Verliebte,Freunde,was auch immer! von RinRainbow ================================================================================ Kapitel 4: Mädlsabend oder der Feind in den eigenen Reihen ---------------------------------------------------------- Yolei, Kari und Sora sahen Mimi wortlos an. Aber ihre Blicke sprachen Bände. „Was ist?“, fragte die Brünette und ließ ihre Stricknadeln sinken. „Ähm..“ Kari wusste nicht so Recht was sie sagen sollte. Auch Yolei machte keine Anstalten zu erklären was los war. Sora seufzte. Als Mimis beste Freundin würde diese undankbare Aufgabe wohl an ihr hängenbleiben. „Also weißt du Mimi“, fing Sora vorsichtig an. „Als du uns zu einem Mädlsabend eingeladen hast haben wir uns das irgendwie..etwas anderes vorgestellt.“ Von Karis und Yoleis zustimmenden Nicken bestätigt fuhr Sora fort. „Wir dachten wir schauen einen Film oder backen oder kochen...aber..“ Sie brach hilflos ab. Mimi schwieg. „Und überhaupt“, platzte Yolei plötzlich heraus und warf die Stricksachen wütend zur Seite. „Ich kann gar nicht stricken!“ „Die Frage ist ja eigentlich“, sagte Kari mit ruhiger Stimme während die Stricknadeln in ihrer Hand klapperten. „Warum stricken wir überhaupt?“ „Ach..ihr habt ja Recht.“ Frustriert legte Mimi ihr Strickzeug zur Seite. „Ich würde liebend gerne etwas anderes machen, aber...“ Sie wurde rot und biss sich auf die Lippen. „Ich..ich hänge total mit Tais Weihnachtsgeschenk hinterher.“ „Moment mal“, Yolei runzelte die Stirn. „Dann soll DAS“, sie deutete auf das undefinierbare Etwas an dem Mimi die ganze Zeit herumgestrickt hatte. „Tais Weihnachtsgeschenk werden?!“ „Es sind Socken!“, rief Mimi empört. „Socken?“, fragte Yolei ungläubig. „Mimi. Es ist Oktober!“, mischte Sora sich wieder in das Gespräch ein. „Socken..“, wiederholte Yolei immer noch fassungslos. „Na und?“ Mimi sprang auf. „Das ist mir durchaus bewusst! Aber bis ich etwas Vorzeigbares zu Stande bringe ist Weihnachten längst vorbei!“ „Da hat sie jetzt aber Recht“, murmelte Yolei leise. „Yolei!“ Kari stieß ihrer Freundin unsanft den Ellenbogen in die Seite. „Aua!“, beschwerte sich Diese. „Wenn es doch wahr ist...“ „Mimi“, sagte Sora lächelnd und drückte ihre Freundin zurück auf die Couch. „Wenn es dir so wichtig ist werde ich dir helfen okay?“ „Das würdest du wirklich tun?“, fragte Mimi mit Tränen in den Augen. „Natürlich!“ „Danke Sora! Du bist eine echte Freundin!“ Mimi griff nach Soras Händen und strahlte sie an. „Und da wir das jetzt geklärt haben“, sagte Yolei erleichtert. „Können wir bitte endlich etwas normales machen?“ „Klar.“ Schwungvoll wischte Mimi ihre Strickarbeit von der Couch. Die Nadeln fielen mit einem leisen Geräusch zu Boden. „Oh man“, sagte Sora leise. „Ich frage mich was ich mir da angetan habe...“   Nur zehn Minuten später saßen die vier Mädchen, mit Chips und Schokolade bewaffnet, vor dem Fernseher in Mimis Zimmer und sahen sich eine dieser furchtbaren Gesangs-Castingshows an. Aber Mimi war tatsächlich ein Fan von sowas. In der Werbung fing Yolei allerdings wieder mit ihrem Lieblingsthema – Kanna – an. „Ich verstehe nicht warum dieses Mädchen immer an Izzy kleben muss!“, beschwerte sie sich gerade. „Sie mag ihn eben“, sagte Mimi schulterzuckend. „Wobei“, meinte sie dann doch nachdenklich. „Es ist schon ungewohnt Izzy immer in weiblicher Begleitung anzutreffen!“ Sie kicherte. „Das ist nicht komisch!“, wies Yolei sie zurecht. „Und überhaupt, sie nennt ihn immer noch Koushiro! Als wäre es ihr zu uncool seinen Spitznamen zu benutzen!“ „Yolei“, sagte Sora beruhigend. „Das ist doch nicht so schlimm!“ „Eben“, pflichtete ihr Mimi bei. „Ich sehe da auch kein Problem. Wenn es ihr Spaß macht...“ In diesen Moment ertönte die Türklingel. Erstaunt sah Yolei zu Mimi. „Erwartest du noch jemanden?“ „Ähm..“ Mimi wich ihren Blick schuldbewusst aus. „Yolei“, sagte Sora ruhig. „Bitte reg dich jetzt nicht auf, aber..“ „Nein!“, rief Yolei bei der gerade der Groschen fiel. „Ihr habt doch nicht..habt ihr wirklich..?!“ „Sora hat mich überredet!“, rief Mimi entschuldigend. „Naja“, versuchte Sora sich zu verteidigen. „Ich dachte nur es wäre nett von uns sie..“ „Nett?!“ „Und Izzy hielt es auch für eine gute Idee..“, versuchte Sora es weiter. „Izzy!“, stieß Yolei verächtlich hervor. „Was weiß der schon! Und warum sollten wir eigentlich nett zu ihr sein? Sie ist es ja auch nicht!“ Mimi strich sich nachdenklich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Was hast du eigentlich gegen sie?“ , fragte sie gerade heraus. Kari hielt die Luft an. Bis jetzt war sie die Einzige die von Yoleis Gefühlen für Izzy wusste. „Ich..ich..“, stotterte Yolei und wurde rot. „Ich will eure Unterhaltung ja nicht stören“, kam Kari ihrer Freundin zur Hilfe. „Aber sollte nicht mal jemand die Türe öffnen?“ „Oh!“ Mimi sprang hektisch auf, blieb bevor sie ihr Zimmer verließ, aber noch einmal stehen. „Und du!“ Sie zeigte mit ihrer Hand auf die Brillenträgerin. „Du reißt dich gefälligst zusammen und bist nett!“ Grummelnd verschränkte Yolei ihre Arme vor der Brust. Sie hatte wohl keine andere Wahl...   „Hallo ihr Lieben!“ Freudestrahlend betrat Kanna das Zimmer und fiel – mal wieder- erstmal jedem der Mädchen um den Hals. Sogar Yolei, die es überrascht und verärgert zugleich hinnahm. „Ich habe mich so über eure Einladung gefreut!“, erzählte Kanna fröhlich. „Und deshalb“, sie griff in ihre Tasche und holte eine große Dose hervor. „Bitteschön!“ Kanna öffnete sie und zum Vorschein kamen.. „Cupcakes!“, jubelte Mimi und griff sich sofort einen. „Wow Kanna“, bemerkte Sora anerkennend. „Hast du die etwa selbst gemacht?“ „Ja“, verlegen senkte Kanna den Kopf. „Die sehen ja toll aus! Wie gekauft!“, bemerkte Kari und betrachtete den Cupcake in ihrer Hand von allen Seite. Auch Sora griff sich Einen und biss vorsichtig ein Stück davon ab. „Köstlich!“, schwärmte sie. „Und wie“, stimmte ihr Mimi mit vollem Mund zu. Sie hatten ihren Cupcake schon halb verdrückt. Kannas Blick ruhte auf Yolei, die keine Anstalten machte sich eine der süßen Köstlichkeiten zu nehmen. Mimi runzelte die Stirn und handelte blitzschnell. „Hier probier mal!“ Sie schnappte sich einen weiteren Cupcake aus der Dose und drückte ihn Yolei in die Hand. Diese seufzte und nahm einen Bissen. „Und?“ Kanna sah sie gespannt an. „Ja“, sagte Yolei grimmig und ihr Gesicht verdunkelte sich. „Die schmecken wirklich unglaublich gut...“ Kanna lächelte erleichtert. Der Rest des Abends lief mehr oder weniger harmonisch, was vor allem daran lag, dass Mimi praktisch den Alleinunterhalter spielte. Immer wenn Yolei den Mund öffnete um auf einen von Kannas Kommentaren zu antworten, plapperte Mimi lautstark dazwischen. Kari sah dem Theater voller Bewunderung zu, während Sora immer wieder versuchte Gemeinsamkeiten zwischen Yolei und Kanna zu finden um sie so in ein Gespräch zu verwickeln. Erst als Kanna das Zimmer verließ um auf die Toilette zu gehen legte Yolei wieder los. „Die ist ja sowas von nervig!“ „Yolei!“, sagte Sora beschwichtigend. „Was denn, sie ist doch nicht da!“ Yolei verdrehte die Augen. „Und diese..diese Cupcakes!“ Sie warf einen abfälligen Blick auf die kläglichen Reste, die noch in der Dose lagen. „Ein billiger Versuch sich unsere Freundschaft zu erkaufen!“ „Also bei mir hat es auf jedenfall geklappt“, sagte Mimi und nahm sich gleich noch einen Cupcake. „Ich finde sie auch sehr nett!“, mischte Sora sich ein. „Sie möchte doch nur freundlich sein.“ „Ja freundlich“, Yolei legte ihre Stirn in Falten. „Sie ist immer gut drauf oder?“ Ihre Freundinnen nickten. „Immer am lächeln, immer glücklich“, sprach Yolei weiter. „Dieses immer gut drauf sein nervt wahnsinnig. Das ist doch alles gespielt! Kein Mensch kann immer so fröhlich sein! Und dann dieses ständige Umarmen...“ „Naja.“ Mimi dachten einen Moment über diese Worte nach. „Irgendwie hast du schon Recht..es ist etwas seltsam.“ Kari hielt sich dezent aus dieser Unterhaltung heraus während Sora den Kopf schüttelte. „Ihr spinnt doch! Sie ist einfach ein positiver Mensch, mehr nicht!“ Sie griff nach einen der Sofakissen und schlug es Mimi auf den Kopf. „Heyyy..was soll das?“ Sofort wollte sie sich revanchieren, griff ein noch größeres Kissen und warf es nach Sora. Diese duckte sich allerdings rechtzeitig weg, so dass das Kissen stattdessen Yolei mitten ins Gesicht traf. „Spinnt ihr?“ Und innerhalb weniger Sekunden waren sie in eine laute Kissenschlacht verwickelt.   „Sie ist immer gut drauf, oder?“ Als Kanna diesen Satz hörte blieb sie abrupt vor der Tür stehen. Sie wusste, dass es falsch war dieses Gespräch zu belauschen, aber sie konnte nicht anders. Sie war wie gelähmt und sog jedes Wort das sie hörte in sich auf. „Das ist doch alles gespielt! Kein Mensch kann immer so fröhlich sein!“ Es traf sie wie ein ein Schlag ins Gesicht. Unfähig sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, stand sie da, die Hände zu Fäusten geballt, den Blick gesenkt. Wie war es möglich, dass ein paar Worte sie so sehr verletzen konnte? Es waren doch nur Worte, nicht mehr. Und dann auch noch von Menschen die sie eigentlich noch überhaupt nicht kannten. Aber trotzdem..trotzdem...sie atmete immer schwerer, vor ihren Augen begann es zu flimmern und sie lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Nach ein paar Sekunden fing sie sich wieder und ging langsam zurück ins Badezimmer. Sie schloss leise die Türe hinter sich und stützte sich dann am Waschbecken ab. Ihre schwarzen Haare hingen wie ein dunkler Vorhang an ihr herunter. „Immer glücklich“, wiederholte sie tonlos. „Immer glücklich..“ Eine einzelne Träne löste sich aus ihren Wimpern und lief langsam über Wange. Überrascht hob Kanna den Kopf und sah in den Spiegel. War das möglich? Wann hatte sie das letzte Mal geweint? Es war so lange her und trotzdem konnte sie sich noch genau an das Datum, den Tag, ja sogar die Uhrzeit erinnern. Damals hatte sie beschlossen nie mehr zu weinen und daran würde sie sich auch halten. „Verdammt!“ Schnell wischte sie die Träne mit ihrem Handrücken weg. Sie spritzte sich ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht und atmete ein paarmal tief ein und aus. „Reiß dich zusammen Kanna!“, sagte sie sich. Sie hatte es schließlich versprochen, sie musste stark sein. Für ihn. Dann lächelte sie ihrem Spiegelbild zu, nickte zufrieden und ging zurück zu den Anderen. Als sie in Mimis Zimmer trat bot sich ihr ein sehr seltsames Bild. Yolei lag auf dem Boden, die Haare zerzaust, die Brille hing ihr schief im Gesicht. Mimi hatte sich über sie gebeugt und hielt drohend ein Kissen in der rechten Hand. Auch Kari und Sora, die Beide noch auf der Couch saßen, sahen etwas zerknautscht aus und hatten ein Kissen, welches sie schützend vor sich hielten, in den Händen. „Ähm..?“ Kanna schloss die Türe und sah die Vier mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was ist denn hier los?“ „Kanna!“, rief Mimi fröhlich und wandte sich von Yolei ab. „Wo warst du denn solange!“ Es war keine Frage, deswegen verkniff Kanna es sich auch Mimi zu antworten. „Was..“, sie sah sich noch einmal verwirrt im Zimmer um. Ein paar Bücher waren aus dem Regal gefallen und lagen achtlos auf dem Boden. Überhaupt glich Mimis, gerade noch so aufgeräumtes Zimmer, jetzt mehr einem Schlachtfeld. „Was macht ihr hier eigentlich?“ „Ach DAS.“ Mimi zuckte teilnahmslos die Schultern. „Das ist nicht so wild.“ „Okay..“ Vorsichtig ging Kanna ein paar Schritte auf die Mädchen zu. „Aber“, sagte Mimi und wechselte kurz einen Blick mit den Anderen. „Du hast jetzt fast alles verpasst..das geht natürlich nicht...“ Und bevor Kanna wusste wie ihr geschah flogen vier Kissen auf sie zu.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)