Yami to Hikari von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 10: Klassenfahrt = Trennung von Yami -------------------------------------------- Hallo zusammen,   es tut mir wirklich leid, dass ich für die Geschichte nur unregelmässig ein Kapitel hochlade, aber wenn Muse nicht will, dann ist sie wirklich zickig und rückt keine Kapitel raus.   Wenn es euch dann gleich wie mir beim Schreiben geht, dann haltet bitte ein paar Taschentücher bereit.     -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Klassenfahrt = Trennung von Yami     Schniefend klammert sich Yugi an Yami und versucht schon beinahe verzweifelt zu verhindern, dass er sich auflöst. „Yami ich will nicht aufwachen! Mach doch etwas dagegen! Ich will nicht von dir weg und auf die Klassenfahrt und dich hier ganz alleine lassen!“ Immer fester schlingt er seine Arme um den Hals seines Freundes, als er merkt, dass sein Körper aufwachen möchte.   Auch Yami will den Kleinen eigentlich nicht gehen lassen, aber er weiss, dass es sein muss, weshalb er ihn sanft etwas von sich wegschiebt und ihm dann sanft die Tränen von der Wange wischt. „Aibou, du darfst dich nicht gegen das Aufwachen wehren, damit tust du deinem Körper nicht gut.“ Besorgt blickt er Yugi in die Augen, welche ihm deutlich den Schmerz in dessen Seele zeigen. Weshalb er nun anfängt zu lächeln. „Diese Klassenfahrt wird sicher toll und wenn du wieder hier bist, kannst du mir ja dann alles ganz genau erzählen.“ Aufmunternd stuppst er nun mit dem Finger gegen Yugis Nasenspitze und wie erhofft, beginnt der Kleine nun zu kichern, wird jedoch sofort wieder ernst. „Aber was ist mit dir? Wenn der böse Geist...“ „Yugi, ich kann doch zu Grossvater, wenn er wie versprochen die Schatulle neben sein Bett stellt und das Auge zu ihm zeigt. Das ist wichtig, es MUSS zu ihm zeigen.“ Eindringlich sieht er den Kleinen an, der sich nun wirklich langsam aber sicher immer mehr auflöst. „Ja, ich sage es ihm. Versprochen und Yami? Ich habe dich lieb.“ Schon beinahe nicht mehr sichtbar umarmt Yugi ihn noch einmal so fest er kann.   Mit wehen Herzen erwidert Yami die Umarmung. „Ich habe dich auch lieb und in Gedanken bin ich auch die ganze Zeit bei dir. Versprochen und jetzt wache auf und wir sehen uns in einer Woche.“ Lächelnd sieht er zu, wie sich Yugi nun vollkommen auflöst, wird dann jedoch sofort ernst, als er den Sog spürt, der ihn wieder in die Dunkelheit zieht.   Mit in die Seiten gestützten Händen steht Naoko neben dem Bett ihres Sohnes, der nun nach einer gefühlten Ewigkeit, in der sie versucht hat ihn zu wecken, endlich aufwacht. „Das wird aber auch langsam Zeit. Wenn du nicht ohne Frühstück zum Bus willst, dann musst du dich jetzt wirklich beeilen. Also los! Husch, husch.“ Entschieden schlägt sie die Bettdecke zurück, was Yugi nun genervt murren lässt. „Mama, ich bin keine fünf mehr. Also lass mich in Ruhe.“ Wütend funkelt er seine Mama an, die bei dem Blick wirklich einen Schritt zurücktritt und ihn kurz verwirrt anblickt, ehe sie sich zur Tür umwendet. „Gut, dann sei in fünfzehn Minuten unten. Sonst musst du ohne Frühstück aus dem Haus.“   Überrascht, dass seine Mama so schnell nachgegeben hat, setzt sich Yugi auf die Bettkante und sieht zu seinem Schreibtisch. „Yami...“, deutlich ist die Trauer, dass er seinen besten Freund nun eine ganze Woche nicht sehen und ihn so vor dem bösen Geist beschützen kann, in seiner Stimme zu hören.   Auf einmal springt er mit einer Entschlossenheit auf, die wohl jeden überrascht hätte. Doch es ist keine Vorfreude, die ihn nun so schnell wie möglich ins Badezimmer treibt. Sondern sein Wunsch, seinem Freund nachher noch durch das grosse Teil zu helfen und dafür braucht er doch genug Zeit.   So schnell wie noch nie in seinem Leben ist Yugi mit seiner Morgentoilette fertig und rast nun wieder in sein Zimmer und zieht sich dann innerhalb von Sekunden die bereitgelegten Kleider an. Kaum hat er sich den Pullover mit dem Wappen der Schule über den Kopf gezogen, stellt er sich von seiner Eile ausser Atem vor den Schreibtisch und öffnet die Schatulle. Sofort scheint ihn das grosse Puzzleteil mit dem Auge darauf anzustrahlen und ihm so sagen zu wollen, dass er es in die Hand nehmen soll. Natürlich braucht Yugi dafür keine weitere Aufforderung. Im Gegenteil. Er greift voller Eifer nach dem Teil und drückt es nun an seine Brust. „Yami, ich werde jeden Tag ganz doll an dich denken. Das verspreche ich dir.“ So fest er kann, denkt Yugi an seinen Freund und spürt dabei deutlich, wie es in seiner Hand zu pulsieren beginnt.   In der Tür stehend, beobachtet Sugoroku mit bedrückter Miene seinen Enkel, der mit gesenktem Kopf dasteht. Nur zu gern würde er ihm diese Klassenfahrt ersparen. „Yugi? Dein Frühstück steht auf dem Tisch und deine Mutter wird schon ungeduldig.“ Zu ihm an den Tisch tretend, legt er Yugi die Hand auf die Schulter. Sofort öffnet Yugi seine Augen, was Sugoroku kurz den Atem stocken lässt. Leuchten diese doch kurz auf, ehe sie sich wieder normal auf ihn richten. „Opa, ist es schon so spät?“, fragend sieht er zu seinem Opa, der ihm lächelnd zunickt. „Ja. Willst du mir die Schatulle gleich mitgeben oder soll ich sie nachher holen?“   Nur mit grösster Willenskraft kann sich Yugi dazu zwingen, das Teil wieder in die Schatulle zu legen und diese dann zu schliessen. Sie nun mit beiden Händen umklammernd, sieht er seinen Opa mit feucht glänzenden Augen an. „Darf ich sie in dein Zimmer stellen? Yami... hat mir nämlich genau gesagt, wie sie dastehen muss.“   Kaum hat Sugoroku zustimmend genickt, ist sein Enkel schon aus dem Zimmer verschwunden, weshalb er sich an dessen Stelle den grossen Rucksack greift und ihm mit diesem in der Hand folgt. An der Tür zu seinem eigenen Zimmer bleibt er stehen und sieht zu, wie die Schatulle mit grösster Sorgfalt auf seinen Nachttisch gestellt und penibelst genau ausgerichtet wird. Es zerreisst ihm beinahe das Herz, als er das leise Schluchzen hört. „Ach Yugi“, seufzend geht er mit seiner Last weiter bis zur Küche und stellt den Rucksack dort auf einen Stuhl, um den Proviant, den die Schüler für den ersten Reisetag mitnehmen müssen, einfacher darin verstauen zu können. Dabei wird er genau von Naoko beobachtet, die mit ihrem Kaffee in der Hand am Tisch sitzt. „Wo ist Yugi? Wir müssen doch gleich los.“ Als Sugoroku diese Worte hört und den missbilligenden Gesichtsausdruck seiner Schwiegertochter bemerkt, stemmt er wütend die Hände in die Seiten. „Wo er ist? Er verabschiedet sich von seinem besten Freund und das bricht ihm gerade beinahe das Herz und du bist daran schuld, weil du mal wieder nicht mit ihm geredet hast!“ Er möchte ihr eigentlich noch mehr an den Kopf werfen, aber dann hört er, wie Yugi die Treppe hinunter kommt, weshalb sich Sugoroku nun jedes weitere Wort verkneift. Der Kleine muss jetzt schon genug leiden, da muss er nicht auch noch einen Streit mitbekommen.   Immer noch leicht schniefend kommt Yugi in die Küche und setzt sich an den Tisch. Wie ein Roboter ferngesteuert, isst er sein Nutellabrot und trinkt seinen heissen Kakao, ohne auch nur ein Wort zu seiner Mama oder seinem Opa zu sagen.   Nun wirklich beunruhigt, mustert Naoko ihren Sohn und fragt sich jetzt zum ersten Mal wirklich, ob sie nicht doch einen Fehler gemacht hat, weil sie die ganze Zeit darauf bestanden hat, dass Yugi mitfährt.   Als es dann Zeit wird, dass sie sich auf den Weg zur Schule machen, umarmt Yugi seinen Opa. „Pass bitte gut auf Yami auf. Er wirkt immer so stark, aber er braucht auch jemanden, der ihn ab und zu in den Arm nimmt.“ Beschwörend sieht er ihm fest in die Augen. „Natürlich, mein Junge. Ich werde auf Yami so gut wie ich kann aufpassen und ihn auch in den Arm nehmen, wenn er das möchte.“ Fest drückt er seinen Enkel noch einmal an sich, ehe er ihn sanft von sich schiebt und nach dem Rucksack greift. „Na komm, ich begleite dich noch zum Auto.“   Nur minimal beruhigt, folgt Yugi seinem Opa aus der Küche. Im Flur blickt er dann noch einmal bedrückt zur Treppe. „Bis bald Yami.“   Schon ungeduldig wartet Naoko beim Auto auf ihren Sohn und Sugoroku, die nach einer gefühlten Ewigkeit endlich aus dem Haus kommen. „Da seid ihr ja! Na los, sonst kommen wir noch zu spät.“ Hektisch schiebt sie Yugi schon beinahe auf den Beifahrersitz, während Sugoroku in aller Ruhe den Rucksack auf die Rückbank stellt. „Jetzt sei mal nicht so hektisch. Ihr habt noch mehr als genug Zeit und ohne Yugi wird der Reisebus sowieso nicht abfahren.“ Kopfschüttelnd beobachtet er seine Schwiegertochter, die gar nicht auf seine Worte zu achten scheint, sondern sich schon beinahe gestresst hinter das Steuer setzt.   Seufzend sieht er nun dem Auto nach, bis es aus seinem Blickfeld verschwunden ist, ehe er sich umwendet, um seinen Laden zu öffnen.   Yugi würde am liebsten schreien und toben, doch er weiss genau, dass das nichts bringen wird, weshalb er die ganze Zeit schweigend dasitzt und auch dann beim Reisebus seiner Mama keinen Blick zuwirft, sondern einfach seinen Rucksack schnappt und zu seiner Klasse marschiert. Dort angekommen stellt er sich direkt neben Anzu, da sie ja die einzige ist, die immer freundlich zu ihm ist. Dabei ist sie ja ein Mädchen!   Lächelnd geht Yugis Klassenlehrerin auf Naoko zu. „Guten Morgen Frau Muto, ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass Yugi vielleicht krank sein könnte, weil Sie so spät dran sind“, begrüsst sie diese mit einer leichten Verbeugung.   Sofort erwidert Naoko die Verbeugung. „Guten Morgen Frau Hidari. Nein, es ist alles in Ordnung. Yugi hat nur verschlafen und konnte sich dann nicht von seinem imaginären Freund, der wohl in einem goldenen Puzzle lebt, trennen. Das ist wirklich schlimm mit dem Jungen.“ Leicht den Kopf schüttelnd sieht sie zu ihrem Sohn, der neben diesem netten Mädchen namens Anzu steht.   Leicht missbilligend runzelt Frau Hidari die Stirn. „Frau Muto, wenn Sie von diesem Yami sprechen, dann sollten Sie sich vielleicht überlegen, wie wichtig dieser Freund für Yugi ist. Er blüht nämlich jedes Mal, wenn er von ihm erzählt, richtiggehend auf und beinahe jeder dritte Satz beginnt mit Yami hat mir erklärt. Dies treibt den guten Herrn Kameda beinahe in den Wahnsinn. Vor allem weil dieser imaginäre Yami ihrem Sohn Mathematik so erklärt, dass es dieser wohl auch versteht und auch wenn seine Lösungswege beinahe komplett anders sind, als die von Kameda, sind diese jedes Mal richtig und nachvollziehbar.“ Die Arme verschränkend sieht sie die Mutter von Yugi an, die den Blick gelinde gesagt geschockt erwidert. „Wollen Sie mir damit etwa sagen, dass dieser imaginäre Freund meinem Sohn wirklich Mathematik beibringen kann? Wie soll das denn gehen?“   Leicht schüttelt Frau Hidari nun den Kopf. „Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Allerdings ist es so, dass Kinder eine unglaubliche Phantasie haben und Sie Yugi seinen Freund auf keinen Fall ausreden sollten.“ Nun blickt sie zu Kameda, der als zweiter Lehrer diese Klassenfahrt beaufsichtigt und nun eine eindeutige Geste macht, die anzeigt, dass es Zeit zum Aufbruch wird. „Also, wir müssen los Frau Muto und machen Sie sich keine Sorgen um Yugi, ich werde gut auf ihn aufpassen.“ Mit diesen Worten verbeugt sie sich leicht, ehe sie sich umwendet und eine sprachlose Naoko stehen lässt.   Ohne noch einmal zurück zu blicken, besteigt Yugi den Reisebus und setzt sich in einer der hinteren Reihen ans Fenster. Dabei registriert er nur am Rande, dass sich Anzu direkt neben ihn setzt und nun über den Gang hinweg mit ihren Freundinnen weiterplaudert.   Es geht schon auf 22 Uhr zu, als sich Sugoroku gähnend ins Bett legt und die Schatulle auf seinem Nachttisch neugierig betrachtet. Dabei legt er leicht seine Fingerspitzen auf das stilisierte Auge. „Also Yami, ich halte mein Versprechen. Wenn du willst, dann bist du jederzeit bei mir Willkommen.“ Hoffend, dass der Geist wirklich den Weg zu ihm finden wird, zieht er seine Hand zurück und schliesst die Augen.   In der Dunkelheit weicht Yami gerade dem nächsten Angriff seines Gegners aus und fragt sich dabei, wie lange er diesem noch entkommen kann, als in der Wand hinter seinem Rücken plötzlich eine Tür erscheint, auf der ein in Ketten gelegtes Monster abgebildet ist. Kurz zögert er, aber dann hört er auf seinen Instinkt und rennt auf die Tür zu, die sich direkt vor ihm wie durch Zauberhand öffnet und sich dann hinter ihm schliesst, kaum dass er in dem hellen, aber leeren Raum steht.   Verwirrt blickt sich Yami um und fragt sich, wo er hier gelandet ist. Auf einmal erscheint ein kleines braunes Fellknäuel vor seinem Gesicht und hüpft fröhlich in der Luft vor ihm rum. „Wer bist denn du?“ Neugierig streckt er seine Hand aus und fährt diesem seltsamen Wesen vorsichtig durch das dichte Fell. Sofort fängt das kleine Wesen an zu schnurren. „Kuri... Kuri...“ Immer wieder fliegt es um ihn herum und scheint seinen Spass zu haben, was nun auch Yami leicht schmunzeln lässt. „Weisst du, du siehst aus wie dieses Kuriboh auf der Karte, die mir Yugi gezeigt hat.“   Sich nun etwas entspannend, setzt sich Yami an der Wand gegenüber der Tür auf den Boden und schliesst erschöpft seine Augen. Dieser Ort scheint wohl so eine Art Seelenraum zu sein. Nur warum ist dann dieser Grossvater nicht auch hier? Auf einmal spürt er, wie sich Kuriboh an ihn kuschelt. Die Augen immer noch geschlossen haltend, beginnt er diesen schon beinahe automatisch zu kraulen, was ihm wieder ein zufriedenes Schnurren einbringt.   So sieht er nicht, wie die Luft bei der Tür leicht flimmert und kurz ein menschlicher Umriss in einem lilanen Umhang erscheint.     -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Ich hoffe das Kapitel war nicht zu traurig und ihr konntet ein wenig über Kuribo schmunzeln, der sich einfach frech in diesen Raum geschmuggelt hat.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)