Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 29: SPECIAL 1. ---------------------- 1. Wie Severus in den verbotenen Wald ging, um gefressen zu werden... Völlig fertig mit der Welt ließ sich Severus Snape an der Mauer des Gemeinschaftsraumes herabgleiten und sah unglücklich auf seine zitternden Knie. Wie hatte er nur so blöd sein können um zu glauben, dass dass Friedensangebot der beiden Gryffindors ernstgemeint war? Er war ihnen voll in die Falle gelaufen. Sein einziger Trost war nun, dass Potter und Black, letzterer sowieso eine Schande für seine Familie, nun mit Hasenohren herumliefen. Allerdings befürchtete er, dass die Strafe der beiden, für ihn noch schrecklich werden würde. „Ist etwas passiert Severus?“ Narzissa Black war zu ihm getreten, und reichte ihm ein Taschentuch. Er sah auf, und versuchte seinen immer noch hastig gehenden Atem zu beruhigen. Was gar nicht so einfach war, wenn man das Gefühl hatte, als würde das Herz seinen angestammten Platz im Brustkorb, verlassen wollen. „Danke.“ Sagte er ruhig und nahm das Tuch an, um sich über seine Stirn zu wischen. Die Siebtklässlerin, war eine der wenigen hier im Schloss, die freundlich zu ihm war. Er war nur ein Halbblut, und damit im völlig falschen Haus. In Slytherin zählte nichts mehr, als Reinblütig zu sein. So wie die wunderschöne junge Hexe vor ihm, oder auch ihr Freund, der Vertrauensschüler geworden war, und sicherlich ebenfalls irgendwo hier rumlungerte. „Potter und dein Cousin.“ Sagte der der Junge ruhig und schaffte es sogar seine Stimme normal klingen zu lassen. Narzissa nickte verstehend. Sie mochte Sirius eigentlich, auch wenn er nach Gryffindor gekommen war. Ganz gegen die lange Familientradition. Ihre Tante war ausgeflippt, und hatte ihren eigenen Sohn vor die Tür gesetzt. Ein Black in Gryffindor. Sie erinnerte sich noch gut, an den Heuler der am ersten Tag an den Jungen geschickt wurde. In der großen Halle, hatte man nicht einen Pieps mehr gehört, als die Stimme der alten Black durch das Gemäuer geschallt hatte. Selbst Lucius hatte an sich gehalten um nicht zu lachen, bei dem Gesicht, das Sirius gezogen hatte, als der rote Briefumschlag schon längst zerfallen war. Nun war ein halbes Jahr seitdem vergangen, und er hatte sich ausgerechnet Potter angeschlossen, die Beiden schienen beinah unzertrennlich. Und ihre Scherze, unter denen IMMER Severus zu leiden hatte, wurden gemeiner. Vielleicht sollte sie einmal mit Lucius darüber reden, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab, dem schüchternen Erstklässler vor ihr zu helfen. Vorsichtig, half sie dem Kleineren auf und brachte ihm zu einen der bequemen grünüberzogenen Sessel, auf dem sie ihn absetzte. „Du bleibst bitte hier. Ich hole Lucius.“ Sie lächelte ihn noch einmal sanft an und ging dann rasch die Treppen hinauf um den Vertrauensschüler zu holen. Erst als sie außer Hörweite war, kam Marcus zu ihm: „Na Halbblut? Wie läuft es bei dir? Weißt du, dass du auf meinem Platz sitzt?“ Der braunhaarige Drittklässler hatte sich vor ihm aufgebaut, und sah ihn grimmig an. „Der Platz gehört allen hier.“ Wehrte sich Severus leise, er konnte doch nichts dafür das Narzissa ihn zu diesem Stuhl gebracht hatte. „Dann zieh Leine.“ Zischte der Größere Slytherin nun, und kam bedrohlich näher, angefeuert von seinen Freunden, die sich hinter ihm aufhielten, und es ganz toll fanden, wie das jüngere Halbblut schikaniert wurde. „Lucius?“ Narzissa klopfte vorsichtig an seinen Raum und wartete ab. Wenn sie etwas gelernt hatte, dann das sie, obwohl sie befreundet waren, nicht einfach in sein Zimmer platzen sollte. Kurz hörte sie etwas poltern, aber sofort darauf öffnete sich die schwere Eichentür und sie konnte in das freundliche Gesicht ihres Freundes blicken. „Kannst du bitte mitkommen? Es geht um Severus.“ Er hätte sich mehr gefreut, wenn sie ihm gesagt hätte, dass sie über sein Angebot nachdachte, und ihn in diesen Ferien ihrer Familie vorstellte, aber wie immer ließ er sich nichts davon anmerken: „Gibt es wieder Probleme?“ Er trat aus seinem Zimmer heraus und schloss die Tür, ehe er sich wieder zu der Hexe wandte. „Nun ja, er hatte wieder ein unglückliches Zusammentreffen mit Potter und Sirius.“ Sie liefen langsam in Richtung ihres Gemeinschaftsraumes, und kurz hatte er das Gefühl, dass ihre Hand sanft über die seine strich. „Warum können sie ihn nicht in Ruhe lassen? Bei Merlin, ich bin froh, wenn wir dieses Jahr hinter uns haben.“ Er kam sich manchmal vor wie ein Babysitter im größten Kindergarten der Welt. Auf der einen Seite natürlich die Gryffindors, die sich ausgerechnet das schwächste Glied in der Kette der Slytherins ausgesucht haben. Nämlich das einzige, dass keinen Schutz von den anderen zu erwarten hatte, ein kleines Halbblut. Und auf der anderen Seite, natürlich die Slytherins, die nicht damit klarkamen, dass ein solches Halbblut sich zu ihnen verirrt hatte. Er hatte sich in dem halben Jahr, dass sie nun wieder auf der Schule waren, den Mund fusselig geredet, die anderen verflucht und einigen gehörige Strafen aufgebrummt. Aber nichts hatte gefruchtet. Als er ein Gespräch mit dem Schulleiter über das Verhalten der Mitschüler geführt hatte, hatte er gleich herausgehört, dass dieser ihm nicht helfen würde. Das war etwas was die Schüler unter sich auszumachen hatten. Von diesem Moment an, war ihm Dumbledore unsympathisch geworden, während er ihn zuvor immer als netten alten Opa wahrgenommen hatte, war er für ihn ab diesem Zeitpunkt, einfach ein Schulleiter, der mit seinen Aufgaben restlos überfordert war. „Außer der kleinen Gryffindor hat er niemanden in seinem Alter. Das macht mir etwas Sorgen.“ Begann Narzissa. „Nun ja, in dir hat er einen ziemlich guten Aufpasser gefunden.“ Und wenn er ehrlich war, dann half er dem jungen Snape auch nur, weil Narzissa ihn sonst auf den Mond schießen würde. „Vielleicht könnte ich ihm helfen, Freunde zu finden.“ Überlegte die blondhaarige Schönheit neben ihm nun. „Willst du ein Pergament im Gemeinschaftsraum aufhängen? Wenn ihr Severus freunde werden wollt, dann tragt euch hier ein, wir entscheiden dann bei einem Vorsprechen wer geeignet ist?“ Lucius hob eine Augenbraue, und lachte über den leichten Schlag, dem sie ihm auf den Arm versetzte. Aber auch sie lachte leise dabei, und schüttelte ihren Kopf: „Nein. Natürlich nicht. Das wäre zu peinlich für ihn.“ Zustimmendes Nicken seinerseits folgte: „Davon abgesehen, würden sich nur Hufflepuffs darin eintragen.“ Er zwinkerte ihr zu und trat dann in den Gemeinschaftsraum. Sofort verhärteten sich seine klaren Gesichtszüge, als er sah, wie sich eine Gruppe von Drittklässlern vor Severus aufgebaut hatte, und ihm ziemlich zusetzten. Auch Narzissa nahm einen kalten Gesichtsausdruck an, als sie hinter ihm in den Raum trat. „Was geht hier vor?“ Lucius kalte Stimme hallte von den Wänden wieder, und sofort löste sich die Traube um den schwarzhaarigen Slytherin auf. „Lucius. Snape wollte uns gerade…“ Weiter kam Alan nicht, da der blonde Vertrauensschüler in den Raum gerauscht kam, wie eine bedrohliche Gewitterwolke: „Dich habe ich nicht gefragt! Also noch einmal, Markus, was ist hier los?“ Er baute sich vor dem Jüngeren Mitschüler auf, der ihm schon öfter dumm gekommen war, und nun förmlich in sich zusammenschrumpfte, ehe er weiter zurückwich: „Gar nichts, Lucius. Wirklich. Wir haben Severus nur nach den Hausaufgaben gefragt.“ „Natürlich habt ihr das. Und mein Großvater war Merlin. Severus, was wollten die von dir?“ Wandte sich der Großgewachsene nun weitaus freundlicher an den Erstklässler. Schüchtern sahen ihn die braunen Augen an: „Nur die Hausaufgaben.“ Murmelte er, und Lucius verdrehte die Augen. Natürlich würde er nicht mehr aus ihm herausbekommen, und von den anderen Versagern ganz zu schweigen. „Ich kann dir nicht helfen, wenn du sie immer in Schutz nimmst.“ Er hatte sich tief zu Severus gebeugt, und flüsterte diese Worte so leise, dass die anderen Mitglieder ihres Hauses sie nicht verstehen konnten. Dann erhob er sich wieder, und ließ seinen Blick hart über die Gruppe Schüler vor ihm streifen: „Wir sind ein Haus. Wir müssen zusammenhalten. Wie soll das funktionieren, wenn wir uns gegenseitig zerfleischen und verfluchen?“ Fragte er laut. Kein einziger Widerspruch gegen seine Worte kam. „Rottet euch gegen die Gryffindors zusammen, wenn ihr wollt. Aber nicht gegen einen der euren.“ Narzissa nickte zustimmend, und bewunderte Lucius um seine Art. Sie selbst hätte niemals so das Wort an ihre Hauskameraden richten können, wie er es tat. „Das wäre es dann. Dem nächsten wird es leidtun.“ Versprach er noch und wandte sich dann wieder Severus zu. Schließlich hatte dieser noch ganz andere Probleme. „Was war mit Potter und Black?“ fragte er ruhig und setzte sich zu ihm. Stockend berichtete Severus von dem angeblichen Friedensangebot und dem daraus resultierenden Spießrutenlauf. Lucius nickte verstehend, und grinste, als Severus den hasenohrenfluch erwähnte. DAS klang für ihn sehr nach Slytherin. „Geh ihnen am besten aus dem Weg, wenn du sie wieder triffst. Ich habe auf die Beiden leider keinerlei Einfluss.“ Severus nickte langsam. „Am besten gehst du dich vor dem Essen noch umziehen.“ Freundlich sah Lucius ihn an und erntete ein kleines Lächeln. Der Erstklässler nickte und sprang auf. Nichts wie weg hier. Lucius sah zu der Wand, die sich gerade öffnete, und verdrehte erneut die Augen, als er Slughorn und McGonagall erblickte. Er stand auf und straffte sich. „Lucius, sehr gut. Hast du Severus Snape gesehen? Er hat zwei Erstklässler der Gryffindors mit einem Fluch belegt.“ Der dicke Mann war ganz in den Raum getreten, und ihm dicht auf den Fersen auch die strenge Hauslehrerin der Gryffindors. „Das habe ich, Professor. Aber Severus konnte nichts dafür.“ Er erklärte den Lehrern was sich zugetragen hatte, Narzissa wich nicht von seiner Seite und nickte zustimmend, an Stellen an denen es ihr richtig schien, um seine Aussagen zu untermauern. „Haben sie das gesehen? Das kann ja jeder erzählen.“ McGonagall glaubte nicht daran, dass solche Unruhestifter in ihr ehrwürdiges Haus kamen. Schließlich passte so etwas nicht zu der edlen Art der Löwen. Für einen kurzen Augenblich überlegte der Slytherin, schien sich aber sofort zu fangen: „Natürlich, Professor. Ich war dabei als die Schüler IHRES Hauses, auf Severus losgingen.“ Slughorn sah zu seiner Kollegin und zuckte mit den Schultern: „Aussage gegen Aussage, meine Liebe.“ Er zwinkerte ihr zu und zog sie wieder mit sich aus dem Raum. „Das war fantastisch, Lucius.“ Flüsterte Narzissa ihm leise zu, und allein der bewundernde Blick aus ihren blauen Augen, war die Lüge wert gewesen. Vielleicht sollte er sich öfter für Snape einsetzen? Leise ging der Erstklässler in die Bibliothek um vor dem Abendessen noch nach dem Tränkebuch für fortgeschrittene zu suchen. Wenn er es beim letzten Mal richtig gesehen hatte, dann gab es einen Trank, der ihm zur Beliebtheit verhelfen konnte, aber ganz sicher war er sich nicht mehr. Mit einem zufriedenen Lächeln nahm er das Buch aus dem Regal, und ging zu einem Platz der weit abgeschieden von den anderen war. Hier würde ihm keiner helfen können, wenn er wieder angegriffen wurde, und da er das Buch sicher nicht ausleihen durfte, schließlich war er nur ein Erstklässler, musste er sich das Rezept und dir Brauart so heraussuchen. Er schlug das buch auf und suchte nach dem Rezept, für den wirklich schwierigen Trank. Aber wenn es etwas gab, worin er wirklich gut war, dann war es das Tränke brauen. Irgendwie schien es so, als würde es ihm im Blut liegen. Selbst ihr Tränkelehrer Professor Slughorn, war immer wieder begeistert über sein Talent. Severus lächelte leicht, als er an das letzte überschwängliche Lob seines Hauslehrers dachte. Schnell griff er nach seiner Feder und machte sich Notizen über das Rezept. Keine der Zutaten war schwer aufzutreiben, nur das Einhornhaar machte ihm Sorgen. Wie kam man an so etwas? Natürlich wüsste Ollivander da Rat, schließlich verarbeitete der Zauberstabmacher solche Materialien in seinen Stäben, aber den konnte er schlecht zu Rate ziehen. Er klappte das Buch wieder zu, das Braurezept selbst, würde er erst heraussuchen, wenn er die Zutaten des Trankes beisammenhatte. Severus nahm das Pergament mit den Zutaten, lächelte Madame Pince freundlich zu und ging aus der Bücherei um sich in sein Zimmer aufzumachen. In Magische Tierwesen und wo sie zu finden sind, würde sicherlich etwas über die Einhörner stehen. Beinah beschwingt von dem Gedanken, endlich beliebt sein zu können, rannte er in seinen Schlafsaal zurück und zog das Buch unter den anderen Büchern hervor. Es dauerte nicht lange, und er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte. Lächelnd fuhr er über die Schrift in dem Buch, und fasste einen Plan. Noch heute Nacht würde er in den Verbotenen Wald gehen und nach einem Einhorn suchen. Schließlich gab es laut dem Buch dort noch welche. Als die Dunkelheit über die Ländereien Hogwarts gezogen war, atmete er noch einmal tief durch und nahm seinen schweren Umhang aus dem Schrank. Ihn würde niemand fragen, wo er hinwollte. Schließlich war er allen egal. Noch. Bald würde sich das ändern. Dann wäre er auch so beliebt wie Lucius oder Rayne, der als Quidditchkapitän, alle Schüler ihres Hauses magisch anzog. Am Waldrand blieb er kurz stehen und sah sich um. Bisher war ihm niemand gefolgt, und es hatte sich auch keiner dafür interessiert, dass er noch einmal nach draußen gegangen war. Er grinste und trat in den Wald hinein. Selbst jetzt, in den unheimlichen Schatten den die Bäume im fahlen Mondlicht warfen, empfand er keine Angst. Sondern nur die Freude darüber, dass es bald ein Ende hatte. Zielsicher setzte er einen fuß vor den anderen als er tiefer und tiefer in den Wald hineinging. Lucius hob fragend den Blick, als Severus an ihm vorbei, durch den Gemeinschaftsraum huschte, und durch die Wand hinausging. Er warf stirnrunzelnd einen Blick auf die Uhr, um festzustellen das es eine halbe Stunde vor Sperrstunde war. Was immer der Erstklässler vorhatte, es würde schnell gehen müssen. Er konzentrierte sich wieder auf die Bücher die vor ihm lagen. Schließlich hatte er einige schwierige Prüfungen vor sich. Trotzdem tauchte immer wieder ein hübsches Gesicht umrahmt von blonden Haaren vor ihm auf, und schien ihn aufzufordern, Snape zu folgen. Er seufzte innerlich, natürlich würde Narzissa ihn umbringen, wenn dem Erstklässler etwas geschah. Warum hatte er sich auch entschlossen hier zu arbeiten? Und nicht wie sonst in seinem Zimmer? Genervt warf er die Feder von sich, nahm seinen Umhang, den er locker über die Lehne des Sessels geworfen hatte, und folgte dem Erstklässler nach draußen. Als er aus der großen Holztür trat konnte er am Rand des verbotenen Waldes eine einsame kleine Siluette erblicken. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Nein, so dumm konnte selbst Severus Snape nicht sein. Und wenn er es war, dann hatte er es nicht besser verdient, als dadrin von sämtlichen Kreaturen gefressen zu werden. Gerade als er sich wieder umdrehen wollte, tauchte wieder Narzissas Gesicht vor ihm auf, dass ihn bittend ansah. Bei Merlin, er war wirklich verrückt geworden. Mit selbstsicheren Schritten ging er ebenfalls in Richtung des Waldes. Bis er ankam, würde er den Schreien des Jüngeren folgen können, also bestand kein Grund zur Eile. Noch bevor er wieder Gespenster sehen konnte, beschleunigte sich sein Gang. Den wenn Severus erst schrie, dann konnte es zu spät sein. Dieser war indes dabei sich auf der kleinen Lichtung umzusehen. Die leise Melodie die um ihn herum erklungen war, vernahm er mit einem breiten Lächeln. Aber den süßlichen Geruch der sich um ihn herum ausgebreitet hatte, den nahm er nicht mehr als diesen wahr. Es schien als hätte ihn der Wald selbst hierhergelockt, um ihm zu zeigen, was tief in seinem Inneren verborgen lag. Warum hatte nie einer gesagt, dass es hier so schön war? Und weshalb war dieser wunderschöne Ort verboten? Vor ihm erstreckte sich ein kleiner See, und um ihn herum, konnte er das magische Potential der kleinen niedlichen Waldbewohner spüren. Noch nie hatte er solche Tiere gesehen, wie sie hier herumhuschten, und geschäftig von einer Stelle zur anderen sprangen. Ein weißer Fuchs mit komischen Zeichen auf der Stirn, war vor einigen Augenblicken vorbeigerannt, und nun schienen kleine Elfen während des Mondlichtes auf der Lichtung zu tanzen. Er würde hier warten, dass ein Einhorn kam, denn diese Stelle erschien ihm richtig. So friedvoll wie sie vor ihm lag. Wie sich langsam einige Lianen um seine Beine wickelten, nahm Severus schon nicht mehr wahr, auch das die kleinen Elfen um ihn herum immer näher kamen, und gar nicht mehr so lieb aussahen, wenn man sich die spitzen Zähne und die langen knochigen Finger, genauer betrachtete. Fluchend sprach Lucius einige Zauber um sich um der Melodie und dem süßlichen Geruch entkommen zu können. Seine Gehirnzellen arbeiteten auf Hochtouren, während er überlegte mit was für einem Wesen sie es hier zu tun hatten. Ohne Frage war der Dumme Junge direkt in sein Verderben gelaufen und er durfte es nun ausbaden. Der Wald war schließlich nicht verboten, weil er wie ein kleines Schmusekätzchen war. Während er weiterging, kam ihm die Erkenntnis, und die gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. Die Flötenmusik deutete auf einen Pan hin, und der Geruch, auf irgendeine verdammte Pflanze, deren Namen ihm nicht einfallen wollte. Er trat auf die Lichtung, auf der auch der Erstklässler stand und zog angewidert die Nase kraus. Dieses Bild, das sich vor ihn erhob, würde er in seinem ganzen Leben nicht mehr, aus seinem Kopf bekommen. Severus stand ruhig inmitten der Lichtung und hatte seine Hände nach den Flederwitchen ausgebreitet, von denen eine bereits an seinem Finger nagte. Doch anstatt sich die Seele aus dem Leib zuschreien, schien es dem Jungen auch noch zu gefallen. Um seine Beine hatten sich lange Schlingen gezogen und schienen nur darauf zu warten, dass der Schwarzhaarige einen Schritt wagte, um ihn nach oben zu ziehen. Oh, wenn sie hier lebend wieder herauskamen, dann würde er ihn persönlich häuten. Zischend sprach er einen Spruch der die Lianen um Snapes Füssen verbrannte, und rannte auf die Lichtung um den Jungen zu schnappen und abzuhauen. Während er sich Severus über die Schulter geworfen hatte, warf er einen stummen Zauber nach dem anderen um sich, um die Flederwitchen von ihnen fern zu halten. Die waren wenig begeistert von der Option, ihr Abendessen aufgeben zu müssen, und stoben ihnen hinterher. „Soo schön…“ Murmelte Severus leise, und sorgte für ein ungläubiges Schnauben seines Trägers. Warum konnte er nicht auch unter Drogen stehen? Dann wäre das hier alles leichter. Schreiend verbrannte eine der Witchen, nur um weiteren Platz zu machen, die um sie herumschwirrten wie kleine Mücken im Sommer, am großen See. „Wirst du mein Essen wohl hierlassen?“ Ruhig erklang eine tiefe melodische Stimme, und im Mondlicht vor ihm konnte er den Pan erkennen, der Severus hierhergelockt hatte. Noch nie hatte Lucius einen Pan gesehen, außer auf Bildern. In Natura, waren sie sehr viel größer, als er es sich vorgestellt hatte. Seine Haare waren lang und zogen sich den gesamten Rücken hinab. Aber am meisten Aufmerksamkeit schenkte Lucius den beiden Hörnern die sich am Kopf des Pans nach hinten bogen. Trotz allem war das Fabelwesen kein schöner Anblick. Die Wichtchen hatten sich in Anbetracht der Bedrohung vor ihnen verzogen. Was aber auch das einzig positive an der Entwicklung war. „Er wird dir nicht schmecken. Sehr schwer bekömmlich. Und die Haare…“ Er nutzte die Chance auf ein Gespräch um den Pan abzulenken. Wenn er hier schon sterben sollte, dann hocherhobenen Hauptes. Dieser legte den Kopf schief und trat unruhig mit seinen Hufen auf und ab: „Ich nehme auch dich. Dein Haar leuchtet so hell.“ Er schüttelte sich, ehe er sich zwang seinen Atem zu beruhigen: „Ich schmeck auch nicht. Malfoys sind zäh.“ Nun lachte das Fabeltier leise und grinste fies: „Ich ernähre mich von Träumen.“ Ganz großes Drachenmist. Er hätte pflege magischer Geschöpfe belegen sollen. Ein gutes hatte es, Severus hatte sicher keine großen Träume. Also würde er lebend hier rauskommen. „Hast du noch einen letzten Wunsch, Mensch?“ Sehr langsam trappelte das Geschöpf näher. Die hatte er, noch einmal Narzissas Gesicht zu sehen, war nur einer davon. „Du lässt ihn leben.“ Er sagte diese Worte ruhig. Der Pan legte das Gesicht schief und sah aus seinen großen Augen auf ihn hinab, während er überlegte. „Wundervoll...“ Murmelte es wieder von seiner Schulter. Ja, das war es, in der Tat. Stumm schleuderte er einen Schwebefluch auf den Pan, und rannte wieder los. Lange würde es das Geschöpf sicher nicht aufhalten, aber vielleicht lang genug, um eine realistische Chance zu bekommen. Innerlich dankte er allen Göttern dafür, dass er in stummen und stablosen Zaubersprüchen ein wahrer Meister war. Immer schneller rannte er in die Richtung des Ausganges, beinah hatte er das Gefühl, als würden seine Lungen bei dem Versuch weiteren Sauerstoff zu bekommen, platzen. Aber er würde hier nicht sterben. Das gestand er sich nicht zu, schließlich wollte er wieder in Narzissas wunderschöne Augen sehen können. Das Gewicht des Kindes machte ihm zunehmend zu schaffen, aber er konnte es nicht in Kauf nehmen, hier einen Spruch über Severus zu sprechen. Während der vor oder hinter ihm herflog, konnte alles Mögliche passieren. Das Hufgeklapper hinter ihm wurde lauter, was bedeutete das er entweder zu langsam wurde, oder der Pan legte an Geschwindigkeit zu. Lautlos schickte er einen Feuerfluch zu dem Geschöpf, und sah lächelnd das sie den Waldrand gleich erreicht hatten. Er hatte es geschafft. Das Hufgetrapell hinter ihm war verklungen, als er aus dem Wald stolperte und weiter rannte. Schließlich konnte man nie wissen, was einem so alles aus den Wäldern folgte. Erst als er sich sicher war, dass sie allein waren, lies er Severus ab und setzte sich selbst auf den Boden um wieder Luft zu bekommen. Vielleicht sollte er mehr Sport machen? Dann wäre diese Aktion nicht ganz so anstrengend gewesen. Seine Beine brannten wie Feuer, und seine Lunge, sang die Schulhymne rückwärts. Leise stöhnend öffnete Severus die Augen, was war geschehen? Verwirrt sah er sich um und lies seinen Blick auf dem völlig erschöpften Lucius hängen. War das wirklich sein Vertrauensschüler? Er kannte den Älteren nur in perfekt sitzender und sauberer Kleidung. Dieses Abbild vor ihm, war schmutzig, die langen Haare zerzaust und die Kleidung triefte vor Dreck und Schlamm, von den großen Löchern und Rissen mal ganz abgesehen. Erst jetzt spürte er den Schmerz in seiner Hand, ungläubig sah er auf diese und stellte fest das einige tiefe Bissspuren darauf lagen. „Was ist passiert?“ Fragte er leise. Lucius öffnete die Augen und sah ungläubig auf den Jungen vor sich. Beim nächsten Mal, das es nicht geben würde, wäre er derjenige der unter Drogen stand. Soviel stand fest. Ruhig begann er Severus zu erzählen was vorgefallen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)