Something Worth Fighting For von SocialDistortion (»[AcexOC]«) ================================================================================ Kapitel 5: From Marine And Bars ------------------------------- Nachdem Nikira mit ihrem Brief fertig war und ihn sicher versteckt hatte, war es bereits Mittag. So unauffällig wie möglich war sie in den riesigen Speisesaal gegangen, hatte sich dort etwas genehmigt und war anschließend wieder zurück in ihre Kajüte verschwunden. Von da an grübelte sie darüber nach, wie sie ihre Mission am besten in die Wege leiten sollte. Doch wie in den Wochen davor, kam sie auf kein vernünftiges Ergebnis. Am liebsten wäre es ihr, wenn sie ihn bei Gelegenheit einfach umbringen könnte. Doch da sie ihn lebend zur Marine bringen sollte, kam diese Option nicht in Frage. Sehr zur Missgunst der Rothaarigen. Es würde ihr so viel erleichtern. Genervt davon, dass sie auf keine Lösung kam, lehnte sie sich in dem ungemütlichen Schreibtischsessel zurück und legte ihren Kopf in den Nacken. Die Admiräle hätten ihr wenigstens ein paar Ideen liefern können, statt alles auf sie zu schieben. Fest presste sie ihre Augen zusammen, als ein Klopfen sie aus den Gedanken riss. „Nikira? Bist du da?“, kam es gedämpft von der anderen Seite der Tür. Der Stimme nach konnte es nur der Phönix sein. „Ja“, antwortete die Rothaarige. Sie wollte nicht gestört werden. Ein Wunsch der hier auf der Moby Dick alles andere als respektiert wurde. „Kommst du mit? Wir wollen in die Stadt ein bisschen feiern gehen.“ Sie hörte deutlich sein Grinsen heraus, als er ihr weiß machen wollte, dass sie ‚ein bisschen‘ feiern gehen wollten. Nikira schnaubte deswegen. „Bestimmt nicht.“ Es klang ziemlich unfreundlich. „Sicher? Das wird bestimmt lustig.“ Klar. Weil es ihr so viel Spaß machte, mit einem Haufen Piraten, früh abends zu trinken. „Ich sagte nein und jetzt verzieh dich!“, zischte sie halblaut und stand auf um auf ihr Bett zuzugehen. Konnte man sie nicht einfach in Ruhe lassen? Sie wollte wirklich keine Zeit mit diesem Pack verbringen, wenn es nicht sein musste. „Ok“, fing er an und für einen Moment dachte sich Nikira, dass er endlich verschwand. Doch sie hatte sich getäuscht. „Wir sind in der Kneipe am Hauptplatz falls du dir es anders überlegst.“ Würde sie bestimmt nicht… Kurz darauf vernahm die Rothaarige Schritte und konnte sich endlich entspannt ins Bett werfen. Sie konnte nicht verhindern, dass sie sich über das Verhalten der Piraten hier wunderte. Sie verhielt sich alles andere als nett zu ihnen und trotzdem waren alle freundlich zu ihr. Auch wenn sie erst mit ein paar so richtig geredet hatte, staunte sie nicht schlecht. Vor allem Thatch, Tao, Ace und Marco behandelten sie so, als wäre sie bereits jahrelang auf diesem Schiff. Sie wusste nicht wirklich was sie davon halten sollte. Piraten hatten ihr alles genommen. Ihre Mutter und auch auf eine bestimmte Art und Weise ihren Vater. Es war schwer für sie zu verstehen, dass sie hier wie ein Familienmitglied angesehen wurde. Seit Jahren wollte sie gegen Piraten kämpfen und deren Leben nehmen und jetzt, da sie endlich auf See war, konnte sie es nicht. Wegen ihrer verfluchten Mission. Ruckartig erhob sie sich und raufte sich mit einer Hand ihre Haare. Sie konnte nicht mehr stillsitzen. Sie musste sich bewegen. Schnell schnappte sie sich ihr Schwert und rannte förmlich nach draußen, um ans Deck zu kommen. Nicht viele waren hiergeblieben. Der Großteil war am Feiern, schlief, oder hielt Wache. Gut für Nikira. So hatte sie ihre Ruhe, wenn sie trainierte. Die letzten Tage waren schon beinahe eine Qual. Nichts tun zu können war die Hölle für sie. Umso gelöster war sie, als sie nach ihrem Training aus dem Duschraum kam und sich wieder in ihre Kajüte begab. Sie überlegte nicht lange, als sie sich anzog, ihren Brief schnappte und sich in die Stadt aufmachte. Sie wollte zu Corby. Er würde ihre Nachricht sicher zum Marinehauptquartier bringen. In Shorts, ihren Boots und einem grünen Hoodie ging sie durch die Straßen. Nur wenige waren noch unterwegs. Viele davon waren Einheimische, aber auch einige der Whitebeard-Piraten liefen betrunken herum. Nikira begutachtete dies mit einem verächtlichen Blick. Abschaum. Mit ihrem Katana an der Hüfte und dem Brief in ihrer Hosentasche ging sie auf den Hauptplatz zu, von dem Marco geredet hatte. Nicht, dass sie vorhatte ebenfalls zum Trinken in diese Kneipe zu gehen, aber sie musste irgendwie herausfinden wo sich die Marine befand. Deswegen machte sie sich etwas wiederwillig auf zur besagten Bar. Bereits davor kam ihr schiefer Gesang und Geschrei entgegen. Sie hielt kurz inne bevor sie langsam die Tür öffnete. Noch bevor sie einen Schritt machen konnte, kam eine Flasche auf sie zu, der sie genervt auswich. Sie musste wirklich zusehen, dass sie hier schnell wieder wegkam. Kurz sah sie sich um. Es waren nur die Whitebeard-Piraten anwesend. Kein Wunder. Vermutlich hatten sich die anderen alle aus dem Staub gemacht, als sie die Kommandanten sahen. Apropos Kommandanten. An einem Tisch saßen Ace und Marco, die bereits mehr als betrunken waren. Vermutlich würden die beiden Nikira nicht mal bemerken, wenn sie genau vor ihnen stand. Dennoch leise und mit gesenktem Kopf ging sie zur Schank und setzte sich auf einen der Barhocker. Sie bestellte einen Sake. Außer Bier gab es hier vermutlich gar nichts. Nachdem sie einen Schluck genommen hatte, stützte sie ihren Kopf mit ihrer Hand ab und beugte sich leicht nach vorne. „Sie da! Wo befindet sich die Marine?“ Ihre Stimme klang herrisch, weswegen der Barkeeper sie finster ansah. Vermutlich war er es nicht gewohnt, dass jemand mit ihm so redete. Doch davon ließ sich Nikira nicht einschüchtern. Ihr Vater war immerhin Akainu. Sie lebte seit Jahren mit seiner finsteren und kaltherzigen Art. Dagegen war der Fettklops vor ihr gar nichts. „Wer will das wissen?“, raunte er und spuckte auf den Boden. Nikira verzog keine Miene, auch wenn ihr dieses schäbige Verhalten missfiel. „Offensichtlich ich.“ Nikira nahm einen Schluck von ihrem Sake und verfolgte jede noch so kleine Bewegung des Barkeepers. Sie bemerkte bei ihren Worten, dass sein Gesicht sich vor Wut leicht verzog. Wenn sie ehrlich war, gefiel der Rothaarigen die Reaktion des Mannes vor ihr. Sie hatte den Anblick schon lange nicht mehr gesehen. Der Typ schmiss sich seinen dreckigen Lappen über die Schulter und legte seine Hände auf die Arbeitsfläche, um sich anschließend zu ihr zu beugen. Ein unangenehmer Geruch stieg Nikira in die Nase, die sie daraufhin leicht rümpfte. Sie wollte gar nicht wissen, wann er das letzte Mal geduscht hatte. „Ganz schön eingebildet, Kleine.“ Der Mann grinste dreckig und leckte sich über die Lippen. Bei dem Wort ‚Kleine‘ zuckte Nikiras Auge verdächtig. „Wo ist nun die Marine?“, presste sie heraus und versuchte ruhig zu bleiben. Der Barkeeper strapazierte ihre Nerven. „Ohne Gegenleistung läuft hier gar nichts, Süße.“ Sie brauchte nicht seine Gedanken lesen zu können, um zu wissen, dass seine gerade nicht jugendfrei waren. Und das widerte sie an. Als wäre das nicht genug, hob er seine Hand und bewegte sie grinsend in ihre Richtung. Sie legte ihren Kopf leicht schief und fing zur Überraschung des Mannes an zu grinsen. Doch es war kein freudiges Grinsen. Es sah angsteinflößend aus und das war es auch. Schneller als er schauen konnte, hatte sie seine Hand gepackt, nach vorne gezogen und ihren Dolch neben seiner Hand in die Holztheke gestochen. Der ungepflegte Kerl starrte geschockt von seiner Hand zu Nikiras finsterem Gesicht. „Wo befindet sich die Marine?“, zischte die Rothaarige leise. Ihre Geduld war zu ende. „S-Sie sind v-vermutlich auf dem Schiff. Am a-anderen Ende d-der Stadt“, stammelte er und Nikira konnte beobachten, wie sich auf seiner Stirn langsam Schweißperlen bildeten. Widerwertig. Gemächlich zog sie das Messer aus dem Holz und starrte ihm in seine kleinen Augen. Sie war sich nicht ganz sicher, ob er die Wahrheit sagte, aber er hatte auch keinen Grund zu lügen. Deswegen packte sie den Dolch wieder weg, setzte sich gerade hin und tat so, als wäre nie etwas gewesen. Genau im richtigen Moment, denn plötzlich legte jemand einen Arm um ihre Schulter. Noch bevor sie reagieren konnte, wurde sie nicht gerade sanft an den Übeltäter ran gezogen. Sie konnte nichts sehen, da ihr Gesicht an die Halsbeuge gedrückt wurde. Trotzdem wusste sie genau wer das war. „Kiiiiiira. Wir habn dch vermisst“, lallte Ace und drückte sie nur noch fester an ihn. Nikira biss die Zähne aufeinander und versuchte ihn von sich wegzuschieben. Sie fühlte sich unwohl. Er war ihr zu nahe. Viel zu nahe. Nikira wurde warm; fühlte die Wut in ihr aufsteigen. Noch einmal drückte sie ihn von sich weg und dieses Mal klappte es auch. Finster blickte sie in sein grinsendes Gesicht. Er roch nach Alkohol und war offensichtlich ziemlich betrunken. Es machte Nikira nur noch wütender. Sie musste gehen bevor sie etwas Dummes tat. Schnell trank sie ihren Sake aus und stand auf. „Wo willstn duh hn?“, murmelte Ace und packte sie am Arm. Unwirsch riss sie sich los. „Ich geh zurück zum Schiff.“ „Was? Du gehörst zu der Bande?“, kam es geschockt von dem Barkeeper, der noch immer ganz rot im Gesicht vor lauter Aufregung war. „Türlich. Sie is sogahr in meiner Divi-Divischion“, lallte Ace stolz und hatte seine Probleme damit das Wort Division auszusprechen. „Ein Problem damit?“, kam es hart von Nikira mit zusammengekniffenen Augen. Der Typ hob abwehrend die Hände. „N-Nein. Natürlich nicht.“ Er klang noch immer nervös. ‚Was für ein Loser‘, dachte sich die Rothaarige und wandte sich um, um diese Kneipe zu verlassen. „Kommst duh wida?“, rief ihr auf einmal die Feuerfaust hinterher. Undeutlich wie eh und je. Sie stoppe bevor sie durch die Tür ging und drehte sich halb um. Er grinste sie unschuldig an und stützte sich leicht schwankend an der Theke ab. Nikira zog eine Augenbraue nach oben. 550.000.000 Berry. Kaum zu glauben. „Eher nicht“, antwortete sie und ging ohne sich nochmal umzudrehen. Zügig schritt sie durch die mittlerweile leere Stadt. Es war angenehm wieder ein Ziel zu haben. Nach fünf Minuten konnte sie das Schiff auch schon sehen. Vereinzelt standen Marinesoldaten davor um Alarm zu geben, falls etwas passieren sollte. Wenn sie darüber nachdachte, waren die paar Personen recht armselig. Keiner von denen könnte einen erfahrenen Kämpfer aufhalten, geschweige denn einen Teufelsfruchtnutzer. Als sie sahen, dass jemand auf sie zu kam, hoben sie alarmierend ihre Waffen, doch als sie bemerkten wer es war, senkten sie sie wieder und salutierten. Schweigend ging sie an ihnen vorbei. An Deck waren nur vereinzelt Soldaten zu sehen die entweder Karten spielten, oder einfach nur herumstanden. Jeder salutierte hektisch, als sie Nikira bemerkten. Es bescherte ihr ein zufriedenes Gefühl wieder ernstgenommen zu werden. Krachend riss die Tür zum Besprechungszimmer auf, als sie unter Deck gegangen und durch die schmalen Gänge gestreift war. Vier Gesichter sahen sie überraschend an. Ohne auf sie zu achten ging Nikira auf den Rosahaarigen zu, der sie ängstlich ansah. Er wusste was ihm jetzt blühte. Mit großen Schritten ging sie auf ihn zu, zog währenddessen ihr kleines Messer und packte ihn am Hals. Die anderen im Raum schrien kurz auf, als sie ihn an die Wand drückte. Unsanft prallte er mit zusammengekniffenen Augen dagegen. Sie hielt ihm das Messer vors Gesicht. „Ich sollte dir für deine dämliche Aktion die Kehle aufschlitzen, Corby“, zischte sie leise und genoss das leichte Wimmern von dem jungen Soldaten vor ihr. „Nikira! Das reicht! Lass ihn los“, ertönte es laut hinter ihr. Kurz verweilte sie in der Position und drückte noch einmal kurz zu, bevor sie ihn losließ. Sie packte das Messer weg und nahm stattdessen ihren Brief aus der Hosentasche. Verärgert schmiss sie ihn auf den Tisch und verschränkte ihre Arme. Verfluchte scheiße! Manchmal hasste sie es, dass sie den Vizeadmirälen unterstellt ist. „Was ist das?“, fragte Maynard und deutete auf den Umschlag. „Ein Brief an meinen Vater“, antwortete sie abwesend und starrte auf Corby, der sich noch immer nicht von der Wand wegbewegt hatte. „Gut. Wir werden ihn überbringen.“ Der Vizeadmiral musterte sie von oben bis unten, was Nikira nicht entging. Dennoch nickte sie nur. Sie konnte sich nicht allzu lange hierbleiben. Sie durfte nichts riskieren. „Fällt es nicht auf, wenn sie hier ist?“, fragte Corby krächzend und vermied es sie direkt anzusprechen. „Nein. Tut es nicht.“ Nikira antwortete kalt, woraufhin der Rosahaarige zusammenzuckte. „Und jetzt entschuldigt mich. Ich habe eine Mission zu erledigen.“ Mit diesen Worten verließ sie wieder das Schiff und kehrte zurück zur Moby Dick. Auch wenn sie mit diesem Brief nicht wirklich weitergekommen war, so fühlte sie sich schon besser. Das bemerkte sie auch, als sie ohne Kopfschmerzen und viel Grübelei in ihrem Bett lag und binnen weniger Minuten einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)