Was bedeutet das Schicksal? von REB ================================================================================ Kapitel 25: Gespräche --------------------- Kapitel 25. Gespräche Gimli Sicht - Anfang: Zu meinem großen Ärger fiel mir am Abend auf, wie mein bester Freund die braunhaarige Zwergin noch immer bei sich hielt. Sah er nicht, wie er sich mit seinen Weibergeschichten in Schwierigkeiten brachte? Ein Punkt, den ich nicht wirklich verstand sodass ich ihm meine Meinung sagte. Balin unterstützte mich bei meiner Argumentation. Warum verstand Thorin nicht, dass eine Frau nichts auf dieser Reise zu suchen hatte? War es nicht schon immer die Aufgabe des Mannes gewesen in den Kampf zu gehen und sein Weib in der Heimat in Sicherheit zu wissen? Ein Gedanke kam auf, der mich noch lange wach hielt. Ich fragte mich ob auch noch andere Frauen wie sie es gewagt haben diese Reise auf sich zu nehmen. Als am frühen Morgen ein feindliches Horn erklang versetzte es mich kurz in Panik und ich versuchte im kargen Licht der aufgehenden Sonne nach meinen Waffen zu greifen. In der Auseinandersetzung mit den Orks kämpfte ich dann an Thorins Seite und ich muss sagen, dass ich eine ansehnliche Anzahl an Feinden erledigt hatte. Trotz der Streitigkeiten am Abend zuvor hielt man dennoch zusammen. „Und wie viele hast du erledigt, Thorin?“, erkundigte ich mich vollkommen außer Atem. „20 und du?“ Triumphierend entgegnete ich: „22“. „Beim nächsten Mal werde ich besser sein als du, Gimli“, rief er herausfordernd. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Kurz darauf erschien die Zwergin welche sich nach Thorins wohl erkundigte. „Mir ist schon nichts geschehen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mit den paar Orks nicht alleine zurechtkommen würde, oder?“, versicherte er ihr großspurig. Genervt verdrehte ich die Augen. Musste er so angeben? Nachdem das Lager wieder in Ordnung gebracht worden war verlangte mein Freund nach einer Pause und trank im Zelt einen Weinschlauch leer und schien trotz des plötzlichen Angriffes in guter Laune zu sein. Da ich einen weitere Angriff nicht ausschloss beschloss ich, nichts zu trinken aber leistete ihm zumindest Gesellschaft. „Schön, dass du da bist“, begrüßte er den Neuankömmling und wandte sich dem Zeltausgang. „Hast du was zu dir genommen?“, kam es nörgelnd von der Zwergin. „Natürlich, immerhin sollte man jeden Sieg feiern. Egal wie klein er auch sein möge“, klärte Thorin sie auf. „Na komm schon und gesell dich zu uns. Trinken wir auf den Sieg“, grölte mein Freund und reichte ihr einen Krug. „Keine Sorge. Da ist schon kein Gift drinnen. Vertrau mir. Sag, wie wäre es mit uns heute Nacht, Kleines? Immerhin musst du ja bald geh… gehen“, posaunte er und zog sie an sich heran. Verärgert kniff ich meine Augen zusammen. „Und was ist mit Morga? Ich dachte du liebst sie?“, verlangte ich von ihm zu wissen. Er zuckte mit den Schultern und versicherte mir: „Das ist wahr aber das hier ist ja nichts Ernstes. Ich will nur mit dieser Hübschen das Lager teilen, mein Freund. Wer weiß ob ich überhaupt noch die Möglichkeit dazu bekommen werde bevor wir unser Ziel erreichen.“ Klar ging mich sein Liebesleben nichts an aber was hier geschah verdiente Morga die Leichtsinnige nicht. Sie galt für viele als eine Heldin und wenn ich ihn so ansah verdiente sie etwas besseres. Einer der wirklich treu ist. Was nun kam ließ mich erstaunt zu ihr hin blicken. „Von mir aus aber nur wenn du meinen Namen sagst, Thorin“, kam sie ihm entgegen. „Em du heißt Orwynn oder em… komm und hilf mir Gimli. Wie hieß sie noch einmal?“, stotterte er und wandte sich hilfesuchend mir zu. Ich verschränkte meine Arme. „Woher soll ich das wissen?“, keifte ich ihn an und fragte mich wie es dazu kam dass er dachte ich würde ihn hierbei unterstützen. Ich beobachtete ihn wie er sich vor uns lächerlich machte. Nach einer Weile sagte die Zwergin: „Dann ist die Antwort klar. Ich werde nicht mit dir schlafen. Ich wünsche euch beiden eine gute Nacht.“ Ich sah wie er sie vom weg gehen abhielt indem er sie fest hielt. Scheinbar wusste er wirklich nicht wann man aufhören sollte. So half ich ihr sich auf seinem Griff zu befreien. „Ich gehe auch mal“, sagte ich und erhob mich. Er starrte trübsinnig vor sich hin und setzte an um weiter zu trinken. Die Zeit verging. Nach einem Gespräch mit Thorin und Balin sorgte ich dafür, dass eine Geschlechterkontrolle gemacht wurde. Für einige war es ausgesprochen peinlich und entwürdigend. „Du musst auch mitmachen“, beklagte sich ein Mann, der als Frau bezichtigt wurde, nur weil er etwas schüchtern war und das Kochen liebte. „Aber von mir weiß doch jeder das ich ein richtiger Mann bin“, konterte ich verärgert. „Na und?“, begehrte dieser auf so dass auch ich mich dieser Kontrolle unterziehen musste. Außer der Braunhaarigen stellte sich heraus, dass sich noch weitere getarnte Frauen eingeschmuggelt hatten. Nur diese verstanden es besser ihr wahres Geschlecht zu tarnen. Nachdem die Frauen ausgesondert worden waren zählte man alle durch. „Was machen wir nun mit denen?“, fragte ich in die Runde der Männer. „Ich bin dafür sie zu behalten, immerhin sprechen da zwei starke Argumente dafür. Aber im Kleid gefallen sie mir schon besser“, meinte einer zu mir und deutete auf die Brüste. „Spinner“, murmelte ich. „Hey, dass denken sicher auch die anderen so“, regte er sich auf und sah sich um. Einige stimmten ihm lachend zu. Es gab noch weitere Vorschläge die diese Diskussion nicht wirklich voranbrachten aber für weitere Lacher sorgten. „Wenn du nicht so jung und hübsch wärst, würdest du schon lange nicht mehr hier dabei sein“, hörte ich wie am Rande es einer zur braunhaarigin Zwergin sagte. Wie es aussah wurde sie nun von vielen als Thorins Geliebte gehandelt. Ein Punkt der ihr sichtlich missfiel. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Thorin rief alle zur Ruhe da es vereinzelt fast schon zu Prügeleien kam. Besonders zwischen den Männern und Frauen. Balin nickte zum Anführer unserer Reisegemeinschaft zu worauf dieser anfing zu reden. „Hier stehen wir und müssen über das Schicksal der Frauen sprechen. Man riet mir diese wieder zum Erebor zurück zu schicken oder gar zu den Elben nach Bruchtal doch ich sage nein. Wir brauchen sie um den Sieg für uns zu verbuchen.“ Einige nickten dem rothaarigem Beifallen zu. So meinte einer angeberisch: „Also, gegen die Frauen habe ich nichts und die haben auch guten Geschmack. Als meine Frau mich erwählte tat sie es um mir mir anzugeben.“ Andere stimmten ihm eher nicht zu und meinten sie müsse an Geschmacksverirrungen gelitten haben als sie sich für ihn entschieden hatte. Und einer meinte: „Frauen sind wie Speck. Diese sehen, riechen und schmecken gut aber töten einen langsam. Sie haben hier nichts zu suchen.“ und „Wir wissen doch alle wo diese Frauen hin gehören. Darüber hinaus ist es von der Natur aus gegeben, dass sie zierlicher und schwächer sind als wir Männer. Es ist ihr Schicksal im gut behüten Haus zu leben und dort ihren Beitrag zu leisten. Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass man vorgesehen hat das Männer kochen, Wäsche waschen und Wickeltücher wechseln? Des Weiteren haben keine von denen eine Militärschule besucht. Wie wollen sie da einem Feind gewappnet entgegen treten? Mit einem Küchenmesser? Oder dem Schwert ihres Mannes beziehungsweise des Vaters mit dem sie nicht umgehen können?“ Einige stimmten dem Sprecher zu worauf einige dem ablehnend entgegen traten. So nahm ich die Stimme einer Frau wahr die zu ihrem Gegenüber schnauzte: „Das ist ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung.“ „Die Frauen haben doch bewiesen dass sie den Marsch schaffen und sich gegen unsere Feinde den Orks erwehren können immerhin haben ihre Väter es ihnen beigebracht. Denn wer ist für die Frauen da, wenn wir Männer alle in den Krieg gezogen waren“, rief einer der älteren Zwerge was mich überraschte. Er wirkte vom Aussehen eher konservativ. Man rief alle wieder zur Ordnung. Letztendlich entschied man dass die Frauen doch mit durften. Eine Entscheidung die ich nicht wirklich befürwortete aber gegen die Mehrheit kam ich leider nicht an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)