Was bedeutet das Schicksal? von REB ================================================================================ Kapitel 13: Eine Trauerfeier ---------------------------- Kapitel 13. Eine Trauerfeier Hannah: Nachdem ich alle Unterlagen über die Schutzmagie von meinem Tisch herunter geworfen hatte wollte ich damit nichts mehr zu tun haben. Wozu auch, wenn die Person, für welche diese bestimmt war, sie nicht annahm? Da gab man sich solche Mühe und am Ende war alles umsonst. Ich blickte in die Ecke und bemerkte einen recht großen Haufen von kaputten Schutzsteinen. Diese waren in einen Korb gestapelt. Es waren meine früheren Versuche einen solchen herzustellen. Leider zerbrachen die Steine oft beim beim Beschreiben mit den Runen. Am nächsten Tag entschied ich mich gegen den Plan mit dieser Magie aufzuhören. Auch wenn der junge Thorin meine Arbeit nicht würdigte so gab es andere die es taten. Der Schwertkampf mit meinen Vettern half mir den Frust etwas zu verarbeiten. Immerhin kränkte es mich schon wie dieser Prinz meine Arbeit verspottet hatte. Wir übten dreimal in der Woche mit den Holzschwertern. Am meisten übte Morin mit mir, während die anderen beiden meist von der Arbeit zu erschöpft dazu waren. Jetzt mussten sie die Arbeit ihrer Brüder mit übernehmen. An den anderen Abenden, wenn ich nicht mit dem Schwert trainierte blätterte ich meist im Elbenwörterbuch herum und frischte mein Wissen über diese Sprache auf. Dieses Buch stammte von der alten Elbin Idhril. Sie gab es mir einst im Düsterwald, als sie mir geholfen hatte, nachdem ich von meiner Gruppe getrennt war. Das war nach dem Spinnenangriff. Damals wunderte ich mich, warum sie mir geholfen hatte. Doch mit der Zeit verhärtete sie immer mehr ein Verdacht in mir. Dieser besagte, dass sie sich offensichtlich die früheren Zeiten herbei wünschte wo die Elben und Zwerge einst Freunde waren. So war es kein Wunder, dass sie seit unserem Wiedersehen ab und zu Briefe mit mir schrieb um den Kontakt aufrecht zu erhalten. In diesen Schriftstücken berichtete sie zum Beispiel von ihrem Urenkel, welcher lebhaft durch die Wälder streifte oder von ihrem Sohn wie dieser fleißig Jagdbögen herstellte. Zwar beherrschte ich die Elbensprache Sindarin und ein bisschen Quenya. Dafür beherrschte ich kein Khuzdul. Klar war ich als Buchillustrator viel damit beschäftigt die Bilder zu den Zwergenromanen meines geliebten Ehemannes zu malen. Doch es gab gewisse Gründe weshalb ich es nicht getan habe. Zum einen lag es daran, weil es kein ordentliches Wörterbuch über diese Sprache gab. Man fand höchstens einzelne Sätze wie auch das Alphabet. Zum anderen musste ich nur meinen Mann fragen, sodass ich es nur noch abzuschreiben brauchte für meine Bilder. An den restlichen Tagen redete ich mit der Ehefrau von Garel welche ab und zu vorbei kam. Wie sie mir offenbarte hatte sie ihrem Ehemann versprochen hin und wieder nach mir zu sehen. Er machte sich etwas Sorgen um mich weil ich keine Freunde besaß im Berg und deshalb etwas einsam sein könnte. Sie gab mir ab und zu kleine Tipps wie ich mich hübscher kleiden oder frisieren könnte. Laut ihr hätte ich da einiges an Nachholbedarf. Die Zwergin Madred übergab mir kleinen Schmuck von sich den sie nicht mehr brauchte. Ich wollte es schon ablehnen aber sie meinte es sei nur einfacher Schmuck der nur den Zweck erfüllte gut auszusehen. Meine Tante war alles andere als begeistert von dieser Entwicklung. Sie meinte, ich sei viel zu jung um mich so auf zubrezeln. Ich bräuchte keinen unnötigen Schmuck oder aufwendige Frisuren. Zudem sollte ich mich zuerst auf meine Ausbildung konzentrieren und nicht auf die große Liebe. Wenn Madred da war strickte ich für ihr zukünftiges Kind einige Sachen während wir redeten. Durch meine Erfahrung als Oma konnte ich es ziemlich gut. Zwar beherrschte ich keine aufwendigen Muster aber rechte Maschen konnte ich allemal und dieses rechts -rechts und links- links Muster. Schmunzelnd erinnerte ich mich daran wie verblüfft Morda war als ich mir letzten Winter einen warmen Schal wie auch eine Mütze für mich strickte. Dazu verwendete ich meine selbst gesponnene Wolle. Die Monate vergingen und da hörte ich es.Prinz Thorin und einige seiner Krieger waren in Moria, beim Versuch den Berg zurück zu erobern, gefallen. Es hieße sogar das Gandalf dabei gestorben sei. Ich konnte es am Anfang nicht glauben. So war der Drang die Trauerfeier zu besuchen sehr groß. Zu dieser Feier wurde nicht nur das ganze Zwergenvolk der Eisenberge eingeladen sondern auch einige vom Erebor. Trotz aller Proteste von Morda suchte ich die Trauerfeier auf. Ich trug ein schwarzes Trauerkleid wie auch im Geheimen den Familienring der Durins unter meinem Kleid. Die anderen aus der Familie begleiteten mich. Es freute mich, dass keiner von Mordas Söhnen auf diesen Eroberungszug gefallen war. Voller Kummer erinnerte ich mich an die letzte Trauerfeier, der ich bewohnte. Es war die meines geliebten Ehemannes. Auch wenn ich akzeptierte, dass er nicht mehr am Leben war schmerzte sein Tod noch immer. An Abenden, wenn ich mich einsam fühlte, las ich seine Zwergengeschichten am Kamin um ihm auf diese Art nahe zu sein. Hier ging es leider nicht. Aus diesem Grund war ich froh die Familie um mich zu haben, welche die Einsamkeit in meinem Herzen vertrieben. Ich suchte die Hand von Morda und drückte diese. Sie lächelte nachsichtig und erwiderte den Druck. König Dáin erhob seine Stimme und hielt eine bewegende Rede über den Mut und die Tapferkeit der verstorbenen Zwerge, wie über den Zauberer. Im Hintergrund bemerkte ich die trauernde Familie. Da waren zum einen Fíli, welcher seiner Frau Trost spendete. Diese war vom Tod ihres Bruders Thorins erschüttert. Neben ihr war ihre Schwester zu sehen und ein kleiner Zwergenjunge. Jener besaß noch nicht einmal einen Bart. Dieser klein geratene Rotschopf zupfte an der Kleidung von Fíli, welcher sich zu ihm herunter beugte. Da ging mir ein Licht auf wer es war. Das musste dieser Morgal sein. Es standen noch viele bekannte Gesichter da. Doch ich senkte meinen Blick und lauschte nun konzentrierter den Worten des Königs. „Da mein Sohn von uns gegangen ist musste ich einen neuen Thronfolger erwählen.“ Er hielt inne. Man konnte nur erahnen wie schwer ihm dieser Schritt gefallen sein musste. „Wie ihr wisst habe ich neben meinen Sohn Thorin keine weiteren Söhne. Ich habe nur noch zwei Töchter. Meine älteste Tochter ging hier mit den Prinzen des Erebors eine Ehe ein und regiert nun seit vielen Jahren an seiner Seite. Meine jüngere Tochter dagegen ist ledig geblieben. Aus diesem Grund beschloss ich Prinz Gimli mit ihr zu vermählen und ihm die Regentschaft zu übertragen, da auch er von königlichen Geblüt ist und das Wissen besitzt ein Land zu führen. So wird er ein würdiger Nachfolger sein. Des weiteren hat er vor einigen Jahren das Mannesalter erreicht, falls ihr wegen seines Alters Bedenken habt.“ Ein Flüstern breitete sich in der Halle aus. Mein Blick suchte Gimli auf und ich konnte eines klar erkennen. Ich merkte sogar von hier, dass er alles andere als begeistert war von diesen Neuigkeiten. „Verzeiht, dass ich einschreite aber ich kann unmöglich eure Tochter ehelichen, König Dáin der Weise“, begehrte er auf. „Und weshalb nicht, Prinz Gimli?“, erkundigte sich der König und blickte den angesprochenen herausfordernd an. Dieser wurde ganz rot und näselte an seiner Kleidung herum. „Na weil ich mit Prinzessin Morga, Tochter von Thráin verlobt bin seit dem ich sie wach geküsst habe“, brachte er stotternd hervor. Meine Augen weiteten sich erstaunt. Wie kam er nur auf diese Idee? An einen Kuss konnte ich mich überhaupt nicht erinnern. Zudem die Sache mit der Verlobung war mir Suspekt. „Und wo ist eure Prinzessin?“ Gimli schien sehr in Erklärungsnot geraten zu sein. „Sie ist in der Gefangenschaft ihrer bösen… em… Entführer und sobald ich sie gerettet habe aus deren Fängen werden wir heiraten“, verlautete er allen. Ein Raunen brach auf. Der König schien nachzudenken und verkündigte. „Wenn ihr eure Prinzessin nicht innerhalb des nächsten Jahres bis zum Durinstag hier vorzeigt, wirst du meine Tochter ehelichen und diesen Thron übernehmen, wenn die Zeit gekommen ist“, bestimmte dieser. „So wird es gemacht“, bestätigte Gimli die Vereinbarung. Gimli und ich. Alleine der Gedanke war absurd. Klar gefiel mir der Zwerg schon. Besonders in der Geschichte von Herr der Ringe tat er sich mit seinen Heldentaten hervor. Er war einer der wenigsten Zwerge, von denen ich auch schon früher Respekt entgegen brachte, wegen seines Mutes und wegen seiner Freundschaft zu Legolas, dem Elben. Kurz erinnerte ich mich lächeln an dessen Beinamen. Gimli erhielt im Alter den Beinamen „Gimli Elbenfreund“. Plötzlich trat jemand hervor. Dieser trug einen dunkelgrünen Reiseumhang. Da sein Gesicht unter der Kapuze im verborgenen lag konnte keiner sein Gesicht erkennen. „Wie konntest du mich nur so verraten Gimli, Gloins Sohn“, ertönte es zornig vom Fremden bevor dieser sein Gesicht entblößte. Es stellte sich als Thorin heraus. Ich konnte es nicht glauben. Er lebte. Nun bemerkte ich an dessen Seite den Magier. Dieser war wie durch Zauberei plötzlich an dieser Stelle. Vor Freude ließ ich alle Vorsicht fallen und umarmte den tot geglaubten Zwergen. Dabei rief ich seinen Namen und hatte sogar einige Freudentränen in den Augen. Dieser wirkte vollkommen verblüfft von meiner Reaktion und drückte mich leicht von sich. „Verzeih mir, dass dieser Stein kaputt gegangen ist“, entschuldigte er sich unerwartet und zeigte mir einen kleinen Beutel der voller kleiner Steine zu sein schien. „Das ist mir egal. Hauptsache dir geht es gut“, beruhigte ich ihn und umarmte ihn wieder. Bis auf ein paar Rötungen im Gesicht, einigen angesenkten Haaren und einer Schiene um den Arm schien es ihm sehr gut zu gehen. Er wirkte dennoch sehr verlegen. „Und danke, das du mein Leben gerettet hast. Ohne diesen Schutzstein hätte mich der Balrog pulverisiert“, flüsterte er sodass nur ich ihn verstehen konnte. Zwar war es noch keine richtige Entschuldigung, aber es war ein Anfang. „Mein Sohn“, rief jemand laut. Es war Dáin, welcher nun seinen Sohn in den Arm schloss. Auch er schien erleichtert zu sein ihn lebend wieder zu sehen. Darauf folge seine Mutter sowie seine beiden Schwestern. Ich zog mich zurück oder wurde eher zurück gezogen von meiner wütenden Tante. „Konntet ihr dieser Bestie ein Ende bereiten?“, wandte sich König Dáin an den Zauberer. „Es war uns leider nicht möglich. Das Einzige was uns noch gelang, war es diese Bestie in die Tiefe zu stürzen und die Flucht zu ergreifen. Euer Sohn war zwar verletzt aber durch zwei sehr kräftigen jungen Zwergen wie auch den Adlern konnte wir ihn zu den Elben nach Bruchtal bringen wo unsere Verletzungen behandelt wurden“, berichtete der Magier. „Warum seid ihr zu den Elben gereist? Ist eure Heilkunst nicht ausreichend genug Gandalf?“, knurrte der Zwerg mürrisch. Dem König schien es zu stören erst jetzt ein Lebenszeichnen von ihnen bekommen zu haben. Der Istari räusperte sich vernehmlich. „Die Begegnung mit dem Balrog verbrauchte meine ganze Magie, sodass ich diese nicht an euren Sohn anwenden konnte. So brauchte ich die Hilfe der Elben.“ „Aus diesem Grunde begabt ihr euch nach Bruchtal, Gandalf“, führte Dáin fort. Der Magier nickte bestätigend. „Das stimmt“, bestätigte der Istari es. Der König wandte sich nun an seinen Sohn. „Wie ist es dir ergangen mein Sohn?“ Der Angesprochene straffte seine Schultern. „Es geht mir soweit gut. Auch wenn ich noch einen gebrochenen Arm, wie einige kleine blaue Flecken habe. Zwar hat mir das Feuer des Dämonen nicht viel angetan doch seine Peitsche umso mehr“, teilte er ihm mit. „Das kann ich mir gut vorstellen“, entgegnete der König. „Diese Spitzohren haben sich später um mich gekümmert nachdem Gandalf mich zu denen brachte. Ich bin nur froh von dort weg gekommen zu sein. Es gab dort nur Grünzeug zu essen.“ Worauf sein Vater erwiderte. „Dann brauchst du etwas ordentliches zwischen die Zähne.“ Darauf wurde aus der Trauerfeier eine Feier der Freude. Alle freuten sich. Irritiert nahm ich wahr wie das Gesicht des Kronprinzen sich verdüsterte. „Wir sprechen uns noch Gimli“, zischte Thorin aufgebracht diesen Zwergen an und senkte nicht einmal die Stimme. „Warum?“, kam es vollkommen verblüfft von seinem Gegenüber. „Erst mein Erbe für sich beanspruchen und dann… und dann mein Mädchen weg nehmen wollen Gimli“, keifte er ihn an. Wie es aussah fühlte sich Thorin von seinen Freund hintergangen und schien noch gewisse Gefühle für mich zu haben. Bei all seinen Frauengeschichten wunderte es mich doch. Wir blieben nicht bei der Feier und verließen diesen Ort. Der Hauptgrund war Morda. Zu Hause angekommen meckerte die Zwergin gefühlte Stunden mit mir. Ich sei viel zu leichtsinnig und solle mich an ihr Verbot erinnern diese Durin Familie zu vermeiden. „Es tut mir leid. Ich werde es nicht mehr machen“, versprach ich ihr und ein schlechtes Gewissen breitete sich in mir aus. Ich wusste, dass sie es nur gut mit mir meinte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)