Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 10: Tais Geburtstag --------------------------- 22.10.2010 Es war Freitag und Tais Geburstag war noch zwei Tage entfernt. Jedoch war es ihm diesmal nicht wichtig und er hatte auch keine große Lust zu feiern, weshalb er niemanden eingeladen hatte. Tai hatte die Verpflichtungen für heute hinter sich und konnte das Wochenende beginnen. Er wollte noch etwas Sport machen, joggen gehen und seinen Kopf frei bekommen. Er zog sich gerade seine Laufschuhe an, als die Haustüre aufging und Kari hereinkam. Sie lächelte ihren Bruder an, er sah auf und erwiderte das Lächeln. „Hi“, begrüßte sie ihn und schlenderte mit Schuluniform und Schultasche an ihm vorbei, da sie bis gerade noch bei Takeru gewesen war. „Hi, bin laufen, denke dass ich in einer Stunde zurück bin“, erwiderte er gleich und wollte gerade aus der Haustüre eilen, als er von Kari aufgehalten wurde. „Was machen wir eigentlich am Sonntag?“, fragte sie bei ihrem älteren Bruder nach. Tai sah sie verwirrt an. „Nichts, ich hab nicht vor zu feiern, das weißt du doch“, erwiderte der junge Mann und wollte die Türe passieren. „Aber Sonntag ist doch dein Geburtstag, sollen wir nicht irgendwo in eine Disco gehen und etwas reinfeiern?“ „Ja und? Ist auch nichts Besonderes und ein Tag wie jeder andere auch und ich habe wirklich keine Lust zu feiern“, fügte er rasch hinzu. „Oh doch ist es, du wirst 20 Jahre alt, also Volljährig, diesen Tag muss man einfach feiern. Jeder freut sich doch darauf diesen Tag zu feiern.“ „Ich finde es aber blöd meinen Geburtstag zu feiern, wenn Mimi und Matt nicht dabei sind, irgendwie passt das für mich nicht. Geburtstag feiern ohne Freundin und besten Freund, ist ja super“, erwiderte er sarkastisch. „Aber Tai...“ Flehend sah sie zu ihrem Bruder, er seufzte und rollte mit den Augen. „Pass auf, wir können ja am Sonntag essen gehen. Okay? Mama, du und meinetwegen Takeru, aber mehr möchte ich nicht machen“, stellte er klar. Kari nickte und lächelte. „Das ist doch besser als gar nichts, dann schaue ich gleich mal nach einem Restaurant und reserviere einen Tisch“, erwiderte sie freudig. „Tu was du nicht lassen kannst“, erwiderte er gleichgültig, schloss die Türe hinter sich und verschwand. Kari wartete einen Moment, lächelte und rief Sora auf dem Mobiltelefon an. „Hey Sora, Tai ist gerade joggen, ich kann also offen sprechen“, sagte sie gleich. „Sehr gut, also der Proberaum geht leider nicht mehr als Partylocation. Dadurch dass Matt und die Anderen derzeit selber nicht da proben, haben sie den Raum untervermietet.“ Kari starrte geschockt durch das Fenster vom Wohnzimmer und blickte in die Ferne. Sie hatte fest damit gerechnet, dass sie dort feiern konnten. „Oh nein und was machen wir jetzt?“ „Na, wir können doch einfach hier bei mir feiern... Es kommt doch sowieso nur der engste Kern und ich bin auch froh, wenn die Wohnung mal mit Leben gefüllt ist.“ Kari überlegte, da sie wusste, dass Tai eigentlich gar nicht feiern wollte hatten sich Kari und Sora überlegt mit dem Rest der Digiritter eine kleine Überraschungsparty zu schmeißen. Kari wollte einfach nicht, dass Tai diesen Tag ignorierte und auch wenn Mimi und Matt nicht dabei sein konnten, so waren dennoch alle Anderen für ihn da und das sollte er nicht vergessen. „Okay, das ist lieb von dir Sora und ich glaube Tai wird sich freuen, auch wenn er jetzt so tut, als würde ihm das überhaupt nicht passen.“ „Okay, Yolei hat auch schon ihre Hilfe angeboten und Izzy wollte eine CD zusammenstellen und brennen. Joe hat auch zugesagt. Weißt du was von dem Rest?“, hörte Sora bei Kari nach. „Die kommen alle. Davis, Ken, T.K und Cody haben mir heute zugesagt. Wir sind also komplett... na ja...mehr oder weniger“, murmelte Kari betrübt. „Wir werden ihn schon etwas ablenken“, erwiderte die Rothaarige. Kari nickte „Okay, ich komme dann morgen früh mit Yolei um alles vorzubereiten.“ Sie beendete das Gespräch und wollte gerade in ihr Zimmer, als es an der Tür klingelte. Sie ging zum Türöffner und nahm den Hörer in die Hand. „Ja Hallo, bei Yagami“, murmelte sie durch die Sprechanlage. „Ja Guten Tag, ich habe ein Paket für Taichi Yagami.“ „Das ist mein Bruder, kommen Sie bitte in den zehnten Stock.“ Kari hing den Hörer zurück und öffnete die Haustüre, nach zwei Minuten tauchte ein Paketzusteller auf. Kari nahm das Paket entgegen und unterschrieb, sie schloss die Türe wieder hinter sich zu und lächelte als sie las, von wem das Paket war. Es war von Mimi. Kari nahm das Paket mit ihr Zimmer und stellte es in ihren Schrank, damit Tai es nicht finden würde. Sie würde es ihm morgen um Mitternacht überreichen, als zusätzliche Überraschung. Am nächsten Tag klopfte Kari ruhig an Tais Zimmertüre an, sie wartete bis er sie hereinbat und öffnete die Türe. „Tai? Kannst du mich vielleicht gleich zu T.K fahren?“ Tai sah von seinem Rechner zu seiner Schwester. „Wann denn? Du weißt doch, dass ich Samstagabend immer mit Mimi skype.“ „Ja, so gegen sieben?“ Tai überlegte, eigentlich war es genau die Zeit, in der er eigentlich mit Mimi sprach. Er freute sich schon und nachher wäre sie enttäuscht, wenn er sich nicht meldet. Aber er wollte schließlich auch nicht, dass seine Schwester abends alleine durch die Gegend lief. Er sah auf die Uhr am Rechner, in einer Stunde müsste er dann los und würde cirka eine halbe Stunde brauchen. "Okay", murmelte er schließlich. Er nahm sein Handy und schrieb Mimi, dass er sich heute etwas später bei ihr melden würde, da er Kari noch fahren würde. Sie saßen in Tais Auto und Kari machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem. „Vielen Dank, dass du mich fährst“, richtete sie an ihren Bruder. „Kein Problem, Kröte“, erwiderte er gleich. Kari zog ihr Handy hervor und sah wieder zu ihrem Bruder. „Wir müssen kurz zu Sora“, sprach sie ernst zu Tai. Der sah kurz zu ihr, ehe er seinen Blick wieder auf den Verkehr richtete. „Warum das denn?“ „Sora, hat etwas von Matt für T.K“, erklärte sie. Tai verzog sein Gesicht. „Und warum schickt es Matt dann nicht gleich zu T.K?“, fragte er gleich nach. „Das weiß ich doch nicht, bitte Tai.“ Der Braunhaarige sah auf die Uhr vom Auto. Jetzt würde er noch länger unterwegs sein, weil er erst noch den Umweg zu Sora fahren musste. „Man du nervst“, erwiderte er beleidigt, doch nickte schließlich leicht mit dem Kopf. „Du bist der beste Bruder der Welt“, flötete sie fröhlich und lächelte ihn an. „Und warum muss ich jetzt auch noch mit hoch kommen?“, fragte er nach, als sie bei Sora vor der Türe standen. Dafür musste er extra ewig einen Parkplatz suchen, anstatt einfach vor der Türe zu warten. „Weil es schwer ist“, erwähnte sie beiläufig. Tai seufzte genervt, er hatte jetzt echt keine Lust hier ewig durch die Gegend zu fahren. Sora öffnete die Türe und ließ sie eintreten. „Steht im Wohnzimmer“, erwiderte sie gleich. Tai ging durch die Mädchen durch und erreichte in schnellen Schritten das Wohnzimmer, plötzlich wurde es hell. Izzy, Joe, T.K, Davis, Ken, Yolei und Cody sprangen aus ihren Verstecken und alle gemeinsam riefen sie. „Überraschung.“ „Was?“, fragte Tai irritiert und sah seine Freunde nacheinander an. Kari und Sora blieben rechts und links neben ihm stehen. „Natürlich feiern wir dein Geburtstag, ob du willst oder nicht“, erklärte Sora. Tai rollte mit den Augen, schon stand Davis mit einem Bier vor ihm und hielt ihm seines entgegen. „Komm schon Alter, du wirst 20, können wir das bitte gebührend feiern?“ Tai grinste leicht, hier würde er jetzt wohl nicht mehr raus kommen. „Ich rufe erst noch kurz Mimi an, damit...“ „Brauchst du nicht, sie weiß schon Bescheid, ich hab gestern mit ihr geskypt. Sie wünscht dir einen schönen Abend und du sollst ihn genießen, das Gleiche sagte auch Matt“, redete Sora gleich dazwischen, um Tai seine Sorgen zu nehmen. Er sah zu der Rothaarigen, nahm das Bier von Davis entgegen und stieß mit ihm an. „Na dann, zum Wohl.“ Kari lächelte und ging zu ihrem Freund, sie setzte sich auf seinen Schoß und gab ihm einen Kuss, während Takeru seine Arme hinter ihrem Rücken verschloss. „Also, da unsere Singsternchen nicht da sein, werde ich mich um die Musik kümmern“, erklärte Yolie stolz. „Was? Nein, ich mach das“, erwiderte Davis und ging zum Laptop neben Izzy, um sich die Playlist anzusehen und wählte einen Song aus. „Purple rain? Genau deswegen, lässt man dich nicht die Musik auswählen“, sprach die Lilahaarige dazwischen und klickte auf ein anderes Lied. „Keiner will eure dämlichen Boybands hören“, erwiderte der Igelkopf und klickte das nächste Lied an. „Dein Ernst“, schrie die Brillenträgerin empört auf und zog an dem Laptop, doch Davis nahm die andere Seite und zog ebenfalls daran. „Mein Laptop“, nuschelte Izzy besorgt und folgte mit seinen Augen, seinen Laptop wie er hin und her gezogen wurde, bis Davis kräftiger daran zog, ihn Yolei entglitt und der Laptop auf den Couchtisch schlug. „Seid ihr verrückt geworden?“, fragte Izzy aufgebracht nach und nahm seinen Rechner an sich. „Ihr habt meinem Laptop beide nicht mehr anzufassen“, stellte er ernst klar. Tai beobachtete das Szenario und fing gleich laut zu lachen an. „Seid ihr bescheuert.“ Nachdem Izzy seinen Laptop zurückerobert hatte, lief es wieder relativ ruhig ab. Auch wenn Tai zunächst nicht hatte feiern wollte, so war er jetzt doch froh, dass seine Freunde sich seinetwegen soviel Mühe gegeben hatten. Das Essen war lecker, die Getränke waren nach seinem Geschmack und die Musik war... Na ja Izzy gab sich Mühe. Takeru hielt ein Glas mit brauner Flüssigkeit vor das Gesicht des Brünetten. „Ein Gruß von meinem Bruder“, erklärte der Jüngere. Tai nahm grinsend das Getränk entgegen. Sein liebster Whisky, er stieß mit Takeru an, genoss den edlen Tropfen. T.K verzog etwas das Gesicht, was Tai zum lachen brachte. „Was? Jetzt sag bloß nicht, dass er dir nicht schmeckt?“, fragte er gespielt beleidigt nach. „Na ja, wäre jetzt nicht meine erste Wahl.“ Tai schüttelte seinen Kopf. Matt würde den Whisky zu schätzen wissen, es war immerhin auch ihr Getränk, welches sie eigentlich immer tranken, wenn sie ausgingen. Um kurz vor 12 versammelten sie sich alle um Tai und Izzy spielte den Song. `Happy Birthday´ an. Kari war die Erste die sich ihren Bruder in die Arme warf, ihm ein Küsschen auf die Wange drückte und alles Gute wünschte, auch Sora zog den Älteren etwas näher an sich ran und beglückwünschte ihn. Nach und nach beglückwünschten ihn alle, bis Joe das Schlusslicht bildete. „Alles Gute, Tai“, sagte er freundlich. „Danke Joe, warum hast du eigentlich deine Freundin nicht mitgebracht?“, fragte er nach. „Ich freue mich sie euch bald richtig vorzustellen, aber heute ging es um dich“, erklärte er. Tai grinste, er fischte nach seinem Handy und erkannte zwei Nachrichten. Die erste die er öffnete war von Matt. -Alles Gute zum Geburtstag Alter, hoffe der Whisky hat geschmeckt, beim nächsten Mal wieder zusammen okay? Feier noch schön und wir sehen uns bald wieder. LG Matt- Er lächelte und öffnete die nächste Nachricht, die von Mimi stammte. -Mein Schatz, alles Liebe zum Geburtstag, ich wäre so gerne bei dir, aber in Gedanken bin ich die ganze Zeit bei dir. Ich hoffe mein Geschenk gefällt dir. In Liebe deine Mimi.- Geschenk? Was für ein Geschenk? Es war wohl noch nicht angekommen – dachte er und vergub sein Handy wieder in seiner Tasche. „Alles okay? Haben sie sich gemeldet?“, fragte Kari nach. Tai nickte „Ja schon, aber Mimi hat mir wohl was geschickt, aber ist wohl nicht rechtzeitig angekommen“, erwiderte er betrübt. Kari lächelte. „Doch, ist es...“ Tai sah seine Schwester ernst an und sagte ihr mit seinem Blick, das sie fortfahren sollte. „Es kam gestern an, aber du hast erst heute Geburtstag, also solltest du es erst jetzt bekommen“, erklärte sie lächelnd. „Wo ist es?“ „Jetzt in deinem Zimmer, auf deinem Bett. Ich wollte es erst mitnehmen, aber ich dachte mir, dass du wohl doch lieber alleine wärst, wenn du es auspackst.“ „Ich muss los, Leute Danke für alles, aber ich bin weg.“ Tai wartete die Reaktion seiner Freunde gar nicht erst ab, er hob noch seine Hand zum Gruß, nahm die Schlüssel und ging. Er nahm sich ein Taxi, da er zu viel getrunken hatte und würde sein Auto am nächsten Tag abholen. Tai erreichte sein Zimmer, schaltete das Licht ein und sah gleich das Paket, das auf seinem Bett stand. Er lächelte und war wahnsinnig gespannt, was Mimi ihm geschickt hatte. Er nahm es in die Hand, zog ein Taschenmesser aus seiner Schreibtischschublade und öffnete das Paketband. Er blickte hinein und gleich musste er schmunzeln. Das ganze Paket war voll mit vielen kleinen und größeren Geschenken, er wusste gar nicht welches er als erstes herausziehen sollte. Einzelne Fotos auf denen sie zusammen drauf waren und zufrieden lächelten holte er zuerst heraus und legte sie, nachdem er jedes Einzelne gemustert hatte, auf sein Nachttisch. Dann nahm er sich eine CD heraus und legte diese in seine Steroeanlage, er dachte dass es wahrscheinlich ein Lied war, welches ihr gefiel, doch schon hörte er ihre Stimme. Er hielt in seiner Bewegung inne und starrte zu den Boxen. ´Hallo Schatz, ich mal wieder, also ich weiß ja nicht wo du gerade dran bist` Tai hörte seine Freundin kichern und musste ebenfalls lächeln. `Auf jeden Fall, werde ich etwas machen, was ich wohl niemals machen würde, würdest du mir gegenüber stehen. Ich singe für dich, wenn es dir nicht gefällt, mach es einfach aus. Ich bin auch nicht beleidigt, wahrscheinlich ist es gar nicht gut.´ plapperte sie drauf los und wieder musste Tai schmunzeln. Mimi begann zu singen. Sie sang ein Song von Vanessa Carlton, das den Titel A thousand miles trug. Tai kannte das Lied vorher nicht, aber das spielte auch keine Rolle, konnte der Yagami sich mehr als gut denken, warum sie gerade dieses Lied wählte. Ihre Stimme zu hören war schon Geschenk genug, dann der Gesang. Er schmunzelte, er hatte sie einmal in ihrer Beziehung singen gehört und da hatte er sich auch eher angeschlichen und jetzt konnte er es sich immer wieder anhören, wenn er dazu Lust hatte und ihr Stimme klang einfach traumhaft. Das Lied spielte auf Replay weiter und nach einiger Zeit konnte er es sogar mitsingen. Er durchstöberte weiter das Paket und zog einen kleinen Frosch heraus um den ein Brief gewickelt war. Er verstand nicht gleich, warum sie ihm einen Froschanhänger schenkte. Er faltete den Brief auseinander und als er die paar Zeilen las, konnte er sich nicht halten vor lachen. -Ein Frosch, erinnerst du dich, als wir mal zusammen auf einem Vergnügungspark waren? Du wolltest mir ein Kuscheltier schenken. Einen Frosch, Frosch küssen, Prinz und so, aber du warst schlecht. Warst du wirklich. Jetzt kann ich es ja sagen. Aber du hattest ja mich und ich war gut... ;) Damit du beim nächsten Mal besser bist, eine kleine Anleitung - Tai schüttelte noch immer fassungslos den Kopf, als er einen gelben Schal von ihr herauszog, der ihr Lieblingsparfüm trug. Es roch nach ihr, wenn es auch nicht so gut wie auf ihrer Haut roch, aber der frische Frühlingsduft schlich ihm gleich in die Nase und er sog den Geruch tief ein. Er lächelte, als er den Schal um seinen Hals legte und sich ihr ein wenig näher fühlte. Dann durchstöberte er das Paket weiter und fand ein kleines Geschenk, das in Geschenkpapier eingewickelt war. Dieses packte er aus und lächelte wieder. Es war ein Mercedes-Benz C-Klasse als Modellauto, also das Auto welches er im wahren Leben fuhr und durch ihre Hilfe gemeinsam mit Matt fertig restaurieren hatte können. Er lächelte als er die durchsichtige Verpackung in seinen Händen hielt. Wie süß konnte ein Mensch eigentlich sein? Sie hatte sich so viel Mühe gegeben und so viel Liebe hineingesteckt. So ein schönes Geschenk hatte er noch nie von Jemanden bekommen und wieder einmal wurde ihm bewusst, wie sehr sie ihm fehlte. Zuletzt zog er zwei Umschläge heraus. Den größeren Brief öffnete er sofort und fand ein weiteres Foto vor, doch dieses Foto war anders, als die Fotos die er zuvor aus dem Paket geholt hatte. Noch immer starrte der junge Mann das Foto an und schluckte schwer. Es war ein schwarz-weiss Bild von Mimi, die ein Hauch von nichts trug. Sie hielt ihre Arme ein wenig vor ihrem Oberkörper, aber dennoch waren ihre Brüste gut zu erkennen, sie blickte mit dem Kopf leichte nach unten und sah nicht in die Kamera. Ihre Haare waren offen und leicht gelockt und sie sah verdammt heiß aus. Er fuhr immer wieder mit seinem Daumen über das Foto über ihre weiblichen Rundungen, die er jetzt viel lieber berühren wollte, als das Foto. Wie er sich doch nach ihr sehnte und doch würde er dieses Foto niemals hergeben. Zum Schluss öffnete er den letzten Umschlag, der etwas kleiner war und Tai zog einen Brief heraus. Er faltete den Brief auseinander und begann zu lesen. - Hallo Schatz, zuallererst möchte ich dir von ganzen Herzen zu deinem Geburtstag gratulieren und ich hoffe es ist der letzte Geburtstag den wir getrennt voneinander feiern müssen. Ich bin traurig, dass ich jetzt nicht bei dir sein kann, hoffe aber dass du dennoch einen wunderschönen Tag hast. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal für alles was du für mich getan hast bei dir bedanken. Ich bin so unendlich froh, dass ich dich an meiner Seite weiß, auch wenn ich dich zur Zeit nicht sehen kann, aber ich weiß, dass wir es schaffen können, dass unsere Liebe ausreicht und immerhin haben wir schon fast zwei Monate geschafft. Du bist und bleibst der Beste und ich liebe dich von ganzen Herzen. Ich zähle die Tage bis wir uns endlich wiedersehen und kann es kaum mehr erwarten. Ich denke an Dich, die ganze Zeit und bin bei dir, vergiss das nicht. In Liebe Mimi.- Tief gerührt faltete er den Brief wieder zusammen und legte ihn zurück in den Umschlag. Unendlich viel Wehmut machte sich in seiner Brust breit und obwohl ihn das Geschenk wahnsinnig erfreute und er immer noch fasziniert war, an welche Kleinigkeiten sie sich zurückerinnerte und auch ihn wieder erinnern ließ, wurde er traurig. Traurig, dass sie nicht da war. Traurig, dass er ohne sie feiern musste. Traurig, dass es noch viel zu lange dauern würde, bis sie sich wiedersehen würden. Er sah sich noch einmal die Geschenke an, während er ihr Lieblingsparfüm roch und ihre Stimme durch die Boxen hörte. Er schloss seine Augen und konnte das Brennen in seinen Augen nicht ignorieren, das ihn abermals daran erinnerte, dass er Mimi vermisste und sich nach ihr sehnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)