Verführungskünste
24.12.2010
Taichi war auf dem Weg zu Mimi. Es war Weihnachten, aber anders als sonst. Hikari und Yuuko waren von Takerus Mutter eingeladen worden und feierten zusammen. Auch Taichi war willkommen, aber er wollte den Feiertag lieber mit Mimi verbringen. Außerdem ging ihm die ganze Zeit ein Gedanke nicht aus dem Kopf. Er hoffte, dass er heute etwas mehr aus Mimi heraus bekommen würde als am Vortag. Ihm kam es schon ziemlich spanisch vor und desto länger er die Nacht wach blieb um über alles nachzudenken, desto sicherer war er, dass sie irgendetwas vor ihm verbergen wollte, auch wenn er nicht sicher war so ein Thema an Weihnachten auszudiskutieren. Mittlerweile wusste der Braunhaaige genau wie er eine Fangschaltung durchführen musste und doch blieb in ihm der Verdacht, dass dieser Nick damit etwas zu tun hatte. Mit diesem Verdacht wollte er Mimi heute oder spätestens am nächsten Tag konfrontieren, auch wenn er nicht wusste wie sie darauf reagieren würde, er wollte sie ja nicht zusätzlich ängstigen. Er hoffte, dass er sich irrte, aber wäre es ihm lieber, dass es jemand völlg fremdes wahr, der Mimi stalkte? Jemand, der vielleicht noch viel gefährlicher war als der Amerikaner? Denn offensichtlich machte es die Brünette nervös und immer wieder fragte er sich, warum sie nicht direkt zu ihm kam, warum sie ihm nicht schon von Beginn an ins Vertrauen zog. Er verstand es einfach nicht. Er hoffte, dass sich alles heute klären und zum Guten wende würde.
Der Sportstudent klingelte und wartete, dass ihm jemand die Türe auf machte. Er sah das Licht im Treppenhaus angehen und schon kam ihm Mimis Großmutter Riku entgegen. Diese öffnete die Türe und Taichi lächelte sie freundlich an.
„Guten Abend, so spät noch ein Date?“, grinste er die ältere Dame an.
Riku schüttelte belustigt ihren Kopf, während sie an ihm vorbei ging und ihm die Türe aufhielt, sodass der Sportstudent ins Haus eintreten konnte. „Bingotunier“, erwiderte sie knapp und sah schon das Taxi am Straßenrand, welches auf sie wartete. „Mimi und ich haben heute viel zu viel gekocht. Du kannst also ruhig richtig reinhauen. Frohe Weihnachten, Taichi. Ihr habt etwas Zeit zu zweit verdient.“
Taichi lächelte schwach. „Deshalb musst du aber jetzt nicht gehen.“
„Ich mache das jedes Jahr, früher immer mit meinem Ehemann zusammen, alleine deshalb ist mir das wichtig.“
„Na dann, lass es krachen und wenn ein Fußball der Gewinn ist, erwarte ich, dass du ihn mir mitbringst“, zwinkerte er ihr zu und ging ins Treppenhaus rein.
„Ja, bei Leuten über 70 reißen sich alle um einen Fußball.“
„Kann ja sein, was weiß ich was man da abstauben kann.“
Riku lachte auf. „Ach Taichi?“
Der Brünette drehte sich zur Älteren um. „Ja?“
„Dir auch einen schönen Abend.“ Diesesmal war es an der Älteren dem Brünetten zuzuzwinkern. Er erwiderte nichts mehr, nickte und nahm die Treppenstufen, die ihn in die vierte Etage führten.
Taichi hatte Mimis Geschenk in seine kleine Sporttasche gelegt, in der alles war, was er für die Nacht brauchte. Erst Essen oder erst Bescherung? überlegte er, während er sich der Türe zu Rikus Wohnung näherte. Der Sportstudent klopfte an der Türe und brauchte nicht lange zu warten. Mimi öffnete die Türe und schon hatte der Braunhaarige vergessen was er eigentlich sagen wollte.
„Hi Schatz“, begrüßte sie ihn in einem verführerischen Ton und zog ihn in die Wohnung. Mimi hatte ein lilafarbendes Negligé in verführerischer Wickeloptik an. Ihr Dekolleté war mit Stickereien bedeckt und drückte ihren Busen dermaßen in den Vordergrund, dass Taichi einige Sekunden die Luft angehalten hatte.
„Hi...und wow“, kam es heiser aus seiner Kehle und automatisch ging sein Blick zu ihrem Mund, wo sie gerade ihre Lippen mit ihrer Zunge befeuchtete. Sie sah unglaublich heiß aus.
Er beförderte seine Sporttasche in die nächste Ecke und zog seine Schuhe aus. Instinktiv beugte er sich runter und küsste sie zur Begrüßung. Er wollte den Kuss gerade beenden, als Mimi sich näher an ihn drückte. Sie legte ihre Hände an seine Wangen, streichelte sanft mit ihren Daumen darüber und knabberte behutsam an seiner Unterlippe. Er genoss das hier und als er gerade mit seinen Händen an ihrer Seite entlang wandern wollte, klingelte das Telefon von Riku.
„Einfach ignorieren“, erklärte die Brünette schwer atmend und wollte den Älteren in ihr Schlafzimmer befördern, doch kurz davor hielt er an. Der Anrufbeantworter erklang und eine andere ältere weibliche Stimme sprach irgendetwas über das Bingotunier drauf.
In dem Moment erinnerte sich Taichi allerdings, was er zunächst wollte. Dieses Biest wollte dem Gespräch ausweichen und Sex als Waffe nutzen. Unglaublich. Er konzentrierte sich und als Mimi gerade den Saum seines Pullovers ergriff, hielt er sie davon ab.
„Prinzessin, ich gebe es zu, fast wäre es dir gelungen.“
Mimi hielt in ihrer Bewegung inne und sah ihn fragend an. „Was meinst du?“
„Was ich meine? Ich will mit dir über diese anonymen Anrufer reden. Im übrigen weiß ich wie ich den Anrufer überführen kann, aber ich habe auch eine The...“
Mimi zog den Braunhaaigen wieder an sich und drückte ihre Lippen auf seine. „Können wir das nicht später klären? Wir haben uns so lange nicht richtig Zeit füreinander nehmen können und außerdem ist heute Weihnachten...“ Traurig sah die Brünette zu Taichi. „Das Gespräch läuft doch nicht weg, oder?“, hauchte sie sanft.
„Natürlich nicht, aber...“
„Habe ich dich jemals um etwas gebeten, Tai?“, fragte die Brünette ernst nach und unterbach ihn einfach.
Er schüttelte nachdenklich seinen Kopf. „Nein, hast du nicht, aber...“
„Okay, dann bitte ich dich jetzt. Lass uns später reden.“ Mimi legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund, damit er nicht wieder das Wort ergriff. „Wir werden reden, wirklich, aber jetzt möchte ich die Zeit mit dir genießen. Was spricht dagegen?“
Taichi schüttelte den Kopf und lächelte „Nichts spricht dagegen. Ich dachte nur...“
„Gut.“ Mimi küsste erst den rechten Mundwinkel und bahnte sich den Weg bis zu seinem linken Mundwinkel vor, bevor sie mit ihrer Zunge begann in seine Mundhöhle einzufahren.
Als sie sich wieder von ihm lösen wollte, knurrte er leise und grub die Finger in ihre Haut. Sie hatte es geschafft, er hatte nicht länger vor sich gegen ihre Avancen zu wehren. Außerdem sehnte er sich auch nach ihr. Er hielt ihren Kopf fest und drückte gleich seine Lippen auf ihre um den Kuss erneut aufzunehmen. Er schob beide Hände unter ihr dünnes Negligee und stöhnte, als er ihre weiche Haut ertastete. Mimi löste sich sanft von ihm und griff nach seiner Hand. Anschließend lief sie voraus in ihr Zimmer. Dort angekommen schloss Taichi die Türe hinter sich und drängte Mimi mit dem Rücken dagegen. Er zog ihr das Negiglee über ihren Kopf aus und musterte sie erregt. Es war dunkel, einzig alleine ein paar Kerzen, die auf dem Nachttischen und Fensterbank verteilt waren, spendeten sanftes Licht. Ohne an irgendwas weiter zu denken zog er seinen Pullover aus und ließ die Jeanshose ebenfalls zu Boden gleiten. Dann packte er Mimis Hände und hielt sie über ihrem Kopf fest. Er drückte sich gegen sie, wollte dass sie fühlte, was sie mit ihm anstellte und spürte wie Mimis Brustwarzen sich verhärteten. Taichi senkte die Lippen auf ihren Hals, ließ ihre Hände wieder los, während seine Hand unter ihr Höschen fuhr und erst begann ihre heiße Mitte zu streicheln, ehe er mit fließenden Bewegungen mit einem Finger in ihre Feuchte eindrang und rasch einen zweiten dazunahm. Im selben Moment beugte sie sich vor und küsste seine Brust. Sie ließ die Zähne über sein Schlüsselbein fahren und zog seine Haut zwischen ihre Lippen. Der Ältere brummte, zog seine Finger zurück, fuhr ihre Seite nach oben entlang und vergrub die Finger in ihren Haaren. Er neigte ihren Kopf so, wie er ihn haben wollte um sie noch tiefer zu küssen. Jede Berührung und jeder drängender Kuss verrieten ihm, das Mimi ihn wollte und er begehrte sie genauso. Sie ertastete seinen Bauch, zupfte am Bund seiner Boxershorts, bevor sie die Hände dadrunter gleiten ließ und seine Errektion umfasste. Abrupt löste er sich von der Jüngeren, sein Atem ging abgehackt
„Mimi“, keuchte er, als sie die Hand an ihm auf und ab wandern ließ. Mit einem Stöhnen stütze er sich mit einer Hand an der Türe ab. Bei Mimis nächster Berührung stieß er das Becken vor. Das fühlte sich so gut an, dass der Ältere befürchtete, dass es schneller vorbei sein könnte, als es ihm lieb war. In der nächsten Sekunde zog Mimi die Boxershorts nach unten. Sofort trat Taichi aus dem Stoff und zog sie Jüngere zu sich.
Gemeinsam torkelten sie zum Bett, auf dem Weg dahin befreite der Braunhaaige Mimi von ihrem knappen Höschen und zog sie auf seinen Schoß.
„Ich will dich auf mir“, raunte er.
Mimi folgte der Anweisung und langsam ließ sie sich auf ihm sinken. Stück für Stück, ohne den Blick von ihm zu nehmen. Taichi schlang einen Arm um sie, mit der anderen umschloss er ihre Brust und massierte sie. Ein leises Wimmern erklang aus ihrer Kehle und sie drängte ihm ihre Hüfte entgegen. Er begann ihre Brust immer fester zu kneten, während er die andere mit seinen Lippen in Beschlag nahm und an ihrer Brustwarze saugte. Ein weiteres Stöhnen fuhr aus den Lippen der Jüngeren, während sie ihren Kopf in den Nacken legte. Taichi ließ die eine Brust wieder los und legte beide Hände an ihrer Hüfte. Fest drückte er zu, als sie sich schnell in einem eingespielten Rhythmus wiederfanden. Bei jeder Bewegung schob er sein Becken weiter vor und drängte sich tiefer in sie. So intensiv hatte er die Brünette lange nicht mehr gespürt. Zischend holte er Luft.
„Oh Gott, Mimi.“
Auch Mimis Stöhnen wurde immer lauter, während sie Taichi tief in sich aufnahm. Sie hielt sich nicht mehr zurück und gab sich dem Älteren mit all ihren Sinnen hin. Mimi klammerte sich an ihm fest, krallte die Hände in seine Schultern, während ihr Kopf sich wieder senkte, sie dem Älteren in die Augen sah und mit einem lauten Aufschrei ihren Höhepunkt erreichte. Taichi erzitterte unter ihr, presste sein Gesicht gegen ihres und keuchte ihren Namen rau, als auch er sich nicht mehr zurückhalten konnte und sich in ihr ergoss. Sein Puls raste und er kostete den Moment vollkommen aus, nahm jede Regung in ihrem Gesicht wahr, ihre roten glühenden Wangen, ihr geöffneter Mund, der noch leise Laute von sich gab, ihre zerzausten Haare, die teils verschwitzt an ihrer Stirn klebten und doch sah sie nie schöner für ihn aus, als in diesem Moment. Mimi ließ sich kraftlos auf ihn fallen ließ, während sie noch immer miteinander verbunden waren.
Sie sprachen nicht, während sie ihre Atmung versuchten langsam zu beruhigen. Nicht, als Taichi sich nach hinten fallen ließ und die Jüngere in seine Arme zog. Nicht, als Mimi ihren Kopf hob und sie sich erneut küssten. Nicht, als der Kuss der sanft begann, wieder fordernder wurde. Sie schwiegen, während die Leidenschaft sich erneut ankündigte. Sie redeten nicht, als sie erneut übereinander herfielen, Taichi Mimi auf den Bauch warf und er von hinten in sie eindrang. Die einzigen Laute im Zimmer waren ihr Keuchen, ihre erhitze Atmung, das Geräusch ihrer Körper die im Einklang miteinander verschmolzen, als Taichi seine Hüfte gegen sie drückte und sie nahm. Das laute Stöhnen, das Mimi dämpfte, während sie ihr Gesicht in ihr Kissen drückte und das raue Keuchen, als Taichi sich auf die Unterlippe biss. Sie sprachen nicht ein Wort, als beide erneut in dieser Nacht kamen und Taichi sich schwer atmend ein weiteres Mal aus Mimi zurück zog. Auch danach lagen sie schweigend nebeneinander, aber lächelten sich liebevoll und entkräftet an.
Es war keine unangenehme Stille die sie umhüllte, auch wenn etwas schwerfälliges in der Luft lag, was er nicht genau erklären konnte. Mimi drehte sich auf die Seite und Taichi tat es ihr nach, er zeichnete Muster auf ihrem Rücken und fuhr die Linien ihres Körpers nach. Sie sagten immer noch nichts, als Mimi ihre Augenlider langsam schloss, Tai sie von hinten in seinen Armen hielt und Mimi sich mit ihrem Rücken an seine Brust kuschelte. Kurz überlegte der Braunhaarige, ob er nun ein Gespräch beginnen sollte, aber er wollte nicht reden. Jetzt nicht mehr. Morgen wäre auch noch ein Tag. Zu sehr wollte er diese Nacht mit seiner Freundin genießen, auf die er viel zu lange verzichten musste.
„Wir reden morgen, okay?“, flüsterte er in ihr Ohr.
Mimi nickte leicht und drehte ihren Kopf zu ihm herum um den Älteren in die Augen zu sehen. „Versprochen, morgen reden wir über alles“, sprach sie leise, aber entschlossen. Sie hob ihre Hand und legte diese an seine Wange. „Ich liebe dich, Taichi“, hauchte sie, nahm ihre Hand zurück, lächelte ihn nochmal an, bevor sie sich mit ihrem Kopf erneut auf das weiche Kissen legte.
Taichi schluckte schwer, als sie diese Worte mit soviel Wärme aussprach und ihm verliebt in die Augen sah. Er senkte seinen Kopf und gab ihr einen letzten Kuss auf den Hinterkopf, als er sich von ihr löste und sein Gesicht an ihren Hals vergrub um nochmal ihren Geruch einzuatmen, den ihn immer wieder umhaute.
„Ich liebe dich, auch.“
Auch wenn der Abend anders abgelaufen war, wie Taichi zunächst gedacht hatte, so war er doch froh, dass sie sich ihren Gefühlen hingegeben hatte. Er liebte sie und wollte sie beschützen. Das einzige was ihn interessierte war, dass sie in Sicherheit war.