Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 293: Einen Schritt, der Fragen aufwirft ----------------------------------------------- Ich liebe Katsuyas Essen. Es schmeckt einfach großartig und weckt immer wieder Gefühle in mir, die mich an meine frühe Kindheit erinnern. Eine Kindheit, die glücklich war. Bei unseren Eltern. Bevor diese starben. Gefühle, die schön sind und mich für einen Moment normal fühlen lassen - etwas was selten genug vorkommt. Kaum sind wir mit dem Mittagessen fertig springt Mokuba auf und fordert Honda zu einem ausgedehnten Street Combat-Turnier auf. Es geht wohl darum einige Punkte ihrer Diskussion zu erproben und zu schauen, wer von ihnen mit seiner Einschätzung richtig liegt. So ganz hab ich es nicht verstanden, aber das muss ich auch gar nicht. Yugi fragt, ob er beim Abwasch helfen soll und mein Streuner schüttelt den Kopf. Also steht auch der kleine Punk auf und folgt meinem Bruder und dem besten Freund meines Geliebten. Mir ist klar, dass das bedeutet, dass ich wohl gerade zum Spüldienst verdonnert wurde. Aber das ist mir egal, solange mein Streuner bei mir ist. Daher lächle ich ihn an und beug mich zu ihm, um ihn noch einmal 'richtig' zu küssen, jetzt wo wir alleine in der Küche sind. Katsuya scheint den Kuss zu genießen und doch ist da etwas, was ihn hemmt. Also lös ich unseren Kuss wieder und blicke ihn fragend an. Er lächelt mich noch einmal kurz an, dann seufzte er sanft und meint, es gibt da etwas, dass er mir erzählen muss. Das klingt jetzt aber nicht gut. Das klingt nach etwas, was ich nach den drei Stunden vor Otogis Haus nicht hören möchte. Ja. Ich stand geschlagene drei Stunden vor Otogis Haustür und hab geklopft, geklingelt und gerufen. Doch keiner hat aufgemacht und das obwohl ich sehr wohl weiß, dass jemand da war. Einerseits stand sein Auto in der offenen Garage, andererseits hat er auch Hausangestellte, die immer da sind. Aber okay... ich werde mein Gespräch mit ihm schon noch bekommen. Katsuya beginnt das Geschirr zusammen zu räumen und ich helfe ihm. Mit ruhiger Stimme beginnt er, dass er endlich heraus gefunden hat, was Mokuba in den letzten Wochen hat. Ich schau überrascht zu ihm und er schenkt mir kurz einen ernsten Blick. Dann trägt er das Geschirr vom Tisch zur Spüle. Innerlich fress ich mir gerade die Fingernägel ab. Warum foltert mich mein Streuner so? Er beginnt Wasser in eines der Becken laufen zu lassen und wendet sich wieder zu mir. Dann offenbart er mir, dass Mokuba romantische Gefühle für ihn hegt. Im ersten Moment weiß ich nicht, ob das ein Scherz sein soll. Doch schnell wird mir klar, dass das Katsuyas Ernst ist. Es macht mich betroffen. Mokuba... hegt romantische Gefühle für Katsuya? Warum? Wie? Seit wann? Vielleicht... hatte er schon Gefühle, bevor wir zusammen gekommen sind und hat sie zurück gestellt, nachdem er gemerkt hat, dass ich... Da spüre ich plötzlich eine Hand an meiner Wange, die mich sofort aus meinen Gedanken reist und wieder ins Hier und Jetzt bringt. Ich schau in die warmen, bernsteinfarbenden Augen meines Streuners. Dann kann ich kaum glauben, was dieser mir sagt: Wir dürfen Mokuba nicht erkennen lassen, dass wir es wissen. Das versteh ich nicht und ein gigantisches WARUM steht mir offensichtlich ins Gesicht geschrieben. Also erzählt mir Katsuya, wie er das heraus gefunden hat, was mit Mokuba los ist. Ich zieh dabei nur kritisch meine Augenbrauen hoch. Mir liegt es auf den Lippen zu sagen, dass er da Yugi in eine ziemlich heikle Situation gebracht hat. Aber mein Streuner wird das schon selbst wissen. Und auch wenn ich es nicht gut heißen kann bin ich dankbar dafür, dass wir endlich wissen, was los ist. Aber wie geht es jetzt weiter. Mein blonder Streuner dreht das Wasser ab und beginnt den Abwasch. Dann reicht er mir das Geschirrstück und ich spül es mit klarem Wasser ab, bevor ich es kurz in den Geschirrkorb stelle. Wir überlegen beide hin und her, doch irgendwie ist alles was uns dazu einfällt nicht wirklich das Wahre. Plötzlich ertönt hinter uns ein Räuspern, was uns beide zusammenfahren lässt. Fast wäre mir der Teller aus der Hand geglitten. Wir drehen uns synchron etwas um, und sehen, wie Akito dort mit einer Dessert-Schale sitzt und einen Obstsalat löffelt. Er lächelt uns väterlich an. Nicht Gozaburo-väterlich, sondern wie Mokubas und mein leiblicher Vater. Eben gütig, klug und erfahren. Ich nehme ein Handtuch vom Haken, trockne mir kurz die Hände und reich es Katsuya, der es mir gleich tut. Dann gehen wir zurück zum Esstisch und Akito bittet uns mit einer Geste Platz zu nehmen. Also setzen wir uns ihm gegenüber. Kann es sein, dass Akito auch weiß, dass Mokuba in Katsuya verliebt ist? Was für eine dumme Frage. Wann wusste Akito mal nicht, was bei Mokuba oder mir los war? Natürlich hat Akito das gewusst und er gibt es auch zu. Also frag ich ihn, was wir nun tun sollen. Akito meint nur, dass Yugi da schon den richtigen Riecher hatte: Einfach nichts. So tun, als wüssten wir von nichts. Ich kann kaum glauben, was ich da höre. Nichts tun? Mich dumm stellen? Aber Mokubas Gefühle... Weiter komme ich nicht, als Akito mir die Hand auf die Schulter legt und mich zum Verstummen bringt. Manchmal schwärmen Teenager in der beginnenden Pubertät für jemand Unerreichtes. Das kann ein Star sein oder eben jemand in ihrem Umfeld, bei dem sie aber keine Chance haben. Das gehört zum Erwachsenwerden einfach dazu. Aber diese Gefühle werden sich legen und dann wird Mokuba für jemand, der für ihn erreichbar ist, etwas empfinden. Kann es wirklich so einfach sein? Doch ... und dann stocke ich selbst und werde unsicher. Ich blicke zu Katsuya und hab Angst vor der Antwort auf meine nicht gestellte Frage. Dieser blickt nur erkundigend zu mir. Aber es ist wieder Akito, der das Wort an mich richtet und meint, dass ich mir darüber keine Gedanken machen muss. Ich blicke zu meinem langjährigen Vertrauten und versuche zu ergründen, ob dieser tatsächlich meine Frage erahnt hat. Als Katsuya nachfragt, worüber ich mir keine Gedanken machen muss antwortet Akito ihm: Mokuba hegt erst seit kurzem romantische Gefühle für Katsuya. Es ist kein Gefühl, dass schon länger in meinem kleinen Bruder heran reift. Vermutlich hat es sich einfach entwickelt, weil Katsuya nun fester Bestandteil unseres Lebens ist und er auf irgendjemand diese Gefühle übertragen muss. Dann richtet sich Katsuyas Blick auf mich und schaut mich forschend an. Schließlich meint Katsuya, dass er Mokuba sehr lieb hat, aber er nur mich liebt. Mein Herz macht einen Hüpfer. Niemals würde er mit Mokuba anbandeln, da er 'nur' einen Bruder in ihm sieht. Ich solle mir also gar nicht erst irgendein Unsinn ausdenken, wie zum Beispiel mit ihm Schluss zu machen, damit Mokuba nicht mehr sieht, was er nicht haben kann oder gar Mokuba eine Chance bei ihm haben würde, denn das hätte er dann immer noch nicht. Ich muss schmunzeln. Dann zieh ich Katsuya in einen innigen Kuss, während Akito langsam vom Tisch aufsteht und zur Spüle geht, um die letzten drei Geschirrstücke, inklusive seiner Schale, kurz abzuwaschen. Für einen Moment hatte ich wirklich Angst, dass ich eventuell eine Entscheidung treffen muss, mit der weder ich, noch Mokuba wohl glücklich gewesen wäre. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)