Warrior von Kupferhaeschen ================================================================================ Kapitel 6: Da ist Katze aus dem Sack ------------------------------------ "Er wirkt erwachsener." Marinette, versuchte sich eigentlich auf den Film zu konzentrieren, als Tikki sie erneut auf Chat Noir ansprach. "Was meinst du?" Tikki saß in der Popcorn Schüssel und nahm sich eins, um es zu essen. "Na, er ist größer. Nicht mehr so schmächtig und seine Stimme ist auch dunkler geworden." "Ist mir nicht aufgefallen.", murmelte Marinette und aß ebenfalls ein paar der nicht verbrannten Popcorn. Tikki kicherte. "Nicht? Mir ist das aufgefallen und ich stand nicht direkt neben ihm. Aber er ist ja auch nicht Adrien." Genervt sah sie zu ihrer kleinen Gefährtin und seufzte. Antwortete allerdings nicht. Sie wollte jetzt nicht über dieses Thema aus alten Zeiten reden. Gerade hatte sie kein Interesse an einem Mann. Sie hatte von Vivianne einen wichtigen Job erhalten und musste noch immer ihrer besten Freundin beichten, dass sie zurück in Paris war. Vielleicht sollte sie auch Chat Noir berichten, dass Ladybug zurück war... Tikki nickte ihr zu, als hätte sie ihre Gedanken gehört und sofort stand sie auf und sprach die magischen Worte. Als sie sich das erste mal nach so langer Zeit verwandelte, fühlte sich alles fremd an. Wie damals, beim ersten Mal. Sie ging in ihr Schlafzimmer und sah sich im großen Spiegel an. Traurig lächelnd berührte sie ihr Spiegelbild. "Hey, Ladybug. Lange nicht gesehen." Dann ließ sie langsam ihre Hand sinken und ging zurück zum Balkon. Sie zog den Vorhang vorsichtig zur Seite und späte hinaus. Chat war nicht mehr hier. Perfekt. Also öffnete sie den Balkon und sprang in die Nacht. Und als sie so durch die Nacht schwang und die vielen Lichter an ihr vorbeizogen, war es so, als wäre sie nie fort gewesen. Erst am Eifelturm machte sie halt und sah sich um. Die Straßen waren relativ leer, also saß sie sich auf eine Bank und überlegte, wie sie Chat finden sollte. Doch kaum hatte sie an ihn gedacht, ertönten Schritte hinter ihr und dann auch schon seine Stimme. "Na wen haben wir denn da?" Er schwang sich über die Lehne und nahm neben ihr Platz. "Lange nicht gesehen", murmelte er. Sie nickte stumm und sah ihn kurz an. "Ich war ne Zeit lang weg." Nun lachte ihr alter Partner. "Was du nicht sagst." Sie stimmte in sein lachen mit ein und er sah sie kurz überrascht an. Fing sich allerdings sofort wieder und reckte sich entspannt. "Was?", fragte sie. "Was, was?", fragte er und grinste sie wie immer frech an. "Wieso hast du mich gerade so komisch angesehen?" Schulterzuckend murmelte er "Du hast mich gerade an jemanden erinnert." Kurz nickte sie, stand dann allerdings auf. "Ich muss wieder los. Ich wollte dir nur kurz Bescheid geben, dass ich zurück bin." Er nickte, gab ihr einen kurzen Handkuss und sie trennten sich. Zurück in ihre Wohnung ließ sie sich etwas mehr Zeit. Auch wenn Chat es sich nicht anmerken ließ, wusste sie, dass er böse auf sie war... In den Nächsten Tagen fasste sie endlich ihren Mut zusammen und beschloss, Alya anzurufen. Die Dächer der Stadt wurden in die Farben der untergehenden Herbstsonne getaucht, als sie auf ihrem Balkon stand und das tuten ihres Telefons sie langsam in den Wahnsinn trieb. "Marinette?" "Alya..." "Was gibts? Ärger in London? Du meldest dich selten von selbst" Marinette seufzte. "Ich... Bin nicht in London..." "Ach nein? Wo denn dann?" Kurz schwieg sie. "Paris." "Was zum Henker?! Du bist in Paris?", schrie ihre beste Freundin halb ins Telefon, sodass Marinette das Telefon vom Ohr weghielt. "Ja, seit... Ein paar Tagen.", log Marinette, während Alya sie mit wüsten Beschimpfungen bombardierte. Plötzlich sah sie einen schwarzen Schatten und ein ihr nur allzu bekannter Kater stand neben ihr. Mit ihrer freien Hand deckte sie das Mikrofon vom Handy ab. "Was willst du denn hier?", murrte sie. "Hast du Besuch? Ist es Adrien?", fragte Alya plötzlich interessiert, als wäre sie nicht gerade noch eine Furie gewesen. "Nein. Es ist nur ein streunender Kater." "Ey!", schimpfte der Kater und verschränkte geknickt die Arme vor der Brust, was Marinette sofort zum Lachen brachte. "War das gerade Chat Noir?", Alya klang am anderen Ende der Leitung verblüfft. "Ja... Ich erklär es dir... Morgen?" Nach einer kurzen Stille seufzte Alya. "Morgen zehn Uhr im Park. Sei Pünktlich!" Danach legte Marinette auf und sah den schwarzen Kater vor ihr an. "Was machst du denn schon wieder hier?" Grinsend kam er auf sie zu. "Ich dachte mir, ich seh mal nach, ob du schon gelernt hast, wie man Popcorn richtig macht." Marinette sah ihn mit offenen Mund an. "Für einen Streuner bist du verdammt frech." Dann drehte sie ab und wollte gerade durch ihre Balkontür zurück in ihre Wohnung. Doch Chat schlüpfte an ihr vorbei und versperrte ihr den Weg. "Ich bin nicht frech. Ich hätte dir wirklich gezeigt, wie man Popcorn richtig macht." Zwar klangen seine Worte ernst, doch sein grinsen verriet ihn. "Natürlich." Dann zwängte sie sich an ihm vorbei und ging zurück in die Wohnung. Er wünschte ihr noch eine angenehme Nacht und verschwand dann ebenfalls. "Weißt du. Für einen Frauen Schwarm, stellst du dich verdammt dämlich an.", triezte Plagg den Blonden Schönling. Dieser zog seine Hose und sein Hemd aus und verschwand ohne ein weiteres Wort unter der Dusche. Er stellte sich nicht dämlich an. Nur konnte er nicht ständig als Adrien an ihr dran kleben. Irgendwann würden die Medien davon Wind bekommen und sie als seine neuste Eroberung abstempeln. Das wollte er ihr nicht antun, schließlich waren sie gute Freunde. Während das warme Wasser auf seine Haut prasselte, dachte er daran, wie er sich mit Marinette unterhalten hatte. Er fand es schon immer unterhaltsam, wie unterschiedlich sie auf Adrien und Chat reagierte. Es war total lächerlich, aber auf sein Model Ich reagierten alle nervöser als auf ihn als Superheld. Mal ehrlich. Als Chat rettete er mehrmals Paris und unzählige Menschen. Als Model... Sah er nur gut aus. Plötzlich kehrten seine Gedanken zurück zu Ladybug. So lange hatte er sie wiedersehen wollen und als sie dann vor ihm stand, war er nur enttäuscht. Verletzt und Gekränkt. Niemals hätte er gedacht, dass er ihr nicht sofort wieder verzeihen würde. Seufzend verließ er seine offenstehende Dusche und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften. Zurück im Wohnzimmer blinkte sein Handy auf. Eine neue Nachricht. Er saß sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein, ehe er sein Handy zur Hand nahm und die Nachricht öffnete. Sie war von Marinette. "Alya weiß Bescheid. Morgen Vormittag treffe ich mich mit ihr. Drück mir die Daumen, dass sie mir nicht den Kopf abreißt." Am Ende ihrer Nachricht war ein kleiner Marienkäfer. Bei ihren ersten Nachrichten, pochte beim Anblick des Käfers jedes Mal sein Herz. Er hatte das Gefühl, dass sie ihm damit etwas sagen wollte. Aber das bildete er sich ein. "Ich drück dir die Daumen. Erzähl mir wie es gelaufen ist." Plagg saß sich auf seine Schulter und schnalzte mit der Zunge. "Junge. Du solltest noch ein Herz dazu packen. Oder ein "Hast du Lust noch vorbei zu kommen" Darauf stehen die Frauen." Kopfschüttelnd legte er das Handy zur Seite "Marinette nicht. " Nun lachte das kleine, nervige Wesen "Also hast du mit dem Gedanken gespielt, sie noch einzuladen. Du Schuft." Ohne weiter darauf einzugehen wechselte er das TV Programm und sah sich das Serienfinale einer seiner Liebsten Serien an, bevor er, wie so oft, auf dem Sofa einschlief. Am nächsten Tag wurde er durch lautes klingeln geweckt. Stöhnend stand er vom Sofa auf und reckte sich. Jeden Morgen, nachdem er nicht in seinem Bett aufwachte, schwor er sich, dass es das letzte Mal sein würde. Er öffnete die Tür und sofort kam Nino hereingestürmt. "Marinette ist in Paris." "Dir auch einen Guten Morgen Nino.", gähnte Adrien und schloss die Tür. "Marinette ist wieder hier.", wiederholte sein Freund mit Nachdruck und Adrien nickte nur. "Hab’s beim ersten Mal schon verstanden." Da Adrien offensichtlich nicht wie erhofft reagierte, blieb Nino stehen und verschränkte die Arme. "Wusstest du davon?" Der Blonde drehte sich um "Wovon?" "Dass Marinette in Paris ist?" "Ja. Ich hab ihr die Wohnung organisiert und ihr beim Umzug etwas unter die Arme gegriffen." "Alter. Wieso hast du denn nichts gesagt?" Nun wurde sein Kumpel wirklich wütend. "Weil sie es nicht wollte. Sie wollte Alya überraschen und wusste, wenn sie dich fragt, kann sie das vergessen. Sie konnte nur mich darum bitten und ich hab ihr geholfen." Seufzend ging Nino an ihm vorbei und saß sich aufs Sofa. "Zwischen euch lief was oder?" "Was?!" Mit weit aufgerissenen Augen betrat er nun ebenfalls das Wohnzimmer, während sein kleiner Schwarzer Helfer in seiner Hosentasche lachte. "Ach komm schon! Adrien. Du bist echt n guter Kumpel. Aber im Umgang mit Frauen bist du ein Arsch. Du hilfst eigentlich nur, wenn du irgendwas verbockt hast. Also. Was hast du verbockt?" Adrien warf sich zu seinem Kumpel. "Ich hab nichts verbockt.... Ich..." "Du?" Er holte einmal tief Luft. Setzte zum Sprechen an. Stoppte und holte nochmal Luft. "Fuck... Du hast sie geschwängert." Nino sah ihn völlig entsetzt an und Adrien konnte nichts anderes als völlig von den Socken loszulachen. "Hast du völlig den Verstand verloren? Ich fühl mich einfach noch Miserabel wegen der Höschen Sache." Nino und Adrien schwiegen sich danach eine Weile an. "Verstehe. Und ich dachte im ersten Moment, dass du Marinette ohne Hintergedanken helfen würdest." Adrien nickte traurig. "Tut mir leid. Ich komm einfach nicht aus meiner Haut heraus. Seit der Sache damals..." 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