Was bedeutet das Schicksal? von REB ================================================================================ Kapitel 9: Baden im Sommer und der Durinstag -------------------------------------------- Kapitel 9. Baden im Sommer und der Durinstag. Der Sommer brach an und ich suchte mit meiner Tante am Nachmittag den Badesee auf. Die Männer würden erst am Abend hin gehen. Das Wasser war einfach herrlich und ich genoss das schöne Wetter. Gimli Sicht: Die Suche nach der Prinzessin war nach wie vor frustrierend. Trotz der Hilfe einiger Leute kam ich nicht voran. Um ehrlich zu sein glaubte ich nicht mehr daran, dass sie noch am Leben war. Dennoch machte ich weiter. „Was machst du dort? Wolltest du mich nicht unterstützen?“, fragte ich Thorin genervt, weil er sich immer öfters davor drückte mir bei der Suche zu helfen. Dieser deutete an leise zu sein und zeigte zum Badesee. Dort bemerkte ich wie sich die jungen wie auch die älteren Zwerginnen gerade im Badesee wuschen. „Warum spannerst du wieder?“, ermahnte ich ihn gefühlt zum tausendsten Male. „Ich spanner nicht. Ich suche nur nach der Prinzessin“, verteidigte Thorin sein Verhalten und verschränkte beleidigt seine Arme. „Und das soll ich dir glauben mein Freund?“, zweifelte ich am Wahrheitsgehalt seiner Aussage. „Es ist aber wahr“, beteuerte er mir beleidigt. „In Ordnung. Was ist mit der Rothaarigen dort trüben?“, kam ich ihm entgegen und deutete auf eine Zwergin die gerade mit einer Braunhaarigen sprach. „Zwar ist eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden, aber diese ist eindeutig zu alt“, beurteilte er. „Und die, welche gerade hinaus geht Thorin?“ „Das ist meine Schwester Gimli. Also wirklich. Ich dachte du kennst sie schon seit sie schon eine ganz kleine Zwergin war und in die Hosen machte. Warte mal, du hast doch nicht an ihr Interesse?“ Ich schnaubte abfällig. Klar sah die Kleine schon niedlich aus aber sie interessierte mich nicht wirklich. Sie war wie eine Schwester für mich. „Wie kommst du auf diesen albernen Gedanken?“, wollte ich von ihm wissen. Der Rothaarige grinste breit und knuffte mich. „Ich hätte nichts dagegen, wenn du was von meiner Schwester wolltest. Immerhin kann ich dich gut einschätzen, mein Freund.“ In diesem Moment stellte ich mir vor, was wäre, wenn ich eine Schwester hätte. Würde ich diese Thorin überlassen? Ein Seitenblick zu ihm ließ mich innerlich den Kopf schütteln. Ich würde ihm niemals meine Schwester überlassen. Dazu kannte ich ihn einfach viel zu gut. „Sag mal, mit welcher bist du gerade zusammen?“, informierte ich mich. „Zurzeit mit keiner. Immerhin ist sie erwacht“, antwortete er und hatte plötzlich einen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht. „Und was ist mit diesem Küchenmädchen?“ „Ach, die war nur ein Zeitvertreib. Es war nichts Ernstes, aber das habe ich dir schon gesagt“, knurrte er leicht verärgert. „Sei nicht so eingeschnappt, Thorin. Ich war doch nur einfach neugierig.“ „Mal zu dir Gimli. Gibt es jemanden den du interessant findest?“ „Nicht wirklich. Ich geh dann mal. Halt du mal hier Stellung.“ „Was machst ihr da?“, erkundigte sich jemand. Ich zuckte erschrocken zusammen und blickte in das wütende Gesicht von Thorins Schwester. Neben ihr war ihre beste Freundin die ebenso zornig wirkte. „Ich muss leider weg. Hab eine sehr wichtige Mission.“ Mit diesen Worten trat ich meine Flucht an. Mit einer wie ihr sollte man sich nicht anlegen. Gildred, die „feurige Jungfer“, machte ihren Namen alle Ehre. Hannah Sicht Anfang: Die Zeit verging und ehe ich mich versah stand der Durinstag an der Tür. Es war der 22. Oktober und alle bereiteten sich für das Fest vor. Auch ich bereitete mich vor und zog ein schönes braunes Kleid an. Während meine Tante mir die Haare flocht dachte ich nach. Trotz all der Monate war ich nicht wirklich weiter gekommen in meiner Planung die Krieger bei ihrer Reise zu begleiten. Die einzige Idee, welche ich noch hatte war es Verbündete zu holen. Doch welche kämen dazu in Frage? Lord Elrond wäre eine dieser Personen. Doch, soweit ich mich erinnerte sagte er mir damals in Bruchtal, als ich mit Thorin und seinen Gefährten da durchgereist war, dass es eine aberwitzige Idee sei den Balrog herauszufordern. Von ihm würde es keine Hilfe geben. Es sei denn man würde ihm einen sehr triftigen Grund geben. Doch mir fiel keiner ein außer dass er das Bündnis zwischen den Zwergen und Elben stärken würde und den Anreiz den einen Ring zu vernichten. Doch sollte ich schon offenbaren, wo dieser zu finden sei? Ängstlich dachte ich an Saruman dessen böses Wesen noch nicht offenbart worden war. Dieser würde dadurch leicht an den einen Ring kommen. So verwarf ich den Plan fürs erste. Die nächsten Kandidaten wären die Menschen. Jene könnten sicher auch gute Verbündete im Kampf gegen den Balrog sein. Doch dann schlug ich diese Idee nieder. Welcher von den Menschen wäre stark genug um es mit einem Ungeheuer wie ihm aufnehmen zu können? Sie würden zwar eine Hilfe gegen die Orks sein aber nicht gegen diesen Dämonen. Auch die Hobbits fielen da als Bündnispartner raus. Denen traute ich es auch nicht zu. „So, nun bin ich fertig. Lass uns das Fest genießen“, unterbrach meine Tante meine Gedanken und rückte noch einmal die Haarspange etwas zurecht. Bei diesen Fest war sehr viel los. Es gab viele Verkaufsstände, Musikanten und Attraktionen wie Wurfstände. Bewundernd besah ich mir den Schmuck wie auch die leckeren Speisen welche da verkauft wurden. Trotz all der Leute entdeckte ich die Durin Familie. Diese saß an einer riesigen Tafel. Es waren Glóin und dessen Sohn Gimli zu sehen. Relativ in der Mitte entdeckte ich Dáin mit seinen Sohn. Es war schön alte Bekannte wieder zu sehen. Nun entdeckte ich neben Thorin noch eine Rothaarige. Das musste wohl dessen Schwester sein und die etwas ältere Zwergin war sicher seine Mutter. „Sieh nicht solange hin und halte dich von ihnen fern“, zischte mir meine Tante zu. „Warum sollte ich mich von denen fern halten, Tante Morda?“ „Na, weil sie nur Unglück bringen. Denk daran was deiner Mutter geschehen ist nachdem sie sich mit denen eingelassen hatte“, wetterte sie und zerrte mich weg. Gemeinsam mit ihren Söhnen und ihrem Ehemann liefen wir weiter über das Fest. Ohne es zu wollen huschten meine Augen immer wieder zu der Durinfamilie. Sollte ich mich ihnen offenbaren oder eher nicht? Garel schien noch immer sehr glücklich mit seiner Frau zu sein. Das brachte mich zum Lächeln. Es war schön, dass sie zueinander gefunden hatten. „Müssen die so knutschen?“, beschwerte sich Mordas jüngster Sohn und schien von diesem Anblick nicht besonders begeistert zu sein. „Du wirst dich daran gewöhnen müssen, Morin“, kommentierte ich es belustigt. „Muss das wirklich sein?“, fragte er angeekelt. „Da kommst du nicht drum herum mein lieber Vetter“, erklärte ich ihm schmunzelnd. „Du wirst doch nicht auch noch jemanden abschlabbern, oder Morga?“ Er sah mich dabei groß an. Meine Augen begannen zu funkeln. „Mal sehen.“ „Wenn schon, dann bitte nicht vor meinen Augen.“ Damit ging ich alleine über das Fest und sah mich um. Einige tanzten sehr ausgelassen oder betranken sich kräftig. Ich beteiligte mich nicht an diesen Sachen und sah nur zu. Zumindest war es mein Plan. Plötzlich forderte mich jemand zum Tanz auf und zog mich mit. Nach dem ich den Tanz hinter mir hatte stellte ich mich zur Seite und nahm wahr wie man Gimli dazu aufmunterte auch mal zu tanzen. Dieser ließ sich dazu überreden und fing etwas zaghaft an mit einer schwarzhaarigen Zwergin zu tanzen. Dabei bemerkte ich den jungen Thorin. Dieser tanzte dagegen sehr ausgelassen mit einer blonden Zwergin und trank dabei ein Bier nach dem anderen. Nachdem das Lied vorbei war kam er auf mich zu. Sein Gesicht verdüsterte sich kurz. „Was machst du hier?“, knurrte er mich an. „Na, das Fest genießen wie jeder andere auch“, erwiderte ich ruhig. Ehe ein weiteres Wort fiel erschien meine Tante und zerrte mich von der Tanzfläche. Wie es aussah schien sie mich die ganze Zeit beobachtet zu haben. „Habe ich dir nicht gesagt dich von denen fern zu halten?“, meckerte sie wutentbrannt los. „Aber...“ „Komm mit“, herrschte sie mich an. Sie brachte mich weg und wirkte noch sehr wütend. „Was ist los, Tante Morda?“, regte ich mich auf. „Was los ist? Ist das nicht klar?“ Ihre Stimme wurde immer schriller. Darauf schüttelte ich nur den Kopf. Was hatte ich gemacht um ihren Zorn auf mich zu ziehen? Sie erzählte mir nun was ihre beiden ältesten Söhne über diesen Prinzen berichtet hatten. „Also ist Thorin ein richtiger Weiberheld und hat schon mit zwei Zwerginnen Kinder?“, fasste ich es kurz zusammen. „Ja, ganz genau. Er hatte da etwas mit zwei Küchenmädchen. Beide bekamen vor einigen Jahren Kinder von ihm“, bestätigte sie es düster. „Lasse dich auf gar keinen Fall auf ihn ein. Er würde dich nur wie all die anderen ausnutzen und dich mit gebrochenen Herzen und einem Kind darunter zurück lassen“, prophezeite sie mir unglücksverheißend. „Thorin hat sich wirklich sehr verändert und das nicht zum positiven“, dachte ich voller Wehmut und fragte mich was ihn dazu gebracht hatte so zu werden. „Ich verstehe“, murmelte ich und starrte meine Füße an. Dann hob ich meinen Blick. „Darf ich etwas alleine sein?“ Sie nickte und ich verließ das Fest und fragte mich was aus ihm werden sollte. Um ein guter König zu sein hatte er noch einen weiten Weg vor sich. Eigentlich ging es mich nichts an was er tat aber irgendwie konnte ich ihn auch nicht ignorieren. Thorin, Sohn von Dáin... Ich erinnerte mich an die Goldkette, welche er einst für mich geschmiedet hatte und an all die freundlichen Worte von ihm als wir uns zum ersten mal im Erebor begegnet waren. Klar, ich wusste, dass ich die Zeit nicht mehr umkehren konnte aber ich musste etwas tun. Aber was? Was konnte ich tun um ihm zu helfen? Trotz meiner Lebenserfahrung fiel mir auf Anhieb nichts ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)