All we'll ever need is us von phean ================================================================================ Kapitel 3: Unten am Fluss ------------------------- Unten am Fluss Donnerstag, 03. April 2014 Wie es kommen musste, hatten sie es nicht zum Möbelhaus geschafft. Sie mussten erneut zum Studio fahren. Doch das machten sie gleich in der Früh. Hiroaki wollte noch alles andere zur Sendung besprechen. „Hier haben wir das Logo entworfen, die Angaben hatten wir ja von deiner Skizze“, er zog aus einer Mappe das nächste Bild heraus und zeigte es den Zweien. Mimi lächelte, „das ist super“, freute sie sich. „Wirklich?“, Alex beäugte seine Freundin misstrauisch, „seit wann kann man nach deinen Skizzen arbeiten?“ „Nach meinen Skizzen kann man arbeiten, die sind verständlich! Und soll ich dir auch meine Skizze oder besser gesagt auch den fertigen Entwurf zeigen, den ich die letzten Tage weiterhin ausgearbeitet habe?“, herausfordernd erwiderte sie den Blick. Während sie aus ihrer Tasche eine Mappe herausholte, nahm sich Alexander das Logo, welches der Produzent angefertigt hatte. Dann war auch Mimi soweit und reichte ihm die beiden Blätter. „Das … gibt’s … nicht …“, gab er von sich und seine Augen weiteten sich, „du hast ihm ein Foto geschickt, bisher hat das noch niemand hinbekommen!“ Innerlich jubilierte die Jüngere, „ich freu mich so, dass ich mit Ihnen zusammen arbeiten darf, Herr Ishida“, sie grinste über den Tisch. Es freute sie wirklich sehr. Nicht nur, dass er bisher wirklich alles so umgesetzt hatte, wie sie sich das vorgestellt hatte, nein, dass sie ihn auch noch von früher kannte und der Vater von Yamato war, machte sie noch glücklicher. Wenn sie auch nicht genau wusste wieso. Schließlich hatte sie ihre alten Freunde bisher noch nicht gesehen. „Ich finde, dass man sehr gut nach ihren Angaben arbeiten konnte“, Hiroaki wusste nicht, was der Assistent hatte, da es wirklich leicht war, „aber das war auch der letzte Punkt auf der Liste.“ „Wirklich?“, Mimi klatschte begeistert in die Hände, „sehr schön.“ „Jetzt schaffen wir es leider nicht mehr ins Möbelgeschäft“, schlussfolgerte Alexander, „wir können am Samstag hin, doch vor Montag wird das wohl nichts mehr.“ „Das ist kein Problem“, mischte sich nun Ayame ein. Die Brünette nahm dem Älteren die zwei Bilder ab und steckte sie zurück in die Mappe. Diese packte sie in die Tasche und erhob sich. „Ich kann mich nur wieder bei Ihnen beiden bedanken“, verkündete die Jüngste, „und bei allen die hier mitmachen“, wurde sie nun lauter, „vielen Danke euch allen!“ Sie sah, wie alle kurz von ihrer Arbeit aufsahen und sie dann lächelten. „Wollen wir dann zurück fahren?“, prüfend musterte der Schwarzhaarige seine Chefin. „Ja, sofort“, winkte sie ab, „hetz mich doch nicht so“, sie verdrehte die Augen, dass er es auch immer so eilig hatte. „Dann sehen wir uns morgen noch einmal und besprechen den Rest“, schloss der Produzent. „Natürlich.“ Sie verabschiedeten sich und stiegen in das Mietauto, welches ihnen bereitgestellt wurde. Doch Mimi wollte noch einen Umweg machen. Mit diesem Gedanken stand sie nun am Wasser, es war auch einer der Orte, der sie von selbst anzog. Wohl einfach, weil sie sich hier früher so oft getroffen hatten. Mimi starrte vollkommen in Gedanken versunken auf das Wasser. Sie hatten nahe des Senders geparkt und waren von dort hierher gelaufen. Alexander stand etwas missmutig hinter ihr. Leise begann sie zu singen, „Hier sitz ich nun und denk an gestern. Wieviel Zeit ist schon vergangen? Unsre Worte sind schon vom Wind verweht. Der Tag ändert sein Licht und schiebt den Nebel fort und zeigt mir die Sonne, die hoch am Himmel steht. Ich warte immer noch auf ein Zauberwort, das sagt, wie's weitergeht.“ „Singst du schon wieder?“, unterbrach sie der Ältere barsch und trat neben sie. Sie antwortete nicht, sondern erhob einfach ihre Stimme und verfiel bewusst in eine schräge Tonlage. Augenblicklich verzog sich sein Gesicht und ein kalter Schauer lief dem Schwarzhaarigen über den Rücken. „Um Thors Wille, das ist ja nicht zum aushalten“, stöhnte er genervt auf und drehte sich von ihr weg, „wie kann man nur so falsch singen?“, er lief ein paar Schritte los. Mit Fleiß machte die Brünette weiter und trieb ihn wieder ein Stück zurück zu ihrem Wage. Auf ihrem Gesicht machte sich ein Lächeln breit. „Da kannst du allein nach Hause.“ „Gut“, schrie sie ihm nach, ihre Gesichtsmuskeln entspannten sich wieder und dann wurde sie etwas leiser, „hätte ich früher gewusst, dass ich ihn so los werde, hätte ich es schon eher gemacht.“ „Wie war dein Tag?“, wollte Taichi wissen. Er hatte sie vor wenigen Minuten am Kindergarten abgeholt, in dem sie arbeitete. Nun waren sie auf dem Heimweg und liefen nebeneinander, dabei berührten sich ihre Arme leicht. Immer wieder stieß Tai sie dadurch an und sie machte daraufhin dasselbe bei ihm. „Schön, ich hab endlich mal mit Akito spielen können, der Kleine hat mich bisher gehasst, doch heute war etwas anders. Ich meine … gut, ähm …“, sie wurde nachdenklich, „… er ist ein schwieriges Kind, erinnert mich etwas an dich … zumindest was sein aufbrausendes Wesen betrifft.“ „Dann hast du ja anscheinend viel Spaß“, neckte der Ältere. „Jaja, mach dich nur über mich lustig“, sie streckte ihm die Zunge raus, „wie war denn deiner?“ „Viel Papierkram und viel Bürokratie … ich hasse es … aber irgendwann schaff ich es, dass ich etwas bewirken kann“, verkündete er voller Hoffnung. „Aber du hast dich doch dafür entschieden“, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ja, aber es dauert so lange … ich muss mich erst beweisen … und …“ „… und du hast keine Geduld“, kicherte seine kleine Schwester. „Jajaja … mach dich nur schön über mich lustig“, nun war er es, der ihr die Zunge heraus streckte. Wieder kicherte die Jüngere. Gerade als sie über die Brücke liefen, blieb sie abrupt stehen und sah daran hinunter, „sieh mal“, sie zeigte hinunter. „Was zur …?“, entfuhr es Taichi. Seine Augen weiteten sich und wie schon am Tag zuvor – als er die Nachrichten gesehen hatte – keimte eine unbändige Wut in ihm auf. Er verstand nicht, wieso sie einfach zurückkommen konnte, ohne Bescheid zu geben. „Lass uns runter gehen“, begeistert legte sie ihre Hände an seinen Arm und zog leicht daran. „Wieso?“, knurrte er und fixierte den schwarzhaarigen Mann neben Mimi, „wer soll das denn sein?“ Verwirrt wandte sie sich um, „keine Ahnung … ihr Freund vielleicht? Verlobter? Mann?“ Sie kicherte erneut. Die Freude, dass Mimi da war, hier in Japan, überschattete momentan alle anderen Gedanken. Sie kümmerte es nicht, dass die Ältere ohne ein Wort zurückgekommen war. Dass sie sich nie gemeldet hatte, oder dass sie nur über die Medien von ihr gehört hatten. Hikari war dafür nicht der Typ, sie konnte nicht lange böse auf sie sein. Schließlich war das Leben zu kurz um auf andere wütend zu sein, daher schritt die jüngere Yagami auch anders durchs Leben – als ihr Bruder. Und darum wollte sie auch zu ihrer Freundin und sie Zuhause begrüßen. In Taichi sträubte sich alles, er konnte einfach nicht so leichtfertig sein. Es war Fassungslosigkeit welche in ihm herrschte und die führende Hand übernommen hatte – für diesen Moment zumindest. Mimi war die erste gewesen, die ihre Gruppe mehr oder minder verlassen hatte. Nie hatte sie sich gemeldet, danach hatte sich Yamato immer mehr und mehr entfremdet, die Dritte war Sora gewesen. Auch wenn sie von ihr zumindest noch ab und an hörten und sie auch hin und wieder sahen. Trotzdem ließ er sich letztlich von Hikari mit sich ziehen, denn er liebte sie und konnte seiner Schwester einfach keinen Wunsch abschlagen. „Mimi-chan“, hörte sie eine ihr bekannte japanische Stimme. Verwundert drehte sie sich um und blickte in zwei paar braune Augen. Sie sah von dem kleineren Mädchen zu ihrem großen Bruder. „Hikari-chan?“, wieder breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus, „Taichi-kun?“ Sofort lagen sich die zwei jungen Frauen in den Armen und Mimi drückte die Jüngere eng an sich, „was macht ihr hier?“ „Wir haben eher das Recht zu fragen, was du hier machst“, mischte sich Taichi unsanft ein und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach Taichi“, seufzte die Köchin, sie löste sich von seiner kleinen Schwester, „hab dich nicht so.“ „Ich soll mich nicht so haben? Du meldest dich ewig nicht und plötzlich stehst du hier … wegen eines Klassentreffens … Wieso hast du nicht Bescheid gegeben?“, beschwerte er sich verärgert. „Du hast das Interview gestern gesehen?“, gab sie erfreut von sich, sah dann aber bedrückt zur Seite, „entschuldige bitte“, während sie sich auf die Unterlippe biss, rieb sie sich den Arm. „Mimi? Darf ich fragen, wer das ist?“, mit dem Kopf schreckte sie auf und drehte sich zu ihrem Assistenten um. Hikari sah neugierig an der Älteren vorbei, „hallo, ich bin Hikari“, freundlich lächelte sie und streckte die Hand aus. „Hi, ich bin Alex“, antwortete er auf ihre englische Vorstellung ebenso freundlich. „Ihr seid ein süßes Paar“, kicherte die Jüngere. Mit großen Augen starrte Mimi sie an, „… äh … Hi- … Hikari …“, lachte sie schon fast erschüttert und konnte das Mädchen von weiteren Schwärmereien abhalten. Aufmerksam richtete diese ihren Blick auf ihre Freundin, „ja?“ Die Ältere sah von ihr zu dem Älteren der Yagamis, dieser betrachtete Alex missmutig und verachtend. „Das ist mein Assistent …“, Mimi hakte sich bei dem Schwarzhaarigen unter, „… aber ich liebe ihn trotzdem“, säuselte sie und schmiegte sich an. Sie lächelte zu Alexander auf, welcher sie lediglich musterte. Er wusste nichts zu sagen und überlegte immer noch, ob er genervt oder darüber erfreut war. Also musterte er den Yagami genauso abschätzend. „Wir sollten langsam los, du wolltest doch später noch weg“, brummte der Schwarzhaarige. „Ach ja“, schien es Mimi wieder zu kommen. „Weg? Wohin weg?“, Kari war sich unsicher, ob ihre Freundin einen Ausflug oder eine Reise meinte. „Die Diskothek in der Seitenstraße neben dem Einkaufszentrums“, versuchte es die Ältere zu beschreiben. Mit der flachen Hand schlug sich Alexander gegen die Stirn. So schlimme Wegbeschreibungen konnten auch nur von seiner Vorgesetzten kommen. Mimi wusste all ihre Rezepte auswendig, auch wenn sie sie nur einmal gekocht oder zubereitet hatte. Bei Wegen – welche sie tagtäglich entlang lief – hörte es allerdings auf. „Oh, darf ich mit?“, die Jüngste klatschte begeistert in die Hände, dabei fiel nicht nur ihr auf, dass sie sich wie Miyako freute. Mimi entlockte es ein amüsiertes Kichern, „natürlich.“ „Da gehst du aber nicht allein hin“, sprach Taichi nun bewusst auf Japanisch. Beide Frauen hoben eine Augenbraue, Alex sah derweil fragend zu seiner Begleitung. Es war nicht verborgen geblieben, dass ihr Anführer dem Amerikaner gegenüber abgeneigt war und ihn damit, dass er in ihrer Muttersprache das Wort ergriff, provozieren wollte. Alex kannte allerdings solch ein Verhalten und musterte den Braunhaarigen wieder skeptisch. „Heißt das, dass du mitkommen willst?“, auch Hikari wechselte in die Landessprache. Es war ihr schon unangenehm genug mit ihm diskutieren zu müssen, da begrüßte sie es zumindest, dass sie es in einer anderen Sprache machen könnten. Auch Mimi wurde es zunehmend unangenehmer, sie wollte keinem Streit beiwohnen, denn sie fühlte sich zwischen die Fronten gesetzt. Einzig sie wusste wie beide junge Männer tickten – zumindest hatte sie es bei Taichi einmal gewusst. Auf Grund seines momentanen Benehmens hatte sich aber allem Anschein nach nichts verändert. Einige Zeit musterten sie das Geschwisterpaar, die immer weiter sprachen und sich mehr und mehr hineinzusteigern schienen. Bald schon leicht verzweifelt wollte Mimi das beenden, denn es war nicht in ihrem Sinne Unruhe zu stiften. „Hi-Hikari-chan … Tai-Taichi-kun …“, brachte sie es schließlich zustande sie zu unterbrechen und die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen. Sie räusperte sich, „… überlegt es euch in Ruhe, wir wollten sowieso erst gegen zehn Uhr hin, also habt ihr noch genügend Zeit.“ Hastig hob Hikari ihr Handgelenk und starrte auf ihre Uhr, „ok“, murmelte sie, nachdem sie halb Acht hatte ablesen können. „Gut, bis später vielleicht“, die Ältere schenkte ihnen noch ein Lächeln, dann griff sie nach Alexanders Hand und zog ihn mit sich. Wieder fing sie an leise zu summen und schlenderte schließlich, nachdem sie den Älteren einfach mit sich gezogen hatte, ließ sie ihn nun los und hakte sich bei ihm unter. „Wer war er?“, die gesamte Fahrt nach Hause hatte Alex geschwiegen, doch es ließ ihn nicht los. „Einer meiner besten Freunde, Taichi …“, antwortete ihm Mimi, froh darüber, dass der Schwarzhaarige endlich wieder sprach. Sie hatten sich mit einem Eistee auf das Sofa gesetzt. Frisch gebrüht aus grünem Tee. Alex liebte diesen Tee. Die zuvor zubereiteten Sandwiches hatten sie bereits gegessen. Mit Hackfleisch und Guacamole. „Er mag mich nicht“, brummte er. Die Brünette kicherte amüsiert, „ach … das ist dir aufgefallen?“, sie zog ihre Beine an ihren Körper, legte dann den Kopf auf ihre Knie und griff wieder nach ihrem Glas. „Denkst du etwa ich wäre blind und taub? Er hat es praktisch mit seinem ganzen Körper geschrien.“ „Ach, mach dir keinen Kopf, das ist sein Beschützerinstinkt … er liebt seine Schwester über alles und es kam schon mal vor, dass er das auch etwas auf andere übertragen hat“, meinte sie, als wäre es selbstverständlich. „Aber du hast doch mich“, murmelte er. „Ja, ich hab dich“, lächelte sie. Mimi stellte das Glas weg und beugte sich über das Sofa. Ihre Arme legte sie um seinen Hals und kuschelte sich an seine Schulter, „und um nichts in der Welt geb ich dich her.“ „Danke“, gab er mit Nachdruck von sich und war froh darüber, dass sie so dachte. Auch wenn er wusste, dass sie das sagte. Lange Zeit blieb sie an seine Schulter gelehnt sitzen, strich über seine andere und genoss die Nähe zu dem Schwarzhaarigen. Es war schön und sie liebte es, ihm so nahe sein zu können. Wieso auch nicht? Er war immer für sie da gewesen. Irgendwann legte er auch seinen Kopf gegen ihren. Beide starrten sie nur vor sich hin. Die Zeit verging wie im Flug, war es doch viel zu schnell Abend. Es wurde so schnell dunkel, so schnell hatte Mimi gar nicht gucken können. „Ich mach mit langsam fertig“, die Brünette hauchte einen sanften Kuss auf die Wange des Älteren, dann erhob sie sich vom Sofa. Sie wusste noch gar nicht was sie anziehen sollte. So lief sie summend in ihr Zimmer und stellte sich vor ihren Kleiderschrank. Ihre Hände stemmte sie in die Taille und starrte hinein. Dabei fiel ihr auf, dass sie ihre gestrigen Einkäufe noch nicht weg geräumt hatte. Einzig Soras Kleid hatte sie fein säuberlich auf einen Bügel gehängt und dieses hing nun an ihrer Schranktüre und verhüllte so einen Teil des Spiegels. Den Rest hatte Alex auf ihrem Schreibtisch abgestellt. Ihr fiel das rosa Kleid wieder ein, welches ihr sofort gefallen hatte. Grübelnd stand sie vor der Vielzahl an Tüten und versuchte herauszufinden, in welchem Laden sie es gekauft hatte, sonst müsste sie alle Tüten durchsehen. Leider griff sie erst einmal in die falsche Tüte, auch die nächsten drei waren nicht richtig, dann hatte sie es aber gefunden. Sie nahm es eilig mit frischer Unterwäsche mit sich in das Badezimmer. Dort duschte sie eilig, brauchte einen Moment und trocknete sich erst dann ab, daraufhin föhnte sie ihre Haare. Mit großen Locken fielen ihre Haare über ihre Schultern. Sie schlüpfte erst in die Unterwäsche, dann in das Kleid. Es waren dünne Träger die es auf ihren Schultern hielten, der Stoff des Kleides fing auf Achselhöhe an und betonte ihre Brust mit einem V-Ausschnitt, nicht zu tief, aber auch nicht zu wenig. Es lag eng an, umhüllte ihre Hüften und betonte jeden Muskel und jeden Knochen. Ab der Hüfte umspielte es nur noch ihren Körper. Hob sich an, wenn sie sich drehte. Das Kleid war zartrosa, einzig der Saum und auch ein leichter Rand am Dekolletee sowie die Träger waren in einem kräftigen pink. Der sonstige Schnitt war eher unspektakulär, doch es gefiel ihr wegen ihrer Einfachheit. Ihre Haare band sie zu einem hohen Zopf, dabei beließ sie es aber nicht nur bei einem einfachen Haargummi. Aus einer Schublade holte sie ein zartrosa Band, welches einen ähnlichen Farbton hatte, wie das Kleid. Sie versteckte damit den Haargummi und machte sich eine lockere Schleife. Mit viel Feingefühl platzierte sie die beiden Haarsträhnen links und rechts von ihrem Gesicht, bis sie ihrer Meinung nach richtig saßen. Jetzt fehlte nur noch ihre Lieblingskette, ein goldenes Kettchen, an welcher ein feiner Schmetterling hing, dessen Flügel mit kleinen glitzernden Steinchen verziert waren. Um ihr Handgelenk legte sie sich ebenfalls ein zartes Armband aus einem goldenen Kettchen und zusätzlich noch eine filigrane Uhr. Auf ihr Gesicht trug sie ein leichtes Make Up auf – es war nur ein Puder, kein Lidschatten und keine Wimperntusche. Das brauchte sie gar nicht, sie mochte sich so, wie sie war. Trotzdem konnte sie so ihre kleinen Problemstellen, wie die leichten Augenringe verdecken. Sie betrachtete sich noch einmal im Spiegel und ging dann mit ihren Sachen zurück in ihr Zimmer. Auch Alex war mittlerweile in dem seinigen verschwunden und schien sich umzuziehen. Mimi musste nun nur noch ihre Schuhe aussuchen. So entschied sie sich für ein paar rosa Sandalen. Feine Riemen führten über den Fuß, waren überkreuzt über dem Fußrücken über dem Ballen und hielten den Fuß fest am Knöchel im Schuh. Diese würde er nachher anziehen. Dazu suchte sie noch eine feine weiße Strickjacke und eine kleine weiße Tasche, auf der eine rosa Schleife prangte. Dort packte sie ihr Handy, Schlüssel und Geldbeutel hinein. Dann war sie fertig und ging in den Flur zur Haustür, wo sie sich die Sandalen anzog. Dann war Alex vor ihr. Er selbst trug eine schlichte Jeans und ein dunkelblaues Hemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt hatte. Die obersten Knöpfe waren geöffnet und zeigten eine silberne Kette. Um seinen Arm war ein dunkles Lederband gewickelt, es war so lang, dass es drei Mal herum ging. Ein Lächeln umspielte seine Lippen als er sie betrachtete. Dann kam er auf sie zu, „du hast dich hübsch gemacht“, bemerkte er mit einem frechen Lächeln. „Du aber auch“, erwiderte sie es frech und rückte den Kragen zurecht. Alexander schlüpfte in seine Sneakers und gemeinsam verließen sie die Wohnung. Vor dem Wohnhaus hielten sie noch einmal inne und die Brünette schlüpfte noch kurz in ihre Jacke. „Ich liebe dich“, hauchte er schließlich und zog das Jäckchen auf seinen Platz. Mimi schmunzelte, „ich dich doch auch, das weißt du!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)