Verliebte,Freunde,was auch immer! von RinRainbow ================================================================================ Kapitel 2: Schneewittchen oder böse Königin? -------------------------------------------- „Häh?“ Mimi starrte ungläubig auf die Tafel. Sie verstand partout nicht woher der Lehrer die Zahlen hatte, die er gerade hinter die Gleichung schrieb. „Izzy...was passiert da gerade?“ „Mh?“ Izzy der bis eben noch konzentriert in sein Heft geschrieben hatte, hob den Kopf. „Was passiert da gerade?“ Mimi deutete an die Tafel. „Na er löst die Gleichung“, sagte Izzy. „Ja schon..aber..wie kommt der auf diese Zahlen?“ „Ach Mimi.“ Izzy seufzte. „Du musst doch nur diese Formel hier anwenden..“ „Welche Formel?“ Izzy bemühte sich ruhig zu bleiben. Er wusste, dass Mimi nicht gerade eine Leuchte war was Mathe anging, aber jetzt gerade stellte sie sich selbst für ihre Verhältnisse -er konnte es leider nicht anders sagen - dumm an. In diesem Moment erklang zum Glück die Klingel und verkündete das Ende der Stunde. Augenblicklich schlug Mimi ihr Buch zu und sprang auf. „Ähm Mimi?“, fragte Izzy unsicher nach. „Soll ich dir nicht noch erklären wie..“ „Nee danke“, winkte Mimi lächelnd ab. „Ich habs eilig, ich bin mit Tai verabredet. Und du musst doch zum Computerclub oder?“ „Ja, dass stimmt schon, aber...“ Bevor er seinen Satz beenden konnte wurde er von der Brünetten unterbrochen. „Na dann, bis morgen“, zwitscherte sie fröhlich, griff nach ihrer Tasche und verschwand aus dem Klassenzimmer. Izzy sah ihr kopfschüttelnd nach. Jetzt war ihr Mathe egal, aber vor der nächsten Klausur würde sie wieder mit Tränen in den Augen vor seiner Tür stehen und ihn um Hilfe bitten. Es war doch immer das Gleiche, aber was konnte er schon daran ändern? Eben, absolut nichts. Also packte auch Izzy seine Sachen zusammen und verließ den Klassenraum. Nur ein paar Minuten später stand er vor der Tür des Computerclubs und öffnete sie. Der Raum war ungewohnt leer. Die Computer AG hatte zwar noch nie zu den beliebtesten Clubs gehört, aber trotzdem war es eine Seltenheit, dass außer ihm nur eine weitere Person da war. Es war Yolei. „Izzy“, rief sie erfreut und lächelte ihn an. „Hallo Yolei.“ Izzy schloss die Tür und setzte sich an den PC neben sie. „Wo sind denn alle?“, fragte er. Yolei zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Bei dem schönen Wetter hatte wohl niemand Lust auf den Computerclub.“ Da hatte sie wahrscheinlich Recht. Es war ein wunderschöner Herbsttag, an dem man seine Zeit lieber draußen in der Sonne, statt vor einem PC verbringen sollte. „Tja, dann sind wir heute eben nur zu Zweit“, bemerkte Izzy und schaltete seinen Computer ein. „Ja“, sagte Yolei. „Nur wir Zwei..“ Ihr Wangen färbten sich rot, doch Izzy bemerkte davon natürlich nichts. „Nur du..und ich...“ Bevor Yolei weitersprechen konnte wurde die Türe aufgerissen. Ein Mädchen trat ein und sah sich unsicher um. „Ist das hier der Computerclub?“   Izzy musterte sie nachdenklich. Irgendwo..irgendwo hatte er sie doch schon einmal gesehen.. „Ah“, rief sie überrascht, als sie Izzy erkannte und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Du schon wieder.“ „Ihr kennt euch?“, fragte Yolei argwöhnisch. Und in diesem Moment fiel auch bei Izzy der Groschen. „Ja. Wir haben uns gestern auf dem Schulhof getroffen. Sie ist neu an unserer Schule“, klärte er seine Freundin auf. „Achso.“ „Ja“, bestätigte das Mädchen lächelnd. Heute trug sie die Schuluniform. „Ich bin zwar erst ab nächster Woche offiziell hier, aber ich wollte mir schonmal die Clubs anschauen.“ „Du interessierst dich für Computer?“, fragte Izzy erstaunt. „Und wie!“, sagte die Schwarzhaarige. Ihre Augen glänzten als sie ihren Blick über die Geräte wandern ließ. „Ich war schon an meiner alten Schule im Computerclub und wollte hier auch wieder beitreten. Geht das?“ Yolei zuckte desinteressiert die Schultern. „Da musst du den Leiter der AG fragen.“ „Und wo finde ich ihn?“ Yolei zeigte auf Izzy. „Da steht er.“ „Du leitest den Computerclub?“, fragte das Mädchen überrascht. „Ja.“ Izzy streckte ihr die Hand entgegen. „Hallo, ich bin Koushiro Izumi. Freut mich dich kennenzulernen.“ Sie machte keine Anstalten nach seiner Hand zu greifen sondern starrte ihn nur mit großen Augen an. „Du heißt..Koushiro?“ „Ähm ja?“, sagte Izzy zögernd. „Du heißt wirklich Koushiro?“ „JA“, rief Yolei genervt. „Er heißt Koushiro. Kou-shi-ro!“ Das Mädchen ließ sich nicht von Yolei aus der Ruhe bringen. „Ich..ich heiße Kanna. Kanna Kobayashi.“ Izzy sah sie verwirrt an. „Kanna...“ Dieser Name...Er zögerte einen Moment. Es war eigentlich unmöglich, aber...„Bist du..kann es sein das wir uns...?“ „Ja!“ Bevor Izzy wusste wie ihm geschah fiel Kanna ihm um den Hals. Yolei sah die Beiden entsetzt an.   „Ich kann es immer noch gar nicht glauben!“, rief Kanna strahlend. Sie hatten sich aus dem Getränkeautomaten etwas zu trinken geholt und saßen jetzt zu dritt draußen auf dem Schulhof. „Ja“, bestätigte Izzy. „Das ist wirklich ein Zufall..“ Immer wieder wanderten seine Auge zu dem Mädchen, mit dem er seit Monaten schrieb und welches jetzt wirklich neben ihm saß. Matt hatte Recht gehabt, sie war wirklich hübsch. Er grinste bei dem Gedanken daran was Mimi sagen würde, wenn sie sie sehen würde. Von wegen hässlich! „Jaa..Zufall..oder..Schicksal“, sagte Kanna bedeutungsvoll. Yolei, die die letzte halbe Stunden schweigend den Gespräch der Beiden gelauscht hatte, verschluckte sich an ihrer Cola. „Alles okay?“ Izzy klopfte ihr besorgt auf den Rücken. „Ja..natürlich.“ „Achja..“ Kanna warf ihr einen kurzen Blick zu. „Yolei oder? Du bist also auch noch hier...“ „Und was soll DAS jetzt bitte heißen?“, fragte Yolei angriffslustig. „Yolei...“, versuchte Izzy sie vergeblich zu beruhigen. „Nichts.“ Kanna warf ihre Haare zurück und lächelte Izzy weiterhin an. „Schön“, stieß Yolei zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. „Ich weiß wann ich unerwünscht bin...“ Sie stand auf. „Aber Yolei..“ „Schon gut Izzy..wir sehen uns morgen.“ Sie warf Kanna noch einen bösen Blick zu ehe sie verschwand. „Lass sie ruhig gehen“, sagte Kanna und legte Izzy ihre Hand auf den Arm, als er Anstalten machte aufzustehen. „Wir haben uns schließlich noch soviel zu erzählen..“   „Das ist doch eine bodenlose Frechheit“, rief Yolei und griff sich eine Praline aus der Schachtel, die vor ihr stand. „Da kommt diese..diese..Tussi und sofort bin ich Luft. Du hättest mal sehen müssen wie die mich behandelt hat! Und Izzy hat das einfach ignoriert!“ Die nächste Praline fand ihren Weg in Yoleis Mund. Kari, die neben ihr saß, sah sie überrascht an. Als Yolei plötzlich und unangekündigt vor ihrer Tür gestanden hatte, hatte sie sich schon gedacht, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. „Woher kennt Izzy dieses Mädchen überhaupt?“, fragte Kari mit gerunzelter Stirn. „Was weiß ich! Mir erzählt er ja nichts!“, beschwerte sich Yolei. „Ich kann mir das gar nicht vorstellen“, meldete sich T.K, der neben Kari am Esszimmer Tisch saß zu Wort. „Izzy ist doch sonst nicht so der..“ Er brach ab und suchte nach den richtigen Worten. „Frauenheld?“, half Yolei nach und aß eine weitere Praline. „Frauenheld?“, erklang da eine Stimme hinter ihnen. „Sprecht ihr etwa von mir?“ Tai stand grinsend in der Küchentür. Kari stöhnte genervt auf. „Das hättest du wohl gerne“, konterte sie. „Lass das mal nicht Mimi hören“, fügte T.K hinzu. „Sonst..“ Sofort verschwand das Grinsen von Tais Gesicht. „War ja nur ein Scherz“, ruderte er schnell zurück. „Also“, er ging zum Kühlschrank und nahm eine Flasche Wasser heraus. „Um wen geht es?“ „Um Izzy!“, sagte Yolei. „Izzy?!“ Tai drehte sich verwirrt um. „Izzy ein Frauenheld?!“ „Nein“, klärte Kari ihn auf. „Anscheinend kam heute ein Mädchen in den Computerclub, dass ähm..wohl Interesse an Izzy hat.“ „Naja“, sagte Tai und schenkte sich ein Glas Wasser ein. „Wenn das so ein Computernerd ist wundert mich das nicht. Ich seh sie schon bildlich vor mir, die sieht bestimmt wie so ein typischer PC Freak aus..“ „Und was willst du damit sagen Taichi?“, fragte Yolei mit kalter Stimme. „Oh ähm..nichts..“ Tai trank einen weiteren Schluck um nicht antworten zu müssen. Kari verdrehte die Augen. Ihr Bruder ließ auch kein Fettnäpfchen aus! „Nur zu deiner Information, sie sieht leider ziemlich gut aus diese Kanna..“ Tai prustete sein Wasser aus, als Yolei den Namen des Mädchens aussprach. „Kanna?!“ „Ja, so heißt sie.“ Yolei sah ihn verwirrt an. „Kennst du sie etwa?!“ „Nein“, sagte Tai und ließ sich auf den Stuhl neben Yolei fallen. „Ich kenne sie nicht. Aber Izzy hat erst gestern von einer Kanna gesprochen..“ In ein paar kurzen Sätzen setzte er seine Freunde über Izzys Internetbekanntschaft ins Bild. „Das glaub ich nicht“, sagte Yolei nachdem Tai fertig erzählt hatte. „Das ist doch..total unwahrscheinlich!“ „Ach irgendwie ist es doch romantisch“, sagte Kari mit verklärtem Blick. „Romantisch?!“ „Oder auch nicht..“, lenkte sie unter Yoleis bösen Blick ein. „Also mal ehrlich“, sinnierte diese weiter. „Das ist doch schon seltsam. Ich bin mir sicher diese Kanna führt irgendwas im Schilde!“ „Und was soll das bitte sein?“, fragte T.K stirnrunzelnd. „Das..“ Yolei sprang auf. „Das weiß ich noch nicht. Aber ich werde es herausfinden!“ Mit diesen Worten schnappte sie sich ihre Tasche und ging in Richtung Tür. „Danke für die Pralinen übrigens.“ Und weg war sie. „Was für Pralinen?“, fragte Tai. „Ach hier stand so eine Schachtel rum..“ Kari deutete auf die inzwischen leere Pralinenschachtel die immer noch auf dem Tisch stand. Tai starrte sie mit offenen Mund an. „Ihr habt..ihr habt sie..gegessen?!“ „Ähm ja?“ „Oh nein!“ Tai ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. „Die waren doch für Mimi.“ Betretenes Schweigen. „Das tut mir leid Tai..“ Kari sah ihren Bruder entschuldigend an. „Oh man..“ Tai hob den Kopf und stand auf. „Warum schenkst du ihr überhaupt Pralinen?“,fragte T.K interessiert. „Hast du wieder irgendwas angestellt?“ „Kein Kommentar“, erwiderte Tai und wurde rot. „Na egal. Dann muss ich eben nochmal los..bis später.“ Und schon war auch er aus der Wohnung verschwunden. Kari sah ihm kopfschüttelnd hinterher. „Tai und Mimi sind schon ein...besonderes Paar.“ T.K griff nach ihrer Hand. „Hättest du auch lieber so eine..explosive Beziehung?“, neckte er sie. Kari schüttelte energisch den Kopf. „Nein danke. Ich habe nichts gegen unsere langweilige Beziehung.“ Sie lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Aber“, fuhr sie dann fort. „Ich frage mich warum Yolei sich so über diese Kanna aufgeregt hat...meinst du..“ Sie brach kurz ab und dachte einen Moment nach. „Meinst du sie könnte eventuell selbst Interesse an Izzy haben?“ T.K zuckte nur die Schultern. „Ich glaub Yolei weiß selbst nicht genau was bei ihr los ist...“   In Gedanken versunken schloss Izzy die Wohnungstür auf. „Bin wieder da“, rief er während er aus seinen Schuhen schlüpfte. Als er an der Küche vorbei ging streckte seine Mutter den Kopf aus der Türe. „Koushiro. Du bist ganz schön spät dran..“ „Tut mir leid Mama.“ Er sah sie entschuldigend an. „Nicht so schlimm. Möchtest du noch etwas Essen?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein danke, ich war schon mit einer Freundin essen.“ Seine Mutter zog eine Augenbraue nach oben. „Mit einer Freundin? Mimi?“ „Nein, nicht Mimi.“ „Dann Sora? Oder Yolei?“ „Mama!“ „Na tut mir Leid wenn ich wissen möchte mit wem du unterwegs bist..“ Sofort fühlte Izzy sich schuldig. Sie machte sich doch nur Sorgen. „Mit Kanna. Sie ist neu an unserer Schule und möchte dem Computerclub beitreten“, erklärte er. „Achso.“ Yoshie sah ihren Sohn lächelnd an. „Was?“, fragte er und spürte wie er errötete. „Nichts“, sagte sie. „Ich wundere mich nur, es ist das erste Mal das du alleine mit einem Mädchen unterwegs bist..“ „Das stimmt doch gar nicht“, protestierte Izzy. „Ich mach ständig was mit Mimi oder Yolei.“ „Natürlich, aber mit ihnen bist du auch schon lange befreundet.“ Izzy dachte einen Moment über ihre Worte nach. „Das macht doch keinen Unterschied..“, murmelte er. Seine Mutter lächelte nur. „Wenn du mich fragst, klingt das mit dieser Kanna eher nach einem Date.“ Bei dem Worte Date begann Izzy Herz auf einmal schneller zu schlagen. „Nein..so ist das nicht“, beeilte er sich zu sagen. „Ich meine, ich kenne sie doch noch gar nicht richtig und..“ Er brach überfordert ab. „Ist sie denn hübsch?“ „Mama!“, rief Izzy empört. In diesem Moment wurde die Wohnungstüre aufgesperrt und sein Vater kam herein. „Hallo Papa“, begrüßte Izzy ihn, froh den Fragen seiner Mutter für einen Augenblick entfliehen zu können. „Hallo.“ Masami drückte seiner Frau zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. „Na wie war euer Tag?“ Noch bevor Izzy antworten konnte plapperte seine Mutter schon drauf los. „Schatz, du wirst es nicht glauben, unser Koushiro hatte heute ein Date!“ Izzy starrte sie mit offenen Mund an. „Ist das wahr mein Sohn?“ Sein Vater warf ihn einen wohlwollenden Blick zu. „Ich..ich..nein..“, stottert Izzy und wurde rot. „Jetzt sei doch nicht so schüchtern“, meinte Yoshie. „Gerade wollte er mir erzählen wie sie aussieht. Ich bin mir sicher sie ist eine echte Schönheit.“ „Ist das so?“, fragte Masami amüsiert. „Sie..ich...ich muss noch Hausaufgaben machen“, stieß Izzy hervor und sah zu, dass er so schnell wie möglich aus der Küche kam. Gerade als er seine Zimmertüre schloss hörte er aus der Küche das Lachen seiner Eltern. Ganz toll! Er fragte sich wirklich womit er dieses Verhör gerade verdient hatte. Seufzend ließ er sich auf seinen Schreibtischstuhl sinken und schaltete seinen Laptop an. Er hatte eine neue E-Mail. Als er den Absender las erschien automatisch ein Lächeln auf seinem Gesicht. Kanna. Es war schön dich endlich auch einmal live zu sehen, dass hätte ich mir nie zu träumen gewagt. Ich freue mich schon darauf dich besser kennenlernen zu dürfen. Eine gute Nacht, Kanna   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)