Something Worth Fighting For von SocialDistortion (»[AcexOC]«) ================================================================================ Kapitel 12: Awkward² -------------------- Nikira hatte Wachdienst; ihre Lieblingsaufgabe. Abgesehen davon, dass sie Ruhe von allem und jedem hatte, konnte sie die atemberaubende Aussicht genießen. Bis eben hatte sie fasziniert das Meer beobachtet, was sie in diesem Ausmaß im Hauptquartier nie gekonnt hatte. Leider war auch diese Aufgabe viel zu schnell vorbei und ehe sie sich versah, wurde sie von irgendjemandem abgelöst. Missmutig sprang sie die letzten Sprossen der Leiter hinunter und kam leichtfüßig zum Stehen. Mit den Händen in den Taschen ihres Pullis, wollte sie sich in ihre Kajüte aufmachen. Mittlerweile sanken die Temperaturen immer weiter und kündigten somit eine Winterinsel an. Ganz zu Nikiras Leiden, denn die Rothaarige mochte heiße Tage viel lieber, als in einer dicken Jacke zu frieren. Mit diesen Gedanken schlurfte sie an Marco vorbei; dachte sie zumindest. „Ah, Nikira! Du gehst bestimmt in dein Zimmer, oder?“, fing er an während sie stehengeblieben war und wartete gar nicht auf ihre Antwort, „Kannst du Ace bitte Bescheid geben, dass ich mit ihm etwas besprechen muss?“ Halbherzig nickend, setzte sie ihren Weg fort. Seit dem Gespräch in der Bar verstand sich die Rothaarige mit dem Vize um einiges besser. Auch waren seine skeptischen Blicke weniger geworden. Diese Tatsache beruhigte die Marinesoldatin ungemein. „Danke“, kam es noch schnell von dem Blonden, ehe er sich wieder einer ausgebreiteten Karte zuwandte. Den letzten sichtbaren Atem beobachtend, öffnete sie die Tür und schlüpfte eilig hindurch in die angenehme Wärme. Inzwischen kannte sie den Weg vom Deck zu ihrer Kajüte in- und auswendig. Somit auch den zu Ace, da dieser ja nur ein paar Türen weiter wohnte. Ein wenig mürrisch, da sie als Botin missbraucht wurde, stampfte sie die letzten Meter auf Ace‘ Tür zu und riss diese ohne zu klopfen auf. „Hey. Marco will-“, wollte sie ohne Umschweife anfangen, jedoch blieben ihr die anderen Worte förmlich im Hals stecken. Ihre Augen huschten von Ace‘ Hinterkopf weiter nach unten, über seinen von Muskeln gekennzeichneten Rücken, zu dem Handtuch, welches er sich gerade um seine Hüfte schlang und somit das Nötigste verdeckte. Der Schwarzhaarige drehte sich bei der leicht emotionslosen Stimme überrascht um und runzelte prompt bei dem Anblick der jungen Frau, mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht, die Stirn. Nikira öffnete indes ihren Mund, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Stattdessen verfolgte sie gespannt den Wassertropfen, welcher sich just in dem Moment aus Ace‘ Haaren löste. Millimeter für Millimeter legte er auf dem Oberkörper der Feuerfaust zurück und hinterließ eine feuchte Spur. Nikira konnte sich nicht daran erinnern, dass sie Wasser jemals so sehr fasziniert hatte. Erst, als der Tropfen auf seiner überdurchschnittlich warmen Haut, kurz vor dem tiefsitzenden Handtuch verschwunden war, sah sie langsam auf und wäre bei dem Blick, den ihr die Feuerfaust schenkte, am liebsten im Holzboden versunken. Sie war so perplex, dass sie sich nicht mal über sich selbst und ihr absurdes Verhalten ärgerte. Während Nikira nicht wusste was sie tun sollte, fuhr sich Ace mit seiner Hand durch seine noch nassen Haare und nahm schon beinahe zufrieden zur Kenntnis, wie die hübsche Rothaarige nur mühselig den Blick von seinem spärlich bekleideten Körper nehmen konnte und ihre Wangen sich langsam aber deutlich rötlich färbten. Ace musste sich bei diesem seltenen Anblick das Lachen verkneifen. Stattdessen zierte ein riesiges Grinsen sein Gesicht. Die sonst so beherrschte und kühle Nikira wurde doch tatsächlich rot! Dass er das erlebte! Noch immer amüsiert über diese Situation, stützte der Schwarzhaarige seine Hand an seinem Schreibtisch ab und räusperte sich. „Was braucht Marco denn?“ Nikira verschränkte die Arme und versuchte so zu tun, als hätte sie nicht vor ein paar Sekunden auf seinen Körper gestarrt. „Du sollst an Deck kommen. Es geht um die weitere Route, oder so“, meinte die Rothaarige schnell und mied seinen Blick. Man konnte es ihr mehr als nur ansehen, dass sie sich gerade unwohl fühlte. Sehr zur Freude von Ace, denn wie oft sah man diese Frau in einer Situation, die sie nicht voll und ganz im Griff hatte? Die Feuerfaust würde lügen, wenn er behaupten würde, dass ihm die Blicke der sonst so kalten Rothaarigen nicht gefallen hatten. Und wie… „Alles klar. Danke.“ Ace grinste und wartete. Wartete darauf, was sie jetzt tat. Die Rothaarige sah kurz zu ihm, besah ihn noch einmal von oben bis unten und wiederholte anschließend teilweise seine Worte: „Alles klar.“ Bevor die Situation noch schlimmer werden konnte, drehte sie sich auf ihren Absätzen um und verschwand zügig durch die Tür; nicht, ohne sie lauter als nötig zuzuschlagen. Während Ace leicht lachend den Kopf schüttelte, verschwand Nikira mit einem erhitzten Kopf in ihre Kajüte. Mit dem Rücken an die verschlossene Tür gelehnt, raufte sie sich mit einer Hand die Haare. „Was zum Teufel war das?“, murmelte sie leicht fassungslos. Deutlich spürte sie die Hitze in ihrem Kopf und war sich sicher, dass ihr ganzes Gesicht eine unangenehme Röte angenommen hatte. Verständnislos versuchte sie diese merkwürdige Situation von vorhin irgendwie zu verarbeiten, aber immer wieder tauchten Bilder von dem Schwarzhaarigen auf, die ihr ganz und gar nicht weiterhalfen. Es war schwer für Nikira ihre eigene Reaktion zu verstehen. Sie hatte ihn schon so oft oben ohne gesehen, aber irgendwie war das gerade etwas Anderes. Ihr wurde urplötzlich heiß und sie konnte die Augen nicht von seiner nackten Haut nehmen. Frustriert legte Nikira ihren Kopf in den Nacken und ignorierte den kurzen Schmerz, als sie gegen das Holz der Tür schlug. Tief atmete sie ein und anschließend wieder aus, um wenigstens annähernd einen freien Kopf zu bekommen. Noch immer kam sie sich so unglaublich dumm vor. Inständig hoffte sie, dass die Feuerfaust niemandem von diesem Vorfall erzählen würde. Es war ihr einfach zu peinlich. Kopfschüttelnd ging sie auf ihr Bett zu und verdrängte eben Geschehenes. Anschließend ließ sie sich darauf nieder und lehnte sich an die Wand, um gemütlich ihr Buch weiter zu lesen. Erst, als es Zeit fürs Abendessen war, legte sie das Geschreibsel bei Seite und machte sich auf zum Essenssaal. Auch nicht, als sie mit dem Blick stur auf den Boden gerichtet auf einen leeren Platz zu ging, fiel ihr auf, dass sie in der ganzen Zeit nicht einmal daran gedacht hatte, dass Ace ein Pirat und somit ihr Feind war. Nicht wie sonst machte sie diese Tatsache wütend, sondern schlicht und einfach, dass sie sich gerade vor ihm blamiert hatte. Ihm, der sie ständig zur Weißglut brachte und sie herausforderte. Mit diesen Gedanken schob sie eine Kartoffel lustlos auf ihrem Teller hin und her und sah auch nicht auf, als sich die üblichen neben ihr Fallen ließen. Nur ein unverständlicher Laut verließ ihren Mund, als die anderen sie fröhlich wie immer grüßten. So bekam sie zwar nicht mit, wie der Kommandant der 2. Division sie grinsend und neugierig musterte, konnte es sich aber denken. Eine Zeit lang wurde sie von allen wirklich ignoriert, bis sich Marco dachte, dies ändern zu müssen. „Wieso so schlecht gelaunt, Nikira?“ Mit einem dümmlichen Grinsen biss er von der riesigen Fleischkeule in seiner Hand ab. Die Angesprochene hob ihren Kopf und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Sie scannte sein Gesicht um herauszufinden, ob er etwas von der Begegnung zwischen Ace und ihr wusste, aber sie konnte einfach nicht aus seinem Ausdruck lesen. Vielleicht lag das auch daran, dass er immer aussah als wäre er in einem anderen Universum. Noch einmal sah sie ihm in die Augen, ehe sie sich wieder den Kartoffeln widmete. „Ok. Keine Antwort. Jemand eine Idee warum unsere Prinzessin so mies drauf ist?“, fragend sah er in die Runde und erhielt nur Gelächter von den anderen. Anscheinend fanden sie ihren neuen Spitznamen besonders lustig – Im Gegensatz zu Nikira. Die konnte gar nicht verstehen, wie man sie mit solch einem Namen anreden konnte. „Seh‘ ich etwa so aus wie eine verdammte Prinzessin?“, raunte die einzige Frau neben Haruta in der Gruppe gefährlich leise. „Nein. Ehrlich gesagt siehst du aus wie die Tochter des Teufels.“ Schief grinsend stützte er seinen Kopf mit der Hand ab. Nikira hob eine Augenbraue. Wenn er wüsste, wie richtig er damit eigentlich lag. Vermutlich würde er dann nicht so dämlich vor sich hin grinsen. Deswegen erwiderte sie trocken: „Schön. Immerhin besser, als auszusehen wie eine Ananas.“ Kurz herrschte daraufhin Schweigen, ehe Ace als erstes laut anfing zu lachen. Der Riese Jozu verschluckte neben ihr ein Stück Hühnchen, als er, wie der Schwarzhaarige zuvor auch, anfing zu lachen. „Das war gerade richtig gemein“, kam es empört von Marco. Nikira zuckte daraufhin nur mit den Schultern. Mittlerweile müsste er sie gut genug kennen, um zu wissen, dass Gemeinsein eine ihrer Eigenschaften war. „Ehrlich Marco. Hast du etwa etwas Nettes erwartet? Wir reden hier von Nikira.“ Thatch verdrehte die Augen und wuschelte belustigt durch die Haare der Rothaarigen, was sie nur mit einem genervten Blick quittierte. „Ach. Sie ist nicht immer gemein.“ Bei den Worten von Ace hob Nikira alarmiert den Kopf und betrachtete den Schwarzhaarigen mit zusammengekniffenen Augen. Dieser grinste ihr nur schelmisch entgegen. Diese Aussage weckte natürlich Interesse bei den anderen. „Wirklich? Wann denn?“ Tao schien ehrlich überrascht. Auch die anderen sahen so aus, als könnten sie sich eine nette Nikira nicht vorstellen. „Naja, wenn ihr etwas furchtbar unangenehm ist, zum Beispiel“, antwortete die Feuerfaust wissend, während ein leichtes Grinsen sein Gesicht zierte. Auf den warnenden Blick von Nikira achtete er dabei nicht.# Tao stöhnte ungeduldig. „Geht das auch ein wenig konkreter? Nikira ist ziemlich vieles unangenehm.“ Er erhielt einstimmiges Nicken von den Kommandanten, worüber die Rothaarige nur die Augen verdrehte. Jozu grinste. „Stimmt. Sie mag es nicht, wenn man sie Kleine, oder Prinzessin nennt.“ „Und wenn man ihre Haare anfasst“, fügte Thatch hinzu und dachte an ihren wütenden Blick vorhin, als er ihre Haare verwuschelte. „Außerdem kann sie es nicht leiden, wenn man sie betrunken zum Tanzen auffordert“, lachte Haruta laut und schlug Thatch fest auf die Schulter. Dieser räusperte sich nur und rutschte auf seinem Platz peinlich berührt hin und her. Anscheinend hatte die Szene aus der Bar doch noch jemand mitbekommen. „Und sie mag es gar nicht, wenn man über sie redet als wäre sie nicht hier.“ Nikira stellte ihren Krug laut auf den Tisch ab und warf einen mürrischen Blick in die Runde. Daraufhin erhielt sie nur unschuldiges Schulterzucken, ehe sich Marco an Ace wandte, der Nikira die ganze Zeit über belustigt beobachtet hatte. „Also Ace. Wann war sie denn nicht gemein?“ Doch zur Verwunderung der Rothaarigen, tat der Schwarzhaarige nur eine wegwerfende Handbewegung und meinte: „Egal. War eh nicht so spektakulär. Trinken wir lieber auf all die Dinge, die Nikira nicht mag.“ „Da können wir aber lange trinken…“, murmelte Tao leise, so dass es nur sein Sitznachbar hörte. Nämlich Marco, der lachend seinen Krug nach oben hielt, um mit den anderen anzustoßen. Nur Nikira stieß abfällig die Luft aus und widmete sich wieder ihrem Essen. Auch wenn sie insgeheim froh war, dass Ace nichts von der peinlichen Situation preisgegeben hatte, fiel es ihr schwer ihre Laune zu heben. Dafür war sie viel zu müde und zu kalt war ihr auch noch. Sie würde definitiv ein heißes Bad nehmen – und das tat sie dann auch. Nachdem sie dem Piratenhaufen entkommen war, ging sie dieses Mal ohne Ace – Gott sei Dank – zu ihrer Kajüte. Wie auch zuvor schwirrten ihre Gedanken um den Schwarzhaarigen und der Hoffnung, dass er diese Begegnung mit ins Grab nehmen würde. Auch dachte sie kurz daran was wohl wäre, wenn ihr Vater von ihrem unreifen und inkompetenten Verhalten erfahren würde. Doch diesen Gedanken verwarf sie ganz schnell wieder. Ihr wurde schlecht, wenn sie daran dachte, was er mit ihr anstellen würde. Immerhin kannte sie seine Foltermethoden nur zu gut. Als sie ihr Zimmer verließ, wusste sie nicht, ob die Gänsehaut von der Kälte, oder von ihrem Vater kam, an den sie gerade denken musste. Fröstelnd eilte sie durch das Labyrinth der Moby Dick und stieß zufrieden die Tür zu den Waschräumen auf. Zu ihrem Glück war er leer, denn die gackernden Krankenschwestern konnte sie im Moment wirklich nicht gebrauchen. Bereits vorher hatte sie beschlossen, dieses Mal ein Bad zu nehmen. Immerhin gab es ein riesen Becken, in dem das heiße Wasser bereits vor sich hin dampfte. Die Rothaarige entkleidete sich also und schmiss ihr Gewand unachtsam auf den Boden neben der Tür. Geschickt band sie sich die Haare nach oben und ging dann auf den Beckenrand zu, um anschließend langsam ins Wasser zu gleiten. Augenblicklich entspannte die Hitze ihre steifen Muskeln und ließ die unzähligen Gedanken in ihrem Kopf verschwinden. Sie dachte nicht an ihre Mission; nicht an ihren Vater und am allerwichtigsten – nicht an den unverschämten Kommandanten der 2. Division. Auch als die Tür aufging und eine schüchterne Krankenschwester fragte, ob sie ihre Wäsche mitnehmen sollte, dachte sie nicht nach und antwortete nur mit einem abwesenden „Jaja.“ Erst viel später, als sie zufrieden aus dem Wasser stieg und sich nach dem Abtrocknen ihr frisches Gewand anziehen wollte, fiel ihr auf, dass sie überhaupt keine saubere Kleidung mitgenommen hatte. Durch die ganzen wirren Gedanken hatte sie einfach nicht daran gedacht. Auch ihre alte Kleidung war logischerweise nicht mehr hier. „Das darf doch nicht wahr sein“, stöhnte sie genervt über ihre Dummheit. Fluchend überlegte sie. Ihre einzige Möglichkeit wäre, nur mit einem Handtuch bekleidet den Raum zu verlassen – und anschließend durch das gesamte Schiff zu laufen, um zu ihrer Kajüte zu kommen. Halbnackt. Wütend über diese Tatsache kniff sie die Augen zusammen. Die Gelassenheit von vorhin war längst verschwunden. Doch was sollte sie machen? Sie hatte keine andere Wahl. Gefasst band sie ihre provisorische Kleidung fester um den Körper und öffnete dann die Tür. Sie spähte um die Ecke und schlich dann lautlos nach draußen. Bei jedem Geräusch erwartete sie das Schlimmste. Es wäre nicht auszudenken was wäre, wenn sie jemand so sehen würde. Zwei solch peinliche Situationen würde die eiskalte Nikira nicht überleben. Mit zusammengepressten Lippen huschte sie um die vorletzte Ecke. Ein beinahe erleichtertes Seufzen verließ ihren Mund, als sie halb rennend noch ein letztes Mal abbiegen wollte. Doch wie so oft, seit sie hier auf der Moby Dick war, passierten Dinge die sie nicht erwartete. Unsanft prallte sie gegen etwas Hartes. Ein erschrockener Laut kam ihr dabei über die Lippen und aus Reflex schloss sie die Augen. Leicht panisch bemerkte sie, wie die Person taumelte und schlussendlich stolperte und nach hinten fiel – und Nikira mit sich riss. Ihr war es schleierhaft, wie dies passieren konnte, doch als sie die Augen langsam öffnete und in das perplexe Gesicht von Ace sah, erklärte dies einiges. Unfähig sich zu bewegen, starrte sie blinzelnd den Schwarzhaarigen an, dessen Hände noch immer auf ihren Schultern weilten. Erst als die Rothaarige bemerkte, wie seine Augen etwas weiter nach unten wanderten, reagierte sie. Sie folgte langsam seinem Blick und kniff augenblicklich die Lippen zusammen. Das Handtuch verdeckte zum Glück alles Notwendige, allerdings sah die Feuerfaust noch immer mehr als Nikira lieb war. Deswegen rappelte sie sich auf; bedacht, dass der geringe Stoff alles verbarg. Mit roten Wangen, aber wieder völlig klar im Kopf, starrte sie Ace wütend an. „Kannst du nicht aufpassen?“, zischte sie gereizt und hielt das Handtuch mit beiden Händen umklammert. Ace tat es ihr gleich und stand auf. Er schien allerdings noch immer nicht bei der Sache zu sein und musterte sie nochmals eindringlich von oben bis unten. Nikira schnaubte daraufhin nur und drückte ihre Hände fester an den Stoff. Erst da schien sich der Schwarzhaarige die Worte der Frau bewusst zu werden. Er schüttelte stirnrunzelnd den Kopf, räusperte sich und deutete anschließend mit dem Finger auf sich selbst. „Ich soll aufpassen? Du bist doch in mich rein gerannt.“ „Na und? Du warst derjenige, der nicht stehen bleiben konnte und umgefallen ist. Schon mal was von Balance gehört?“ Nikira war genervt. Noch dazu zierte ihre Haut langsam aber sich eine Gänsehaut. „Schon klar“, er verdrehte die Augen, „warum trägst du eigentlich nur ein Handtuch?“ Jetzt grinste er sie breit an und erinnerte Nikira daran, dass sie hier nur knapp bekleidet vor ihm stand. Augenblicklich kam die Hitze in ihrem Gesicht zurück. Sie war schon mal in so einer ähnlichen Situation, nur, dass es dieses Mal sie war, die nicht viel trug. „Was glaubst du denn? Ich war baden“, meinte sie leicht aus dem Konzept gebracht, „was rede ich überhaupt mit dir?“ Genervt fuhr sie sich durch die Haare und überlegte nicht lange, als sie sich bei ihm vorbei drängte und schließlich in ihrer Kajüte verschwand. Ace, der noch immer im Gang verweilte, steckte seine Hände in die Hosentaschen und grinste vor sich hin. Er würde lügen, wenn er behaupten würde, ihm hätte dieser kleine Zwischenfall leidgetan. Immerhin hatte er mehr von ihrem Körper gesehen als sonst und was er gesehen hatte, hatte ihm gefallen. Sehr sogar. Noch dazu machte es ihm unheimlich Spaß, sie erröten zu sehen. Es zeigte, dass hinter der kalten Fassade auch eine normale Frau steckte, der solche Dinge peinlich waren. Leider verweilte diese Fassade viel zu oft. In der ganzen Zeit, die sie bereits hier war, hatte er sie kein einziges Mal lachen gesehen. Höchstens ein leichtes Grinsen, welches meist nur in Verbindung mit Kämpfen und Schadenfreude entstanden war. Er würde sie schon noch zum Lachen bringen. Nicht heute und nicht morgen, aber irgendwann. Zuversichtlich sah Ace noch einmal auf die Tür, durch welche Nikira gerade verschwunden war und ging dann in seine eigene Kajüte. Er hatte sich ein Ziel gesetzt. Ein verdammt schweres. Aber Ace hatte noch nie aufgegeben und damit würde er jetzt auch nicht anfangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)