Zum Inhalt der Seite

Momente

[One-Shots und Drabbles]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wukong. Der gute wird auch noch wichtig Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tourismus

Touristen. Man konnte sie lieben. Man konnte sie hassen. Manchmal konnten sie nerven.

„Ah, schaut mal. Da sind sie wieder“, meinte ein offenbar australischer Mann, während er in Begleitung von Frau und zwei Kindern, durch die alte Stadt strich, und vor einer Gruppe kleiner Statuen der San-Qing stehen blieb.

Wukong horchte auf und beobachtete, wie die Familie ihre Aufmerksamkeit den Statuen zuwandte. Natürlich hatte er eine vollkommen menschliche Form angenommen – selbst wenn eine extra haarige Form. Wenn er in Affengestalt herumlief und die Leute anquatschte, würden Götter und selbst ein paar sterbliche ihm furchtbar auf den Geist gehen.

„Das ist die himmlische Triaumpferie“, brabbelte das kleinere der beiden Kinder, ein kleines blondes Mädchen, als sie die Statuen sah. „Und der da in der Mitte ist der Jademann.“

Jademann, oh der hohe Herr Stock im Arsch würde es lieben. Nur mit einiger Mühe konnte Wukung sich ein Lachen verkneifen.

„Das sind die drei Weisen aus der himmlischen Bürokratie“, erklärte die Mutter nun. „Und dass da ist der weise Jadekaiser.“

Weise?! Menschen hatten Vorstellungen!

Wukong ging etwas näher an sie heran, als der Vater den etwas älteren Sohn, der gerade eins von diesen modernen Telefonen aus seiner Tasche hervorfischte, fragte: „Und, weißt du noch, wer die anderen waren, Luke?“

Der Sohn schenkte seinem Vater einen genervten Blick. „Der Mathetyp und der Zombietyp?“

Oh, Wukong mochte den Knirps!

„Das ist erstaunlich nahe dran“, meinte er und trat – die Arme in die Seiten gestützt und seine Brust herausgedrückt – zu ihnen hinüber. „Der Typ in der Mitte ist einfach nur einer der größten Spielverderber im ganzen Universum, der hier“ – er zeigte auf das Abbild Ling-Bao-Tian-Song – „ist einfach nur ein verdammter Langweiler. Und der hier“ – damit zeigte er auf Lao Jun – „erkennt einen wahrhaft Unsterblichen nicht mal, wenn er ihm eine Ohrfeige gibt.“

Voller Verwirrung sahen die Eltern ihn an, wobei die Mutter offenbar gerade darüber nachzudenken schien, die Polizei oder zumindest die örtliche Security zu rufen. „Ähm, wer sind sie?“

„Ach, nur jemand, der die Typen hier persönlich kennen gelernt hat“, erwiderte er beiläufig.

„Cool.“ Das kleine Mädchen sah ihn mit großen Augen an.

Hach, Kinder waren so leicht zu beeindrucken.

Die Eltern waren weniger begeistert. „Ähm“, meinte die Mutter vorsichtig, „wer genau sind sie?“

Wukong grinste sie an. „Nur jemand der Erfahrung mit Göttern hat.“ Ach, zu gern hätte er ihnen noch einen Streich gespielt, doch wusste er zu genau, dass man es ihm übel nehmen würde. „Alles was ich sage ist: Die drei sind echt langweilig.“ Schwerlich verkniff er sich ein Lachen. „Aber ich wollte nicht stören.“

Beide Eltern sahen ihn irritiert und misstrauisch an. Man, die taten ja so, als wolle er ihre Kinder entführen.

Nun, was sollte man machen? Er wandte sich ab und ging seines Weges, ehe er sich noch einmal umsah. „Übrigens. Buddha ist ziemlich chill, so lang man nicht auf seine schlechte Seite kommt. Aber seien sie vorsichtig! Der Typ ist sneaky.“

Verdattertes Starren.

Hach, Erwachsene verstanden einfach keinen Spaß.

Er marschierte von dannen und verschwand in der Menge und war nicht überrascht, als er wenig später eine Stimme hörte: „Musste das wieder sein, Wukong?“

Er grinste. „Ach, erlaub' mir doch ein wenig Spaß.“ Damit ging er weiter, den Geist Dongfangs ignorierend.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Seki
2017-08-31T17:08:57+00:00 31.08.2017 19:08
Da fragt man sich an einigen Stellen, ob die chinesischen Götter dies als Blasphemie betrachten würden, oder ob sie das lockerer sehen als dies bei uns im Westen der Fall wäre.


Zurück