Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 41: lebe das Leben -------------------------- März 01.03.2011 „Mimi, bist du bereit?“, fragte Satoe besorgt nach. Mimi nickte. Heute würde eine Anhörung stattfinden. Nachdem Mimi den stationären Aufenthalt in der Klinik verlassen hatte, war sie zu ihren Eltern gegangen um ihnen von Nick zu berichten. Ihre Eltern waren entsetzt und sprachlos. Sie konnte es nicht fassen, dass Mimi so lange geschwiegen hatte. Am nächsten Tag gingen sie zur Polizei und Mimi wollte Nick erneut anzeigen. Jedoch kam die Familie Bennet dahinter und fragten, ob es nicht eine andere Möglichkeit geben würde, die Sache aus der Welt zu schaffen. Offenbar konnten sie sich einen weiteren Imageschaden nicht leisten. Sie wollten versuchen, sich außergerichtlich zu einigen. Angespannt ging Mimi mit ihren Eltern in den großen Raum. Die Familie Bennet saß bereits auf der einen Seite des Tisches, der Anwalt am Kopfende. Die Familie Tachikawa nahm auf der anderen Seite Platz. „Wir bedanken uns recht herzlich, dass sie bereit sind sich außergerichtlich mit uns zu einigen“, begrüßte Mr. Bennet die Familie freundlich. „Wir kommen zur Anhörung, das heißt noch gar nichts“, erwiderte Keisuke unbeeindruckt. „Natürlich. Wir sind ja hier um uns zu einigen und ich bin sicher das wir eine Einigung finden werden. Wie sind ihre Bedingungen?“, kam Mr Bennet gleich zur Sprache und wollte wohl keine Zeit verlieren. Keisuke tauchte einen Blick mit Satoe aus, nickte und sah dann direkt zu seinem Gegenüber. „Zu Allererst wird Nick die Schule verlassen!“, erwiderte Mimis Vater streng. „Was? Das ist doch kompletter Unsinn. Ich werde doch nicht drei Monate vor Schulabschluss die Schule wechseln“, schoss es gleich aus Nick. Mr. Bennet sah seinen Sohn daraufhin unnachgiebig an, schließlich senkte Nick seinen Kopf. „Meinetwegen, was ein Schwachsinn“, grummelte Nick. „Streng genommen hätten sie diese Schule erst gar nicht besuchen dürfen“, überlegte Satoe nachdenklich. „Was wollen sie noch?“, fragte Br. Bennet gezielt nach. „Eine Entschuldigung. Eine ehrliche Entschuldigung an unsere Tochter. Zudem hat ihr Sohn eindeutig ein paar Probleme sich an Gesetze zu halten und seine Mitmenschen vernünftig zu behandeln, daher wäre es ratsam er würde ein Antiaggressionstraining absolvieren.“ Nick prusterte los und beugte sich nach vorne. „Das soll wohl ein Witz sein, oder? Du willst eine Entschuldigung? Sorry. Sind wir dann jetzt fertig hier?“ „Die Entschuldigung war alles andere als ernst gemeint und wir bleiben dabei ein Antiaggressionstraining ist ja wohl das Mindeste“, erwiderte Keisuke. Nick wurde von beiden Elternteilen abwartend angeguckt, schließlich seufzte Nick auf und setzte sich aufrecht hin. „Mimi, es tut mir leid, dass ich mich nicht an den Entschluss gehalten habe, aber als ich dich spontan wiedergesehen habe, dachte ich eben an unsere schönen Zeiten zurück und hatte gehofft, wenn du wieder Zeit mit mir verbringen würdest, würdest du dich auch daran erinnern. Das war falsch und es tut mir leid.“ Zum ersten Mal hob Mimi ihren Kopf und sah Nick direkt an. Sie wusste nicht, ob er ernst meinte oder nicht. Eigentlich war ihr alles egal. Sie wusste nicht mal was sie von dieser Anhörung halten sollte. Sie fand das nicht richtig und war bereit, sich einem Prozess zu stellen. Sie wollte, dass er sie ein für alle Mal in Ruhe ließ und das für immer. „Wir werden dafür sorgen, dass er dieses Antiaggressionstraining antreten wird“, sprach es aus Mrs Bennet und sie sah ihren Sohn dabei an. Dieser nickte und rollte anschließend mit den Augen. „Kommen wir zum finanziellen. Sicher wollen sie Geld, nicht wahr?“, fuhr Mr Bennet das Gespräch fort. Mimi hob erneut ihren Kopf. Über Geld hatten sie gar nicht gesprochen. Was für Geld? Schweigegeld? „Was verlangen sie?“ Mimi sah zu ihrem Vater. Er würde sich doch nicht darauf einlassen, oder? Aber er hatte diesen Gesichtsausdruck drauf. Den Gesichtsaufdruck, den er in geschäftlichen Dingen immer trug. „Eine halbe Millionen.“ Mimi klappte der Mund auf und mit großen Augen starrte sie zu ihrem Vater. Mr. und Mrs. Bennet sahen sich kurz an, dann räusperte sich Mr. Bennet. „Das ist eine Stange Geld. Im Gegenzug unterschreiben sie alles, was wir ihnen vor die Nase legen.“ „Was genau meinen sie damit?“, fragte Satoe nach. „Sie ziehen die Anzeige zurück, unterschreiben, dass es auch zukünftig zu keiner Anzeige kommen wird. Werden nicht schlecht über unsere Familie sprechen. Überhaupt werden sie mit niemanden über diese Angelegenheit mehr sprechen. Weder über angebliche vergangene Taten noch über die letzten Ereignisse!“ „Angeblich vergangenen Taten? Das war nicht angeblich!“, rief Mimi empört dazwischen. Mr. Bennet hob seine Hand. „Ruhig! Wir waren schließlich nicht dabei und dennoch wollen wir hier eine Lösung finden und keine Schuldzuweisungen.“ Erneut klappte Mimi der Mund auf. Unterstellten sie etwa gerade, dass sie log? Dabei hatten sie die ärztlichen Atteste doch gelesen und Nick hatte es sogar zugegeben. Gut, nicht ganz in dem Ausmaß wie er es getan hatte. Er spielte alles herunter und ließ alles als unglücklichen Unfall deklarieren, aber dennoch ... und plötzlich war sie die Dumme? Ihre Eltern durften das nicht unterschreiben. „Einverstanden!“ 14.03.2011 Ein Klopfen holte Mimi aus ihren trüben Gedanken. Sie lag eingerollt in ihrem Bett, die Decke über ihren Kopf gezogen und schniefte. „Mimi? Darf ich reinkommen?“, hörte sie die dumpfe Stimme von Nicole. Die Türe öffnete sich und Mimi spürte wie das Gewicht auf ihrem Bett sich verlagerte. „Mimi?“, murmelte Nicole traurig. Die Brünette wusste nicht, was sie machen sollte. Sie fühlte sich schlecht. Die Sache mit Nick wurde nur gemildert besser. Er tauchte am Montag zwar nicht mehr in der Schule auf und auch die Anrufe hatten sich längst wieder eingestellt, aber dennoch fühlte sie sich schlecht, weil all das nicht so endete wie sie gedacht hätte. Mimi wurde gar nicht gefragt. Ob sie mit den Vorschlägen der Familie Bennet einverstanden war, ihre Meinung war wohl nicht wichtig. Alles war wohl nur eine Frage des Geldes und auch ihre Eltern waren bestechlich, aber für welchen Preis? Was Taichi wohl dazu sagen würde? Ach was dachte sie da? Als würde es ihn überhaupt noch interessieren. „Ich habe eigentlich gedacht, es würde dir langsam besser gehen? Was ist es dieses Mal? Tai? Nick?“ Mimi hob ihre Decke an und ließ Nicole darunter. Sie fühlte sich in ihrer Höhle einfach sicherer, auch das reden fiel ihr leichter. „Heute...“ Nicole rutschte näher an Mimi heran. Sie versuchte in ihr Gesicht zu blicken, aber in der Dunkelheit unter der Decke war es schwer. „Heute?“, fragte Nicole nach. „Heute ist es genau ein Jahr her“, seufzte Mimi leise. „Vor einem Jahr ist Nick ausgerastet und ich habe mein Baby verloren“, flüsterte Mimi traurig. „Och Mimi, es tut mir so leid. Unfassbar, dass es schon ein Jahr zurückliegt. Wie fühlst du dich?“ Mimi schlug die Decke zurück, griff nach einem Taschentuch und schneuzte hinein. „Die Therapeutin hat mich gefragt, ob ich mich schon verabschiedete hätte. Sie meinte ich würde mich erst besser fühlen, wenn ich es schaffe mich von den Dämonen meiner Vergangenheit zu befreien. Ich dachte, ich würde mich besser fühlen, wenn ich Nick anzeigen würde. Es war wie ein Ass im Ärmel, aber ich habe nicht mal das Gefühl, dass er wirklich bestraft wird für das, was er gemacht hat. Im Gegenteil, er geht jetzt wieder auf seine versnobte Privatschule und es zeigt sich wieder einmal, man muss nur genug Geld haben, schon kann man machen was man will. Er hat sich einfach da raus gekauft.“ „Ich verstehe auch nicht warum deine Eltern sich darauf eingelassen haben“, überlegte Nicole und runzelte ihre Stirn. Mimi zuckte mit ihren Schultern. „Papa hat gemeint, das unsere Chance vor Gericht schlechter gestanden hätte und die Strafe für Nick ohnehin nicht groß ausgefallen wäre, weil er minderjährig ist und er nichts körperliches getan hat um mich zu verletzen und wir so als Gewinner vom Platz gehen. Tzz“, zischte Mimi. „Na ja, es hätte ihrem guten Ruf erneut geschadet, alleine das wäre es wert gewesen. Sie hätten bestimmt wichtige Vertragspartner verloren und auch Geld“, erwiderte Nicole. „Immerhin muss ich ihn nicht mehr sehen, aber es fühlt sich nicht abgeschlossen an. Verstehst du? Damals, als ich das Gericht verlassen hatte und er bestraft wurde vom Gesetz, da ging es mir besser. Natürlich macht es all das nicht ungeschehen was passiert ist, aber zu wissen, dass mir geglaubt wurde und er und seine Familie die richtige Konsequenzen ziehen mussten, das hat mir etwas geholfen, aber jetzt…“ Mimi seufzte auf. Sie fühlte sich leer und missverstanden. „Deine Eltern hingegen sind echt gut drauf“, erwiderte Nicole. „Oh ja, sie feiern das Ganze wie einen Lottogewinn, dabei ist mir das Geld völlig egal. Ich frage mich die ganze Zeit, ob Tai das Geld das er geerbt bekommen hat, behalten hat oder nicht. Ich weiß dass die Summe nicht gerade klein war, es hätte vieles seiner Probleme gelöst.“ „Dann wäre es klug. Ich meine es ist ja nochmal eine andere Situation. Er hat es ja geerbt.“ Mimi runzelte ihre Stirn. „Findest du? Das Geld war größtenteils auch nicht sauber. Ich glaube er hätte mich verstanden und er wäre bestimmt wütend auf meine Eltern. Ach Nicole ich vermiss ihn so. Ich würde ihn so gerne anrufen und ihm davon erzählen. Wieso habe ich das nicht getan, als ich die Möglichkeit dazu hatte?“ Mimi lehnte sich erschöpft bei Nicole an. Sie war ihrer Freundin dankbar, das sie schwieg. Immerhin hatte Nicole Mimi immer dazu ermutigt mit Taichi zu sprechen. Es war alleine ihre Schuld, das sie Taichis Vertrauen verloren hatte. „Immerhin ist Tai auch nicht ganz so ehrlich gewesen“, murmelte Nicole. Mimi lächelte. Sie fand es süß, dass Nicole versuchte sie abzulenken, aber so einfach war das nicht. „Du solltest nächste Woche doch mitkommen!“ Mimi hob ihren Kopf und schüttelte vehement ihren Kopf. „Auf keinen Fall!“ „Warum denn nicht?“ fragte Nicole nach. „Willst du mit Matt jetzt gar nichts mehr zu tun haben?“ Mimi schlug die Decke weg und setzte sich aufrecht in ihrem Bett hin. „Doch, aber ich weiß nicht wie. Er ist der beste Freund meines Exfreundes und der Ex meiner besten Freundin. Darf ich dann überhaupt noch mit ihm befreundet sein?“, fragt Mimi skeptisch nach. „Warum denn nicht? Bevor ihr alle euren Hormonen verfallen seid, wart ihr doch schließlich auch Freunde“, entgegnete Nicole energisch. „Außerdem ist es doch ein Versuch wert oder? Wenn er wirklich nicht mehr mit dir befreundet sein will, was ich nicht denke, wird er dir das schon zu verstehen geben“, schlussfolgerte Nicole. „Also angenommen – nur angenommen ich begleite dich nächste Woche, schaffst du es dann deine Hände bei dir zu halten?“ Nicole rollte mit den Augen. „Mimi, ich habe es dir schon mal gesagt, sage es aber gerne nochmal; Die ganze Mattgeschichte ist sowas von vorbei!“ Mimi schwieg. Darüber musste sie erst einmal nachdenken. War sie schon so weit? Am liebsten würde sie sich für immer unter ihrer Bettdecke verkriechen. Hier war sie sicher, hier konnte ihr niemand weh tun. Keiner ihr Herz brechen. „Ich weiß nicht...“, murmelte Mimi nachdenklich. „Mimi, ich weiß es kostet dich eine Menge Überwindung aus deinem Schneckenhaus heraus zu kommen, aber willst du dich wirklich die ganze Zeit verkriechen? Weder Nick noch Tai hören auf ihr Leben zu leben und auch wenn es hart klingt, aber du solltest nach vorne schauen und all das hinter dir lassen.“ „Okay, ich komme nächste Woche mit, darf ich mich solange noch verbarrikadieren?“ „Auf keinen Fall. Du gehst jetzt duschen und wirst das ganze Beauty-Verwöhnprogramm über dich ergehen lassen, denn ganz ehrlich?“ Nicole machte eine theatralische Pause und ließ eine Haarsträhne von Mimi durch ihre zierlichen Finger gleiten. „Hast du es dringend nötig.“ „Hey!“, schimpfte Mimi beleidigt, doch konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Gegenvorschlag. Ich heule mir heute nochmal die Augen aus und traue allem hinterher was ich verloren habe und morgen werde ich wieder zum Menschen. Okay?“ Nicole nickte. „Ich freue mich darauf meine beste Freundin wieder zusehen.“ 21.03.2011 Heute war das Abschlusskonzert von Billingsgate mit Knife of Day als Vorband. In New York fand das letzte Konzert statt. Mimi und Nicole hatten schon vor Verkaufsstart Karten für dieses Konzert gekauft, aber Mimi wusste nach wie vor nicht, ob sie überhaupt auf dieses Konzert wollte. Lediglich der starken Überzeugungskraft von Nicole war es ihr gelungen, sich für ein Outfit und Abend-Make-Up zu entscheiden. Nervös standen sie am Eingang der großen Konzerthalle. Die Mädchen um sie herum waren wie aufgescheuchte Hühner und warteten darauf, dass sie eintreten durften. Mimi war sehr überrascht als die Mädchen nicht nur nach Billingsgate verlangten, sondern auch nach Knife of Day. Mimi hatte nur am Rande mitbekommen, dass deren erste Single "Let her go" gleich in die Top 30 der amerikanischen Charts eingestiegen war. Der Erfolg war überwältigend und sie war wirklich stolz, das konnte sie nicht anders sagen. Die Türen wurden geöffnet, die Eintrittskarten entgegengenommen und die ersten Fans liefen durch die Gänge um die ersten Plätze an der Bühne zu erhaschen. Nicole griff nach Mimis Hand und zog sie kurzerhand mit sich. „Los, Komm, mach schnell“, rief sie ihr entgegen, als auch die beiden Mädchen an den und drehte sich wieder um an ein paar Mädchen vorbei zu stürmen. „Oh mein Gott, Nicole, das ist voll lächerlich“, beschwerte sich Mimi und versuchte sich aus dem Griff ihrer Freundin zu befreien, doch sie hatte keine Chance. Völlig aus der Puste kamen sie in der zweiten Reihe zum stehen. „Super“, freute sich Nicole. „Hier können wir wenigstens das Konzert am besten sehen und mitfeiern. Ob Dave von Billingsgate uns wieder erkennt?“ „Glaube ich nicht. Die waren ein halbes Jahr auf Tour und haben unzählige Mädchen gesehen und wahrscheinlich auch flachgelegt“, erwiderte Mimi unbeeindruckt. Nicole sah unschlüssig zu Mimi und blickte dann zur Bühne. „Trotzdem, freue ich mich sie nach so langer Zeit spielen zu sehen und zwar beide.“ Nach einer Stunde wurde es dunkel. Ein langes rockiges Intro spielte. Bis auf Yamato waren alle Bandmitglieder auf der Bühne und spielten ein Instrument. Schließlich bewegte sich ein Stück der Bühne und man konnte einen blonden Haarschopf erkennen. Mit jeder Sekunde war mehr von Yamato zu sehen und plötzlich schoss er ganz in die Höhe. Als er ganz oben war sprang er in die Höhe und begleitete die restlichen Jungs mit dem Bass, während die Mädchen nun noch lauter kreischten. Auch Mimi und Nicole klatschen begeistert mit. Mimi sah die Jungs nacheinander an. Sah von Tako am Keyboard, zu Kisho der es offenbar mehr als genoss seine Gitarre zu spielen. Anschließend ging ihr Blick über Kazuki zu Yamato, der sich langsam dem Mikrofon näherte und begann die ersten Zeilen zu singen. Nach etwa der Hälfte der Songs, spielte die Band erneut eine etwas rockigere Nummer, dabei lief Yamato auf und ab um die Fans weiter zu animieren, dabei ging sein Blick über die ersten Reihe hinweg und fand schließlich Mimi und Nicole. Er sah längere Zeit zu Mimi, ehe er sie anlächelte und weiter ging. Nicole stupste Mimi mit ihrem Ellenbogen an. „Er freut sich das du hier bist“, grinste die Rothaarige. Mimi musste auch lächeln. Sie war froh, dass Nicole sie überredet hatte mitzukommen. Der Song war vorbei und Yamato sprach wieder ins Mikrofon. „Meine Güte, hier ist echt was los und ihr seid gut drauf. Danke. Jetzt kommen wir zu einer etwas ruhigeren Nummer. Sagt euch der Song beautiful Birds etwas?“ Wieder kreischten die Mädchen los. „Okay, okay. Scheinbar ja. Ich würde mich über tatkräftige Unterstützung freuen.“ Yamato ließ vom Mikrofon ab und sah kurz zu seinen Bandkollegen, die scheinbar etwas überrascht aussahen. Spontan entschied sich Yamato ein Fan auf die Bühne zu holen. „Ich würde gerne den Song mit einer von euch singen. Wer möchte denn?“ Mit einem Mal flogen alle Hände nach oben, während sie flehend zur Bühne sahen. Yamato ging die Bühne erneut auf und ab und blieb schließlich vor Nicole und Mimi stehen. Mimi schüttelte mit dem Kopf und formte ein; >Bloß nicht< mit den Lippen. Yamato grinste und zeigte auf Mimi. „Das hübsche Mädchen mit dem Pferdeschwanz.“ Nicole schubste Mimi an, während sie ungläubig zu Yamato sah. „Na los, du kennst den Song auswendig!“, überredete auch Nicole Mimi und holte ihr Handy heraus, um es mit der Kamera ihres Handys festzuhalten. Mimi wurde von zwei Bodyguards auf die Bühne getragen, während Yamato ihr ebenfalls beim letzten Stück half. Yamato grinste Mimi weiter an, während die gerade nicht so begeistert aussah. „Hallo, wie heißt du denn?“, fragte Yamato überflüssigerweise nach. „Mimi“, antworte die Brünette zögerlich. „Mensch, das ist ja ein schöner Name. Es freut mich, dass du bereit bist mit mir zu singen.“ Mimi verzog ihren Mund, als Yamato ihr jedoch das Mikrofon entgegenhielt und er sie abwartend ansah, lächelte sie doch. „Ich kann es kaum erwarten.“ Yamato sah kurz zu Tako am Keyboard, damit er sich bereitmachte. Unterdessen brachte jemand ein zweites Mikrofon und reichte es der Brünetten. Ihre Hände fühlten sich schwitzig an und am liebsten hätte sie sich auf der Stelle übergeben, wie konnte Yamato ihr das nur antun? Wieder erklang ein leises Klavierspiel, ehe Yamato sein Mikrofon zum Mund führte und begann die ersten Zeilen zu singen: You remember when we were two beautiful birds We would Ligh up the sky when we'd fly You were orange and red like the sun when it sets I was green as an apple's eye Yamato sah auffordernd zu Mimi damit sie bei der nächsten Strophe mitsang. Mimi war unsagbar aufgeregt, doch schließlich begann sie in der zweiten Strophe zu singen und spürte dabei wie das Adrenalin durch ihren Körper schoss. You said you loved all the songs that I'd sing Like nothing that you'd ever heard and I said I loved you with all of my heart when We were two beautiful birds Ihr Herz klopfte wie wild gegen ihre Brust, dass die Fans sich für sie freuten ausgewählt worden zu sein, freute sie dabei noch mehr. Es war als würden die Jungs Mimi mit ihrer Energie anstecken. Vor lauter Euphorie hätte sie beinahe ihren Einsatz verpasst. Sie sah zu Yamato der gefühlvoll begann und Mimi erneut ermutigte mit einzusteigen. Do you Remember when we were two beautiful birds We would sing when the morning would come You were silver and blue like the moon when it's new I was gold as a summer sun But one day you asked for a different song One that I just couldn't sing I got the melody sharp and the words all wrong Those were the last days of spring Yamato sah dabei unentwegt zu Mimi, damit sie gar nicht mitbekam, vor wievielen Leuten sie eigentlich gerade sang. Alles kribbelte, sie fühlte sich wie elektrisiert. Mimi spürte den Song und auch wie nah dieser Yamato ging. Obwohl der Song eigentlich eine traurige Botschaft hatte und das Ende einer Beziehung besang, fand Mimi ihn auch in gewisserweise sehr tröstend und rührend. Sie fühlte sich seit langer Zeit mal wieder unendlich frei und federleicht. Sie schloss ihre Augen, als sie die letzten Zeilen gefühlvoll ins Mikrofon sang. To build a nest we pecked feathers from our chests Like a book tearing out every page We weren't to know that these feathers would grow Into a beautiful cage Laut feierten die Fans den Auftritt, Yamato umarmte Mimi und murmelte ihr ins Ohr: „Ich bin froh, dass du heute gekommen bist. Ehrlich.“ Yamato entfernte sich wieder von Mimi und verbeugte sich vor ihr. „Hat sie das nicht echt super gemacht?“ Als Antwort wurde wieder laut geschrien. Mimi schüttelte verlegen ihren Kopf und eilte wieder zum Bühnenrand. Vorsichtig sprang sie von der Bühne, während ein Mann unten ihre Hand hielt und ihren Aufprall so etwas milderte. Sie begab sich wieder auf ihren Platz und Nicole zog sie gleich in eine Umarmung. „Das war der Wahnsinn, Mimi“, strahle diese ihre beste Freundin an. „Ach was“, tat es Mimi ab, doch hatte sie heute das erste Mal seit langem wieder das Gefühl zu leben und zu atmen. Es fühlte sich unglaublich gut an und Mimi war Yamato für dieses Geschenk unheimlich dankbar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)