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Unerwarteter Familienzuwachs

An Unexpected Addition
von

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Kapitel 16


 

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An Unexpected Addition – Unerwarteter Familienzuwachs

 

Teil 16

 

Autor:

 

karategal

 

Übersetzer:

 

Lady Gisborne

 

P16-slash

 

Inhalt:

 

[Autorisierte Übersetzung] Alle Zwerge überleben die Schlacht der fünf Heere, doch Bilbo muss ins Auenland zurückkehren, um sein altes Leben in Ordnung zu bringen und den Weg für ein neues Leben im Erebor zu ebnen. Ein Jahr später kehrt er mit einem vor kurzem verwaisten Frodo zum Einsamen Berg zurück. Thorin ist sich nicht ganz sicher, was er von diesem neuen, winzigen Zuwachs zu seiner Gemeinschaft halten soll.

 

Disclaimer:

 

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von karategals englischer Originalstory An Unexpected Addition. Die Charaktere und Orte gehören selbstverständlich Professor Tolkien bzw. seinen Erben und ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^

 

Link zur Originalstory:

 

An Unexpected Addition
 

Anmerkung:

 

♔~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ♥ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♔
 

„Siehst du irgendetwas?“
 

Der König unter dem Berg machte seinem königlichen Titel gerade alle Ehre als er vorsichtig einige der tiefsten und ältesten Minen des Erebor durchquerte, auf der Suche nach den Verrätern, die sein Königreich bedrohten. Prüfend musterten seine Zwergenaugen die Dunkelheit, die die Minen auf diesen Ebenen zu beherrschen schien, doch die pechschwarze Düsternis war lediglich ein kleines Hindernis für jemanden, der einen großen Teil seines Lebens tief in den Eingeweiden der Erde verbracht hatte. Für Thorin waren die Schatten ein vertrauter und behaglicher Ort, eine willkommene Erinnerung an seine frühe Kindheit und die unzähligen Abenteuer, die er einst mit Frerin und Dís in den Minen des Erebor erlebt hatte. Endlich war Thorin zurück in dem Element seines Volkes.
 

„Noch nicht“, flüsterte der König.
 

Seine Neffen waren dicht hinter ihm und gingen so leise, wie es ihnen nur möglich war durch die unheimliche Dunkelheit der tiefer gelegenen Tunnel. Mittlerweile befanden sie sich in einem Abschnitten, in denen sich offene Schächte im Boden auftaten, von denen die meisten vor siebzehn Jahrzehnten von den entsetzten Bergarbeitern, die vor Smaugs Zorn geflohen waren, unbedeckt zurückgelassen worden waren. Der Hobbit ging ein kurzes Stück voraus, unsichtbar für all jene, die nichts von den magischen Kräften des Ringes wussten.
 

„Wartet, wartet“, flüsterte Fíli. „Ich glaube, ich habe fier drüben etwas gehört.“
 

Mit langsamen und vorsichtigen Bewegungen folgte Thorin seinem ältesten Neffen hinüber auf die rechte Seite des Tunnels und war bereit, jeden Verräter, der erscheinen oder aus einem  verborgenen Schacht auftauchen sollte, mit Orkrist zu durchbohren. Thorin blieb vollkommen stil und konzentrierte sich ganz auf das leise Geräusch, das durch die Wand an sein Ohr drang.
 

„Ist das Wasser?“
 

„Nun, ja, aber das ist nicht das Geräusch, das ich gehört habe“, erwiderte Fíli. „Es hörte sich mehr wie ein Schaben oder Kratzen an, verstehst du?“
 

Thorin schüttelte den Kopf. „Ich höre nichts außer rauschendem Wasser und dieses Geräusch kommt von den offenen Rinnen unter dem Boden.“
 

„Ich weiß, dass ich etwas gehört habe und zwar genau hier drüben.“
 

Der älteste Prinz kniete sich auf den Boden und streckte seine Hand aus, um an der Wand entlang zu tasten und die Ursache des Kratzens zu finden, dass er wenige Augenblicke zuvor gehört hatte. Sein Onkel seufzte, war er doch an die ungewöhnlich stark ausgeprägten Instinkte seines Neffen gewöhnt, mit denen er jedoch meistens richtig lag.
 

„Hey, hier ist eine Öffnung“, verkündete Fíli. „Sie ist ziemlich klein, aber ich glaube…auuaa! Irgendetwas hat mich gebissen!“
 

Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern griff der Prinz zurück in das Loch und zog eine kleines, sich heftig windendes Wesen heraus, das ihn anzischte und anknurrte. Fili hielt sie am Nacken fest und hob sie ein Stück weit hoch, damit sein Onkel und auch alle anderen sie begutachten konnten, während er insgeheim hoffte, dass sie nicht giftig oder etwas anderes in dieser Art war.
 

„Das ist ein Zwergling“, sagte Bofur.
 

Bifur murmelte einige Worte auf Khuzdul, worauf sich das kleine Mädchen, sobald es einen bestimmten Satz hörte, augenblicklich beruhigte. Schlaff hing sie in Fílis Griff und ihre braunen Augen musterten alle erwachsenen Zwerge misstrauisch.
 

„Wer hat euch das verraten?“ verlangte das kleine Zwergenmädchen zu wissen. „Niemand darf das wissen oder darüber sprechen. Es ist ein Geheimnis.“
 

„Tur gëmil.“
 

Bifurs Worte ließen das kleine Mädchen innehalten. „Nun, ich glaube, das ergibt Sinn. Wo ist sie?“
 

Der Zwerg mit der Axt im Schädel erklärte dem kleinen Mädchen die Situation und versicherte ihr, dass alle guten Zwerge sich entweder auf den über der Oberfläche gelegenen Ebenen in Sicherheit befanden oder die Tunnel nach den Kindern absuchten. Auf diese letzte Aussage reagierte sie sofort.
 

„Sie sind hinter mir.“
 

Diese Worte zogen die Aufmerksamkeit aller Anwesenden, einschließlich des Königs, auf sich. „Was? Wer?“
 

„Diese anderen Zwerglinge und der Junge mit den behaarten Füßen“, erklärte Dwina. „Wir hatten uns in diesen winzigen Tunneln versteckt, Harak und ich, als die Seite eines Tunnels plötzlich zu zittern anfing. Und als sie dann einfach einstürzte, sind sie auf uns gefallen.“
 

„Wie waren ihre Namen?“ fragte Fíli. „Erinnerst du dich noch daran?“
 

Das kleine Mädchen nickte. „Frodo hatte diese lustigen Füße und Donel ist ein Zwerg wie ich. Und Harak auch. Ich werde zurückgehen und sie holen.  Farina ist in eine der Rinnen gefallen und wir versuchen schon seit Stunden, sie dort herauszuholen.“
 

„Bei Mahal“, hauchte Bofur. „Weißt du, ob es ihr gut geht?“
 

Sie hat zu uns heraufgerufen, seit sie dort hineingefallen ist“, sagte der Zwergling. „Es klang nicht so, als wäre sie sehr schwer verletzt. Ich glaube, sie ist auf etwas weichem gelandet. Jetzt lasst mich runter.“
 

Dwina entwand sich dem Griff des Prinzen und verschwand erneut in dem winzigen Tunnel, während alle älteren Zwerge besorgt auf ihre Rückkehr warteten. Thorin stand direkt neben Fíli und ein Gefühl der Aufregung breitete sich in seinem Magen aus. Einige Minuten vergingen und der König glaubt bereits, vor lauter innerer Anspannung den Verstand zu verlieren, als Dwina endlich wieder herauskrabbelte.
 

„Hier sind sie.“
 

Hinter ihr kroch ein weiterer Zwergling heraus, dessen braunes Haar und blaue Augen ihn als Harak, den jüngsten der verschwundenen Zwerglinge, zu erkennen gaben. Sofort wurde er von Bofur auf den Arm genommen, der seine Spitzhacke befestigte und das winzige Kind anschließend mit dem linken Arm an sich drückte, wobei er den kleinen Jungen sorgsam nach möglichen Verletzungen absuchte.
 

„Ich mag deinen Schnurrbart.“
 

Bofur lachte leise und erfreut auf. „Nun, vielen Dank, Schätzchen.“
 

„Thorin!“
 

Der König stürmte vor und packte den kleinen Hobbit, sobald dieser aus dem Loch hervorgekommen war. Eine heftige Welle der Erleichterung erfasste seinen ganzen Körper in dem Moment, in dem er Frodo in seinen Armen hielt. Und gleich darauf krabbelte ein weiterer Zwergling über seine Füße, dessen leuchtend rotes Haar deutlich aus der Dunkelheit hervorstach, die die tiefer gelegenen Minen beherrschte.
 

„Geht es dir gut?“ verlangte Thorin zu wissen. Der König tastete Frodos ganzen schmutzbedeckten Körper ab und spürte, wie Verzweiflung in ihm aufstieg, als seine Finger auf dem Kopf des Hobbits Blut ertasteten. „Ist das Blut, das ich fühle? Was ist passiert? Frodo?“
 

„Ich habe mir den Kopf gestoßen“, gab der kleine Junge zu. „Einer der bösen Zwerge hat uns in einer Höhle gefunden und dann ist plötzlich die Wand hinter uns eingestürzt. Als ich von ihnen weggekrochen bin, habe ich mir den Kopf gestoßen. Aber ich glaube, es ist schon besser geworden.“
 

Seine Worte beruhigten den König jedoch nicht im Geringsten.
 

„Wir werden die Kinder zusammen mit den Chemikalienexperten zurückschicken und dann weiter nach dem kleinen Mädchen suchen“, befahl der Zwergenkönig.
 

Sie hatten die beiden Chemikalienexperten in einem Abschnitt zurückgelassen, in dem es ein wenig mehr Licht gab, denn in der undurchdringlichen Schwärze waren ihre Dienste beinah nutzlos, eine Tatsache, die noch durch das Problem verstärkt wurde, dass sie in den noch nicht überprüften Bereichen unmöglich Feuer benutzen konnten. Da ihnen in den tiefen Tunneln nur Kristalle Licht spenden konnten, würden sie auf die über der Oberfläche gelegenen Ebenen zurückkehren müssen, um diese zu holen.
 

„Bofur, gib Bilbo ein Zeichen, zurückzukommen und…“
 

„Wir haben Gesellschaft!“ rief ein gewisser Hobbit, der geradewegs an Thorins Seite eilte. „ich habe zwei von ihnen getötet, aber es kommen noch mehr.“
 

„Die Verräter? Wieviele sind es?“
 

„Mindestens ein Dutzend“, antwortete Bilbo. „Vielleicht auch zwei. Drei von ihnen habe ich mit meinem Schwert durchbohrt, als ich gesehen habe, wie sie die Seitentunnel durchsucht haben. Ähm, was ist das?“
 

„Ich bin es.“
 

„Bei den Valar“, keuchte Bilbo und streckte beide Hände nach dem kleinen Jungen aus. „Frodo!“
 

„Versteckt die Kinder hinter uns und haltet euch bereit“, befahl Thorin. „Es wird ein Kampf auf in der Dunkelheit und auf engem Raum werden, also bleibt ruhig und lauscht auf ihre Bewegungen. Ich bezweifle, dass sie sich unserer Anwesenheit voll und ganz bewusst sind, bis wir aufeinander treffen.“
 

Alle Erwachsenen nahmen in dem gesamten Tunnel sorgfältig gewählte Positionen ein, jeder von ihnen an einer bestimmten Stelle, damit sie nicht versehentlich von ihren Mitstreitern  getroffen wurden. Dori hielt sich mit den Kindern im Hintergrund, um mit seinem breiten Körper und seinen Schwertern als  wirksamer Schild für sie zu dienen. Thorin, Dwalin und die königlichen Neffen blieben in der vordersten Reihe, da ihre Übung und Erfahrung im Kampf in der Dunkelheit ihnen einen Vorteil den anderen gegenüber verschaffte. In der nächsten Reihe standen die Bergarbeiter der Gemeinschaft, mit Nori, Óin und Glóin direkt hinter ihnen, die wiederum als ein weiterer Schutz für die Kinder dienten.
 

„Denkt immer an die Rinnen“, mahnte Thorin. Er horchte auf das Geräusch sich nähernder Schritte und lachte innerlich über das Ausmaß des Lärmes, den diese schwachsinnigen Verräter verursachten. „Da kommen sie. Fertig…“
 

Gleich darauf waren die Verräter bei ihnen und zwei von ihnen liefen direkt in die Klinge von Orkrist und in die treffsicheren Pfeile des jüngsten Prinzen hinein. Der Kampf war kurz und grausam, Thorins Klinge verarbeitete mindestens ein halbes Dutzend der Zwerge aus Rhûn zu Hackfleisch und seine Gemeinschaft trieb die übrigen ohne große Schwierigkeiten zurück. Spöttisch über ihre Torheit lachend verließ Thorin seine ursprüngliche Position und setzte jeden Gegner außer Gefecht, dem voranstürmenden Dwalin auszuweichen, doch auch alle anderen nutzten das Überraschungsmoment voll und ganz zu ihrem Vorteil aus.
 

„Das ist ein Hinterhalt!“ schrie einer der Zwerge. „Sie warten auf uns! Entzündet das Sprengpulver! Entzündet es! Sofort!“
 

„Bringt ihn zum Schweigen!“ brüllte Thorin.
 

Auch Dwalin stieß ein gewaltiges Brüllen aus und gleich darauf hallte ein widerliches, würgendes Geräusch durch den Tunnel, als der hochgewaschene Krieger jeden Feind niedermetzelte, der seinem Kriegshammer zu nahe kam. Eine Minute später kehrte Stille ein und scheinbar wie aus dem Nichts wurde der Tunnel plötzlich von einem Lichtschein erhellt. Keiner der Zwerge stellte den Einfallsreichtum des bei ihnen lebenden Hobbits infrage, hatte seine Fähigkeit, vorauszudenken, ihnen doch wieder einmal  einige Schwierigkeiten erspart.
 

„Ich habe noch zwei davon“, sagte Bilbos gestaltlose Stimme. „Falls sie jemand haben möchte.“
 

„Die wirst du nicht brauchen“, keuchte eine Stimme irgendwo weiter hinten im Tunnel. „Weil ihr alle ohnehin bald tot sein werdet.“
 

Thorin sah, wie die schwachen Umrisse eines Hobbits neben ihm sichtbar wurden, der Stich mit einer Hand fest umklammerte, während die übrigen Zwerge den Neuankömmling anknurrten. Dieser versuchte nicht, sich ihnen weiter zu nähern und der herablassende Tonfall in seiner Stimme ließ Thorin sofort misstrauisch werden.
 

„Du bist derjenige, der bald tot sein wird, würde ich sagen“, erwiderte Thorin gedehnt und gab Kíli mit einer schnellen Kopfbewegung ein Zeichen, den Feind zu erschießen. „Und der Anzahl der Toten nach zu urteilen sind mindestens zwei Drittel deiner Männer ebenfalls tot.“
 

Der andere Zwerg, dessen Name Kodos war, wenn sich Thorin recht erinnerte, brummte lediglich, als ihn Kílis Pfeil in die Brust traf. Noch immer lag jedoch das selbstgefällige Grinsen auf seinem Gesicht und Blut lief sein Kinn hinunter, als er in seinen Tasche griff und einen kleinen, dünnen Gegenstand hervorholte.
 

Bilbos Augen weiteten sich. „Thorin…“
 

„In die Rinnen!“ schrie der König, als ihm bewusst wurde, was ihr Feind in seiner Hand hielt. „Greift euch jeder ein Kind und springt in die Rinnen! SOFORT!“
 

„Er hat ein Streichholz!“
 

Kíli fasste den älteren Hobbit um die Taille und sprang in die am  nächsten liegende Öffnung im Tunnelboden. Dwalin folgte ihm und seine massige Gestalt passte kaum in das enge Loch hinein, das von einem kleineren Bergarbeiter angelegt worden war. Hinter ihm war Thorins ältester Neffe, gefolgt von den beiden Bergarbeitern der Gemeinschaft, von denen jeder ein kleines Kind in den Armen hielt. Thorin packte den Halbling und Frodos Arme schlangen sich fest um seinen Hals, als der Zwergenkönig ihren Heiler die am weitesten entfernt liegende Rinne hinunterstieß.
 

„Erebor wird uns gehören, Thorin!“
 

Im nächsten Moment war der Tunnel von Flammen erfüllt und der König ließ sich gerade noch rechtzeitig in den offenen Schacht fallen, bevor die Explosion über ihn hinwegfegte. Thorin hielt Frodo sicher an seine Brust gedrückt und seine Arme schützten den kleinen Jungen vor den scharfkantigen Felsen, mit denen die unebenen Kanten der Rinne übersät waren. Der König bereitete sich auf eine schmerzhafte Landung vor und auf einen Aufprall, der ihm entweder die Beine brechen oder ihn vielleicht sogar das Leben kosten würde. Anstatt auf harten Felsen aufzuschlagen, waren sie jedoch plötzlich von kaltem Wasser umgeben.
 

Als er überrascht aufkeuchte, drang eiskaltes Wasser in Thorins Mund, sodass er sich vor Schreck beinah verschluckte. Doch das Gefühl kleiner Arme, die sich an ihm festhielten ließ den König seine Fassung zurückgewinnen und nach einigen Sekunden begann er, Wasser zu treten und durchbrach ohne große Schwierigkeiten die Oberfläche. Er hob Frodo mit seinem linken Arm ein Stück höher und erlaubte so dem kleinen Hobbit, tief Luft zu holen und sich anschließend an Thorins stämmigen Kopf zu lehnen.
 

„Onkel!“ rief eine Stimme hinter ihm. „Hier drüben!“
 

Der König kämpfte gegen die Strömung an, bis es ihm gelang, sich umzudrehen und entdeckte eine Personengruppe, die einige Dutzend Schritte von ihm entfernt stand. Als ihm bewusst wurde, dass trockener Steinboden vor ihm lag, schlang Thorin seinen Arm noch fester um das Hobbitkind und begann, zu den rufenden Mitgliedern seiner Gemeinschaft hinüberzuschwimmen. Ein durchnässter Kíli und Dwalin waren die ersten Zwerge, die er erkannte und etwas, das wie ein zusammengebrochener Bilbo aussah, lag zwischen den beiden auf dem Boden. Zu seiner Verwunderung und Erleichterung konnte der König schon bald erkennen, dass der Hobbit lediglich den wunderbaren Boden umarmte und unaufhörlich auf der Hut vor der Neigung zum Ertrinken war, die alle Hobbits zu besitzen schienen.
 

Und in diesem Moment fiel dem Zwergenkönig etwas sehr wichtiges ein.
 

„Ich habe dich“, flüsterte Thorin in die nassen Locken des Hobbitkindes. „Solange ich da bin, wird niemand ertrinken, Kleiner. Sieh nur, dort drüben ist dein Onkel und betet den Boden an, auf dem er zusammengebrochen ist. Sprich mit mir, Frodo.“
 

„Das gefällt mir nicht“, wimmerte der kleine Junge. „Es hat mir Mama weggenommen.“
 

„Das weiß ich, aber jetzt bin ich da“, versicherte Thorin ihm. „Und ich war schon immer ein sehr, sehr guter Schwimmer. Natürlich bevorzuge ich wärmeres Wasser, aber wenn es sein muss, kann ich auch einiges an Kälte ertragen.“
 

„Mir gefällt es trotzdem nicht.“
 

„Nun, ich finde es auch nicht gerade großartig“, antwortete Thorin. „Aber immerhin habe ich uns ans Ufer gebracht, nicht wahr?“
 

Der kleine Hobbit warf einen hinunter und auf die nähere Umgebung und war überrascht, als er bemerkte, dass sie nicht mehr im Wasser waren. Nach wie vor wollte er Thorins Hals nicht loslassen, aber die größte Anspannung war aus seinen Gliedern gewichen, seit sie trockenen Boden unter ihren Füßen hatten.
 

„Ich glaube, wir sind direkt im Fluss Eilend gelandet“, sagte Bofur, der mit Dwina auf dem Schoß auf dem Boden saß, japsend. „Und obendrein in einem seiner ruhigen, flachen Seitenarme. „Sieh dir nur all die schönen Kristalle an, Kleine.“
 

„Sind alle da?“ fragte Thorin.
 

„Ja“, rief Dwalin, der mit Óin ein Stück weit entfernt stand, zu ihm hinüber. „Und anscheinend haben wir sogar noch einen weiteren Passagier aufgelesen.“
 

Der Zwergenheiler kniete über einem rothaarigen Zwergenmädchen, dessen Gesicht zu einer Grimasse verzogen war, während Óin ihr rechtes Bein untersuchte. Die meisten anderen hatten sich um sie herum versammelt und Spannung erfüllte die Luft, als sie darauf warteten, dass der Heiler eine Prognose über das kleine Mädchen abgab. Mit einem lauten Seufzer der Erleichterung eröffnete Óin ihnen, dass ein Bein gebrochen war, aber glücklicherweise war es ein glatter Bruch, den er selbst an Ort und Stelle schienen konnte.
 

„Das ganze Ausmaß der Verletzung kann ich nicht sicher bestimmen, aber bis wir wieder an der Oberfläche sind, sollte alles in Ordnung sein“, versicherte Óin. „Bilbo, wärst du wohl so freundlich, mir beim Schienen zu helfen? Ich brauche hier noch ein Paar ruhige, halbwegs erfahrene Hände. Und bringt mir alles, das wir an Kleidung entbehren können. Das arme Kind ist von ihrem Bad im Fluss und dadurch, dass sie lange hier unten ist, vollkommen durchgefroren.“
 

Der ältere Hobbit hatte gerade die ersten Schritte hinüber zu Thorin und Frodo gemacht, wobei er immer wieder leicht mit den Füßen auf den Boden klopfte, um sicherzugehen, dass er nach da war. In seiner gewohnt pflichtbewussten Art änderte Bilbo jedoch, wenngleich mit einem nicht geringen Anflug von Bedauern, seine Richtung, um sich bei Farinas Behandlung nützlich zu machen.
 

„Anscheinend wurde dieser Bereich einst für den Abbau von Kristallen genutzt“, sagte Dori. Donel, der Zwergling seiner Wahl, saß auf den Schultern des großen Zwerges und sein sommersprossiges Gesicht war mit Kratzern und Schrammen aus den Tunneln übersäht. „Sehr alt und vor langer Zeit aufgegeben, doch wir könnten hier genügend Vorräte finden, um zu entkommen.“
 

„Und was hast du mit diesen Vorräten vor?“ fragte Glóin von der Stelle, an der er mit Bifur und Harak saß. „Ein Boot bauen?“
 

„Genau.“
 

Alle anderen Zwerge schauten Dori sprachlos an und waren von der Antwort des gewöhnlich pessimistischen Zwerges auf Glóins sarkastische Frage maßlos erstaunt. Nori war der einzige, der überhaupt nicht schockiert aussah, da der aufmerksame Blick das mittleren Bruders bereits über die zurückgelassenen Kisten schweifte, die an den mit Kristallen durchzogenen Wanden aufgestapelt worden waren.
 

„Dori hat Boote und die Technik, die hinter ihnen steckt, schon immer sehr gerne gemocht“, erklärte Nori. „Ihr tätet gut daran, ihm in dieser Angelegenheit zuzuhören, vor allem, da dieser Fluss unser einziger Weg nach draußen zu sein scheint, der nicht mit Einäscherung einhergeht.“
 

Der älteste Bruder schenkte Nori ein zaghaftes Lächeln und war sichtlich erfreut über das Kompliment, das er gerade von seinem schwierigsten Bruder bekommen hatte. Dann sah er seinen König an und wartete auf dessen Segen, während seine blauen Augen angesichts der Aussicht auf ein mögliches Entkommen voller Zuversicht strahlten. Thorin nickte ihm nur zustimmend zu, denn auch für ihn gab es ihn ihrer momentanen Situation keine andere durchführbare Möglichkeit. Die Vorstellung, ins Wasser zurückzukehren, gefiel ihm überhaupt nicht, doch auf Rettung von oben und einer anderen Seite konnten sie mit verletzten Kindern in ihrer Mitte nicht warten.
 

„Was sollen wir tun, Dori?“
 

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