Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 264: Einen Schritt der Reue ----------------------------------- Ich schau Katsuya nach, nachdem er langsam aufgestanden ist, um auf wackligen Beinen ins Badezimmer zu gehen. Dann spür ich eine Hand auf meiner Schulter. Als ich aufblicke sehe ich Katsuyas Dad mich sanft anlächeln. Er meint ruhig zu mir, dass ich nichts Böses wollte und mir daher keine Vorwürfe machen soll. Wenn es nur so einfach wäre. Er fragt mich, ob ich nach dem letzten Gespräch mit Katsuya nicht gewusst habe, was das für ein Restaurant ist, in dem ich das Oyakodon besorgt habe. Ich lasse meinen Kopf hängen und höre plötzlich Mokuba zischen, dass ich das ganz genau wusste. Erschrocken schau ich zu meinem Bruder, der mich immer noch böse und giftig anschaut. Nur zögerlich blicke ich wieder zu Katsuyas Dad, der mich verwirrt mustert. Seit ich von Katsuyas Tante weiß hat mich die Frage nicht losgelassen, warum sie sich von ihm abgewendet hat. Warum gibt sie ihm die Schuld, der nichts für all das kann? Diese Frage wollte ich ihr stellen und deshalb hab ich mich von einem Freund - welcher spielt keine Rolle - eben zu diesem Restaurant fahren lassen. Doch ich kann Mokuba hören, wie er Otogis Name zischt. Mokubas Abscheu ist kaum zu ertragen für mich, aber das hab ich wohl verdient. Jonouchi Senior spürt wohl, wie mich diese Reaktion meines Bruders entmutigt und legt mir wieder bestärkend die Hand auf die Schulter. Möchte, dass ich weiter erzähle. Als ich das Restaurant betrat blieb ich sofort an der Bilderwand hängen. Sofort strahlte mir Katsuya auf zahlreiche Bilder entgegen. Ich hab ihn ja erst in der Oberstufe kennen gelernt und irgendwie find ich die Bilder, auf denen er als Kind abgebildet ist faszinierend. Da sprach mich auch schon die Frau mittleren Alters an. Sie lächelte und fragt mich, ob ich einen Tisch möchte. Früher war ich immer der direkte Typ und das möchte ich mir bewahren, also hab ich ihre Frage verneint. Ich hab mich vorgestellt und direkt gesagt, dass ich mit Katsuya befreundet bin. Das wir ein Paar sind, hab ich nicht auf den Tisch gepackt, denn ich wollte Katsuya nicht einfach so vor eigentlich Fremden outen. Obwohl ... nach dem großformatigen Bild von uns, wie wir uns küssen, dass nach Valentinstag in der auflagenstärksten Tageszeitung erschienen ist, ist das wohl eine obsolete Überlegung, oder? Die Frau schien überrascht zu sein, strahlte mich aber dann an und bot mir doch einen Platz an einem der hinteren Tische, nahe der Küche an. Sie schien sehr daran interessiert mehr über ihren Neffen zu erfahren, doch ich wollte nicht einfach in eine Plauderei verfallen. Daher hab ich ihr meine Frage gestellt. Erst wirkte sie erschrocken, doch dann senkte sie schuldbewusst ihren Blick. Sie erklärt mir, dass sie damals nicht voll im Bilde war und die Tat ihres Bruders - Katsuyas Dad - nicht richtig einordnen konnte. Als sie es dann konnte habe ihre Schwägerin - Katsuyas Mom - sie nicht reingelassen und gebeten nicht wieder zu kommen. Diesem Wunsch habe sie entsprochen. Ich sehe in Jonouchi Seniors Augen, dass das keine neue Information für ihn ist. Er hat das schon gewusst, dass seine Schwester sich auf Bitten seiner Ex-Frau von Katsuya fern gehalten hat. Aber wenn er das weiß, warum hat er Katsuya das niemals erzählt? Immerhin denkt mein Streuner bis heute, dass seine Tante sich von ihm abgewendet hat und ihm die Schuld an den Entwicklungen von damals gibt. Seine Tante sehnt sich wirklich nach Kontakt, denn immerhin bat sie mich das Essen, welches Katsuya früher als Kind so gern gegessen hat, mitzunehmen. Das mit der Spezialsauce oder das es einen Trigger auslöst, dass wusste ich nicht. Hätte ich auch nur vermutet, dass es ein Essen gibt, welches auf Katsuya ähnlich wirkt, wie westliches Essen auf mich, ich hätte mir das Zeug nicht mitgeben lassen. Darauf geb ich Brief und Siegel. Katsuyas Dad lächelt traurig und meint dann, dass es wirklich Katsuyas Lieblingsessen als Kind gewesen ist. Dann fügt er nach einer kurzen Pause hinzu, dass der alte Mann - dem das Restaurant damals gehörte und der sich an meinem Streuner vergangen hat - ihm das immer zubereitet hat. Nach dem der Missbrauch begonnen hat, habe Katsuya immer häufiger das Essen abgelehnt, bis er es schließlich nicht mal mehr mit einem Blick gewürdigt hat. Mir wird bewusst, was ich da angerichtet habe. Warum mein Streuner dieses Gericht, obwohl es eines der Basics ist, nie gekocht hat. Welch schwere Wunde ich dem Menschen, den ich über alles liebe zugefügt habe. Völlig am Boden zerstört lasse ich meinen Kopf hängen. Dass ich Katsuya so sehr verletzt habe und die Achtung meines Bruders, weil ich hinter Katsuyas Rücken in diesem Restaurant war, verloren habe, macht mir unheimlich zu schaffen. Nur am Rande spüre ich, wie sich eine Träne aus meinem Auge löst und über die Wange rollt. Doch was ich ganz deutlich spüre ist die Umarmung meines Bruders, der seine Stirn an meine lehnt. Der mich wieder seinen dummen, großen Bruder nennt. Aber dieses Mal liegt keine Schärfe und Abscheu in seiner Stimme. Er streicht mir die Träne fort und nur zögerlich wage ich ihn anzuschauen. Dann geht die Badezimmertür auf und Katsuya kommt heraus. Ich löse mich von Mokuba, stehe auf und geh zu meinem Streuner. Dieser mustert mich erschöpft, als ich zu ihm gehe. Dann knie ich mich vor ihn, beuge mich vor und bitte ihn um Verzeihung. Er weicht einen halben Schritt zurück, bevor auch er sich hinkniet, mich an den Schultern packt und mich etwas hochzieht, so dass wir uns ansehen können. Dann zieht er mich in seine Arme und drückt mich fest an sich. Ich kann nicht anders als ihn mit meinen Armen zu umschlingen und festzuhalten. Die Angst, dass er sich von mir abwenden könnte ... mich verlassen könnte, weil ich so etwas Dummes getan habe, ist unerträglich und lässt den Wirbelsturm in mir wieder aufpeitschen. Doch Katsuya hält mich sicher in seinen Armen und lässt nicht zu, dass mich der Sog wieder mitreist und umherwirbelt. Mir ist es völlig unverständlich, wie Katsuya mir gegenüber so wohlwollend sein kann, nachdem ich seine Privatsphäre derartig verletzt und einen so heftigen Trigger ausgelöst habe. Ich ... wäre an seiner Stelle einfach nur wütend und enttäuscht ... doch mein blonder Streuner flüstert mir nur zu, dass schon alles wieder gut werden wird. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)