Yami to Hikari von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 5: Doch etwas zu viel ----------------------------- Hallo zusammen,   nach dem seeeehr langen Kapitel bei Wüstensklave gibt es jetzt hier ein ziemlich kurzes Kapitelchen, aber der Schluss ist einfach passend und jedes Wort mehr am Ende wäre zu viel gewesen.   So und jetzt habe ich auch schon genug geschwafelt und wünsche euch viel Spass.     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Doch etwas zu viel     Strahlend rennt Yugi in die Küche. „Opa, Opa, ich bin auf Fuchur geflogen!“ Schon beinahe auf der Stelle springend bleibt Yugi vor seinem Opa stehen, der ihm grinsend durch die Haare wuschelt. „Ich weiss Yugi. Ihr habt mich ja in meinem Traum besucht.“ Die Freude, die sich jetzt auf dem Gesicht seines Enkels abzeichnet, kann wohl kaum grösser sein. „Du weisst es noch? Super und Yami ist voll lieb. Oder?“, gespannt auf die Meinung seines Opas, schliesslich ist die ja wichtig, hört Yugi endlich auf herumzuhibbeln. „Ja, Yami ist wirklich nett. Schade nur, dass euer Besuch so kurz gewesen ist.“ Darauf, dass ihn sein Enkel nun regelrecht anspringt, ist Sugoroku nicht wirklich gefasst, weshalb er einen Schritt nach hinten machen muss, um nicht umzufallen. „Ruhig Yugi, du wirfst mich ja noch um.“ Lachend erwidert er die Umarmung seines Enkels, der wohl wirklich bester Laune zu sein scheint.   „Ja, aber Yami war auch voll müde, als wir dann wieder in meinem Zimmer gekuschelt haben und er mag dich auch.“   „Wer mag Sugoroku auch?“, gerade erst in die Küche kommend, hat Naoko nur diesen letzten Teil des Satzes mitbekommen, weshalb sie ihren Sohn jetzt fragend ansieht.   Auf einen Schlag todernst löst sich Yugi von seinem Opa und verschränkt die Arme. „Das geht nur mich und Opa etwas an.“ Nun auf einmal wieder müde, geht Yugi gähnend zum Tisch und lässt sich auf seinen Stuhl fallen. Mit seiner Mama will er nicht über Yami reden, das will er nur mit Opa.   Eigentlich will Naoko wegen des frechen Tonfalls, mit ihrem Sohn schimpfen, aber ein Blick von ihrem Schwiegervater hält sie davon ab. „Schade, ich würde nämlich gern mehr mit dir reden. Sollen wir dafür heute gemeinsam deine neue Burg aufbauen?“, lächelnd setzt sie sich zu Yugi an den Tisch.   „Nein, du spielst ja doch nur mit deinem Telefon rum. Da spiele ich lieber alleine.“ Mit einem trotzigen Ausdruck in den Augen, sieht Yugi seine Mama, die nun sichtbar zusammenzuckt.   Das tut weh, wenn sie als seine Mutter so von ihm abgelehnt wird. „Und wenn ich dir verspreche, dass ich mein Telefon Sugoroku gebe? Darf ich dann mit dir spielen?“, lächelnd wartet sie jetzt auf die Antwort ihres Sohnes.   Abschätzend sieht Yugi seine Mama nun an. Schüttelt dann aber den Kopf. „Nein, du wolltest vorher nicht mit mir spielen und jetzt will ich nicht mit dir spielen.“ Die Arme immer noch verschränkt, lehnt er sich in seinem Stuhl zurück. So wie er es immer bei Papa beobachtet, wenn der nicht mehr weiter über etwas reden will.   Zwar tut Sugoroku seine Schwiegertochter jetzt doch ein wenig Leid, aber er wird ganz sicher nicht auf Yugi einwirken, um dessen Meinung zu ändern. Denn eigentlich hat der Kleine ja schon Recht. Seit er in die Schule geht, hat sie kaum noch Zeit für ihn, weil sie ja der Meinung gewesen ist, dass sie wieder Arbeiten gehen könnte, um die Haushaltskasse noch ein wenig aufzubessern. Deswegen stellt er einfach schweigend den Kakao für seinen Enkel auf den Tisch, ehe er das Frühstück weiter vorbereitet.   Während sie essen muss Yugi immer wieder ein Gähnen unterdrücken, weshalb Sugoroku ihm dann doch besorgt die Hand auf die Stirn legt. Nein, der Kleine hat kein Fieber. „Yugi, was hältst du davon, wenn du nachher wieder ein wenig ins Bett gehst, wenn du noch so müde bist?“   Dieser Vorschlag, lässt Naoko unwillkürlich die Luft anhalten. Denn so wie Yugi drauf ist, kann doch nur eine freche Antwort kommen. Doch zu ihrer Überraschung nickt Yugi nur mit der Hand vor dem Mund, weil er schon wieder gähnen muss. „Ja, dann kann ich noch mehr mit Yami spielen.“ Müde sieht er jetzt seinen Opa an und kann wirklich kaum noch die Augen offenhalten.   Bevor sein Enkel noch hier am Tisch einschläft, steht Sugoroku auf und nimmt ihn mit einem leisen Ächzen auf den Arm. Den schon halb schlafenden Yugi trägt er vorsichtig nach oben in dessen Zimmer und legt ihn dort ins Bett. Zum Glück hat Yugi noch seinen Schlafanzug an, so kann er wenigstens bequem schlafen. Auch wenn er es seltsam findet, dass der Kleine auf einmal so müde ist.   Gerade als er aus dem Zimmer gehen möchte, sieht Sugoroku wie das Auge auf der goldenen Schatulle in einem sanften Licht zu leuchten beginnt. So funktioniert das also. Noch einmal sieht er auf den schlafenden Yugi, ehe er leise aus dem Zimmer geht.   Yami wird gerade von den Tentakeln aus schwarzer Energie umschlungen, als er spürt, wie er weggezogen wird.   Verwirrt findet er sich kurz darauf in dem hellen Zimmer wieder. Wieso ist er jetzt schon hier? Yugi ist doch gerade erst... auf einmal entdeckt er den Kleinen schlafend und zusammengerollt auf dem Sitzsack liegen. Besorgt eilt er zu ihm und legt ihm die Hand auf die Stirn. Verdammt, der Kleine glüht ja richtig. „Yugi?“, leicht rüttelt er an dessen Schulter, aber er rührt sich nicht. Voller Schuldgefühle, sinkt Yami nun auf die Knie, ist es doch seine Schuld, dass Yugi doch zu viel Schattenmagie abbekommen hat, so dass es ihm jetzt sehr schlecht geht.   Sich auf die Lippen beissend kniet er vor ihm auf dem Boden, als ihm auf einmal eine Idee kommt. Einmal hat ihm sein Gegner doch beinahe seine gesamte Schattenmagie entzogen. Vielleicht kann er nun das gleiche bei dem Kleinen machen? Vorsichtig legt er ihm die Hände auf das glühende Gesicht, aber nichts passiert. Verdammt, wie hat der Geist das nur gemacht?   Nachdenkend sieht er sich in dem Raum um, bis sein Blick auf einem schwarz-weissen Kreis hängen bleibt, den Yugi mal als Yin und Yang Symbol bezeichnet hat. Was hat er noch gesagt? Er zeigt zwei Gegensätze die einander doch brauchen? Irgendwie so etwas in der Art. Die Dunkelheit braucht das Licht und das Licht braucht die Dunkelheit. Ohne einander können sie nicht existieren. Bildet sich in seinen Gedanken eine andere Bedeutung des Bildes.   „Ohne Licht, kein Schatten. Das ist es!“ Wieder legt er nun seine Hände auf Yugis Gesicht und beginnt sich zu konzentrieren. Doch anders als vorher, versucht er nicht, die Schattenmagie aus ihm zu entziehen, sondern das Licht in der kleinen Seele zu stärken, indem er sich bewusst an die letzten Monate mit ihm erinnert.   Jeden lustigen oder schönen Moment holt er hervor und tatsächlich, dies lässt das beinahe von der Schattenmagie erstickte Licht wieder stärker werden, bis es von sich aus anfängt die Dunkelheit, die wegen ihm in Yugi eingedrungen ist, wieder aus dessen Körper zu vertreiben.   Er weiss nicht, wie lange er das Licht des Kleinen so gestärkt hat, bis er eine deutliche Senkung von dessen Körpertemperatur bemerkt und sich Yugi zu regen beginnt. Vollkommen erschöpft löst Yami nun seine Hände langsam wieder von Yugis Gesicht und lässt sich dann schwer atmend ganz auf den Boden sinken. Sich mit dem Rücken an dem Sitzsack abstützend schliesst er seine Augen. Verdammt, so schnell wird er den Kleinen nicht mehr so viel von seiner Magie aussetzen.   Müde öffnet Yugi die Augen und sieht sich dann verwirrt in seinem Zimmer um, in dem er doch immer mit Yami spielt. Wann ist er denn ins Bett gegangen?   Auf einmal sieht er Yami mit dem Rücken zu ihm auf dem Boden dasitzen. Irgendwie wirkt dieser aber ganz anders als sonst. „Yami? Bist du traurig oder krank?“, besorgt nimmt er ihn von hinten in den Arm. Was ja jetzt richtig gut geht, weil er auf dem Sitzsack grösser als sein sitzender Freund ist.   Im ersten Moment zuckt Yami leicht zusammen, hat er doch nicht damit gerechnet, dass Yugi so schnell wieder aufwacht. Sich zu einem Lächeln zwingend, dreht er seinen Kopf in dessen Richtung, so dass er ihm in die Augen sehen kann. „Nein, ich sein nicht traurig oder krank. Ich sein nur müde. Das sein alles.“   Nicht wirklich überzeugt nickt Yugi. „Na gut, dann schlaf ein bisschen und ich passe auf, dass der böse Geist dich nicht holt.“ Ernst blickt er jetzt in das erstaunte Gesicht von Yami. „Wenn du in meinem Kopf bist, kann ich ab und zu auch Bilder von dir sehen und da ist fast immer ein böser Geist und darum passe ich jetzt auf, dass du gut schlafen kannst.“   Trotz seiner Schuldgefühle, dass er nicht einmal das vor dem Kleinen verbergen konnte, dreht sich Yami lächelnd um. „Das sein lieb von du, aber ich muss nein schlafen. Ich sein doch Geist.“   Entschieden schüttelt Yugi nun den Kopf. „Auch ein Geist kann müde sein und muss schlafen.“ Voller Entschlossenheit krabbelt er jetzt von dem Sitzsack und beginnt nach seiner Kuscheldecke und dem grossen Winnie Puuh Kissen zu suchen. Als er die Sachen endlich gefunden hat, geht er wieder zu Yami und legt ihm nun die Decke um die Schultern und das Kissen auf den Boden. „So und jetzt leg dich hin. Du bist für den Sitzsack zu gross, aber der Boden ist immer noch besser als im Sitzen zu schlafen.“ Mit verschränkten Armen dastehend, sieht er Yami an, der nach einer Weile seufzend nachgibt. Wenn der Kleine darauf besteht, dann spielt er halt mit. Doch so ganz scheint Yugi noch nicht zufrieden zu sein, denn jetzt kniet er sich neben ihm hin und legt ihm die Hand auf die Augen. „Zumachen, sonst kannst du doch nicht schlafen. Ich passe ja auf dich auf. So wie du immer auf mich.“   Ergeben schliesst Yami nun doch die Augen, auch wenn er nicht wirklich weiss, was das soll. Denn er braucht als Geist wirklich keinen Schlaf.   Zufrieden beobachtet Yugi, wie sich sein Freund tiefer in die Decke und das Kissen kuschelt. Dabei hat der doch gesagt, dass er nicht schlafen muss und jetzt schläft er tief und fest.   Ganz leise steht er nun auf und holt sich sein Lieblingsbuch. Mit diesem setzt er sich wieder neben seinem Freund hin und beginnt die Märchen zu lesen. Schliesslich muss er ja jetzt besonders leise sein.   Gerade hat er das dritte Märchen in dem Buch fertig gelesen, als Yugi neben sich eine Bewegung bemerkt. Grinsend sieht er zu, wie Yami verschlafen wieder die Augen öffnet und sich nach einem Moment, in dem er ganz ruhig dagelegen ist, aufsetzt. „Guten Morgen. Na, hast du gut geschlafen?“   Verwirrt mustert Yami seinen kleinen Freund. „Ich sein wirklich eingeschlafen? Ich haben doch noch nie schlafen!“ Weil sich seine Augen seltsam anfühlen reibt er mit seiner Hand darüber, was aber auch nicht wirklich hilft. Was ist das bloss?   „Wie sagt Opa immer? Einmal ist immer das erste Mal.“ Das Buch auf seinen Knien offen haltend, sitzt er da und bemerkt voller Stolz, dass sein Freund jetzt viel besser als vorher aussieht. Nicht mehr so krank und traurig.   Yami fühlt sich seltsam. Nicht schlecht, aber anders als zuvor. Irgendwie leichter und erholt? Sich nun bequemer hinsetzend, gibt er einem ihm unbekannten Bedürfnis nach. Er streckt sich ausgiebig und merkt jetzt, wie gut das nach dem Schlafen tut. „Ich haben lange schlafen?“, fragend sieht er Yugi an, der jedoch nur mit den Schultern zuckt. „Keine Ahnung, aber ich habe drei Märchen fertig gelesen. Weil ich doch leise sein musste, wollte ich nicht spielen.“   Gerührt darüber verwuschelt Yami ihm die Haare. Weiss er doch, wie sehr es Yugi hasst, lange stillsitzen und lesen zu müssen „Das sein lieb von dir.“ Erst jetzt steht er auf, hat er doch bis gerade eben so ein seltsames Gefühl in seinen Muskeln gehabt. „Wollen du noch ein wenig spielen?“ Kaum hat er das gesagt, springt Yugi auf.   „Au ja, spielen wir...“, nachdenklich sieht er sich in dem Zimmer um. „Mensch ärgere dich nicht. Da bin ich voll gut drin.“ Yami an der Hand packend zieht er ihn zum Tisch und sucht dann erst die Schachtel mit dem Spiel.   Unter dem kritischen Blick seines Freundes packt er das Spielbrett aus und stellt die Figuren auf die passenden Felder. „Also, du musst würfeln und dann kannst du eine Figur aus dem Haus nehmen und diese auf den Feldern so verschieben.“ Schnell zeigt er Yami was er meint. „Wenn du auf das gleiche Feld wie ich kommst, dann muss die Figur wieder in mein Haus und wer zuerst alle Figuren auf diesen Feldern hat, der hat gewonnen, aber da darfst du nicht mehr überholen und du musst die richtige Zahl würfeln.“ Absichtlich legt er den Würfel jetzt mit den richtigen Zahlen nach oben hin und verschiebt dann die Figuren auf den Zielfeldern.   Aufmerksam hat Yami der Erklärung zugehört und nickt jetzt verstehend. „Gut, ich haben kapiert. Dann wir jetzt spielen, das Spiel mit komischen Namen.“ Natürlich überlässt er dem Kleinen den ersten Zug und zu seinem Erstaunen macht das Spiel sogar richtig Spass und solange er seine Schattenmagie unter Kontrolle hält, muss er nicht einmal aufpassen, dass er den Würfel aus Versehen beeinflusst.   Sie spielen das Spiel ganze drei Mal und nach den ersten beiden Niederlagen kann Yami einen Sieg für sich verbuchen. Was Yugi erst entrüstet die Wangen aufblasen lässt, dann aber grinst er ihn stolz an. „Super, du hast gewonnen. Aber ich war besser und jetzt kriege ich so langsam Hunger.“ Wie auf Kommando beginnt sich sein Körper aufzulösen. „Upps, also dann bis später und mach den blöden bösen Geist ganz doll fertig.“   Schmunzelnd über den Kleinen sieht Yami zu, wie dieser verschwindet, macht sich dann aber gleich darauf bereit, wieder in die Dunkelheit gezogen zu werden.     ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------     Upps, da hat Yugi wohl doch etwas mehr Schattenmagie als gedacht abbekommen. Aber zum Glück hat Yami ja die rettende Idee.   Mehr weiss ich jetzt gar nicht zu sagen, darum halte ich jetzt einfach mal den Mund und hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat.   Eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)