Was bedeutet das Schicksal? von REB ================================================================================ Kapitel 20: Familie in Aufruhr ------------------------------ 20. Familie in Aufruhr Es verging gerade mal ein Tag und es geschah etwas mit dem ich hätte rechnen müssen. Nach getaner Arbeit in der Werkstatt kehrten wir heim. Dort aßen wir gemeinsam zu Abend. Nach dem Mahl verstreute sich die Familie im Haus. So zum Beispiel Morda, welche mit ein paar ihrer Söhne den Abwasch machte. Morin verdrückte sich davor und stieg die Treppen nach oben. Ich half derweil noch beim Tisch abdecken, bevor ich mich mit meinem Zwergenwörterbuch vor den Kamin verkrümelte um noch einige Vokabeln zu üben. Es verstrich nicht viel Zeit als der jüngste Sohn von Morda mit meiner Rüstung erschien und zu einem seiner Brüder meinte: „Hey, ich wusste nicht das wir so etwas Gutes haben“, wunderte sich Morin und führte seinen Fund vor. Hastig erhob ich mich aus meinem gemütlichen Sessel und eilte zu ihm. „Woher hast du es?“, mischte ich mich unsicher ein. „Na in unserer Kammer auf dem Dachboden. Da wo wir die ganzen alten Rüstungsteile ablegen, wenn wir die nicht mehr brauchen“, erklärte er mir gut gelaunt. Und trat in den Schein des Kamins. „Sieht gut aus aber es muss noch etwas angepasst werden“, beurteilte Farel und untersuchte die Ausrüstung. „Da hast du recht. Hilft du mir dabei?“, bestätigte er es. „Von mir aus. Ich habe heute sowieso nicht mehr viel zu tun“, bot Farel ihm an und klopfte dem jüngeren Bruder auf die Schulter. „Das lasst mal lieber sein. Immerhin ist das meine Rüstung“, schritt ich ein und erhob meine Stimme mehr als ich wollte. „Warum brauchst du denn eine Rüstung?“, spöttelte Farel und verschränkte seine Arme. Mit erhobener Augenbraue schien er mich nun aufmerksam zu mustern. „Ja, warum denn?“, hakte Morin nach und blickte mich herausfordernd an. „Das geht euch gar nichts an. Und jetzt her mit meinen Sachen. Sie gehören mir“, verlangte ich resolut und hob leicht mein Kinn. „Wozu denn? Im Gegensatz zu dir kann ich es noch gebrauchen. Bei dir würde es nur eh verstauben.“ „Wie kommst du auf diesen Gedanken, Morin?“ „Ich glaube kaum dass dich jemand auf einen Kriegszug mit nehmen würde wo man so etwas benötigt“, belehrte er mich und zog darauf das Schwert welches er locker in der Hand hielt und nun leicht durch die Luft schwang. „Oh doch, ich wurde dazu eingeladen auf ein Abenteuer zu gehen und ich werde mit dieser Rüstung dort glänzen. Und wenn es das Letzte ist was ich noch mache in meinem Leben“, brauste ich auf und stapfte mit dem Fuß auf. Voller Zorn funkelte ich ihn an. Es regte mich einfach auf dass die Leute einem nichts zumuteten. Das war eine der Sachen die ich hasste als ich als Mensch ins Alter kam. Man wurde immer mehr bemuttert. „Wer würde schon eine Frau mitnehmen, Morga?“ „Beispielsweise Thorin, Sohn von Dáin“, machte ich ihm klar. „Das glaube ich weniger. Immerhin brauchst du die Einwilligung unserer Eltern. Du bist noch keine 100 Jahre alt“, stellte Morin fest und steckte das Kurzschwert wieder in die Schwertscheide. „Die brauche ich nicht“, kam es triumphierend von mir und ein breites grinsen zierte meine Lippen. „Ach wirklich?“, äußerte Morda. Diese stand mit ihren Mann an der Tür zum Eingang des Esszimmers. „Es gibt jemand der für mich bürgt“, teilte ich ihnen mit. „Und wer soll das sein?“, forderte mein Onkel auf diese Person zu nennen. „Es ist Thorin Steinhelm“, gab ich zu und wurde nun doch etwas kleinlaut. „Dieser Taugenichts?“, warf Morda ein. „Thorin ist kein Taugenichts. Er gibt sein Bestes“, protestierte ich und gewann wieder an Selbstbewusstsein. „Das ist er und vieles mehr, Nichte“, belehrte mich meine Tante. „Er wird es euch zeigen.“ Mit diesen Worten ging ich polternd aus dem Raum und knallte die Türe zu. Schwer Atmend versuchte ich mich zu beruhigen. „Das ist doch aberwitzig. Schon als wir glaubten, dass der Balrog dort nicht mehr hausen würde hegte ich schon Zweifel an dieser Eroberung.“ „Da stimme ich dir zu, Liebste“, stimmte ihr Belur seiner Frau zu. Ein lautes Seufzen war zu hören und er fuhr fort: „Leider können nur nichts dagegen machen dass sie mitkommt. Er ist der Sohn des Königs.“ „Bist du sicher, Liebster?“, versuchte die Zwergin auf ihn einzureden. „Das bin ich.“ Eine kurze Stille kehrte ein ehe von Belur unterbrochen wurde. Gespannt spitzte ich meine Ohren um besser lauschen zu können. „Eines kann ich tun. Ich werde diesem sogenannten Prinzen niemals wieder eines unserer Amulette verkaufen. Wahrscheinlich kam er nur in unsere Werkstatt um nach ihr zu sehen um diese für sich zu gewinnen“, wütete er drauf los. Das was nun besprochen wurde hörte ich nicht mehr zu und ich suchte mein Zimmer auf. In diesem lief ich hin und her. Als das nicht reichte öffnete ich das Fenster und ich atmete tief durch. Draußen bemerkte ich wie Garel mit seiner Frau ins Haus herein kam. Neben ihnen waren Garels Großeltern. Statt runter zu gehen um diese zu begrüßen beschloss ich an diesen Abend in meinem Zimmer zu bleiben. Weil es zu früh zum Schlafen war nahm ich meinen Elben Bogen in die Hand und schoss auf eine Zielscheibe in meiner Kammer. Diese war ein Geschenk von meinen Vettern. Mein Atem beruhigte sich und ich konzentrierte mich nur noch auf das Zielen und das Treffen. Als ich dann im Bett lag, hörte ich wie Morin die Rüstung zu mir zurückbrachte. Er bemühte sich leise zu sein. Doch dadurch, dass ich keine Ruhe fand, nahm ich ihn wahr. Die Tage vergingen und meine Familie freundete sich langsam mit den Gedanken an, dass ich verreisen würde. Diese gaben mir einige Tipps. Einige drehten sich darum, was ich an Gepäck mit nehmen sollte und wie ich am besten gegen mehrere Feinde kämpfen könnte. Zudem rieten sie mir nie alleine mit Thorin zu sein oder seine Schlafkammer zu betreten. Es reiche vollkommen aus, wenn ich vor der Türe Wache hielt. Des weiteren wurde mir besonders von Morda empfohlen nichts mit diesem Prinzen anzufangen. Das Lustige dabei war, sie wollte mich mit dem Sohn einer Freundin bekannt machen. Offensichtlich mit der Hoffnung, dass ich mit ihm zusammen komme. Ich lehnte dieses Angebot dankend ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)