeln in seinem Bauch zu bestehen. Dann hatte er etwas gefühlt, dass er bisher noch nicht gekannt hatte, aber von dem er sich sicher war, dass er mehr davon haben wollte. Am Morgen war der Junge schon sehr früh aufgewacht und hatte Shiek so lange angesehen bis auch er seine Augen öffnete. Dann hatte Link sich etwas vorgebeugt um dem Anderen zu zeigen was er wollte. Und Shiek hatte nur zu gerne verstanden. Dieses Mal war ihr Kuss länger und noch zärtlicher gewesen. Eine Woche war seitdem vergangen. Tagsüber tauschten die beiden Jungen immer wieder Küsse und kleine Zärtlichkeiten aus und Navi hatte es mittlerweile vorgezogen die Nacht bei Epona zu verbringen um die beiden nicht zu stören. Als Link dann einmal mit der kleinen Fee alleine war fragte sie: "Du magst Shiek sehr, nicht wahr?" Link nickte lächelnd. "Aber, was ist nur los mit mir? Es ist ein wunderschönes Gefühl, aber ich verstehe nicht warum es da ist. Ist das ein Zauber?" "Oh, es ist der wohl mächtigste Zauber, den es gibt.", antwortete die kleine Fee geheimnisvoll, "Du bist verliebt." "Was ist verliebt?", fragte Link neugierig. Navi musste lachen. "Es heißt – was ist Liebe." Beleidigt zog Link einen Schmollmund. "Du hast doch 'verliebt' gesagt…" "Na, weil wenn du verliebt bist, liebst du Jemanden und das nennt man Liebe." Link schaute nun einigermaßen verwirrt drein. "Ok… und was ist Liebe jetzt?" Verträumt drehte Navi ein paar kleine Kreise in der Luft. "Liebe", begann sie, "ist fast so wie Freundschaft. Aber anders als mit einem Freund tut man mit Jemanden, den man liebt auch noch andere Dinge." "Was für Dinge?", fragte Link. Er erinnerte sich da schon an verschiedene Gelegenheiten als sie sich an Stellen berührt hatten wo ihm ganz anders geworden war. Zuletzt war ihm dabei dann auch etwas sehr Sonderbares passiert. Ob Navi das meinte? "Man will immer in der Nähe des Anderen sein und sich am liebsten gänzlich verbinden.", erklärte die kleine Fee. "Wie verbindet man sich mit Jemandem?" Navi's Leuchten wurde dunkelrosa. "Nun, das kann ich dir nicht erklären… aber Shiek wird es dir zeigen wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist." "Oh…", meinte Link. Er hatte es immer noch nicht so ganz verstanden, aber vielleicht konnte man so etwas wie die Liebe auch gar nicht in Worte fassen. In jedem Fall hatten ihn Navi's Worte sehr neugierig gemacht. Als er dann am Abend mit Shiek zusammen im Bett lag fragte Link: "Wirst du dich mit mir verbinden?" Shiek versteifte sich und sah den Jungen in seinen Armen fassungslos an. "Ich… wieso fragst du?" Link sah ihn unschuldig an. "Navi meint, dass du das tun wirst." Er würde mit der kleinen Fee ein ernsthaftes Wörtchen reden müssen. "Und wie beim Schatten der Drei kommt sie darauf?" "Sie hat gesagt, dass man sich mit Jemandem den man liebt verbinden will.", erzählte Link und überlegte dann. Wenn er in Shiek verliebt war, bedeutete das dann gleichzeitig, dass Shiek auch in ihn verliebt war? Irgendwie schien das alles ziemlich kompliziert zu sein und so fragte Link: "Sag, Shiek. Liebst du mich?" Schlagartig wurde dem Blonden bewusst, dass er so sehr darauf versessen gewesen war es langsam mit Link anzugehen, dass er es bisher völlig versäumt hatte seine Gefühle in Worte zu fassen. Shiek lächelte und strich Link sanft durch das Haar. "Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben!" Die Tage zogen sich friedlich dahin und man hätte den Schrecken, den sie hinter sich hatten und der noch vor ihnen lag, fast vergessen können. Aber eben nur fast… Link und Shiek halfen gerade in der Schenke beim Abwasch als aufgeregte Dorfbewohner herein stürmten. Sie berichteten, dass unten am Fluss Ruto, die Prinzessin der Zora, aufgetaucht sei, die dringend mit Link reden wollte. Sie sei zu geschwächt um selbst herzukommen. Link und Shiek eilten zum Fluss. Ruto hatte sich ganz schön verändert seit er sie vor sieben Jahren das letzte Mal gesehen hatte. Und wenn Link nicht bereits gewusst hätte wer sie war, hätte er sie nicht erkannt. Sie war fürchterlich aufgelöst, aber immerhin schien sie keine äußerlichen Wunden zu haben. "Ruto! Was ist passiert?", rief Link. "Link von den Goronen sagte, dass man dich 'ier finden würde. Link, etwas Schreckliches ist gesche'en… Zora's Reich… vollkommen eingefroren… ma père… in rotem Eis gefangen… bitte 'ilf uns!" Sie verlor das Bewusstsein und Shiek griff nach ihrem Arm damit sie nicht untertauchte. Als er die Prinzessin der Zora dann allerdings murmeln hörte: "Link, mon amour…" hätte Shiek sie fast wieder losgelassen. Doch der Blonde bekam nicht allzu viel Gelegenheit für Eifersüchteleien. Weiter flussaufwärts glitzerte es mit einem Mal seltsam und als dieses Glitzern immer näher kam konnten sie erkennen, dass es sich um Eis handelte. Schnell zogen sie Ruto aus dem Wasser und mussten fassungslos mitansehen wie sich das Eis immer weiter in Richtung Hylia-See ausbreitete. Obwohl Link zunächst Impa's Haus ansteuern wollte brachten sie Ruto zur Schenke. Er würde es nicht zugeben, aber Shiek wollte diese Frau nicht unter seinem Dach wissen. Nicht nachdem was sie zuvor über Link gesagt hatte. Das entsprach seiner Natur, Sheikah waren fast ebenso eifersüchtig wie leidenschaftlich. Während sie darauf warteten, dass Ruto wieder zu sich kam fragte Shiek: "Was hat sie da vorhin gemeint?" Link hatte keine Ahnung was los war und er hatte Ruto's Worte auch gar nicht mitbekommen. "Prinzessin Ruto glaubt, dass sie mit Link verlobt ist…", erklärte Navi. "Was?", fragte Shiek erschüttert. "Ja, genau. Ich hab Navi damals schon gefragt was das heißt… aber sie hat nur gelacht. Mädchen eben!" "Und wieso glaubt sie das?", verlangte Shiek zu wissen. "Link hat sie damals gerettet nachdem Ganon den Schutzheiligen der Zora, Jabu-Jabu, verflucht hatte. Als Dank dafür gab Ruto ihm ihren Boomerang, den Zora-Saphir und… einen Kuss auf die Nase. Na ja und dann hat sie noch gemeint, dass er nicht so lange wegbleiben sollte, weil sie jetzt verlobt seien…", erzählte Navi. Shiek's Wut war einer großen Hilflosigkeit gewichen. Er hatte davon gehört, dass der heilige Stein des Wassers bei den Zora als Verlobungszusage benutzt wurde. Link hingegen war genervt, weil er sich außen vor gelassen fühlte. "Könnte mir jetzt mal bitte irgendjemand erklären was verlobt bedeutet?" Shiek sah traurig zu Boden. "Wenn man jemanden liebt kann man sich mit ihm verloben und ihn dann heiraten…" "Dann kann ich nicht mit Ruto verlobt sein, weil ich doch Shiek liebe!", sagte Link entschlossen. Vielleicht wusste er nicht was 'verloben' bedeutete oder 'heiraten', aber er war sich mittlerweile ziemlich sicher zu wissen was Liebe war. Etwas, dass er keinesfalls für Ruto empfand. Als er Link's Worte hörte war in Shiek wieder Hoffnung aufgekeimt. Zwar hatte Link immerzu gesagt, dass ihm all das gefiel was Shiek mit ihm tat und dass er gerne Zeit mit ihm verbrachte. Aber er hatte ihm bisher nie gesagt, dass er ihn liebte. Selbst dann nicht als Shiek ihm seine Liebe gestanden hatte. Es jetzt in dieser Situation zu hören machte den Sheikah zum wahrscheinlich glücklichsten Wesen in ganz Hyrule und er zog Link in eine zärtliche Umarmung. "C'est incroyable! 'at das Volk der Sheikah eine so schlechte Meinung von den Zora, dass du glaubst ich würde Link zwingen, mich zu lieben?", ertönte eine leicht ärgerliche Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich herum. Ruto sah zwischen den beiden hin und her und seufzte dann. "Ich 'ätte dich damals nicht ge'en lassen sollen… fand dich schließlich vor sieben Jahren schon un'eimlich süß! Hélas! 'ätte mir klar sein müssen, dass du einmal so gut aussehen wirst, dass sogar die Schatten darauf aufmerksam werden…" Shiek wollte etwas sagen, tat es dann aber doch nicht. War das Problem damit aus der Welt geschaffen? Er würde auf die Antwort noch eine Weile warten müssen. "Der ganze Fluss ist vereist!", kam Navi auf das ursprüngliche Problem zurück. "Wie ist das passiert?" Ruto setzte sich auf. "Ganon!", spie sie aus. "Dieser vermaledeite Schurke kam in unser Reich und verlangte von meinem Vater, ihm die Treue zu schwören. Vater hat sich geweigert und ihn davon geschickt. Bien entendu! Daraufhin sperrte Ganon ihn in rotes Eis… dann ging er 'och zur Quelle und… auf einmal war das Eis überall… ich schwamm so schnell ich konnte 'ierher, weil wir vor einiger Zeit von den Goronen erfahren 'aben, dass Link sich in Kakariko aufhält… Ah!" Ruto legte eine Hand an ihren Kopf. "Dieses Eis ist so böse wie jener, der es erschaffen hat…" Mamamu Yan kam herbei geeilt. "Leg dich wieder hin, Kindchen. Du brauchst Ruhe."   Nachdem sie sichergestellt hatten, dass man sich um Ruto kümmern würde, holten sie ihre Ausrüstung und machten sich auf zu Zora's Reich. Der gefrorene Fluss war wirklich ein seltsamer Anblick. Als sie dann endlich an dem Wasserfall angekommen waren, hinter dem der Eingang zum Reich der Zora lag, standen sie vor einem Problem, denn auch dieser war eingefroren. Link versuchte es dennoch mit der Hymne des Triforce. Ein lautes Knacken ertönte und dann schnellten plötzlich riesige Eiszapfen auf sie zu. Link zog Shiek in einer schnellen Bewegung zu sich heran und schaffte es rechtzeitig die tödlichen Geschosse mit dem Hylian Shield abzuwehren. "Ok, das hat nicht funktioniert.", stellte er fest. "Mal sehen wie diesem blöden Zeug das hier gefällt!" Link beschwor das Feuer der Drei und dem hatte das böse Eis nichts entgegenzusetzen. Unnachgiebig schmolz es dahin und die beiden Jungen sprangen zu dem Eingang hinüber. Zora's Reich war tatsächlich über und über mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Außerdem war es bitterkalt und fröstelnd rieb Link seine Hände aneinander. Shiek fielen auf Anhieb eine Menge Dinge ein mit denen er dafür sorgen könnte, dass Link wieder warm – sehr warm – würde. Doch zunächst einmal mussten sie dieses Eis und die Prinzessin loswerden. Im Thronsaal fanden sie König Zora Do Bon XVI eingeschlossen in rotem Eis vor. "Wieso ist dieses Eis rot?", wollte Link wissen. "So genau weiß ich das auch nicht.", antwortete Shiek, "Aber rotes Eis schmilzt nur dann wenn es mit blauem Feuer in Berührung kommt. Die Flamme des blauen Feuers ist gegen Wasser immun und wird daher von den Zora geschätzt." Link erinnerte sich an die bläulich leuchtende Fackel, die vor sieben Jahren einmal hier gebrannt hatte. Sie gingen weiter bis zur Quelle, die ebenfalls vollkommen in Eis versunken war und mit ihr Jabu-Jabu, der Schutzheilige der Zora. Mittlerweile war es dunkel geworden und es schneite. "Das ist echt völlig verrückt…", meinte Link und Shiek nickte. "Ich hätte daran denken sollen, Umhänge mitzunehmen." Doch dafür blieb jetzt keine Zeit. "Lass uns schnell blaues Feuer finden um den König aufzutauen." "Ein Feuer wäre jetzt wirklich nicht schlecht.", erwiderte Link bibbernd. Sie gingen bis zu der großen Eisscholle, in der Jabu-Jabu eingeschlossen war. "Schau mal, da hinten ist eine Höhle. Vielleicht finden wir das Feuer dort." Es war eine ziemlich rutschige Angelegenheit über die riesige Eisschicht bis zu dem Höhleneingang zu gelangen. Auch dort drin war alles mit Eis überzogen. Aber es war auch seltsam hell. Irgendwo musste es eine Lichtquelle geben. Sie gingen weiter hinein. Immer wieder mussten sie aus dem Boden schießende Stalaktiten aus dem Weg räumen um weiter voran zu kommen und sich vor den mitunter herabstürzenden Stalagmiten in Acht nehmen. Wie schon zuvor am Wasserfall schien das Eis ein Eigenleben zu besitzen, allerdings keines von freundlicher Gesinnung ihnen gegenüber. Sie gelangten in einen größeren Raum und wurden sogleich von einer Gruppe Freezzards angegriffen, Monstern, die komplett aus Eis bestanden und ihre Opfer mit derartig kaltem Wind angriffen, dass sie einfroren. Das Feuer der Drei leistete ihnen hier große Hilfe. Daraufhin kamen sie in einen Raum, in dessen Mitte sich zwei riesige Sensen aus Eis drehten. Ohne den mächtigen Feuerzauber der Great Fairy hätten sie in dieser Höhle vor einem echten Problem gestanden. Sie bogen um eine Ecke und fanden endlich wonach sie gesucht hatten. In dem Raum vor ihnen gab es neben einer Menge Keese eine große Schale und darin brannte tatsächlich blaues Feuer. "Wow.", gab sich Link von sich. Obgleich es gar nicht einmal so ungewöhnlich war. Immerhin kannte er die grünlich gefärbten Flammen von den Brunnen der Great Fairy. Allerdings hatten diese dieselbe Eigenschaft wie gewöhnliches Feuer und waren heiß. Neugierig ging der Junge auf die Schale zu und streckte eine Hand aus. "Es ist tatsächlich kalt.", stellte er erstaunt fest. "Sheikah lügen nicht!", sagte Shiek ein wenig beleidigt. Link lächelte ihn an und wie hätte Shiek da noch weiter schmollen können? "Allerdings wäre mir an einem so kalten Ort wie diesem ein warmes Feuer schon ganz recht. Wie sollen wir es jetzt überhaupt in den Thronsaal bekommen? Müssen wir die ganze Schale tragen?" Angesichts der Größe des Gefäßes war Link nicht wohl bei der Vorstellung, es den ganzen rutschigen Weg zurück tragen zu müssen. Aber  Shiek zog ein paar kleine Fläschchen hervor. "Hiermit können wir das Feuer transportieren. Gespannt beobachtete Link wie Shiek die Fläschchen jeweils in die Flamme tauchte und das Feuer dann tatsächlich darin weiter brannte. Auf einmal begann die Höhle zu beben und der Gang, durch den sie gekommen waren, wurde durch eine dicke Eisschicht versperrt. Als Link versuchte sie mit dem Feuer der Drei zu schmelzen regenerierte sie sich jedes Mal zu schnell als das sie es hindurch geschafft hätten. Und das blieb nicht das einzige Problem. "Der Raum wird immer kleiner!", bemerkte Navi und tatsächlich schien die Eisschicht an den Wänden immer dicker zu werden. "Wir müssen hier raus!", rief Shiek. Sie rannten los. Shiek hielt den Hylian Shield über sie um die herabstürzenden Stalaktiten abzuwehren während Link ihnen mit dem Triforce Sword den Weg durch die Stalagmiten frei räumte bis sie endlich einen Weg nach draußen fanden.   Nachdem sie König Zora Do Bon XVI mittels des blauen Feuers aus dem roten Eis befreit hatten brauchte der Monarch zunächst eine Weile bis er wieder zu sich kam. "Oh… ich lebe ja noch!", stellte er etwas benommen fest. Dann fiel sein Blick auf die beiden Jungen. "Wart ihr es, die mich retteten?" Link nickte. "Wir sind zu der Höhle hinter der Quelle gegangen um blaues Feuer zu holen." König Zora Do Bon XVI schaute irritiert drein. "Pardon? Sagtet ihr 'öhle? Aber die einzige 'öhle, die es dort gibt, ist die der Great Fairy …" "Dann war das Ganze wahrscheinlich von Ganon inszeniert um uns in eine Falle zu locken…", vermutete Shiek mürrisch. "So wird es wohl sein.", bestätigte der König. "Aber nichts desto trotz danke ich euch, dass ihr mich befreit 'abt!" Dann sah er sich um und seine Augen weiteten sich schockiert. "Aber was… was im Namen der Drei ist denn 'ier passiert? Dieser elende Ganon!… wo ist meine Tochter? Mon Dieu!" "Ruto ist in Kakariko.", beruhigte Link ihn, "Sie hatte es geschafft vor dem Eis zu fliehen und uns um Hilfe gebeten." Jetzt besah sich König Zora Do Bon XVI Link etwas genauer. "Ich kenne dich doch, n'est-ce pas? Du bist der Junge, der Ruto damals gerettet 'at als Ganon unseren Schutz'eiligen verfluchte." Link nickte ein wenig verlegen. Zora Do Bon XVI lächelte. "Komm 'er, mein Junge." Jetzt war Link doch ein wenig mulmig zumute und auch Shiek war nervös. Was wenn der König mit Link über die Verlobung mit seiner Tochter reden wollte? Die Sorgen des Jungen mit den nebelgrauen Augen erwiesen sich jedoch als unbegründet. Als Link neben dem Zora Oberhaupt stand bat dieser ihn, den Ärmel seines Hemdes hochzuziehen. Link tat wie ihm geheißen. "Als Dank dafür, dass du meinem Volk ein weiteres Mal zur Seite stehst, verleihe ich dir 'iermit die Zora Mark. Sie verleiht ihrem Träger die Fähigkeit sich wie ein Angehöriger unseres Volkes unter Wasser bewegen zu können." Es war ähnlich wie zuvor bei der Goron Mark, die Link erhalten hatte. Allerdings wurde ihm diesmal immer kälter und außerdem hatte er plötzlich das Gefühl als würde er ertrinken. Dann ließ Zora Do Bon XVI von ihm ab und dort wo seine Hände gewesen waren, war jetzt die Zora Mark, ein Mal in Form des Symbols der Zora. Link bedankte sich. "Da du vom Volk der Schatten bist besitzt du bereits die Fähigkeit unter Wasser atmen zu können und benötigst die Zora Mark nicht, so dass ich dir da'er nur mein Wort des Dankes geben kann", sagte der König an Shiek gewandt und Link fragte Navi daraufhin: "Lass mich raten, für Feen gilt dasselbe?" Die kleine Fee nickte kichernd. Dann wurde sie wieder ernst und fragte: "Aber wie sollen wir nur die anderen aus dem Eis befreien? Wenn wir versuchen es zu schmelzen greift es uns an…"  "Natürlich ebenfalls mit blauem Feuer, mes amis.", erklärte Zora Do Bon XVI. Er klatschte einmal in die Hände und die Fackel, die im Thronsaal stand, entzündete sich. Link war beeindruckt. "Aber ich dachte man kann damit nur dieses rote Eis schmelzen." "Das rote Eis, in dem der König eingeschlossen war, diente nur dafür uns dazu zu bringen nach blauem Feuer zu suchen. Ganon wird gehofft haben, dass wir aus dieser Höhle nicht wieder lebend herauskommen…", sagte Shiek. "Le feu bleu wurde bereits von meinen Vorfahren überliefert.", erklärte der Monarch, "Es 'ält dem Wasser in unserem Reich stand und eignet sich ebenso für das Schmelzen jeglichen Eises."   Sie machten sich ans Werk. Da sie mit den kleinen Fläschchen immer nur sehr wenig Eis schmelzen konnten, dauerte es etwas bis sie den größten Teil der Haupthalle freigelegt hatten. Zudem wurde das Ganze noch dadurch erschwert, dass das Eis immer wieder versuchte nachzuwachsen. Das plötzliche Aufkommen des böses Eises hatte eine Menge Zerstörung hinterlassen, doch sie fanden ein paar kleine Fackeln, die sie an den Rändern der bereits frei geschmolzenen Fläche platzierten. Viele Zora waren wieder befreit, doch es gab noch eine Menge zu tun. "Wir werden uns als Nächstes um die Quelle kümmern um den armen Jabu-Jabu zu befreien.", erklärte König Zora Do Bon XVI dann. "Aber ihr 'abt bereits genug für uns getan. Außerdem ist meine Tochter noch immer in Kakariko. Jemand muss ihr mitteilen, dass sie zurückkehren kann."   Link, Shiek und Navi machten sich auf den Weg zurück nach Kakariko. Der nächste Morgen dämmerte bereits was bedeutete, dass sie die ganze Nacht in Zora's Reich gewesen waren. Link gähnte herzhaft und wäre am liebsten auf der Stelle eingeschlafen. Shiek legte von hinten seine Arme um Link's Bauch und küsste ihn auf den Hals. "Mein süßer, müder Held." "Nenn mich nicht so…", murmelte Link. "Wie?", fragte Shiek neckend. "Süß oder müde?" Link drehte sich herum und wollte gerade zu einer Standpauke ansetzen, kam allerdings nicht dazu, weil Shiek's Lippen jetzt auf seinen eigenen lagen. Sie brauchten erheblich länger um das Dorf zu erreichen, weil sie sich alle paar Schritte wieder küssten und herumalberten. Navi schaute sich das Schauspiel lächelnd an. Sie war froh, dass Link so glücklich mit Shiek war.   In Kakariko angekommen gingen sie direkt zu Mamamu Yan's Schenke. "Wir haben deinen Vater und einen Großteil des Volkes befreit.", berichtete Navi. "Das sind wundervolle Nachrichten!", sagte Ruto ehrlich. "Ich danke euch für eure 'ilfe!... und ich danke dir, Shiek, dass du mich vor dem Eis gerettet hast." Sie lächelte und Shiek nickte. Dann setzte sie ein ernstes Gesicht auf. "Bist du der Meinung, dass du etwas gut machen musst nachdem du mich sieben lange Jahre auf dich 'ast warten lassen, Link?" Link stand der Mund offen. Ruto sah Shiek an und der erwiderte ihren Blick kommentarlos. "Mon Dieu! Seid doch nicht so ernst. Jetzt ist nicht der passende Zeitpunkt um über Liebe zu reden…" Die Prinzessin der Zora berichtete ihnen, dass sie unbedingt schnellstens zum Hylia-See müsse, weil sie spürte, dass etwas mit dem Tempel des Wassers nicht stimmte. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Eifersucht hin oder her, sie mussten Ruto helfen. Also zog Shiek seine Harfe hervor und brachte Link die Melodie bei mit der sie zum Tempel gelangen würden.   time passes, people move... like a river’s flow, it never ends... a childish mind will turn to noble ambition... young love will become deep affection... the clear water’s surface reflects growth... now listen to the serenade of water to reflect upon yourself...   ________________________________________________________   ma père = mein Vater mon amour = mein Liebster C'est incroyable! = Das ist unglaublich! Hélas! = Ach! / O weh! Bien entendu! = Selbstverständlich! Pardon? = Wie bitte? Mon Dieu! = Meine Güte! n'est-ce pas? = nicht wahr? mes amis = meine Freunde Le feu bleu = Das blaue Feuer   Navi hatte es mittlerweile vorgezogen die Nacht bei Epona zu verbringen um die beiden nicht zu stören. kein free-porn für Navi xD   "Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben!" awww fluff *_______* der Satz is so geklaut aus Disney's Robin Hood ^^ da sagt Robin es zu Marian... aber trotzdem, awww *___*   ...hätte Shiek sie fast wieder losgelassen... ich konnt's mir nich verkneifen ^___^ *rofl* ja ne, die arme Ruto hat's schon nich leicht ^^° aber wer eignet sich besser für ne Eifersuchtsszene? eigentlich war das so gar nich geplant, aber als ich die Szene geschrieben hab, konnt ich mir plötzlich so richtig vorstellen wie sie auf französisch (natürlich ^^) anfängt herumzuschimpfen =3 und Linky saves the day ^^ Held in allen Lebenslagen... aber für ihn ist die Sache schließlich klar ^_~   Shiek fielen auf Anhieb eine Menge Dinge ein mit denen er dafür sorgen könnte, dass Link wieder warm – sehr warm – würde. hentai Shiek xD verkennt völlig den Ernst der Lage ^^°   yeah... Stalaktiten und Stalagmiten ^^° ich merk mir einfach nich, was was is… musste zigmal nachschauen als ich's geschrieben hab xD   ursprünglich sollte Ruto schon im Tempel sein, aber dann fiel mir auf, dass das zeittechnisch nicht hingehauen hätte, da ich die Welt (also Hyrule) ja größer haben wollte und Link, Shiek und Navi nicht lange genug weg waren... Kapitel 11: Weil ich du bin --------------------------- Die Melodie brachte sie zum Hylia-See, der obwohl es wie aus Eimern schüttete mittlerweile nicht mehr als eine Pfütze war. Sie schwammen zum Eingang des Tempels, der mittlerweile ebenfalls fast freigelegt war. Nachdem sie hindurch getaucht waren konnten sie zunächst einmal nichts ungewöhnliches ausmachen. Link erfuhr, dass der Tempel aus drei Ebenen bestand und man den Wasserstand dementsprechend anpassen konnte. Sie beschlossen in der untersten Ebene anzufangen. Als sie dann gerade das Ende eines Ganges erreichten sagte Ruto: "Ich glaube ich weiß was den See austrocknen lässt. In meinem Volk gibt es die Legende von einem Monster, das die Fähigkeit hat Wasser aufzusaugen. Wenn das der Ursprung für das Verschwinden des Wassers aus dem See ist müssen wir die Kreatur finden und bezwingen!" Ohne eine Antwort abzuwarten schwamm sie weiter und war dabei so schnell, dass die anderen sie bald aus den Augen verloren. "Herrje, mit diesem Weibsbild hat man wirklich nur Ärger…", grummelte Shiek, aber Link lächelte und griff nach seiner Hand. "Lass uns das hier einfach schnell hinter uns bringen, ok?" Link's Lächeln wirkte wie ein Wundermittel gegen Shiek's schlechte Laune. Allerdings sollten sie schon bald feststellen, dass man im Tempel des Wassers nicht wirklich schnell vorankommen konnte wenn man sich nicht auskannte. Sie fanden eine Tafel mit dem Triforce-Symbol darauf und dem Hinweis, dass sich der Wasserstand ändern würde wenn man die Hymne des Triforce spielte. Sie taten es, hatten dann aber keine Ahnung wohin sie als nächstes gehen sollten. Nach einigem Hin und Her, vielen Türen und Gängen, zwei weiteren Tafeln und einer Menge Ärger mit angriffslustigen Stingern, Shell Blades, sowie Tektites blieb Shiek schließlich stehen und meinte genervt: "Ich habe überhaupt keine Ahnung mehr in welcher Ebene wir uns gerade befinden… dieser Tempel ist der reinste Irrgarten!" Das sollte jedoch nicht ihr größtes Problem bleiben. Der nächste Raum den sie betraten war äußerst seltsam. Er schien unendlich zu sein, man konnte die Wände nicht mehr sehen. "Das ist eine Illusion.", sagte Shiek, "Seid vorsichtig!" Der Boden sah aus wie die Oberfläche eines Meeres und die Tür, durch die sie gekommen waren, stand auf einer Insel. Dort wo wohl die andere Seite des Raumes sein musste war nur eine ebensolche Insel mit einer Tür darauf zu sehen. In der Mitte davon befand sich eine dritte kleine Insel, auf der ein blätterloser Baum stand. "Was soll denn das?", fragte Link verwirrt. Die Tür durch die sie gekommen waren ließ sich nicht mehr öffnen. Und auch die andere Tür schien verriegelt zu sein. Als sie sich dann umdrehten schien etwas an dem Baum in der Mitte zu stehen. Vorsichtig gingen sie darauf zu und erstarrten alle drei zugleich. Das etwas war... Link. Eine dunkle Version des Jungen. Er sah aus wie Link's Spiegelbild, nur dass er sehr blass war, schwarzes Haar hatte und ebenso schwarze Kleidung trug. "Was... ist das?", fragte Link schockiert. Das Wesen hob seinen Kopf und funkelte sie mit roten Augen an. "Wer ich bin?" Jetzt sah es Link direkt an. "Aber das weißt du doch ganz genau." Link wich einen Schritt zurück ohne zu merken, dass er es tat. "Ok, du sagst mir jetzt bitte, dass das auch eine Illusion ist!" Shiek wünschte es wäre so. Aber als ein Angehöriger des Schattenvolkes wusste er genau, dass vor ihnen eine reale Existenz stand. "Es ist echt… er ist… dein Schatten." Es folgte ein lautes, amüsiertes Lachen. "Hast du mich vermisst, Link?" Das konnte doch nicht sein. Doch selbst wenn Shiek es nicht gesagt hätte so spürte etwas in Link, dass es stimmte. Etwas in ihm reagierte auf seinen Schatten. "Wenn du mein Schatten bist, warum bist du dann nicht hinter mir wie ein normaler Schatten?" Auf dem blassen Gesicht formte sich ein Grinsen. "Oh? Hinter dir willst du mich haben sagst du? Ich hatte ja keine Ahnung… aber bitte, wie du willst." Blitzartig löste der Schatten sich auf um sich genau hinter Link wieder zu materialisieren. Seine Arme legten sich um den Körper des Anderen und er presste ihn fest an sich. "Was?", rief Link erschrocken. Shiek's Augenbrauen zogen sich zusammen. "Lass ihn sofort los!" "Link!", rief Navi. "Manieren sind das. Meine lichte Hälfte und ich sind gerade erst wieder vereint und schon sollen wir uns wieder trennen… tz tz tz" Dennoch lockerte der Schatten seinen Griff tatsächlich, so dass Link sich nach dem anfänglichen Schock von ihm losreißen konnte. Nachdem der Junge sich ein paar Schritte von ihm entfernt hatte starrte er sein Ebenbild an. "Wieso?" Der Schatten hielt seinem Blick stand. Link wusste nicht warum, aber dennoch glaubte er in den funkelnden Augen Traurigkeit zu sehen. "Es gibt mich, weil deine unschuldige Seele tötete... und jetzt... töte ich dich!" "Bei den Drei!", gab Navi schockiert von sich und Shiek fügte hinzu: "Wie hat Ganon das nur zustande gebracht?" "Es ist mir egal wie er es gemacht hat!", sagte Link wütend. Er zog das Master Sword und im selben Moment tat sein Ebenbild es ihm gleich. "Unheimlich…", murmelte Navi. Abgesehen davon schien sich das Ganze zu einer unlösbaren Aufgabe zu entwickeln. Egal was Link auch versuchte, sein Schatten tat im gleichen Moment dasselbe. Shiek spannte den Fairy Bow, doch der Pfeil ging direkt durch das Wesen hindurch als wäre es gar nicht da. Link war mittlerweile schon ziemlich außer Atem. Und plötzlich standen Shiek und Navi wieder vor der Tür durch die sie den Raum betreten hatten. "Was? Aber wie…?", fragte Navi verwirrt und sah sich um. "Wo ist Link?" Ohne zu Zögern öffnete Shiek die Tür, doch der Raum dahinter war vollkommen leer. ~~~~~~~ Währenddessen... Ihm war eine Idee gekommen und Link hatte den Wind der Drei beschworen. Doch der Zauber schien keine Wirkung zu haben. Mit einem Grinsen im Gesicht kam sein Schatten auf ihn zu. "Hast du wirklich geglaubt, dass es funktionieren würde? Diese Magie kann an mir nicht wirken!" Link verstand das nicht. Dann bemerkte er das Fehlen von Shiek und Navi und war dadurch so sehr abgelenkt, dass ihm zu spät auffiel, dass sein Schatten jetzt direkt vor ihm stand. Als Link wieder zu sich kam war das erste was er spürte der Schmerz an seinen Handgelenken. Was nicht weiter verwunderlich war. Seine Hände waren über ihn an einen Ast des Baumes gefesselt. Außerdem war ihm fürchterlich schwindelig. Was war passiert? "Tze, deine Reinheit ist unerträglich" Die Stimme war so nah. Sein Kopf fuhr herum. Neben ihn an den Stamm des Baumes gelehnt stand der Schatten. "Warum?", fragte Link und sein Ebenbild verzog das Gesicht. "Zweifel, Sorge, Neid, Wut, Verbitterung, Angst, Hass... ich bin die Manifestation all deiner negativen Gefühle und Gedanken… deine dunkle Seite." Was redete er da nur? "Warum glaubst du zu wissen wer ich bin?" "Weil ich du bin, Link!" Link fühlte wie eine Welle von Gefühlen auf ihn einschlug – Hass auf Ganon, weil er an allem Schuld war… Verbitterung darüber, die Last der Verantwortung für die ganze Welt tragen zu müssen obwohl er es niemals gewollt hatte… und Wut gegenüber dem Wesen, das vor ihm stand, weil es glaubte ihn zu kennen… der Schatten wusste nichts über ihn… Link hatte nichts mit ihm gemein und daran würde sich niemals etwas ändern! … er wusste, dass es nicht stimmte… wusste, dass der, nein, sein Schatten Recht hatte… ~~~~~~~ Als Shiek bewusst wurde, dass Link ganz offensichtlich allein zurück geblieben war brach unbarmherzige Hilflosigkeit über ihn ein. Er hatte Link nicht beschützen können… er hatte geschworen immer für ihn da zu sein und jetzt… wusste er nicht einmal wo er nach dem Jungen suchen sollte. Shiek flüchtete sich in die Schatten und brach schluchzend zusammen. Eine sanfte Hand legte sich auf seine Schulter und er sah auf. "Mutter…" Tränen der Verzweiflung liefen an seinen Wangen hinab und Impa zog ihn in eine Umarmung. "Weine nicht, mein Junge.", sagte sie während ihre Hand beruhigend über seinen Rücken strich. "Aber… Link…" Impa brachte etwas Abstand zwischen sie und sah ihren Sohn mit einem Lächeln an. "Hast du denn vergessen wer du bist, Shiek? Was du bist? Es ist ein Leichtes für dich Link dort zu finden wo er sich gerade befindet." ~~~~~~~ Der Schatten hatte sich vor ihn gestellt. Seine Hand lag an Link's Seite während er einen Finger der anderen unter Link's Kinn legte und ihn dazu brachte in seine spottenden Augen zu sehen... und dann war da plötzlich kein Spott mehr... sein Schatten starrte ihm direkt in die Augen und er… zitterte. Sein Atem war flach und unregelmäßig und sein Griff an Link's Hüfte jetzt so fest, dass seine Fingerspitzen weiß waren. Seiner lichten Hälfte so nah zu sein war unbeschreiblich. Alles was Link fühlte, fühlte sein Schatten ebenso. Die beiden Seelenhälften verschwammen ineinander und alles was sie ausmachte spürten sie gleichsam. Eine ganze Weile konnte der Schatten nur zitternd dastehen, überwältigt von der Verbundenheit mit dem Bewusstsein seiner lichten Hälfte. Es fühlte sich an als würden sanfte Federn über seine Haut bis in sein Wesen hinein tanzen. In diesem Moment fühlte der Schatten was er noch niemals zuvor empfunden hatte… und er wusste ohne zu wissen warum, dass er seine lichte Hälfte niemals töten konnte… weil er sich selbst dann ebenfalls töten würde. "Mitleid… Güte… Vergebung… Freundschaft…" Ein sanftes Lächeln erschien auf dem Gesicht seines Schattens. Dann verdrehte er die Augen und brach zusammen. "Shiek!", rief Link. Shiek konnte noch immer nicht fassen nicht erkannt zu haben, dass der seltsame Raum, in dem sie auf Link's Schatten gestoßen waren, sich in den Schatten befand. Hier war es für ihn als Sheikah ein Leichtes, Link aufzuspüren. Er befreite den Anderen von den Fesseln und kettete stattdessen den Schatten damit fest. "Shiek, nein! Hör mal, er-" "Nicht schlecht, Sheikah. Hätte ja nicht gedacht, dass du uns so schnell findest." Shiek sah den Schatten abwertend an. "Im Grunde sind wir uns ähnlich… doch du bist nur die Hälfte eines Ganzen." Der Schatten grinste. "Dann gib mir mein Gegenstück zurück und ich werde mich mit ihm vereinen…" Shiek hatte zugeschlagen ehe er darüber nachgedacht hatte. "Shiek! Was-" Bevor Link den Satz beenden konnte hatte der Andere nach seiner Hand gegriffen und plötzlich standen sie in dem leeren Raum, wo Navi die ganze Zeit über ungeduldig gewartet hatte. "Link!", rief sie überglücklich und flog zu ihm. "Gute Güte! Was ist denn nur passiert? Geht es dir gut? Nun sag doch etwas!" Link lachte leicht. "Du lässt mich ja nicht zu Wort kommen." Währenddessen war Shiek in Gedanken versunken. Das Furchtbare war, dass der Schatten Recht hatte. Denn nicht nur er war bloß die Hälfte eines Ganzen… ebenso war es Link. "Wir können ihn nicht einfach da lassen!", sagte Link dann. Shiek nahm die Hände des Jungen in seine eigenen. "Das habe ich auch nicht vor. Aber wir sollten zunächst dafür sorgen, dass das Wasser in Hyrule wieder normal wird. Denkst du nicht auch?" Link schwieg eine Weile. Dann nickte er, doch in seinem Bauch machte sich ein ungutes Gefühl breit. Nach einer weiteren Odyssee gelangten sie schließlich in einen Raum, in dessen Mitte sich ein Pool befand. Doch das Wasser darin sah irgendwie seltsam aus. "Passt auf!", warnte Navi. „Das ist kein normales Wasser!" Vorsichtig näherten sie sich dem Pool. Irgendwie schien die Flüssigkeit darin zu brodeln. Dann plötzlich entstanden an mehreren Stellen kleine Strudel, aus denen Tentakel heraus und auf sie zu schossen. Shiek zog Link mit sich zur Seite, doch schon bald standen sie an verschiedenen Seiten des Pools, weil sie einfach zu oft vor zu vielen Tentakeln ausweichen mussten. Der Versuch, mit Waffengewalt gegen die Flüssigkeit vorzugehen, erwies sich als völlig unwirksam. Dann aber entdeckte Navi eine Art Zellkern, der in einem der Tentakel schwamm. Link war so sehr darauf konzentriert den Kern zu treffen, dass er nicht mehr auf seine Umgebung achtete. "Link! Vorsicht!", schrie Shiek als hinter dem Jungen wieder ein Tentakel auftauchte. Er schubste Link beiseite und wurde dann selbst erfasst. "Shiek!" Link musste hilflos mit ansehen wie der Tentakel seinen Freund wild durch die Luft schleuderte um ihn dann einfach wieder loszulassen. Shiek knallte auf den Boden und Link hatte das Gefühl ihm wäre das Herz stehen geblieben. Als Shiek dann wieder aufstehen wollte, konnte er es nicht und verzog schmerzverzerrt das Gesicht. "Was ist mit dir?", rief Link ängstlich. "Ich weiß nicht genau. Mein Bein schmerzt fürchterlich." Wenigstens schien die Bestie ihr Interesse an dem Sheikah verloren zu haben. Link hatte mehr als genug gesehen. Jetzt war er wütend. Er konnte hinterher nicht mehr sagen wie er es geschafft hatte, aber irgendwie musste er den Zellkern erwischt haben und das oft genug um ihn zu zerstören. Das seltsame Ding zerplatzte und daraufhin sammelte sich die widernatürliche Flüssigkeit des Pools an einem Punkt an der Decke. Dabei schrumpfte sie immer mehr zusammen bis nur noch ein großer Tropfen übrig war. Dieser fiel dann von der Decke und als er auf dem Boden aufkam, zersprang er ins Nichts. Kurz darauf öffnete sich ein Portal. Link half Shiek auf und stützte ihn beim Laufen. Wieder standen sie in der Halle der Weisen in dem Kreis aus Symbolen. Auf einem der Symbole stand Ruto. "Link… ich 'ätte nichts anderes erwartet von dem, den ich als meinen Ehemann auserwählt habe." Navi wusste schon jetzt, dass sie Link später würde erklären müssen was ein Ehemann war. Shiek's Gesicht war ausdruckslos. "Jetzt kann das Wasser wieder ungehindert fließen. Zum Dank dafür… gewähre ich dir meine ewige Liebe." Sowohl Link als auch Shiek war alles aus dem Gesicht gefallen. Ruto kicherte. "Na ja, das ist es eigentlich was ich sagen möchte." Sie sah Shiek an. "Aber ich denke nicht, dass ich das jetzt noch kann… hélas." Link sah sie lächelnd an. "Danke." Ruto erwiderte das Lächeln. "Immerhin kann ich dich von 'ier aus als Weise des Wassers unterstützen… und das genügt mir. So lass mich jetzt die Macht meiner Seele mit der deinen verbinden." Ruto hob ihre Arme. "Empfange meine Macht, die Energie des Wassers!" Shiek musste den innigen Drang unterdrücken sich dazwischen zu stellen. Dann lächelte er in sich hinein. Alles war in Ordnung. Link war sein. Im Grunde genommen konnte er Ruto ja auch verstehen. Link bekam davon nichts mit als der Strom reinster Energie ihn erfüllte. Er hatte das Gefühl von sanften Wasserwellen umgeben zu sein und dann sah er plötzlich Bilder von sich mit Shiek als sie im Tempel des Wassers gewesen waren. Link dankte Ruto gedanklich dafür. Dann öffnete die Prinzessin der Zora ihnen ein Portal. Da Shiek sich nach Morpha's Angriff den linken Fuß vertaucht hatte brachte das Portal sie direkt nach Kakariko. Nachdem Shikashi die Verletzung versorgt und seinem Enkel eine Standpauke gehalten hatte, weil er in den Augen des alten Sheikah zu unvorsichtig gewesen war ^^, hatten sie sich direkt ins Bett begeben. Immerhin hatten die beiden nach wie vor eine Menge Schlaf nachzuholen. Shiek sah wegen der Standpauke noch immer ein wenig beleidigt drein. "Aww, nun schmoll nicht. Er hat es nur gut gemeint. Er hat sich eben um dich gesorgt.", versuchte Link ihn aufzumuntern. "Bist du auch der Meinung, dass ich zu-" Link lehnte sich nach vorn und brachte den Anderen mit einem sanften Kuss zum Schweigen. "Shh. Ich liebe dich wie du bist. Und ich könnte mir nichts Besseres vorstellen." Bald darauf hatte die Müdigkeit sie endgültig übermannt und eng aneinandergekuschelt glitten sie tief hinein in das Reich der Träume. _________________________________________________ Shiek meinte genervt: "Ich habe überhaupt keine Ahnung mehr in welcher Ebene wir uns gerade befinden… dieser Tempel ist der reinste Irrgarten!" so true... ich glaub, ich hab das Ding nich ein einziges Mal ohne walktrough geschafft ^^° "Wer ich bin?" ist aus einer englischen hardcore-ff geklaut, weil ich mich so schwer mit dem Anfang getan hab... ebenso das mit dem Aufzählen der Emotionen - allerdings nur das Konzept, der Rest is by me ^_^v "Wenn du mein Schatten bist, warum bist du dann nicht hinter mir wie ein normaler Schatten?" "Oh? Hinter dir willst du mich haben sagst du? Ich hatte ja keine Ahnung… aber bitte, wie du willst." der Originalton in meinem hentai-Köpfchen lautete: "if you're my shadow then why don't you just stay behind me like a normal one?" "huh? you should've said in the first place that you want it so bad." und danach wurd's dann nich mehr jugendfrei =3 aber da das hier die light-version is... ^___^ *pfeif* diese Impa/Shiek Szene gibt es eigentlich nur, weil ich ein fanart habe, auf dem Impa Sheik tröstend umarmt und ich unbedingt etwas dazu schreiben wollte ^^ *lol* Ruto kann's nich lassen ^^ allerdings glaub ich nich, dass sie tatsächlich verliebt ist, weder in dieser Version, noch im Original... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)