Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 325: Einen Schritt voller Verwirrung -------------------------------------------- Ich verstehe das nicht. Was ist da vorhin passiert? Er war doch kaum raus aus dem Knast, da hat ihn diese Detective mitgenommen. Die, die für Setos Fall verantwortlich ist. Aber es sah nicht aus, als wär der Alte verhaftet worden. Aber warum sollte sie ihn dann mitnehmen? Oder hat er sie gefragt, ob sie ihn mit in die Stadt nimmt, statt den scheiß Bus zu nehmen? Nein, dass kann ich mir nicht vorstellen. Also was ist da passiert? Wieso sind wir auch nicht ausgestiegen oder haben näher geparkt, damit wir mehr mitkriegen? Vermutlich, weil ich auch so schon ein Nervenbündel war und Seto wohl gedacht hat, dass ich sonst zusammenklappe? Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Aber dann wüssten wir jetzt wenigstens, was da vor sich gegangen ist und warum die Detective mit ihrem Partner den Sack mitgenommen hat. Als ich nach dem inneren Türgriff greife fällt mein Blick auf mein Hand. Scheiße sehen meine Fingernägel aus... ich muss mich echt mehr am Riemen reißen. Das geht echt nicht, dass ich sie mir fast bis aufs Nagelbett abgefressen hab. Ich brauch dringend einen Termin in einem Nagelstudio. Eine Maniküre und vielleicht Gel-Nägel, bis sie mir nachgewachsen sind. Bei der Gelegenheit könnte ich auch gleich zum Friseur und mein Frisur nachschneiden lassen. Beim Aussteigen aus Setos Wagen fällt mir mein Spiegelbild im halbverspiegelten Seitenfenster auf. Selbst das Make up kann meine Augenringe nicht vollständig abdecken. An den Übergängen am Gesichtsrand kann ich sehen, wie blass ich eigentlich bin. Überhaupt seh ich mehr als fertig aus. Ich muss mein Leben endlich wieder in den Griff kriegen. Wenn ich doch nur wüsste, warum Detective Nagasato den verrückten Clown mitgenommen hat. Seto kommt um den Wagen. Erst jetzt fällt mir auf, dass es sich dabei um einen kleinen Sportflitzer handelt. Hätte ich nicht so viel im Kopf, dann würde ich mir das Auto genauer anschauen und überlegen, ob ich mir nicht so einen zulege. Doch jetzt ist nicht die Zeit für solche Überlegungen. Als ich wieder zu Seto schaue steht dieser schon am Eingangstörchen zum Vorgarten des Strandhauses und wartet auf mich. Er lässt mir den Vortritt und noch auf dem Weg geht die Tür auf. Ich kann einen besorgt dreinschauenden Hiroto sehen, der an der Tür auf uns wartet. Als ich die zwei Stufen hochgestiegen bin, umarmt er mich sofort und zieht mich eng an sich heran. Auch ich schlinge meine Arme fest um ihn und vergrabe für einen Moment mein Gesicht an seiner Halsbeuge. Hiroto riecht so gut und am liebsten würde ich ihn jetzt hoch in unser Zimmer schleifen. Sex hilft mir so gut dabei abzuschalten und den Kopf frei zu kriegen. Dann existiert der Psycho nicht mehr, der mir in den letzten Wochen das Leben so vergällt hat. Das Problem sind nur die Zeiträume zwischen dem Sex. Die Zeit, in der Hiroto reden möchte. Versteht er denn nicht, dass ich darüber nicht reden will? Nicht über den Mistkerl, nicht über meine Kindheit oder Jugend oder sonst etwas, was mit ihm zu tun hat. Hiroto fragt mich, wie es war und der Anflug von Verlangen verebbt. Wäre er nicht vorzeitig entlassen worden, dann hätten ich jetzt noch knapp drei Jahre meine Ruhe gehabt. Dann hätte dieses Monster keine Gelegenheit mehr, mir die Firma streitig zu machen, denn dann wäre ich längst volljährig. Daher bin ich Seto umso dankbarer, dass er mir geholfen hat. Seine Anwälte waren echt spitze und haben meine Firma und mich vorerst vor dem Zugriff des Gestörten abgesichert. Wenn er es also drauf anlegt, dann wird er rechtliche Schritte gegen die Maßnahmen einleiten müssen und dann werden ihn diese Anwälte zerfetzen. Das haben sie mir zugesichert. Aber man weiß ja nie, was vor Gericht so passiert. Richter können ja doch recht unberechenbar sein. Da ich nicht geantwortet habe, schaut Hiroto nun zu Seto, der hinter mir die Haustür schließt. Ich löse mich von meinem Geliebten und bin erstaunt darüber, dass niemand hier im Wohnraum ist. Doch dann seh ich die anderen: Vor der Terrassentür, wie sie aus dem Garten zu uns schauen. Interessiert. Neugierig. Okay, Ryou und Noa wirken etwas konfus und können scheinbar nicht das plötzliche Interesse der anderen an unserer Heimkehr nachvollziehen. Isono verscheucht die anderen von der Terrassentür und kommt dann ins Haus. Er schließt die Tür wieder hinter sich und geht in die Küche. Dort beginnt er uns einen Tee aufzubrühen und wir setzen uns an den Frühstückstisch. Hiroto fragt ungeduldig ein drittes Mal, wie es war. Ob wir ihn gesehen haben? Er uns gesehen hat? Worte gewechselt wurden? Welche Worte es waren? Ich würde ihn am liebsten wegschicken, denn im Moment wirkt er eher wie Mokuba, wenn dieser über irgendetwas alles wissen möchte. Dafür hab ich einfach gerade keine Kraft und Energie. Dann erzählt Seto von dem, was vor dem Gefängnis geschehen ist. Währenddessen setzt Isono uns Tassen mit frischem Tee vor und reicht mir ein Milchkännchen. Ich lass reichlich von der Milch in den Tee fließen und rühre um. Hirotos Mund steht überrascht offen, als Seto an dem Punkt in der Erzählung kommt, in der Detective Nagasato auftritt. Anders wie Isono. Andererseits lässt sich Isono selten so etwas wie Überraschung anmerken. Obwohl... an Weihnachten wirkte er doch sehr überrascht über Setos Schritt, ihm ein Drittel der Firma zu schenken. Ich richte mich kerzengerade auf und fragte Isono direkt, ob er was dazu weiß. Alle Blicke am Tisch richten sich erst auf mich, dann auf den Ältesten in der Runde. Er nickt. In aller Seelenruhe berichtet er davon, dass nach unserer Abfahrt Detective Nagasato angerufen habe. Dann nippt er an seinem Tee und ich frag mich unwillkürlich, ob er das absichtlich macht... uns auf die Folter spannen. Dann platzt aus mir die Frage heraus, was sie wollte. Wieder richten sich alle Blicke auf mich. Ja, Tschuldigung, aber können wir mal zum Kern kommen? Isono räuspert sich und erklärt, dass er Detective Nagasato kontaktiert hatte, nachdem ich alles von meinem Vater erzählt hatte. Er habe ihr von dem vermeintlichen Mord an meinem damaligen besten Freund erzählt und sie gebeten, sich nochmal die alte Fallakte anzuschauen. Tatsächlich hat die engagierte Polizeibeamtin irgendwie einen Beschluss erwirken können, damit sie sich in dem alten Loft meines Vaters umsehen durfte. Scheinbar hat sie was gefunden und dann ein forensisches Team dazu gerufen, dass mit Spezialgeräten kam und tatsächlich etwas gefunden hat. Etwas? Nein. Jemanden. Und plötzlich wird ein schrecklicher Verdacht zur Gewissheit. Man hat eine Kinderleiche hinter einer der Wände gefunden. Sie haben meinen damals besten Freund gefunden. Endlich! . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)