Verliebte,Freunde,was auch immer! von RinRainbow ================================================================================ Kapitel 13: Geständnisse oder verwirrende Gefühle ------------------------------------------------- ,,Ich hab eigentlich gar keine Lust..und überhaupt warum sind hier soviele Leute? Alle zwei Minuten rennt man gegen irgendjemanden, man hat kaum Platz zum Atmen, gerade ist mir jemand auf den Fuß getreten, Hunger hab ich auch und..” ,,Tai!”, unterbrach Sora ihn leicht genervt. ,,Jetzt reiß dich mal zusammen! Du bist doch kein kleines Kind mehr!” ,,Aber Sora...” ,,Nein!”, sagte diese mit fester Stimme. ,,Nichts aber Sora! Schließlich hast du mich um Hilfe gebeten. Also...” ,,Ja schon gut, du hast ja Recht”, murmelte Tai schnell und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Sora seufzte. Was hatte sie sich da nur angetan? Aber es half alles nichts, sie hatte Tai versprochen ihm zu helfen und genau das würde sie auch tun. ,,Wenn du mir einfach sagen würdest was Mimi mir schenkt, dann wäre es für mich viel leichter..” ,,Oh nein!”, unterbrach Sora den Braunhaarigen sofort. Dieser grummelte Unverständliches und sah beleidigt zur Seite. Das hätte Sora gerade noch gefehlt. Wenn Tai erfahren würde, das Mimi ihm Socken strickte kam er vielleicht noch auf die Idee  für seine Freundin etwas selber zu machen. Und noch einen Handarbeitsschüler brauchte Sora definitiv nicht! Also mussten sie heute unbedingt ein Geschenk für Mimi finden. Sie mussten! ,,Lass uns doch da rein gehen”, schlug Sora vor und deutete auf einen kleinen Accessoires Laden direkt vor ihnen. ,,Da rein?!”, rief Tai erschrocken.  ,,Ja, warum denn nicht?” ,,Warum denn nicht?” Tai sah sie verständnislos an. ,,Die stehen ja schon Schlange um da überhaupt rein zu kommen! Ich stell mich doch nicht an um...” ,,Schon gut”, winkte Sora ab und sah sich suchend um. ,,Aber wenn wirklich ein Geschenk für Mimi finden möchtest müssen wir früher oder später auch mal einen Laden betreten..” ,,Das weiß ich doch”, rief Tai. ,,Aber da sind überall soviele Leute...warum zum Teufel sind überall soviele Leute?!” ,,Naja”, versuchte Sora ihm ruhig zu erklären. ,,Es ist November, wir sind in einem Einkaufszentrum...” ,,Und?” Tai sah sie fragend an. Einen Moment lang hatte Sora das Bedürfnis ihm anzuschreien und einfach wegzulaufen. Aber sie riss sich zusammen. ,,Vergiss es..”, sagte sie schließlich. ,,Hey!”, rief Tai im nächsten Moment begeistert. ,,Da sind nicht viele Menschen, lass uns doch da reingehen!” Soras erste Euphorie verflog schnell, als sie sah auf welchen Laden Tai zeigte. ,,Das ist ein Sportgeschäft!”, sagte sie ungläubig. ,,Ich weiß!”, rief Tai begeistert und drückte seine Hände gegen das Schaufenster. ,,Wow cool! Also wenn ich da nichts für Mimi finde..” ,,Tai!”, sagte Sora scharf. ,,Ich glaube, dass Mimi weder einen Fußball, noch eine Angelrute oder einen Tennisschläger möchte...” Doch Tai hatte sie schon komplett ausgeblendet und öffnete gerade die Ladentüre. ,,Kommst du?” Sora schüttelte den Kopf. ,,Nein danke, ich warte hier.” Tai zuckte die Schultern. ,,Wie du meinst!” Dann betrat er fröhlich pfeifend das Geschäft. Sora sah ihm fassungslos hinterher. Sie überlegte kurz ihm zu folgen, entschied sich aber dann dagegen. Tai würde schon selbst merken, dass er dort nichts für Mimi finden würde und zurückkommen. Sie selbst würde die Zeit bis dahin nutzten um nach eigenen Geschenken Ausschau zu halten. Und schon nach wenigen Minuten hatte sie etwas entdeckt. Da im Schaufenster des Musikladens stand eine CD von Mimis Lieblingsband! Wenn das kein super Geschenk war. Schwungvoll öffnete Sora die Türe und betrat den Laden. ,,Herzlichen Willkommen!” Der blonde Verkäufer lächelte sie höflich an. ,,Wie kann ich..” Er verstummte mitten im Satz. Auch Sora stand wie erstarrt da. Sie blinzelte ein paarmal, aber das Bild das sich ihr bot veränderte sich dadurch nicht. ,,Sora...was machst du denn hier?!” ,,Hallo...Matt...”   Unsicher trat Yolei von einem Bein auf das andere. Sie war nervös. Sie wusste nicht wann sie das letzte Mal so nervös gewesen war. Wahrscheinlich noch nie. Jeden Moment würde Izzy vor ihr stehen. Und dann? Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzte. Sie hatte immer noch keine Ahnung was sie ihm sagen sollte. Und, was noch viel schlimmer war, sie hatte keine Ahnung was er ihr sagen würde! Aber es wurde wirklich Zeit, dass sie sich aussprachen. Und außerdem hatte sie Davis versprochen, dass sie es heute tun würde. Sie hatte es Davis versprochen...sie schüttelte den Kopf. Irgendwie klang das seltsam. Aber es war tatsächlich so, dass ihr einzig und allein Davis Zuspruch den Mut gegeben hatte Izzy um ein Gespräch zu bitten. Wenn das alles vorbei war schuldetet sie ihm wirklich etwas! Sie zuckte zusammen als sie plötzlich ein Geräusch hinter sich hörte. Sie musste sich nicht erst umdrehen um zu wissen wer da stand. Sie atmete noch einmal tief durch dann drehte sie sich um. ,,Hallo Izzy. Schön das du gekommen bist...” Er zuckte die Schultern. ,,Ist doch kein Problem...” Yolei merkte sofort, dass er mindestens genauso nervös war wie sie. ,,Also...”, fing sie an und vermied es Izzy anzusehen. Ihr Herz schlug trotzdem wie verrückt. ,,Wegen Samstag Abend..also..ich...ich...” Sie geriet ins Stocken, brach  kurz ab, erinnerte sich dann daran was Davis ihr geraten hatte und sprach tapfer weiter. ,,Ich wollte mich entschuldigen!” Erleichtert, diese Worte endlich ausgesprochen zu haben hob sie den Kopf und blickte direkt in Izzys Augen. ,,Schon okay..”, sagte  dieser nur. Schweigend standen sie sich gegenüber. ,,Wenn das dann alles war...” Der Rothaarige wandte sich zum Gehen. ,,Ähh?!” Yolei konnte es einfach nicht glauben. ,,Das wars? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?!” Er drehte sich überrascht um. ,,Was sollte ich denn noch sagen?”, fragte er verwirrt. Wie du den Kuss fandest? Was du dabei empfunden hast? Was du für mich empfindest? All das waren Fragen auf die Yolei sich bei diesem Gespräch Antworten erhofft hatte. Aber Izzy gab ihr keine einzige der Antworten nach denen sie sich so sehr sehnte. Sie merkte wie eine leichte Wut in ihr hochstieg. Und deswegen hatte sie sich soviele Gedanken gemacht? Hatte nächtelang nicht richtig schlafen können? Da sprang sie über ihren Schatten, entschuldigte sich bei ihm und dann..? Nichts! Nichts! ,,Weißt du was?!”, schrie Yolei ihn ohne jede Vorwarnung an. Er zuckte erschrocken zusammen. ,,Ich nehme es zurück! “ ,,Du...was...?” Total überfordert sah er sie an. ,,Du hast schon richtig gehört! Ich nehme meine Entschuldigung zurück! Das ist eh total bescheuert. Für was sollte ich mich entschuldigen müssen?!” Sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Der Rothaarige schüttelte den Kopf. ,,Yolei...”, begann er, wurde aber sofort wieder von ihr unterbrochen. ,,Ich entschuldige mich doch nicht dafür, dass du so ein Idiot bist und einfach nicht kapierst das du von dieser..dieser Tussi nur ausgenutzt wirst! Das du, nur weil sie dir schöne Auge macht, nicht merkst was sie wirklich will! Wenn du unbedingt verletzte werden möchtest, bitte! Dann nur zu! Denn weißt du was? Es interessiert mich nicht! Es ist mir egal! Du bist mir egal!” Sie sah in seinen Augen das sie  zu weit gegangen war und verstummte augenblicklich. Izzy senkte den Kopf und ballte seine Hände zu Fäusten. Sein ganzer Körper zitterte. ,,Ich bin dir egal..”, wiederholte er mit leiser Stimme. ,,Ich bin dir also egal.” Er hob den Kopf. Unwillkürlich wich Yolei zurück. Sie hatten ihn noch nie so gesehen. Sein Blick war so kalt, seine Augen so leer. ,,Wenn das wirklich so ist...dann erklär mir eines. Warum...”, seine Stimme wurde auf einen Schlag lauter. ,,Warum hast du mich dann geküsst?” Yolei biss sich auf die Lippen und sah zur Seite. Doch Izzy ließ nicht locker. ,,Was sollte das? Wo ich doch so ein Idiot bin? Ich verstehe das einfach nicht! Was hat das dann zu bedeuten, was...” ,,Weil ich in dich verliebt bin..”  ,,Was hat du gesagt?” Er sah sie ungläubig an. ,,Ich habe dich geküsst weil ich in dich verliebt bin.” Er schüttelte den Kopf. ,,Darüber macht man keine Scherze.” Yolei spürte wie ihr die erste Träne über die Wange lief. Sie wischte sie zur Seite. ,,Ich mache auch keine Scherze!” Izzy trat einen Schritt näher. ,,Aber Yolei...das...du...du kannst doch nicht...” Überfordert brach er ab. Immer mehr Tränen liefen über ihr Gesicht. Trotzdem lachte sie bei seinen Worten laut auf. ,,Doch”, sagte sie und lächelte ihn verweint an. ,,Ich kann. Ich liebe dich. Ich liebe dich Izzy.” Und ehe sie wusste was sie tat hatte sie sich in seine Arme geworfen und weinte an seiner Schulter. Zuerst stand er wie erstarrt da, doch dann legte er seine Arme um sie und drückte sie an sich. ,,Yolei”, flüsterte er leise und strich ihr über den Kopf. ,,Ach Yolei...”   ,,Du arbeitest also hier.” Sora konnte es immer noch nicht glauben. Matt verdrehte genervt die Augen und räumte ein paar CD´s in die Regale. ,,Ja. Hab ich doch schon gesagt.” ,,Aber..aber..” ,,Was aber?” Er drehte sich zu ihr um. ,,Hör mal, dass ist doch jetzt wirklich keine große Sache. Ich brauche das Geld einfach für mein Studium.” Sora starrte ihn überrascht an. ,,Für dein Studium?!” ,,Ähm ja?” ,,Du willst...studieren?” Matt schüttelte den Kopf. ,,Oh man Sora, was ist denn heute nur mit dir los? Natürlich will ich studieren.” ,,Aber..aber du wolltest doch immer mit deiner Band..” ,,Die Band?” Jetzt war es an Matt sie überrascht anzusehen. ,,Das ist doch nur ein Hobby. Ich meine klar wäre es toll mit der Musik Geld verdienen zu können, aber seien wir mal ehrlich, das ist nicht gerade etwas bodenständiges.” ,,Aber...ich dachte..ich dachte immer...” Matt lachte laut auf. ,,Was dachtest du? Das ich Rockstar werden will? Klar wollte ich das, als ich 14 war. Aber ich will ja schließlich auch mal irgendwann eine Familie haben, ein Haus und..” ,,Familie..Haus...”, wiederholte Sora. Ihr wurde plötzlich etwas schwindelig. ,,Hey!” Matt sah sie besorgt an. ,,Ist alles okay?” ,,Ja..ich muss mich nur kurz hinsetzen”, sagte Sora. Selbstverständlich war gar nichts okay. Seit wann wollte Matt studieren? Eine Familie und ein Haus?! Was sollte das? Er war doch immer der Träumer unter ihnen gewesen. Immer hatte Sora sich eingeredet, dass jemand wie Matt nichts für sie war. Schließlich wollte sie einmal ein geregeltes normales, ja vielleicht sogar langweiliges Leben, während er als Rockstar durch die Welt touren wollte. Das alleine war der Grund gewesen, dass ihr Verstand immer über Herz gesiegt hatte. Das alleine war der Grund gewesen warum sie nicht zugelassen hatte sich in Matt zu verlieben. Und jetzt... ,,Gehts wieder? Soll ich dir vielleicht ein Glas Wasser holen?” Sie hatte das Gefühl in seinen blauen Augen zu versinken. ,,Nein..”, hauchte Sora. ,,Es geht schon wieder.” ,,Na gut, wenn du meinst.” Matt streckte ihr die Hand hin um ihr hochzuhelfen. Als sie nach ihr griff spürte sie einen Stich in ihrem Herzen. Und da wurde es ihr klar. Das war der Moment in dem ihr Verstand den Kampf endgültig aufgegeben hatte. Sie sahen sich wortlos an, während er immer noch ihre Hand hielt. Es kam Sora wie ein magischer Moment vor und sie wünschte sich das er nie enden würde. Doch in diesem Moment ging die Ladentüre auf. Sofort ließ Matt ihre Hand los und drehte sich um.   ,,Herzlich Willkommen, wie..oh nein!” Er schüttelte den Kopf als er den Kunden erkannten. ,,Hey Sora, da bist du ja ich...Matt?!” Tai lief erfreut auf seinen besten Freund zu. ,,So ein Zufall, was machst du denn hier, ich..” Er runzelte die Stirn als er Matts Arbeitskleidung bemerkte. ,,Moment mal, arbeitest du etwa hier?!” ,,Ja”, sagte Matt, dem nichts anderes übrig blieb als die Wahrheit zu sagen. ,,Echt? Wow wie cool ist das denn? Heißt das als dein bester Freund krieg ich Rabatt auf alles?” Er sah sich mit großen Augen in dem kleinen Laden um. ,,Nein natürlich nicht!”, rief Matt, doch Tai war schon mit großem Eifer dabei die CD Regale zu durchsuchen. Matt seufzte und drehte sich zu Sora. ,,Und das...”, sagte er resigniert. ,,Das ist der Grund warum ich niemanden von meinem Job erzählt habe.” Sora nickte verständnisvoll. ,,Ach übrigens Sora”, rief Tai ihr durch den Laden zu. ,,Ich habe Mimis Weihnachtsgeschenk gefunden!” Sora sah ihn ungläubig an. ,,Bitte nichts aus dem Sportgeschäft, bitte nichts aus dem Sportgeschäft”, flüsterte sie wie ein Mantra vor sich hin. Matt hob überrascht eine Augenbraue. ,,Sportgeschäft?” ,,Frag nicht”, sagte Sora nur. Tai stand inzwischen vor ihnen eine große Tüte in der Hand. ,,Hier ist es...” Er griff in die Tüte und...,,Tataaa!” Es herrschte Stille. Sora meldete sich als Erste wieder zu Wort. ,,Sind das PomPoms?!” ,,Klar! Cool oder?” ,,Dann ist das..ein Cheerleader Kostüm?”, fragte Matt stirnrunzelnd. ,,Bingo! Das ist doch klasse oder? Der Verkäufer im Sportladen hat mir den Tipp gegeben. Jetzt kann Mimi mich bei all meinen Fußballspielen darin anfeuern!” ,,Du glaubst doch nicht ernsthaft das Mimi das machen wird?!”, fragte Sora ungläubig. ,,Klar, warum denn nicht?” ,,Oh man..” Matt schüttelte nur den Kopf. ,,Ich weißt gar nicht was ihr habt!”, verteidigte Tai sich. ,,Das ist doch eine super Idee.” Beleidigt packte er die Sachen wieder zurück in die Tüte. Dann hob er den Kopf und grinste seine Freunde an. ,,Ach übrigens, wo ich euch Beide schonmal zusammen sehe..wie war das mit dem Gewächshaus?” Mit Genugtuung beobachtete er wie Sora rot anlief und Matt ihn entsetzt anstarrte. ,,Volltreffer", dachte Tai sich und lachte laut auf.   Izzy lag auf seinem Bett. Sein Zimmer war dunkel,  sein Laptop war ausnahmsweise aus. Er musste nachdenken. Er musste...Nein. Unmöglich.  Jedes Mal wenn er logisch an die Sache herangehen wollte sah er Yoleis Gesicht vor sich. ,,Ich liebe dich Izzy.” Sein Herz schlug auf einen Schlag schnell, er merkte wie er rot wurde und richtete sich schnell auf. Was war nur los mit ihm? Yolei war eine Freundin. Ein gute Freundin. Aber wie sollte er sie jetzt jemals wieder so sehen können? Und überhaupt wie sollte er sich ihr gegenüber nur verhalten, jetzt wo er wusste..jetzt wo er es wusste. Unsicher hob er seine rechte Hand, mit der ihren Kopf gestreichelt hatte. Ihr Haar war so weich gewesen. Im nächsten Moment hätte er seinen Kopf am liebsten gegen die Wand geschlagen. Was zum Teufel dachte er da nur? Was war nur los mit ihm? Erschöpft ließ er sich wieder auf sein Bett fallen. Eigentlich gab es nur eine Frage auf die er eine Antworte finden musste. Aber gerade über diese Frage wollte er nicht nachdenken. Lächerlich. Er war doch dafür bekannt, logisch an ein Problem heranzugehen, es solange zu analysieren bis er eine Lösung fand. Nur bei diesem Problem war es anders. Irgendwie kam er hier mit logischem Denken nicht weiter. Er fragte sich warum. Bis jetzt hatte das doch immer funktioniert. Er seufzte und schloss die Augen. ,,Was ist mit dir?”, hatte Yolei gefragt. ,,Was fühlst du Izzy?” Er wusste wirklich nicht wie er eine Antwort auf diese Fragen finden sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)