Yami to Hikari von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 9: Opas Idee -------------------- Hallo zusammen,   nach dem ganzen Stress der letzten Tage gibt es jetzt ein kleines süsses Kapitel zur Entspannung.   Ich wünsche euch viel Spass beim lesen.     -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Opas Idee     „Yugi!“, genervt verdreht Naoko ihre Augen, weil ihr Sohn gerade aus der Küche stürmt. „Verdammt Yugi, komm gefälligst zurück!“ In dem Moment hört sie die Zimmertür ins Schloss krachen. Kopfschüttelnd setzt sie sich nun auf den Stuhl und nimmt den Zettel mit der von ihr unterschriebenen Einverständniserklärung, dass Yugi mit auf die einwöchige Klassenfahrt nach Hokkaido darf, in die Hand.   Von dem Lärm angelockt kommt Sugoroku in die Küche. „Was war denn das für ein Krach?“, fragend blickt er seine Schwiegertochter an, die den Blick ratlos erwidert. „Ich weiss es auch nicht, Yugi hat diese Einverständniserklärung in seiner Schultasche gehabt und ich habe sie unterschrieben. Sonst kann er doch nicht zu der einwöchigen Klassenfahrt nach Hokkaido. Nur ist er vorhin komplett ausgerastet, als er das gesehen hat.“   Neugierig nimmt Sugoroku nun das Papier in die Hand und liest es sich genau durch. Dabei fällt ihm auf, dass Yugi dieses wohl schon vor über zwei Wochen bekommen haben muss und dass morgen der letzte Anmeldetag ist. Seufzend legt er das Papier wieder hin. „Hast du vielleicht daran gedacht, dass er gar nicht mit möchte? Denn aus irgendeinem Grund wird er das Papier ja bis jetzt in seiner Tasche behalten haben und abgeben muss er es mit oder ohne Unterschrift. Nur dass er ohne nicht mit darf.“   Mit weit aufgerissenen Augen starrt Naoko ihren Schwiegervater an. „Wieso sollte er nicht mitwollen? Hokkaido ist wunderschön und so eine Klassenfahrt ist immer ein Erlebnis für die Kinder.“   Kopfschüttelnd sieht Sugoroku seine Schwiegertochter an. „Für dich vielleicht, aber nicht für Yugi. Er wird von den anderen Mitschülern gemobbt. Nur Anzu hält da zu ihm und ausserdem weisst du doch ganz genau, dass er nicht mehr ausserhalb seines Zimmers schlafen will, wenn er das Puzzle nicht mitnehmen kann und das geht hier ja logischerweise nicht.“   Während sein Opa mit seiner Mama spricht, sitzt Yugi schniefend mit Brownie in seinem Arm vor dem Schreibtisch und nimmt vorsichtig das grosse Puzzleteil aus der Schatulle. „Yami, was soll ich nur machen? Meine doofe Mama hat diesen blöden Zettel unterschrieben und jetzt muss ich mit nach Hokkaido.“ So fest er kann hält er das Teil fest, das nach einer Weile leicht zu pulsieren anfängt. Obwohl ihm immer noch die Tränen über die Wangen laufen, kann sich Yugi ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.   Sich hinter seinem Schild schützend, konzentriert sich Yami auf den Kleinen, der wohl momentan sehr verzweifelt sein muss, so wie die Wellen der Trauer gerade zu ihm durchdringen. Nur am Rande bemerkt er, dass sein Gegner eine neue Attacke startet, aber seit er von Yugi jeden Morgen diesen Energieschub bekommt, kann er sich in der Zeit, die Yugi als Tag bezeichnet, vor dessen Attacken erfolgreich schützen. Nur wüsste er jetzt zu gern, was seinen kleinen Aibou bedrückt, nur leider können ihm dies die Energiewellen nicht verraten.   Ohne von Yugi bemerkt zu werden betritt Sugoroku dessen Zimmer und setzt sich mit eine leichten Lächeln neben seinem Enkel auf den freien Stuhl. „Du willst Yami nicht allein lassen. Habe ich Recht?“ Tröstend legt er seinem Enkel die Hand auf den Unterarm, der auf diese Frage hin leicht nickt.   „Mama ist so doof! Wieso geht sie an meine Sachen und unterschreibt dann auch noch ohne zu fragen diesen blöden Zettel! Ich will nicht nach Hokkaido, dann geht es Yami doch so schlecht, weil er sich nicht so lange gegen den bösen Geist verteidigen kann!“, wütend und traurig zugleich sieht er seinen Opa an. Gleichzeitig drückt er dabei seine beiden Schätze noch stärker an seine Brust.   „Ach Yugi, sie meinte es doch nur gut und hat geglaubt, dass du es vergessen hast“, versucht sich Sugoroku an einer Erklärung. „Aber dann hätte sich mich fragen müssen! Opa, ich will da nicht mit! Die anderen sind immer so gemein zu mir und Yami ist doch mein bester Freund! Was soll ich denn jetzt nur machen?“ Jetzt wieder richtig verzweifelt wirft er sich regelrecht in die Arme seines Opas, der ihn daraufhin fest in seine Arme schliesst. „Ist ja gut, wir finden schon einen Weg.“ Leicht wiegt er seinen Enkel hin und her, bis sich dieser wieder ein wenig beruhigt hat. Erst jetzt legt er seine Hand auf Yugis, in der dieser das Puzzleteil festhält und spürt überrascht, wie dieses leicht pulsiert.   In seinem Gefängnis bemerkt Yami plötzlich diese zweite Präsenz bei Yugi und will sich deswegen gleich zurückziehen, um nicht entdeckt zu werden, aber dann erkennt er sie als diese Person, die Yugi Opa nennt, weshalb er seine Macht weiter auf den Kleinen gerichtet hält.   Überrascht, dass sich sein Freund nicht sofort zurückgezogen hat, als sein Opa die Hand auf die seine gelegt hat, sieht er von dem Teil zu seinem Opa. „Yami mag dich wohl. Wenn Mama oder Papa das machen, hört das Teil nämlich immer gleich auf zu pulsieren.“ Lächelnd blickt ihn sein Opa nun an. „Dann kann er uns ja unterscheiden, das ist gut.“ Als er nun wieder auf ihre Hände blickt, kommt ihm eine Idee. „Frag doch Yami heute Nacht, ob er die Möglichkeit hat, auch zu mir in die Träume zu flüchten, wenn ihn der böse Geist zu sehr quält. Dann nehme ich das Puzzle dann nämlich mit in mein Zimmer, wenn du in Hokkaido bist und lasse die Tür für ihn offen.“ Mit grossen Augen und weit aufgerissenen Mund sieht Yugi zu seinem Opa. „Wirklich? Wenn er das kann, dann kann er wirklich zu dir kommen?“   Sugoroku kann noch nicht mal zu ende Nicken, als er schon von Yugi in eine atemberaubende Umarmung gezogen wird. „Yugi, lass mich bitte am Leben. Ich kriege keine Luft.“ Sofort lösen sich die Arme seines Enkels ein wenig von seinem Hals.   Erleichtert bemerkt Yami, dass dieser Opa Yugi wohl beruhigen konnte und lässt nun seinen Energieausstoss langsam wieder schwächer werden. Der Kleine braucht ihn im Moment nicht mehr und ausserdem sollte er sich langsam mal wieder auf seinen Gegner konzentrieren, der sich gerade verdächtig ruhig verhält.   Während des Abendessens, ignoriert Yugi seine Mutter komplett. Egal wie oft sie ihn anspricht, er tut einfach so, als würde sie nicht existieren. Dafür unterhält er sich wunderbar mit seinem Opa und rennt dann nach dem Essen gleich aus der Küche, um möglichst schnell ins Bett zu gehen.   Traurig blickt Naoko ihrem Sohn nach, zu dem sie doch in den letzten Monaten endlich wieder eine bessere Beziehung aufgebaut hat. „Was soll ich nur machen?“   Obwohl sie die Frage mehr zu sich selbst stellt, versteht sie Sugoroku. „Lass ihm Zeit und rede dann mit Abe, wenn er am Wochenende von Tokio zurück ist oder wenn ihr heute Abend telefoniert.“   Inzwischen hat sich Yugi in absoluter Rekordzeit bettfertig gemacht und sich mit Brownie unter die Decke gekuschelt.   Fluchend, weil der Schild vor ein paar Momenten zusammengebrochen ist, weicht Yami einer Attacke seines Gegners aus, als er plötzlich von einem Sog erfasst wird. Erleichtert lässt er sich mitziehen und findet sich dann auf einmal in einer schraubstockartigen Umarmung wieder, obwohl sich Yugi diese Attacken in den letzten Wochen eigentlich abgewöhnt hatte, nachdem er mal mit einem schmerzerfüllten Keuchen und zusammenzucken darauf reagiert hatte, weil er noch von den Attacken seines Gegners verletzt gewesen ist.   Langsam geht Yami vor ihm in die Knie, was sich als ziemlich schwierig herausstellt, weil ihn der Kleine beim besten Willen nicht loslassen möchte. „Yugi, was hast du denn? Du warst doch heute schon so verzweifelt. Das habe ich deutlich gespürt.“ Besorgt blickt er in das verweinte Gesicht und wischt ihm sanft eine Träne von der Wange.   „Yami“, schniefend kuschelt sich Yugi an seinen Freund. „Ich muss mit nach Hokkaido. Meine blöde Mama hat einfach diese Erklärung unterschrieben, dass ich mit darf und diese blöde Reise geht eine ganze Woche!“ Die Arme um den Hals von Yami geschlungen haltend, lässt er sich von ihm hochheben und zu ihrer Sitzecke tragen.   Vorsichtig setzt sich Yami mit Yugi auf das Sitzkissen und lehnt sich seufzend zurück. Geduldig lässt er den Kleinen in seinen Armen weinen und macht sich dabei so seine Gedanken. Wird die Energie doch nie so lange für den Schild halten, was für ihn wieder eine qualvolle Zeit bedeuten wird.   Es dauert lange, bis sich Yugi wieder so weit beruhigt hat, dass er Yami alles erzählen kann, so dass dieser auch mehr versteht, als nur, dass der Kleine für eine Woche nicht da sein wird. Als dieser dann aber von dem Vorschlag von Opa erzählt, zieht Yami erstaunt eine Augenbraue hoch. „Ich muss zugeben, dass ich nicht weiss, ob ich das kann. Allerdings habe ich ja schon einmal den Weg zu ihm gefunden, also sollte es schon möglich sein, wenn er mich wirklich reinlässt.“ Nachdenklich blickt er an die gegenüberliegende Wand.   Sich an seinen Freund kuschelnd zupft Yugi wieder an einem der Stofffetzen herum. „Also soll Opa dein Puzzle dann mit zu sich nehmen, wenn ich wirklich weg muss?“, deutlich ist zu hören, dass er eigentlich nicht weg fahren möchte. Nur was soll er denn machen?   Lächelnd richtet Yami seine Aufmerksamkeit wieder auf den Kleinen und fährt ihm jetzt beruhigend durch die Haare. „Ja, wenn dein Opa die Schatulle ganz nah bei sich aufstellt, sollte es wirklich klappen und wenn du dann wieder da bist, erzählst du mir ganz genau, was du so erlebt und gesehen hast.“ Aufmunternd lächelnd lehnt er sich jetzt zurück.   Sofort kuschelt sich Yugi wieder mehr an seinen Freund, bei dem er sich immer richtig sicher und geborgen fühlt. „Ist gut und da gibt es dann sicher auch schon Schnee und ich werde dir dann ganz viele Bilder malen, wenn ich wieder da bin.“   Nun wieder deutlich besser gelaunt beginnt Yugi von seinem Tag zu erzählen. Allerdings hört ihm Yami nur mit einem halben Ohr zu. Fragt er sich doch die ganze Zeit, was zum Seth Schnee sein soll! Das Wort hat der Kleine nämlich schon früher benutzt. Nur hat er ihn bis jetzt nicht danach gefragt. Auch nicht, was denn eine Schneeballschlacht sein soll. Oder ein Schneemann!   Weil der Kleine jetzt aber so fleissig am erzählen ist und er sich schon denken kann, dass er ihm heute noch etwas in Mathe erklären muss, schliesslich ist das immer nach dem dritten Tag, von den fünf Schultagen der Fall, verschiebt Yami diese Frage auf später.   Tatsächlich kommt es so, wie er es sich gedacht hat. Heute darf er ihm erklären, wie man die Seiten von rechtwinkligen Dreiecken ausrechnet und warum man dafür diese komischen kleinen Zahlen braucht, die etwas höher stehen und dann noch diesen hakenähnlichen Strich über das Resultat machen muss, bevor man fertig gerechnet hat.    „Also Yugi“, beginnt er, nachdem er sich Yugis Erinnerung an die Erklärung dieses Lehrers angesehen und sich mit Papier, einem Bleistift sowie einem Lineal ausgerüstet hat. „Wir haben hier ein rechtwinkliges Dreieck.“ Sorgfältig zeichnet er ein schön grosses Dreieck auf das Papier. „Ja, aber warum muss ich da mit diesem komischen Quadrat rechnen? Das ist doch ein Dreieck!“ Empört deutet Yugi auf das Bild.   Geduldig lächelt Yami den Kleinen an. „Ganz ruhig, ich erkläre es dir jetzt, was es mit dem Quadrat auf sich hat.“ So genau wie möglich zeichnet er nun drei Quadrate an die Seiten des Dreiecks und teilt diese in lauter kleine Quadrate auf. „So und nun zähle mal die kleinen Quadrate und schreibe die Zahlen daneben hin.“ Auffordernd schiebt er Yugi das Blatt zu, der ihn zwar kritisch ansieht, aber dann zu zählen beginnt.   Nachdem Yugi auch das grösste Quadrat durchgezählt und die Zahl aufgeschrieben hat, runzelt er ungläubig die Stirn und zählt nochmal die vielen kleinen Quadrate in den anderen beiden. „Das sind ja genau so viele, wie die von den beiden kleineren Quadraten!“   Schmunzelnd nickt Yami. „Genau und darum heisst es a im Quadrat plus b im Quadrat gleich c im Quadrat. Weil du aber die Seitenlänge brauchst, musst dann von dem c im Quadrat noch die Wurzel ziehen und schon weisst du, wie lang diese lange Seite ist und wenn du eine der kurzen Seiten brauchst, musst du die andere kurze Seite von der langen abziehen. Also zum Beispiel c im Quadrat minus b im Quadrat rechnen und dann hast du a im Quadrat. Dann musst du davon nur wieder die Wurzel ziehen und schon weisst du, wie lang die Seite a ist.“   Verstehend nickt Yugi. „Okay, aber warum dann Quadrat? Wieso nicht 5 mal 5?“, fragend sieht er seinen Freund an.   Erleichtert, dass der Kleine schon mal das kapiert hat, nimmt Yami lächelnd den Stift wieder in die Hand und schreibt 5 im Quadrat gleich 5 mal 5. „Das Quadrat zeigt dir, dass du wie hier 5 mal 5 rechnen musst. Wenn da 3 im Quadrat steht, dann musst du 3 mal 3 rechnen. Es ist also nur eine kürzere Schreibweise, wenn du gleiche Zahlen multi... du weisst schon, musst.“ Aufmerksam beobachtet er das Gesicht des Kleinen, das von kritisch über nachdenklich bis hin zur Erkenntnis dessen ganzen Gedankengang von ihm preisgibt.   „Das ist ja voll einfach!“ Strahlend sieht Yugi seinen Freund an, der lächelnd nickt. „Ja, wenn man mal weiss wie, dann ist es wirklich nicht schwer, das auszurechnen.“ Grinsend wuschelt er durch Yugis Haare, was diesen lachend zurückweichen lässt.   „Yami!“ Mit einem Schrei stürzt Yugi auf ihn zu und beginnt seinen Freund durchzukitzeln. Lachend windet sich Yami unter dem Kleinen, bis er es schafft, ihre Positionen zu tauschen. Jetzt ist er mit der Kitzelattacke dran, bis Yugi keuchend um Gnade fleht, weil diesem die Luft am ausgehen ist.   Keuchend liegen sie dann nebeneinander auf dem Boden, bis sich Yugi langsam wieder auflöst.     -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und im nächsten geht's dann weiter mit der Klassenfahrt oder doch nur bei Yami? Wer weiss.   Eure mrs_ianto       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)