Fliegende Schmetterlinge von Ryouxi ================================================================================ Kapitel 5: Zu fünft ------------------- Es ist längst dunkel, als wir mit dem Essen beginnen, wozu sich auch Ishizu zu uns gesellt. Während wir essen fange ich an eine Gruselgeschichte zu erzählen, die ich auf der letzten Klassenfahrt aufgeschnappt habe. Miho scheint das gar nicht so recht zu sein, während sich Bakura und Ryuji gerade darüber amüsieren. Letztendlich muss ich auch lachen. Allerdings nicht aus Schadenfreude, sondern einfach weil wir alle so harmonisch zusammensitzen. Ryuji und Bakura kommen wie ein richtiges Paar rüber und auch Amane sitzt sehr nah bei mir, ohne dass es Bakura zu stören scheint. Diese ausgelassene Stimmung hält auch noch an, als das Essen beendet ist und meine Geschwister sich bereits verabschiedet haben. Die beiden haben den ganzen Tag gearbeitet und sind dementsprechend müde. Ich kann es nur allzu gut verstehen, bin ich doch selbst sehr früh aufgestanden und ebenfalls müde. „Sollen wir noch irgendwas machen?“ Fragend schaut Ryuji in die Runde, als das Feuer kaum mehr als Glut ist. „Ich könnte jetzt auch gut schlafen gehen“, entgegnet Bakura, der schon seit einer Weile halb auf dem Schwarzhaarigen hängt. Zu seinem Pech schiebt sich in diesem Augenblick der volle Mond hinter den Wolken hervor, was mich auf eine andere Idee bringt. „Wie wärs mit einem Spaziergang?“ „Um diese Uhrzeit?“ Miho schaut mich zweifelnd an, wovon ich mich nicht beirren lasse. „Warum denn nicht? Es ist Vollmond und die Stimmung ist gerade so angenehm.“ Für mich ein guter Anlass, um um diese Uhrzeit spazieren zu gehen. „Und wo willst du hingehen?“, richtet sich Amane an mich, was mich mit den Schultern zucken lässt. „Ich weiß auch nicht, mal schauen wo uns der Weg hinführt.“ Ich grinse sie ob dieser Aussage an. „Also ich komme mit“, schließt sich Ryuji mir an. Im Gegensatz zu den anderen scheint er noch munter zu sein. „Na gut, aber nicht zu lang.“ Amane steht vom fast erloschenen Feuer auf, was Ryuji und mich auch zum Aufstehen bewegt. Miho folgt als nächstes, obwohl sie nicht ganz so zufrieden damit aussieht. „Wir nehmen aber eine Lampe mit, oder?“, äußert sie sofort, was ihr nicht daran passt. „Der Mond ist doch hell genug“, versuche ich ihr klar zu machen, dass wir kein zusätzliches Licht brauchen. Obwohl sie noch immer etwas unsicher ist, teilt sie mittlerweile immerhin ihre Bedenken mit. „Wir können ja einfach eine mitnehmen, benutzen müssen wir sie ja nicht.“ Mit dieser Aussage beruhigt Amane das Mädchen und auch ich bin einverstanden damit, so dass nun nur noch Bakura zum Überzeugen bleibt. „Willst du hier liegenbleiben?“, ziehe ich meinen Kumpel auf, der nach wie vor am Boden sitzt und sich an Ryujis Bein festhält. „Es ist doch schon so spät“, beklagt er sich mit leicht quängeliger Stimme, was nicht nur mir ein Grinsen auf die Lippen zaubert. „Komm schon“, fordert Ryuji ihn auf und hält ihm seine Hand hin. „Morgen kannst du noch genug schlafen.“ Tatsächlich greift der Weißhaarige nach seiner Hand, um sich beim Aufstehen helfen zu lassen. Trotzdem wirkt er nicht sonderlich glücklich und gibt auch nichts weiter von sich. „Und wo geht’s nun hin?“, wiederholt meine Freundin ihre Frage von vorhin, wobei sie mich erwartungsvoll anschaut. „Erstmal ins Haus, die Taschenlampe holen.“ Das erledige ich alleine, dauert ja auch nicht lange. Als ich zurückkomme, unterhalten sich Miho, Ryuji und Amane angeregt über irgendetwas, während Bakura etwas Abseits steht. Sogleich geselle ich mich zu dem Weißhaarigen. „Alles klar? Du kannst ruhig hier bleiben, wenn du zu müde bist.“ Schließlich will ich niemanden nötigen, mitzukommen, nur weil mir gerade danach ist, mitten in der Nacht spazieren zu gehen. Darüber freuen tue ich mich natürlich trotzdem. „Ach was, ist schon in Ordnung. Du hast mich schon zu schlimmeren Sachen überredet.“ Auf seine Worte grinse ich breit. „Ich weiß jetzt, wo wir hingehen“, verkünde ich laut an alle und setzte mich sogleich in Bewegung. „Und wo wäre das?“ Nun scheint Ryuji genauso neugierig wie Amane geworden zu sein. „Ihr werdet sehen.“ Mehr gebe ich nicht von mir, zumal Amane und Ryuji diesen Ort vermutlich sowieso nicht kennen. Während sie mir die Straße entlang aus dem Ort heraus folgen, beginnen die drei wieder ihr Gespräch, wobei sie etwas zurückfallen, während Bakura an meiner Seite bleibt. Ich nutze die Gelegenheit, um endlich das lang aufgeschobene Gespräch mit ihm zu beginnen. „Sag mal, hast du dich mittlerweile daran gewöhnt, dass ich mit deiner Schwester zusammen bin?“ Auf meine Frage schaut der Junge kurz zu mir auf. „Wie kommst du darauf?“ Sofort merke ich ihm an, dass ihm dieses Gespräch nicht sehr angenehm ist, aber ich will dieses Thema nicht ewig aufschieben. „Na ja, heute Abend scheinst du kein Problem damit gehabt zu haben.“ Diese Behauptung scheint Bakura eine Weile zu beschäftigen, zumindest sagt er für einige Minuten nichts mehr, in denen er schweigend neben mir herläuft. Ich lasse ihm diese Zeit nur zu gerne. „Kann es sein, dass ich dich vernachlässigt habe?“, frage ich schließlich doch, als gar nichts mehr von meinem Kumpel kommt. Die Frage ist sehr direkt, dessen bin ich mir bewusst, allerdings hoffe ich, ihn damit aus der Reserve locken zu können. „Was, wie kommst du darauf?“ Seine heftige Reaktion spricht für sich, doch ich lasse mir nichts anmerken und schaue einfach nach vorne. „Ich weiß auch nicht, es ist mir einfach so in den Kopf gekommen.“ Wie versprochen werde ich Miho nicht verraten. Aber nachdem ich meinem Kumpel in den letzten Tagen mehr Aufmerksamkeit habe zuteil werden lassen, ist es ziemlich deutlich, dass das der Hauptgrund für seine Laune gewesen ist. Wieder verfällt er in ein Schweigen, was mir jedoch mehr sagt, als er mit Worten sagen könnte. „Du hast nichts gegen unsere Beziehung, oder?“, frage ich direkt, ohne weiter auf meinen Vorwurf von eben einzugehen. „Ich weiß nicht“, gibt der Junge nach einer weiteren Pause zögerlich von sich. Er macht es mir aber wirklich nicht einfach. Nach einem kurzen Seufzer meinerseits, wende ich mich direkt an meinen Kumpel und suche den Kontakt in seinen braunen Augen, deren Farbe ich in dem silbernen Mondlicht nicht erkenne. „Du hast nun Ryuji und ich Amane, aber an unserer Beziehung zueinander wird sich nichts ändern, okay? Vielleicht werden wir kurzzeitig eher Zeit mit unseren Partnern verbringen, aber letztendlich bist du mein bester Freund, den ich nicht verlieren will. Weil du mir einfach am wichtigsten bist." Während ich diese Worte ausspreche, weicht er mir erneut meinem Blick aus, was mich nicht weiter stört. Ich weiß nur zu gut, dass Bakura ziemliche Probleme damit hat, über seine Gefühle zu sprechen. "Ich sagte doch, es ist nicht deswegen", beharrt er weiter, wobei er nicht sonderlich überzeugend klingt. "Na gut", gebe ich nach, wenn er das glauben will, dann soll er das meinetwegen. Solange wieder alles gut zwischen uns ist, und ich ungestört mit Amane zusammen sein kann, stört mich das nicht weiter. "Dann hast du dich einfach an unsere Beziehung gewöhnt, so dass es dich nicht mehr stört", stelle ich fest und bekomme nach einigen Sekunden tatsächlich eine Antwort. "Ich denke schon." Es ist noch eher ein Grummeln, aber immerhin. "Darf sie denn bei mir übernachten?", frage ich munter weiter, ohne allzu drängend dabei zu sein. "Von mir aus." Es sind einfach nur drei Worte, die Bakura in dieser Tonlage öfter von sich gibt. Trotzdem lassen sie in diesem Augenblick eine riesige Last von meinen Schultern fallen und machen mich einfach nur glücklich. "Wenn du willst können wir alle zwei Wochen eine Pyjamaparty nur für uns zwei machen", schlage ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht vor. "Muss nicht sein." Obwohl er nicht wirklich begeistert klingt, weiß ich, dass ihm das gefallen würde, wenn wir immer mal wieder so etwas zusammen machen. Mit einem leichten Lachen lege ich ihm einen Arm um die Schulter, wo ich ihn verweilen lasse, bis der Weißhaarige ihn wieder abschüttelt. Letztendlich ist es mir egal, was nun der wirkliche Anlass für sein Verhalten gewesen ist, oder was nun dafür gesorgt hat, dass er sich wieder gefangen hat. Ich bin einfach nur froh, dass wir uns nun wirklich wieder verstehen und ich auch ungestört mit Amane zusammen sein kann. „Und wohin gehen wir nun?“ Überrascht ob dieser Frage schaue ich Bakura an. Obwohl er es sich nicht anmerken lässt, scheint er genauso neugierig wie die anderen zu sein. „Würde ich jedes Mal, wenn mir diese Frage gestellt wird, Geld bekommen, hätte ich heute schon einiges verdient“, merke ich amüsiert an. „Vor fast einem Jahr waren wir zwei schon einmal da“, gebe ich meinem Kumpel einen kleinen Tipp, mit dem er wie erwartet nicht viel anfangen kann. Wie ich ihn kenne, hat er diesen Tag längst vergessen. Ob er sich nun erinnern kann oder nicht, weiß ich nicht, zumindest geht er nicht weiter darauf ein. Spätestens als wir am Waldrand ankommen schließen die drei hinter uns wieder zu uns auf. „Du willst nachts in den Wald gehen?“ Fast etwas flehend schaut mich Amane an. „Wir haben ja die Taschenlampe“, entgegne ich trocken. Ich kann ihre Sorge nur allzu gut verstehen, ist mir der Wald doch selbst nicht ganz geheuer. Ehe ich jedoch weitersprechen kann, mischt sich Miho ein. „Hier war doch die Trüffeltour, oder?“ Nun hat das Mädchen unsere volle Aufmerksamkeit. Bestätigend nicke ich ihr zu. Bakuras Worte vorhin haben mich daran erinnert, sodass ich mir den Ort, wo ich Miho habe kennengelernt, noch einmal habe anschauen wollen. „Aber da waren wir doch nur zu zweit“, entgegnet Bakura, der sich nun zumindest an diesen Tag zu erinnern scheint. „Ist ja klar, dass du dich nicht daran erinnerst“, werfe ich ihm nicht wirklich anschuldigend vor. „Damals war Miho noch ganz ruhig und ihr habt euch erst danach angefreundet.“ Mein Blick schweift kurz zu dem Mädchen, das gerade in Erinnerungen zu schwelgen scheint. „Eigentlich haben wir uns nur deswegen angefreundet“, merkt Miho lächelnd an. „Echt?“ Man sieht Bakura deutlich an, dass er sich krampfhaft zu erinnern versucht. Doch es wundert mich nicht, dass er sich nicht erinnern kann, so war das schon immer. Alles, was ihn nicht interessiert, vergisst er ziemlich schnell wieder, und damals hat er sich nun einmal nicht für Miho interessiert. „Ohne Maliks Worte hätte ich dich niemals angesprochen und wir hätten uns vermutlich nie besser kennengelernt“, erklärt sie an Bakura gewandt. Dass ich der Grund für ihre Freundschaft bin, trifft mich ziemlich unerwartet und sorgt in mir nicht nur für Freude, sondern auch für etwas Verlegenheit. Das ist mir bis jetzt nicht bewusst gewesen. „Dann soll ich also Malik danken?“ Bakuras Frage lässt mich auflachen. „Das wäre doch schon mal ein Anfang“, scherze ich, wofür ich wie erwartet ein Grummeln als Antwort bekomme. „Danke Malik“, bedankt sich Miho lächelnd, was mich noch verlegener werden lässt. „Ach was, ist doch nicht der Rede wert.“ Ich kann mich ja nicht einmal erinnern, was ich damals überhaupt gesagt haben soll. „Das ist ja eine süße Geschichte, aber sollen wir deshalb unser Leben riskieren?“, unterbricht Ryuji unsere kleine Zeitreise, wobei er nur etwas übertreibt. „Das einzig gefährliche da drin wirst dann du sein“, zieh ich den Schwarzhaarigen auf. „Sehr lustig“, entgegnet er in seinem besten ironischen Tonfall, was mir nur noch mehr Spaß bereitet. „Hast du etwa Angst?“ Überrascht schauen wir zu Miho, die den Jungen herausfordernd angrinst. Anhand ihrer Aussage scheint sie auf einmal doch Interesse an diesem Ausflug zu haben. „Miho! Fall mir doch nicht so in den Rücken.“ Sein gespielter Ärger überdeckt kaum die Verwunderung über diesen unerwarteten Konter. „Ich fände es nur lustig, so was zu machen.“ Ich bin mir fast sicher, dass es auch ihr erstes Mal wäre. Vielleicht möchte sie auch nur noch mal den Tag wiederholen, der für sie sicher einiges bedeutet hat. „Wenn Miho sich traut, dann komm ich auch mit“, verkündet Bakura, was letztlich auch Amane überredet. „Ihr seid doch verrückt.“ Ryuji hat mittlerweile die Arme vor der Brust verschränkt und schaut nicht sonderlich begeistert in den, trotz des Vollmonds, dunklen Wald. „Wo ist denn deine Begeisterung von eben hin, jetzt wo's lustig wird?“ Obwohl er sich so ziert, weiß ich genau, dass wir ihn längst überredet haben. „Komm schon“, fordert Bakura seinen Freund auf einmal auf und streckt ihm die Hand hin. Mich erinnert das ganz stark an das, was Ryuji vorhin am Feuer mit dem Weißhaarigen gemacht hat. „Ich beschütz dich auch.“ „Ich hab keine Angst“, grummelt Ryuji, greift aber dennoch nach Bakuras Hand, die ihn sofort näher zu Bakura zieht. "Dann solltest du vielleicht vorgehen?", schlage ich Ryuji mit ernster Miene vor. "Warum ich? Das ist doch deine Idee gewesen, also geh du auch vor." "Ach Jungs, hört schon auf euch zu ärgern." Amane geht an mir vorbei, wobei sie sich die Lampe aus meiner Hand schnappt und sie einschaltet, während sie als erste den Wald betritt. Ich folge ihr sogleich. "Warte doch." Mit ein paar schnellen Schritten komme ich neben dem Mädchen an, das schon wieder langsamer geworden ist. Bei ihr angekommen greife ich nach ihrer Hand. "Die letzte Nachtwanderung habe ich in der Grundschule gemacht", merkt Amane nach einigen Metern an. "Die ist aber nicht so unheimlich wie das hier gewesen." Ich grinse in mich hinein, da ich dasselbe aufregende Gefühl wie sie habe. Obwohl oder gerade weil wir uns alle etwas gruseln, wird dieser Spaziergang unglaublich lustig. Ein nervöses Kichern ist nicht allzu selten zu hören, was wir mit aufgeregten Gesprächen zu verdrängen versuchen, während sich Bakura einen Spaß daraus macht, uns zu erschrecken, oder es zumindest zu versuchen. Schließlich verlassen wir nach einem kurzen Rundweg, den wir gelaufen sind, den Wald wieder und ich bin mir fast sicher, dass uns dieser Ausflug noch etwas näher zusammengebracht hat. Kurz schaue ich jeden meiner Freunde an und bei jedem einzelnen bin ich froh, dass ich ihn zu meinen guten Freunden zählen darf. Bakura, der von jeher mein bester Kumpel ist und sozusagen zur Familie gehört. Genau wie Amane, die ich mittlerweile mehr als nur als gute Freundin liebe. Miho, die eine angenehme Ruhe in unsere Gruppe bringt und Ryuji, mit dem ich nicht nur auf einer Wellenlänge bin, sondern der auch noch Bakura unglaublich glücklich macht. In dieser Gruppe fühle ich mich, trotz der Probleme, die es in letzter Zeit gegeben und die es zu lösen gegolten hat, derart wohl, dass ich hoffe, dass wir noch viel Zeit miteinander verbringen können. Auf jeden Fall werde ich diese gemeinsame Zeit so gut es geht genießen. „Leute, wisst ihr was? Ich liebe euch“, verkünde ich glücklich meine Erkenntnis. „Was ist denn jetzt los?“ Ryuji verzieht gespielt angeekelt sein Gesicht, wofür ich ihn breit angrinse. „Ich dachte nur, was für eine tolle Truppe wir sind und dass ich froh bin über jeden Augenblick, den wir zusammen verbringen können.“ Das mag vielleicht etwas kitschig klingen, doch gerade ist mir einfach danach. „Darüber sind wir doch auch froh“, versichert mir Miho und spricht damit für alle, wogegen niemand einen Einwand zu haben scheint. „Ich bin zumindest sehr glücklich, dass ich so gute Freunde wie euch gefunden habe“, wendet sich das Mädchen an alle und sorgt anscheinend damit dafür, dass jeder etwas dazu sagen will. „Und ich bin froh, eine Freundin wie dich gefunden habe“, entgegnet Amane an Miho gewandt. „Euch mag ich natürlich auch, Jungs.“ Dabei lächelt sie so breit, dass ich ihre Hand kurz etwas fester drücke. „Das ist doch unnötig zu sagen.“ Scheinbar scheint es Ryuji peinlich zu sein, so offen darüber zu sprechen. „Würde ich euch nicht mögen, würde ich nicht so viel Zeit mit euch verbringen.“ „Genau, ihr seid nicht ganz so langweilig, wie andere Leute“, schließt sich Bakura seinem Freund an, was mich noch breiter grinsen lässt. „Wie gnädig von dir.“ Mit Ausnahme von Bakura lachen wir alle über seine Worte. Ich weiß nur zu gut, was für eine Bedeutung seine Worte haben, denn bei dem Jungen gibt es nur diese zwei Sorten von Personen, interessante oder eben langweilige. „Lasst uns jetzt mal zurück gehen, ich bin langsam wirklich müde“, schlägt Amane vor. Wir sind, kaum dass wir den Wald verlassen haben, stehen geblieben. So gut gelaunt wir gerade auch sind, der Spaziergang ist ziemlich anstrengend gewesen, so dass sie bei weitem nicht die einzige müde hier ist. „Und zwar ohne Umwege.“ Ryuji wirft mir einen mahnenden Blick zu, als ob ich sie gleich ins nächste Abenteuer stürzen würde. Um meine Unschuld deutlich zu machen, hebe ich meine Hände. Auf dem Rückweg beklagen wir uns hauptsächlich über unser Schlafbedürfnis. Irgendwann beginne ich zu dem runden, hellen Mond hinauf zu schauen. Trotz meiner Müdigkeit ist dieser Moment mit diesen Menschen einfach perfekt und auch wenn dieser Augenblick morgen schon vorbei sein und so nie wieder kommen wird, weiß ich nun genau, dass uns allen zusammen noch viele solcher schönen Zeiten bevorstehen werde. Egal was für Veränderungen noch auf uns zukommen werden. Für den Moment will ich nur diesen Moment genießen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)