Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 73: Alles auf Anfang? ----------------------------- 29.06.2012 Nachdem Taichi und Mimi von der Wanderung zurück waren, gingen beide nacheinander duschen. Die Stimmung zwischen ihnen hatte sich in den letzten zwei Tagen deutlich verändert. Sie hatten es geschafft offen und ehrlich über ihre Vergangenheit zu reden. Es war nicht einfach, aber keiner der Beiden hatte vor, den leichten Weg zu gehen. Nicht mehr. Jedes Hindernis wollten sie selber aus dem Weg räumen. Taichi saß ungeduldig im Wohnzimmer und wartete darauf, dass Mimi zu ihm stieß. Es war seltsam, er hatte sich in den zwei Tagen so an ihre Nähe gewöhnt, dass er sie gleich vermisste, wenn sie nicht bei ihm war. Was würde nur aus ihm werden, wenn sie wieder aus seinem Leben verschwinden würde? Wenn sie zurück nach Amerika fliegen und er sie nicht mehr sehen würde? Wenn sie keine zweite Chance bekommen würden? Er wusste es nicht. Es frustrierte ihn zu sehr darüber nachzudenken, daher ließ er es einfach bleiben. Er ignorierte es und wollte alles in den letzten gemeinsamen Abend setzen. Er hatte noch einen Abend und einen Morgen um sie zu überzeugen, dass er der Richtige für sie war und diese Chance würde er nutzen. Ein Knirschen der Türe erweckte seine Aufmerksamkeit, sofort hob Taichi seinen Kopf an und lächelte die Brünette an. „Hey, da bist du ja ...“ „Ja, die Dusche hier ist wirklich ein Traum und nach der Wanderung tat sie einfach unendlich gut.“ „Das stimmt, alleine die Dusche wäre ein gute Grund wieder zu kommen...“ „Hmm...“ Mimi setzte sich neben Taichi auf die Couch und deutete auf den Beistelltisch. „Und welchen Film schauen wir uns jetzt als erstes an?“ „Ich sagte doch, du suchst den ersten aus und ich den zweiten.“ „Okay, wobei viel Auswahl haben wir ja nicht. Hast du dir die Filme bei Kari geborgt? Weil "10 Dinge die ich an dir hasse", "30 über Nacht" oder "Nach 7 Tagen ausgeflittert" klingen nicht nach deinem Geschmack“, schmunzelte die Brünette und kicherte, als sie Dirty Dancing fand und diese DVD hochhob. „Hey, vielleicht ist das ja meine unentdeckte sensible Seite.“ „Na klar“, kicherte die Jüngere und entschied sich schließlich für einen Film. Meine erfundene Frau. „Der Film ist einfach lustig, lass uns den sehen.“ „Dein Wunsch ist mir Befehl“, grinste Taichi und erhob sich um die DVD in den DVD-Player zu schieben. „Wenn das so ist, hätte ich auch noch gerne eine Massage“, flötete Mimi fröhlich. „Bekommst du“, antwortete Taichi und drehte sie zurück zu Mimi, die plötzlich etwas blass um die Nase wirkte. „Also ich muss nicht, ich dachte nur weil du das gerade gesagt hattest.“ „Ja, schon klar. Es ist nur …“ Etwas unwohl rutschte die Brünette auf ihrem Platz herum. Taichi setzte sich wieder neben die Brünette, nahm die Fernbedienung in die Hand und schaltete den Film ein. „Mimi, alles gut. Wir gucken einfach den Film, okay?“ Dankbar nickte Mimi und sah ebenfalls auf den Fernseher. Nach einer halben Stunde war der Vorfall von vorhin vergessen gewesen. Sie lachten über den Film, rutschten immer näher aneinander und griffen genüsslich in die Chipstüte. „Komm, gib zu, der Film ist echt super.“ „Ist er wirklich. Unglaublich, dass ich den noch nie gesehen habe“, erwiderte der Sportler. Immer wieder driftete sein Blick vom Fernseher zu Mimi. Sie anzusehen war einfach wundervoll. Sie hatte so filigrane und schöne Gesichtszüge, eine süße Stupsnase, große goldbraune Augen und Lippen … rote volle Lippen die er gerne küssen würde. Taichi gähnte laut, streckte seine Arme aus und legte einen Arm um die Brünette. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen sah Mimi zu Taichi. „Ernsthaft? Der älteste Trick der Welt“, kicherte sie. Ertappt zog Taichi den Arm zurück und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er hatte sich das alles ein wenig lässiger vorgestellt. „Ich habe damit nicht gemeint, dass du deinen Arm da wegnehmen sollst.“ „Oh, achso.“ Mimi lachte los, nahm sich Taichis Arm und legte sich diesen wieder um ihre Schulter. Mit ihrem Kopf lehnte sie sich bei Taichi an. Zufrieden lächelte dieser. So hatte er sich das vorgestellt. Nachdem der Film vorbei war, machten sie eine Pause vom DVD-Abend und stellten sich auf die Veranda. Mittlerweile war es draußen dunkel geworden. Es war eine sternenklare Nacht, mild und dennoch wehte ein leichtes Lüftlein. Es war der letzte Abend. Es könnte ihr letzter Abend für eine unendlich lange Zeit sein. Vielleicht sogar für immer. Taichi wollte gerade die Stille zwischen ihnen brechen, als er zu Mimi sah und erkannte, dass sie Tränen in den Augen hatte. „Mimi? Was hat du denn?“ „Ich … ich werde dich vermissen ...“ murmelte sie und wischte sich die Tränen weg. Könnte das der Moment sein, der alles verändert? Taichi nahm die Brünette in die Arme. Da er viel größer war als sie, sah sie ihm nicht direkt in die Augen, sondern nur mit gesenktem Kopf auf seine Brust. Sachte drückte er ihren Kopf nach oben damit ihre Blicke sich treffen konnten. Sie sahen sich eine lange Zeit in die Augen, aber niemand hatte sich getraut, den anderen zu küssen. Dann streichelte er ihr über die Haare und flüsterte ihren Namen. „Ach Mimi.“ Sie lächelten sich an und nicht nur einmal fragte Taichi sich, ob jetzt der perfekte Zeitpunkt gewesen wäre, die Brünette zu küssen. Er schluckte einen Kloß im Hals hinunter. Er konnte nicht leugnen, dass er deswegen sehr nervös war, aber die Versuchung und das Verlangen war noch größer. Er senkte seine Augenlider, kam ihrem Gesicht näher. Er spürte ihren Atem, sie wollte es auch. Würde sie in letzter Sekunde einen Rückzieher machen? Sich doch nicht trauen? Er überwand die letzten Millimeter und legte seine Lippen auf ihre. Ein kurzer Kuss, der augenblicklich nach mehr verlangte. Dieses Mal war Mimi diejenige, die den Abstand verringerte und seinen Mund mit Küssen benetzte. Ein sinnlicher Kuss, der langsam an Fahrt aufnahm. Für Taichi war es der perfekte Kuss. Er hätte losschreien können vor Freude, aber er wollte diesen Kuss auf keinen Fall als erster beenden. Mimi wieder zu küssen und in seinen Armen zu halten war alles was er sich je gewünscht hatte. Erst als die Beiden nach Luft schnappen mussten, beendeten sie ihren Kuss, öffneten ihre Augen und sahen einander in die Augen. Taichi strich über Mimis Wange. Diese rosa Färbung an ihren Wangen war einfach unwiderstehlich. Was ein einzelner Kuss in einem Menschen auslösen konnte, wenn es der richtige Mensch war. „Ich würde das gerne für den Rest meines Lebens tun“, lächelte Taichi und küsste Mimi erneut. Sie lächelte in den Kuss hinein und hielt sich mit ihren Händen an seiner Brust fest. „Komm lass und wieder reingehen. Ich möchte nicht, dass du dich nachher noch erkältest.“ „Ist gut“, murmelte Mimi und fuhr mit ihren Fingerspitzen über ihre Lippen. „Wolltest du eigentlich noch einen Film sehen?“, fragte Taichi. Theoretisch wäre er jetzt dran mit aussuchen, aber nach diesem Kuss dürfte Mimi auch Dirty Dancing anmachen und er würde nicht protestieren. „Nein, ich glaube ich würde lieber ins Bett gehen. Das war ein ziemlich anstrengender und aufregender Tag“, antwortete Mimi. „Oh, okay.“ Taichi konnte nicht leugnen, dass er ein wenig enttäuscht war. Er wollte nicht, dass der Abend schon vorbei war. Er wollte nicht, dass das Wochenende vorbei war. „Ähm … ich … möchtest du … also … ähm … vielleicht mitkommen?“ „Wohin? in dein Bett?“, hakte Taichi verdattert nach. Wollte sie mit ihm … Oh Himmel, ja. „Ja, also schlafen. Nur schlafen, wenn du das hinkriegst“, schmunzelte Mimi etwas unsicher. „Klar, einer meiner leichtesten Übungen. Ich bin total gut darin die Finger bei mir zu lassen.“ Mimi rollte mit den Augen, drehte sich um und ging in ihr Schlafzimmer. „Hey, warte! Ich darf doch noch mitkommen, oder?“ Sofort sprang Taichi von der Couch auf und lief der Jüngeren hinterher. Verdammt das wäre das Highlight des ganzen Wochenendes. Neben seiner Traumfrau einschlafen und wieder aufwachen. Konnte er bitte, bitte die Zeit anhalten? „Ich bin ehrlich gesagt ein wenig nervös“, gab Mimi zu und kuschelte sich schon unter ihre Decke. „Ich nicht. Ich sehne mich schon so lange danach. Ich werde jede Sekunde davon genießen. Ich möchte das du dich bei mir wohl fühlst. Wir haben ja schließlich keinen Sex, den hast du ja verboten“, grinste Taichi, hob Mimis Decke an und legte sich ebenfalls darunter. „Du weißt schon, dass du eine eigene Decke hast.“ „Kannst du voll vergessen. Ich möchte mit dir kuscheln, wenn das gestattet ist und unter einer Decke macht das viel mehr Spaß.“ Mimi schmunzelte und lehnte sich an Taichi Brust an. Dieser hielt seine Arme fest um die Brünette und zog sie nah an sich heran. Er atmete den süßlichen Duft ihres Haarschopfs ein, strich über ihre langen Haare und spielte mit ihren Haarspitzen. „Es ist wirklich schön, so neben dir einzuschlafen“, murmelte Taichi und ließ seine Hand über ihren Nacken zu ihrem Rücken wandern, um sie dort sanft zu kraulen. „Oh ja, das fühlt sich schön an.“ Mimi schmiegte sich noch mehr an Taichis Brust. Ihm kam es fast so vor, als würde er seine alte Katze streicheln, die zufrieden vor sich hinschnurrte. Am liebsten hätte Taichi gesagt; bleib hier, bleib bei mir, steig nicht in diesen verdammten Flieger, aber er traute sich nicht. Was wenn sie alles anders sah? Er wollte sich diese Nacht nicht nehmen lassen. Nein, diese Nacht wollte er mit Mimi verbringen und jede einzelne Sekunde davon auskosten. „Ich wünsche dir eine gute Nacht, Prinzessin“, nuschelte Taichi und küsste Mimi auf ihre Schläfe. „Danke, schlaf du auch gut.“ – Es war sicher lange her gewesen, dass Taichi früh wach wurde, vielleicht war er aber auch gar nicht wach, sondern war gar nicht wirklich eingeschlafen. Die ganze Nacht lag Mimi in seinen Armen, diese schlief friedlich und trug ein wunderschönes Lächeln auf den Lippen. Diese Frau konnte sogar im Schlaf unwiderstehlich süß aussehen. Die Sonnenstrahlen hatten mittlerweile den gesamten Raum erhellt und die Brünette hatte bereits ein paar Mal mit den Lidern gezuckt. Wahrscheinlich würde sie bald wach werden. Taichi würde es jedoch überhaupt nichts ausmachen, wenn sie ewig so in seinen Armen schlafen würde. Denn sobald sie ihre Augen öffnen würde, wäre das Wochenende offiziell beendet. Sie würden ihre Sachen packen, aufbrechen und zurück nach Tokio fahren. Taichi würde in Tokio bleiben und Mimi? Mimi würde in ihren Flieger nach Amerika steigen. „Warum sieht du denn so angestrengt aus?“, nuschelte Mimi und drückte Taichi einen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen Prinzessin, hast du gut geschlafen?“ Eifrig nickte die junge Frau, ehe sie lächelte und Taichi tief in die Augen sah. „Schon vergessen? Wenn ich bei dir bin, kann ich immer gut schlafen. Ich glaube ich habe ewig nicht so gut geschlafen.“ „Das ist schön. Du könntest das jeden Tag haben, das weißt du, oder?“ Taichi musste dieses Thema jetzt einfach anschneiden. Sie hatten nicht mehr viel Zeit zusammen und er war sich sicher, dass auch Mimi noch Gefühle für ihn hatte. „Wie meinst du das?“, hakte die Brünette vorsichtig nach. „In dem wir es nochmal miteinander versuchen. Mimi, meine Gefühle für dich haben sich nie verändert und ich weiß das ich dich unbeschreiblich doll vermissen werde, wenn du wieder in Amerika bist. Wenn es dir auch so geht, können wir dann nicht nochmal einen Versuch wagen?“ Mimi rappelte sich auf, stütze sich auf ihrem Ellenbogen ab und sah Taichi etwas ernster an. „Tai, ich bin dir wahnsinnig dankbar für dieses Wochenende hier. Ich glaube ich, nein wir haben das gebraucht. So viele Dinge waren unausgesprochen zwischen uns. Wir hatten nie ein Abschlussgespräch. Ich … ich habe mich jeden Tag nach dir gesehnt und ich weiß, dass ich auch weiterhin jeden Tag an dich denken werde ...“ „Na dann ist doch alles geklärt. Du bleibst hier und wir ...“ „Tai! So einfach ist das alles nicht. Wir sind nicht mehr die, die wir vor zwei Jahren waren. Wir haben uns verändert.“ „Ich weiß, ich weiß das wir uns in gewisser Hinsicht neu kennenlernen müssen und auch dass wir uns wieder als Paar aneinander gewöhnen müssen, aber ich möchte das. Ich liebe die alte Mimi und ich werde ganz sicher auch die neue Mimi lieben.“ Taichi musste es sagen. Er musste ihr zeigen, wie sehr er sie wollte und zwar nur sie. „Ach Tai ...“ murmelte Mimi, beugte sich nach vorne und küsste ihn sanft auf den Mund. Sie strich mit ihrer Hand über seine Wange und stütze sich dann wieder auf ihrem Ellenbogen ab. „Du bist immer noch genauso unglaublich wie damals.“ Auf Taichis Gesicht entstand ein breites Grinsen und er stupste Mimi auf die Nasenspitze. „Ich bin viel besser als damals. Bleib hier. Bleib bei mir. Wir können es langsam angehen lassen und alles so machen wie du es möchtest. Du musst nur „ja“ sagen.“ Einen Moment war es still, Mimi schien nachzudenken. Worüber dachte sie denn nur so lange nach? Vor zwei Jahren wäre sie ohne zu zögern bei ihm geblieben. „Nein.“ „Nein?“, wiederholte Taichi Mimis Antwort und war sichtlich fassungslos. „Du willst das mit uns einfach so wegschmeißen? Dein ernst?“ „Ich will es nicht wegschmeißen, aber die Dinge haben sich geändert. Ich studiere jetzt. Ich finde die Universität in Orlando wirklich total spitze. Ich liebe es in der Nähe vom Strand zu wohnen. Die Menschen da sind locker und cool. Ich komme jetzt ins dritte Semester und habe mich im letzten Jahr richtig gut dort zurecht gefunden. Ich möchte das nicht alles aufgeben. Ich … habe mir vorgenommen mich nicht mehr abhängig zu machen. Von niemanden. Ja Tai, du bist mein Herzensmann und ja, wahrscheinlich auch meine große Liebe, aber ich bin nicht mehr bereit alles was ich mir in den letzten zwei Jahren so mühsam aufgebaut habe nun hinter mir zu lassen, weil du ..., du ..., ich weiß auch nicht, hier bleiben willst. Ich fühle mich hier nicht mehr zuhause ...“ Geschlagen schloss Taichi seine Augen. Mimis Entscheidung stand fest und somit auch Taichis. „Okay, ich schätze uns ist beiden klar, dass eine Fernbeziehung absolut keine Option für uns beide ist. Was wird dann aus uns?“ Hilflos zuckte Mimi mit ihren Schultern. Erneut sammelten sich Tränen in ihren Augen. „Vielleicht soll es einfach nicht sein. Vielleicht reicht die Liebe in unserem Fall nicht aus. Ich weiß es nicht. Ich weiß, dass ich dich nicht verlieren will, auch das eine Freundschaft mit dir sehr schwer werden könnte, aber wenn es das einzige ist was uns bleibt, dann werde ich für diese Freundschaft kämpfen.“ „Freunde?“ „Ja … und wer weiß wie es mit uns weiter geht und was in ein paar Jahren ist. Es tut mir leid, Tai. Ich weiß, es ist nicht das was du hören möchtest ...“ „Nein, ganz und gar nicht“, sprach er erneut dazwischen und konnte es einfach nicht glauben. Sollte dass das Ende von Taichi und Mimi sein? „Es tut mir leid“, murmelte die Brünette erneut und setzte sich aufrecht hin. „Ich würde ganz gerne noch duschen, bevor wir nach Hause fahren.“ „Klar, kannst es offenbar kaum erwarten von mir loszukommen.“ „Tai, so ist das doch gar nicht, aber soll ich es uns noch schwerer machen? Ich … ich muss meine Klamotten packen.“ Mimi stand auf und verschwand hastig im Badezimmer. Ein paar Sekunden später hörte er wie die Dusche anging. Sie war einfach so aufgestanden und gegangen. Sein Plan. Seine Hoffnungen. Seine Wünsche. Alles hatte sich in Luft aufgelöst. Frustriert fuhr er sich durch die Haare. Warum konnte es für sie kein Happy End geben? Verärgert schmiss er die Bettdecke auf den Boden, ging in sein Schlafzimmer und stopfte wütend seine Klamotten in den Koffer. Warum? Warum konnte sie nicht einfach bei ihm bleiben? Diese Frage wollte einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden. Nach einer Stunde, in der die Beiden nicht mehr viel miteinander geredet hatten, standen sie nun draußen vor der Waldhütte. Taichi schloss die Türe ab, nahm seinen und Mimis Koffer ohne auf eine Reaktion von ihr zu warten und legte beide in den Kofferraum. Er öffnete ihr die Beifahrertüre und wartete darauf, dass sie ins Auto einstieg. Er schaffte es, ihr dabei kein einziges Mal in die Augen zu sehen. Die ganze Zeit schien Mimi etwas sagen zu wollen, aber sie entschied sich jedoch jedesmal dagegen. Mimi setzte sich auf den Beifahrersitz, Taichi schmiss die Türe zu und setzte sich auf seinen Sitz. Er drehte den Zündschloss und fuhr geradewegs nach Tokio. Die meiste Zeit über war es wahnsinnig ruhig gewesen. Nur die Musik im Radio schaffte es die angespannte Stimmung etwas zu lockern. „Ich möchte nicht dass wir so auseinander gehen“, murmelte Mimi und sah zu Taichi. Dieser sah noch stur geradeaus, ehe er dann doch einknickte. „Meinst du ich? Aber wenn ich dich ansehe und weiß dass du gehen wirst … Es bricht mir das Herz, okay?“ „Mir doch auch ...“ „Dann bleib doch!“ „Tai!“ „Was denn? Die Lösung wäre so einfach.“ „Für dich vielleicht. Es würde sich ja nur mein ganzes Leben ändern, das ist okay oder was? aber was ich möchte spielt keine Rolle? Warum kommst du nicht einfach mit?“ „Ja klar“, brummte Taichi sarkastisch. „Und hier alles hinter mir lassen?“ „Das ist es ja auch was du von mir erwartest, kannst aber nicht verstehen, warum ich nicht wieder alle Zelte abbrechen möchte, nachdem ich endlich wieder irgendwo angekommen bin.“ „Okay“, rief Taichi verärgert. Es spürte, dass es einfach kein Sinn machte, weiter darüber zu reden. Sie würden sich nur weiter streiten. So wollte er es nicht zwischen ihnen enden lassen. „Wann … wann geht denn dein Flug?“ „In zwei Tagen, aber schon früh morgens. Ich muss bereits um 6 Uhr am Flughafen sein.“ „Kö-können wir uns morgen noch ein letztes Mal sehen?“ „Ähm … Also ich bin auch mit Sora verabredet, aber … ich… schaue mal nach, okay?“ „Klar ...“, murmelte Taichi. Sie kamen der Stadt immer näher und je näher sie kamen, desto mehr hasste er es. „Danke, dass du mitgekommen bist. Ich werde das Wochenende sicher nicht vergessen.“ „Danke für die Einladung, pardon Entführung …“, scherzte Mimi und wollte die Stimmung zwischen ihnen etwas heben. Diesen Versuch fand Taichi irgendwie charmant. „Du bist mir eine.“ „Ich werde das Wochenende aber auch nicht vergessen. Vor allem, dass du mittlerweile so gut kochen kannst.“ „Dann verbindet uns immerhin noch das.“ „Uns verbindet mehr als dieses Wochenende, Tai.“ „Ich weiß, uns verbindet ein ganzes Leben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)