Familienurlaub - Trust me von Larciel ================================================================================ Kapitel 26: ------------ Severus zischte ungehalten, als er das Chaos, dass in der ansonsten penibel sauber gehaltenen Bibliothek herrschte, sah. Lucius musste unbedingt einmal mit seinen Hauselfen sprechen. Scheinbar nahmen die, ihre Pflichten nicht mehr ernst. Er zog seinen Zauberstab und murmelte einige Worte, mit denen sich das Chaos in Luft auflöste. Die großen schweren Holzregale setzten sich wieder zusammen, und gesellten sich an ihren angestammten platz an der Wand, während schon einige Bücher darauf zu schwebten um sich ordentlich in die Holzfächer zu stellen. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Jedes einzelne Buch hatte zu seinem angestammten Platz zurückgefunden, und auch die Sitzmöbel waren wieder brauchbar geworden. Er schnappte sich eines der schwarzmagischen Bücher, und setzte sich bequem auf den großen Ledersessel, der eigentlich dem Hausherrn vorbehalten war. Natürlich wusste er das Dumbledore die schwarze Magie für schlecht hielt, aber genau betrachtet, war sie wie die weiße Magie. Beide Seiten hatten effektive Heilzauber, aber genauso sehr heftige Zerstörungszauber. Er sah auf, als Draco in den Raum rannte, wie immer mit dem kleinen Potter an der Hand. „Onkel Sev, Danke!“ Draco fiel dem verblüfftem Zaubertrankmeister um den Hals. Er hob fragend eine Augenbraue, sein Blick fiel auf Harry, der neben ihnen stand und ungläubig auf die nun sehr saubere Ordnung in den Regalen sah: „Harry, ist alles gut?“ „Wir hätten das aufräumen müssen.“ Severus hatte sich daran gewöhnt, sehr genau zuzuhören, wenn der schwarzhaarige Junge sprach. Hoffentlich würde er, bis er nach Hogwarts kam anfangen lauter zu sprechen. Sonst müsste er sich in Zaubertränke einen Hörverbesserungszauber auferlegen. „Hätten, aber nun hat Onkel Sev das gemacht. Das ist toll dann können wir jetzt spielen gehen.“ Draco war hin und weg vor Freude. Lucius würde ihm auf den Kopf treten. Auf Muggelart. „Was haltet ihr zwei davon, wenn wir ein bisschen für Zaubertränke üben?“ Fragte er nun um Harry aus seinen Gedanken zu reißen. Bei seinem Patensohn, wusste er, dass er gar nicht fragen bräuchte, Draco war fasziniert von der hohen Kunst des Tränke Brauens. Zaghaft nickte Harry, er wollte sich gar nicht vorstellen was Lucius dazu sagen würde, wenn er sah, dass der Raum magisch wieder in Ordnung gebracht worden war. Also würde ihm ein wenig Ablenkung nicht schaden. Darren hatte sich zurückgelehnt und sah fragend zu Zabini, der das letzte Schriftstück zufrieden auf den Tisch legte. „Die Aussagen sind in Ordnung.“ Was anderes hatte er auch nicht erwartet. Schließlich entlasteten die Dokumente, die Malfoys komplett. Was allerdings auch nicht schwer war, schließlich deckte sich Dracos Aussage komplett mit der von Molly Weasley, allerdings würde er nochmal zu der Familie müssen, um mit Percy, Ron und Charlie zu sprechen. Da Molly nichts von der Situation im Eiscafé gewusst zu haben schien. „Wie geht es nun weiter?“ Lucius hatte sich etwas vorgelehnt und nahm seine Teetasse, während seine silbernen Augen ihn beobachteten. „Ich werde noch die restlichen Aussagen aufnehmen, und die dann mit Zabini absprechen. Was ihr privatrechtlich macht, kann ich nicht bestimmen, aber ihr solltet etwas tun, denn strafrechtlich, sind das vielleicht zwei Jahre Bewährung, da Jackson sich noch nie etwas zuschulden kommen lassen hat.“ Er sah zu Narzissa, die inzwischen auch sehr gefasst wirkte, und nicht mehr so blass war, wie zu Beginn ihres Gesprächs. Er nahm ein frisches Pergament und die Feder die danebenlag, um Narzissa zu dem Vorgang zu befragen. Schon als Arthur nach einem anstrengenden tag im Ministerium zurück nach Hause flohte, hatte er ein merkwürdiges Gefühl im Bauch. Wieder einmal hatten sich einige Zauberer einen Spaß daraus gemacht Muggelgegenstände zu verhexen, heute hatte er es mit einem fliegenden Haar Fön zu tun gehabt, der ihn angegriffen hatte. Er schüttelte sich, wie kamen die immer auf solche Ideen? Es hatte mal eine zeit gegeben, in der er gedacht hatte, dass ein verzauberter Kochtopf, der das Essen, dass die Muggel hatten zubereiten wollten, wieder ausgespuckt hatte, das schlimmste war. Nun, er hatte sich getäuscht. Es zeigte sich nach und nach, dass alles irgendwann getoppt werden konnte. „Liebling?“ Fragte er als er in die Küche trat, und wich sofort einige Schritte in den Gang zurück. Scheinbar war Molly sehr aufgebracht, wenn er sich ansah wie ein magischer Wirbelsturm durch die Küche fegte. „Du glaubst nicht was heute in der Winkelgasse los war!“ Schrie seine Frau aus dem Garten und kam keuchend herein. Scheinbar hatte sie im Garten weiter getobt. „Du erinnerst dich sicher noch an Jackson?“ Sie trat zu ihm und huschte vorbei um die Zauber in der Küche aufzuheben. „Natürlich. Er ist mit im Orden.“ Arthur setzte sich auf seinen Stuhl und sah ihr dabei zu wie sie einige Töpfe aufräumte. „Er wollte den jungen Malfoy entführen. Glaubst du das? Im Eulenkaufhaus.“ Sie nahm eine Tasse und füllte sie mit Kaffee, den sie vor ihm auf den Tisch abstellte. Oh, das klang gar nicht gut. „Warum sollte er das tun?“ Auch wenn er schon eine leise Idee hatte, was den Exauroren dazu bringen konnte. „Was weiß den ich. Er hat ständig was vor sich her gefaselt, dass die Malfoys, Harry Potter entführt, und ihm mit einem Obliviate belegt hätten. Und so, wollte er erreichen, das Narzissa den armen Jungen herausrückt. Nie werde ich diese Augen vergessen, so voller Panik.“ Er sah tief in seine Tasse. Von einem Auftrag an Jackson hatte er nichts gewusst. Aber scheinbar hatte er einen erhalten, den nie wäre der ansonsten so ruhige Jackson auf so eine dumme Idee gekommen. Erst dann fiel ihm auf, wie seine Frau ihn musterte, und er überlegte krampfhaft was er nun sagen sollte. „Hast du keine Meinung dazu?“ Bedrohlich kam sie näher, und hatte beide Hände in ihre Seiten gestemmt. „Nun ja, was soll ich dazu sagen? Vielleicht hatte er ja Recht.“ Versuchte er zumindest das richtige zu sagen. Was allerdings falsch war, wenn er nun sah, wie das ansonsten sehr freundliche Gesicht seiner Frau, krebsrot wurde, ehe sie zu sprechen ansetzte: „Arthur. Das ist ein Kind. Du hättest sehen sollen, wie er sich an Narzissa geklammert hat. Und dann beinah den jungen Malfoy erdrückt hat, als der wieder zu ihm kam…“ Noch bevor sie sich weiter in Rage reden konnte, unterbrach er sie: „Wie ging es aus?“ Vielleicht hatte Jackson ja Erfolg gehabt. Schließlich wusste jeder in der magischen Welt, das den Malfoys ihr einziger Erbe üb er alles ging. „Na wie wohl? Malfoy Junior hat ihn in die Hand gebissen und wir haben ihn mit einem Stupor K.O gesetzt.“ Unverkennbarer Stolz war aus ihrer Stimme heraus zu hören. Genau DAS hatte er befürchtet. Natürlich hatte seine Frau sich aus dieser Szene nicht heraushalten können. Erwartungsvoll sah sie ihn nun an, und er nickte zaghaft: „Das war gut. Einfach ein Kind entführen.“ Er schüttelte den Kopf. Molly nickte zufrieden und wandte sich kurz wieder den Töpfen zu, in denen das Abendessen der Familie kochte. Er würde unbedingt Dumbledore darüber informieren müssen. Wenn sie Glück hatten, dann war nur Stone auf den Fall angewiesen, der ebenfalls ein Mitglied im Orden war, und Jackson leichter aus der Patsche herausholen konnte. Nun galt es allerdings erst einmal, seine Frau zu beruhigen. Zufrieden nickte Darren. Die Aussage die Narzissa abgegeben hatte, vervollständigte das Bild, das er gehabt hatte. Das würde Jackson einiges an Ärger bringen. „Gut, fürs Erste hab ich dann alles.“ Er nahm das Pergament von Zabini entgegen und grinste ihn an: „Dieses Mal auf der gleichen Seite, hm?“ Diesen Kommentar konnte er sich nicht verkneifen. Da sie ja sonst eher gegeneinander vor dem Gamot standen. Selbstbewusst griente der Anwalt zurück: „Dann kannst du ja auch mal gewinnen.“ Darren lachte und erhob sich um sich zu verabschieden. „Falls ich noch weitere Fragen habe, oder sich etwas Neues ergibt, melde ich mich noch einmal.“ Lucius und Narzissa waren ebenfalls aufgestanden. „Danke, Mr. Rayne.“ Narzissa reichte ihm die Hand. Er nahm sie kurz und schüttelte den Kopf: „Darren reicht völlig.“ Schließlich waren sie Hauskammeraden gewesen, auch wenn er zwei Jahre jünger war, wie die Malfoys. Er hatte ein gutes Gefühl, als er vor dem Kamin des Anwesens trat und in sein Büro zurück flohte. Nun musste er nur noch zu den Weasleys um die Kinder zu befragen, was aber in einer Stunde erledigt sein würde. Ungehalten wischte Dumbledore einige Dokumente vom Schreibtisch. Wie konnte man so blöd sein? Er hatte erwartet, dass ein Auror, die Sache etwas intelligenter angehen würde, als eine Geiselnahme am helllichten Tag zu veranstalten. Natürlich waren nun die Bluthunde von Jungauroren hinter ihm her. Bei ihrem momentanen Glück war das dann auch noch Rayne, der eigentlich außer fliegen nicht wirklich viel während seiner Hogwarts Zeit auf die Reihe gebracht hatte. Erst kurz vor knapp, hatte er sich in den Fächern reingehängt, damit er eine Auroren Ausbildung beginnen konnte. Er hatte nur gelacht. Ein Slytherin als Auror. Jeder wusste, dass das Haus die meisten Schwarzmagier hervorgebracht hatte, als die anderen Häuser zusammen, und trotz allem, hatte der junge Rayne ihm ganz klar gezeigt, wozu eine Schlange fähig war. Und dann hatte er um ihn völlig zu verhöhnen, die Aurorenprüfungen mit Auszeichnungen bestanden, und zu guter Letzt eine Gryffindor geheiratet. Ja, wenn dieser Auror an Jackson dran war, dann würde das nicht gut ausgehen. Auch wenn er nicht viel an den Gesetzen drehen konnte. Aber er würde sehr viel Hintergrundwissen mitbekommen, was die Malfoys anging. Schließlich waren das alles Schlangen. Und wie sagte der Hut immer so schön? Schlangen halten immer zusammen. Er würde sich etwas Neues einfallen lassen müssen. Vielleicht, hatten sie ja wirklich glück im Unglück, und Rayne war nicht der Leiter des Falles. Gedankenverloren sah er auf Fawkes, der scheinbar ruhig auf seiner Stange saß, und ihn aus intelligenten Augen ansah. „SEVERUS!“ Lucius konnte es nicht glauben. Er stand in seiner Bibliothek, die eigentlich ein Schlachtfeld sein sollte, und die Kinder, sowie sein Freund, saßen seelenruhig auf dem Boden und warfen irgendwelche Kräuter in den Kessel, der vor ihnen stand. Harry zuckte zusammen, und verlor vor Schreck das Feenkraut, dass er in der Hand gehalten hatte. Mit einem leisen Poffff, explodierte der Trank und gab einen lila Rauch von sich, der nicht aufhören wollte. Knurrend murmelte Severus einen Spruch und die Luft im Raum lichtete sich wieder. „Danke, Lucius. Ich erbitte mir etwas mehr Ruhe, wenn ich den Kindern etwas beibringe.“ Der Blonde Hausherr nickte, während er seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpresste, um nicht zu lachen. Die Gesichter aller drei waren lila angelaufen. Als erster lachte Draco, dicht gefolgt von Harry, der eine Hand auf die Wange seines Sohnes legte. Gemeinsam sahen sie zu Severus, der schlimmes ahnte: „Ich auch?“ Fragend sah er zu Lucius, der sich immer noch krampfhaft das Lachen verkniff, und mit unschuldiger Miene nickte, während die Kinder in einen lauten Lachanfall ausbrachen. „Lucius, dafür wirst du bluten.“ Er richtete die Spitze seines Zauberstabes auf sein Gesicht, und reinigte es, das gleiche wiederholte er bei den Kindern, die sich immer noch nicht beruhigen wollten. Der angesprochene nickte nur, diesen Anblick würde er in seiner Gedankenwelt festhalten, um später darüber zu lachen, wenn er Narzissa davon erzählte. „Die Beiden und der kleine Zabini sollten hier saubermachen.“ Sagte er nun ruhig. Severus sah sich um: „Haben sie doch gut gemacht.“ „Du meinst wohl, dass du das gemacht hast.“ „Aber das ist doch gut Vater. Dann können Harry und ich in der Küche helfen.“ Nun hob Lucius fragend die Augenbrauen. Sein Sohn wollte freiwillig in der Küche helfen? Bei Gelegenheit, musste er herausfinden woran das lag. Klar war das er die Kinder nun sicherlich nicht mehr in die Küche schicken würde. „Ich denke ihr seid im Garten ganz gut aufgehoben. Die Pfauen müssten mal wieder saubergemacht werden.“ Entschied er. Und wenn er nun für jeden tag eine weitere Aufgabe suchen würde, er würde genügend finden. Wenigstens lächelte Draco nun nicht mehr so breit. Endlich hatte Darren einen der Pfannkuchen, die Maya für ihn gemacht hatte, gegessen und fühlte sich rundum zufrieden. Er hatte wahrlich die beste Köchin der ganzen magischen Welt geheiratet. „Du musst noch zu den Weasleys?“ Nick sah aus als hätte er in eine Zitrone gebissen. Jeder wusste, dass Arthur und er sich nicht sonderlich leiden konnten, weswegen er ihm auch einen Besuch im Fuchsbau ersparen würde. „Ja, ich geh vorher nur die Unterlagen des Ministers durch, aus denen hervorgeht, dass Lucius den Vorfall um Harry gemeldet hat, und auch eine Pflegschaft, von Seiten der Malfoys beantragt wurde.“ Sein Kollege überlegte kurz: „Das geht dir nah, oder?“ Der Schwarzhaarige nickte: „Das würde jedem nah gehen. Es gibt nichts was ich mehr verabscheue, als wenn man ein schutzbedürftiges Kind verprügelt.“ Er stand auf und legte die Dokumente beiseite. Es half ja alles nichts, und wenn er den Besuch hinter sich hatte, dann konnte er endlich Feierabend machen. „Wirst du dir wohl den Fleck auf der Nase wegmachen? Wenn der Auror nachher kommt, willst du doch nicht aussehen wie aus einem Erdloch gekrochen, Ronald.“ Molly war sehr ungehalten über das Aussehen ihres jüngsten Sohnes. Warum konnte er nicht selbst etwas mehr Wert auf sein Äußeres legen? „Welcher Auror ist es denn?“ Arthur kam gerade herein, und lächelte seine Familie breit an. Noch bevor Molly etwas antworten konnte, entflammte der Kamin, und ein schwarzhaariger Zauberer trat heraus. Zischend atmete der rothaarige Familienvater durch, es war Rayne. Ein Slytherin, und von denen konnte man nichts Gutes erwarten. Spät am Abend kroch Harry zu Draco unter die Decke und atmete tief durch. Sie hatten Lucius versprechen müssen, am heutigen Abend in ihren Zimmern zu schlafen, was bedeutete, dass er sehr früh wieder in sein Zimmer musste. Aber das spielte keine Rolle, Draco und er hatten beschlossen, zumindest noch ihre heiße Schokolade zusammen zu trinken... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)