Unerwarteter Familienzuwachs von Traumschreiberin (An Unexpected Addition) ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O.   An Unexpected Addition – Unerwarteter Familienzuwachs   Teil 10   Autor:   karategal   Übersetzer:   Lady Gisborne   P16-slash   Inhalt:   [Autorisierte Übersetzung] Alle Zwerge überleben die Schlacht der fünf Heere, doch Bilbo muss ins Auenland zurückkehren, um sein altes Leben in Ordnung zu bringen und den Weg für ein neues Leben im Erebor zu ebnen. Ein Jahr später kehrt er mit einem vor kurzem verwaisten Frodo zum Einsamen Berg zurück. Thorin ist sich nicht ganz sicher, was er von diesem neuen, winzigen Zuwachs zu seiner Gemeinschaft halten soll.   Disclaimer:   Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von karategals englischer Originalstory An Unexpected Addition. Die Charaktere und Orte gehören selbstverständlich Professor Tolkien bzw. seinen Erben und ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^   Link zur Originalstory:   An Unexpected Addition   ♔~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ♥ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~♔ „Du verwöhnst sie.“ Zwei Wochen später hatten die Hobbits ihre Krankheit überstanden, wobei Bilbo sich sehr viel schneller erholt hatte, als sein kleiner Neffe. Noch lange nachdem die übrigen Symptome abgeklungen waren, hatten Frodos trockener Husten und sein keuchender Atem angedauert und waren für den neugierigen kleinen Hobbit gewesen. Um eine vollständige Genesung zu gewährleisten, hatte Óin Bilbo jedoch geraten, dafür zu sorgen, dass Frodo, abgesehen von gelegentlichen Ausflügen auf die äußeren Wälle, damit er dort frische Luft schnappen konnte, ihr Schlafgemach und den Königlichen Flügel vorerst nich nicht verließ.  Da er schon immer ein einfallsreicher Hobbit gewesen war, hatte Bilbo kurzerhand beschlossen, die Zeit zwischen diesen Ausflügen zu nutzen, um die Bücher, die er aus der Bibliothek mitgenommen hatte, zu lesen und die Erinnerung an seine liebsten Koch- und Backrezepte aufzufrischen. „Sie verdienen es, ein wenig verwöhnt zu werden“, hielt Bilbo dagegen. „Nach allem, was sie in den letzten Jahren durchgemacht und wofür sie so lange gekämpft haben. Und sie sind gute Jungs. Also, willst du mir immer noch helfen oder soll ich mir einen anderen Freiwilligen suchen?“ „Also gut“, brummte Thorin, streckte die Hand aus und nahm sich einen Bissen von einer der Kirschtorten, an denen Bilbo den ganzen Nachmittag gearbeitet hatte. „Sie schmeckt…köstlich.“ „Ausgezeichnet“, rief Bilbo aus. „Ich bin auch schon fast mit den Vanilletörtchen fertig. Sobald ich sie glasiert habe, sind wir bereit für eine Halle voller hungriger Zwerge.“ „Fíli mochte die Kuchenglasur schon immer am liebsten“, sagte Thorin. Bilbo lachte leise auf. „Er hat die glasierten Plätzchen, die ich neulich gebacken habe, geradezu verschlungen. Deshalb gebe ich besonders viel Glasur auf diese Törtchen.“ „Und was ist mit dem Möhrenkuchen?“ „Oh, der ist für mich“, sagte Bilbo mit einem unbekümmerten Lächeln. „Ich habe Möhren schon immer geliebt und wenn niemand sonst davon essen will, dann bleibt umso mehr für mich übrig.“ Thorins ließ seinen Blick über die Tische schweifen, die mit warmem Essen und einer Vielzahl verschiedenster Backwaren gedeckt waren. „Wo hast du alle diese Zutaten nur herbekommen? Unsere Märkte sind gut bestückt, aber eine so vielfältige Auswahl gibt es dort sicherlich nicht.“ „Bombur kennt in Thal einen Händler aus dem Volk der Menschen“, erklärte Bilbo. „Anscheinend reist er regelmäßig in den Süden und wenn man ihn bei seiner Ankunft früh genug antrifft, hat er noch viele dieser Zutaten auf Lager. Ich habe ihn am ersten Tag aufgesucht.“ Thorin half Bilbo, alles von Bananenmuffins bis hin zu Auenlandpasteten, gefülltem Kürbis und Erdbeer-Käsekuchen auf den Tischen abzustellen. Die Kirschtorten und Vanilletörtchen wanderten, nachdem sie glasiert worden waren, an das linke Ende der Tafel und direkt daneben erhielten Bilbos persönlich zubereitete Orangenmarmelade und das Teegebäck ihren Platz. Mehrere Laibe Apfelbrot, die nach einem alten Rezept, das er von Belladonna Tuck geerbt hatte, gebacken wurden, rösteten noch in den Öfen. Danach kamen dampfende Platten und Schüsseln mit gebratenen Kartoffeln und Zwiebeln an die Reihe, gefolgt von einem Möhrenkuchen, einem warmen Topfkuchen und einem gemischten Salat für diejenigen, die sich nicht davor fürchteten, grünes Essen anzurühren. Auf dem Herd standen außerdem zwei große Töpfe mit cremiger Pilz- und Cheddarkäsesuppe. „Na bitte“, sagte Bilbo mit einem erleichterten Seufzen. „Alles fertig und bereit, von den Zwergen verzehrt zu werden. Haben wir auch Gabeln und Löffel?“ Thorin verdrehte die Augen und deutete auf eine Ecke des Tisches. „Ich kann nicht dafür garantieren, dass sie wirklich benutzt werden, aber immerhin liegen sie, um deinen Hobbitgewohnheiten Genüge zu tun, bereit.“ „Das hast du von Kíli, nicht wahr?“ neckte ihn Bilbo. „Wie der Onkel, so der Neffe. Ich werde die Augen nach seinen anderen…zwergischen Gepflogenheiten offenhalten müssen.“ Der Hobbit stand am Herd und begutachtete seine Pilzsuppe sorgfältig auf Unstimmigkeiten in der Konsistenz oder im allgemeinen Geschmack. Dabei bemerkte er kaum, wie sich ihm der Zwergenkönig näherte, denn er konzentrierte sich voll und ganz darauf, das schmackhafteste Festessen für seine Freunde und sein kleines Familienmitglied zuzubereiten. Deshalb kam das unerwartete Gefühl von Thorins großer Hand, die sich auf seinen unteren Rücken legte, mehr als ein wenig überraschend für Bilbo und führte dazu, dass ihm ein mitleiderregendes Piepsen entfuhr, worauf Thorin nur leise und belustigt lachte und es nicht für nötig hielt, sich auch nur das kleinste Stück zu bewegen. Röte breitete sich auf Bilbos ganzem Körper aus und auch die Spitzen seiner Ohren wurden feuerrot vor Verlegenheit und etwas anderem, dem der Hobbit lieber keinen Namen geben oder auf das er näher eingehen wollte. Schließlich war es töricht, derart lächerlichen Hirngespinsten zu erlauben, einen Schatten auf sein alltägliches Leben zu werfen. „Ich hätte dir einen Schlag mit der Suppenkelle verpassen können“, warnte Bilbo ihn. „Tod durch Cheddarkäsesuppe und einen Holzlöffel ist nicht die würdevollste Art für einen König, sein Ende zu finden. Besonders nicht, wenn obendrein noch die Hände eines Hobbits dafür verantwortlich sind.“ „Ich könnte mir schlimmere Arten zu sterben vorstellen“, murmelte Thorin. Sein Verhalten brachte Bilbo gründlich aus der Fassung und er versuchte, sich auf dieSuppen zu konzentrieren, was ihm jedoch nicht gelingen wollte. „Die Patrouillen sollten inzwischen längst beendet sein. Sobald meine Neffen von deinen Kochkünsten Wind bekommen, wird hier das Chaos ausbrechen. Brauchst du noch bei irgendetwas Hilfe?“ Bilbo bemühte sich redlich, nicht zu stottern oder sich vollkommen lächerlich zu machen. „Nun ja, diese Suppe hier muss noch ein wenig…“ „Was duftet hier so?!“ Kílis aufgeregte Stimme riss Bilbo aus seiner Erstarrung, in der er vor Verlegenheit  gefallen war und ließ ihn abrupt herumfahren, denn er war neugierig, wie der erste Anblick seines Festessens aufgenommen werden würde. Mit den Neffen des Königs kam Bilbo gut aus, denn in den Augen eines Hobbits waren ihre Gesichter offen und auch ihre Handlungsweise war unkompliziert. Thorin hingegen war ein verwirrendes Rätsel, das sich bei jedem beliebigen Thema sein Gesicht aus einer Laune heraus verändern konnte. Meistens hatte Bilbo dagegen nichts einzuwenden, denn tief in seinem Innersten fiel es ihm leicht, die stoische Persönlichkeit des Zwergenkönigs zu akzeptieren. Aber an einem Tag wie diesem, an dem Thorin recht viel Zeit in seiner unmittelbaren Nähe verbrachte, wurde es für ihn zunehmend schwieriger, bestimmte…Gefühle sicher hinter Schloss und Riegel zu verbergen. Seine Aufmerksamkeit und Nervosität nun auf Fíli und Kíli zu konzentrieren, war der perfekte Ausweg für den Hobbit. „Oh Mahal, wir sind gestorben!“ Die Neffen des Königs standen in der Tür zum Speisesaal und ihre verwirrten Gesichter wie auch ihre zuckenden Finger  zeugten mehr als deutlich davon, wie köstlich Bilbos Festessen aussah. Mit ihrer Reaktion höchst zufrieden schaute Bilbo nach rechts und war nicht wenig erstaunt, ein kleines, glückliches Lächeln in Thorins Gesicht zu sehen. „Nun steht dort nicht so herum“, schalt Thorin die beiden. „Kommt herein und bedankt euch bei Bilbo für das Festessen. Und hört vor allem auf, Fliegen zu fangen. Eure Mutter wäre über euer Benehmen entsetzt.“ Noch bevor ihr Onkel seine Moralpredigt beendet hatte, hatten die beiden heranwachsenden Zwerge hatten den Raum durchquert und umarmten Bilbo. Sie jauchzten, jubelten und beteuerten dem Hobbit, ihn auf der ganzen Welt am liebsten zu haben. Bilbo hielt sich einfach nur an ihnen fest, wobei er beinah an einer Flocke blonden Haares erstickte, die ihren Weg in seinen Mund gefunden hatte. „Ich rieche Käse“, meinte Kíli. „Ahhh, ja, das muss die Cheddarkäsesuppe sein“, stellte Bilbo fest, der noch immer von Fílis Armen umschlungen wurde. „Und wahrscheinlich auch der Topfkuchen dort drüben, denn in diesem Gericht ist auch einiges an Käse.“ „Das ist wundervoll“, rief Fíli aus und eilte zum Tisch hinüber, um sich ein Törtchen zu schnappen und es sich in den Mund zu stopfen. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du…“ „Ah, ah, ah“, sagte Bilbo und griff nach dem glasierten Törtchen, um es zurück auf den Tisch zu legen. „Es gibt keinen Nachtisch, bevor ihr nicht wenigsten etwas vom Hauptgericht gegessen habt. Und das sind alle Gerichte, die dort drüben stehen.“ Kíli stupste eines davon mit seiner Fingerspitze an. „Das ist ein gefüllter Kürbis.“ „Er besitzt eine schnelle Auffassungsgabe, nicht wahr?“ sagte Bilbo zu Thorin. „Das muss wohl in der Familie liegen.“ „Hast du eine Ahnung.“ „Also, wenn es irgendetwas gibt, das ihr unbedingt essen wollt, dann nehmt es euch besser jetzt“, warnte Bilbo sie. „Die anderen müssten auch bald kommen und wenn Bombur das alles erst sieht… Nun, ich denke, ihr beiden könnte euch vorstellen, was dann passiert.“ „Er hat Bananenmuffins gebacken!“ „Oh, und er hat gebratene Kartoffeln gemacht! Die anderen müssen einfach…“ Bilbo lächelte und freute sich darüber, den beiden jungen Zwerge mit dem Festessen, mit dessen Vorbereitung er sich für sie abgemüht hatte, eine solche Freude bereitet zu haben. Während sie Thorin von ihren Patrouillen erzählten, tischte er ihnen einige Schüsseln mit herzhafter Suppe darin auf und tätschelte sanft ihre Wuschelköpfe, als er die einzelnen Schalen vor ihnen abstellte. Bilbo mochte, anders als viele der Zwerge Erebors kein Krieger, Schmied oder Bergarbeiter sein, aber der Hobbit konnte seine eigenen, besonderen Fähigkeiten auf andere Weise nutzen, um den anstrengenden Wiederaufbau zu unterstützen und die Gemeinschaft zu verköstigen oder einen Stapel alter Abschriften aufzustöbern der sicherste Weg war, dann würde Bilbo genau das tun. „Und das gewürzte Rindfleisch müsste genau jetzt fertig sein“, verkündete Bilbo, bevor er zum Ofen hinüberging und das Fleisch herauszog, wobei Fílis aufgeregtes Jauchzen wie Musik in seinen Ohren klang. „Ich habe das Beste für den Abschluss aufgehoben, meine lieben Jungs.“ „Was ist das für ein himmlischer Duft?“ Balin betrat mit Frodo an seiner Seite den Speisesaal, wobei der Junge einen weiteren Stapel Bücher und Märchen auf seinen kleinen Armen trug. Der ältere Zwerg hatte Frodo jeden Nachmittag in seine Obhut genommen,  um ihm die lange Geschichte Erebors beizubringen, ihm zu erklären, wie die Arbeit in den Minen vonstattenging und ihn sogar ein paar Worte Khuzdul zu lehren. Letzteres hatte Bilbo aufrichtig erstaunt, da er immer gehört hatte, dass in ganz Mittelerde bekannt war, wie eifersüchtig die Zwerge das Geheimnis ihrer Sprache hüteten. Als er Thorin darauf angesprochen hatte, hatte der König unter dem Berg jedoch lediglich geantwortet, dass sehr wenige Außenstehende jemals in Zwergenstädten lebten und deshalb wurde sehr wenigen Angehörigen anderer Völker jemals genug vertraut, um ihnen diese Sprache beizubringen. Anscheinend wurde bei Frodo und ihm eine äußerst seltene Ausnahme gemacht. „Bilbo hat uns ein Festessen zubereitet!“ rief Kíli. „Es schmeckt köstlich! Hey, hol dir deine eigenen Kartoffeln und  deinen eigenen Apfelmost, das gehört mir!“ Balin lachte leise auf und setzte sich an den Tisch. „Du verwöhnst uns wirklich, Meister Hobbit! Und ist das gewürztes Rindfleisch, das ich dort drüben sehe?“ „In der Tat“, bestätigte Bilbo und warf Thorin einen zufriedenen Blick zu. „Wie ich gehört habe, ist das eines deiner Lieblingsgerichte.  Und für Dwalin habe ich Kürbistörtchen gebacken.“ „Oh, darüber wird er sich mächtig freuen“, erwiderte Balin lächelnd. „Unsere Mutter hat früher, als er noch ein Kind war, einmal im Monat eine riesige Ladung davon für ihn gebacken. Ich würde sagen, es ist ungefähr acht Jahre her, seit er das letzte Mal welche gegessen hat.“ „Also gut, nun, da ich hier bin, wird er auf jeden Fall öfter welche bekommen“, sagte Bilbo, während er Balin etwas Suppe auftischte. „Irgendwie muss ich mich schließlich nützlich machen und ich habe schon mein Leben lang ein Talent zum Kochen gehabt, also warum nicht?“ Unerwartet wurde eine Hand auf seine Schulter gelegt. „Du bist auch ohne das alles sehr nützlich. Wir alle freuen uns einfach nur, unseren Meisterdieb  wiederzuhaben.“ Bilbo schaute zu Thorin auf und fühlte sich mehr als ein wenig hilflos, wusste nicht, was er dazu… „Gefüllter Kürbis!“ Sein Neffe stand auf einer der Sitzbänke und beugte sich vor, um sich ein Stück Möhre zu schnappen, das aus besagtem Kürbis herausgekleckert war. Bei diesem Anblick bäumte sich die Beutlin-Seite in Bilbo auf und ließ ihn an den Zwergen vorbeistürmen. „Frodo Beutlin, du kommst sofort von dieser Bank herunter!“ mahnte Bilbo. „Ich habe dir nicht beigebracht, dich am Abendbrottisch so ungehobelt zu benehmen. Und schau dir nur deine Hände an! So schmutzig habe ich sie nicht mehr gesehen, seit…“ Die beiden jüngeren Zwerge sahen Bilbo einfach nur zu, der über die fürchterliche Mischung aus Schmutz und Essen schimpfte, Frodos Gesicht sowie seine Gliedmaßen abschrubbte und ihn daran erinnerte, dass wohlerzogene Hobbitjungen sich nicht wie wilde, ungezähmte Hunde auf ihr Essen stürzten. Kíli schaute auf seine rechte Hand hinunter und bemerkte die ansehnliche Menge an Schmutz und Blut, die sich unter seinen Fingernägeln festgesetzt hatte. Er riskierte einen weiteren Blick zu Bilbo hinauf, der seinen Bruder und ihn selbst nun mit verschränkten Armen musterte, wobei seine Haltung die beiden sehr an ihre Mutter Dís erinnerte. „Ähm…“ Bilbo deutete auf das Spülbecken. „Geht dort hinüber und wascht euch. Ich werde nicht zulassen, dass Frodo herumläuft wie eines von Bauer Maggots preisgekrönten Schweinen, nur weil er versucht, einem von euch vor Dreck starrenden Zwergen nachzueifern. Und damit bist auch du gemeint, Dwalin.“ Der hochgewachsene Zwergenkrieger war gerade hinzugekommen und hatte kaum den Speisesaal betreten, als ihn Bilbo auch schon in Richtung des Spülbeckens schob. Verdutzt und mit weit aufgerissenen Augen leistete er nicht den geringsten Widerstand, denn er war zu sehr darauf bedacht, etwas von dem Essen zu bekommen, als dass er sich darum gekümmert hätte. „Wasch dich und dann kannst du etwas essen“, wies ihn Bilbo an, bevor er auch Thorin herüberschleifte. „Für dich habe ich ein Tablett mit Kürbistörtchen auf die Anrichte gestellt, Dwalin.“ „Wirklich?“ „Sie gehören alle dir“, bestätigte Bilbo. „Aber lass die Blaubeertorten, die daneben stehen, in Frieden. Die gebe ich Bifur, sobald er kommt.“ Frodo zupfte an der Hose seines Onkels und streckte ihm zur Überprüfung seine Arme entgegen. „Ist alles sauber?“ „Alles ist sauber.“ Er schob den kleinen Hobbit auf den Tisch zu. „Jetzt setz dich neben Thorin und er wird dir mit deinem Essen helfen.“ Der Zwergenkönig sah recht verblüfft aus, doch Bilbo vertraute ihm. „Hier hast du eine Serviette. Guten Appetit.“ Der Rest der Gemeinschaft strömte nun recht schnell herbei und jeder einzelne von ihnen hielt beim Betreten des Speisesaales seine Nase in die Luft, als wären sie ein Rudel Hunde. Bifur und Bombur waren am meisten erfreut und ersterer schloss Bilbo in eine ungestüme Umarmung, als dieser ihm die Blaubeertorten brachte. Auch Bombur freute sich natürlich sehr darüber, dass jemand anders als er selbst das Essen zubereitet hatte, nachdem er sich bereits den ganzen Tag lang in Erebors Hauptküchen abgemüht hatte. „Darf ich jetzt etwas Nachtisch haben?“ fragte Kíli nachdem er seine dritte Schüssel des Hauptgerichtes geleert hatte, denn kurz zuvor hatte er sich bereits einen Klaps mit einem Geschirrtuch eingefangen, weil er sich ein paar Totenstücke geschnappt hatte und unter diesen Umständen war der junge Zwerg dem Hobbit gegenüber mehr als ein nur wenig vorsichtig. „Siehst du, ich stehle nichts.“ „Natürlich, aber nimm deine Gabel.“ Der junge Zwerg schenkte ihm ein breites Lächeln, bevor er seine dunklen Augen über den Tisch schweifen ließ, um zu entscheiden, womit er sich als nächstes den Bauch vollschlagen wollte. Inzwischen saßen alle am Tisch, Bilbo selbst eingeschlossen, deshalb war es sehr eng, laut und ausgelassen, während alle Zwerge ihrem liebsten Zeitvertreib, dem Schlemmen, nachgingen. Sogar Thorin schien sich zu entspannen und aß ruhig seine große Schüssel voller Pilzsuppe, während sich Frodo auf seinem Schoß über ein Stück Kirschtorte hermachte. Wohl zum allerersten Mal sah der König unter dem Berg wirklich glücklich und zufrieden aus und das war etwas, das Bilbo in Zukunft noch öfter zu sehen hoffte. „Reich mir den Erdbeer-Käsekuchen! Hier herüber!“ „Mmmm, Kürbis…“ Und es war, wie Gandalf einst selbst in Beutelsend gesagt hatte, eine sehr muntere Versammlung. .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)