Was bedeutet das Schicksal? von REB ================================================================================ Kapitel 24: Die Reise geht weiter --------------------------------- Kapitel 24. Die Reise geht weiter Hannah: Die Reise nach Moria wurde fort geführt. Zwar war der Winter vorbei dennoch konnte es ziemlich frostig werden. Besonders in den Abendstunden und am frühen Morgen. Leicht frierend zog ich meinen Reiseumhang enger um mich und sah in die Ferne. Am liebsten hätte ich eine Kamera gehabt um diesen schönen Anblick fest zu halten. Doch diese lag sicher im Schrank meiner alten Heimat. Für eine Skizze blieb auch keine Zeit. Der Weg ging weiter und wir lagerten in einem Tal. Nachdem ich mein und Thorins Pony fest gebunden hatte trat ich in dessen Zelt. Darinnen angekommen legte ich meinen Helm ab nachdem ich bemerkt hatte, dass er nur mit Gimli darinnen war. Dieser saß ihm gegenüber und studierte eine Karte. Wahrscheinlich unterhielten sie sich über den Fortschritt unserer Expedition. „Wir kommen gut voran Thorin, aber...“, begann Gimli und stand abrupt auf. „Bist du total übergeschnappt? Wie konntest du sie nur mitnehmen? Ich dachte du würdest sie spätestens im Erebor zurück lassen“, keifte er ihn an und deutete auf mich. „Was regst du dich auf, mein Freund?“, motzte er herum und hob abwehrend seine Hände. „Das weißt du ganz genau, Thorin Steinhelm.“ Ein Streit brach zwischen den beiden aus. „Stimmt etwas nicht?“, mischte sich Balin ein und trat ins Zelt ein. „Das kann man wohl sagen. Dieser Idiot von Anführer hat diese Zwergin da mitgenommen“, offenbarte Gimli ihm verärgert und deutete mit seiner Hand auf mich. „Ja, ich sehe es“, bestätigte der alte Zwerg. Ein ernster Ausdruck erschien auf dem Gesicht des Beraters. „Thorin, es ist nicht besonders schlau von dir, dies zu tun“, begann er vorsichtig. „Aber Morga durfte früher auch...“, brauste der Kronprinz auf und stapfte mit dem Fuß auf. „Damals war es etwas anderes und das weißt du auch ganz genau“, unterbrach Balin ihn forsch. „Soll ich schon meine Sachen packen um wieder zurück zu reisen?“, wagte ich es mich zu Wort zu melden und senkte meinen Blick. Mir war diese ganze Situation sehr unangenehm. Balin sah mich nun an. „Das ist zu gefährlich. Du wirst bis zu einem gewissen Punkt mitkommen und dann nach Bruchtal reisen um eine Zeit lang bei den Elben zu leben. Dazu werden wir dir jemanden mitschicken, welcher dich begleitet. Wenn wir den Berg erobert haben werden wir dich wieder zu den Eisenbergen mitnehmen“, legte er seinen Plan dar. „Ich verstehe“, murmelte ich und nickte leicht. „Geh jetzt nach draußen. Ich habe noch einiges mit dem hier zu besprechen“, wies Balin mich an und ich verließ das Zelt. Da wurde ich von meinen Vettern erwartet. Diese zogen mich zu den Ponys und fragten mich aus was los sei. Bevor ich den eine Antwort geben konnte hörte ich plötzlich etwas. Es klang wie ein Knacken eines Zweiges. Als ich dazu einen Schatten erhaschen konnte wurde ich misstrauisch. „Habt ihr es auch gesehen“, flüsterte ich. „Was denn“, wunderte sich Farel und ich deutete an leise zu sei und zeigte in die entsprechende Richtung. Er strengte sich an schüttelte aber den Kopf. „Das musst du dir wohl eingebildet haben“, entgegnete er und gähnte leicht. „Lass uns schlafen legen“, schlug er vor. Die Nacht verging und es war ganz früher Morgen. Ein fremdes Horn erklang und alle sprangen erschrocken auf. Eine Panik entwickelte sich und jeder griff nach seinen Waffen. Hastig setzte auch ich meinen Helm auf und zog mein Kurzschwert. Der Feind schien von allen Seiten zu kommen. Schnell wurde mir mein Schwert aus der Hand geschlagen. Mein Schild wehrte den nächsten Angriff ab wurde aber stark beschädigt. Farel übernahm den Kampf und ich suchte stolpernd nach einer anderen Waffe. Dabei wurde ich gewahr wie Morgal in starke Bedrängnis kam. Ich schnappte mir meine Armbrust, legte sie an und schoss direkt in den Kopf des Angreifers. Darauf schoss ich einen weiteren Bolzen den Arm eines Orkkrieger der es auf den Fílis Sohn abgesehen hatte und ihn gerade erstechen wollte. Abgelenkt von meiner Umgebung merkte ich erst zu spät wie ein großer Ork mich mit einer Keule von der Seite angriff. Mit brutaler Gewalt wurde ich gegen eine Wand geschleudert. Verzweifelt rang ich nach Atem. Mir war auch kurz schwarz vor Augen geworden. Alles in mir schrie danach liegen zu bleiben doch ich wusste dass ich in Bewegung bleiben musste. Es würde sonst meinen Tod bedeuten. Der Ork drosch auf andere die sich ihm in den Weg stellten. Ich torkelte derweil zu meiner elbischen Waffen. Schwer atmend nahm ich das Bündel mit meinem Schwert und packte es mit meinen leicht tauben Händen aus. Gerade rechtzeitig, da ich wieder angegriffen wurde. Mir gelang es meinen Feind zu töten und mich eines weiteren zu erwehren. Es waren ja so viele Gegner . Dieser Überraschungsangriff war sicher gut geplant. So gab es einige Verletzte in unseren Reihen. Nachdem sich mein Atem einigermaßen beruhigte suchte ich den Anführer unserer Gruppe. Diesen hatte ich bei all den Auseinandersetzungen nicht gefunden gehabt. „Geht es dir gut, Thorin?“, erkundigte ich mich besorgt bei ihm. Dieser grinste breit und entgegnete erhobenen Hauptes. „Mir ist schon nichts geschehen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mit den paar Orks nicht alleine zurechtkommen würde, oder?“, prahlte er damit. Bis auf etwas Schmutz auf seiner Kleidung schien er keinen Schaden genommen zu haben. Das erleichterte mich unheimlich. „Natürlich nicht, Thorin“, entgegnete ich mit einem leichten Lächeln. „Wie fandest du mich, Onkel?“, informierte sich Morgal. „Du warst auch nicht schlecht aber achte mehr auf deine Verteidigung. Die hast du etwas vernachlässigt“, lobte er den jüngeren Zwerg und klopfte ihm sichtlich stolz auf dessen Schulter. „Ich weiß, aber...“, fing der Neffe an. „Am besten ist es, wenn die Leichen unserer Feinde beseitigt werden und unser Lager wieder in Stand gesetzt wird, Thorin“, mischte sich Balin gebieterisch ein. „Da hast du vollkommen recht“, stimmte er dem älteren Zwergen zu und gab die Befehle weiter. Gerade als ich mich zum Behandeln meiner Wunden zurück gezogen hatte, nahm Farel mein Verbandszeug aus der Hand und behandelte mich. „Lass das. Ich bekomme es schon hin, Farel“, meckerte ich los. Doch dieser hörte einfach nicht auf mich. Nachdem er mich gewissenhaft versorgt hatte tadelte er mich wegen meiner Leichtsinnigkeit. Ich hätte bei der Auseinandersetzung mit den Orks mehr auf meine Deckung achten sollen. „Aber ich habe es Fíli versprochen auf seinen Sohn zu achten. Darüber hinaus ist er mein Enkel“, verteidigte ich mich. „Auch wenn ich deine Beweggründe verstehen kann hätte es schnell ins Auge gehen können“, wies er mich darauf hin. „Ich weiß“, murmelte ich und setzte mich daran meine Schwerter vom Blut meiner Feinde zu befreien. Es wäre alles andere als gut, wenn diese wegen Vernachlässigung stumpf werden würden. Die Leichen der Feinde waren mittlerweile beseitigt und die Reparaturen des Lagers schritten gut voran. Es war inzwischen später Abend als ich noch einmal dem Anführer unserer Gruppe einen Besuch abstattete. Jenen fand ich leicht angetrunken in seinem Zelt. Dieses wurde mit einigen Laternen gut beleuchtet. „Schön, dass du da bist“, begrüßte Thorin mich erfreut. „Hast du was zu dir genommen?“, kam es leicht vorwurfsvoll von mir. „Natürlich, immerhin sollte man jeden Sieg feiern. Egal wie klein er auch sein möge“, klärte er mich heiter gestimmt auf. Gimli wirkte nicht angetrunken sondern eher noch sehr nüchtern. „Na komm schon und gesell dich zu uns. Trinken wir auf den Sieg“, grölte der rothaarige Prinz und reichte mir einen Krug. Zögerlich nahm ich das Trinkgefäß entgegen und setzte mich dazu. Nachdem ich an dem Getränk gerochen hatte nippte ich daran. „Keine Sorge. Da ist schon kein Gift drinnen. Vertrau mir. Sag, wie wäre es mit heute Nacht, Kleines? Immerhin musst du ja bald geh… gehen“, lallte er und zog mich näher zu sich heran. „Und was ist mit Morga? Ich dachte du liebst sie?“, knurrte Gimli aufgebracht. Ihm schien diese Entwicklung überhaupt nicht zu gefallen. „Das ist wahr aber das hier ist ja nichts Ernstes. Ich will nur mit dieser Hübschen das Lager teilen, mein Freund. Wer weiß ob ich überhaupt noch die Möglichkeit dazu bekommen werde bevor wir unser Ziel erreichen.“ Statt gleich abzublocken sagte ich: „Von mir aus aber nur wenn du meinen Namen sagst, Thorin.“ Er wirkte verblüfft und stotterte unbeholfen: „Em du heißt Orwynn oder em… komm und hilf mir Gimli. Wie hieß sie noch einmal?“, stammelte er ganz unbeholfen. „Woher soll ich das wissen?“, keifte er ihn an woraufhin der rothaarige Prinz noch einige Namen stotterte. Nach einer Weile meinte ich: „Dann ist die Antwort klar. Ich werde nicht mit dir schlafen. Ich wünsche euch beiden eine gute Nacht.“ Gerade als ich aufstehen wollte hielt mich Thorin zurück. „Lass mich los“, knurrte ich ihn an. Gimli half mir. Verärgert verließ ich wieder das Zelt um mich zu meinen Vettern zu legen. Bei ihnen fühlte ich mich sicherer. Da mein Körper noch von der Auseinandersetzung mit den Orks schmerzte schlief ich in dieser Nacht nicht gerade gut ein. Besonders da mich dieser Angriff Gedanklich noch sehr beschäftigte. Unsere Feinde hatten eindeutig auf uns gelauert. Im Tal waren wir eine leichte Beute für sie, weil sie uns einkesseln konnten. Doch woher wussten sie von dieser Reise? Wer hatte es verraten? Jedenfalls, wer auch immer es war, konnte es wieder tun und ich musste wachsam sein. Man machte nun bei unserer Reisegemeinschaft eine Kontrolle wobei sich herausstellte, dass außer mir noch weitere getarnte Frauen dabei waren. Scheinbar wollten sie, wie Morga die Leichtsinnige, Abenteuer erleben und vielleicht auch einem gewissen Zwerg mit ihren Mut beeindrucken. Denn es gab das Gerücht er stehe mehr auf Kriegerinnen. Wie dem auch sei. Es kam auch bei mir heraus, was ich war, und ich galt nun als Thorins Geliebte. Ein Ruf welcher mir nicht gerade gefiel. Es gab eine große Diskussion, bei der darüber gesprochen wurde die Frauen mit einem Begleitschutz zum Erebor zurück zu schicken oder zu den Elben nach Bruchtal. Doch das kam für den Anführer unserer Gruppe nicht in Frage weil dann die Krieger für die Eroberung des Berges nicht ausreichen würden. Es waren jetzt schon wenige Männer und auf diese Weise würde er die Hälfte seiner Untergebenen verlieren. So wählte man den dritten Weg. Die weiblichen Zwerge durften unter einer Bedingung mit. Sie mussten sich auch weiterhin als Männer ausgeben, um anderen Frauen nicht den Anreiz zu geben sich ebenfalls in ein Abenteuer zu stürzen. Außerdem sie mussten von den Männern getrennt schlafen. Auf meine Seite des Lagers schaute ich zu meinen Vettern herüber. Auch wenn ich Thorins Leibwächterin war wurde ich angewiesen bei den Frauen zu schlafen. „Ich habe schon lange geahnt, dass du eine Frau bist“, richtete eine der Kriegerinnen das Wort an mich. Es war eine sehr muskulöse, wild aussehende Zwergin bei der ich es niemals vermutet hätte das sie eine Frau sei. Man kam so ins Gespräch und es wurde ganz nett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)