Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 30: Pläne schmieden --------------------------- 23.12.2010 Nervös lief Mimi neben Kari her, gemeinsam waren sie auf dem Weg zu Sora. Sie hatten sich schon lange nicht mehr alle zusammen gesehen. Sowohl Sora, als auch Kari konnten die Ablenkung gut gebrauchen. Mimi wollte beiden helfen und sie freute sich wirklich auf diesen Mädelsabend, der Letzte war einfach schon viel zu lange her. Dennoch konnte sie nicht anders, als ständig an Taichi zu denken. Dieser blöde Anruf! Warum musste sie auch dran gehen und so dermaßen die Fassung verlieren? Es wunderte sie nicht, dass Taichi da misstrauisch wurde. Immerhin war er ja nicht dumm und Mimi war äußerst schlecht im lügen. Via Skype oder Nachrichten war es einfacher die Fassung und das Geheimnis zu wahren, aber Angesicht zu Angesicht? Was sollte sie nur tun? Eigentlich wusste sie genau, was sie zu tun hatte, sie musste mit Taichi reden. Ihre Vermutung aüßern, wer hinter den Anrufen steckte und erst recht, dass Nick wieder da war. Matt würde auch bald wieder kommen, wenn Taichi bei ihm nachfragen würde, ob in Amerika irgendwas komisch gelaufen war, würde der sicher nicht lügen und dann... dann wäre das Ausmaß perfekt. Aber auf der anderen Seite hatte sie das Gefühl, dass sie die Zeit mit Taichi noch gar nicht richtig genießen konnte. Sie wollte vieles mit Taichi anstellen, miteinander reden landete da eher auf einem der hinterem Plätze. Ganz weit hinten! „Mimi? Mimi? Hey, ist alles okay?“, wurde sie von Kari aus ihren Gedanken gerissen. Irritiert sah Mimi zur Jüngeren und lächelte unsicher. „Klar.“ „Habt ihr euch gestritten?“, riet die junge Yagami ins Blaue hinein. Die Brünette sah sie überrascht an. „Wie kommst du denn darauf?“ „Na ja... die Art und Weise wie ihr euch eben voneinander verabschiedet habt, passt so gar nicht zu euch. Tai stand ja noch am anderen Ende des Zimmers und du konntest gar nicht schnell genug aus der Wohnung verschwinden. Außerdem lag eine seltsame Atmosphäre in der Luft, dicke Luft wie man so schön sagt. Also hab ich Recht?“ Mimi zog kritisch eine Augenbraue nach oben. Kari konnte man so schnell wirklich nichts vormachen. Sie hatte eine gute Beobachtungs- und Auffassungsgabe. Nervös zuckte Mimi mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ob es ein Steit war. Ich glaube dann wäre es lauter gewesen...“ murmelte die Brünette. Da war sie sich sogar sicher, wenn sie miteinander stritten wurden sie nicht nur lauter, weil beide ziemlich impulsiv waren, es wurde auch gerne mal nach Gegenständen gegriffen und Türen geknallt. „Aber...“ „Aber?“, horchte Kari behutsam nach. „Aber... es könnte gut sein, dass wir bald den schlimmsten Streit haben, den wir je haben werden...“, gestand sie, während sie mit einer Hand die Tränen wegwischte, die ihr die Wange herunter liefen. Sie sah mit einem Augenwinkel zu Kari, die nicht genau zu verstehen schien was Mimi meinte, aber konnte sie es ihr verdenken? „Ach was... vielleicht machst du dir nur zu viele Gedanken. Du weißt doch, dass Tai dich liebt“, murmelte die Schülerin. Mimi lächelte schwach über ihren Versuch sie aufzumuntern. Dennoch nickte sie in ihre Richtung und mühte sich ein halbes Lächeln ab. Sie wollte den Tag Morgen mit Tai genießen, sie wollte nicht über diese ominösen Anrufe reden oder gar die Sache mit Nick erzählen, aber Tai würde sicher versuchen herauszufinden, wer dahinter steckte. Was sollte sie tun? Auf einmal kam ihr ein Gedanke. Vielleicht sollte sie auf ihre weiblichen Reize setzen und versuchen ihn so abzulenken, so dass er gar nicht mehr einen Gedanken ans reden verschwendet. Wäre doch gelacht, wenn sie das nicht hinbekam. Schon der Gedanke daran, wie Taichi sie berührte ließ ihren Unterleib gefährlich kribbeln. Ein Lächeln legte sich über ihre Lippen. „Na, so gefällst du mir schon besser“, meinte Kari und überrascht drehte die Ältere den Kopf erneut zu ihr um. „Mit einem ehrlichen Lächeln, meine ich.“ Mimi nickte und stieg in Karis Lächeln mit ein. „Egal, jetzt lassen wir die Jungs einfach mal Jungs sein. Ich freue mich nämlich auf Sora und darauf den Abend mit euch zu verbringen“, trällerte Mimi fröhlich. Übertrieben fröhlich? Wahrscheinlich. „Ahhh...“ kreischte Mimi als sie Sora sah und fast erdrückte. „Wie geht es dir?“, fragte sie strahlend und hätte sich gleich darauf in den Hintern treten können. Wie sollte es Sora schon gehen? „Danke, gut und dir?“, fragte diese ruhig nach, Mimi erkannte aber dennoch den kurzen Schatten der sich unter ihren Augen verdunkelte. „Auch gut“, erwiderte die Brünette knapp und trat zur Seite damit auch Kari in die Wohnung eintreten konnte. Sie wollte Sora nicht gleich auf Matt ansprechen und ihr erst mal etwas Zeit lassen. Mimi ging stattdessen zu Yolei, die schon im Wohnzimmer auf der Couch saß, während Sora Kari begrüßte und ihr Beileid aussprach. Kari nickte, bedankte sich höflich und folgte den Älteren ins Wohnzimmer. Es war irgendwie eine komische Stimmung und anders als sonst, wenn die Mädchen zusammen waren. „Also jetzt erzähl doch mal, wie war es in Kyoto?“, fragte Yolei aufgeregt nach, nachdem alle Mädchen etwas zu trinken hatten und sich im Wohnzimmer breit gemacht hatten. „Es war wirklich eine tolle Erfahrung, viel Arbeit, wahnsinnig viel Arbeit. Wirklich, an manchen Tagen kam ich nicht mal zum essen, aber... die Energie, die Leute das war alles überwältigend. Ich konnte soviel mitnehmen und kann sogar im Frühjahr nach Osaka um Stoffe für den Herbst einzukaufen“, schwärmte die Rothaarige begeistert. „Das ist ja unglaublich“, kam es anerkennend aus Kari. Sora nickte. „Ja, ist es wirklich. Immerhin das läuft gerade wirklich gut bei mir.“ Mimi erkannte das ein ehrlichen Lächeln hinter den Worten mitschwang. Dennoch musterte sie ihre beste Freundin argwöhnisch. Sie hatte abgenommen und wahrscheinlich nicht nur während der Modenschau ein paar Tage das Essen weg gelassen. Die Trennung nagte noch an ihr, das war ihr klar. „Wahnsinn, so etwas würde ich auch gerne mal sehen“, trällerte Yolei verträumt, stand auf, nahm sich eine Decke von der Couch, warf sie sich um und lief das Wohnzimmer auf und ab und tat so als wäre sie ein Model. Mimi lachte. Es war wirklich gut, dass die Lilahaarige hier war. Mit ihrer Unbefangenheit steckte sie alle Anderen an. „Na ja... erst mal musst du auf Zehenspitzen laufen, wenn du schon keine High Heels trägst“, korrigierte Mimi die Jüngere. „Und Brille... sorry... weg damit“, tadelte auch die Rothaarige die Brillenträgerin. „Und dein Blick... der muss viel ernster sein“, stimmte Kari hinzu. Yolei stoppte, sah zu ihren Freundinnen an und blusterte ihre Wangen auf. „Nein, so macht das keinen Spaß“, schimpfte sie. „Tja, so habe ich habe leider kein Bild für dich“, kam es wehleidig aus der Modestudentin. „Ohh, Yolei wird leider nicht Japans next Topmodel“, kicherte Mimi und hielt sich die Hand vor dem Mund. „Aber du solltest deinen Traum nicht aufgeben, denn du hast Potenzial“, versuchte Kari ernst zu bleiben, aber nach drei Sekunden musste sie lachen und die Anderen stiegen in das Lachen mit ein. Selbst Yolei ließ sich anstecken und setzte sich wieder hin. „Ach... ich glaube das modeln war auch nie meine Berufung. Ich werde Ken heiraten und ein haufen Kinder mit ihm machen“, beschloss Yolei selbstsicher und mit einem mal war die ausgelassene Stimmung verschwunden. „Entschuldige, habe ich etwas falsches gesagt?“, fragte sie unsicher nach und sah mitleidig zu Sora. Diese winkte ab. „Nein, Unsinn. Es ist doch schön, wenn es bei dir und Ken so gut läuft.“ Yolei nickte geknickt und stopfte sich den Mund mit Chips voll. „Und wie läuft es bei dir und Takeru?“, fragte Sora bei der Jüngsten in der Runde nach. Sie hob ihren Kopf und lächelte. „Gut, also... doch tatsächlich. Es läuft sogar prima. Ich bin so froh und dankbar, dass er die ganze Zeit für mich da ist“, schwärmte sie und ein leichter Rotschimmer legte sich um ihre Nase. „Schön, freut mich“, lächelte Sora und sah zu Mimi „Und bei dir und Tai? Sicher könnt ihr kaum die Hände voneinander lassen?“, fragte Sora belustigt bei der Brünetten nach. „Na ja, es war eine sehr schwere Zeit“, nuschelte die Brünette nur und Sora nickte, während sie zu Kari sah und verstand. „Klar.“ Kurz schwiegen die Mädchen, während sie alle ihren eigenen Gedanken nachhingen. „Bleibst du hier eigentlich wohnen?“, fragte Mimi aus heiterem Himmel nach. Die Rothaarige zuckte sofort aufgeschreckt zusammen und zuckte mit den Schultern. „Matt hat mir geschrieben...“ murmelte sie leise, aber dennoch hatte sie jeder verstanden. „Was? Ehrlich? Was hat er geschrieben?“, wollte auch Kari augenblicklich wissen. „Na ja... nichts besonderes, nur dass er am 25.12. wieder kommt und mit mir über die Wohnung reden will und ob ich dazu bereit bin“, erklärte sie leise, während sie ihren Kopf sinken ließ. „Und?“ „Ja... ich meine... Ich denke, er wird mir sagen, dass er nicht ewig Miete zahlen wird für eine Wohnung die er nicht benutzt. Die Wohnung haben wir gemeinsam ausgesucht und renoviert und jetzt... na ja... alleine kann ich sie mir ohnehin nicht leisten, aber ich will auch nicht zurück nach Hause“, erzählte die Rothaarige weiter. „Das kann ich gut verstehen, ich würde auch nicht mehr zurück wollen, nachdem ich meine eigenen Freiheiten hatte nur um dann wieder nach den Regeln der Eltern zu leben“, stimmte Mimi ihrer besten Freundin zu. „Vielleicht klappt es ja mit einem Zimmer im Wohnheim“, murmelte Sora nachdenklich. „Ist auf jeden Fall eine Option“, überlegte die Brillenträgerin, während sie genüsslich ihre Finger ableckte und die nächste Chipstüte öffnete. „Nervös? Ich meine auf Matt zu treffen ist sicher nicht so einfach“, nuschelte die Brünette und bewegte sich unruhig auf ihrem Platz hin und her. „Du hast ja keine Ahnung, hast du eigentlich nochmal was von Matt gehört?“ „Ich?“, fragte Mimi verwundert nach. Sofort schüttelte sie ihren Kopf. „Nein, nicht seit er auf Tour aufgebrochen ist“, erwiderte die Brünette, und sich mit Nicole im Abstellraum vergnügt hatte, aber das erzählte sie nicht laut, sondern fügte es nur in Gedanken hinzu. „Ich dachte echt es würde leichter werden“, wisperte die Rothaarige und scheute den Blick ihrer Freundinnen. „Hast du denn darüber nachgedacht es nochmal mit Matt zu probieren?“, fragte Kari unsicher nach. Sora legte den Kopf in den nacken und sah zur Decke. „Ich vermisse ihn sehr sogar, aber nein... solange er dieses Leben lebt können wir nicht zusammen sein“, sprach Sora die Worte ernst aus. Betrübt sah Mimi auf ihr Glas und schwenkte den Inhalt hin und her. Es war wirklich zum Haare rausreißen, da liebt man einen Menschen so sehr und konnte trotzdem nicht mit ihm zusammen sein. Sie liebte Taichi auch über alles und wollte ihn nicht verlieren. Sie wusste nicht, wie Sora es schaffte so tapfer zu wirken. Sie selbst wäre am Boden zerstört und würde gar nicht wissen, wie sie wieder aufstehen sollte. Der Gedanken schnürte ihr die Kehle zu und ihr Mund wurde staubtrocken. Eilig nahm sie ein paar Schlucke und verschluckte sich prompt am Getränk. Vorsichtig klopfte Yolei ihr auf den Rücken. Sie wischte sich die Tränen weg und sah die Brillenträgerin dankbar an. „Sorry“, nuschelte sie. „Alles okay?“, erkundigte sie sich gleich. Mimi nickte nur und stellte ihr Glas auf dem Wohnzimmertisch ab. „Was haltet ihr eigentlich vom Sex mit dem Ex?“, platzte es irgendwann aus Sora heraus, nachdem ein paar Stunden vergangen waren und alle etwas mehr getrunken hatten. „Gar keine gute Idee“, nuschelte Kari lallend. „Besonders wenn deine Gefühle noch so stark sind“, gab Yolei ihre Freundin recht und hickste. „Ich meine klar Matt ist heiß und so, aber du verbrennst dich ganz sicher daran“, fügte sie hinzu. Sora nickte betrübt. „Ihr habt wahrscheinlich recht, es wäre eine dumme Idee und dann denke ich... noch eine Nacht... wäre das wirklich so verwerflich? Ich meine ich wusste nicht, das unsere letzte Nacht unsere letzte Nacht war und so wüsste ich es und könnte es genießen und damit abschließen. Versteht ihr was ich meine?“, lallte die Rothaarige und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Sektglas. „Nein“, antwortete Kari energisch und schüttelte ihren Kopf. „Sora, tu das nicht. Es wirft dich nur wieder zurück.“ Sora seufzte. „Wahrscheinlich hast du recht.“ Mimi schwieg die gesamte Zeit über. Irgendwie konnte sie Sora verstehen und irgendwie war sie gerade im Begriff so etwas ähnliches zu tun. Sie wollte Taichi auch noch einmal nah sein bevor... bevor die Wahrheit vielleicht alles verändern würde. „Mimi? Was meinst du?“, fragte Sora bei ihrer besten Freundin nach. „Ich? Na ja, tu einfach das, was dein Herz dir sagt“, murmelte sie und nahm einen letzten Schluck von ihrem Getränk, ignorierte den Blick ihrer Freundinnen und stand auf. „So Mädels, es war wirklich schön euch alle wiederzusehen, aber ich habe morgen noch etwas wichtiges vor und muss jetzt nach Hause“, erklärte Mimi, während sie nach ihrer Handtasche suchte und sie sich über die Schulter schmiss. „Ähm... okay...“, murmelte Sora und wunderte sich über den plötzlichen Aufbruch der Brünetten. „Ich denke ich schließe mich an“, erwiderte Yolei und richtete sich ebenfalls auf, nachdem auch die restlichen Chips und Snacks leer waren. „Na ja, bevor es noch so eskaliert wie beim letzten Mal “, kicherte sie. „Okay dann gehe ich auch mit euch, aber nur wenn du mir versprichst keine Sex SMS an Matt zu schicken“, tadelte Kari ihre ältere Freundin und sah sie so ernst an wie sie es bei ihrem Zustand noch konnte. Sora verdrehte ihre Augen. „Das hatte ich jetzt nun wirklich nicht vor.“ Die Schülerin nickte erfreut und erhob sich ebenfalls. „Dann ist ja gut“, schmunzelte die Jüngere und half Sora hoch. Zu Zweit gingen sie in den Flur wo Mimi und Yolei bereits waren und in ihre Schuhe sowie Jacken schlüpften. „Schön, das ihr hier wart“, meinte Sora und umarmte alle nacheinander. „Und es ist wirklich okay, wenn wir dich alleine lassen?“, hakte Mimi bei ihrer besten Freundin nach. Sora lächelte und nickte. „Ich komme schon klar, macht euch mal keine Sorgen.“ „Okay. Schlaf gut, Süße“, erwiederte die Brünette und schloss die Türe hinter sich zu. Auf der Straße verabschiedete sie sich auch von Kari und Yolei , die in eine andere Richtung gehen mussten wie sie. Kari hatte zwar auch angeboten sie mit zu sich zu nehmen, aber Mimi hatte dankend abgelehnt. Sie musste dringend nach Hause, sie wollte alles für den nächsten Tag vorbereiten und planen. Nicht nur wie sie Taichi verführen wollte, was ihr ganz sicher gelang, auch wie sie alles andere angehen sollte. Sie wusste das ein Gespräch unausweichlich war. Dazu musste sie alleine sein und sich ihre Worte genau überlegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)