Unerwarteter Familienzuwachs von Traumschreiberin (An Unexpected Addition) ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O.   An Unexpected Addition – Unerwarteter Familienzuwachs   Teil 15   Autor:   karategal   Übersetzer:   Lady Gisborne   P16-slash   Inhalt:   [Autorisierte Übersetzung] Alle Zwerge überleben die Schlacht der fünf Heere, doch Bilbo muss ins Auenland zurückkehren, um sein altes Leben in Ordnung zu bringen und den Weg für ein neues Leben im Erebor zu ebnen. Ein Jahr später kehrt er mit einem vor kurzem verwaisten Frodo zum Einsamen Berg zurück. Thorin ist sich nicht ganz sicher, was er von diesem neuen, winzigen Zuwachs zu seiner Gemeinschaft halten soll.   Disclaimer:   Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von karategals englischer Originalstory An Unexpected Addition. Die Charaktere und Orte gehören selbstverständlich Professor Tolkien bzw. seinen Erben und ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^   Link zur Originalstory:   An Unexpected Addition   Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^   ♔~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ♥ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♔ „Kannst du dich immer noch unsichtbar machen?“ Der Zwergenkönig hatte sich mit seinem Gefolge treuer Zwerge, die mit ihm hinunter in die Minen gehen würden, in der Haupteingangshalle eingefunden. Sie waren bereits in mehrere Gruppen aufgeteilt worden, von denen jeder einzelnen einer der zehn Haupteingänge in die Minen des Erebor zugewiesen worden war. Zwar vermuteten sie, dass beinah alle Kinder sowohl in die westlichen Minen, die nahe dem Zentrum lagen als auch die weiter entfernten geflohen waren, da diese den Marktplätzen am nächsten waren, aber Thorin bestand dennoch darauf, alle Zugänge und Tunnel außerdem nach Sprengstoffen abgesucht wurden. Darüber hinaus war es mehr als wahrscheinlich, dass sich die Verräter inzwischen auch an anderen Orten versteckt hatten. „Natürlich“, antwortete Bilbo, wobei seine Finger unbewusst über die Tasche seines Jacketts tasteten. „Und zur Sicherheit trage ich das Kettenhemd aus Mithril unter meiner Kleidung.“ Der König nickte zufrieden. „Du wirst Bofur und Bifur vorangehen, sobald sie die einzelnen Zugänge und Tunnel geräumt haben. Nori ist der Ansicht, dass die Sprengpulver ihre Wirkung nur an den größeren Eingängen entfalten können, deshalb solltest du in allen anderen Bereichen sicher sein, solange dich niemand sehen oder hören kann.“ „Wenn ich mich an einem feuerspeienden Drachen vorbeischleichen konnte, werden ein paar dumme Zwerge kein Problem für mich sein“, erwiderte Bilbo mit einem verschlagenen Grinsen. „Natürlich nichts für ungut.“ „Schon gut.“ „Ist Ori schon mit der Karte zurück?“ fragte Bilbo. „Wenngleich ich Bifurs und Bofurs Orientierungsvermögen vertraue, würde ich es dennoch vorziehen, mir einen Plan der Schächte und Tunnel anzusehen, bevor wir dort hinuntergehen.“ „Ich habe ihm auch die Schlüssel zu meinem Gemach gegeben, daher kann es etwas länger dauern, bis er alles geholt hat“ gab Thorin zurück. Als er den Hobbit anschaute, bemerkte er, dass dieser ein kleines Stück Papier las. „Was ist das?“ Eine Erkennungsliste für die Kinder“, erklärte Bilbo. „Selbst, wenn wir nach ihnen rufen, werden sie wahrscheinlich nicht aus ihren Verstecken kommen und außer Frodo sind keinem von ihnen eure Stimmen oder euer Aussehen vertraut, weshalb sie uns möglicherweise für Entführer halten, die versuchen, ihnen erneut wehzutun.“ „Aber das ist noch keine Erklärung für die Liste.“ Der Hobbit stieß ein leises, gequältes Seufzen aus. „Es ist eine Auflistung unbedeutender Stichworte, die ich von den Eltern der Kinder gesammelt habe. Mit Ausnahme der nächsten Familienmitglieder des jeweiligen Kindes kann absolut niemand etwas darüber wissen, besonders ihre Angreifer nicht. Sollte irgendeines der Kinder also an unserer Identität zweifeln oder überhaupt nicht hervorkommen, werde ich eines dieser Stichworte nennen und ihnen sagen, welches Familienmitglied mir die entsprechende Information gegeben hat. Ich habe auch allen übrigen Helfern eine solche Liste gegeben, also prägt sie euch alle gut ein.“ „Rupert der Stoffbär ist Frodos Stichwort?“ grübelte Thorin, sobald er seine Liste erhalten hatte. „Er liebt diesen kleinen Bären“, erklärte Bilbo. „Und außer dir, mir und den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft weiß absolute niemand von ihm, was ihn zu einem perfekten Stichwort macht. Versuch aber trotzdem, dir auch die anderen zu merken, denn die übrigen Kinder werden nicht so sein wie Frodo, der auf dich zuläuft, sobald er deine Stimme hört.“ „Ich habe eines gefunden!“ Alle Anwesenden fuhren herum und starrten Ori an, der gerade aus einem der höher gelegenen Gänge aufgetaucht war und einen kleinen Zwergling fest in seinen Armen hielt. Da der kleine Junge dunkle Haare und blaue Augen hatte, erkannte Bilbo ihn sofort als Ordin erkannte, den Sohn jener Mutter, die versucht hatte, einem der Verräter die Augen auszustechen. Er war in eine gestrickte Decke eingewickelt und hielt einige der Karten in den Händen, die Ori mitgebracht hatte. „Er hatte sich in der Bibliothek versteckt“, berichtete ein atemloser Ori. „Er sagt, er wäre dorthin gerannt, nachdem ein gemeiner Zwerg ihn zu packen versucht hatte. Ich bin diesen recht unangenehmen Zeitgenossen selbst begegnet, als ich die Karten gesucht habe und kurz darauf habe ich Ordin unter einem Bücherstapel gefunden.“ „Sind sie entkommen?“ wollte der König wissen. „Selbstverständlich nicht“, antwortete Ori ein wenig empört. „Ich habe sie umgehauen und sie anschließend, fest an Händen und Füßen gefesselt, im hinteren Lagerraum eingesperrt.“ „Nun, dann können wir einen Zwergling von der Liste streichen“, stellte Bilbo mit großer Zufriedenheit fest. „Jetzt sind es nur noch fünf, die wir retten müssen.“ „Du…hast sie an ihren Händen und Füßen gefesselt?“ fragte Dori ungläubig. „Ganz allein?“ „Wie darf ich denn das verstehen?“ beklagte sich sein jüngerer Bruder. „Ich bin sehr wohl dazu imstande, …ein paar Dummköpfe zusammenzuschlagen, die nicht einmal ihre Bärte von ihren Hinterteilen unterscheiden können.“ Ori übergab den schweigenden Zwergling seiner Mutter, als diese um die Ecke gestolpert kam, wobei sie Dwalin und zwei der Bergarbeiter beiseite stieß, um zu ihrem Kind zu gelangen. Der herzerweichende Anblick des Elternteiles, dass seinen Sohn wiedergefunden hatte, verzehnfachte Bilbos ohnehin wilde Entschlossenheit, Frodo zu finden und auch auf dem Gesicht des Zwergenkönigs spiegelten sich ähnliche Empfindungen wider. „Und ihr solltet wissen, dass den Verrätern möglicherweise auch einige Augen fehlen“, fuhr Ori seinen Bruder an und versetzte ihm während seiner Schimpftirade mit einer zusammengerollten Karte einen Klaps auf den Hinterkopf. „Wahrscheinlich haben sie nähere Bekanntschaft mit den spitzen Enden meiner Stricknadeln gemacht.“ „Nun bin ich wirklich sprachlos“, gestand Fíli. „Ich auch.“ „Ich bin einfach nur stolz“, entgegnete Bilbo. „Schön für dich, Ori.“ Der gelehrte Zwerg schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. „Ich habe auch alle Karten mitgebracht. Einige von ihnen hatten die Zwerge aus Rhûn gestohlen, aber macht euch keine Sorgen, ich habe darauf geachtet, dass sie nicht mit Blut in Berührung kommen.“ „Bist du dir sicher, dass sie festgebunden sind?“ fragte Thorin. „Oh ja“, kicherte Ori. „Tante Dhola hat ein wachsames Auge auf sie und sobald sie auch nur einen Laut von sich geben, verpasst sie ihnen mit ihrem Khuzdul-Grammatikbuch einen Schlag auf den Kopf. Sie findet das ganz schön lustig.“ „Das ist für sie wohl eher der Höhepunkt des Jahrhunderts“, fügte Nori hinzu. „Bofur!“ rief Thorin und verteilte die Karten auf die Gruppen, voller Ungeduld, hinunterzugehen und den feigen Abschaum aufzuspüren, der in sein Heim eingedrungen war. Zeige Bilbo den Weg, den du durch die Tunnel nimmst. Ich will nicht, dass er vollkommen im Dunkeln umhertappt, also sorge dafür, dass er halbwegs mit ihnen vertraut ist.“ „Ja, natürlich“, antwortete der Bergarbeiter mit dem Zopf. „Also gut, wir werden folgendes tun.“ Es dauerte einige Minuten, doch bald darauf war Bilbo sehr vertraut mit den tunneln, die sie auf ihren Weg durch die westlichen, nahe dem Zentrum gelegenen Minen durchqueren würden. Er wurde gewarnt, dass viele der nach links abzweigenden Schächte sehr eng und von illegalen Durchgängen durchzogen waren, die seit Jahrhunderten von keinem Zwerg mehr betreten worden waren. Unter diesen Bedingungen würde Bilbos geringe Größe den Helfern einen großen Vorteil verschaffen. „Also schön“, verkündete der Hobbit, „ich bin bereit.“ Thorin nickte und gab den übrigen Gruppen ein Zeichen, ihren Abstieg in die manipulierten und mit Verrätern gefüllten Minen zu beginnen. Bofur, Bifur und zwei zwergische Chemikalienexperten suchten bereits den Hauptzugang zu den westlichen, nahe dem Zentrum gelegenen Minen ab, wobei sie vorsichtig jedes Loch und jede Öffnung in den steinernen Skulpturen untersuchten, die den Eingang säumten. Sie bewegten sich so schnell voran, wie es ihnen ohne Gefahr möglich war und die Luft knisterte geradezu vor Spannung, als die zum ersten Mal das Zeichen gaben, die Minen zu betreten. Mit einem tiefen Atemzug ließ Bilbo den Ring auf seinen Finger gleiten und verschwand in jener schattenhaften Welt, die ein Teil von ihm war. „Wir sind direkt hinter dir“, flüsterte Thorin. Der Hobbit betrat den von Fackeln erleuchteten Tunnel, in dem glitzernde Kristalle die tiefer gelegenen Bereiche erhellten, die der Schein der Fackeln nicht erreichte. Seine Schritte waren leicht und behutsam und seine Augen und Ohren achteten auf das kleinste Zeichen, das darauf hinweisen konnte, dass sich Verräter in den abzweigenden Tunneln und Schächten aufhielten. Sobald sich Bilbo sicher war, dass niemand außer ihnen in dem Abschnitt war, ging er einige Schritte zurück und öffnete einen kleinen, mit Kieselsteinen gefüllten Beutel, den Bofur ihm gegeben hatte. Mit einer schnellen Drehung seines Handgelenkes warf Bilbo einen dieser Steine zum Eingang hinüber, um den anderen zu zeigen, dass in dem Tunnel alles in Ordnung war. „Ein Abschnitt ist geschafft“, murmelte Bofur, als er an ihm vorbeiging, um die folgenden Zugänge zu untersuchen, „und nun bleiben nur noch mehrere Dutzend andere.“ Mit jedem neuen Abschnitt, den sie erreichten, verstärkte Bilbo seinen Griff um Stich und war mehr als frustriert, dass sie bislang noch keinen einzigen der Verräter gefunden hatten. Während er darauf wartete, die nächsten Tunnel auskundschaften zu können, blieb er bei den Bergarbeitern und Chemikalienexperten, konnte jedoch von Zeit zu Zeit einen kurzen Blick auf Thorin, Dwalin und die königlichen Neffen hinter ihnen werfen. Sie alle vier sahen ebenso gereizt aus, wie Bilbo sich fühlte und sie hielten ihre jeweiligen Waffen unaufhörlich in den Händen, während die Minen auf Sprengstoffe überprüft wurden. Und auch Bilbo wünschte sich tief im Innersten, seines hobbittypischen Wesens zum Trotz, dass sie schon sehr bald etwas würden angreifen können. „Hier ist alles in Ordnung“, flüsterte Bofur. Als sie die nächste Reihe von tunneln betraten, bemerkte Bilbo, dass das Licht so schnell abnahm, dass er nicht einmal mehr zwei Fuß weit würde voraussehen können, wenn sie den nächsten Zugang erreichten. Und plötzlich hörte er etwas... „Wir hätten länger warten sollen“, sagte eine Stimme links von Bilbo. „Und diese verdammten Kinder haben alles nur noch schlimmer gemacht.“ Bilbo drückte sich dicht an die Wand und wich gerade noch rechtzeitig zwei Zwergen aus Rhûn aus, die in diesem Moment aus einem besonders schmalen Tunnel hervortraten. Während sie nicht dort herausgekommen, hatte er diesen Tunnel nicht einmal bemerkt, dessen war sich Bilbo beinah sicher. „Inzwischen sind sie wahrscheinlich in die alten, verlassenen Schächte gefallen“, fügte ein anderer Zwerg schleppend hinzu. „Diese Dinger sind überall in den Tunneln versteckt, in die sie hineingelaufen sind. Deshalb wäre ich sehr verwundert, wenn auch nur einer von ihnen noch am Leben wäre.“ „Aber wenn sie nun…“ „Jeder einzelne dieser Schächte ist dreißig Fuß tief oder sogar noch tiefer. Sie sind tot.“ „Was ich sagen wollte“, widersprach der erste Zwerg, „was ist, wenn keiner von ihnen in die tieferen Schächte gefallen ist?“ „Kodos glaubt, dass sie sich in diesen winzigen Seitentunneln versteckt haben, an denen wir vor kurzem vorbeigekommen sind. Wir sollten nur ein paar Sprengladungen brauchen, um sie all dort hinauszutreiben. Die Mistkerle werden nicht wissen, wie ihnen geschieht.“ „Und die anderen?“ „Der Sprengstoff wird ihnen den Rest geben“, fuhr ihn der zweite Zwerg an. „Und selbst wenn einer von ihnen schreit, wird Thorin nicht hier herunterkommen, denn der wird sich größere Sorgen um seinen Schatz machen, als um ein paar erbärmliche Welpen.“ „ich weiß  nicht, was geschieht, wenn er…“ „Wirst du wohl aufhören, dir Sorgen zu machen“, zischte der boshaftere Zwerg. „Und außerdem hast du alle Geschichten gehört, die es darüber zu hören gab, wie sich Thorin aufgeführt hat, nachdem er den Erebor zurückerobert hatte. Nur um sein geliebtes Gold ganz für sich allein behalten zu können hätte dieser Dreckskerl beinah einen Krieg begonnen.“ „Ich glaube, du hast Recht“, seufzte der erste. „Er ist ein selbstsüchtiger Mistkerl, der…“ Bilbo nahm zwei Kieselsteine aus dem Beutel, schlich zum Tunneleingang zurück und warf sie nacheinander im Abstand von genau fünf Sekunden in die Luft. Plötzlich blieben die beiden Zwerge aus Rhûn vor einem weiteren schmalen Schacht stehen, sodass Bilbo sich langsam hinter ihren Rücken vorbeischleichen konnte. „Hast du das gehört?“ Bevor einer der Zwerge auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, stürmte Bilbo auf sie zu und stieß sie mit aller Kraft beiseite, die in seinem Hobbitkörper steckte. Im selben Moment, in dem sie überrascht aufschrien, flogen Pfeile durch die stickige Luft und trafen sie in die Brust. Ohne auch nur einen Moment lang zu zögern sprang Bilbo den boshaften Zwerg an und stopfte ihm einen alten Stofffetzen in den Mund, wobei die behaarten Füße des Hobbits die Schreie des anderen Zwerges erstickten, bis er auch in dessen Schlund eine ekelhaft stinkende Socke schieben konnte. „Ich habe sie.“ Der König und seine Neffen traten aus den Schatten hervor, mit den Chemikalienexperten direkt hinter ihnen, die weiter vorangingen, um die folgenden Abzweigungen auf Sprengpulver zu untersuchen. Dwalin packte die beiden Verräter und zerrte sie denselben Weg zurück, den sie gekommen waren, während Bilbo ihnen folgte, um sich die unvermeidliche Befragung anzusehen. „Ihr hättet eure Mäuler halten sollen“, knurrte Dwalin und warf die beiden Zwerge, sobald sie einen heller erleuchteten Gang erreicht hatten, brutal zu Boden. „Aber ich will mich nicht beklagen, denn das hier macht mir alles soviel leichter.“ „Wenn ihr unsere Fragen beantwortet, werden wir euch schnell töten“, sagte Thorin, während die Bergarbeiter die beiden Verräter an ihren Händen und Füßen fesselten. „Wenn ihr sie nicht beantwortet, werde ich den Eltern der Kinder erlauben, euch wochenlang zu foltern, wenn sie es wünschen sollten.“ Keiner der beiden antwortete auf irgendeine erkennbare Weise. „Bofur…“ Der freundlichste Zwerg der gesamten Gemeinschaft trat vor und ließ seine Spitzhacke mit einem ekelerregenden Krachen auf den rechten Fuß des boshaften Verräters niedersausen. Gedämpfte Schreie waren zu hören, als der Zwerg sich wand und Bofurs für gewöhnlich fröhliches Gesicht war zu einer steinernen Maske geworden, als er den Verräter mit finsteren Blicken bedachte. „Sagt uns, wo die Kleinen sind“, verlangte Bofur mit einem fiesen Grinsen, „oder ich jage meine alte Spitzhacke hier genau durch eure Oberschenkel und wenn ich richtig ziele, werdet ihr ganz langsam verbluten. Andererseits würde auch der Speerarm meines lieben Vetters gerne heute zum Einsatz kommen. Habe ich nicht Recht, Bifur?“ „Mahk nzuka-shah.“ „Seht ihr“, spottete Bofur in einem Tonfall, der angesichts der Situation, in der sie sich befanden, viel zu freundlich war. „Er will euch eure Eingeweide herausschneiden und sie anschließend an die Bussarde verfüttern.“ „Und ich will diese Dinger hier herausreißen und euch verbluten lassen“, ergänzte Kíli, während er einen Pfeil packte und ihn langsam herumdrehte, bis sich der Zwerg am Boden wand. „Aber das wäre recht sinnlos, nicht wahr?“ „Ja, das wäre es in der Tat, nadad.“ Bilbo trat an die Seite des Zwergenkönigs und versetzte ihm mit dem Ellenbogen einen ungeduldigen Stoß in den Bauch, denn je länger sie sich dort unten in den Tunneln aufhielten, desto stärker wurde der Wunsch des Hobbits, Frodo zu finden. Wenn Thorin keine Möglichkeit fand, weitere Informationen aus den Verrätern herauszubekommen, dann würde Bilbo das einfach selbst in die Hand nehmen müssen. „Genug davon“, sagte der König und drückte sanft den Arm des Hobbits, um ihm zu zeigen, dass dessen Botschaft deutlich und unmissverständlich bei ihm angekommen war. „Dwalin.“ „Mit Vergnügen.“ Der Kriegerzwerg ging in die Knie, schob seine Finger seitlich in den Mund des gefangenen Zwerges und sorgte auf diese äußerst wirksame Weise dafür, dass dieser nur noch gedämpfte Laute ausstoßen konnte. Auch ohne die abscheulich stinkenden Knebel konnte keiner der Verräter um Hilfe schreien, da die Waffen aller Anwesenden auf ihre Kehlen gerichtet worden waren. Der König unter dem Berg ließ die Spitze seines Messers um die Augen der beiden Zwerge kreisen. „Wo sind die Kinder?“   ♔~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ♥ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♔ nadad = Bruder .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)