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Austauschjahr in England

Rocker garantiert
von
Koautor:  YumeKahoko

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo du =)

es freut uns sehr, das du in dem neuen Kapitel von unserer FF vorbei schaust =)
Sag uns doch auch gerne deine Meinung, hat es dir gefallen? Würdest du etwas ändern oder hast du einen Tipp?
Wir würden uns freuen=)
Deine YumeKahoko & Maire <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo du,

hier frisch aus der Druckerei ein neues Kapitel ;-)
Viel Spaß beim Lesen und lass uns gerne deine Meinung da.
Wir freuen uns =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo lieber Leser,

heute ein neues Kapitel für dich.
Wir hoffen, es gefällt dir =D

Viel Spaß beim lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir wünschen viel Spaß bei dem neuen Kapitel =D
Lasst uns gerne eure Meinung da, wir können nur daraus lernen

eure YumeKahoko und Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim neuen Kapitel =) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues Kapitel für dich.
Viel Spaß beim lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir wünschen viel Spaß bei dem neuen Kapitel =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir freuen uns über eure Meinungen und wünschen viel Spaß mit dem neuen Kapitel =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim neuen Kapitel =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim Lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim lesen <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Heute mit leichter Verspätung, dennoch viel Spaß beim lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo! Und willkommen beim neuen Kapitel! Viel Spaß beim Lesen.

Zur Info!!
Also erstens der Song ist nicht von uns und das ist nur der Refrain. Er ist von dem Sänger Keane. Wobei ich die Version aus Glee von Blaine persönlich besser finde. Beide verlinken wir euch mal. Liebe Grüße und viel Spaß! ;*

Keane Version: https://www.youtube.com/watch?v=Oextk-If8HQ
Glee/Blaine Version: https://www.youtube.com/watch?v=wa532g6PwqY Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist was besonderes und zwar hat die gute Yume sich dazu hinreißen lassen, einen eigenen Song zu kreieren <3 Einen guten Teil davon dürft ihr hier schon in Schriftform genießen =D
Wir hoffen es gefällt euch=)
Viel Spaß beim lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues, hübsches Kapitel für euch. Viel Spaß beim lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jetzt wird's gruselig XD
Oder doch eher lustig?
Lest selbst um es herauszufinden =D
Habt viel Spaß ^_^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Frieden, Freude, Eierkuchen?
Ich befürchte nicht ganz ^^'

Viel Spaß beim lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh je, oh je. Was ist hier nur los?

Hoffen wir das Beste ;-)
Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Was ist nur los im Paradies?

Viel Spaß beim lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine neue Woche, ein neues Kapitel =)
Viel Spaß beim lesen.
Lasst uns gerne eure Meinungen, Gedanken und Hoffnungen da =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben, weiter geht's.
2 Lieder kommen vor, einmal vom guten Elton John- Sorry seems to be the hardest Word
https://www.youtube.com/watch?v=c3nScN89Klo
und
von unserer wunderbaren YumeKahoko- Forgive me
(Hier gilt: Verwendungen des Textes ohne Zustimmung nicht gestattet)
P.S von YumeKahoko: Ist mein erster Song also seid gnädig. Trotzdem hoffe ich, er gefällt <3

Ihr wisst Bescheid =D Viel Spaß beim lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sagt der Titel schon alles oder wendet sich das Blatt doch noch?
Bleibt gespannt =)

Viel Spaß bei dem Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wieder Mal ein neues Kapitel=) habt Spaß und schreibt uns gerne eure Meinung Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen guten Tag und viel... Freude beim Lesen ^^'
Euer Schreibselduo <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben
Ein neues Kapitel für euch, viel Spaß


Lieder sind:
Elton John- Can you feel the love tonight https://www.youtube.com/watch?v=n8FM8nyy_Fk
Ed Sheeren- Perfect https://www.youtube.com/watch?v=1UQzJfsT2eo Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Mit Erinnerungen und viel Gelache, geht es in das nächste Kapitel.
Vielen Dank an alle, die so fleißig und begeistert mitlesen und kommentieren =D Es freut uns riesig das ihr so mitfiebert <3
*kekse und Milch hinstell*

eure Yumekahoko und Maire <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,
viel Spaß beim lesen <3



Shawn Mendes - Treat You Better Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues Kapitel an einem schönen Donnerstag. Wir hoffen es gefällt euch :-D
Lasst uns gerne eure Meinung da (Auch Hasskommentare bezüglich einer gewissen Person ^^')

Eure Maire und Yumekahoko <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Mit einer anderen Jahreszeit, als der unseren geht es weiter=)
Viel Spaß



Mariah Carey-All I want for Christmas is you https://www.youtube.com/watch?v=yXQViqx6GMY Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Titel sagt alles? Nun mal sehen. Lasst euch überraschen ;-P
Viel Spaß bei dem Kapitel und wir freuen uns wie immer auf eure Meinung. Haut sie einfach raus =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es wird noch weihnachtlicher ;-)
Ist das schön ^^'
Viel Spaß bei dem Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter geht's mit unseren lieben Freunden =D
Habt Spaß beim lesen <3



P.S: BGF= Best Gay Friends , nur für alle die, die es nicht mit Sicherheit wussten =P Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Trommelwirbel bitte =D
Es geht weiter. Wir hoffen das Kapitel sagt euch zu. Wir freuen uns auf eure Meinung!!
Viel Spaß beim Lesen <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neuer Tag, ein neues Kapitel=)
Viel Spaß wünschen wir euch ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir wünschen euch einen guten Tag! Und viel Spaß mit dem neuen Kapitel <3


Lied ist von
Ed Sheeran- thinking out loud
https://www.youtube.com/watch?v=fXaGhAkOSxQ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neuer Tag und ein schönes neues Kapitel.
Ich würde sagen, der Titel sagt schon Einiges XD
Viel Spaß beim mitkämpfen XP Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir haben wirklich das falsche Wetter für das Kapitel ^.^'
Dennoch wünschen wir euch viel Spaß dabei =3


Lied: Michael Bublé-Have yourself a merry little Christmas
https://www.youtube.com/watch?v=zSKKamK8kpI Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh du Fröhlicheee~... Oh du seeligee~.. Gna... *räusper~
Ach naja. Ihr versteht schon XD Das sind nur Proben XP
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^^

Lied: Michael Bublé- I believe in you
https://www.youtube.com/watch?v=94MHIeeGwys Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ach wie schön. Es geht weiter <3
Habt Spaß bei dem Kapitel. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen ihr Lieben =D
Ein neues Kapitel für einen neuen Tag


Lied: Robbie Williams - Angels
https://www.youtube.com/watch?v=luwAMFcc2f8 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weihnachten, was eine schöne Zeit. Allzu lange dauert es bei uns ja nun auch nicht mehr=)
Wer von euch freut sich schon?
Hat einer von euch schon Lebkuchen oder ähnliches Genascht oder ist euch das noch zu früh?
Habt Spaß bei dem Kapitel=)
Wir lesen uns nächste Woche wieder <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht es.
Wir hoffen ihr habt Spaß beim Lesen =D
Lasst uns gerne eure Meinung da<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim Lesen. Lasst uns gerne eure Meinung da =) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Kaum ist das eine vorbei, kommt schon das Nächste =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jetzt haben wir hier schon Silvester, der Wahnsinn =D
Ich hoffe ihr freut euch alle erst einmal auf Weihnachten sind ja nun auch nur noch gute 2 Monate=)
Wie schnell die Zeit vergeht ^^'
Nun aber viel Spaß beim Lesen, bis nächste Woche <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Frohes neues Jahr... eh..... naja.. jedenfalls hier <3
Wir freuen uns weiterhin über eure Meinung. Lasst sie uns gerne da, wir lesen, lernen, lachen und weinen gerne mit euch ;-3
Bis nächste Woche Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen Tag wünschen wir und viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels=D
Wir lesen und schreiben uns nächste Woche wieder.
Bis dahin <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Uiuiui,
Da kommt das Kapitel aber mal spät ^^'
Alles meine Schuld, hab total verpeilt das Donnerstag ist XD Es sei mir verziehen.
Jetzt aber viel Spaß beim Lesen=)
Bis nächste Woche <3


Wir tun so, als ob es ein original Song der Bastards wäre ;-P
Das Lied ist von Rise Against- Satellite
https://www.youtube.com/watch?v=Om5uXsD-aVo Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Was ist das für ein Kapitel Titel? oh je oh je >.<
Aber jetzt viel Spaß beim Lesen
Bis nächste Woche <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine neue Woche. Ein neues Kapitel
Viel Spaß =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß mit dem heutigen Kapitel =)
Bei wem schneit es denn schon? Bei uns gestern das erste Mal XD Wenn man das so nennen kann ^^'


(Eine Stunde später kann ich mich nun verbessern. Es scheint wie verrückt und der Schnee bleibt liegen <3) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben =)
Wir hoffen, ihr hattet gestern einen schönen Nikolaustag und hattet das ein oder Andere im Stiefel.
Jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen geht es heute weiter=)
Wir wünschen euch nun viel Spaß bei dem Kapitel, wir lesen uns =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und ebenso wie versprochen das 2. Kapitel
Vielen Dank für euer Verständnis <3
Wir wünschen euch wunderschöne Weihnachten und lesen uns nächste Woche Donnerstag wieder =D
Lasst euch reich beschenken^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß mit dem heutigen Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen guten Tag ihr Lieben <3
Der Tag der Liebe ist heute und daher bekommt ihr heute die volle Dröhnung LIEBE XD
und natürlich wünschen wir euch auch von Herzen <3 einen herrlichen Valentinstag

Song: NSYNC- This I promise to you https://www.youtube.com/watch?v=4fndeDfaWCg

Viel Spaß damit. Wir freuen uns auf eure Meinung
Yumekahoko & Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht es mit der Liebe <3

Weil ihr die Zwei ja genauso liebt wie wir, bekommen sie heute mal besondere Beachtung =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,
Willkommen im schönen März =D
Es geht weiter wie versprochen und wir haben die kleine Auszeit etwas genutzt und waren fleißig.
Wir freuen uns sehr über 80 Favoriten (Ihr dürft alle gerne eure Meinung raushauen =D )
Nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel
<3

Song: Scarlett Johansson - Set It All Free
https://www.youtube.com/watch?v=YhDvQtRQbOY Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben, viel Spaß mit dem neuen Kapitel

bis nächste Woche <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim lesen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Let`s Party !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
=D
Viel Spaß Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter im Text. Viel Spaß beim lesen <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Heute gibt es das Kapitel mal früher, da ich morgen nicht zu gegen bin und ich euch nciht bis nächste Woche warten lassen wollte.
Viel Spaß beim lesen und lasst uns wie immer gerne eure Meinung da =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir wünschen euch einen schön sonnigen/verregneten Tag. Viel Spaß beim nächsten Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim heutigen Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oho!!! Der Titel ist Programm Leute. Die heiße Phase an begonnen <3
Viel Spaß bei dem Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben, wir wünschen euch einen schönen Donnerstag und viel Spaß beim lesen <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein Herz für alle <3 Nehmt euch Kekse und etwas Milch und macht es euch bequem.
Bis nächste Woche =D

PS: Ich hab das Kapitel heute morgen hochgeladen und dann gab es über 6 Stunden eine Störung bei Mexx!! Bitte verzeiht das es dadurch erst jetzt kommt! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben, wem geht es auch so, dass das Wetter einen ganz wirr macht? Bei mir ist es so wie ihr seht, da ich gestern total verpeilt habe das Kapitel hochzuladen °o°
Dennoch wünsche ich euch jetzt viel Spaß dabei und ein schönes Wochenende <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß mit dem Neuen Kapitel und vielen Dank für fast 90 Favos <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß bei dem Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wir wünschen euch einen schönen Tag und viel Spaß beim lesen <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben.
Es ist unfassbar aber wahr. Wir gehen auf das große Finale zu. Seid aber nicht traurig, sondern genießt noch die gemeinsame Zeit mit den Bastards.

Habt einen schönen Tag
Maire und YumeKahoko <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ach was soll ich groß dazu sagen <3
Lest es einfach selbst.
Bis nächste Woche
Eure Maire und Yumekahoko

Und dieser wunderbare Song "Cause there was Chris", ist aus der Feder von Yumekahoko selbst. Also wenn ihr ihn besonders genial findet, sagt ihr bitte ein großes Lob <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben.
Ein letztes mal darf ich euch zu dieser Fanfiction begrüßen. Fast 2 Jahre hat diese Geschichte nun auf dem Buckel. Zu Beginn hätten wir niemals gedacht, das sie solch einen Umfang annimmt, doch wir sind sehr Glücklich und Zufrieden damit. Auch das wir euch in so eine wunderbare Welt mitnehmen konnten. Wir hoffen ihr hattet genauso viel Spaß wie wir mit den Bastards und ihr müsst nun nicht traurig sein. Es wird neues von ihnen geben. =D
Die "Fortsetzungen" werden allerdings dann auf unserem neuen gemeinsamen Profil hochgeladen

Mai-Yume
https://www.animexx.de/mitglieder/steckbrief.php?id=1099278
schaut gerne dort vorbei.

Wir hoffen wir sehen uns in naher Zukunft wieder!! Doch nun genug mit dem Geschwätz. Genießt nun das letzte Kapitel von
Austauschjahr in England: Rocker garantiert <3

Bis bald Komplett anzeigen

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Scheiße! Sie ist ein Junge!!

Heute sollte sie also kommen, dachte Will sich. Er hatte sich, um sich extra Punkte für sein Studium abzugreifen, dazu bereit erklärt einen deutschen Austauschschüler aufzunehmen. Beziehungsweise ein Schülerin wie ihm ein Freund, der bei dem zuständigen Lehrer im Büro aushalf, versichert hatte.

Chris also, vielleicht kann ich sie ja Chrissy nennen, dachte er mit einem neckischen Grinsen im Gesicht. Sie war ja schon 18 Jahre, also alles völlig legal. Und mit dem Frauen rumkriegen, hatte er bis jetzt noch nie Probleme gehabt. Zwar würde sie ihr eigenes Zimmer haben, was aber direkt neben seinem lag und die Wände waren hier auch nicht so dick. Vorher war es die Gerümpelkammer gewesen. Jetzt stand da drin eine gemütlich eingerichtete Matratze mit vielen Kissen. Ein kleiner Tisch mit Stuhl, eine alte Kommode und natürlich eine kleine Lampe neben der Matratze.

Er war auch nur Student, aber er fand, dass er doch gar nicht so schlecht aussah. Seine ganzen Gitarren und Musiksachen standen jetzt eben in seinem Zimmer. Allgemein war seine Wohnung nicht die größte, aber es war seine. Er sah auf die Uhr in ungefähr einer Stunde sollte er sie vom Flughafen abholen. Den Koffer würde ihm sein Kumpel herbringen, denn er hatte kein Auto, nur ein Motorrad. Und allein das würde bei ihr sicher schon Eindruck schinden. Hatte es bis jetzt auch immer. Also schnappte er sich seinen Helm, rannte das Treppenhaus runter und sprang auf seine schwarze Maschine. Schnell war er am Flughafen und stellte sich mit einem Schild, auf dem sein Name stand in den Wartebereich. Jetzt musste das hübsche Ding nur noch kommen.

So ein Scheiß, das er hier nicht rauchen konnte. Das hätte ihm das Warten noch zusätzlich versüßt.
 

Vor einigen Stunden hatte er sich von seinen Eltern verabschiedet. Er konnte es immer noch nicht glauben, das es tatsächlich so weit war. Er, Cristopher Müller, würde wirklich ein ganzes Jahr im Ausland bleiben. In England, um genau zu sein. Sein Herz schlug aufgeregt und er fragte sich was ihn alles erwartet würde.

Nur durch Zufall hatten seine Eltern davon erfahren. Er selbst hatte es ihnen nicht erzählt, da er nicht wirklich Interesse daran gehabt hatte. Doch die Worte seiner Eltern hatten ihn umgestimmt. Im großen und ganzen hatten sie ihm das Auslandsjahr in den Himmel gelobt, daher konnte er nicht nein sagen.

Doch inzwischen dachte er auch positiv davon. Er würde viele neue Leute kennen lernen und auch einfach das Land an sich. Sonst kannte er England ja nur aus den Nachrichten. Mit der Sprache hatte er keine Probleme, aber man lernte ja nie aus.

Chris seufzte und nahm einen Zettel aus seiner Hosentasche. Dort hatte er sich die nötigsten Dinge aufgeschrieben.

"William...", ließ er den Namen über seine Lippen tanzen. Er hatte diesen Namen schon immer gemocht. Besonders als er gehört hatte, das auch noch der Prinz so hieß.

Er seufzte leicht. Warum auch immer, doch er mochte diese Geschichten von Prinz und Prinzessin.

Schnell schüttelte er den Kopf. "Jetzt denk nicht immer an so was weibisches, Chris! Bleib ganz cool, dann wird das alles schon klappen..."

Da er mittlerweile schon auf dem Flughafen angekommen war, sah er sich nun suchend um. Es waren dermaßen viele Leute da, das es ihm schwer fiel klarzukommen. Mit seinen 1, 72 cm war er für einen Jungen auch nicht sonderlich groß. Aber er hatte damit gelernt zu leben.
 

"Wo bist du nur...", murmelte er leise vor sich her und hoffte nebenbei, das er überhaupt abgeholt wurde. Denn die letzte Nachricht, die er Will geschrieben hatte, hatte dieser nicht mehr beantwortet.

Er sah auf die Uhr. Er war pünktlich angekommen, also sollte Will auch schon hier sein. Ein Bild hatte er leider nicht. Irgendwie war es zu kurzfristig gewesen, welche auszutauschen. Daher hoffte er einfach mal auf ein Schild, welches ihm dann die Richtung zeigen würde.

"Ah!"

Hatte er da nicht gerade den richtigen Namen gesehen? Er eilte auf den jungen Mann zu und tippte ihn an.

"Entschuldigung", sprach er sein wunderbares Englisch. "Sind Sie William?"
 

Als jemand seinen Namen rief, horcht Will auf und drehte sich um. Vor ihm stand ein jüngerer und vor allem kleinerer Typ.

"Ja???", fragte er sehr klug nach. Wer sollte das sein. Hatte der sich verlaufen und war auch einer der Austauschschüler? Er hatte definitiv einen Akzent.

"Kann ich dir helfen Kleiner. Suchst du wen?", fragte er leicht genervt nach. Schließlich musste er doch nach Chris Ausschau halten.

"Ehm... Naja eigentlich suche ich jetzt niemanden mehr...", lächelte Chris leicht.

Will schaute bestimmt nicht sehr klug drein in diesem Moment. Wie, jetzt suchte er niemanden mehr?

Halt!

Moment !

Stopp!

"Du bist Chris", schrie er entsetzt auf.

Erschrocken über diesen Schrei, der offensichtlichen Tatsache zuckte Chris zusammen.

"Ja. Der bin ich..." Er lachte leicht auf. "Was hast du denn erwartet?"

Dann streckte er ihm die Hand entgegen. "Christopher Müller, mein Name."

"Scheiße", stöhnte Will und legte sich eine Hand vors Gesicht.

"Ich dachte, du wärst ein süßes Girl. Dieser Arsch hat mich sicher reingelegt", maulte er wütend auf seinem Kumpel.

Ob man wohl noch Tauschen konnte, kam ihm der Gedanke. Wohl kaum.

"Nichts zu machen. Dann hab ich dich jetzt wohl am Hals", verschränkte er missgelaunt die Arme vor der Brust.

Mehr als ratlos, blinzelte Chris den Mann vor sich an.

"Hä? Wie... jetzt?"

Seine Hand sank unberührt zurück an seinen Körper und verkrampfte sich leicht.

"Süßes Gril?", wiederholte er zischen. "Sag mal gehts noch?! Sehe ich so aus wie ein Mädchen!!", empörte er sich und sah William böse an. Was dachte der Kerl sich bitte!

"Ja eben nicht. Das is ja der Mist, Kurzer", zischte er ihn an.

"Jetzt pack deinen Koffer und komm. Ich hab keinen Bock mir noch länger die Füße in den Bauch zu stehen", schnaubte er und ging dann ohne sich nochmal umzudrehen, Richtung Ausgang. Wenn der Bengel ihm nicht folgte, sein Pech.

"Der..Mist!?"

Geschockt wiederholte er das Wort. "Hey! nenn mich ja nicht nochmal Kur... Eh!? Wo willst du hin!?"

Chris eilte dem Mann nach. William hatte sich einfach umgedreht und war los gegangen.

"Warte doch mal! Meine Koffer sind noch auf dem Band! Warte!"

Er kam bei ihm an und hielt ihn an der Hand fest.

"Was soll das denn?! Du kannst mich doch nicht einfach hier lassen!", fuhr er den Dunkelhaarigen an. "Das war nicht der beschissene Deal!"

Will hielt erst hat, als er so ruckartig gepackt wurde, riss sich dann aber sofort wieder los.

"Dann hol halt deinen Scheiß Koffer und komm wieder her!", fuhr er ihn an. Oh, das wäre sehr verlockend, aber das konnte er leider wirklich nicht. Allein wegen seiner Note nicht.

"Jetzt beeil dich, ich warte auch nicht ewig", schnaubte er weiter.

"Was!? Aber.. Das wird dauern... bestimmt 20 Minuten..."

So wie William gerade drauf war, würde er sicher nicht warten.

Kurz biss Chris sich auf die Lippe, ehe er losrannte, um zum Band zu kommen. Nach einer halben Stunde kam er dann abgehetzt zu der Stelle zurück, an der er William verlassen hatte.

"William?"

Wo war er nur? Es waren einfach zu viele Menschen hier.

Er wollte ihn schon anmaulen, dass das ja wohl gar nicht ging. Dabei zückte er schnell sein Handy, um Louis zu sagen, er solle auf den Koffer warten, aber da war der Kleine schon weg.

"War- Fuck dieser Idiot"

Konnte er ihm nicht mehr nachbrüllen. So aufgedreht wie er war, brauchte er jetzt erst mal eine Zigarette und ging raus. Kurz darauf ging er dann wieder rein und merkte wie der Pimpf ihn wohl panisch suchte. Der Anblick war echt witzig, nur dieser Name.

"Jetzt hör auf diesen Namen in der Gegend rumzubrüllen, ich bin doch hier", packte Will ihn am Arm.

"Und nenn mich gefälligst Will", zog er ihn immer noch angepisst endlich mit nach draußen.

"Ah! Da bis....au! Mann spinnst du!?"

Kaum war William wieder aufgetaucht, zog er ihn wie ein Blatt Papier, am Arm hinter sich her.

"Lass los!! Ich kann selbst laufen!!"

Wild versuchte er sich zu befreien, doch William ließ ihn nicht los.

"William!!"

"Ja offenbar nicht, schließlich bist du immer noch so lahm", zog er ihn weiter, bis seine Maschine in Sicht kam.

"Hör auf den Namen zu sagen!", drehte er sich zu ihm um und herrschte ihn an. Dann ließ er ihn los, weil Louis schon auf ihn zukam.

"Ey Alter, na wo is denn unser neues Groupie Girl", grinste er ihn doof an. Sie machten ihren Band-Handschlag und Will trat ein Stück zur Seite.

"Ich fürchte daraus wird nix, hab nur den Zwerg hier bekommen. Jetzt pack seinen Koffer einfach in deine Karre, ich will nur noch Heim", murrte Will und ging zum Motorrad.
 

Chris verfolgte das, für ihn seltsame Gespräch und runzelte die Stirn.

Wer ist der Kerl, fragte er sich und sah den Unbekannten an. Will schien ja nicht vorzuhaben ihn vorzustellen.

"Hey... Ich... ich heiße Chris... und du bist?", fragte er daher und versuchte locker zu wirken. Wieso ausserdem sollte sein Gepäck zu dem Kerl ins Auto? Hatten die etwa eine WG? Davon war aber nie die Rede gewesen....

"Jo ich bin Louis, ein Kumpel von Will und Bandkollege", streckte der ihm lässig die Hand hin. Danach nahm der muskulöse Kerl mit dem kurzgeschorenen Kopf seinen Koffer und packte ihn in sein Auto.

Chris nahm die Hand an und schüttelte sie kurz.

Immerhin einer, dachte er mit einem kurzen Blick und ließ die Hand dann wieder los.

"Sei aber vorsichtig..Da sind wichtige Sachen drin...", meinte er dann noch zu Louis, ehe er sich zu Will wandte.

"Ich fahr dir dann hinterher, Will", meinte Louis noch und stieg dann ein. Will hatte sich währenddessen noch eine Zigarette angemacht.

"Komm her, Kleiner. Wurzeln schlagen is nich. Sind wir nicht vor Louis Zuhause, behält der deinen Koffer", grinste er dreist und hielt ihm dann einen Helm hin.

"Hör auf mich so zu nennen, William", gab er bissig zurück. Das was Will konnte, konnte Chris schon lange.

"Wieso kann ich nicht einfach mit Louis fahren?"

Will reichte es jetzt. Er packte den Kleinen am Kragen und zog ihn zu sich ran.

"H..he?!" Jedes weitere Wort blieb Chris im Halse stecken, als Will ihn so ansah.

"Jetzt sperr mal die Lauscher auf. Regel eins, nenn mich nochmal William und du kassierst ein blaues Auge. Dieser Name existiert nicht. Und zweitens Louis is grade weg. Also steig auf das Motorrad oder bleib hier, mir egal", herrschte er ihn nochmal an. William nannten ihn nur seine Eltern und auf die, war er gerade weniger gut zu sprechen.

Automatisch legten sich Chris Hände auf Will´s.

"Bitte.. lass los..."

Gerade hatte er Angst. Was hatte der Kerl nur! Eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank! Aber da war bestimmt noch mehr.

"Is ja gut... ich... werd dich nur noch Will nennen.... Tut mir leid ok...?"

Schnaubend ließ er von ihm ab und hielt ihm nun doch den Helm hin. So sehr hatte er ihm auch keine Angst machen wollen, aber es war nicht mehr zu ändern.

Chris Blick ging unsicher zum Motorrad, als er wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte und wich einen Schritt zurück. Er hatte tatsächlich noch nie auf so einem Ding gesessen.

"Kannst du das auch?"

Zitterte seine Stimme etwa? Gott wie peinlich!

"Tse, du wirst in der ganzen Stadt kaum einen besseren Fahrer finden als mich", grinste er keck und setzte sich seinen Helm auf. Er hatte eine große, verdammt schnelle Maschine. Will setzte sich schon mal, ließ den Motor aufheulen und sah auffordernd zu Chris.

Den angebotenen Helm nahm er jedoch schnell an sich. Nicht das Will sich das noch einmal anders überlegte und er dann sozusagen oben ohne mitfahren musste. Da Will bereits saß, trat er wieder näher.

"Wie soll ich?? Wohin... Ich.... Hab keine Ahnung von dem Ding?"

Wo saß er denn bitte?

Will verdrehte nur die Augen und machte ihm erstmal den Helm etwas fester.

"Hinter mich setzten, Arme um mich legen und gut festhalten. Sonst kommen wir nie vor Louis an. Und lehn dich mit wenn´s geht", gab er ihm Anweisungen.

"Und jetzt hock dich drauf", machte er eine auffordernde Geste.

"Äh.. ja... ok..."

Chris rückte den Helm noch mal zurecht und saß dann hinter Will auf.

Und jetzt soll ich meine Arme um ihn legen?, fragte er sich innerlich. Meine Güte! Er schüttelte leicht den Kopf und krallte sich vorne an Will´s Bauch in den Stoff.

"Was genau meinst du eigentlich mit mitlehnen?", fragte er dann doch, auch wenn er bestimmt blöd rüber kam.

Als Chris endlich aufsaß, machte er den Griff um seinen Bauch noch etwas enger. Dann löste er die Bremse und mit lautem Motorheulen fuhren sie los.

"Siehst du dann", rief er noch lachend. Spätestens bei der ersten Kurve würde er es merken. Und die ließ auch nicht solange auf sich warten. Als geübter Fahrer lehnte sich Will natürlich automatisch in die Kurve.

Der Jüngere bekam Gänsehaut, als der Motor aufheulte. Dann ging es los und er stieß einen erschrockenen Schrei aus. War Will sich auch sicher, dass man in der Stadt so schnell sein durfte!? In der Kurve lehnte er sich gezwungenermaßen mit, da er so an Will kleben musste, doch er presste seine Augen fest zu. Er wollte das Unglück gar nicht erst kommen sehen.

Bitte Gott! Lass es schnell vorbei sein!, betete Chris innerlich.

Er lachte nur, als Chris so aufschrie. Der arme Kleine. Zumindest wurde er nicht stocksteif, sondern legte sich in den Kuven mit, was Will das Fahren erleichterte. Er hatte wohl schon Angst, dachte Will. Also legte er sich zumindest nicht mehr ganz so stark in die Kurven. Aber das Tempo behielt er. So schafften sie es grad noch so vor Louis anzukommen.

Die Regeln lauten!

Ein Albtraum! Definitiv.

Chris schaffte es nicht sich von Will zu lösen, als dieser angehalten hatte. Seine Arme hatten sich verkrampft und wenn möglich, drückte er noch fester zu.

"Hey Kleiner alles gut. Du lebst noch und wir sind da, also lass mal los", schüttelte Will lachend den Kopf und löste die verkrampften Finger von ihm.

Chris atmete konzentriert ein und aus, als er merkte das Will seine Finger zwang ihn loszulassen. Doch ihm war noch immer ganz komisch.

"Jo Louis wir waren vor dir hier, also rück den Koffer raus", wank er seinem Kumpel zu, der grade aus dem Auto stieg. Louis holte den Koffer raus und stellte ihn vor die Tür.

Nur weil Will noch auf dem Motorrad saß und sich Chris so an ihn lehnen konnte, saß er ebenfalls noch, sonst wäre er wohl auf den Boden gefallen.

Er wusste nicht genau warum, aber er blieb für Chris noch eine Weile sitzen. Der Arme, aber so musste er ihn wahrscheinlich nicht nochmal mitnehmen. Hatte auch sein gutes.

"Gehts?", drehte er seinen Kopf nach hinten.

"Es.... es.. geht... Ich bin noch nie... Motorad gefahren..", gab Chris leise zu.

Er konnte genau spüren wie sich die Schwäche in seinen Beinen langsam zurückzog.

"Das geilste Gefühl der Welt oder?", lachte Will und stand dann endlich auf. Louis verabschiedete sich schnell und Will machte die Haustür auf.

Gerade so schaffte Chris, es sich noch am Sitz festhalten, als Will plötzlich weg war und sah auf.

"Kommst du oder willst du im Freien schlafen?", sah dieser wieder zu ihm.

"Naja...meine.. Beine.. Sie fühlen sich an wie Wackelpudding..."

Sollte er sich deswegen jetzt Schämen? Er hoffte mal nicht.

Will verdrehte nur die Augen. Wie konnte man sich nur so anstellen.

"Soll ich dich jetzt auch noch hoch tragen oder was?", verschränkte er die Arme vor der Brust. Das konnte er so was von knicken. Für ein hübsches Mädchen vielleicht, für einen besoffenen Kumpel vielleicht auch noch. Aber doch sicher nicht für einen Fremden, der einer einfachen Motorradfahrt nicht gewachsen war. Nein, definitiv nicht, dachte Will und schüttelte innerlich den Kopf.

"Ich würde ja sagen, aber... du sagst eh nein...", nuschelte er und schwang sein Bein über das Bike. Komm schon Junge! Du schaffst das!, feuerte er sich selbst an und stellte sich auf seine noch immer wackligen Beine.

Will konnte sich das Schauspiel kaum mitansehen.

"Ok....scheint wohl zu klappen..", meinte er zu sich selbst und atmete einmal durch um Will zu folgen.

"Oh ja, das sehe ich", schnaubte dieser sarkastisch und hob den Koffer hoch.

"Den nehm dann wohl lieber ich", meinte er spöttisch und trug das Ding die Treppen hoch.

"In welchen Stock müssen wir denn?", trat Chris zu ihm und hielt sich an der Tür fest. Sicher war sicher.

Fuck, der würde mir noch auf der Treppe umkippen, so wie der aussah, dachte der Ältere sich. Aber er hatte echt keine Lust ihn und den Koffer da hoch zu schleppen, also ließ er es drauf ankommen.

"In den Dritten", meinte er noch und ging voraus.

Den skeptischen Blick nahm Chris so hin. Er konnte doch nichts dafür, das Will ihn einfach so auf dem Ding mitnahm, ohne Rücksicht zu nehmen.

"Ah...der. Dritte...", wiederholte er deshalb etwas zittrig. Das wurde ja immer besser. Langsam und sich gut festhaltend, folgte er dann Will. Das Tempo des Älteren konnte er jedoch nicht mithalten.

Natürlich war Will weit vor ihm oben und dreht sich dann wieder um. Chris war wohl erst bei der Hälfte des Zweiten angelangt. Ok das reichte, so würde das ja noch bis in die Nacht dauern. Also lief er dem zittrigen Kerl wieder entgegen und warf ihn sich dann kurzerhand über die Schulter.

"Wah!"

Erschrocken schrie Chris auf, wurde aber von Will unterbrochen.

"Ich hab echt noch was besseres vor, als den ganzen Tag auf dich zu warten Kleiner" War sein Kommentar dazu.

"Tut.. mir leid... Ich kenn das gar nicht von mir...", entschuldigte er sich und ließ sich gedemütigt die Treppe raufbringen.

"Danke...", murmelte er dann leise, als Will ihn im Flur oben abstellte.

"Nix Danke. Du schuldest mir dafür noch was", hob er den Finger und sperrte dann die Tür auf.

"Willkommen in deinem einjährigen Zuhause", verkündete er nicht ganz so freudestrahlend, wie er es sich ausgemalt hatte. Den Koffer in die Wohnung rollen, würde der Typ ja wohl noch alleine schaffen.

"...Danke..."

Chris klang ebenalls nicht so begeistert, wie er gehofft hatte. Doch er riss sich zusammen, nahm seinen Koffer und trat in den kleinen Flur der Wohnung. Wenn man das denn so nennen konnte.

Der Flur war nicht mal zwei Meter lang dann stand man schon im Wohn/Esszimmer. Daran grenzte die Küche und dem gegenüber waren drei Türen. Das Bad, Wills Zimmer und die Kammer die jetzt wohl Chris Zimmer sein würde.

"Ah.. wow...Chick...", lächelte der Jüngere schief. Und verdammt klein war sie auch noch.

"Es gab schon mal bessere Heuchler wie dich. Sie is klein aber für mich passts", zuckte der stolze Wohnungsbesitzer mit den Schultern. Er brauchte jetzt auch nicht so viel Platz.

Chris wurde leicht rot, als er erwischt wurde und sah weg.

"N..naja das ist doch das mindeste..."

Mehr brauchte eine Wohnung nicht, wenn sie doch für ihn ausreichte.

"Wo... schlaf ich?", drehte er sich langsam wieder zu Will.

"Da", deutete dieser auf die Tür und ging voraus. Er öffnete sie und ging rein.

"Es ist nicht so groß, aber ich denke es ist ok", nickte er.

Chris folgte ihm und sah hinein.

"Oh.... naja is ja nur für bestimmte Zeit.. Da wird das schon gehen... denke ich..."

Er sah Will an und lächelte. Mit kleinen Räumen hatte er zu seinem eigenen Glück keine Probleme.

"Nicht wundern wegen den vielen Kissen und so. Mir hat man eben gesagt du wärst n Mädel", zuckte er mit den Schultern.

Als Will das sagte, sah er zu den Kissen und zuckte mit den Schultern.

"Ich mag sowas...äh.."

Er lachte verlegen auf. "Also...naja..."

Was sollte er da jetzt schon sagen, um das wieder gut zu machen?

Verwundert sah Will zu Chris.

"Steckt also ein Kuschelbär oder ne kleine Tunte in dir was", lachte er los und ging dann ins Wohnzimmer. Dort machte er ein Fenster auf und rauchte erst mal eine.

Die Worte schockten Chris. Er war wie versteinert, als Will verschwand.

Was hatte er da gesagt?

Innerhalb weniger Sekunden brannten ihm ein paar Sicherungen durch und er war mit wenigen Schritten bei Will.

"Hey was is-" Weiter kam er nicht.

"Was hast du da gesagt!?", schoss er wütend voran. "Hast du was gegen Schwule oder was!?"

Seine Schultern zitterten nervös, aber auch wütend bei seinen Worten.

Erst wollte Will den wütenden Gesichtsausdruck ernst nehmen, brach dann aber in schallendes Gelächter aus.

Als er beginnt so zu lachen, hätte Chris ihn am liebsten eine gescheuert! Doch da erklärte Will sich auch schon.

"Wieso sollte ich. Hab selber einen vom anderen Schlag in der Band. Der Einzige von uns, der seit langem ne Beziehung hat. Außerdem hab ich ne Freundin, die teilweise mehr Frauen fickt, als ich", lachte er weiter und bekam fast keine Luft mehr. Das Rauchen half da auch nicht wirklich.

"Aber offenbar hab ich bei dir den richtigen Punkt getroffen", tippte er ihm auf die Brust.

Will´s Lachen nervte ihn ungemein. Er fühlte sich hier total verarscht und nicht ernst genommen!

"Lass das!", schubste er wütend Will´s Hand weg, wurde aber bei dessen nächsten Worten Tomaten rot.

"Also bist du ein warmer Bruder oder nicht", grinste er breit.

"Nenn mich nicht so, du Arschloch!", gab er bissig zurück.

"Also habe ich Recht, siehst auch putzig aus mit den roten Ohren, Kurzer", tippte er diese an.

Wieder schlug Chris die Hand weg, blieb aber ruhig. Will war doch echt ein Blödmann!

"Bloß nicht zickig werden hier. Mir ist egal, auf wen du stehst, nur die Wände hier sind sehr dünn. Falls du mal Herrenbesuch hast. Und als Info: Ich hab zwar mal nenn Kerl geküsst, bin aber definitiv ne Hete", blies er den Rauch wieder aus.

"Ich werd nicht zickig! Ich kanns nur nicht leiden, wenn man sich über mich Lustig macht!", fuhr Chris ihn an. Bei dem Wort Herrenbesuch wurde er wieder rot. Als hätte er den in Deutschland gehabt. Sein Erstes Mal hatte er vor 2 Jahren gehabt, aber sonst war da nichts mehr, was er hätte vorweisen können.

"Du wirst immer putziger, wenn du dich so aufregst", schmunzelte Will.

"Schön für dich! Ich hab nicht vor jemanden mitzubringen. Wenn er dich sehen würde, würde er ja weglaufen!"

"Autsch, das tat sogar fast weh" Fasste Will sich gespielt an die Brust.

Den Rauch wedelte Chris mit einer Hand aus seinem Gesicht.

"Das du in deiner eigenen Bude rauchst find ich echt scheiße...", merkte er an und wand sich ab.

"Gut erkannt. Meine Bude meine Regeln und zu deinem Glück rauche ich draußen mehr." Wieder nahm er einen Zug und blies es ihm Gesicht.

"Ich... bin dann mal mein Zimmer einrichten..." Und wollte gehen.

"Halt hier geblieben, wenn wir schon mal bei Regeln sind, stelle ich hier ein Paar auf", hielt Will ihn am Kragen zurück.

"Ah. Hey!"

Weit war Chris nicht gekommen, jedoch musste er erst einmal sein Gleichgewicht wiederfinden.

Was ein Arsch!, dachte er verärgert.

"Regel 1 wie eben gesagt. Der Name William ist Tabu.

Regel 2 fass meine Gitarren an und du verlierst eine Hand.

Regel 3, wenn es nicht wirklich wichtig ist, werde ich bei Damenbesuch oder Songschreiben nur sehr ungern gestört", zeigte er ihm erst mal seine Grundregeln auf.

Chris´s Zähne pressten sich aufeinander, als er sich das anhörte.

" 1 hab ich schon kapiert! 2 hatte ich nie vor. 3 is mir so ziemlich scheiß egal und 4 leck mich!"

Er riss sich los und stampfte in sein "Zimmer" Die Tür knallte er hinter sich zu.

"Die 4 wünscht du dir doch selber", streckte Will ihm die Zunge raus und schüttelte dann grinsend den Kopf, als er aus dem Zimmer stürmte.

"Na das könnte noch lustig werden", drückte er seine Zigarette aus. Er musste ihm später noch seinen Türschlüssel geben.

William und Chrissy?

"Was ein Arschloch.. Der meint auch, er ist der King of Kotlett oder was..", zischte Chris wütend vor sich her, während er seinen Koffer auspackte und ein paar Sachen hier hin warf und andere in die Kommode räumte. Damit fertig, legte er sich auf sein "Bett" und seufzte tief. Was ein Schlamasel.

Auch Will begab sich fürs erste auf sein Zimmer. Er musste den Kopf frei kriegen, schließlich hatte seine Band heute Abend noch einen Gig. Also stimmte er erstmal seine rot weiße Gitarre nach und spielte darauf ein bisschen. Nur um sich etwas einzustimmen. In der Musik ging er immer voll auf. Der Rest um ihm rum war dann egal, dass sah und hörte Will dann nicht mehr.

Als die ersten Töne erklangen, horchte Chris auf. War das Will? Er setzte sich auf und lauschte neugierig. Will war scheinbar eine Nummer für sich, aber er wusste wie er eine Gitarre handhaben musste. Es hörte sich gut an.

Irgendwann fing Will dann auch an zu singen. Langsamere Lieder spielte er meistens nur für sich, sie passten nicht ganz so zur Band. Und da er gerade halb auf dem Bett lag, nahm er 'Chasing Cars'. Er verband mit dem Lied nichts, aber es war so einfach auf der Gitarre zu spielen, dass er es oft zum Einstimmen benutzte.

Als er auch noch begann zu singen, schlug Chris Herz einen Takt schneller.

Was eine schöne Stimme, dachte er sich und das Lied mochte er ohnehin. Er schloss die Augen und summte mit.

Als er fertig war, packte Will sie schon mal vorsorglich in seinen Koffer. Der Kleine konnte sich eigentlich gar nicht beschweren, er war der einzige der hier Privatkonzerte bekam. Als er auf die Uhr sah, stand er auf. Will wollte noch gemütlich etwas essen, bevor er sich für den Gig fertig machen ging. Er klopfte an Chris Tür.

"Kleiner, ich mach mir schon was zu Abend. Willste mitessen?", fragte er aus Nettigkeit für den ersten Tag. Ansonsten war ihm das eigentlich egal. Später würde sich der Typ auch selbstversorgen müssen.

Als es klopfte war Chris überrascht. Bei den folgenden Worten noch sehr viel mehr. Er stand auf und öffnete die Tür.

"Essen hört sich gut an... Danke", lächelte er leicht.

"Nichts zu danken. Ein Unmensch bin ich auch nicht", wank er ab und stapfte zur Küche.

"Das hat sich gut angehört... eben...", merkte der Jüngere noch an. Er würde ihm ja wohl ein Lob machen dürfen, oder?

"Danke", grinste er sehr breit und holte dann Eier, Paprika, Pilze und Käse raus.

"Manche haben eben Talent und wenn du mich weiter so lobst, darfst du vielleicht heute Abend mit zu unserem Gig", grinste er weiter und begann das Zeug klein zu schnippeln.

Chris war gespannt was Will da zaubern würde. Er hatte auf jedenfall riesen Hunger.

"Ja mal sehen, wenn du mir Grund dazu gibst...", grinste er, verdrehte aber leicht die Augen.

"Ist mein Talent nicht Grund genug", gab er zurück. "Außerdem singe und spiele ich nicht für umsonst. Wenn du willst das ich es tue, musst du zahlen", meinte er dreißt.

"Hey hey... Was kann ich dafür wenn ich jetzt zufällig in deiner Wohnung lebe", hob er die Hände. Er würde dafür sicher nichts bezahlen. Dann ließ er das Thema fallen und nickte Will zu.

"Soll ich dir helfen?"

"Passt schon, aber du hast gleich das immense Glück in den Genuss meiner Weltberühmten Omelettes zu kommen", holte Will weit aus.

"Omelettes? Das hört sich gut an. Ich bin gespannt..."

Chris setzte sich an den Tisch und wartete. Den Tisch konnte er ja auch noch nicht decken, hatte er doch keine Ahnung, wo die Teller und das Besteck waren.

Mit geübten Fingern holte Will Teller, Besteck und Gläser raus. Dabei briet er das Gemüse an, machte das Ei und dann den Käse drüber. Noch schnell gewürzt und fertig. Das ganze nochmal und dann auf die Teller verteilen.

"Et voila. Omelette a la Will", stellte er es ihm vor die Nase und wartete auf Applaus.

"Wow... Das ging ja wirklich fix... Danke sehr.."

"Ist ja jetzt auch kein 3 Sterne Menü", lachte Will frech.

Es roch auch noch sehr gut, hoffentlich schmeckte es so gut,, wie es roch.

"Guten", lächelte er Will an und begann zu essen.

Will nickte das ab und fing auch an zu essen. Wie immer war es ihm gelungen.

"Oh wow.. Echt lecker..." Dann lachte Chris auf. "Da hast du dein nächstes Lob."

"So gehört sich das", hob der Koch grinsend die Gabel und aß dann weiter.

"Und zu eben nochmal. Alle Kosten die Anfallen bezahlen eh teils deine Eltern, Teils die Leute von dem Projekt. Außerdem wenn ich dich schon an der Backe habe, hilfst du hier gefälligst auch mit", fuchtelte er immer wieder mt seiner Gabel rum.

"Da hab ich auch nichts gegen, sag mir halt was ich machen solll", stimmte er zu. Hausarbeit kannte er von zu Hause.

"Aber eben meinte ich eigentlich, dass wenn du willst das ich für dich singe, du dafür bezahlen musst", grinste er breit und kaute weiter.

"Ich hab nie gesagt, das du das für mich machen sollst und nur so nebenbei. Ich hätte nicht mal Geld um dich zu bezalen...", merkte er an und aß auf.

Da horchte WIll auf.

"Wie du hast kein Geld? Wie hast du vor hier dann irgendwas außerhalb der Wohnung zu bezahlen?", sah er ihn sehr verwirrt an. Ich mein wenn er mal in die Stadt ging, oder einkaufen. Der Junge brauchte doch Geld, aber ich würde ihm sicher nichts geben. Das waren Wills erste Gedanken zu dem Thema, während sich sein Gesichtsausdruck nicht wirklich änderte.

"Muss ich gucken... Ich hab Geld, aber nicht so viel.. Meine Eltern müssen wir erst noch was her schicken.. Hat davor nicht wirklich gepasst mir was mitzugeben..."

"Aha..", kam die kluge Antwort darauf. Naja immerhin etwas, dachte er sich.

Seine Familie war eben nicht die Wohlhabenste, da musste man sehen wie man klar kam.

"Aber das wird schon... Ich werd mich einfach mal nach einem Job umsehen..."

"Wenn du mich jetzt ganz nett, freundlich und etwas demütig fragst, helf ich dir vielleicht dir einen zu besorgen", grinste er ihn über sein Glas hinweg an.

"Hast du es echt so nötig Honig ums Maul geschmiert zu bekommen?", fragte Chris skeptisch nach. "Ich bin zwar schwul aber deswegen muss ich nicht jdem in den Arsch kriechen...", stellte er klar.

"Junge das war der erste richtig gute Konter, den ich von dir gehört habe", fing Will an laut zu lachen.

"Gehst du hier dann nicht auch zur Schule oder so?", sprang die nächste Frage aus seinem Kopf. So genau hatte sich Will die Infos zu dem Austausch auch nicht angeguckt.

"Muss ich, na klar.. Mein letztes Jahr halt, aber trotzdem muss ich nebenbei noch was tun..."

Sonst wurde es ja auch langweilig.

"Also machst du hier statt in Deutschland deinen Abschluss, vorausgesetzt du schaffst es", neckte Will ihn weiter. Es machte ihm einfach zu sehr Spaß.

"Haha, ich bin ein guter Schüler, natürlich schaffe ich es. Du musst dir also keine Sorgen machen", sah er ihn schief an. Will würde schon noch sehen, was er von seiner ständigen Neckerei hatte.

"Na dann is ja gut Chrissy", stand er auf und räumte die Teller in die Spüle.

"Nenn mich nicht Chrissy! William!!",

Bei dem Namen sah Will immer rot. Er sprang Chris beinah über den Tisch aus an.

"Wie war Regel 1?! Es ist was anderes wenn ich dich aufziehe, wie wenn du mich so nennst. Nenn mich von mir aus den ganzen Tag Arschgesicht oder was dir sonst noch einfällt, aber der Name ist tabu, ist das klar", fuhr er Chris heftig an und drehte sich dann abrupt weg.

"Ich geh mich jetzt langsam fertig machen, du kannst von mir aus machen was du willst", tappte Will Richtung seines Zimmers, blieb dann aber nochmal kurz stehen.

"Is mir ziemlich egal was mit Regel 1 war! Ich lass mich nicht wie ein Weib von dir nennen! Also merk du dir das." Will´s Ausbruch hatte ihn schon ziemlich erschreckt, es schien als würde er seinen Namen wirklich nicht leiden können.

"Ja, ja mach das. Ich komm schon klar, du toller Hecht...", spottete er und sah in die andere Richtung, so merkte er nicht wiie Will zurückkam.

Diese Aufmüpfigkeit reichte ihm, er zerrte Chris vom Stuhl, stieß ihn zu Boden und landete lauernd über ihm. Chris Stuhl fiel polternd zu Boden.

"H..hey!?"

"Denk daran in welcher Position du dich befindest, Chrissy."

"Hör...hör auf mich so zu nennen!" Seine Stimme zitterte gewaltig. Er war noch nie in sowas wie eine Prügelei geraten. Dem bohrenden Blick von Will konnte er nur ausweichen.

"Du spielst mit dem Feuer, Junge. Deine Aufmüpfigkeit in allen Ehren, aber höre ich wie du mich noch einmal Wi...noch einmal so nennst, fliegst du hochkannt hier raus, ist das klar", schrie er ihn fast schon an. Er konnte seinen Namen kaum selber ausprechen.

Chris zog den Kopf ein und wimmerte leise. Wie konnte man nur so ausflippen wegen einem Namen.

"Ist ja gut...", flüsterte er. Sein Hals fühlte sich zugeschwollen an, so als würde er gleich anfangen zu weinen.

Erst jetzt als Will Chris ansah, bekam er mit, wie sehr er übers Ziel hinausgeschossen war. Er ließ den Kopf fast kraftlos auf Chris Brust landen.

"Es tut mir leid, ich hätte nicht so krass ausflippen sollen. Du kannst ja nichts dafür", seufzte er. Dann sah er wieder zu ihm auf.

"Glaub mir, so rasend bin ich eigentlich überhaupt nicht", grinste er schief und setzte sich dann wieder auf.

"Ok, pass auf hier der Deal. Mein Name ist tabu und ich nenn dich nicht mehr Chrissy. Vielleicht rutscht er mir aber mal versehentlich raus. Und keine Panik du fliegst hier nicht raus, außer du gehst freiwillig", hielt er ihm grinsend die Hand hin. So wie eben wollte er nicht sein. Er war gar nicht der Typ dafür, nur dieses Thema machte ihn immer so rasend.

Skeptisch und auch noch ängstlich schwieg Chris.

"Mh.. Ich muss ja ja sagen...", murmelte er schließlich und nahm zögernd Will´s Hand an. Was blieb ihm auch schon anderes übrig. Hoffentlich hatte er nicht gelogen. Chris wollte Will nicht noch mal so ausflippen sehen, besonders nicht wegen ihm selbst.

Als er seine Hand nahm, zog Will ihn mit sich wieder auf die Beine.

"Weißt du was ,als Entschädigung sitzt du heute Abend auf unserem Gig im Vip Bereich. Alles kostenlos", lachte er ihn an. Er musste das eben irgendwie wieder gut machen.

"Mh... ich weiß ja nicht... bist du wirklich sicher das du mich dabei haben willst?", sah Chris ihn von unten her an. Will wollte ihn ja nicht mal wirklich in seiner Wohnung haben..

"Nein ehrlich gesagt bin ich da nicht sicher, aber egal. Ich hoffe, du stehst auf Rock, denn das wirst du heute Abend hauptsächlich hören. Zieh dich also dem entsprechend, etwas anders an", zwinkerte er ihm zu und ging diesmal wirklich zu seinem Zimmer.

"Äh? Was anderes? Stimmt was nicht mit meiner Kleidung?", rief er ihm fragend nach. Wieso sollte man sich da so auftakeln.

"Zieh ein bisschen mehr schwarz an, eben was mehr nach Rock aussieht", kam die Antwort zurück.

"Ok..." Chris zuckte mir den Schultern, wenn es sein musste.

In seiner Zimmertür drehte Will sich aber nochmal zu ihm.

"Übrigens glaub ich eher das du der Typ bist, der was in den Arsch kriegt und nicht umgekehrt. Nicht das ich damit ein Problem hätte", zwinkerte er ihm zu und verschwand dann schnell in sein Zimmer. Mann macht das Spaß den Kleinen aufzuziehen, dachte Will hämisch. Vielleicht hatte er kein süßes Girl bekommen, aber dafür ein perfektes neues Opfer, dass er ein ganzes Jahr lang aufziehen konnte.

'No named Bastards'

Chris war zu sprachlos, um gleich zu reagieren. Wurde jedoch knallrot.

"Du Arschloch!"

Er krallte sich irgendwas und warf es an Will´s Zimmertür.

"Du bist echt zum Kotzen!", schnaufte er sauer und verschwand in sein Zimmer.

Der war doch echt mal der größte Idiot, den es gab!

Will hörte wie etwas gegen seine Tür schepperte. Ok, immerhin nichts zerbrochen, dachte er grinsend. Er konnte sich einfach nicht zurückhalten, mit seinen Sprüchen. Schnell sog er sich sein Outfit für heute Abend an. Zerlöcherte enge Jeans, schwarze Nieten Bots und passender Gürtel. Darauf eine schwarze ärmellose Lederweste und nichts drunter. Eine lange Kette mit einem silber- schwarzen Kreuz dran. Dazu noch etliche Ohrringe und ein Lederarmband. Er hatte zwei Tattoos. Eins am rechten Hüftknochen, das aus der Hose rausschaute und eins am linken Schulterblatt. So ging er erst mal ins Bad und machte dabei laute Mucke an.

Chris schmiss sich auf sein Bett und schmollte erst einmal. Wie konnte der Kerl nur! Er war wirklich das totale Arschloch.

Er war so in seinen Gedanken gefangen, das er nicht mitbekam wie die Zeit verging.

Im Bad schminkte Will sich leicht. Machte schwarzen Kajal um seine Augen und stylte seine Haare. Dann noch Aftershave und fertig war seine Rockermontur. Als er rausging war Chris Tür immer noch zu, also klopfte er an.

"Hey Kleiner, bist du auch bald fertig. Louis kommt uns in ungefähr ner Viertelstunde abholen", rief er ihm zu. Der konnte doch nicht immer noch angepisst sein, von dem Spruch.

Als es klopfte, sah Chris kurz auf die Uhr.
 

"Scheiße!"

Er sprang auf, riss sich sein Shirt vom Körper und öffnete seine Hose.

"Bin gleich da..", rief er zu Will rüber und stolperte, klarerweise über seine Hose, die ihm runter gerutscht war und ging mit einem erschrockenen Schrei zu Boden.

Bei den Ausrufen und dem Gepolter wurde Will misstrauisch und öffnete die Tür. Vor ihm lag Chris halbnackt auf dem Boden.

"Ah ja", zog er eine Braue hoch und lehnte sich in den Türrahmen.

"Ob da 15 Minuten reichen", seufzte er schwer und half Chris dann grinsend hoch.

"Was kommst du einfach hier rein!?", empörte dieser sich und hielt sich die Hand vor den Körper, nachdem Will ihm geholfen hatte. Nicht, das das viel brachte, aber das Gefühl machte ihn ruhiger.

"Du bist kein Mädel und ich kann immer noch alles sehen, Kleiner", kommentierte Will, das für ihn putzige Verhalten von Chris.

"Ich war eben noch in Gedanken...", murrte er. "Ich bekomm das schon hin. So mega rockige Sachen wie du, hab ich ohnehin nicht..."

Chris wand sich ab und durchsuchte seine Klamotten. Es dauerte etwas bis er fündig wurde, doch zog er sich dann schnell um. Das Will immer noch hinter ihm stand, machte ihn etwas nervös, aber er versuchte es zu unterdrücken.

Will zuckte mit den Schultern und beobachtete das ganze Gewusel von Chris. Mit dem Outfit zum Schluss war er jetzt nicht so zufrieden.

"Bleib mal kurz hier", meinte er und tappte wieder in sein Zimmer.

Verwirrt sah Chris ihm nach. Was kam denn jetzt noch?

 Zurück kam er mit ein bisschen Schmuck.

"Stillhalten", kommandierte Will und befestigte einen Klips oben an seinem Ohr und steckte noch einen Ring an seinen Daumen und kleinen Finger.

"Na ja zumindest etwas besser", lachte und klopfte ihm auf die Schulter.

"Au!?"

Das Teil am Ohr zwiebelte ganz schön.

"Wie kann man nur damit leben?"

Er hob die Hand und sah sich die Ringe an.

"Und das macht mich jetzt so viel Rockiger?"

Er glaubte ja nicht wirklich daran.

"Sei froh das ich dir keine Löcher gestochen habe", grinste er ihn an und holte dann seinen Gitarrenkoffer.

"Nein viel tuts nicht, vielleicht machst du dir auch noch ein bisschen Kajal drauf. Passt gut zu dem schwarzen Shirt", lachte er und kontrollierte nochmal alles.

"Bei Gott, bloß nicht! Dann hätte ich dich umgebracht. ich versteht Leute nicht die das tun. ich finde das total bescheuert... Genauso wie Kajal"

Das hieß also auch nein dazu. Nur über meine Leiche, dachte er sich.

"Hey hey Freundchen. Zufällig bin ich einer dieser Leute. Wie du sehen kannst, hab ich mir noch ganz was anderes gestochen", zeigte er auf sein Hüfttattoo, dass zur Hälfte in seiner Hose verschwand.

Chris folgte ihm in den Flur und zog sich seine Schuhe an.

"Tja.. Jetzt bin ich wohl nie bunte Mischung aus allem.. Musst mich halt so nehmen, wie ich bin", grinste er dann schief.

"Ich fürchte, das muss ich leider", seufzte Will gespielt schwer.

"Aber du kannst dich nützlich machen. Behalt die hier für mich", warf Will ihm seine Zigaretten zu.

"Wenn ich mich darum kümmern soll, schmeiß ich sie eher weg...", murmelte Chris und steckte sie ein.

"Keine Drogen jedweder Art vor einem Auftritt. Dazu gehören leider auch die Dinger. Gib sie mir einfach danach wieder", grinste er. Will hatte diese Regel selber aufgestellt und er hielt sich an seine Prinzipien. Außerdem schätzte er Chris so ein, das er ihm die Stirn bieten konnte und ihm auch auf betteln oder androhen, die Dinger erst nach ihrem Auftritt wiedergeben würde.

"Von wem kommt denn die Regel? Der wird mir ja gerade sympathisch...", schmunzelte er leicht.

"Wenn du sie wegschmeißt, gib sie lieber wieder her", grinste Will und hielt seine Hand auf.

"Oh das kannst du vergessen. Du hast sie mir jetzt gegeben, also leb auch mit den Konsequenzen damit.", streckte er ihm die Zunge raus.

"Diese Regel hab ich übrigens selber aufgestellt, also danke für die Sympathie", streckte er ihm die Zunge ebenfalls raus.

"Sollten wir jetzt nicht gehen? Nicht das wir den Anfang verpassen."

Das wäre wohl ziemlich peinlich.

"Die können wohl schlecht ohne ihren Liedsänger anfangen", wackelte er mit den Augenbrauen und da klingelte es auch schon. Louis stand in seinem Outfit vor der Tür. Es war seinem ähnlich.

"Der Chauffeur ist da", rief er lachend, als Will ihm unten die Tür aufmachte. Schnell schnappte er sich seine Lederjacke und den Gitarren Koffer und beide gingen die Treppe runter.

"Jetzt bin ich mal gespannt...", nuschelte Chris und folgte Will.

"Hey Louis...", hob er grüßend die Hand. Hoffentlich würde er sich mit ihm besser verstehen.

"Woah seh ich schlecht, du nimmst ihn mit. Bist du krank oder warum so nett heute", fing Louis an zu lachen und machten wieder ihren Handschlag.

"Ja ich bin heute gnädig", tat Will ganz aufopferungsvoll.

Chris verdrehte daraufhin die Augen.

"Du bist ein Idiot, aber geil das du mitkommst, Chris. Jeder neue Fan ist ein guter Fan", lachte Louis weiter und packte Will´s Koffer ein.

"Das is nett von dir, Louis.."

Immerhin einer freute sich gleich mich zu sehen, dachte er sich.

"Die andern sind schon beim Aufbau, vielleicht meckert Maria dich also an", meinte Louis ganz unschuldig.

"Wer ist denn Maria?", fragte Chris neugierig nach und stieg ein.

Will wollte erst mit seiner Maschine fahren, machte es sich dann aber auf dem Beifahrersitz gemütlich.

"Die Liebe meines Lebens", verkündete Will ganz theatralisch. Louis lachte sich daraufhin einen Ast ab und fuhr los.

"Wenn sie das hört macht sie dich einen Kopf kürzer. Maria ist eine Freundin von uns und quasi die Managerin unserer Band", erklärte Louis es ihm.

Chris grinste über Louis lachen und nickte dann verstehend. So war das also. Irgendwie war er nun doch gespannt was ihn alles erwarten würde.
 

10 Minuten später waren sie da und gingen rein. Sofort entdeckte Will die blauhaarige Maria und ging auf sie zu.

"Oh Maria Liebe meines-", breitete er schon die Arme aus, doch sie unterbrach ihn einfach und stürmte auf ihn zu.

"Du Vollidiot, bist du spät. Wir haben schon wieder fast alles selber gemacht du fauler Sack. Jetzt schwing deinen Arsch auf die Bühne zum Soundcheck", fuhr sie ihn an. Maria war mit seiner Tante eigentlich die einzige Frau vor der er wirklich Respekt und teilweise Angst hatte.

"Sorry musste mich heute um den Neuankömmling hier kümmern. Maria das ist Chris, Chris Maria. Bitte friss ihn nicht auf", schob ich ihn vor mich. Sofort schaltete Maria um und gab Chris die Hand.

Mit großen Augen sah Chris sich um. Besonders aber wie Maria Will behandelte und der sich das gefallen ließ. Die Frau musste Wunder wirken können.

"Hi ich bin Maria, mein herzliches Beileid, das du mit dem Typen zusammenwohnen musst", lächelte sie ihm zu.

"Och naja.." 

Er wainkte ab, doch da funkte Will dazwischen.

"Ich bekomm von dir nie einfach so ein Lächeln", fing Will an zu motzen und stapfte Richtung Bühne.

"Weil du es auch nicht verdienst", kläffte sie ihm hinterher. Maria war eine dünne Frau mit blauen kurzen Haaren, einem Lippen und einem Augenbrauen Piercing. Da sie bauchfrei unterwegs war, sah man an ihrer rechten Seite einen tätowierten Traumfänger.

"Aber hast du nicht gesagt, er wäre ein Mädchen. Ich dachte, ich könnte mal was mit ner Deutschen anfangen", verschränkte sie die Arme vor der Brust.

"Tja, wo ist Ian unsere Lieblings Tunte. Dem werde ich erst mal den Marsch dafür blasen, mich verarscht zu haben."

"Knuscht mit Charlie wie immer und der ist wohl der einzige der ihm was bläst", gab sie desinteressiert von sich. Louis war in der Zwischenzeit schon an sein Schlagzeug gegangen und hatte das ganze mit einem Grinsen kopfschüttelnd beobachtet. Diese zwei werden sich wohl nie ändern, dachte er.

Chris konnte dem allem nur sprachlos zusehen. Da er die Leute, um die es ging auch nicht kannte, schwieg er besser.

"Wo.... kann ich hin, .. damit ich nicht störe?", fragte er dann Maria noch. 

"Oh ups dich hatte ich fast vergessen. Sorry Will lenkt einen immer so ab", drehte sie sich wieder zu Chris.

"Haha..."

Chris fühlte sich mit einem mal total unwohl und merkte immer mehr, das er nicht hier sein sollte und wollte..

"Du könntest mir vielleicht kurz helfen. Da in der Kammer da hinten ist Wasser, könntest du ein paar Flaschen für die Jungs rausholen und zu dem Tisch da bringen", fragte sie ihn nett.

"Em.. ja...", meinte er langsam. Eigentlich hatte er jetzt nicht gerade helfen gemeint. "Mach ich. Kein Thema..."

Er ging los und tat, um was er gebeten wurde. Als die Flaschen voll waren, brachte er sie zum Tisch und verdrückte sich dann in eine Ecke, in der auch keine Boxen standen. Dort verhielt er sich dann still. 

Ein langer eher, schlaksiger Typ, mit längeren blonden Haaren lief an ihm vorbei, blieb stehen und musterte ihn.

"Bist du Chris?", entkam es ihm einfach.

Überrascht sah er den Kerl an.

"Äh ja..und du bist?" 

"Eddy...Edward, mein ich. Du weißt aber schon, das du als Kumpel von Will in den VIP Bereich gehörst", sah er ihn verwirrt an. Hatte ihm das Niemand gesagt?

"Freut mich dich kennen zu lernen... Gehörst du mit zur Band?", fragte er neugierig, ehe er stockte. "Kumpel?? Oh das...?"

So würde er sich nicht gerade nennen.

"Jop bin der Bassist", meinte er locker.

Chris blinzelte ihn an.

"VIP Bereich? Sowas gibts hier?"

"Ja na ja der is jetzt auch nicht so der Hammer. Ein Raum hinter der Bühne, wo das Wasser steht weiter hinten. Dann hast du Backstage nen besseren Blick und lernst gleich alle kennen", erklärte er es ihm. Ed war nie der besonders Schnellste oder Gesprächigste, aber eine gute Seele.

"Oh....ok... Naja.. Ich.. bleib lieber hier.. aber danke..", lächelte er ihn an. Ed war also Bassist, sollte er da nicht schon längst bei den Anderen sein?

"Nee du kommst mit", zog er Chris hoch und zog ihn hinter sich her. In Raum angekommen war die restliche Crew schon da.

"W..was?! Aber hey... warte mal...", stammelte Chris, doch Ed ging einfach weiter.

"Hab den Neuen gefunden", hob er Chris Hand hoch.

Unwohl sah Chris sich um, was sollte er denn hier? Die würden doch gleich alle auf die Bühne gehen...

Er entriss Ed seine Hand und lächelte schief.

"Hey...", hob er sie kurz zum Gruß, schwieg dann aber wieder.

"Ian du hast mich verarscht!", fuhr Will Ian an, der lachte sich aber weiter schlapp.

"Ja und du hast es geglaubt", kriegte Ian sich gar nicht mehr ein. Beide bekamen im ersten Moment gar nicht mit das Chris da stand. Louis kam langsam auf die zwei zu.

Was ging denn bei den beiden ab, fragte Chris sich als er Will mit dem anderen Kerl sah. Doch da stand Louis plötzlich vor ihm und zog ihn weiter in den Raum.

"Hey da bist du ja. Will hat dich eben schon gesucht, bevor er sich weiter mit Ian gestritten hat", zog er ihn weiter in den Raum.

"Will und mich gesucht? Ist klar..", spottete er leicht. Sicher, er kannte Will kaum, aber eines wusste er. Der Arsch würde ihn doch niemals suchen..

Auf die beiden zu kam Charlie. Er war sogar kleiner als Chris, trug einen tiefen Auschnitt, Kajal und sehr enge Hosen. Er hatte einen Sidecut und kam fröhlich lächeln auf die beiden zu.

"Hi ich bin Charlie, der...tja was bin ich eigentlich. Auf jedenfall Ians Freund", lachte er ihn an. Er hatte für einen Jungen schon eine etwas hohe Stimme.

"Freut mich Charlie... Chris..", stellte er sich vor. Wobei er sich das wohl hätte sparen können.

"Treuster Fan", warf Ed ein und ließ sich auf die Couch fallen.

"Bei so nem hübschen Gesicht wie dem wechselst du dann vielleicht ja doch mal zu uns ans Ufer", ging Ian einfach von Will weg und ebenfalls zu Chris.

Hübsches Gesicht? Verwirrt musterte Chris den Neuankömmling. Wenn meinte der denn damit?

"Hi ich bin Ian", schüttelte er ihm die Hand.

"Mh, wirklich hübsches Kerlchen", musterte er Chris.

Bei diesem Lob wurde er leicht rot. Nur gut, dass das Licht hier so schlecht war.

"Haha.. Danke...", nuschelte Chris verlegen.

"Hey Augen zu mir, Schleimer", drehte Charlie Ians Kopf zu sich und küsste ihn dann.

Chris sah weg und wich einen Schritt von den beiden zurück. Er wollte hier sicher niemandem dazwischen kommen.

Will fuhr sich einmal übers Gesicht und kam dann auch zu Chris.

"Hey Kleiner, da bist du ja. Hab mich schon gefragt wo du steckst", lachte er ihn an. Das hatte er wirklich. Chris sah für nen Typen eben bisschen klein und fast wehrlos aus. Auch wenn er eine ganz schön scharfe Zunge hatte, dachte er sich.

"Ja... klar...", zog  Chris es ungläubig in die Länge. Gerade er. Verarschen konnte er sich alleine. 

"Nein das mein ich..." 

Doch Will wurde schon wieder von Maria unterbrochen.

"Ok Jungs sie lassen jetzt die Leute rein. Soundcheck ist gemacht, das Licht steht. 2 Minuten dann gehts raus", fasste Maria alles zusammen. Sofort schnappten sie sich alle Instrumente.

"Na Kleiner gibts noch nen Glückskuss für mich", tippte er grinsend auf seine Wange. Tatsächlich bekam Will sowas öfter. Wenn er mal ein Mädel dabei hatte. Er war eben doch etwas abergläubig, wenn es um seine Auftritte ging.

Chris sah der plötzlichen Hektik zu und grinste Will an.

"Nicht mal in deinen schmutzigsten Träumen, du Arsch. Jetzt geh auf die Bühne und mach dein Ding..."

"Aw das war fast gemein. Maria machst du´s", sah Will zu ihr. Sie verdrehte die Augen und gab ihm das Wangenküsschen.

"Pah..."

Irgendwann schaffte er es schon noch wirklich gemein zu sein.

"Wehe du legst jetzt nicht ne ordentlich Show hin, du abergäubiger Mistkerl", schubste sie ihn in Richtung Bühne.

Er schüttelte den Kopf über Marias Kuss. Na wenn sie meinte...

"Genießt die Show", verbeugter er sich noch kurz und trat dann nach kurzer Ansage mit den anderen auf die Bühne.
 

Chris nickte und trat hinter Charlie und Maria. Man konnte die Band von ihr aus schon echt gut sehen.

"Los kommt das müssen wir uns anschauen", zog Charlie sie mit zu einem Punkt neben der Bühne wo sie alles perfekt sehen konnten. Will ging ans Mikrofon.

"Hey Leute willkommen im Dollclub. Wir sind die 'No named Bastards'. Also bereit für ein bisschen Rock", rief er grinsen in die Menge, die sofort anfing zu grölen und zu kreischen. Die Mädels in der ersten Reihe griffen jetzt schon nach ihm. Sein Grinsen wurde noch breiter.

"Dann legen wir mal los."

Louis zählte an und sie begannen ihren ersten eigenen Song zu spielen. Charlie ging immer voll ab.

Irgendwann wurde Chris die Musik zu laut, da sie genau neben den Boxen standen. So verschwand er nach kurzer Zeit schon wieder von der Stelle und ging zum Tisch, wo die Flaschen standen. Da war es eindeutig leiser.

"Ah.. schon viel besser..."

Er sah sich die Menge der Fans an die jeden Text laut mitsangen. Wenn er es zugeben sollte, verstand er kaum was von dem Gegröle da auf der Bühne.

Will fühlte sich großartig, ging in jedem Song voll ab. Das meisten waren eigene Sachen, aber ein paar Covers waren schon dabei. Er grinste, als er Chris weiter hinten entdeckte. Der war wohl nicht so an diese Musik gewöhnt. Seine Songs hatten eigentlich immer eine Aussage und die Menge ging voll mit. Auch alle seine Bandkollegen, waren voll im Flow angekommen. Adrenalin pur.

Chris blinzelte, als Will ihm tatsächlich zu grinste. Das kam doch irgendwie unerwartet. Doch plötzlich grinste auch Ian und zwinkerte.

Damit meint er aber bestimmt Charlie oder? Doch der Gitarrist sah eindeutig zu ihm und nicht zur Seite, wo Charlie stand.

"Was zum...?"

Mit der Situation etwas überfordert, hob er seine Hand ganz leicht und winkte einfach ganz kurz. Er kam sich dabei ziemlich bescheuert vor, deshalb versteckte er sich ein wenig hinter eine der Säulen, des Gebäudes.

"Hey Chris..."

Unerwartet stand Charlie vor ihm.

"Oh Hey.."

Hoffentlich hatte Charlie nichts mitbekommen.

"Was gibts?", fragte er also weiter.

"Oh nichts wichtiges..."

Er beugte sich weiter vor und zischte: "Außer das ich dir gesagt hatte, das Ian mein Freund ist, wieso machst du dich an ihn ran?"

Chris fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. "Äh, wie bitte!?"

Wie, wann , wo? Was hatte er verpasst?

"Komm mal mit!"

Charlie griff nach seiner Hand und zog den überraschte Chris einfach mit.

"Ich tu das ja nur ungerne, aber irgendwie bringst du schlechte Stimmung mit."

"Schlechte... Stimmung?"

"Ja... Hier drin wirst du erst mal keinen mehr stören... Bis später... vielleicht..."

"Hä?"

Charlie hatte ihn weiter hinten zu einem kleinen Raum gebracht und schubste ihn dort hinein.

"Was zum?? Charlie?"

Gerade so hatte Chris sich fangen können und drehte sich zu dem Anderen um. Seine Verwirrtheit zeigte sich deutlich auf seinem Gesicht.

Was war denn jetzt los??

Doch der Dunkelhaarige starrte ihn einfach nur angepisst an und zog die Tür zu.

Sofort umhüllte Chris Stille. Dieser Raum war scheinbar weit genug weg, um die laute Musik gut zu dämpfen.

Nach wenigen Minuten des Unglaubens, griff er nach dem Türgriff, doch da war nichts.

"Was!?"

Wieso hatte diese beschissene Tür bitte keinen Griff!?

"HEY!!?"

Er donnerte heftig gegen die Tür, doch hatte er irgendwie das Gefühl das weder etwas rein kam, noch raus..

Wo ist Chris!?

Nachdem Auftritt waren alle ordentlich verschwitzt, aber gut gelaunt. Der Gig war ein voller Erfolg. Sie klatschten sich alle ab und gingen nach hinten zu Maria und Charlie, die applaudierten. Wo war denn der Kleine, wunderte sich Will. Ach, der is wahrscheinlich aufm Klo oder kurz raus. Bei der zweiten Hälfte hatte er ihn ja auch nicht mehr gesehen. Charlie lief sofort zu Ian und knutschte ihn ab. Maria verteilte Wasser, was er gierig trank und sich über den Kopf schüttete. Dann ließen sie sich erst mal auf das abgewetzte Ledersofa fallen.

"Wo is eigentlich Chris?", fragte Louis.

"Aufm Klo", kam es von Charlie. Louis zuckte mit den Schultern. Damit war die Sache ja geklärt und sie begannen ihren Feierabend zu genießen. Irgendwann holte Maria für alle Bier. Die Zeit verging und es war alles wie immer.

Dann stand Will auf und wollte raus eine Rauchen gehen. Auf halber Strecke merkte er aber, das ihm was fehlte. Wo waren eigentlich seine Zigaretten? Da fiel ihm Chris wieder ein. Wo war der Kleine nur abgeblieben. Er ging wieder zurück zu den Anderen.

"Hey hat einer Chris gesehen?", fragte er nochmal in die Runde. Alle schauten sich fragend an.

"Stimmt, der Kleine ist schon länger nicht mehr aufgetaucht", bemerkte Ian. Charlie wurde etwas angespannter.

"Vielleicht sollten wir ihn mal suchen gehen", meinte Maria besorgt.

"Ach was, dem gehts bestimmt gut", wank Charlie lässig ab. Irgendwie kam Will das merkwürdig vor. Er ging los und sah sich überall um. Ohne Erfolg. Langsam machte er sich echt Sorgen. Scheiße, er musste doch auf den Jungen aufpassen. Gestresst kam er wieder zurück.

"Und?", fragte Maria sofort. Alle kamen zu ihm, nur Charlie entfernte sich etwas.

"Nichts", presste Will hervor. Dann lag sein Blick wieder auf Charlie und er ging schnellen Schrittes auf ihn zu.

"Charlie, weißt du wo er ist?", fragte er direkt.

"Nö", versuchte er cool zu antworten. Aber diese Unsicherheit kannte Will schon von ihm.

"Charles! Wo ist er?", sah er ihn bedrohlich an. Charlie sah nur weg, bevor es dann aus ihm raus platzte.

"Er hat einfach mit Ian geflirtet, obwohl er weiß, das wir zusammen sind", keifte er Will an. Der hätte am liebsten seinen Kopf gegen die Wand geschlagen. Immer dieses Eifersuchtsdrama, nur weil Ian gerne mal Fremdflirtete.

"Ich bin mit 100% sicher das Chris gar nichts gemacht hat und dein Lover an allem Schuld ist. Klärt das unter euch und haltet andere aus eurem Drama raus. Wie oft denn noch. Also WO IST CHRIS?!", schrie er ihn fast an. So was konnte er gar nicht leiden. Er hatte dem Jungen seinen Freundeskreis vorgestellt und jetzt hielt er hier wohl alle für verrückt. Trotzig blickte Charlie ihn an, bevor er dann einknickte.

"Abstellkammer im hinteren Flur", murmelte er. Will lief sofort los mit einem bösen Blick zu Ian. Am liebsten er hätte er beiden eine geknallt, um ihren Verstand anzukurbeln.
 

Chris hatte absolut keine Ahnung, wie lang er nun schon hier in diesem dunklem Raum saß. Licht gab es nämlich auch keines. Scheinbar war der Schalter dafür ebenso außerhalb, wie der Griff. Sehr weit weg von ihm.

Mittlerweile saß er zusammen gekauert in einer Ecke und wünschte sich nie her gekommen zu sein. Das hatte man nun mal davon, wenn man mit Verrückten etwas unternahm.

Denn das waren sie für ihn inzwischen. Alles Verrückte. Die Engländer hatten wirklich einen Sockenschuss.. Angefangen bei Will und Charlie...

"Oh man...", jammerte er leidvoll. In den letzten Minuten war der Drang pinkeln zu müssen wirklich groß geworden. Doch er würde sich nicht die Blöse geben und in die Ecke pinkeln, er musste eben einfach ausharren. Vielleicht würde ihn ja doch irgendwann mal jemand suchen und auch finden.

Will rannte so schnell er konnte und wäre dabei immer mal wieder fast gegen eine Wand geknallt. Als er die Tür endlich erreichte, riss er sie mit Schwung auf.

"CHRIS?!", rief er fast panisch rein und entdeckte den Jungen hockend in einer Ecke.

Wirklich erschrocken riss Chris den Kopf rum. Er hatte nicht damit gerechnet, das ihn wirklich jemand finden würde, doch Überraschung. Es war ausgerechnet Will.

"Scheiße! Gott sei Dank hab ich dich gefunden", ließ er sich schwer atmend vor ihn fallen.

Sprachlos sah er den Älteren an.

"Es tut mir unendlich leid, was Charlie gemacht hat. Das war nicht in Ordnung. Bei Ian ist er immer so empfindlich, dieser Idiot", schüttelte er wütend den Kopf und zog Chris dann kurz in seine Arme.

War er das?, dachte Chris leicht sauer. Hatte er ja gar nicht bemerkt. Als er plötzlich in Will´s Armen lag versteifte er sich etwas. Hatte der Kerl zu viel getrunken, oder was war mit ihm los?

"Äh..?"

"Das passiert definitiv nicht nochmal. Wir haben uns alle voll Sorgen um dich gemacht Kleiner", lachte er leicht, ließ ihn los und zog ihn dann wieder hoch. Da merkte er erst was er zugegeben hatte, überspielte das aber einfach.

"Mh. Hätte gar nicht gedacht, das ihr überhaupt merkt, das ich weg bin...", murmelte er leicht verlegen über Will´s Verhalten und streckte sich kurz .

"Natürlich haben wir das gemerkt, Kurzer", strich er ihm über den Kopf und sah ihm dann nach.

"Ich..muss mal...", gab er kurz von sich und eilte davon. Zumindest wusste er wo die Toiletten waren.

Zur Sicherheit damit Chris nicht nochmal abhanden kam, wartete er vor dem Klo auf ihn. Es war albern, aber er wollte einfach sicher gehen. Definitiv mussten sich Ian und Charlie noch bei ihm entschuldigen. So ging das ja nicht.

"Oh man... das tut so gut..."

Kaum auf dem Klo angekommen, riss er sich beinahe die Hose vom Leib und ließ seinem Drang freien lauf. Er stützte sich mit einer Hand an der Wand ab und seufzte ein weiteres Mal.

Als er fertig war, zog er sich in Ruhe an, wusch sich die Hände und trat wieder raus. Dabei lief er beinahe in Will

"Woah... Was machst du denn jetzt hier?", sah er den Älteren verwirrt an.

"Wollte nicht das du wieder abhanden kommst", lachte Will und zog ihn an der Hand wieder zurück zu den anderen. Sofort kam Maria angestürmt.

"Gott Chris alles ok. Es tut mir so leid, dass das passiert ist. Du hältst uns jetzt bestimmt alle für total bescheuert", sah sie ihn betrübt an. Ja, Maria war schon irgendwie die Mama der Gruppe. Auch Ed und Louis kamen an. Nur von Ian und Charlie war keine Spur zu sehen.

"Ach naja... Ist ja jetzt nichts weiter schlimmes passiert..", winkte Chris ab. Solange er nicht zusammen geschlagen wurde, war doch alles nur halb so schlimm. Ihm war es schon beinahe unangenehm, das sich alle so um ihn sorgten.

"Wo ist denn unser Lieblingspärchen", verschränkte Will die Arme vor der Brust und schaute wütend durch den Raum.

"Streiten sich im Nebenzimmer", meinte Louis und da fiel Will auch das Geschrei auf.

Chris folgte seinem Blick.

"Ist... das öfter so bei denen? Ich hoffe, ich hab da jetzt keinen Ärger losgetreten..."

Obwohl er ja eigentlich nicht mal etwas getan hatte.

"Die beiden lieben sich wirklich. Sie sind schon zwei Jahre zusammen. Aber Ian flirtet gerne fremd und Charlie ist der sehr eifersüchtige Typ. Du bist nicht sein erstes Opfer sozusagen", klärte Louis das ganze auf.

"Aber bis jetzt haben sie es immer relativ aus der Band raus gehalten", flüsterte Maria ihm zu und schob ihn etwas zur Seite.
 

"Will hasst solche Sachen wie die Pest. Vielleicht bekommen sie erst mal Daseins Verbot oder er wirft Ian raus", befürchtete sie schon das schlimmste und seufzte. Will bekam davon nichts mit. Er hatte sich auf die Couch gesetzt und wartete bis die Zwei rauskamen. Den Moment nutzte Maria um Chris in ein paar Sachen einzuweihen.

Verstehend nickte Chris und hörte ihr weiter zu.

"Da du jetzt bei ihm wohnst solltest du ein paar Sachen über ihn wissen. Er ist ein Arschloch und eine Nervensäge, die ständig mit dummen Sprüchen um sich wirft. Außerdem ein großer Womanizer...Aber er ist auch einer der besten Kerle, die ich kenne. Er lässt niemanden im Stich und setzt ein für die Leute, die er mag. Auch wenn du es jetzt vielleicht noch nicht siehst, er ist ein guter Kerl und wenn er will auch sehr verantwortungsvoll und vernünftig", lächelte sie ihm zu.

Chris konnte nicht anders, als über die Beschreibung zu lachen.

"Ja stimmt.. Hab ich schon bemerkt, auch wenn ich noch nicht ganz dahinter gekommen bin, um zu checken wie vielseitig der Kerl sein kann..", murmelte er dann jedoch zurück. Will sollte das jetzt nicht unbedingt hören.

"Oh, warte hier ist meine Nummer. Falls du Fragen hast oder mal Hilfe brauchst, kannst du mich immer anrufen", schrieb sie ihm das ganze auf Chris Hand.

"Danke.."

Überrascht sah er erst Maria dann die Nummer und dann wieder sie an.

"Ich glaub, du bist bisher die netteste von dem Haufen...", grinste er sie dann ehrlich an.

"Aw, wie süß von dir, danke", küsste sie ihn auf die Wange. In den Moment kamen Ian und Charlie aus dem Nebenzimmer. Will stand auf und ging langsam auf die beiden zu. Alle im Raum hielten die Luft an.

"Habt ihr was zu sagen?", fragte er kühl.

Bei Will´s Ton bekam Chris Gänsehaut. Das war ziemlich kalt und das nur wegen ihm.

"Es tut mir leid und ist alles meine Schuld. Sei nicht sauer auf Ian", bat Charlie ihn.

"Das solltest du lieber zu Chris sagen", zeigte er auf ihn und beide gingen auf Chris und Maria zu.

"Es tut uns leid. Ich hätte dich nicht wegsperren sollen. Das war zu übertrieben", zog Charlie den Kopf ein.

Chris sah ihn nur kurz an. Die Aktion war wirklich scheiße gewesen.

"Mir tut die ganze Sache auch leid", sah auch Ian ihn zerknirscht an.

"Schon ok...", murmelte er und drehte sich leicht weg. Vielleicht waren die beiden nett, aber jetzt brauchte Chris erst einmal einige Zeit, damit er alles in Ruhe überdenken konnte.

"Ok das reicht für erste. Aber für heute haut ihr erst mal ab. Und nochmal will ich so ne Scheiß Aktion hier echt nicht sehen. Tragt euer Beziehungsdrama außerhalb der Band aus. Sonst fliegt Ian. Hab ich mich klar ausgedrückt", sagte Will energisch aber dennoch ruhig.Beide nickten. Ian packte seine Gitarre ein und sie verließen den Raum. Seufzend ließ Will sich aufs Sofa fallen.

"Ich hasse es der Buhmann zu sein", legte er einen Arm über seine Augen.

"Mh.. Das ist ja meine Schuld..", trat Chris zu ihm. "Tut mir leid..."

"Nein es ist deren Schuld. Dich einfach wegzusperren tse", schnalzte er immer noch wütend mit der Zunge. Dann hielt er ihm seine Hand hin.

"Ich brauch jetzt dringend eine Zigarette, sonst komm ich nicht mehr runter", sah er ihn fast müde an.

"Oh.. hier.."

Chris nahm die Packung aus seiner Hosentasche und warf sie Will zu.

"Hast du dir ja jetzt Ausnahmsweise verdient", grinste er leicht und drehte sich dann zu Louis.

"Danke", lachte Will leicht, fing sie auf und zündete sich sofort eine an.

"Wie hat dir eigentlich unsere Band gefallen", lenkte Louis vom Thema ab. Ed saß auf einem Kissen auf dem Boden und kümmerte sich um sein Bass.

"Ich fand sie ganz gut, ist nicht ganz so meine Musik, wenn ich ehrlich bin..", kratzte Chris sich am Kopf. Hoffentlich fanden die das jetzt nicht schlimm.

"Wenn du sie trotzdem gut fandest, müssen wir ja echt gut sein", lachte Louis und klopfte Chris mit seinen kräftigen Armen auf die Schulter. Auch Maria, die sich neben Ed gesetzt hatte, lächelte.

Chris lachte auf und verschränkte die Arme.

"Was... werdet ihr jetzt noch so machen?"

"Ausnahmsweise haben Will und ich mal keine Frauen am Start. Vielleicht trinken wir noch was und Will gibt uns ein Privatkonzert", lachte Maria und streckte Will die Zunge raus.

"Aha das wolltest du doch von Anfang an. Aber dafür wir gezahlt. Von jedem Zuhörer des Privatkonzerts einen Penny. Ich mach das doch nicht für umsonst", lachte Will jetzt doch wieder. Maria war gut darin Leute aufzumuntern.

Chris Brauen wanderten in die Höhe.

"Einen Penny? Ernsthaft?!"

Das war ja schon irgendwie Lächerlich.

"Du kannst auch mehr bezahlen, wenn du willst", sah Will zu ihm und wackelte mit den Brauen.

Chris hob abwehrend seine Hände.

"Freundschaftspreis eben", zuckte Will mit den Schultern und hielt seine Hand auf.

"Es gibt doch den Spruch ein Penny für deine Gedanken. Bei Will heißt das einen Penny für seine Stimme", grinste Maria ihn an und legte Will einen Penny auf die Hand.

"Glaub ich ja gerne, aber..."

Er steckte seine Hände in seine Hosentaschen und zog sie raus.

"Ich hab gerade nichts, was ich dir geben könnte..."

"Dann gibst du mir jetzt das Wangenküsschen, das du mir eben verwehrt hast", grinste er auffordern und hielt ihm seine Wange hin, während Eddy und Louis bezahlten.

"Wieso ausgerechnet ein Kuss?", empörte er sich leicht.

"Komm schon, das brauch ich vor jedem Auftritt egal von wem. Ist mein Glücksbringer", zwinkerte er ihm zu.

"Da glaubt er schon seit Jahren dran, deswegen musste ich es heute machen", verdrehte Maria die Augen.

"Dann mach es nochmal Maria... ich mach.. das nicht.."

Da weigerte er sich jetzt einfach stur. Das hatte Will nicht verdient!

"Was bist du denn für ein Zimperlinchen. Ist jetzt nicht so, als würde ich dir deine Unschuld rauben. Jeder hier im Raum würde sich trauen, jeden hier im Raum zu küssen, nur unser kleines Christinchen nicht oder was. Und wir reden hier nur von der Wange", verschränkte er lachend die Arme vor der Brust. Er provozierte ihn einfach zu gerne.

"Außerdem habe ich dich heute sozusagen gerettet, da verdiene ich doch eine Belohnung oder nicht?", sah er sich Unterstützung suchend bei den anderen um.

Chris klappte der Mund auf. Mit jedem Wort aus Will´s Mund, pochte die Ader an seiner Stirn mehr.

Was glaubte der eigentlich wer er war!?

"Du bist doch überhaupt erst Schuld, das ich hier bin!", fauchte er los und machte dann wütend die zwei Schritte zu ihm, die sie trennten.

"Entschuldige, das ich dich auf ein tolles Konzert mitnehmen wollte", stand Will empört auf.

"Wenn du so sehr einen brauchst, dann bitte!"

Wütend legte Chris seine Hände auf Will´s Wangen und presste seine Lippen auf die des Älteren, ehe er nach wenigen Sekunden wieder zurück wich und sich demonstrativ mit dem Handrücken über die Lippen wischte.

So schnell konnte Will gar nicht reagieren, da küsste Chris ihn schon. Unangenehm war es jetzt nicht, dachte er sich. Alle sahen sie perplex an.

"Da! Zufrieden!?"

"Nach so viel hatte ich gar nicht verlangt, aber jetzt gehört der erste Song auch dir, Chris. Wähle einen aus und ich sing ihn für dich", grinste Will breit. Maria und Louis mussten sich fast das Lachen verkneifen. Ed machte einfach weiter. Will schnappte sich seine Gitarre und sah auffordern zu Chris.

Chris knurrte Will etwas an. Dieser blöde Penner! Was erlaubte der sich eigentlich!

"Ach ist das jetzt meine Belohnung oder wie!?", murrte er und überlegte kurz.

"Ja irgendwie schon", zuckte er mit den Schultern.

Na, mal sehen, ob du das Lied kennst!, sah er ihn herausfordernd an.

"John Legend mit All of me."

Ich war überrascht, das er gerade das wählte, aber seinem Blick hielt ich stand.

"Ah der Romantiker. Na Jungs helft ihr mir", zwinkerte er denen zwei zu und sie nickten einfach.

Chris war zu seinem Leidwesen positiv überrascht, das Will das Lied kannte. Aber irgendwie freute er sich auch es zu hören. In den letzten Wochen hatte er sich total in dieses Lied verhört. Es war einfach super.

Als Schlagzeug benutzte Louis mal einfach Tisch und Getränke. Eddy stellte sich neben Will und ich stimmte an. Bei jeder Performance spielte er auch von seiner Art her mit. Es sollte ja wirklich nach Liebeserklärung aussehen. So hielt er ständig Augenkontakt zu Chris.

Dieser konnte nicht anders, als zurück sehen. Zwar war er knallrot im Gesicht und hätte nichts lieber getan, als zu Boden zu starren, aber Will hielt ihn dermaßen gefangen, das er einfach zurück sehen musste.

Süß, wie er jetzt auch noch rot wird, dachte Will. Er machte einfach weiter, bis er zum letzten Ton kam. Maria fing an zu klatschen.

"Da wird man ja fast hetero", lachte sie. Die drei verbeugten sich und er ging zu Chris.

"Na, hat es dir gefallen", grinste er ihn ganz unschuldig an. So wie der aussah, hat er sich jetzt hoffentlich nicht in mich verknallt, dachte sich Will.

"Pah!"

Schnell sah er weg.

"Bilde dir bloß nichts darauf ein."

Nur mit Mühe und Not verweigerte er sich dem Applaus. Er würde Will nicht noch mehr Honig ums Maul schmieren. Das sein Herz klopfte wie wild, ignorierte er.

Will lachte laut los.

"Das nehme ich jetzt einfach mal als ein Ja. Applaus nicht nötig", winkte er ab.

Chris verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

"So ihr zwei Turteltäubchen. Ich fahr euch jetzt nach Hause. Ich muss morgen nämlich noch ein bisschen früher raus", erhob sich Louis und kam auf Will und Chris zu.

"Wir sind keine Turteltauben!", maulte der Jüngste unter ihnen den Schlagzeuger an. Dann drehte er sich weg und holte seine Jacke. So was blödes aber auch.

"Roger", meinte Will nur und packte seine Gitarre weg.

"Hey, das war doch nur ein Spruch", hob Louis abwehrend die Hände.

"Ein echt bescheuerter Spruch...", murrte Chris weiter und kam zurück.

"Können wir dann jetzt?"

"Ed und ich räumen noch ein bisschen auf", meinte Maria und Will nickte und holte seinen Koffer. Alle verabschiedeten sich noch mit ihrem Handschlag und die drei gingen los.

"Bis dann Chris", rief Maria ihnen noch hinterher.

"Ja.. Bis bald Maria. Ich würde mich freuen..", hob er die Hand und folgte den beiden anderen dann weiter.

Eine viertel Stunde später waren sie wieder Zuhause. Sie verabschiedeten sich von Louis und gingen hoch.

"Ich geb dir gleich mal noch die Schlüssel für die Wohnung und die Haustür", meinte Will zu Chris und sperrte seine Wohnung auf.

"Oh.. danke.."

Er besah sich den Schlüssel und schloss dann die Tür.

Erstmal verstaute er seine Gitarre wieder sicher auf ihrem Ständer in seinem Zimmer. Dann ging er wieder zurück zu Chris.

"Was machst du dann jetzt immer so?", fragte er neugierig. So müde war er trotz der späten Uhrzeit noch nicht.

Grinsend kam er wieder zurück. Er hatte seine Weste ausgezogen und stand Oberkörper nackt vor ihm.

"Normalerweise bin ich nach Konzerten nicht allein", zwinkerte er ihm zu.

"Falls ich es aber so wie heute doch mal bin, trinke, rauche und überlege ich, ob der Auftritt wirklich so gut war, wie ich denke. Lasse alles Revue passieren, finde Fehler und trinke mehr. Ein Trauerspiel ich weiß. Aber du kannst mich gerne ablenken", lächelte er leicht und ließ sich mit einer Flasche billigem Scotch auf seine Couch fallen.

"ich verstehe...Soll ich mich dann dafür entschuldigen, das ich deine Quote durcheinander bringe? Jetzt wo du ja mit mir die Nacht verbringen musst... Also... naja du weißt was ich meine..."

Das hatte sich jetzt sehr falsch in seinen Ohren angehört..

"Nein musst du nicht. Ich brauch heute keinen Sex also musst du dir auch keine Sorgen machen", murmelte er vor sich hin und schüttete sich etwas Scotch ein.

"Ich kann dir gerne Gesellschaft leisten, aber ich werde weder rauchen noch trinken...", stellte er dann klar..

"Wie du willst. Kannst dich auch nur auf den Sessel da setzten", zuckte Will mit den Schultern.

"Der Auftritt heute ging so meinste nicht. Ich fand ihn nicht den Burner", seufzte er und schüttete sich das nächste Glas ein, während er sich ne Zigarette anmachte.

"Machste das Fenster für mich auf?", fragte Will so nebenbei.

Da Chris sich noch nicht gesetzt hatte, nickte er und tat ihm den Gefallen.

"Ich finds echt scheiße, das du drin rauchst...", merkte er leise an und setzte sich dann.

"Habs mir halt angewöhnt, aber normalerweise mache ich das auch nicht so oft", kommentierte Will das.

"Aber sag, wieso fandest du den Auftritt nicht gut? Die sind doch alle voll mitgegangen?"

"Ich kam aus dem Takt, war nicht immer voll drin hab ich das Gefühl. Das war nicht mein bester Auftritt. Der war letztes Jahr. Mein Gott da hättest du dabei sein müssen", geriet er ins Schwärmen und nahm einen kräftigen Zug.

"Was war denn da so anders, als jetzt?", fragte er neugierig. Will schien ja gerade hin und weg.

"Letztes Jahr war unser größter Auftritt jemals. Jemand hatte uns gehört und zu einem Festival als Vorgruppe eingeladen. 1000... 2000 Ach, keine Ahnung wie viele es waren, aber der Anblick war atemberaubend. Es war schon dunkel und du hast nur noch deren Lichter gesehen. Wir waren damals noch unbekannter als jetzt, trotzdem haben wir die Menge zum toben gebracht. Und ich stand da auf dieser riesen Bühne und wollte nie wieder runter. Zum Schluss gab es sogar bei uns Konfettikanonen. Nichts was ich bis jetzt erlebt hab, konnte dieses Gefühl toppen. Es hat sich wie grenzenlos Freiheit angefühlt und so hab ich auch gesungen", schwärmte Will vor sich hin, dass es fast peinlich war.

"Ich würde alles geben, um mit den Jungs nochmal so was zu erleben", grinste Will Chris an und trank noch einen Schluck.

Interessiert hörte Chris zu. Will erzählte so voller Inbrunst das, er gar nicht anders konnte.

"Also... für mich hört sich das so an, als würde der größte Traum in deinem Leben die Musik sein... Habt ihr denn dann oft Gigs? Du gehst da ja völlig drin auf.."

Das konnte wohl ein Blinder sehen. Außerdem hatte Will eine wirklich sehr gute Stimme. Das Lied was er für ihn gesungen hatte, war ihm unter die Haut gegangen. Das würde er Will aber natürlich niemals aufs Brot schmieren.

"Ja das is sie irgendwie schon, aber wir beziehungsweise ich bin jetzt nicht so gut, dass ich mir damit vorstellen könnte den Lebensunterhalt zu verdienen. Kommt drauf an, manchmal zwei im Monat, manchmal nur einen und manchmal gar keinen. Deswegen studiere ich ja, um was ordentliches zu lernen", äffte er seinen Vater nach und schnaubte.

Chris grinste schief bei der Worten.

"Oh das hab ich auch schon oft von meinem Opa gehört. Nur weil ich irgendwie immer noch nicht genau weiß, was ich machen will.... Ich bin halt noch unentschlossen....", zuckte er dann mit den Schultern. Es gab ja auch mehr als genug Auswahl..

"Es ist ein schöner Traum aber schlussendlich ist immer einer besser als du. Nachdem Festival meinte der Typ und die Veranstalter wie gut wir doch waren und wollten sich melden, haben sie aber auch nie gemacht. Deswegen spielen ein bisschen abseits von London in kleinen Clubs für ein bisschen Geld", holte er den nächsten Zug.

"Das ist auch besser als gar nicht zu spielen.... Aber leider hast du recht.. Einer ist immer besser, aber das muss ja nicht heißen das man deswegen seinen Traum an den Nagel hängt..."

Jetzt drehte sich Will mehr zu ihm und sah ihn an.

"Das heißt, du könntest jetzt mit fester Überzeugung sagen, das wir ganz groß rauskommen könnten", zog er eine Braue hoch. Das hat noch niemand sagen können und das kann der Kleine auch nicht, dachte er.

"Siehst du", legte er sich wieder zurück und schüttete sich schon sein drittes Glas ein.

"Ich glaube kaum, das meine Worte was bringen. Es liegt da alleine an dir oder besser an euch. Aber es wäre doch cool..", zuckte er mit den Schultern und zog seine Beine an. Ihm wurde etwas kalt.
 

Will hatte mittlerweile ganz schön einen sitzen und merkte nicht immer gleich was er sagte.

"Aber wenn niemand dir sagt das du es kannst, wie kannst du es dann selbst überhaupt glauben", leerte er Glas Nummer 3 und rauchte seine Zigarette. Er sah zu Chris und merkte, wie der zitterte. Will lag dagegen Oberkörper nackt und hatte warm. Lag vielleicht am Alkohol. Er schnappte die Decke neben sich und warf sie Chris zu.

"Musst du denn unbedingt von anderen hören das du es schaffst? Reicht es nicht wenn man von sich aus alles versucht? Umso größer ist doch die Freude wenn man es wirklich geschafft hat... Und man hat mehr Freude daran den anderen die Nase lang zu lachen, da man es auch allein geschafft hat.."

"Bevor mir der kleine Deutsche noch erfriert", grinste er frech wie immer.

Chris seufzte, bevor er trocken auflachte.

"Haha.."

Da die Decke es nur auf den Boden vor ihn geschafft hatte, hob er sie auf und deckte sich zu.

"In Deutschland ist es momentan ja auch nicht gerade wärmer, aber ich friere eigentlich immer schnell."

"Na ja der Wärmste bin ich jetzt auch nicht, aber so schnell wie du frier ich nicht", lachte er und legte dann wieder den Kopf in den Nacken.

"Du hast zwar recht, aber mir würde es reichen wenn einer es sagt. Wenn einer sagt: Versuch es doch mal, ich denke du kriegst das hin. Ist das zu viel verlangt", rieb sich Will die Nasenwurzel.

Chris grinste schief.

"Wenn du es so sagst.. Ich bin ein schnell friere..."

Er lachte über seine eigenen Worte und sah Will nachdenklich bei seinen Worten an. Er würde das jetzt schlecht sagen können. Dafür kannte er auch die Musik von der Band noch zu wenig.

"Das wird schon noch passieren... Das verspreche ich dir.."

"Auf das Versprechen Nagel ich dich fest", lachte er ihn an und macht seine Zigarette aus.

"Kommst du dann jetzt auch immer mit...zu unseren Auftritten", sah er ihn neugierig an. Nachdem was heute war, würde er definitiv auch ein Nein akzeptieren.

"Mh.. ich weiß noch nicht.. Das mach ich spontan ok?"

Hoffentlich war er da jetzt nicht sauer, aber nach heute, wollte ich Charlie nicht unbedingt öfter sehen als nötig... Zumindest im Moment nicht.

"Ist verständlich aber ich würde mich freuen. Du bist ganz lustig, vor allem wenn du dich aufregst", erhob er sich jetzt doch langsam und hatte dabei ganz schön Schlagseite.

"Lustig? Das is ja wirklich sehr nett...", verdrehte er die Augen.

Als Will so zur Seite taumelte, sprang Chris auf, doch da hatte er sich schon wieder gefangen.

"Puh war vielleicht doch ein Glas zu viel von dem Hochprozentigen", lachte er fröhlich.

"Das war eindeutig zu viel.. Geh besser ins Bett...", schüttelte er den Kopf. Wieso haute er sich auch dieses starke Zeug in den Kopf?

"Mh vielleicht hast du recht", ging er langsam los und torkelte zu seinem Zimmer knallte dabei aber an mehrere Ecken.

"Is doch schon schwerer", nuschelte er.

"Autsch...", verzog Chris leicht das Gesicht bei dem Gepolter.

"Brauchst du vielleicht irgendwie Hilfe?", folgte er ihm langsam.

"Vielleicht schon", grinste er in debil an. Er war definitiv nicht mehr ganz er grade. Bier, Scotch, rauchen. Das war noch nie eine gute Mischung aber immer die, wenn er nach einem für ihn schlechten Auftritt allein war.

"Vielleicht oder ja?", hakte er nach.

"Ja?", meinte er vorsichtig und drehte sich schwankend zu Chris um.

"Hilfe wäre ganz nett. Aber erzähl das keinem. Hab einen Ruf zu verlieren", zwinkerte er ihm lachend zu.

"Pah... ich glaub dein Ruf is schon so im Arsch", streckte er ihm die Zunge raus und ging zu ihm.

"Na dann los... Wollen wir dich Suffkopf mal ins Bett bringen..."

"Einen Tag und du kennst mich schon", lachte er weiter. Langsamen Schrittes gingen sie Richtung Schlafzimmer. An seinem Bett ließ Will sich einfach reinfallen und riss Chris einfach mit, das er auf ihm lag.

"Sorry", grinste er ihn an.

"Au...."

Chris verzog leicht das Gesicht und rieb sich das Kinn.

"Mann du Trampel... Hast du es so nötig einen anderen Körper neben dir zu spüren, oder wie?"

Chris schlug ihm auf die Brust und sah zu ihm hoch.

"Au", sah Will zu ihm runter und verzog die Augenbrauen.

"Nein ich schlafe nicht gern neben Leuten", ließ er sein Gewicht auf Chris fallen.

"Ah~..."

Dieser Ton entkam ihm einfach, ohne das er was dagegen hätte tun können.

Will hörte diesen leisen Ton und pustete in Chris Ohr.

"Hast du grad gestöhnt", hörte man sein Grinsen förmlich raus.

"Lass das, du Elefant!!", haute er ihm wieder auf die Schulter. "Geh runter von mir!"

Chris wurde vor Verlegenheit knallrot.

Nur aus Spaß legte er die Unterarme neben Chris Kopf und hob so nur seinen Kopf und die Brust an.

"Du bist echt niedlich", lachte er.

"Hör... auf..das..... das ist nicht lustig!", stammelte der Jüngere empört. "Lass mich jetzt raus..."

Er drehte seinen Kopf zur Seite, nicht das Will noch auf blöde Gedanken kam.

Lachend drehte Will sich von ihm runter und legte sich neben ihn auf den Rücken.

"Tut mir leid", meinte er leise und drehte sein Gesicht nochmal zu ihm.

"Wärst du ein Mädchen würde ich dich den ganzen Tag küssen wollen. Aber ich denke das Jahr wird doch noch ganz gut mit dir werden", tippte er ihm auf die Nase.

"Mpfh... Du mich auch...", murrte Chris und setzte sich auf.

"Ich weiß gar nicht was du an Mädchen findest..."

"Sie sind weich und zart und wirken manchmal so zerbrechlich, obwohl sie es gar nicht sind. Und ihre Kurven", erklärte sich Will unaufgefordert.

Chris verdrehte die Augen und stand auf und zerrte die Decke unter Will hervor.

"So und du machst jetzt die Augen zu und schläfst.."

Vielleicht vergass Will ja dann was gerade passiert war.

"Brauchst du sonst noch was?

"Hilf mir die Hose auszuziehen. Das enge Ding sieht zwar geil aus, aber schlafen geht damit gar nicht", fing er an sich das Ding aufzuknöpfen und irgendwie über den Hintern zu streifen.

Chris seufzte und zog die Decke wieder weg, ehe er die Hosenbeine anfasste und zog.

"Oh scheiße.. das geht ja schwer..", verzog er angestrengt das Gesicht. "Wie bist du da rein gekommen?"

"Mit Übung", war seine Antwort, als er mithalf.

Das war doch unmöglich!

"Was findest du eigentlich an Kerlen", kam dann die neugierige Gegenfrage.

Bei Will´s fragen stoppte er kurz mit der Hilfe und zögerte.

"Was interessiert dich das....", nuschelte er dann und zog weiter.

"Na du hast mich doch auch gefragt und ich hab es dir gesagt. Also gleiches Recht für alle", setzte er sich ein Stück auf.

"Außerdem weißt du schon mehr über mich, als ich über dich was auch unfair ist", meinte er trotzig wie ein Kind.

"Nein. Heute gibts kein Recht mehr für alle. Du musst schlafen. Vielleicht erzähle ich es dir morgen, wenn du jetzt brav schläfst..", drückte er ihn zurück ins Bett. Jetzt war die Hose ja zum Glück aus.

"Du bist nicht meine Mutter", grummelte Will noch und drehte sich dann rum. Er war langsam echt müde.

"Gute Nacht Chris", gähnte Will, schloss die Augen und war nach zwei Sekunden auch schon weg.

"Nacht...", lächelte dieser und zog die Decke zurecht.

"Du Blödmann...", nuschelte er, räumte kurz auf und legte sich dann auch in sein Bett. Das war ja mal ein interessanter erster Tag gewesen.

Der Morgen danach

Will wachte mit einem brummenden Schädel auf und stand nur auf, weil er dringend aufs Klo musste. Heute war Sonntag. Die letzte Nacht, fiel ihm ein und über was er mit Chris alles geredet hatte. Waren schon ein paar peinliche Sachen dabei. Aber eine Sache, die Chris nicht beantwortet hatte, hatte er nicht vergessen. Das werden wir schon noch aus dem Kleinen rauskriegen, dachte er sich grinsend.

Als Chris die ersten Regungen von Will vernahm, war es schon gegen spätener Mittag.

Er war ziemlich fleißig gewesen und war gerade dabei ein wenig Mittagessen zu kochen.

"Morgen...", rief er also rüber und grinste leicht. Wie Will wohl drauf sein würde?

Schlurfend kam Will nur in seinen Boxer aus dem Bad und sah erst auf den Gruß auf.

"Guten Morgen", lächelte er Chris verschlafen an. Er schnupperte und begann dann zu grinsen.

"Oh geil, du machst Essen", freute er sich tierisch und setzte sich an den Tisch. Hoffentlich war seine Fahne nicht so stark. Er hatte schon die ganze Zeit ein Loch im Bauch gehabt.

"Was machst du uns schönes?"

"Da mir ja klar war, dass es für dich jetzt morgen is, mache ich Rührei mit Kartoffeln, die ich vorhin gekauft habe... War im Supermarkt und hab noch so ein paar andere Sachen erledigt...", merkte er an und machte die Teller voll, um einen von ihnen vor Will zu stellen.

"Woher hast du denn Geld? Hast du nicht gemeint du hast keines?", gähnte er ihn nochmal an.

"Stimmt schon. Aber ich hab auch nicht gesagt, das ich gar keines habe, oder? Es ist halt nur nicht so viel..", erklärte Chris.

Will nickte daraufhin verstehend.

"Lass es dir schmecken", fügte er noch hinzu.

Er nahm sich seinen Teller und setzte sich dazu.

Will´s Augen wurden immer wacher, als er das Essen vor sich sah.

"Du auch", sagte Will bereits mit vollem Mund.

"Sorry, wollte dir heute Supermarkt und so zeigen, aber wenn du´s selber alles gefunden hast, is ja auch gut", aß er weiter.

"Und Sorry für gestern, der Auftritt von mir war irgendwie peinlich. Behalt das lieber für dich", kratzte er sich leicht beschämt an den Kopf.

Chris grinste und begann zu essen.

"Ist schon ok. Schon vergessen."

"Danke Kleiner", hob Will einen Daumen und aß weiter. Er holte sich auch noch das was übrig war, bevor er sich mit vollem Bauch im Stuhl zurücklehnte.

"Ah, das tat gut", schloss er genüsslich die Augen.

Chris nickte und aß fertig.

"Freut mich, das es dir geschmeckt hat."

Das freute ihn wirklich.

"Ja war gar nicht mal schlecht. Natürlich nichts gegen meine Omelettes", zwinkerte er ihm grinsend zu und lehnte sich dann doch wieder nach vorne.

"War ja klar, das das kommt", grinste Chris amüsiert. Will war aber auch ein Schwätzer.

"Du bist mir von gestern übrigens noch ne Antwort schuldig. Also was findest du an Männern attraktiv", sah Will ihn fordernd an. Irgendwie interessierte ihn das schon.

"Bin ich das? Ich wüsste nicht...", wehrte er ab. "Außerdem wieso interessiert dich das so? Stehst du neuerdings auch auf Männer, oder wie?", gab er eine Frage zurück.

"Nein, kein Stück", schüttelte er den Kopf.

"Mich interessiert es einfach. Hab das auch mal Ian gefragt, dem seine Antwort bezog sich aber nur auf Charlie. Ich weiß, worauf Männer ungefähr bei Frauen stehen, aber nicht wo Männer bei Männern drauf stehen", zuckte er mit den Schultern. Er war halt neugierig.

"Du musst mir jetzt nicht deine Vorlieben aufzählen, nur allgemein, außer du willst natürlich", grinste er ihn breit an.

"Mh..."

Chris brummte leise.

"Ich finde Männer schon alleine vom Äußeren viel anziehender, als Frauen... Die Muskeln...der Gang...Naja... Es ist eben das Gesamtbild...", zuckte er dann mit den Schultern.

Will nickte und hörte interessiert zu.

"Aha. Aber genau wie jeder Andere stehst du auf einen bestimmten Typ. Ich zum Beispiel steh auf brünette Frauen. Interessant, Interessant", lehnte er sich wieder zurück. Das reichte ihm fürs Erste.

Chris nickte verstehend und begann, als er fertig war mit dem Abräumen und spülen.

"Es hat ja zum Glück, jeder eine andere Vorliebe.."

Auch Will stand auf und begann ihm zu helfen. Das er dabei immer noch nur seine Short trug, war ihm ziemlich egal.

"Richtig. Dummerweise steht Maria auf einen ähnlichen Typ wie ich. Wir haben uns schon öfter um Frauen gestritten", lachte er und trocknete das Geschirr ab.

"Mh..."

Chris schielte kurz zu Will und bekam eine ganz leichte Gänsehaut.

Also wenn ich ihn mir so ansehe, sieht Will schon verdammt gut...... Nein!! Fang erst gar nicht an mit diesem Gedanken! Das geht sowieso nie und nimmer gut.., unterhielt Chris sich selbst in Gedanken.

Er seufzte leicht und trocknete sich, als er fertig mit spülen war, trocknete er die Hände ab.

Bilde ich mir das nur ein, oder starrt der Kleine mich an?, dachte Will und dachte an seine Tattoos. Das schreckte ihn wahrscheinlich etwas ab.

"Na, irgendwann wird wohl die Zeit kommen, da steht ihr euch mal nicht im Weg.. hoffe ich mal. Oder natürlich... Ihr zwei werdet ein Paar... Möglich ist alles...", zuckte er dann mit den Schultern.

Will fing auf diesen Vorschlag hin schallend an zu lachen.

"Niemals, Maria und ich...das ist unmöglich. Wir sind beide zu dominant und sie hasst praktisch Penisse. Sie ist meine beste Freundin und mehr wird sie auch nie sein...Aber ich wünsche ihr natürlich, das sie mal die große Liebe findet, die sie im geheimen immer sucht", lächelte er und legte das Spültuch wieder weg. Will glaubte zwar eigentlich nicht so wirklich an die Liebe, dass hieß aber nicht, das er sie seinen Freunden nicht wünschte.

So groß zum lachen fand Chris das gar nicht. Möglich war doch wirklich alles. Aber da Maria Penisse hasste, wie Will es sagte, würde das wohl wirklich nichts werden.

"Naja, du musst es ja wissen...", meinte er dann.

"Aber sag mal...."

Chris sah ihn wieder an.

"Du hast eben gesagt du bist dominant... muss man das sein? Kann nicht jeder einfach gleichberechtigt sein in einer Beziehung?"

Der Kleine stellte aber komplizierte Fragen, kam es Will in den Kopf, aber er dachte nach.

"Ich denke schon, das Gleichberechtigung bei so was wichtig ist, aber ich mein das eher vom Charakter her. Ich bin halt ein dominanter, selbstbewusster Charakter. Ich schlafe deshalb gerne mit Girls, die mich auch dominieren lassen, macht das ganze einfacher. Aber für ne Beziehung reicht das nie, auf Dauer ist das immer viel zu langweilig. Vielleicht bräuchte ich bei sowas jemanden, der auch mal zurückschlägt, wenn du verstehst was ich meine", gab er seine Sicht darüber Preis.

"Das macht das ganze Einfacher? Du siehst eigentlich nicht so aus das du auf die einfache Schiene stehst...", gab er nachdenklich zurück.

"Hör zu. Ich hatte nen geilen Auftritt und die Girls fanden es toll. Ich pick mir eine raus, flirte, hau ab mit ihr in meine Wohnung, wir ficken, am nächsten Morgen geht sie wieder. Einfach aber es befriedigt uns beide. So läuft es normalerweise ab", gab Will seinen normalen Gig Ablauf preis.

Gut ok, das schien irgendwie doch einfach zu sein. Dann dachte er weiter über Will´s gesagtes nach.

Dann nickte er ja. "Ich denke, ich verstehe.. Du willst jemanden, der weiß wo sein Platz ist, aber sich damit nicht immer zufrieden gibt.. und dann... die Krallen ausfährt? So kann man das bei Mädchen doch sagen, oder?"

"Nein, du verstehst es nicht. Ich will eigentlich gar niemanden. Aber wenn ich eine wollte, soll sie Feuer im Arsch haben. Sie soll nicht wissen wo ihr Platz ist, sie ist doch kein Hund!", verdrehte er die Augen, machte das Fenster auf und steckte sich eine Zigarette an.

"Es soll keinen Platz geben. Ich brauche keine Ja-Sagerin in einer Beziehung, die mich immer nur als großen Rockstar anhimmelt, sondern Jemanden der mir auch mal in den Arsch tritt wenns sein muss."

Geduldig hört Chris ihm zu, konnte ein schmunzeln aber nicht unter drücken.

"Also 1. Ist das mit dem Feuer im Arsch wörtlich zu nehmen? Immerhin stehst du ja nicht auf Kerle?" Und da war das in den Arsch ficken ja Pflicht, oder etwa nicht?

"2. Den Platz soll sie nicht kennen aber Krallen sind ok, ja??"

Dann zuckte er mit den Schultern.

"Ok, jetzt hab ich es geschnallt. Und nur so rein informativ, ich würde dir dann echt oft in den Arsch treten", grinste Chris breit und setzte sich aufs Sofa.

"1. Gar nicht schlecht Kleiner", zeigte er lachend mit der Zigarette auf ihn. Kontern konnte er, das musste Will ihm lassen.

"2. Krallen tun scheiße weh und zerkratzen dir den Rücken. Mädels mit zu langen Nägeln gehe ich generell aus dem weg. Ein bisschen kratzen ist anregend, aber zu viel killt die Stimmung auch weder", machte er weiter.

Will stand also auf kratzen? Ok, interessant zu wissen. Irgendwie bescherte Chris dieser Gedanken ein leichtes Kribbeln in der Bauchregion.

"Guter Junge. Das kann ich mir vorstellen und wenn du ein Mädchen wärst, würdest du auch fast in mein Schema reinpassen", lachte er laut.

"Fast in dein Schema? Na, Gott sei Dank, bin ich ein Kerl..", lachte er auf, fühlte sich aber nicht danach. Was war nur los?

"So und weil du so leckeres Essen für mich gemacht hast, darfst du dir irgendwann heute einen Song von mir wünschen", zwinkerte er ihm zu.

"Noch ein Song? So ganz ohne Geld? Oh mein Gott. Wer bist du bloß?", tat Chris geschockt und lachte dann.

"Du hast für mich Essen gemacht und eingekauft, da ist genug Geld geflossen", winke er ab.

"Morgen ist ja dann dein erster Schultag hier. Wenn du willst fahr ich dich hin. Liegt eh auf meinem Weg", nahm Will den nächsten Zug.

"Echt? Also ich hab noch gar nicht geschaut wo die Schule ist, aber wenn du das sagst.."

"Ja meine Uni ist gar nicht so weit weg. Aber du musst wissen ob du noch ne Motorradtour aushälst", grinste er ihn an. Das letzte Mal war der Kleine ja fast zusammengeklappt.

"Ok... Naja wenn du etwas langsamer fährst, als beim ersten Mal, sollte das gehen, denke ich...", stimmte er vorsichtig zu. Hoffentlich hatte er sich da jetzt nicht in Teufels Küche gebracht.

"Ich geb mein bestes. Keine Sorge das erste Mal ist nie so toll, erst mit dem richtigen Partner wird es richtig geil", zwinkerte Will ihm eindeutig zweideutig zu.

Chris zuckte mit den Schultern. "Na das werde ich ja dann sehen..."

"So und jetzt zieh ich mir mal was an oder willst du weiter meine Tattoos bewundern", lachte er und zog seinen Hosenbund etwas runter, dass man einen Zentimeter mehr von seinen Hüfttattoo sah. Es machte ihm einfach Spaß Chris zu provozieren.

"Du hast noch mehr?", runzelte er die Stirn. "Ne lass mal lieber... weiter muss ich nicht sehen... Bin ja keines deiner Mädchen die dir an die Wäsche will..", winkte er ab und spürte die röte an seinem Hals hoch kriechen.

"Nee nur die zwei. Ich hab auch nicht vor mehr darauß zu machen bis jetzt", zuckte Will mit den Schultern. Schade diesmal hat es nicht so geklappt.

"Na ein Glück", lachte er herzlich und verschwand dann in sein Zimmer. Dort zog sich Will dann erstmal was gemütliches an.

Chris sah ihm nach und kratzte sich am Kopf. Gut das Will weg war, so sah er seinen roten Kopf nicht. Wieso musste er ihn auch immer so piesacken? Das nervte Chris total.

Als er fertig war kam er wieder raus und machte seine Zigarette aus.

"Also hast du dir selbst schon alles angeguckt oder soll ich dir die Gegend noch zeigen?", sah Will fragend zu ihm.

Chris zuckte mit den Schultern.

"Naja, wenn du gerade nichts besseres zu tun hast... kannst du mir die Gegend auch noch mal zeigen..."

Er mochte es ohnehin sehr, draußen zu sein.

Er tat als würde er überlegen.

"Nein hab ich tatsächlich nicht, also los", schnappte sich Will seine Schlüssel und ging zur Tür.

"Ist aber sicher nicht das schönste Viertel um London", rief er ihm bereist von der Treppe aus zu.

"Hab ich auch nicht erwartet..."

Damit meinte er beides. Er verließ vor Will die Wohnung und sah sich um. Erfreut draußen zu sein, atmete er einmal durch.

"Komm Kurzer, nicht Wurzeln schlagen", lachte Will und ging vor ihm die Straße entlang.

"Ich weiß nicht, ob du es Nachst hörst, aber wir wohnen in der Nähe von einem Krankenhaus. Geht man die Straße entlang und an der ersten Kreuzung rechts, kommst du zur Zugstation und damit direkt nach Central London. Wenn du mal nicht mit mir fährst, kannst du hier den Bus nehmen", zeigte er auf die Station auf der anderen Seite der Straße.

"Mit der 86 kommst du praktisch vor der Tür an." Will führte ihn weiter durch die Straßen, bis sie bei einem Park ankamen.

"Der einzige grüne Fleck hier in der Gegend. Poppler war das Fabrikarbeiterviertel früher. Deswegen sehen auch alle Häuser so gleich aus. Irgendwann haben sie dann entschieden, das auch hier zumindest etwas Grün sein sollte, einfach um den Leuten das Leben hier etwas schöner zu machen", gab er noch etwas Geschichte hinzu.

Chris folgte ihm und hörte zu. Er hätte Will gar nicht zugetraut, das er so viel erzählen konnte.

"Diesen Park mag ich jetzt schon... Aber sag mal.. Gibts hier auch irgendwo eine Skateranlage?"

"Ehm...ja...soweit ich mich erinnere schon. Bleib da aber nie länger, als bis es dunkel wird. Es gibt hier auch Gangs und sowas, die dieses Terrain gerne mal für sich beanspruchen. Aber tagsüber ist er vollkommen sicher", führte er ihn ein Stück durch den Park und dann zu dem kleinen Skater Teil.

"Gangs? Ehrlich?"

Das kannte er in seiner kleinen Stadt in Deutschland nicht.

"Generell empfehle ich dir als Ausländer wenns dunkel wird, nicht mehr alleine rum zulaufen. Ich hab mir auch mal eine eingefangen. Wir sind jetzt hier nicht das Problemviertel, aber auch nicht das Vorzeigeviertel. Man gewöhnt sich schnell dran", zuckte er mit den Schultern.

"Irgendwie hört sich das schon ziemlich gruselig an. Aber erst einmal muss mein Board hier sein, ehe ich fahren kann..."

Noch war es nämlich beim Zoll. Keine Ahnung wieso, er fragte sich immer noch was es da machte.

Chris seufzte leicht. Er brauchte das Ding wirklich bald. Er vermisste das fahren.

"Das hört sich alles schlimmer an, als es ist. Immerhin haben wir hier auch zwei Grundschulen und einen Spielplatz. Sogar eine hübsche Kirche. Da würde ich zu gern mal einen Gig haben. Aber die finden unsere Musik zu anstößig, dabei sind meine Texte eigentlich noch voll harmlos. Vieles umschreibe ich und passe es eben auch mal wichtigen Themen an", ärgerte er sich.

Da hatte er aber einen interessanten Wunsch, aber die Akkustik wäre bestimmt cool gewesen.

"Oh du bist Skater, das erste coole an dir", streckte Will ihm frech die Zunge raus.

"Haha. Danke du Blödmann", haute er ihm auf die Schulter. "Und du bist ja das coolste Wesen auf der Welt, oder was?"

"Oh und Kraft hat der Kleine auch. Richtig gut du lernst dazu", lachte er sich kringelig.

"Ok, nein so cool bin ich nicht. Aber wenn ich auf der Bühne bin, muss ich es eben ausstrahlen. Das was du singst muss du ja auch rüber bringen. Für die Kirche würde ich sogar was Gott bezogenes schreiben und der Sound wäre so Mega", schwärmte Will wieder vor sich hin und ging währenddessen einfach weiter durch den kleinen Park.

"Du bist echt ein selbstverliebtes Arschloch...", seufzte Chris schwer. Wieso hatte er nur so einen Kerl als Tauschparter bekommen?

Er folgte Will weiterhin und sah sich um. Hier gab es ein paar schöne Ecken, aber auch viele in denen einige gefährliche Dinge passieren könnten.

"Das war jetzt aber nicht nett", drehte sich Will leicht beleidigt um. Sie kamen aus dem Park wieder zu einer Straße.

Chris zuckte nur mit den Schultern. Es war ja nur die Wahrheit.

"Und hier haben wir den besten Fish n Chips Laden Londons. Und um die Ecke ist ne ziemlich gute Pizzeria", zeigte er ihm die beiden Läden.

Es war gut zu wissen, wo gute Fressbuden waren. Er mochte, zugegebener maßen dieses fettige Zeug.

"Als letzten Punkt auf der Liste haben wir hier Rosi's Pub. Egal ob du was trinken willst oder einfach nur den Kopf frei kriegen willst, das hier ist ein guter Ort dafür. Hier hab ich ein paar meiner besten Songs geschrieben und hier drin haben wir auch unsere Band gegründet. Das Bild von dem Abend hat Rosi mit unseren Unterschriften an die Wand gehängt. Weil Zitat: 'Damit ich sagen kan, das die nächste erfolgreichste Rockband Englands sich in meinem Pub gegründet hat.' Sie hat definitiv zu hohe Erwartungen an uns", lachte er.

"Ok? Das hört sich echt gut an. Sie scheint richtig nett zu sein..", grinste Chris. "Willst du mal Hallo sagen?"

Immerhin waren sie gerade da.

"Ja kann nicht schaden", lächelte er breit. Er freute sich eigentlich immer die schon etwas ältere Dame zu sehen.

Rosi's Pub

"Wo ist denn hier nur die schönste Maid im ganzen Land", rief Will durch den kaum bevölkerten Laden. Rosi sah um die Ecke und lief lächeln um den Tresen herum.

"William du solltest dich schämen. Du warst viel zu lange nicht mehr hier", kniff sie ihm in die Wange. Sie durfte ihn so nennen, ihr konnte er es ja nicht verbieten.

Chris folgte ihm in die Bar und sah sich eher schüchtern um. Rosi schien eine wirklich nette Frau zu sein.

"Hallo...", lächelte er leicht und hob seine Hand. Will sollte für ihn klären, wer er war.

"Tut mir leid", kratzte er sich verlegen am Kopf.

"Und was hast du uns hier für einen hübschen jungen Mann mitgebracht", lächelte sie Chris an.

Sofort wurde dieser vor Verlegenheit rot.

"Das ist Christopher, mein deutscher Austauschschüler", schob er ihn vor sich.

"Rosalin Carter, aber du kannst mich auch einfach Rosi nennen", strecke sie ihm fröhlich die Hand entgegen.

"Hallo.. Und danke.."

Chris reichte ihr die Hand und schüttelte sie artig.

"Freut mich Sie kennen zu lernen."

"Oh wie brav, ganz im Gegenteil zu dir Rabauke", lachte sie und wuschelte Will durch die Haare. "Darf ich euch eine Limo ausgeben?"

"Wie können wir da Nein sagen", lachte er und setzte sich an die Bar.

"Sie macht die beste Granatapfellimo der Welt", machte er eine ausladende Bewegung.

Chris grinste breit.

"Ja sehr gerne.."

Er folgte Will's Beispiel und setzte sich neben diesen.

"Sie haben hier einen schönen Laden..", erklärte er dann.

"Oh Gott, lass bitte das Sie, da fühle ich mich nur noch Älter, als ich schon bin", lachte sie und stellte den Beiden die zwei Limos vor die Nase.

"Prost... Gut dann Rosi", hob Chris sein Glas auch zu ihr und trank einen Schluck.

"Du bist doch nicht alt, Rosi", wank Will ab und stieß mit Chris an.

"Wenn du das sagst, Junge. Außerdem, Wills Freunde sind hier immer Willkommen", drehte sie sich einmal und huschte wieder zu einem anderen Gast.

"Sie war früher Tänzerin. Ich hab Videos gesehen, sie war der Hammer", schwärmte Will wieder ein bisschen. Er gab nicht nur gerne mit sich selber, sondern auch immer wieder mit seinen Freunden an

"Wow... Das ist cool.."

Chris sah der alten Dame hinter her und genoss seine Limo.

"Nicht wahr. Sie ist heute noch immer so grazil. Über sie wollte ich auch noch einen Song schreiben, ist aber noch nicht fertig", grinste er und schlürfte weiter.

"Wie hört sich denn ein Lied über Rosi an?", fragte Chris neugierig. Das würde er zu gerne einmal hören.

"Noch nach gar nichts. Solange die Songs noch nicht fertig sind, darf sie auch noch niemand hören", hob er einen Finger und grinste Chris an.

"Die schmeckt einfach immer perfekt, Rosi", lachte Will sie an.

Chris nickte zustimmend.

"Aus was genau ist die denn gemacht?"

"Na ja hauptsächlich aus Granatäpfeln, der Rest ist Betriebsgeheimnis", zwinkerte sie ihnen zu.

Chris lachte herzlich.

"Ich verstehe, dann frag ich besser nicht weiter nach, aber eine Sache lass mich raten. Bestimmt mit ganz viel Liebe oder?"

"Ja, aber Pscht das ist das böse Wort das William nicht so mag", legte sie lachend einen Finger vor den Mund. Will zuckte jedes mal zusammen, wenn sie ihn so nannte. Es warf einfach unangenehme Erinnerungen auf.

"Sorry", flüsterte Chris grinsend zurück. "Ich werd´s keinem sagen.."

Er konnte sein amüsiertes Lachen unterdrücken, aber nicht sein Grinsen. Rosi war ja wirklich super. Er mochte sie jetzt schon sehr gerne.

"Ha ha ihr zwei wirklich witzig", verdrehte Will nur die Augen und trank weiter an seiner Limo.

"Und wirst du heute wieder etwas für mich singen", fragte Rosi ihn zuckersüß.

"Aber ich hab nicht mal eine Gitarre dabei", argumentierte er. Normalerweise schlug er Rosi diesen Wunsch nie aus, aber gerade hatte er keine so große Lust.

"Als hätte dich das jemals abgehalten", grinste sie ihn an. Da hatte sie auch wieder Recht.

Chris hob die Brauen.

"Heißt das du singst auch ohne Instrument, wenn dir danach ist?"

Irgendwie hatte er das jetzt nicht erwartet. Er war eher davon ausgegangen, das Will extra mit einer Gitarre spielte, um falsche Töne beim singen auszugleichen...

"Ja wenn ich Lust drauf habe", zuckte er mit den Schultern.

"Dann tu mir den Gefallen und die Limo geht aufs Haus", grinste Rosi Will an. Er verdrehte die Augen, stand dann aber auf.

"Überredet. Jetzt gib mir wenigstens einen Becher", lachte er und nahm Rosi das Ding ab.

"Mikro oder Tresen?" Rosi hatte hinten nämlich eine kleine Bühne.

Nun war Chris mehr als überrascht, das Will nun wirklich singen wollte. Und das nur für eine bescheidene Limo!!

"Mikro", sagte sie sofort. Will hatte das schon vermutet und stellte sich hinten vor das Ding. Vor ihm der Becher auf dem Hocker.

"Meine Damen und Herren schönen guten Tag. Ich bin Will und es folgt eine kleine Performance für meine liebe Rosalin. Lassen Sie sich aber nicht weiter stören", winkte er lachend ab. Dann setzte er an und begann mit dem Becher den Beat zu 'The Cup Song'. Diesen sang er dann auch.

Chris fielen fast die Augen aus dem Kopf. Er mochte diesen Song!

Er merkte gar nicht, wie er grinste und genoss, was er hörte und trank dabei etwas. Das Will so was machte, hatte er wirklich nicht gedacht, aber er wurde gerade positiv überrascht. Vielleicht war Will wirklich nicht so ein Arsch, der er immer versuchte zu sein.

Rosi lachte und sah dann zu Chris.

"Na entdeckst du gerade eine neue Seite an unserem lieben William", grinste sie breit. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck, den die Leute hatten, wenn sie zum ersten mal Will´s wahres Ich sahen.

"Egal wie oft er auf cooler Typ und mega Rockstar macht, er wird für mich immer der 13 Jährige bleiben, dem die Knie schlotterten, als er hier zum ersten Mal alleine singen sollte. Er hatte solche Angst, aber als die Ersten geklatscht haben, hatte der Junge ein Strahlen im Gesicht. Das vermisse ich mittlerweile doch sehr an ihm, wenn er auf der Bühne steht", seufzte sie und machte ein paar Gläser sauber.

Chris sah von ihr zurück zu Will. Er hatte ein Strahlen? Wie sehr strahlte er er denn eigentlich? Er fand Will´s Ausstrahlung schon jetzt sehr beeindruckend.

"Aber diese kleinen Augenblicke wie hier oder wenn er einfach mal im Park für Kinder spielt, bringen ein klein wenig von dem Funken zurück, findest du nicht auch", lächelte sie Chris warmherzig an.

"Er spielt sogar für Kinder? Meine Herren", grinste er nun breit zurück. Scheinbar hatte Rosi an Will ihr Herz verloren.

"Ja klar manchmal macht er das einfach, davon wissen aber die wenigsten. Eigentlich nur seine engsten Freunde, seine Tante May und ich."

"Würdest du vielleicht solange du bei ihm wohnst nach ihm sehen? Ich weiß, wie verantwortungsvoll und erwachsen der Junge ist. Aber wenn es um seine Musik geht, brauch er einfach eine Stütze."

"Ich soll nach ihm sehen? Also... ich weiß ja nicht, ob er sich gerade von mir helfen lassen will", während er das sagte, wand er sich von der Bühne ab. "Weißt du... unser... Aufeinander treffen war nicht so glücklich..."

Rosi stellte die Gläser weg und gab Chris ihre volle Aufmerksamkeit.

Nun seufzte Chris und sah Rosi weiter fest an.

"Ich denke, das Will froh ist, wenn ich wieder weg bin... Eigentlich will er mich nicht hier haben...denke ich", zuckte er mit den Schultern. Das hatte Will am Anfang zumindest für ihn so rüber gebracht.

"Und doch bist du hier in meinem Pub. Wenn er dich nicht mögen würde, hätte er dich nicht hier her gebracht. Glaub mir, ich kenn den Jungen schon seit er 6 ist. Und wegen seinem Namen..." Sie stockte. Sollte sie Chris das wirklich erzählen?

"Echt? So lange schon?" Erstaunt sah er sie an.

"Ja. Ich bin mit seiner Tante gut befreundet, deswegen."

"Seinem Namen? Was genau ist denn damit?"

Sie haderte mit sich überwand sich dann aber doch.

"Na ja...ich bin sicher, du hast schon gemerkt, dass er seinen richtigen Namen hasst und es nur mir und seiner Tante erlaubt ihn so zu nennen", begann sie.

"Oh ja das habe ich gemerkt..", murrte er leise dazwischen, hörte dann aber weiter zu.

"Es hat mit seinen Eltern zu tun. Vor ungefähr zwei Jahren gab es einen riesen Streit und seitdem weigert er sich William als seinen Namen anzusehen. Was genau passiert ist, muss er dir selbst sagen, aber sei dir sicher, das es nicht an dir liegt, wenn er mal schlechte Laune hat", lächelte sie ihn warm an und ging dann zu Will hinüber und klatschte da er gerade fertig war.

"Ah ok... Ich verstehe...", meinte er dann nachdenklich und sah ihr nach. Er ging nicht zu Will. Der würde sonst noch was denken.

"Großartig wie immer, danke", küsste sie ihn auf die Wange. Auch ein paar der anderen Gäste klatschten.

Chris klatschte innerlich. Will hatte eine gute Stimme. Aber das wusste er ja schon seit dem Gig.

"Oh Gott nein. Das sind zu viel der Blumen", lachte Will und setzte sich wieder neben Chris.

"Und wie hat es dir gefallen, Kurzer", lachte er ihn an, bevor er weiter von seiner Limo trank. Es machte doch immer wieder Spaß einfach mal so aufzutreten.

Chris nickte nachdenklich.

"War ganz gut...", meinte er dann und nippte an seinem Getränk. Den Spitznamen überhörte er jetzt mal.

"Dann muss ich mich wohl noch etwas anstrengen um dich auch zu überzeugen", lachte er und klopfte ihm auf die Schulter. Als er ausgetrunken hatte, stand er auf.

"So Rosi, ich denke wir belästigen dich dann mal nicht weiter", lehnte er sich über den Tresen und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Ach was, das tust du doch nie", kicherte sie mädchenhaft.

"Schick May mal nochmal vorbei. Ich hab sie ewig nicht gesehen."

"Mach ich, wenn ich sie sehe", nickte Will.

Auch Chris trank aus und stand auf.

May? wer war das denn?, fragte er sich und lächelte Rosi dann auch an.

"Vielen Dank für die schöne Zeit, Rosi."

"Immer gerne Christopher, komm vorbei wann immer du Lust hast", lächelte sie beide an und winkte ihnen hinterher, als sie aus der Tür traten.

"Und was hat sie dir alles über mich erzählt?", drehte er sich grinsend zu Chris um. Er hatte gesehen, wie die beiden getuschelt hatten.

"Über dich? Och, nichts was ich nicht schon wusste", gab Chris Preis und steckte seine Hände in die Hosentaschen.

"Aha interessant", nickte er bedächtig und ging weiter die Straße entlang.

"Puh was soll ich dir jetzt noch zeigen. Willst du noch irgendwo besonders hin?", fragte Will ihn mal.

"Nein. Eigentlich nicht. Lass uns wieder nach Hause gehen."

Er wollte gerade ein wenig seine Ruhe haben. Außerdem sollte er sich ein wenig auf die Schule vorbereiten.

"Ei ei Chef", lief Will voraus. Soweit waren sie ja nun auch nicht gewesen. Wieder Zuhause schloss er die Tür auf und ließ sie rein.

"Wenn du wegen der Schule noch irgendwas brauchst, sag bescheid", rief er hinter sich. Schließlich musste er auch noch nach seinem Uni Zeug gucken. Die fing auch bald wieder an.

"Ich glaub soweit hab ich alles dabei. Aber danke... ich... werd jetzt noch etwas lernen, wenn es dir nichts ausmacht.."

"Warum sollte mir das was ausmachen. Chris wir wohnen zwar jetzt zusammen, das heißt aber nicht das wir die ganze Zeit aufeinander hocken müssen", lachte er und wuschelte ihm durch die Haare. Dann ging er in sein Zimmer.

"Hey!"

Chris richtete grummelnd seine Haare.

"Ich wollte ja nur freundlich sein...", murmelte er dann weiter und verschwand in sein Zimmer. Dort nahm er sich einige Bücher, die er sich schon hatte besorgen können und begann zu lesen.

Will hatte noch etwas Zeit, das neue Semester begann ja erst in einer Woche. Deswegen nahm er sich seine Akkustichgitarre und versuchte an ein paar Songs weiterzuschreiben. Dabei versuchte er extra leise zu sein. So rücksichtsvoll war er dann doch.

Chris nahm die Musik gar nicht wahr, es war eher eine Art Hintergrundmusik und es stimmte ihn positiv. Unbewusst lernte er so viel mehr, wie er eigentlich vorgehabt hatte.

Überraschung des Abends

Der Tag verging und es wurde Abend. Will raffte sich vom Bett auf und stapfte in die Küche. Erstmal Essen machen, nahm er sich vor.

Nichts besonderes nur Nudeln mit Zucchini in Sahnsauce.

Als das Essen begann gut zu riechen, kam auch Chris aus seiner Höhle und gesellte sich zu Will.

"Hey..."

Will winkte ihm zu und kochte weiter.

Kurz wusste er nicht was er tun sollte. Dann setzte er sich einfach.

"Wie...gehts?"

"Wir haben uns zwar erst vor ein paar Stunden das letzte Mal gesehen, aber gut. Ich komme langsam mit einem Song voran. Hoffe, ich hab dich nicht gestört", goss er die Nudeln ab.

"Mh.."

Klar hatte Will recht, aber irgendwie musste er ja ein Gespräch anfangen.

"Nein hast du nicht.. Ich hoffe, du kommst gut voran?"

"Gut. Na ja es geht. Er ist langsamer, als unsere bisherigen. Vielleicht benutz ich ihn auch gar nicht", zuckte er mit den Schultern und zog die Nudeln durch die Sauce.

"Aber es wäre doch schade, wenn er ungenutzt in der Ecke liegen bleibt... Stell ihn den anderen doch einfach vor. Dann kannst du immer noch entscheiden.."; schlug Chris naiv vor. Er hatte ja keine Ahnung von dem Lied.

"Erstmal muss ich das ganze fertig kriegen", lachte Will, nahm zwei Teller, verteilte das Essen und stellte einen vor Chris.

"Schon klar, aber danach eben..."

"Ich hab einfach mal angenommen, das du auch was essen willst", zwinkerte er ihm zu und holte dann Besteck und Gläser.

"Ja sehr freundlich. ich hab ziemlichen Kohldampf...", stimmte der Jüngere zu und ließ ihn nicht aus den Augen.

"Tja ich kann eben auch freundlich sein", lachte Will und stellte den Rest der Sachen auf den Tisch, bevor er sich dazu setzte.

"Ich merks...", grinste Chris frech.

"Guten Appetit", sagte Will auf deutsch und fing an zu essen.

"Oho... Danke dir auch", erwiderte Chris auf deutsch. Hatte Will das nun verstanden?

Will grinste ihn einfach nur breit an.

"Junge, ich studiere Kommunikationswissenschaften und die haben nur Leute zu diesem Programm zugelassen, die die Partnersprache auch können. Ich kann insgesamt fast 4 Sprachen", antwortete er ihm weiter auf deutsch mit nur leichtem Akzent.

Nun war Chris mehr als baff.

"Alter... Jetzt hast du es mir aber gezeigt. Das hatte ich überhaupt nicht erwartet... Was... kannst du denn noch für Sprachen?", fragte Chris sofort neugierig nach. Will grinste in sich hinein.

"Ach erst jetzt", neckte er ihn wieder.

"Also Englisch natürlich. Spanisch und na ja Französich eigentlich auch, aber da bin ich sehr eingerostet. Wenn du also mal in deiner Muttersprache reden willst, weil du das vermisst, können wir das gerne machen", bot Will ihm das einfach mal an und aß weiter.

"Ich glaub, ich werd nicht mehr.. Wieso kannst du Spanisch und Französisch?" War das ein normales Schulfach oder hatte das einen anderen Grund?

"Also Französisch war ein Wahlfach in der Schule, ähnlich wie Deutsch. Beide Sprachen mochte ich, aber noch mehr wie sie in der Musik und im Rock dann klangen. Da musste ich sie einfach lernen. Ich war sogar wie du ein halbes Jahr in Deutschland", erzählte er es ihm.

"Na ja, zu Spanisch kam ich auch über die Musik. Ich hab jemanden singen gehört und wollte einfach unbedingt wissen, was er da sagt. Und da hab ich angefangen die Sprache zu lernen. Französisch hab ich die letzten Jahre aber sehr schleifen lassen", gab Will zu. Das konnte er nicht mehr so gut, aber immerhin verstand man ihn noch.

"Wow..... Was die Musik so für Wunder verbringen kann."

Beeindruckt sah Chris ihn an. Auch das Will schon mal in Deutschland gewesen war, fand er gut. So kannte er sich da zumindest schon etwas aus mit der Kultur.

"Danke aber so ein riesen Wunder ist das nicht. Es gibt Leute in meinem Jahrgang, die können noch viel mehr Sprachen und vor allem viel exotischere", winkte er ab.

"Aber sie hat mir geholfen. Sie hilft mir immer", lächelte Will ihn an.

Chris nickte anerkennend. 

"Also ich kann nur Schulfranzösisch.. aber die Menge ist das auch nicht..."

"Immerhin wären das dann auch fast drei Sprachen", zuckte Will mit den Schultern.

"Sag mal was willst du später eigentlich mal machen?", wurde er nun doch etwas neugierig. Er wollte etwas mehr über seinen Mitbewohner erfahren.

"Oh naja... ich wollte eigentlich mal was mit Menschen machen... Mit alten Leuten..." gestand er. Aber ob er sich das wirklich zutraute, war eine andere Sache.

"Wirklich? So was wie Altenpflege?", sah Will ihn verwundert an. Was mit Menschen darauf hätte er ja getippt, aber das andere überraschte ihn doch. Aber durchaus im positiven Sinne.

"Ja vielleicht... Oder eben was zur Beschäftigung...", zuckte er mit den Schultern.

"Interessant, ich dachte du wärst so voll der Studium-Typ der später eher was mit Jüngeren machen will", aß er seinen Teller leer und machte sich noch was drauf.

"Bloss nicht. Jüngere sind mir viel  zu anstrengend. Und ehrlich gesagt bin ich froh, wenn ich endlich aus der Schule draußen bin.."

"Das kann ich verstehen, trotzdem genieß es noch etwas. Da kann man wenigstens noch träumen", meinte Will etwas schwermütig und aß dann schweigend weiter. Da hatte er noch gedacht, es wäre alles easy und er könnte leicht von seiner Musik leben.

"Ja werd ich wohl..."; nickte Chris und aß ebenfalls weiter. Zusammen aßen sie Still auf und Will wusch das ganze dann ab.

"Willst du direkt pennen oder dich vielleicht noch ein bisschen mit mir vor die Glotze pflanzen?"

"Ach lass mal... Ich geh besser pennen. Jetzt is ja schon wirklich spät..."

"Ok dann fahr ich dich morgen hin. Mit dem abholen schau ich mal. Da fällt mir ein ich hab gar nicht deine Nummer. Wir haben ja nur ein paar Mails geschrieben", holte Will sein Handy aus der Hosentasche.

"Oh stimmt.. Meine letzte  Nachricht hattest du nicht beantwortet... Da hatte ich dich um deine Nummer gebeten, falls was dazwischen kommen sollte", zuckte Chris mit den Schultern und nannte Will seine Nummer. Diese kannte er auswendig.

"Ok dann geb ich dir jetzt noch meine", nannte er auch seine.

"Ich stell dir auch noch einen Extra Klingelton ein", lachte er.

"Ach? So viel der Ehre, also echt", grinste Chris und speicherte die Nummer, auf seinem Handy das er aus seiner Hosentasche genommen hatte.

"Ja, du weißt doch das du jetzt jemand ganz besonderes für mich bist", packte Will den Sarkasmus aus und pflanzte sich dann auf die Couch. Ein bisschen Fernsehen zum entspannen, dann würde er auch schlafen gehen.

"Mensch, hör doch mal auf mich als zu verarschen...",  seufzte Chris leicht genervt auf und setzte sich neben Will.

"Ich dachte, das ist mittlerweile unser Ding. Du verarschst mich und ich dich", lachte er und machte die Glotze an. Wollte Chris nicht eigentlich ins Bett oder so?

"Naja, das is so laut deiner Meinung..." sah er ihn schief an. "Und das nur so nebenbei..."

"Ach komm gibs zu, das macht dir auch Spaß kleiner", wuschelte Will  ihm durch die Haare.

"Es ist ja nicht so, das wir uns nur verarschen, nur eben zu 80%", zuckte er mit den Schultern. Chris wusste doch sicher, dass er nur Spaß machte und selten davon was ernst meinte.

"80%?" wiederholte er und lachte. "Na, wenn du meinst... ich sag nichts mehr dazu.."

Also blieben sie still und schauten weiter. Wills Blick ging immer mal wieder zu Chris. Er konnte den Jungen einfach noch nicht einschätzen. Aber er mochte ihn doch irgendwie..so mehr oder weniger, gestand er sich ein.

Chris sah nur auf den Bildschirm, fragte sich jedoch wieso Will´s Kopf sich immer mal wieder zu ihm drehte. Doch er fragte nicht. Bestimmt hätte er sonst nur wieder irgendeinen dummen Spruch reingedrückt bekommen.

"Ich geh jetzt doch ins Bett...", meinte er einige Zeit später und gähnte. Das war ein langer Tag gewesen.

"Hm? Oh klar mach nur, ich glaub, ich auch", streckte Will sich einmal und schaltete den Fernseher aus. Auf dem Weg ins Bad zog er wie gewohnt schon sein Shirt aus und machte seine Hose auf, bis er dann drin war und die Tür schloss.

Will stapfte einfach an ihm vorbei, dabei wollte er ins Bett. Jetzt nahm WIll ihm einfach mal die Zeit im Bad.

Er räusperte sich, als Will sich vor seiner Nase begann auszuziehen und sah weg. Er war ja immerhin gut erzogen.

Will war das alles nicht so aufgefallen, er machte sich Bettfertig und kam in Shorts wieder raus.

"So, du kannst", meinte er und ging zu seinem Zimmer.

"Haha.. Super..", murrte Chris mit verschränkten Armen.

"Nacht Kurzer."

"Mh.. dir auch.. Blödmann.." und verschwand im Bad.
 

Will verschwand pfeifend in seinem Zimmer, war aber noch nicht ganz müde. Dieses Wochenende ist nichts gelaufen, also kann ich mir ja vielleicht selbst noch einen netten Abend machen, dachte er grinsen und warf sich aufs Bett. Irgendwo müsste er doch noch ein Magazin haben.

Nach kurzer Zeit war Chris fertig und ging dann in sein Zimmer. Dort machte er es sich bequem und schloss die Augen.

Nachdem Will endlich die Pornoheftchen gefunden hatte, die er gesucht hatte, blätterte er etwas und legte sich dann mit geschlossenen Augen hin. Er schob seine Shorts runter und griff nach seinem Glied. Langsam begann er sich zu massieren und stellte sich dabei eine verdammt heiße Frau vor, die sich über ihm räckelte. Das ganze blieb natürlich nicht geräuschlos.

Chris war fast eingeschlafen, als er plötzlich Geräusche aus dem Nebenzimmer wahrnahm.

Was ist das?, fragte er sich und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab. Er runzelte die Stirn und versuchte mehr zu verstehen.

"Gott, Kleines machst du mich an", stöhnte Will weiter und rieb schneller über seinen nun harten Schaft. Diese Bilder machten ihn grade verdammt an.

"Ngh~ das ist gut", knurrte er leicht.

Chris bekam eine Gänsehaut, als er verstand was in Will´s Zimmer abging.

"Ist das dein Ernst?", fragte er leise, mehr zu sich selbst. Wieso holte Will sich jetzt mittendrin einen runter?

"Bist du geil", stöhnte Will weiter und wurde schneller. Ob man ihn hörte oder nicht war ihm egal.

"Fuuuck" Wurde seine Stimme immer rauer und dunkler.

Chris Wangen wurden rot und er legte sich wieder hin, um sich sein Kissen auf die Ohren zu drücken. Scheiße, das sollte aufhören! Konnte Will das nicht machen, wenn er nicht da war?

Er presste seine Beine zusammen. Diese Geräusche ließen ihn blöderweise nicht kalt und schon schob sich Wills nackter Körper vor sein inneres Auge. Wieso konnte der das nicht machen, wenn er nicht daheim war!? Verdammt!

Lange brauchte Will nicht mehr. In Gedanken drang er immer wieder in sie ein.

"Na gefällt dir wie ich deinen Arsch ficke", sprach er heißer weiter.

"Soll ich in dir kommen", lachte er dunkel auf und stieß in seine Hand.

Chris bekam riesen Augen, als er trotz dem Kissen hörte, was Will sagte. Eigentlich wollte er nicht, doch sein Körper machte was er wollte. Seine Hand fuhr zwischen seine Beine und er presste sie auf seinen langsam hart werdenden Penis.

"Verdammt...", zischte er und presste seine Augen zusammen. Doch dabei wurde das Bild noch deutlicher, so riss er sie gleich wieder auf.

"Hör auf, hör auf, hör auf...", murmelte er immer und immer wieder. Das seine Hand sich schon an seinem Schaft zu schaffen machte, realisierte er gar nicht wirklich.

"Oh Baby~", stöhnte Will lang gezogen. Viel länger konnte er es nicht hinauszögern, auch wenn er das gerne tat. Nichts konnte ihn im Moment aus seiner Sex-Fantasie rausziehen.

"ngh.. Mist. ich...ahh~"

Chris streckte seinen Kopf vor und wurde schneller. Die ganzen Geräusche und Bilder in seinem Kopf, brachten ihn sehr schnell in Stimmung.

"N..nein..nein..nein..."

Er durfte das nicht!

"Ja fuck~ Jaaaa", kam Will dann laut und ungeniert in seine Hand. Etwas außer Atem aber befriedigt ließ er sich wieder in die Kissen fallen.

Streng befahl Chris sich nicht zu kommen, doch er war schon zu weit und spritzte stoßweise auf seine Bettdecke ab.

Entsetzt schnappte er nach Luft und sah sich ungläubig die Sauerrei an, die er wegen Will gemacht hatte.

Mit der Temposchachtel, die neben ihm lag, machte er sich entspannt sauber und ahnte nicht mal was von dem, was neben ihm im anderen Zimmer geschah.

"Aaah...so schläft es sich doch gleich viel besser ein", grinste der Gitarrist vor sich hin. Ob ich jetzt wohl noch eine rauchen könnte?

Das letzte was Will hörte, bevor er ohne rauchen eingeschlafen war, war die Badtür, die Chris zugemacht hatte. Nun stand dieser im Bad und sah sich geschockt an. Wie hatte das nur passieren können? Schnell und grob machte er sich sauber und schüttelte über sich selbst den Kopf. Dann verschwand er schnell wieder in sein Zimmer und hoffte, das Will nichts mitbekommen hatte und wenn doch, einfach nichts dazu sagte. Es war schon so peinlich genug gewesen.

 Erster Schultag

Am nächsten Morgen wachte Will relativ gemütlich auf. Sein Wecker hatte geklingelt und er ging erst mal ins Bad, um zu duschen. Er klebte von gestern Abend noch etwas. Chris war wohl noch nicht wach, ob er das gestern Abend gehört hat? Aber dann hätte er sich sicher schon lautstark beschwert, dachte er sich und nickte sich selber zu, ehe er unter die Dusche ging.

Erst als Chris die Dusche hörte, zuckte er erschrocken zusammen und schreckte auf.

"Verdammt!"

Hektisch sah er auf die Uhr.

Puh, noch alles im grünen Bereich. Erleichtert legte er sich zurück und wartete. Solange Will im Bad war, konnte er eh noch nicht weg.

Natürlich sang Will in der Dusche. Hörte sich auch gut an. Dann ging er wieder raus, trocknete sich ab, putzte Zähne und ging zurück in sein Zimmer, um sich anzuziehen. 

"Erstmal Frühstück", gähnte er noch leicht verschlafen und stapfte in die Küche, um schon mal Toast und Kaffee zu machen. Wenn der Kleine nicht in ein paar Minuten rauskommt, geh ich ihn mal wecken, dachte er so nebenher.

Chris setzte sich wieder auf, als er hörte, das Will an seinem Zimmer vorbei kam und sprang auf. Jetzt musste er nur schnell ins Bad kommen und dann war alles in Ordnung. Ihm war das mit gestern Abend noch immer ziemlich unangenehm.

Fürs Frühstück war alles fertig, er wartete nur noch auf Chris. Aus dem Augenwinkel sah er ihn aus seinem Zimmer kommen.

"Morgen Kleiner, willst du Kaffee oder Tee?", fragte er und drehte seinen Kopf in seine Richtung. Irgendwie sah er etwas verschreckt aus, nur warum konnte sich Will nicht erklären.

Mit hektischem Blick sah Chris den Älteren kurz an, ehe er mit einem leisen "Milch", im Bad verschwand.

"Ehm...ok?", sah Will ihm verwirrt nach. Was war denn heute nur mit diesem Jungen los. Aber er stellte ihm ein Glas Milch hin. Will fing dabei schon mal an zu essen. Er hatte eben schon Hunger und keine Lust solange zu warten. Wer weiß, was er jetzt schon wieder treibt, dachte er Augen verdrehend.

Da Chris sich in der Nacht schon einmal gewaschen hatte, machte er eine schnelle Katzenwäsche und erschien dann angezogen in der Küche.

"Hey..." 

Er setzte sich.

"Danke.." und begann zu essen.

"Alles ok?", sah ihn Will skeptisch an und trank weiter Kaffee und aß von seinem Marmeladentoast.

"Ja klar.. Wieso?", meinte er ein wenig zu schnell und stopfte sich dann den Mund voll.

"Ach nur so..", murmelte Will und schüttelte den Kopf. "Wann ist deine Schule eigentlich aus? Vielleicht schaff ich es dich auch abzuholen, wenn es von meinem Job her funktioniert", ging er wieder zur Tagesordnung über.

"Keine Ahnung... Meinen Stundenplan habe ich noch nicht... Ich kann dir ja schreiben. Dann sehen wir weiter. Ok?"

"Ok...", musterte Will Chris weiter skeptisch. So blieb es auch das ganze Frühstück, ehe er seine Jacke und seine Schlüssel nahm.

"Kommst du", sah er auf die Uhr. Ihm konnte es ja theoretisch egal sein, aber der Kurze war ihm nicht mehr egal. Das Wochenende hatte ihn verändert.

"Ja warte.. Ich hol gerade nur mein Zeug..."

Chris stand auf und stellte das Geschirr in die Spüle. Dann eilte er in sein Zimmer und holte seine Tasche.

"Da bin ich wieder...", grinste er leicht und stellte sich vor Will.

"Na dann lass uns los, Kleiner", wuschelte er ihm durch die Haare, machte die Tür auf und lief die Treppe mit den beiden Helmen runter.

"Ach hier, Fang", warf Will Chris auf halber Strecke seinen Helm entgegen und lief dann lachend zu seinem Motorrad. 

Chris fing den Helm in letzter Sekunde.

"Mann!", beschwerte er sich laut und rannte ihm nach.

Schnell checkte er seine BMW F700 und setzte dann seinen Helm auf.

"Deine Tasche kannst du auch hier rein machen", öffnete einen kleinen Verstauraum.

"Mach das nicht noch mal.. Der soll mich vor Schaden bewahren und nicht töten...", merkte Chris brummend an.

"Ach jetzt stell dich nicht so an und spring auf", lachte er und setzte sich auf sein Vehikel. Das Summen das Motors beim anmachen war Musik in seinen Ohren. Er drehte sich zu Chris um und warf ihm einen auffordernden Blick zu.

"Keine Sorge diesmal mach ich langsamer", verdrehte Will die Augen. Der Junge nahm einem auch jeden Spaß.

"Das wäre total nett..." meinte Chris ironisch. Dann verstaute er seine Tasche und setzte sich auf die Maschine.

Will legte seine Arme um ihn und ließ die Kupplung los.

"Halt dich fest", meinte er trotzdem und fuhr los.Diesmal total dem Straßenverkehr angepasst, was mega langweilig war. Aber der Junge soll an seinem ersten Tag nicht mit wackligen Knien dastehen, dachte er gütig. Trotzdem kamen sie genau rechtzeitig an und Will parkte seine Maschine genau vorm Eingang.

Chris merkte natürlich sofort, das Will sehr viel ordentlicher fuhr, als sonst.
 

"Danke..", meinte er, stand auf und zog sich den Helm vom Kopf. Will winkte nur ab.

"Was machst du jetzt?"

Er sah auf seine Uhr und dann wieder zu Chris.

"Mal sehen. Ich hab noch ein bisschen Zeit, bevor ich arbeiten muss. Schreib wenn du fertig bist und vergiss deinen Helm nicht", deute Will auf ihn. Mit dem Ding konnte er ja schlecht weiterfahren.

"Ok.. Gut zu wissen... Ich schreib dir dann." Er wollte gerade gehen, da hielt Will ihn noch mal auf.

"Is aber witzig, du gehst auf dieselbe Schule, wie ich früher", grinste er das alte Gebäude an. Hier hatte er Louis und Maria kennengelernt. Das war vielleicht lange her.

"Echt? Zufälle gibt's. Vielleicht lerne ich hier auch coole Leute kennen. Wer weiß."

"Na ja, die richtig coolen hast du ja schon kennengelernt."

"Ach meinst du hier gibt's dann keine coolen Leute mehr?", amüsierte Chris sich.

"Nach mir gibt's ja wohl kaum noch nen cooleren Kerl", grinste er breit und absolut von sich überzeugt. Chris lachte darüber und schüttelte den Kopf. Nicht doch.

"Na dann viel Spaß", lachte Will, stieg wieder auf sein Motorrad, ließ den Motor aufheulen und raste davon. 

"Mach's gut!", rief er ihm hinterher und drehte sich um.

"Dann wollen wir mal.."

Er sah sich kurz um und machte sich auf den Weg ins Schulgebäude.
 

Drinnen angekommen, suchte er zuerst das Sekretariat. Dort holte er sich die Informationen, die er brauchte und ging dann zu seiner Klasse.

Er klopfte an und trat dann ein.

"Oh Hallo? Du musst Christopher sein..", empfing ihn die Lehrerin.

"Ja..", nickte er und schloss die Tür hinter sich.

"Möchtest du dich kurz vorstellen?"

"Ja.."

Wieso musste das nur immer wieder sein?

"Hey..."

Er stellte sich vor die Klasse und lächelte wacklig.

"Ich heiße Christopher.. Aber nennt mich Chris... Ich komme aus Deutschland, bin 18 und für ein Austauschjahr hier..."

"Danke Christopher... Setz dich bitte auf den freien Platz neben Toma.. Er ist auch Klassensprecher und wird dir mit Sicherheit gerne alles weitere erklären."

Chris nickte nur und setzte sich neben den Jungen. Er hatte braune Haare und sah sehr sportlich aus.

"Hallo..", nickte er ihm zu und holte seine Sachen raus.

Toma hielt ihm freundlich seine Hand hin. Chris nahm sie an und schüttelte sie.

"Hallo ich bin Toma. Wenn du bei irgendwas Hilfe brauchst, frag einfach", lächelte er ihn an. Der Neue sah sehr schüchtern aus, also beschloss er ihn etwas unter seine Fittiche zu nehmen. Irgendwie war das ja auch seine Aufgabe.

"Oh.. danke... mal sehen..", meinte Chris langsam, lächelte aber freundlich.

"Soll ich dir später vielleicht mal die Schule zeigen?", blieb er weiter in seinem strahlenden Lächeln, was sich von seiner etwas dunkleren Haut abhob. Der Junge vor ihm sah auch ganz hübsch aus, wie er fand.

"Ehm.. Gibt es denn hier so viel zu sehen?"

"Na ja die Schule ist ein historisches Gebäude. Vor zwei Jahren gab es hier noch Schuluniformen. Ich bin sicher ein kleiner Rundgang kann nicht schaden. Dann findest du dich auch besser zurecht", versicherte Toma ihm. Der Junge war ja wirklich schüchtern.

Den kriegen wir auch noch lockerer, nahm Toma sich gedanklich vor.

"Meine Herren, wenn sie nun wieder dem Unterricht folgen würden", ermahnte sie die Lehrerin freundlich und beide waren still.
 

Es dauerte nicht lange und die Pausenklingel läutete.

Chris stand auf und packte seine Tasche zusammen. Dann sah er zu Toma.

"Also... hast.. du denn jetzt Zeit?"

Toma stand sofort neben ihm.

"Ja klar, komm", griff er fröhlich nach seinem Unterarm und zog ihn raus. Er zeigte ihm das Gemäuer und erzählte etwas von seiner Geschichte.

"Oh..ok?" Ein wenig überrumpelt folgte er Toma und sah sich alles an, was er beschrieb.

"Sag wenn ich dich langweile ja", grinste er ihn weiter.

"Keine Sorge, tust du nicht..", beruhigte er den Anderen.

 Irgendwann blieben sie vor einer großen Glasvitrine stehen.

"Hier hast du Bilder, Pokale und sogar Zeitungsausschnitte von besonderen Schülern der letzten Jahre. Es sind hauptsächlich Sportler, aber ich glaube da war auch mal ein Bild von einem Typen mit ner Gitarre. Komisch wie das dahin kam. Egal lass uns weiter", nickte er Chris zu.

"Hey!? Warte.. warte.. zeig mir mal das Bild genauer..", bat er und hielt Toma  zurück. Das wollte er unbedingt sehen.

"Hm?", dreht Toma sich verwundert zu ihm um. Warum wollte er das denn so genau sehen?

"Ich weiß nicht mehr, wo es steht. Vielleicht haben sie es auch raus genommen. Es war nur ein kleiner Artikel aus ner Zeitung glaub ich. Ich frag mich eh warum es hier gelandet ist", zuckte er mit den Schultern, als er es auch nicht mehr sah.

"Oh Schade..." Er hätte es zu gerne gesehen.

"Aber wenn es dich so sehr interessiert, findest du den ganzen Artikel sicher noch in unserer Bibliothek. Da heben die alles auf, was mit unsere Schule zu tun hat",  lächelte er ihn nochmal an und winkte ihn dann weiter.

"Ich bin mehr der sportliche, als der Musiktyp und du? Was ich dich eigentlich eben schon fragen wollte, fährst du Motorrad?", deute Toma auf den Helm den Chris dabei hatte.

"Ich fahr sehr gerne Skateborad.. Mit Musik hab ich nicht viel zu tun, außer das ich sie gerne höre..", erklärte er sich und sah auf seine Hand.

"Oh nein.. Gott. ich glaub freiwillig und alleine würde ich mich niemals auf so ein Teil schwingen...", lachte er auf. "Der gehört dem Kerl, bei dem ich wohne... Will heißt er.."

"Oh je bist du etwa an so einen Möchtegern Rocker gekommen?  Musst doch ein Höllentripp auf den Dingern sein", lachte Toma.

"Naja... Soooo schlimm ist es jetzt doch nicht..", grinste Chris leicht.

"Aber bei Skateboard hast du Glück hier in der Nähe ist ein Park, mit ner guten Skater-Anlage. Viele trauen sich da nicht hin wegen der angeblichen Gangs. Alles Schwachsinn, sowas gibt's hier gar nicht", schüttelte Toma nur den Kopf.

"Ach ja?" Will hatte ihm da aber was anderes erzählt... Nachdenklich sah er Toma an.

"Aber wenn du auf deinen Vermieter mal keine Lust mehr hast, kannst du ja auch gerne mal bei mir vorbei kommen. Warte hier hast du meine Nummer", holte Toma sein Handy raus.

Mehr als überrascht sah Chris ihn an.

"Oh äh..d..danke..."

Er holte sein Handy raus und tippte sie ein. Damit hatte er nun gar nicht gerechnet

"Was... machst du eigentlich für Sport?"

"Ich gehöre hier zum Fußball Club", meinte Toma stolz.

"Cool."

"Der ist hier in der Schule auch ziemlich beliebt, weil wir auch wirklich gut sind", lachte er, da klingelte es wieder.

"So das war der erste Rundgang, im zweiten gibst du mir dann deine Nummer, ok?", ging er wieder Richtung Klassenzimmer.

"Ja klar.. Gerne.. Danke schon mal für den ersten Toma..", grinste Chris ihn an.

das Erste Date?

Chris seufzte leicht..

"Das war echt super... Ach und bevor ich es vergesse, Will... Heute Abend bin ich mit Toma verabredet, kann also nicht mit zum Gig, von dem du mir erzählt hast.. ich hoffe, das ist nicht zu schlimm."

Ein bisschen hatte er schon ein schlechtes Gewissen. Irgendwie kam es ihm so vor, als hätte er gerade total von Toma geschwärmt, als er Will erzählt hatte, wie seine erste Woche gelaufen war. Doch gerade saßen sie beim Essen und da hatte er sich gedacht, er erzählte mal alles. Denn er hatte sehr viel Zeit mit Toma verbracht.

"Aber naja... Wie war dein Tag heute?"

Toma hier und Toma da langsam konnte er den Namen nicht mehr hören. Was sollte an diesem Kerl bitte so toll sein. Stand Chris auf Sportler, fragte Will sich.

So unsportlich war ich schließlich auch nicht, ganz im Gegenteil, ach man was denk ich denn da, schallt er sich selbst.

"Was? Aber das ist vielleicht der letzte Open Air Gig des Jahres. Sonst erst wieder an Weihnachten, aber jetzt ist es wenigstens noch warm. Komm schon, es spielen mehrere Bands. Du kannst deinen Toma ja mitbringen", schlug Will Augenverdrehend vor.

"Das weiß ich doch, aber... wir wollen halt zu Pipe gehen... und da is abends immer viel mehr los, wie über den Tag, deswegen..", meinte er zerknirscht. "Komm schon... sag das das für dich ok ist, ja?"

Sonst würde er den ganzen Abend ein schlechtes Gewissen haben. Obwohl er sich das nicht richtig erklären konnte. Wobei.. Chris legte den Kopf schief. Als Will ihm am Dienstag gesagt hatte, das der Gig  am Freitag lief, hatte er sich schon gefreut, aber dann war da Toma und... naja. Da freute er sich auch drauf.

Jetzt hörte er sich schon an, als würde er sich voll auskennen, dachte Will genervt. Er hatte Toma nur mal kurz gesehen, als er Chris wie jeden Tag abgeholt hat. Es passte immer gut auf die Pause vom Instrumentenladen, wo er aushalf wenn er keine Uni hatte. Der Kleine hatte sich mittlerweile wohl gut an das Motorradfahren gewöhnt.

"Wer hat dich denn zuerst eingeladen er oder ich? Höflichkeitshalber geht man dann zu dem ersten", aß er den Rest von seinem Teller auf.

Geknickt sah Chris auf seinen Teller. Das hieß wohl nein. Er aß weiter und schwieg betroffen. Er konnte Will ja verstehen, aber er wollte Toma eben auch besser kennen lernen.

"Oh Gott, Junge. Ok. Ich habs verstanden. Dann geh halt zu deinem Typen. Ich bin dir auch nicht böse, kriegst sogar Kondome von mir mit. Aber bitte hör auf mit diesem Hundewelpen Gesicht", seufzte er und ließ sich in den Stuhl fallen.

"Bitte!? Ich hab kein Hundewelpen Gesicht!", protestierte er empört und wurde dann rot. "Was soll ich denn mit Kondomen? Ich geh doch nicht gleich mit ihm ins Bett!" 

Was dachte Will denn da von ihm?

"Himmel du machst mich fertig, aber in der Stimmung lass ich dich sicher nicht zum Gig. Aber wir sind erst spät dran, vielleicht schaust du ja noch vorbei", rieb er sich über die Augen. Jetzt wäre ne Zigarette gut.

Chris seufzte. "Ja mal sehen. Ich werde Toma fragen." 

Jetzt verdreht er wirklich die Augen.

"Ich denke, das du irgendwie auf den Kerl stehst und bevor was passiert, nimmst du halt eins mit. Ich hab immer eins dabei", grinste er breit.

Für ungeschützten Sex müsste ich meinen Partner A. besser kennen und B. vertrauen, war Wills Denkweise und die sollten auch alle anderen haben.

"Mh..."

Chris brummte nur. 

"Is ja auch egal, mach dir nen schönen Abend auf der Pipe. Ich geh mich jetzt fertig machen", stand er auf und stellte Teller und Glas in die Spüle. Auf dem Weg in sein Zimmer, drehte er sich nochmal zu ihm.

"Wunder dich übrigens nicht, wenn ich mit nem Mädel nach Hause komme, aber keine Angst, wenn wir's machen dann nur in meinem Zimmer und nicht irgendwo hier", deutete Will auf das Wohnzimmer und die Küche. Dann ging er in sein Zimmer und zog sich um. Der Gig war doch gar nicht so weit weg von der Skaterarea. Und da wollte er Abends hin? Na was solls Toma is ja dabei, redete er gedanklich mit sich 

"Ah... ok?"

Chris schüttelte nur den Kopf. Wenn Will meinte, das tun zu müssen, sein Bier.

Dann machte er sich daran alles  zu spülen und verschwand kurz in seinem Zimmer. In einer knappen Stunde würde er sich mit Toma treffen und ehrlich gesagt, freute er sich schon ziemlich.

Diesmal trug Will ein Jeanshemd, das er weit offen ließ und eine schwarze Hose. Dazu seine üblichen Ketten und Lederbänder und natürlich seine Bikerboots. Im Bad arbeitete er noch mit etwas Kajal nach und stimmte dann noch seine Gitarre im Wohnzimmer. Diesmal nahm er seine Rot-weiße mit.

"Du weißt, was ich dir Abends zu den Halfpipes im Park gesagt habe. Pass also auf", mahnte er Chris nochmal. Eigentlich war es friedlicher geworden, aber man wollte ja nichts herausfordern.

"Jaja... Ich pass schon auf mich auf, keine Sorge..", seufzte Chris und zog sich seine Jacke über.

"Vielleicht kommen wir vorbei, aber ich kann nichts versprechen... Wenn es nicht klappt, sei nicht sauer.."

Will ging nochmal zu ihm und hielt ihn an der Schulter fest.

"Nimm das nicht so leicht hin und wenn irgendwas is ruf mich oder Maria an, versprich es", sah er ihn ernst an. Irgendwie machte Will sich doch Sorgen um ihn.

"Ich verspreche es.."; nickte er sofort. Er hatte nicht vor irgendwelche Probleme zu bereiten.

"Außerdem werde ich schon nicht sauer, wenn du einen Gig oder so verpasst. Ich bin nicht Ian und wir in keiner Beziehung. Du hast dein eigenes Leben."

"Gut zu wissen", grinste er frech und streckte ihm die Zunge raus. "Ich wünsch dir auf jedenfall viel Erfolg. Rockt das Haus."

"Worauf du einen lassen kannst", schlug er Chris lachend auf den Rücken und winkte ihm mit dem Rock n Roll Zeichen an den Fingern zu. Insgeheim hoffte Will natürlich, das der Kleine auftauchen würde, aber das würde er nicht mal sich selbst eingestehen.
 

"Das ist voll cool hier..."

Chris sah sich begeistert auf der Halfpipe um und schmiss sein Board zu Boden. Sie waren vor wenigen Minuten angekommen.

"Willst du auch?", sah er zu Toma und lächelte.

"Is lange her, das ich mich auf einem Board versucht habe", lachte Toma und sah sich um.

"Aber mal gucken, ob ich es noch hinkriege", zeigte er den Daumen hoch und sie kamen näher zu den anderen Skatern. Es gab um die Pipe noch einen kleinen Parkour.

"Ich bin gespannt, wie du dich schlägst.." 

Chris nahm Anlauf und rollte davon. Toma hielt sich eher noch im Hintergrund und sah Chris  zu. Der Junge war wirklich interessant für ihn und sie verstanden sich gut. Vielleicht sollte er ihn noch ein paar anderen Leuten vorstellen.

"Na komm schon, Toma!", winkte Chris ihn lachend zu und fuhr mit den anderen mit auf der Pipe.

Grinsend kam Toma näher und klatschte immer wieder, wenn Chris doch etwas sehr beeindruckendes tat. Wow er ist gut mit dem Ding, dachte er sich.

"Oh Gott ich wäre lang nicht so gut, wie du auf dem Ding", lachte er zu Chris hoch.

Der Jüngere strahlte ihn an und machte weiter. Nach 15 Minuten kam er allerdings wieder zu ihm.

"Hey... ich finds doof wenn du hier alleine rumstehst... Wollen wir was anderes machen?"

"Müssen wir nicht. Ich seh dir gerne zu. Du bist echt verdammt gut", lächelte er ihn an. Da fing neben ihnen eines der Mädchen an, zu kreischen.

"Worauf warten wir eigentlich noch? Die Jungs können ja weiter hier bleiben und wir gehen zu den Open Air Bands. Ich hab gehört ein paar der Sänger sollen wirklich gut aussehen", tuschelten sie vergnügt. Toma schüttelte nur den Kopf.

"Aber hey wenn du noch was anderes machen willst, gerne", wandte er sich wieder an Chris.

"Naja.. Wenn das wirklich für dich ok ist, würde ich schon gerne hier bleiben... Ich bin zu Hause immer Stundenlang durch die Stadt gefahren", erklärte er verlegen. Dabei kratzte er sich am Kopf und grinste Toma an.

"Na, dann wir müssen ja sonst nirgendwo hin oder? Also ab mit dir zurück auf die Pipe und dann stell ich mich mal auf dein Board", lachte er und klopfte ihm auf den Rücken.

"Nein müssen wir nicht", lachte Chris erfreut und nickte. Dann stand er schon wieder auf dem Board und war weg.

Toma sah ihm lachend hinterher. Es machte Spaß und er machte sich eigentlich auch noch ganz gut auf dem Board. Kurz darauf war Chris wieder da und ließ ihn etwas fahren. Mittlerweile hörte man laute Musik durch den Park schwingen. Das musste dieses Open Air Ding sein, wovon die Mädels eben sprachen, dachte er sich. So abgelenkt fiel er schließlich vom Board.

"Wah! Toma!!"

Chris eilte zu ihm und kniete sich hin.

"Alles ok? Hast du dir weh getan!?"

"Ah, geht schon nur die Hand etwas aufgeschürft", hob er die zerkratzte und leicht blutende Hand.

Zerknirscht sah Chris ihn an.

"Alles halb so wild", setzte er sich lächelnd zu Chris auf und stand in ein paar Sekunden schon wieder.

"Ich  war nur kurz abgelenkt."

"Weswegen warst du denn abgelenkt?", sah er Toma verwirrt an.

"Na, hörst du nicht die laute Musik? Da hinten ist wohl irgendein Open Air Ding. Ein paar Mädchen meinten eben, da würden verschiedene Bands auftreten", zeigte Toma über seine Schulter.

"Vielleicht sind die ja sogar ganz gut", zuckte er die Schultern.

Chris verzog kurz das Gesicht.

"Willst du hingehen?"

Eigentlich hatte er gehofft, das sie unter sich bleiben würden. Irgendwie hatte er Will gegenüber noch immer ein schlechtes Gewissen.

"Wie du willst. Es ist bestimmt ganz interessant, vorausgesetzt sie sind gut. Oft haben wir so was hier auch nicht. Aber wenn die jetzt nur Rock spielen, können wir ja auch wieder gehen", zuckte Toma die Achseln und überließ Chris die Entscheidung.

"Na gut.. Dann lass uns hin gehen und schauen", stimmte er dann zu. Toma schien sehr daran interessiert zu sein.
 

Zusammen gingen sie der Musik entgegen und standen schließlich bei einer größeren Bühne. Vor ihnen befand sich schon eine große Menge rufender und mitsingender Leute. Alles war abgezäunt und die Leute gingen ordentlich ab.

"Komm ich lad dich ein", nahm Toma seinen Geldbeutel raus und wollte ihnen Tickets kaufen.

"Oh was?? N..nein. nicht doch... Warte eben..."

Chris hielt ihn zurück und kramte in seiner Tasche herum.

"Hiermit kommen wir so rein...", lächelte er schief und hielt ihm eine VIP- Karte vor die Nase. Den hatte er Anfang der Woche von Will bekommen.

Verwundert hielt Toma inne und staunte dann nicht schlecht, als Chris mit dem VIP-Pass ankam.

"Wow. Wo hast du den denn her?", wurden sie dann zum Backstagebereich geführt. 

Chris winkte ab.

"Wenn du magst, kannst du mir ja was zu trinken kaufen..", lächelte er dann schüchtern. "A..also wirklich nur wenn du willst..."

"Klar, ich hol uns was", lachte Toma und ging zum Getränkestand.

Chris atmete erleichtert aus und sah ihm grinsend nach. Toma war echt nett.

Kurze Zeit später kam Toma mit zwei Bechern Bohle zurück.

"Sollen wir uns die Bands dann mal von nahem angucken, wenn du schon so ein Ding hast?", lachte er und reichte Chris einen der Becher.

"Danke..", nahm Chris ihn an und nippte ein bisschen daran.

"Ich hab hier sogar ein Programm gefunden. Die Band nach dieser heißen 'No named Bastards'. Oh je ich wette das sind solche Punkheads mit Hirokesen und irre vielen Piercings", lachte Toma und beide gingen weiter hinter die Bühne.

Bei der Beschreibung musste auch Chris lachen.

"Lass dich überraschen. Mehr sage ich da nicht zu." 

Toma wunderte sich nur und ging Chris weiter hinterher.
 

Will war währenddessen wieder dabei an seiner Gitarre herum zufummeln. Das tat er eigentlich nur um vor seinen Zigaretten wegzubleiben. Ob Chris wohl noch kommen würde? Doch kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, rief Maria laut dessen Namen.

"Chris", lief sie freudig auf ihn zu und umarmte ihn. Auch Will konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sah zu ihnen.

Chris fühlte sich schon ein wenig wichtig, als er mit dem VIP-Pass nach hinten gelassen wurde. Gerade drehte er sich zu Toma um, da sah er schon Maria auf sich zu laufen.

"Hey... Maria...", lächelte er und umarmte sie. "Wie gehts dir?"

"Viel besser, seit du hier bist", lächelte sie breit.

Toma sah neugierig zu ihnen.

"Oh Maria das ist Toma mein Freund.. A..also nicht MEIN Freund, sondern einer... also.. du verstehst schon.. Er.. er ist in meiner Klasse!", stammelte Chris verlegen und Toma konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Chris war schon niedlich. Will verdrehte nur die Augen, als Chris sich so anstellte, beobachtete aber auch diesen Toma.

"Hallo.. Maria?", streckte er ihr die Hand hin.

Maria kicherte bei Chris Verlegenheit und zwinkerte ihm zu.

"Schon verstanden...Ja Hi ich bin Maria eine Freundin von Chris und die Managerin der 'No named Bastards'", zeigte sie stolz auf die Jungs hinter sich, die zum Gruß alle winkten. Will ging weiter auf sie zu.

"Na Kleiner hast's ja doch noch hergeschafft", lächelte er Chris an.

"Ja....", zog er es in die Länge. "Will... das... ist Toma..", zeigte er auf diesen.

"Toma das ist Will. Mein Mitbewohner..", lächelte er schief. Jetzt war auch für ihn wohl alles klar.

"Ich verstehe. Hey Will. Freut mich dich kennen zu lernen.", reichte er ihm die Hand.

Irgendwie war Will der Typ suspekt. Dem Saubermann passte wohl mein Aussehen nicht, verzog Will die Augenbrauen nun, nahm dann die Hand an.

"Ja Hey, ich bin Will", meinte er relativ desinteressiert und reichte Chris dann seine Zigaretten.

"Vorm Auftritt keine Drogen nicht wahr", zwinkerte er ihm zu und ging dann wieder zu Louis.

Toma sah ihn erstaunt an. Das war ihm auch noch nicht passiert.

"Oh ja.. klar..."

Chris nahm die Packung an und steckte sie ein.

"Wann gehts bei euch los?"

"Wenn die andere Band keine Zugabe gibt, haben sie noch einen Song und dann müssen die Jungs ran. Heute machen sie auch ein bisschen mehr Pop-Rock", lächelte und sah sich dann um.

"Poprock?", lachte Chris amüsiert. Das klang interessant.

"Ah da seit ihr ja endlich, hört auf immer kurz vor dem Auftritt zu verschwinden um euren Gelüsten nachzugehen", meckerte Maria Ian und Charlie an, die grade um die Ecke kamen.

Chris ignorierte die Beiden. Er hatte Charlie noch nicht wirklich verziehen, was er abgezogen hatte.

"Ian brauch seine Energie noch, Charlie", schnippte sie diesem gegen die Stirn und der Rest der Band lachte.

"Sorry Chris manchmal hab ich das Gefühl eher ihr Babysitter zu sein, aber Hey wollt ihr euch nicht setzten", deutete sie auf die Stühle bei den Anderen.

"Ich geh schnell noch ein paar Getränke organisieren. Frag Louis nochmal", rief sie den zwei zu und lief dann los.

"Danke, setzten wir uns Toma", deutete er auf die Stühle. Sie setzten sich.

"Was sollte ich Louis denn Fragen?" sah er Toma verwirrt an. Dieser zuckte mit den Schultern.

"Hey Chris schön das du wieder dabei bist", klopfte Louis ihm auf die Schulter und lehnte sich dann näher zu ihm.

"Ich glaub, Will war ein bisschen nervös darüber, ob du kommst oder nicht", lachte er und setzte sich auch. Ed winkte ihm einfach zu.

"Ja? Meinst du echt?"

Zweifelnd sah er Louis an und winkte Ed kurz zu. Er konnte kaum glauben, was Louis da sagte und sah Will schweigend an. Louis nickte nur grinsend.

Toma sah allem interessiert zu. Chris schien die Band ja gut zu kennen.

"Ok Jungs es geht los, die Anderen gehen grade von der Bühne. Wasser ist hier, fehlt noch was?", sah sie in die Runde und Will stand auf.

"Mein Kuss, wenn ich bitten darf", grinste er breit. Alle schüttelten lachend den Kopf.

"Oh nein!" Chris schüttelte heftig und mit roten Wangen den Kopf. Das tat er nicht, besonders nicht vor Toma! Dieser sah ihn verwirrt an. Wieso reagierte Chris so heftig?

"Wenn sich keiner freiwillig meldet, ist Eddy dran", meinte Maria und dieser stand auch auf. Will's Blick verharrte neckend auf Chris bevor er dann zu Ed sah. Der gab ihm einen Wangenkuss.

"Danke Kumpel und nur weil ich Kuss sage, mein ich nicht immer sofort dich damit, Kurzer", lachte er herzhaft auf. 

"Pah..", schmollend sah Chris weg.

Sie machten sich fertig für die Bühne.

"Na dann Jungs, rocken wir das Haus!", rief Maria erfreut.

Sie machten alle vier einen Fistbump und liefen dann auf die Bühne. Maria und Charlie stellten sich an die Seite und sahen von dort aus zu.

Will vs Toma

Toma rückte näher zu Chris.

"Du sag mal... Ist Will immer so?"

"Wie meinst du?"

"Er kam mir echt desinteressiert vor... Nicht dass es mich sonderlich juckt, aber... mit dem musst du zusammen wohnen? Armer kleiner Chris.." Er lachte und zog ihn an sich, um ihm durch die Haare zu wuscheln.

"Wah!? Hey!?"

Chris versuchte sich zu befreien, aber lachte er zu sehr um Kraft aufzuwenden. Doch fragte er sich wieso Toma ihn so was fragte, wenn es ihn doch nicht interessierte.

"Guten Abend Poppler, bereit für ein bisschen Rock", stellte sich Will ans Mikro. Die Menge applaudierte und Will nickte Louis zu. Der zählte an und sie legten los. Weniger Hard-Rock, sondern mehr was zum Feiern spielten sie. Maria winkte Chris und Toma zu sich.

Die beiden kamen zu ihnen und Chris lächelte sie an.

"War was oder wolltest du nur, dass wir sie besser sehen?", schrie er ihr wegen der Lautstärke ins Ohr.

"War nur damit ihr besser seht. Die Jungs gehen heute wieder ganz schön ab. Will spielt am liebsten solche Open Air Sachen", rief sie zurück und jubelte den Vier zu.

"Verrat ihm nicht, dass ich das gesagt habe, aber er hat sich gewünscht, dass du heute wieder dabei bist. Als Wiedergutmachung. Weil letztes Mal doch so doof lief", schielte sie zu Charlie.

"Ach naja... Ist doch… alles gut ausgegangen...", murmelte Chris dann und seufzte leicht. Wurde im selben Moment aber von Toma angehauen.

"Du warst also schon mal hier?"

"Ja schon... Naja..", zuckte er mit den Schultern.

"Willst du es mir sagen?"

"Ach lass mal… Versaut einem nur die Stimmung… Später vielleicht. Ok?"

"Klar", lächelte Toma verständnisvoll und stellte sich hinter Chris. Dieser blinzelte leicht, als er spürte, wie nah er hinter ihm stand. Eine angenehme Wärme.
 

Die Bühne war sein. Will machte sie sich komplett zu Eigen. Immer mal wieder sah er auch zu den anderen rüber. Der Typ kam ja doch ganz schön nah an Chris. Hatte er ihm das Kondom gegeben? Sie hatten nur fünf Songs, da so viele Bands auftraten. Beim Vorletzten wurde der Song etwas langsamer und er grinste zu den Anderen.

"Oh was langsames, wie selten", bemerkte Maria und Charlie nickte. Er hielt sich von Chris erst mal fern.

Toma und Chris hörten genüsslich zu und der Jüngere merkte wie Toma immer näher kam.

Er nahm es so hin und versuchte das Kribbeln in seiner Bauchregion zu verdrängen. Er hatte nichts dagegen, das Toma ihm so nahe kam. Er mochte den Älteren. Das Will praktisch vor ihm stand und sang, hatte er irgendwie vergessen.

Bei dem letzten Akkord sprang Will in die Luft.

"Danke Poppler nicht vergessen! Wir sind die No Named Bastards. Gute Nacht!", rief er nochmal ins Mikro, bevor sich alle verbeugten und die Menge grölte und sogar nach Zugabe schrie. Will sonnte sich im Applaus, bis sie dann leider von der Bühne gerufen wurden. Die Jungs klatschten sich sofort ab und Maria ging auf sie zu.

Toma und Chris blieben weiter hinten stehen. Sie gehörten nicht zur Band und wollten sich nicht dazwischen drängen. So sahen sie den Anderen nur zu.

Will verstaute nur schnell seine Gitarre und drehte sich dann einmal im Kreis um Chris zu finden. Strahlend ging er auf die zwei zu.

"Wow Wahnsinn! Hat's euch gefallen? Also fandest du's gut?", fragte er Chris mit noch immer rasendem Puls aus.

"Hey... Ja.. ich.. ich fand es gut…Besonders das letzte Lied, war gut. Schön langsam...", erklärte Chris grinsend. Toma nickte zustimmend.

"Ja. Hat sich gut angehört, aber sehr viel mehr würde ich nicht anhören können..."

"Geil!", schnappte er sich lachend Chris, hob ihn hoch und drehte sie einmal. Dann setzte er ihn wieder ab.

"Hey!?" Mehr als überrascht, keuchte Chris und hielt sich an Will fest.

"Sorry bin grad so gut drauf. Das war der beste Gig seit langem!!!", lachte Will ihn an und sah dann zu Toma.

"Dachte mir schon, dass das zu so nem Saubermann wie dir nicht passt. Die Texte waren wohl doch etwas zu hoch für dich", zuckte er grinsend die Schultern und wandte sich wieder an Chris.

"Zu hoch?" Toma hob eine Braue und sah Will nachdenklich an.

"Hast du meine Zigaretten, meine Hände zittern noch voll. Sonst komm ich heute wohl gar nicht mehr runter", zeigte Will Chris seine leicht zitternden Finger.

"Wow.. Du bis ja echt wie im Rausch…", grinste er erstaunt und holte die Zigaretten raus. "Soll ich sie dir anmachen?" Das hatte er nämlich rausgehört, aus Will's Frage.

"Ja, schon irgendwie und das ist der beste Rausch, den ich haben kann. Das Rauchen könnte ich aufgeben, die Musik nie", zwinkerte er ihm zu und holte dann nickend eine Zigarette raus. Er hielt Chris das Feuerzeug hin und bückte sich dann zu ihm. Toma hatte er irgendwie schon wieder vergessen.

Chris verdrehte die Augen und half Will. Heute wollte er mal nicht so sein.

"Kommt jetzt noch was?", schaltete sich Toma neugierig ein.

Aus dem Konzept gebracht, sah Will wieder zu Toma.

"Ich mein, macht ihr jetzt noch was oder so?"

Chris sah ihn an und nickte neugierig. Fragend sah er dann auch zu Will.

"Na ja, wir feiern jetzt natürlich unseren gelungenen Auftritt. Vielleicht bleiben wir noch etwas hier und lauschen der Konkurrenz, aber dann gehen wir definitiv zu Rosi", lachte er und tätschelte Chris Schulter.

"Verdammt cool von dir, dass du doch noch gekommen bist, danke", sah Will ehrlich zu ihm.

"Ah, cool. Was meinst du, Chris. Wollen wir bleiben?"

"Äh.. ich.. ich weiß nicht... Willst du nicht?" 

Unsicher sah Chris Toma an. Was würde er tun, wenn Toma nicht bleiben wollte? Er wusste es einfach nicht.

"Komm schon, bleib doch noch etwas und feier mit deinem Freund. Wer weiß wie viele wir später noch sind. Maria setzt sich ja jetzt schon ab", deutete er auf Maria, die grade mit einem anderen Mädchen flirtete.

"Guter Geschmack. Die Kleine ist süß", lächelte Will, als er seine Freundin so sah.

Chris und Toma folgten seinem Blick.

"Ja sieht ganz ok aus…", stimmte Toma zu und sah dann wieder zu Will. Ui der Junge braucht wohl ne Brille oder sah er nicht wie scharf das Mädel war, dachte Will irritiert.

"Ich bekomm so das Gefühl, das du nicht willst, dass Chris weggeht… Willst du was von ihm?"

Chris klappte der Mund auf. Geschockt sah er zu Toma.. Was sollte das denn jetzt! Außerdem stand er hier! Er konnte alles hören!

Will's Grinsen wurde mit einem Mal sehr breit und angriffslustig.

"Nein, aber ich pass auf ihn auf und halte ihn von den falschen Kerlen fern. Ich will nicht, dass er geht, weil er ein Freund ist und ich gerne nen geilen Abend mit ihm verbringen würde", nahm Will einen Zug von seiner Zigarette und kam näher zu Toma.

"Will!?" Empört sah Chris ihn an. Was sollte das denn jetzt?!

Toma lächelte nur schmal und hielt dem Blick stand.

"Problem damit Mister Saubermann?", pustete er ihm den Rauch ins Gesicht und ging wieder einen Schritt zurück.

"Kein Problem bezüglich aufpassen. Aber ich bin sicher der Letzte, den du falschen Kerl nennen kannst", stellte er klar.

"Aber Chris trifft seine eigenen Entscheidungen, ob ihr geht oder bleibt ist euer Sache", zuckte Will mit den Schultern. Er ließ sich doch von dem Jüngling da nicht einschüchtern.

Toma lachte. "Das ist wahr. Seine Entscheidung."

"Sagt mal spinnt ihr!?", trat Chris zwischen sie und drückte sie noch weiter auseinander. Verwirrt sah Will zu diesem.

"Ihr habt doch beide den Arsch auf. Führt euch auf wie irgendwelche Deppen, die um ihr Revier kämpfen. Aber ich gehöre keinem von euch, ok?!"

Sauer und ein wenig angepisst von beiden und ging er dann davon. Zwar wollte er nur aufs Klo, aber das mussten die zwei Idioten ja nicht wissen.

"Hey Chris warte, ach Fuck!", verdrehte Will die Augen.

"Chris!?" Auch Toma sah ihm nach. Er hatte nicht gewollt, dass er jetzt wegging.

"Das er immer gleich so reagieren muss. Hey du, wenn Chris denkt das du ok bist, halte ich mich raus. Du siehst zumindest nicht nach nem falschen Kerl aus", nahm Will noch einen Zug und schmiss die Zigarette dann weg, bevor er Chris nachlief.

"Oh das ist ja sehr nett. Du dagegen siehst echt falsch aus", erklärte Toma und folgte ihm.

"Hey! Lass mal stecken. Ich mach das schon, ok?", hielt er Will sofort auf und am Arm fest. Will blieb stehen und drehte sich wie das drohende Unheil persönlich zu Toma um.

"Sag das nochmal mein Lieber", fing Will Halsschlagader vor Wut an zu pochen. Da hatte er dem Jungen grade ein Kompliment machen wollen, dass er gar nicht so übel war und dann das!!!

"Geh du mal lieber zu deiner Band..." Jedes weitere Wort blieb Toma im Halse stecken.

"Lass du mal lieber diesen Unterton stecken!", packte Will ihn am Kragen.

"Nur weil du aussiehst und klingst wie Mister Eliteschüler persönlich, hast du noch lange kein Recht auf andere herabzusehen. Was du zu mir sagst ist mir egal, aber wag es nicht über meine Band herzuziehen", knurrte er ihn wütend an. Louis war schon längst aufgestanden und Ed hinter ihm, aber noch blieben sie in Hörweite stehen. 

"Wowowow."

Toma legte seine Hand auf Will's. "Bleib mal locker. Ich ziehe hier gar nicht über deine tolle Band her. Ich bin nur hier wegen Chris. Aber ich sehe genau, dass du den Kleinen für dich beanspruchen willst. Nur ist dir das scheinbar noch nicht klar. Deshalb willst du ihn auch lieber immer in Reichweite haben, um ihn unter Kontrolle zu haben.

Aber das kannst du vergessen! Und jetzt sei so freundlich und lass deine Finger von mir!", entgegnete Toma ihm mit leicht gehässiger Stimme. 

"Hör zu du aufgeblasener Vollidiot, ich beanspruche niemanden! Chris gehört nicht mir und ich gehöre nicht Chris. Er ist mein Mitbewohner und mein Freund. Aber ich werde es zu verhindern wissen, dass er sich auf dich einlässt! Was du willst ist nicht Chris, sondern nur ein süßes Spielzeug", schubste er ihn zu Boden und stellte sich über ihn.

"Woah, hey!" Überrumpelt sah Toma von unten zu ihm hoch. Der Junge hatte eindeutig ein Aggressionsproblem.

"Ich kenne solche wie dich, davon gibt es genug auf dieser Schule und generell. Chris hat seine Freiheit und ich schreibe ihm nichts vor, aber lass dir eines gesagt sein. Tu ihm weh und du wirst es mit mehr als mir zu tun kriegen", sprach er in einer deutlich bedrohlicheren Stimme zu ihm schnaubte dann und folgte Chris in Richtung der Klos.

"Oh bitte!?"

Toma sprang schnell wieder auf.

"Als hätte ich jetzt Angst vor dir.", rief er ihm nach. So ein Blödsinn. Der der ihm nicht wehtun sollte war er selbst.

"Pah. Vollidiot."

Toma schnaubte und holte sich was zu trinken.
 

"Volltrottel!!!"

Chris trat gegen die Wand und schloss seine Hose. Dann wusch er sich die Hände und sah sich im Spiegel an. Er sah total verwirrt aus. Seine Gedanken gingen kreuz und quer und er verstand nicht mal genau wieso!

Extrem angepisst ging Will zu den Klos und klopfte an.

"Chris ich muss mit dir reden", sagte er in einem ernsten Ton. Er musste dem Kleinen klar machen, was Toma war.

Aber Chris ist wahrscheinlich viel zu stur dafür, trotzdem muss ich es versuchen, nahm er sich vor. Der Arsch sollte lieber Angst vor ihm haben.

Chris zuckte zusammen und öffnete die Tür.

"Was willst du denn? Kann ich nicht mal in Ruhe pinkeln!?"

Er trat ihm entgegen, um aus dem Raum zu kommen.

"Also? Was ist?"

"Ich wollte dir sagen, das Toma ein guter Kerl zu sein scheint und ich definitiv kein Revier verteidige, weil ich bei dir keins habe. Du gehörst nicht mir und ich gehöre nicht dir", verschränkte Will die Arme vor seiner Brust und er versuchte seine Wut zu unterdrücken.

"Zumindest wollte ich dir das sagen, bis sich dieser Kerl als kompletter Arsch hingestellt hat. Der Junge ist eine Fassade und er spielt nur mit dir. Jetzt findet er dich vielleicht süß und spielt dir heile Welt vor, aber sobald er dich hatte, lässt er dich fallen. Ich kenne solche Typen, also bitte ich dich jetzt dich von ihm fernzuhalten. Du hast was Besseres verdient", schnaubte er. Chris durfte sich nicht auf ihn einlassen.

"Sag mal geht's noch!?"

Empört sah er ihn an.

"Wieso behauptest du so was!? Du hast doch keine Ahnung von Toma! Ernsthaft! Danke für das tolle Konzert, aber wir werden jetzt wieder gehen!"

"Hey Chris warte bitte! Er ist nicht das wofür du ihn hältst!", lief Will ihm hinterher. 

Was dachte Will eigentlich wer er war! Sauer auf seinen Mitbewohner zog er von dannen. Bei Toma angekommen, fasste er ihn am Arm.

"Komm wir hauen ab. Ich hab keinen Bock mehr hier zu sein." Will, der ihm gefolgt war, ignorierte er gekonnt.

"Äh? Was ist denn passiert?!"

Doch Chris schüttelte den Kopf.

Toma war ehrlich verwirrt. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass Will Chris sagen würde, dass er der totale Arsch sei und er sich von ihm fernhalten sollte.

"CHRIS!", schrie Will ihm weiter zu.

"Jetzt komm schon, Toma. Lass uns noch wo anders hingehen!"

"Ja, ok. Ist gut."

Ihm war es ja eigentlich egal, so zuckte er mit den Schultern und die beiden machten sich nach einer kurzen Verabschiedung auf den Weg nach draußen.

"Oh Chris? Geht ihr schon?", sah Maria die beiden verwirrt an. Sie hatte das ganze ja nicht mitgekriegt.

"Ja sorry. Wir wollen noch woanders hin...", grinste Chris schief und schob Toma quasi zum Eingang.

"Oh ok Schade aber bis dann."

Draußen angekommen atmete er aus.

"Also? Wo wollen wir hin?", fragte Toma und streckte sich.

"Keine Ahnung.. Irgendwohin wo man was trinken kann? So ganz gemütlich?"

"Gemütlich? Ich denke, da kenne ich einen Ort. Komm mit."

Chris nickte erleichtert und folgte Toma.
 

Als Chris einfach ging ohne ihn weiter zu beachten, blieb Will irgendwann stehen. Wütend trat er gegen das Nächste, was dort lag.

"Dieser Wichser!!!", schrie er aus und schnaufte weiter, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Es war Louis.

"Du hast den Arsch doch auch gehört. Wie kann Chris nur so blind sein!", schimpfte Will weiter und Louis seufzte.

"Der Junge ist nicht dumm, er wird es sicher bald merken. Lass ihn seine eigenen Fehler machen. Und wenn der Kerl ihm wehtut, bin ich der erste der neben dir steht, um diesem Toma eine Lektion zu erteilen. Und jetzt lass uns den Gig feiern“, sah Louis zu ihm runter. Widerwillig nickte Will und ging wieder zu den anderen. Natürlich bemerkten sie alle die schlechte Stimmung in der Will war, trotzdem wurden für ein paar Fans auch noch Autogramme unterschrieben und Fotos gemacht. Natürlich wurde Maria später auch noch ins Bild gesetzt und sie fing an sich heftige Sorgen um Chris zu machen. Schließlich gingen alle zu Rosi. Will in Begleitung irgendeines Girls. 

"Ist etwas passiert?", fragte Rosi Maria. Diese seufzte und erzählte Rosalin, was offenbar abgelaufen war.

"Oh nein. Die Armen zwei. Hoffentlich vertragen sie sich wieder. Chris schien William so gut zu tun", meinte sie besorgt. Will gab sich währenddessen echt die Kante, um sich abzulenken und Ed fuhr die beiden schließlich irgendwann zu ihm. Knutschend legte er seine Gitarre auf den Boden zur Couch und ging mit dem Mädel gleich ins Schlafzimmer. Er war deutlich härter und ruppiger als sonst, was ihr aber egal war. Nachdem vögeln blieb er nur solange liegen, bis sie eingeschlafen war. Danach zog er sich seine Short wieder an und legte sich auf die Couch, wo er noch eine rauchte und über Chris nachdachte. 

„Vollidiot“, schnalzte er mit der Zunge. Er machte das Ding aus, legte die Decke über sich und schlief schließlich ein.

Wochenende bei Toma

"Da sind wir..", grinste Toma und breitete kurz seine Arme aus. "Das ist the Spot'S. Einer der angesagtesten Läden in diesem Kaff hier", erklärte er grinsend. "Die Kontrollieren den Ausweiß, aber so geht man halt auch sicher, das da keine kleinen Kinder reinkommen.

"Ok. Hört sich gut an.", lächelte Chris und holte seinen Ausweiß raus. Schon konnten sie rein. Für Chris war das etwas komisch. In Deutschland musste man eigentlich immer warten. Aber hier sah man weit und breit keine Schlange.

"Hier. Deine Jacke kannst du hier abgeben."

Toma zeigte ihm die Garderobe und gab ihm eine Marke, ehe sie in den eigentlichen Raum kamen. Er war groß und schon ziemlich voll. Die Laune war gut und die Musik ziemlich laut. Fast lauter, als vorhin bei Will.

Chris schüttelte den Kopf. Nicht daran denken!, dachte er.

"Komm, holen wir uns was zu trinken."

"Gute Idee", nickte Toma und ging voran.

Sie mussten etwas an der Theke warten, ehe sie zu ihren Getränken kamen. Dann stellten sie sich an den Rand der Tanzfläche und nippten an ihren Gläsern.

"Du scheinst dich hier gut aus zu kennen. Bist du öfter hier?", sah Chris Toma fragend an.

"Ach naja.. Was heißt öfter..", zuckte dieser mit den Schultern. "Ab und zu am Wochenende eben..."

"Hört sich cool an."

"Ist es. Wollen wir tanzen?"

"Ähm..." Nun wurde Chris unsicher. Er und tanzen. Das war nicht die beste Kombination.

"Na komm schon", grinste Toma breit und stellte sein Glas weg.

"Na gut... Aber ich bin echt nicht gut darin..", erklärte er und stellte sein Glas neben Tomas. Dann gingen sie auf die Tanzfläche und gaben sich er Musik hin.
 

"Na komm schon Chris... Nur noch ein paar Schritte.."

"Aba... mir is schwindlich...", murmelte er und verlor leicht das Gleichgewicht. So viel hatte er eigentlich gar nicht getrunken, fand er. Trotzdem drehte sich alles und ihm wurde mit jeder Minuten schlechter.

Toma seufzte leicht und schloss die Tür zu seiner Wohnung auf. Dann brachte er Chris ins Schlafzimmer und machte sich erst einmal frisch. Chris ließ sich einfach aufs Bett fallen.

"Mh... Toma.....wo bist'n du?", rief Chris in den Raum als er seine Augen wieder öffnet. Wo war er hier?

"Ich bin im Bad. Bleib lieber liegen, sonst knallst du noch auf den Boden", rief Toma ihm lachend zu. Der Junge war ja nicht besonders trinkfest, dachte er. Er selbst hatte natürlich auch nicht wenig getrunken, aber ihm war nur leicht schwummrig, ansonsten ging es.

"Oh...k...", murmelte Chris und schloss seine Augen wieder.

Toma kam aus dem Bad zurück und sah zu ihm. Er war wirklich süß.

"Hey ich zieh dir mal die Sachen aus, so kannst du ja nicht schlafen", half er ihm aus Jacke und Schuhen, zog aber dann auch an seiner Hose.

"Mh... Was is los?", fragte Chris schläfrig. Langsam öffnete er seine Augen.

"Keine Angst. Ich bin ja nicht Will. Ich helf dir nur aus den Sachen, weil du so ja nicht pennen kannst", meinte Toma und half ihm aus der Hose. In Shirt und Boxer war es ja wohl viel bequemer zu schlafen. Dann holte er noch die Decke unter Chris raus und warf sich neben ihm aufs Bett.

"Danke... ich weiß echt nicht... wieso... sich alles dreht...", murmelte er und drehte seinen Kopf zu Toma.

Der Kleine war so verwirrt, wer weiß an was der sich morgen noch erinnert. So eine Chance muss man ja nutzen, vor allem wo sein Wachhund jetzt weg ist, dachte sich Toma grinsend und fuhr durch Chris Haare.

"Vielleicht hilft das ja", meinte er nur, beugte sich dann vor und begann Chris zu küssen.

"Hilft?? Was de...mh?"

Blinzelnd sah er Toma an. Was tat er da?

Das Kribbeln in seinem Bauch wurde wieder stärker und er schloss die Augen.

Toma zog Chris näher zu sich und nach kurzer Zeit bat seine Zunge um Einlass. Ob er wohl noch Jungfrau war? Auf jeden Fall noch nicht sehr erfahren, wie niedlich, grinste Toma in sich hinein.

Chris legte eine Hand auf Tomas Brust und spürte wie es kräftig schlug. Ob er es auch als so schön empfand?

Er öffnete seinen Mund und hieß Toma willkommen.

Er machte gut mit, wie weit er mich wohl ran ließ, überlegte Toma und ließ seine Hand unter Chris Shirt wandern. Den Rausch den er jetzt empfand, wenn er wieder jemand Neuen gefunden hatte, liebte er. Genüsslich erkundete Toma Chris Mund und spielte mit seiner Zunge.

Chris schloss die Augen und ging voll mit. Das fühlte sich unglaublich gut an. Er wollte noch mehr davon haben.

Offenbar wollte der Junge wohl mehr, also gab Toma ihm das auch. Er intensivierte den Kuss immer weiter und streichelte mit seiner Hand über Chris Brust. Mit der anderen fuhr er zu Chris Po.

"Ngh.."

Chris stöhnte leise und bekam eine Gänsehaut. Es war schon länger her, als ihn ein anderer so angefasst hatte. Aber das hier mit Toma fühlte sich gut an.

"Das gefällt dir wohl", lachte er und küsste Chris Hals weiter. Dabei hinterließ er danach Spuren.

"Das... das fühlt sich gut an..", flüsterte er und sein Bauch kribbeln wurde immer stärker.

Betrunken wird er ja ganz schön locker, vielleicht sollte ich das öfter ausprobieren, dachte Toma vor sich hin und griff in Chris Hose zu seinem Hintern.

"Oh..Du...du hast kalte Hände..", lachte Chris auf und bewegte sich unruhig.

"Sorry, aber ich bin sicher, die wärmst du schnell wieder auf", schob er grinsend Chris Shirt hoch und küsste seinen Oberkörper entlang.

"Nh...Das.. Toma....ich..."

Das Kribbeln wurde immer stärker, doch nun verstand Chris das das kein positives Gefühl war, sondern eine Warnung. Grob stieß er Toma von sich weg, drehte sich auf den Bauch und erbrach sich über den Bettrand. Krampfhaft zog sich sein Magen zusammen.

"Hey was-", beschwerte sich Toma schon, bevor er die eindeutigen Geräusche hörte. Das war wohl der größte Abtörner und die Stimmung damit im Arsch.

"Na toll", verdrehte er murmelnd die Augen und strich über Chris Rücken.

Chris stöhnte leicht gequält und presste seine tränenden Augen zu.

"Tut mir leid...", wimmerte er. Gott wie peinlich! Aber er fühlte sich so schrecklich. Hoffentlich verzieh Toma ihm das!

"Kannst ja nichts dafür", seufzte Toma stand auf und holte für Chris erstmal einen feuchten Lappen.

"Hier mach dich erstmal sauber und dann leg dich hin", gab er ihm den Lappen. Aber er würde das jetzt garantiert nicht wegwischen. Das konnte die Putzfrau später machen.

"Schlaf erstmal deinen Rausch aus und morgen geht's dir dann bestimmt schon besser", deckte er ihn zu.

Schniefend sah er zu Toma.

"Hass mich nicht, ja?", bat er ihn schüchtern und zog die Decke höher, eher er die Augen schloss und nach wenigen Sekunden eingeschlafen war.

"Ach was ich hasse dich doch nicht", lächelte er ihn noch an und sah ihn dann beim schlafen zu.

"Und der Abend hätte so fiel besser enden können", ließ er sich nach hinten fallen und schlief ebenfalls schnell ein.
 

Am nächsten Morgen, wachte Chris mit Kopfschmerzen auf. Was war passiert? Er fühlte sich wie durch den Fleischwolf gedreht. Er drehte den Kopf, niemand lag neben ihm und das Zimmer kannte er auch nicht. Wo war er?

"Hey auch endlich wach. Hier ich wette dir geht's mega Scheiße", kam Toma ihm lächelnd mit zwei Aspirin entgegen. Es war mittlerweile schon ein Uhr, aber er hatte Chris nicht wecken wollen. So blass wie der aussah, konnte er wohl jede Sekunde Ruhe gebrauchen.

"Toma?", krächzte Chris leicht. "Wieso..bin ich hier? Was ist passiert?"

"Du hast gestern zu viel getrunken und da ich nicht wusste, wo du wohnst, hab ich dich mit zu mir genommen", strich er ihm über den Arm.

Ich wusste es, ich hätte gestern mit ihm machen können was ich will, der hätte sich nie dran erinnert, seufzte Toma innerlich. Aber so wie Chris ihn mochte, würde sich definitiv noch eine Gelegenheit bieten.

"Oh... oh je... Tut mir schrecklich leid...", murmelte er und versuchte sich auf zu setzten. Sofort wurde er noch blasser.

Dann griff er nach dem Glas und einer Tablette.

"Bleib liegen, so kannst du noch nicht aufstehen. Wahrscheinlich würdest du sofort umkippen. Ich fahr dich später nach Hause wenn du willst", strich er ihm lächelnd durch die Haare.

"Das... wäre super lieb.. Aber ich will dir nicht noch mehr auf den Geist gehen...", meinte er zerknirscht. "Es tut mir echt leid..."

"Jetzt hör auf dich zu entschuldigen...ist doch nix passiert", schmunzelte Toma.

"Bleib einfach liegen, wir können ja nen Film gucken oder so, dabei erholst du dich dann."

"Sorry", lachte er dann und nickte dankbar. "Klar, gerne.."

Toma suchte irgendeinen Film aus und schob ihn in den Player von seinem Fernseher gegenüber von seinem Bett. Dann legte er er sich wieder zu Chris ins Bett und zog den Kleineren an sich.

Erfreut sah Chris ihn an und schmiegte sich vorsichtig an ihn. Er mochte Tomas Nähe und konnte wirklich nicht verstehen, wieso Will ihn nicht mochte.

Zusammen sahen sie den Film an und Toma streichelte immer wieder über Chris Arm. Das bereits seit mehreren Stunden Chris Handy ununterbrochen klingelte, konnte er nicht ahnen. Toma hatte es vorsorglich erstmal weggesteckt. Der Idiot sollte jetzt nicht nerven.

"Du Toma..."

Chris sah zu ihm auf, als der Film zu Ende war.

"Hast du was zu Essen? Ich glaub, ich könnte was vertragen.."

"Meinst du? Du hast dir gestern dafür die Seele aus dem Leib gekotzt", sah Toma skeptisch zu Chris runter. Er wollte sicher nicht das das nochmal passierte.

Entsetzt sah Chris ihn an.

"Was!? Oh Gott. Das is ja peinlich! Es tut mir schrecklich leid!"

Er wurde rot vor Scham. Verdammte Kacke! Jetzt wollte Toma ihn bestimmt nicht mehr sehen. Beschämt sah er wieder nach unten.

"Hey ist doch alles gut. Ich hab mir irgendwie schon gedacht, das das passiert. So schwindlig wie dir gestern war. Und da hab ich dir auch schon gesagt, Entschuldigen ist nicht mehr nötig. Ist ja nichts weiter passiert", zuckte Toma lächelnd mit den Schultern. Ja leider, dachte er sich insgeheim.

"Du bist echt nett Toma.. Danke... Ich fühl mich total blöd deswegen..."

Auch wenn er sich nicht mehr erinnern konnte.

"Du bist sicher nicht der erste der nach zu viel Alkohol gekotzt hat. Also bist du dir sicher das du jetzt was essen willst?", sah Toma ihn weiterhin skeptisch an.

"Nur ein bisschen ja...", nickte er. Sein Magen fühlte sich so leer an. Das mochte er nicht.

"Gut dann hole ich uns mal was", stand Toma vom Bett auf und ging aus seiner Tür nach unten. Ein paar ganz einfache Nudeln sollten ja eigentlich gehen oder?

Chris legte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Hoffentlich sagte Toma das nicht nur so. Er mochte ihn sehr.

Etwas später kam er mit zwei Tellern wieder zurück und gab Chris einen.

"Ich hoffe, das du das verträgst."

Er wollte ihn sicher nicht nochmal kotzen sehen.

"Danke sehr... Ich versuche es drin zu behalten", lächelte Chris schief.

"Sehr gut", strich Toma ihm über die Wange und beide aßen zusammen. Es war schon nach 16 Uhr, als Toma das Geschirr und alles wieder wegbrachte hatte und dann wieder zu Chris kam.

"Willst du eigentlich heute noch nach Hause? Ich mein, du siehst echt nicht gut aus und wer weiß, ob sich dieser Will um dich kümmert", sah Toma ihn doch besorgter an.

"Mh.. ich weiß nicht... ich glaub, ich mag noch hier bleiben..."

Auf Will zu treffen, hatte er jetzt wirklich keine Lust.

"Du kannst auch gerne noch eine Nacht hierbleiben. Die letzte Nacht lagen wir ja auch zusammen im Bett und es hat gut funktioniert", lächelte Toma ihn an.

"Wenn das ok für dich ist gerne... ich fühl mich noch nicht so als könnte ich Heim...", merkte er an. "Aber wir können ja vielleicht weiter ein paar Filme schauen?"

"Klar, ich hab damit kein Problem damit", stand er wieder auf und legte noch einen Film einen.

"Machen wir uns einen gemütlichen Samstag.

"Ja danke... Das ist echt super."
 

Sie verbrachten den Samstag gemütlich im Bett. In der Nacht lief natürlich nichts, Chris war dafür viel zu schnell eingeschlafen. Am nächsten Morgen half Toma ihm seine Sachen zu packen und schmuggelte sein Handy unbemerkt zurück in seine Jacke. Dann fuhr er ihn zurück zu der Adresse die Chris ihm genannt hatte.

"Wow ernsthaft?! Du bist in der Bruchbude untergebracht", lachte er, als sie vor dem Haus mit Will's Wohnung standen.

"Naja.. Es geht.. Ist innen besser wie von außen", lachte er leicht. "Danke fürs herbringen. Wir sehen uns Morgen in der Schule."

Chris lächelte ihn an und öffnete die Tür. "Bis dann.."

Dann stieg er aus und sah Toma nach, als dieser weg fuhr.

Will mutiert zum Helfer

Will war das ganze Wochenende krank vor Sorge gewesen. Chris war nicht nach Hause gekommen und hatte auf keinen seiner Anrufe geantwortet. Auch bei den Anderen hatte er sich nicht gemeldet.

Ist der Kleine wirklich so sauer auf mich?, zermarterte er sich weiter den Kopf. Dabei wollte ich ihn doch nur beschützen. 

Als er ein Auto hörte, sprang er ans Fenster und sah tatsächlich Chris aussteigen. Ohne Umschweife rannte er barfuß in Shirt und Jogginghose zu ihm runter. Dabei fiel er fast die Treppe runter.

"Chris!", schrie er fast, als er aus der Haustür trat. Kurz blieb er stehen, überwand dann aber die letzten Meter und umarmte Chris fest.

Als er seinen Namen hörte, zuckte Chris erschrocken zusammen und drehte sich mit großen Augen um. Er hatte keine Chance zu reagieren, da hing er schon an Will's Brust.

"H..hey?"

"Scheiße!! Weißt du eigentlich was ich mir für Sorgen gemacht habe. Ich hab dich bestimmt 1000 mal angerufen und peinliche Nachrichten hinterlassen. Ich weiß, das du sauer bist, aber du kannst doch nicht einfach so abhauen. Gott, ich dachte, es wäre sonst was passiert", ratterte Will das alles schnell runter und sah sich Chris dann erst mal an.

"Du siehst echt nicht gut aus. Wo warst du? Was ist denn passiert?", sah Will ihn immer noch besorgt an.

"Du.. hast was?? Warte? Ehrlich?"

Bei Will's Redeschwall kam er gar nicht zum reden.

"Ja natürlich, was glaubst du denn."

Er löste sich von Will und durchsuchte seine Tasche nach seinem Handy. 

"Ich... hab das hier gar nicht rein gemacht?", murmelte er und sah das Will nicht gelogen hatte.

"Ich hab das nicht mitbekommen...", sah er zu ihm auf. "Tut.. mir leid, Will.. ich wollte nicht, das du dir sorgen machst...", murmelte er. "Ich war mit Toma unterwegs.. Naja.. Dann kam eins zum anderen..."

"Glaubst du, das du mir egal bist? Im Moment bin ich nur froh, das du wieder hier bist", lächelte er ihn an, was aber wieder schwand, als er Toma erwähnte. Da sah er an Chris Hals etwas was ihn beinah explodieren ließ. Dieses miese Arschloch.

"Es... es tut mir wirklich leid."

"Ich hoffe, wenn es soweit kam, das du wirklich ein Kondom benutzt hast", strich er über den Knutschfleck an Chris Hals.

"Will!" Nun war er empört.. "Ich hab nicht mit ihm geschlafen!! A..also.. glaub ich...", fügte er stammelnd und kleinlaut hinzu. Aber ihm tat nichts weh, das war doch ein gutes Zeichen, oder?

"Jetzt lass uns erst mal hoch...kannst du überhaupt gehen? So schwach wie du aussiehst?", strich Will ihm über die Wange.

"Ich schaff das schon..."

Arschbacken zusammen kneifen und los!

Chris ging langsam und vorsichtig. Es war beinahe so, wie bei seinem aller ersten Mal, wo er Will's Wohnung gesehen hatte.

"Warte. Sag jetzt einfach nichts und lass dir helfen", seufzte Will und hob Chris dann auf seine Arme.

"Will!?"

So trug er ihn die Treppen hoch, bis in die Wohnung, wo er ihn wieder absetzte.

"Was heißt, du glaubst nicht, das du mit ihm geschlafen hast? Hat man dir was eingeflößt? Was ist Freitag Nacht noch passiert?"

"Wir.. wir waren noch feiern... Vielleicht... hab ich ein bisschen zu viel getrunken..", zuckte er mit den Schultern und sah zu Boden. Viel gegessen hatte er an dem Tag ja auch nicht.

"Deswegen bist du auch so blass und zitterst noch etwas. Hast du dich übergeben? Wie viel, weißt du von der Nacht noch? Was...hat Toma mit dir gemacht?", versuchte Will seine Wut ihm Zaum zu halten. Wenn Toma ihn wirklich ausgenutzt hatte, würde er diesen Pisser umbringen.

"Ach es geht.. Ich glaub, einmal hab ich mich übergeben.. Aber sonst war da nichts..."

Chris wurde leicht rot um die Nase. Er würde sicher nichts von ihm und Toma vor ihm ausbreiten.

Allein Chris Reaktion war Antwort genug für Will.

"Hör mal...mit wem du dich triffst ist deine Sache und ich werde mich in deine Beziehung zu Toma, wie auch immer sie ist, nicht mehr einmischen...Aber wenn irgendwas ist, egal ob mit Toma oder einem anderen Kerl oder was auch immer...du kannst immer zu mir kommen ok?", wuschelte er ihm nochmal durch die Haare und umarmte Chris nochmal.

"Nur sei so gut und erschreckt mich nicht nochmal so. Ich muss jetzt gleich erst mal herumtelefonieren und sagen das du wieder da bist. Wir haben uns alle voll Sorgen gemacht. Besonders auch Maria", schmunzelte er leicht. Er wusste, würde er sich bei Toma nicht raus halten, würden sie weiter streiten und das wollte er nicht. Trotzdem hatte Will immer noch kein gutes Gefühl bei dem Kerl.

Zerknirscht und ein ziemlich heftiges schlechtes Gewissen, plagten Chris nun.

"Es tut mir wirklich sehr leid.. Sag den anderen das auch, ok? Ich versprech, so was mach ich nie wieder....", lächelte er schief.

"Ich leg mich jetzt erst mal wieder hin..." 

Er war ja noch sehr wacklig auf den Beinen.

Ganz hatte er meine Frage jetzt nicht beantwortet, aber gut ließen wir es mal so stehen, dachte sich Will.

"Ja das mach ich", legte er seinen Kopf kurz auf Chris ab und ließ ihn dann wieder los.

"Ok, falls du irgendwas brauchst, frag einfach. Ich kümmer mich schon um dich", lächelte er ihn wieder an.Chris lächelte dankbar.

"Ja ist gut..."

Er nickte und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Siehst du Toma, deine Sorge war unbegründet. Will kümmert sich um mich, dachte er lächelnd. In seinem Zimmer angekommen, legte er sich hin und war beinahe sofort eingeschlafen.

Will schmiss sich auf die Couch und machte erst mal eine Zigarette an. Innerlich kochte er allein beim Gedanken an diesen Toma. Wieso sah Chris nicht, das der Kerl ihn nur ausnutzte. Und Chris war sicher nicht der Typ für nur Sex. Er nahm seine Akustik- Gitarre, die er gerade gestimmt hatte und fing an zu spielen. Dann summte er und sang schließlich mal ein deutsches Lied "Wolke 4".
 

Am Abend wachte Chris wieder auf und tapste in die Küche. Er hatte schrecklichen Hunger. Ganz kurz fragte er sich, wo Will war und öffnete gähnend den Kühlschrank.

Will war irgendwann in sein Zimmer verschwunden nachdem er nochmal nach Chris gesehen hatte und hatte  allen Bescheid gesagt, dass Chris wieder da war. Hoffentlich hört der nie seine Sprachnachrichten ab, da waren ein paar peinliche dabei, dachte er und arbeitete an einem Song weiter. Das ging solange, bis er aus der Küche Geräusche hörte. Will lugte aus seinem Zimmer und sah den Kleineren.

"Hey hast du Hunger? Ich mach uns schnell was", kam er lächelnd auf Chris zu.

Chris sah zu ihm.

"Das wäre voll nett... Mein Magen isst sich schon selbst auf...", grinste er noch immer verschlafen. Sein Haar stand in alle Richtungen ab und er rieb sich den Sand aus den Augen.

"Dann setz dich gemütlich auf die Couch und lass mich machen", grinste Will und fuhr ihm durch die Haare.

"So verpennt siehst du echt niedlich aus", begann er die Zutaten für etwas Magenfreundliches aus den Schränken zu holen.

"Haha..", brummte Chris und verzog sich auf die Couch. Dann zog er sein Handy aus der Tasche und sah sich erst einmal an was Will ihm geschrieben hatte.

"Ich mein das Ernst", nickte Will und begann für die Zwei Porrige zu machen. Das war immer gut bei Übelkeit oder generell wenn man krank war.

"Glaub ich dir. Das macht es aber nicht besser..."

Chris zog sich eine Decke heran und kuschelte sich darin ein.

Während das ganze langsam kochte, setzte sich Will rüber zu Chris an die Couch.

"Da ich ab Morgen wieder Uni habe, kann ich dich nicht immer abholen. Aber ich sag dir dann immer vorher Bescheid ok", meinte er zu dem Kuschelkäfer auf seiner Couch.

"Ja das ist ok. Bekommen wir schon hin..", murmelte Chris.

"Hast du Bauchschmerzen? Soll ich dir ne Wärmflasche machen?"

"Nein.. Das is ok. Keine Schmerzen. Aber danke.."

"Gerne", lächelte er viel sanfter, als sonst und ging dann wieder zum Porrige. Es war etwas länger her, dass er sich so um jemanden kümmern wollte. Das er sich überhaupt so um jemanden sorgte. Aber es war nicht schlecht.

Chris sah ihm nach, schloss dann aber die Augen und döste kurz weg. Hier lag man fast besser, als auf seinem Bett.

Schnell war das Essen fertig und er kam mit zwei Schalen zur Couch. Grinsend den Kopf schüttelnd ging er zu Chris und stellte die Schüsseln auf den kleinen Tisch vor ihm.

"Chris hey. Aufwachen Kleiner", strich er ihm sanft über die Wange und rüttelte ihn etwas.

"Mh?"

Chris blinzelte und sah auf.

"Oh? Schon fertig?", murmelte er müde und setzte sich auf.

"Ja alles fertig, aber Vorsicht ist noch heiß", gab er ihm eine Schüssel und setzte sich dann neben ihn unter die Decke.

"Sollen wir irgendwas gucken?"

"Ja danke.." 

Er nahm sie an und nickte.

"Gerne. Lass doch einfach laufen."

Also schalteten sie einfach so durchs Fernsehen und blieben dann irgendwo hängen.

Das Porrige war zwar gut aber lange nicht so gut wie bei Tante May, dachte Will leicht lächelnd.

"Wenn's dir bis Morgen immer noch nicht so gut geht, schreib ich dir auch ne Entschuldigung für die Schule", wand Will noch ein.

"Und wenn's dort gar nicht mehr geht, kannst du auch anrufen und ich fahr dich von dort wieder nach Hause."

"Das is nett von dir, aber ich denke Morgen wird das schon gehen."

Er wollte Will nicht immer zur Last fallen.

"Wie du meinst, aber wie gesagt, egal was ist, ich bin immer für dich da", lächelte er ihn an und nahm dann noch einen Löffel.

"Das hört sich ja fast nach nem Liebesgeständnis an", neckte er den Älteren.

"Kein Liebesgeständnis, aber wenn meine Freunde mich brauchen, bin ich immer für sie da und du gehörst ja jetzt dazu", schmunzelte er zu Chris. Will sah ihn mittlerweile schon als unverzichtbaren Teil der Gruppe an.

"Ehrlich? Wow.."

Nun fühlte er sich geschmeichelt. Aber ein Leben ohne Will wollte er sich jetzt eigentlich auch nicht mehr vorstellen.

"Ja natürlich und wenn dir jemals jemand weh tut, brech ich ihm gern für dich die Nase", zwinkerte er ihm frech grinsend zu. Besonders gerne wenn es Toma ist, aber das verkniff er sich.

Chris lachte amüsiert. Er nahm das irgendwie nicht ernst, aber zutrauen tat er es ihm auf jedenfall.

"Doch hab ich schon mal gemacht. Als ein Kerl Maria unter den Rock gegriffen hat und sie festgehalten hat. Der hat ne blutige Nase bekommen", meinte er schon etwas stolz.

"Oh wow? Aber ich glaub Maria hätte das auch selbst hinbekommen, oder?"

"Aber so was geht ja wohl gar nicht. Ein englischer Gentleman tut so etwas nicht", wedelte Will mit einem Finger. Und er behauptete von sich doch etwas von einem Gentleman zu haben. Zumindest die Grundeigenschaften.

"Ein Gentleman? Ich soll aber jetzt nicht denken, das du einer bist?", grinste Chris breit.

"Magst du kein Porrige oder wieso isst du nichts?", fragte er dann zwischen durch da er bemerkte das Chris gar nichts aß.

"Mh?"

Er sah auf seine Schüssel. "Oh doch, klar. Ich hab es nur ganz vergessen!", lachte er auf und haute dann rein.

"Nein na ja aber so die Grundeigenschaften von einem hab ich denk ich. Na schmeckt's", grinste Will Chris breit an. Er war so schon niedlich wie er fast an ihm lehnte. Generell war die Stimmung zwischen beiden grade sehr gemütlich. 

Chris begann zu lachen, als er das hörte. So fiel die Hälfte des Porrige wieder raus. Sofort verschluckte er sich heftig  und begann zu husten.

"Sorry!", brüllte er fast vor lachen und wischte sich übers Kinn.

"Ah ja du hälst mich wohl nur für den arroganten Ego Rocker", zog Will eine Augenbrauen hoch.

"Außerdem sollst du das Essen nicht durch die Gegend spucken."

"Hahaha.. Tut mir verdammt leid... Hehe... War nicht meine Absicht... Ist echt lecker..", kicherte er weiter amüsiert. Dann fing er sich mit Mühe wieder und schüttelte den Kopf. 

"Naja vielleicht ganz tief in dir drin... Da ist bestimmt ein Gentleman... Aber oft versteckt der sich eben gut.."

"Ich versprech dir, irgendwann werde ich dir meinen Gentleman schon zeigen", grinste Will entschlossen und stellte seine leere Schüssel auf den Tisch.

"Und vielleicht hast du sogar das Glück das Porrige meiner Tante mal zu essen. Das ist noch viel besser als meins", nickte er stolz. Er hatte Tante May schon länger nicht mehr gesehen und vermisste sie schon etwas.

"Du hast sie jetzt schon so oft erwähnt.. So langsam werde ich richtig neugierig auf deine Tante. Sie scheint ja ein Engel zu sein...", merkte Chris an und aß auf.

"Ja das ist sie. Wir sehen uns nicht oft, aber wenn du sie kennen lernst, wirst du sie auch lieben. Man kann gar nicht anders", lachte Will und nahm sich etwas zu trinken.

Bei Will's Begeisterung begann Chris auch zu lächeln. Es war ansteckend.

"Sie hat mir meine erste Gitarre geschenkt. Die Akustik- Gitarre. Deswegen heißt sie auch May. Den Namen hab ich unten mit nem Schlüssel eingeritzt", lächelte er leicht melancholisch, als er daran zurückdachte. Seine Eltern hätten ihm nie eine eigene geschenkt.

"Das ergibt Sinn und ist, wie ich finde eine schöne Würdigung deiner Tante..", stimmte er zu.

"Ja. Die schwarze haben mir alle aus der Band zusammen geschenkt. Einen einzelnen Namen für sie zu finden war deshalb schwer, also steht einfach Bastards drauf. Und die Rote war, die erste, die ich mir von meinen eigenen Geld alleine kaufen konnte, aber ich will sie sicher nicht Will nennen. Das wäre irgendwie komisch", lachte Will leicht und kuschelte sich dann richtig in die Couch.

"Ich finde es cool, das ihr als Band so gut  zusammen haltet", grinste er. Er kannte so was nicht. Er hatte zwar seine Freunde, aber ob die mit ihm auch durch dick und dünn gehen würden, war so eine Sache, bei der er sich nicht sicher war.

"Na ja wir sind eben auch Freunde, nein eher Familie. Maria kenn ich schon seit wir 12 waren und Louis hab ich mit 16 kennengelernt. Ian, Charlie und Ed schließlich mit 18. Obwohl wir nicht alle gleich alt sind. Aber dich haben wir ja jetzt auch in die Familie aufgenommen", stupste er ihn mit der Schulter an.

Chris lachte auf. 

"Ja und das obwohl ich rein gar nichts getan habe.."

Dann kratzte er sich am Kopf. "Aber ich muss sagen, es gefällt mir irgendwie."

"Sehr gut. Mir nämlich auch. Ich glaub, du musstest nicht viel tun. Maria hat das sofort beschlossen, na ja und ich dachte mir du passt irgendwie zu uns. Keine Ahnung. Die Chemie stimmte einfach", zuckte er mit den Schultern.

"Die Chemie, ja?", sah er ihn grinsend an.

"Ja findest du nicht das, egal wie oft wir uns verarschen, es irgendwie ich weiß nicht... Weißt du was ich sagen will?", sah er ihn überfordert an. Es richtig erklären, konnte Will das ganze auch nicht.

Chris lachte leicht. "Ja ich verstehe.. Zusammenhalt wie Pech und Schwefel, egal was kommt."

"Ja so ähnlich."

"Willst du eigentlich noch was bestimmtes gucken oder sollen wir weiter zeppen?", legte er seinen Arm leicht um Chris.

"Mh.. Nein. Lass uns mal weiter schalten..", nickte er. Das was gerade lief war nicht wirklich ansprechend.

Also schaltete er weiter bis Chris wohl irgendwann stop sagen würde.

"Oh lass das mal.. Keine Ahnung wieso, aber ich mag Sendungen über Tiere.."

Er hielt an und ließ die Doku über die Savanne Afrikas.

"Hab so was schon ewig nicht mehr gesehen", zog er die Decke weiter über sie.

"Eben drum.. Ich auch nicht..."

Chris lehnte sich an Will und sah weiter die Doku an.

Will machte das bisschen kuscheln, falls man es überhaupt so nennen konnte, nichts aus. Er legte seinen Arm locker auf Chris Bauch ab. Die Doku war sogar ziemlich interessant.

Um kurz nach Zehn wurde sie beendet und sie mussten weiter schalten. Eine weitere Doku über das Weltall, wollte sich keiner der beiden antun.

"Vielleicht sollten wir langsam schlafen gehen. Du solltest dich noch ausruhen und ich hab ab morgen wieder Uni", sah er zu Chris runter. So hat er echt einen niedlichen Ausdruck, dachte er.

"Mh.. ja wäre wohl besser... Aber diesmal gehe ich erst ins Bad", erklärte er und streckte ihm die Zunge raus. Dann sprang er auf und war im Bad verschwunden.

"Hey", schmunzelte er, machte die Glotze aus und räumte das Geschirr auf. So wartete er bis er fertig war.

"Du kannst"; kam er kurz darauf wieder aus dem Bad. "Oh danke fürs Aufräumen... Naja... Dann.. Gute Nacht."

"Ok. Kein Problem", wank er ab. "Ja, gute Nacht, vielleicht spiel ich dir später noch ein Schlaflied", lachte er und ging dann ins Bad um sich fertig zu machen.

Chris grinste und nahm es so hin. Damit hatte er kein Problem, seit er wusste wie gut Will spielen konnte, schlief er ohnehin eindeutig besser damit ein, als ohne. Als Will fertig war, ging er in sein Zimmer und schnappte sich sofort May. Hm, was darf es sein, überlegte er. Schließlich stimmte er 'Human' von Christina Perri an. Chris mochte solche Songs ja oder?

immer nur Toma

Morgen war Freitag. Der letzte Freitag vor den Herbstferien. Er hatte mit seinen Eltern ausgemacht, das er für ein paar Tage wieder nach Deutschland fliegen würde. Auch weil sie ihm etwas sagen mussten, was sie nicht über's Telefon machen wollten. 

Die Zeit war vergangen, wie im Flug und er hatte sich sehr gut mit Toma angefreundet. Sie waren oft ins Kino gegangen oder waren Skaten. Auch hatte er Toma oft beim Fußballspielen zugesehen. So auch heute. In einer Stunde musste er los, um noch den Anpiff mitzubekommen. Doch erst musste er sich wieder mit Will vertragen. Die letzten zwei Gig's, hatte er verpasst. Obwohl er Will versprochen hatte, zu kommen, war er letztendlich doch mit Toma unterwegs gewesen. Das hatte dem Gitarristen natürlich gar nicht gepasst. Denn auch wenn dieser versuchte es zu verstecken, Chris hatte gemerkt das er nichts von Toma hielt. Er konnte sich nicht erklären wieso, und wirklich gut fand er es auch nicht. Aber keiner seiner Pläne, die beiden mal zu mehr, als nur zu einem Hallo und Tschüss zu überreden war gut gelaufen.

"Will jetzt komm schon..."

Chris stand nun schon eine Weile vor dessen Tür und klopfte erneut an.

"Du weißt, ich wollte wirklich kommen...Aber das mit Toma... er... er ist mir eben wichtig....", flüsterte er den Rest. "Sei bitte nicht mehr sauer... So will ich nicht nach Hause fahren."

Er lehnte seinen Stirn an das Holz der Tür und wartete auf Will's Reaktion.
 

Seit bei Will die Uni wieder angefangen hatte, hatten beide immer weniger Zeit gehabt sich mal zu sehen. Manchmal nur noch morgens und Abends. Natürlich war es Will deshalb wichtig das Chris zu seinen Gigs kam, vor allem da er nach den Ferien in die Prüfungsphase kam und dann erst mal Konzertpause war. Mit zu den Proben war er auch nur selten gekommen. Immer hieß es Toma hier und Toma da, das regte ihn echt auf. Sein Frauenverschleiß war dadurch auch gestiegen. Irgendwo musste man sich ja abreagieren, aber bis jetzt hatte sich noch keine beschwert. Das wiederum fand die Band nicht so toll. Maria, Louis und die Anderen machten sich langsam wirklich Sorgen um die zwei. Aber sie wussten auch nicht wirklich wie sie helfen konnten. Will regte sich immer so schnell auf und Chris sahen sie ja nur so selten. 

Und jetzt kam der Junge plötzlich angekrochen, dachte Will wütend. Er hatte sich in seinem Zimmer verschanzt. Aber langsam nervte ihn das echt und so riss er abrupt die Tür auf.

Erschrocken zuckte Chris zusammen und kippte gegen Will. Mit großen Augen sah er zu ihm auf.

"Ich kann dein "Es tut mir leid", nicht mehr hören. Du hast es mir versprochen und mich zweimal versetzt. Du weißt,wie wichtig mir das ist, aber Toma ist ja immer wichtiger. Weißt du, ich hasse solche Leute, die sobald sie verknallt sind ihre Freunde vergessen. So was macht man nicht!", schnauzte er ihn wütend an. Das musste einfach mal raus.

Empört sah er den Älteren an. Er war doch nicht verknallt!

"Sag ihm doch endlich, das du was von ihm willst, vielleicht gibt es dann endlich Fortschritte. Immerhin habt ihr direkt am ersten Abend miteinander rum gemacht. Sehr romantisch ich weiß", meinte er sarkastisch.

"Was soll der Scheiß! Ich bin nicht in ihn verliebt! Und rum gemacht haben wir auch nicht! Hast du nur noch Brei in der Birne, weil du so viel rum vögelst oder was? Meinst du das ist gesund? Meinst du nicht die Anderen und ich machen uns sorgen!?", blaffte Chris beleidigt zurück, nachdem er zwei Schritte zurückgegangen war. Will sagte zwar die Wahrheit, aber das wie, verletzte ihn schon sehr.

"Ja, denkst du, ich mach mir keine Sorgen um dich! Und ihr habt rum gemacht oder hast du den Mega-Knutschfleck an deinem Hals vergessen. Du weißt nichts mehr von der Nacht, wie wäre es wenn du mal Toma fragst", verschränkte er provokant seine Arme vor der Brust.

Reflexartig ging Chris's Hand zu seinem Hals, obwohl dort nichts mehr war.

"Er... er hat gesagt das in der Nacht nichts passiert ist...", flüsterte er und er glaubte Toma das.

"Und das glaubst du?! Woher bekommt man sonst so was offensichtliches?! Hast du dich sonst an nem Lockenstab verbrannt oder was?!", schnaubte Will.

"Wenn du nicht verliebt bist, warum ist er dir dann so viel wichtiger, als ich oder die Band es sind?!" Natürlich verletzte ihn das. Chris war ihm wichtig. Er gehörte doch schon zur Band. Warum versteht der Junge es denn nicht!, zermarterte er sich den Kopf.

"Ihr seit mir alle wichtig... Aber... ich...naja.. ich weiß nicht genau..."

Chris sah zu Boden. Wie sollte er das erklären? Bei Toma fühlte er sich gut und wichtig. Er hatte alleine Toma's Aufmerksamkeit und bei der Band war er nun mal mehr als Anhängsel dabei. Mehr nicht, so empfand er es jedenfalls.

"Tja offenbar nicht wichtig genug. Weißt du, das ich die beiden Male immer gewartet habe! Ich stand auf der Bühne und hab durch den Raum geguckt, wie ein Idiot. 'Sicher kommt er gleich, er hat's doch versprochen. Er wird dir wieder deine Zigaretten halten und aufpassen und nach dem ganzen, wird er nur grinsen und dir ein halbes Kompliment machen', das dachte ich. Und weil ich an dich gedacht hab, war ich wahrscheinlich schlechter, weil ich dann anfing mir Sorgen zu machen", ließ er langsam seinen ganzen Frust raus.

Chris blinzelte ihn an. Will hatte an ihn gedacht? So sehr!?

"Ich... Will das ... das wusste ich nicht...", sah er ihn schuldig an. "Ich wusste nicht, das es dir so wichtig ist... ich mein, ich...finde eure Musik ja gut, aber... ich bin doch eben nur eine Art Anhängsel... Nicht mehr..." Er zuckte mit den Schultern. "Eigentlich sollte es doch egal sein, ich mein. Als ich noch nicht hier war, war ja auch niemand dabei, oder?"

"Ja schön jetzt weißt du es!", blaffte er und drehte sich kurz von ihm weg. Eigentlich wollte Will sich beruhigen, doch Chris nächste Behauptung brachte ihn wieder zum kochen.

"Dann kann Charlie ja auch gehen, er ist ja auch nicht wichtig. Du verstehst gar nichts! Klar hat alles auch funktioniert, als du noch nicht da warst. Aber merkst du nicht das seitdem du da bist eine gewisse Ruhe herrscht? Charlie ist da um nicht nur Ian sondern uns alle anzuheizen, uns zu bejubeln, wenn keiner anderer es tut, damit wir Selbstbewusst da oben bleiben. Aber du bist der Ruhepol. Wenn du da bist, dann stehen wir nicht mehr alle unter Strom, sondern können auch mal kurz durchatmen", erklärte er es ihm, noch immer wütend, aber ohne laut zu werden.

Chris wich weiter vor Will zurück. Seit wann hatte er bitte den Posten als Ruhepol? Er hatte das wirklich nicht gemerkt.Chris sah zu Boden. Er fühlte sich schlecht.

"Ich verstehe, du willst mir also nicht verzeihen...", murmelte er. "Dann geh ich jetzt besser..."

Nicht das Will ihn noch vermöbelte. Nicht das er ihm das zutraute, aber möglich war alles. Besonders wenn man aufgeregt war. So schnappte er sich seine Tasche und seine Jacke und ging zur Tür. Völlig verwirrt sah Will ihn an. Der konnte doch jetzt nicht einfach so gehen. Mit zwei schnellen Schritten, war er bei ihm und hielt mit einer Hand die Tür zu und stand so direkt hinter Chris. Zwischen ihnen war so nur wenig Luft.

Erschrocken sah er Will über die Schulter an. War es jetzt so weit?!

"Ich will nur, das du ab sofort dein Wort hältst. Wenn du zusagst, das du zu einem Gig oder sonst wohin kommst, dann komm auch und versetz uns nicht in letzter Sekunde wieder für Toma. So was tut nämlich den Leuten weh", seufzte er und wuschelte ihm dann durch die Haare.

"Ich.... halte doch mein Wort... irgendwie...mh..", brummelte er. Irgendwie war das in letzter Zeit falsch gelaufen.

"Ich bin noch sauer, aber wenn du wieder zurück bist, hab ich dir wahrscheinlich wieder verziehen", ließ er ihn und die Tür schließlich los.

"Ok... Danke....und...es.... es tut mir echt leid..."

"Schon verstanden. Jetzt geh zum Fussball und ich schau mal, was ich heut noch so treib", grinste er schräg und trat einen Schritt zurück, um ihm wieder mehr Platz zu geben.

Chris nickte und lächelte schief zurück.

"Bis später dann... und tu nichts, was ich nicht auch tun würde", scherzte er ein wenig.

"Kleiner, ich glaub, ich hab schon ein, zwei Sachen gemacht, die du nicht tun würdest. Wir sehen uns dann später", meinte er, drehte um und tappste mit nackten Füßen wieder Richtung Zimmer.

Chris sah ihm kurz nach, ehe er verschwand und  zu Toma ging, der unten auf ihn wartete.

Fußballspiel mit überraschender Wendung 

"Hey Toma... Danke das du mich abholst.."

Lächelnd trat Chris zu ihm. Zwar war er mittlerweile schon öfter bei dem Platz gewesen an dem die Spiele stattfanden, doch es war zu weit weg, um zu laufen oder um mit dem Skateboard zu fahren.

"Ach was, kein Problem. Immerhin kommst du da wegen mir hin", lachte dieser beim losfahren. Mit dem Auto waren die zwei Ruck Zuck da.

"Bleibst du das ganze Spiel oder musst du noch wo hin?"

Chris grinste ihn an und schüttelte den Kopf.

"Nein, ich muss nicht weg. Bin den ganzen Abend für dich da."

"Das freut mich", lächelte Toma und seine Augen strahlten leicht. Wer wusste schon, was der Abend noch bringt.

"So ich muss los, mich umziehen, wir sehen uns bei der Halbzeit", meinte Toma und stiegt, als er das Auto am Platz geparkt hatte mit seiner Tasche aus.

"Ja alles klar.. Bis gleich. Ich freue mich schon!", grinste er zurück und ging zu den Besucherplätzen. Er würde von der Bande aus zusehen.

Toma zog sich schnell um, dabei überlegte er das es nun langsam Zeit wäre. Ewig wollte er auch nicht mehr warten und offenbar vertraute und wollte Chris jetzt auch mehr, so wie der Kleine ihn immer anguckte. Grinsend lief er mit seiner Mannschaft ein und zwinkerte Chris zu.

Dieser winkte ihm etwas schüchterner und schon wurde Angepfiffen.

Aufgeregt begannen die anderen Zuschauer zu rufen und zu pfeifen. Chris selbst hielt sich da lieber zurück. Er wollte Toma einfach nur in Ruhe zusehen.

Das Spiel lief gut und in der ersten Halbzeit, machte Toma sogar die Vorlage für ein Tor. In der Halbzeit setzte er sich dann kurz ab und ging zu Chris.

"Na wie gefällt es dir bis jetzt?"

"Super!", lächelte er ihn breit an. "Deine Vorlage eben war der Hammer!", meinte er begeistert weiter. "Aber willst du nicht was trinken und dich drin ausruhen?"

"Danke für die Blumen. Ja mach ich gleich aber ich muss vorher noch was machen", lächelte Toma, lehnte sich dann zu Chris und küsste ihn in einem unbeobachteten Moment. Der Junge hat wirklich weiche Lippen, wie letztes Mal, dachte Toma an die Nacht zusammen mit Chris auf seinem Bett.

Chris wurde knallrot und erstarrte. Blinzelte ihn an und zog sich zurück.

"Toma!? W..wa...was!?"

Wieso tat er das? Hier waren doch so viele Menschen!? 

"Wieso hast du...?", stammelte er verlegen und sah ihn mit großen Augen an.

"Wieso nicht? Ich dachte, na ja das du das auch willst. Um ehrlich zu sein, als du dich damals betrunken hast, haben wir ein bisschen rumgemacht. Ich dachte, du hättest dich geschämt und es deshalb 'vergessen'. Also wollte ich dir noch etwas Zeit geben. Aber jetzt wollte ich dich eben gerne küssen. Ist das so falsch?", sah er ihn unschuldig an.

Verstehend nickte Chris und schüttelte dann den Kopf.

"Nein! Auf keinen Fall.. ich... ich war nur sehr.. überrascht...", gab er zu und lächelte dann. "Ich... ich mag dich sehr Toma.."

"Das freut mich, da ich dich auch mag. Hast du nicht Lust nach dem Spiel noch mit zu mir zu kommen. Ich mein, danach bist du erst mal weg, also können wir uns doch einen Abend mit Pizza und Filmen machen", schlug er ihm vor.

Sofort nickte Chris.

"Ja! Gerne!" 

Da war er sofort dabei. Morgen hatten sie ja nur zwei Stunden Schule, da konnte er sich das mal erlauben.

"Super", küsste Toma ihn schnell nochmal.

"Dann bis nach dem Spiel", rief er während er sich was zu trinken holte.

Verpeilt grinste Chris ihm nach und legte kurz seine Finger auf die Lippe. Er erinnerte sich schon an den Kuss, oder besser gesagt an die wilde Knutscherei vom letzten Mal, aber das war schon etwas her und dieser Kuss hier war vor so vielen Leuten. Da bildete er sich schon etwas drauf ein.

Toma freute sich natürlich das Chris endlich eingewilligt hatte. So würden sie endlich weiterkommen. Das Spiel lief gut und sie gewannen mit 2:1. Nach dem Spiel ging er sich schnell duschen und umziehen. Heute Abend würde sie sicher noch etwas mehr machen, als nur Pizza essen, dachte sich Toma. Allerdings war Chris eher der Jungfrauen Typ und somit machte er noch langsam. Als er alles wieder gepackt hatte, lief er zu Chris zurück.

"Da bist du ja.."

Chris ging auf ihn zu.

"Ihr habt echt super gespielt..", grinste er breit.

"Fahren wir gleich wieder zu dir? Bestellen wir uns was zu essen?"

"Danke", legte Toma einen Arm um Chris.

"Ja hab ich doch gesagt. Musst du noch Bescheid sagen oder hält dein Möchtegern Rocker es auch ohne dich aus", grinste Toma etwas spöttisch. Dieser Will würde ihm sicher nicht die Tour versauen.

"Hey", stupste er ihn an. "Nenn ihn bitte nicht so..."

Dann schüttelte er den Kopf. "Aber nein. Muss ich nicht. Er kommt schon klar. Er weiß ja, das ich bei dir bin, daher..."

Unschuldig hob Toma sofort die Hände und packte dann seine Tasche ins Auto.

"Na dann passt ja alles", grinste er und sie fuhren zu ihm.
 

Dort angekommen schloss er auf und legte seine Tasche erst mal ab.

"Such du schon mal aus, was wir essen."

"Ja mach ich."

Er nickte, ging ins Wohnzimmer und nahm sich den Flyer. Zuvor holte er jedoch erst sein Handy aus der Tasche und schrieb Will eine kleine SMS.

-Hey Will. Bleib über Nacht hier. Morgen nach der Schule sehen wir uns ja noch. HDL ;-P-

Er grinste und war gespannt was als Antwort zurück kommen würde, dann las er sich durch den Flyer.

Als Will das Handy rausnahm und das las war er natürlich überhaupt nicht erfreut, aber er schluckte seinen Ärger erst mal runter. Über das Schlusskürzel musste er grinsen.

-Alles klar. Schönen Abend noch. Morgen kann ich dich sogar mit dem Auto zum Flughafen fahren ;P IDA-, antwortete er ihm. Diese Kürzel verwendete Will zwar sonst nicht, aber grade war ihm eben danach.

Chris lachte auf, als er sah was Will geantwortet hatte und freute sich das er ihn zum Flughafen fahren würde. Und das mit einem Auto!

"Hey Toma. Ich hab mich entschieden!", rief er diesem zu und sah Richtung Küche, wo der Andere noch war.

"Ok ich nehm Schinken Pilze. Bestellst du grade?", rief er zurück und kam dann mit den Getränken raus. Filme lagen ja hier genug rum und seine Eltern waren nicht da.

"Ok. Mach ich..", nickte er, nahm das Telefon in die Hand und bestellte.

Toma ließ sich einfach neben Chris auf die Couch plumpsen und stellte die Getränke auf den Tisch. Danach strich er immer wieder über Chris Hand.

Lächelnd sah dieser ihn an.

"So ist alles bestellt", legte er das Telefon weg und sah dann zu den Filmen.

"Was wollen wir denn gucken?"

Immerhin hatte Toma eine ganz schöne Auswahl.

"Grade sehe ich dich ziemlich gerne an", grinste Toma und kam Chris noch ein Stück näher. War ja nichts verkehrt daran.

Sacht errötete Chris und er sah verlegen auf Toma's Brust.

"Schleimer...", murmelte er schmunzelnd. Natürlich bemerkte er das Toma näher kam, aber sollte er etwas tun? Er wollte ihn ja auch küssen. So hob er wieder seinen Kopf und kam ihm selbst leicht entgegen. 

Erfreut über diese Reaktion kam Toma ihm noch näher.

"Ist wahr", meinte er noch und küsste Chris dann erneut.

Dieser wurde noch roter und schloss seine Augen. 

Langsam legte er ein Hand um Chris Hüfte und zog ihn näher zu sich. Der Junge fühlte sich wirklich gut an, dachte sich Toma grinsend. Hoffentlich lässt er mich nicht ewig zappeln.

Nur ganz leicht keuchte Chris in den Kuss. Eine Hand legte sich auf Toma's Brust, die andere auf seinen Nacken.

Toma drehte sich ihm gegenüber und zog ihn noch näher an sich ran. So saß Chris fast auf seinem Schoß. Der verwandelte den Kuss in einen immer leidenschaftlicheren.

Leicht keuchte der Jüngere erneut in den Kuss. Das fühlte sich gut an und gleichzeitig irgendwie aufregend. Toma drückte Chris leicht in die Couch und krabbelte über ihn. Die Hand, die auf der Hüfte lag fuhr langsam unter Chris Shirt. Ihm schien das ganze ja zu gefallen, warum also nicht weitergehen?

Chris zögerte kurz, löste dann aber den Kuss.

"T..toma??", sah er ihn atemlos an.

"Ja?", atmete dieser genauso schwer. Was war denn jetzt kaputt?, fragte dieser sich.

"Wir.... wir überstürzten hier jetzt aber nichts, oder?", fragte er unsicher. Er wollte die Stimmung ja auch nicht versauen...

"Oh Sorry bin einfach so mit der Stimmung mitgegangen", kratzte sich Toma am Kopf.

"Ich wollte jetzt nicht zu schnell werden. Es kam halt einfach so über mich."

"Es war gut!", stieß er hektisch aus." Aber.. ich... ich willl dich lieber noch etwas mehr kennenlernen.. Weißt du ich... ich mag dich schon sehr und...naja ich.." 

Er wurde rot und sah weg.

"Hey", drehte er ihn an seinem Kinn wieder zu sich.

"Ist schon ok", lächelte Toma ihn entwaffnend an. Er wollte ja auch gerne etwas mehr Zeit mit Chris verbringen, schließlich mochte er ihn.

"Wirklich? Ich... ich komm mir gerade so blöd vor...", sah er scheu zu ihm auf.

"Ach was. Müssen ja nicht alle so wie dein Rocker gleich mit jedem sofort ins Bett springen. Auch wenn es verführerisch ist", zwinkerte Toma Chris zu.

Dieser lächelte schief.

"Sag so was nicht... bitte... ich weiß, ja du magst ihn nicht so... Ich versteh zwar nicht wieso.. aber... zieh nicht so über ihn her, ja?"

"Ok ok aber du hast doch selbst gesagt, dass er in letzter Zeit verdammt viel, na ja eben rumvögelt." Ein besserer Ausdruck fiel ihm leider nicht ein.

"Ja schon.... ich sag ja nicht das du Unrecht hast..", grinste er schwach.

"Egal reden wir nicht über ihn, sondern machen wir uns einen schönen Abend", wischte Toma Will aus Chris Gedanken. Der Kerl versaut mir hier sicher nichts. 

Die Pizza kam und zusammen machten sie sich noch einen schönen Abend und lachten sich bei den meisten Filmen halbtot. Schließlich gingen sie ins Bett.

Sie machten sich schnell fertig und legten sich dann in Löffelchenstellung hin.

"Gute Nacht Toma..." 

Toma kam ihm noch etwas näher und küsste seinen Nacken.

"Gute Nacht."

Mit Gänsehaut und klopfendem Herzen brauchte Chris etwas einzuschlafen. Doch irgendwann in der Nacht schaffte er es.

Die Nacht war ruhig und am nächsten Tag gingen sie zusammen in die Schule.

Abschied auf Zeit

Will stieg auf sein Motorrad und fuhr los. Louis war noch was dazwischen gekommen, aber er würde den Wagen noch rechtzeitig bringen. Vor seiner ehemaligen Schule parkte er vorm Tor, setzte den Helm ab, machte sich einen Zigarette an und wartete auf Chris. Es hatte ihm überhaupt nicht gepasst, das er bei Toma geblieben war, aber er konnte nichts sagen. Er hat versprochen sich aus Chris Beziehungen oder ähnlichem raus zuhalten.

"Hey Will!"

Chris kam auf ihn zu und winkte. Als Will Chris sah warf er schnell die Zigarette weg und grinste ebenfalls.

"Hey. Danke für's abholen..", grinste er.

"Na, das mach ich doch praktisch jeden Tag. Sorry Louis ist verhindert, aber bevor wir zum Flughafen fahren, bringt er das Auto noch vorbei", meinte er zu Chris und entdeckte dann hinter ihm eine unliebsame Gestalt.

Das Toma ihm folgte, wusste Chris nicht, sie hatten sie eben bereits verabschiedet.

"Gut wenn du dann soweit bist, Helm auf und wir verschwinden hier", nahm er Chris Helm und setzte ihm diesen auf den Kopf.

"Hey..."

Chris Kopf ruckte einmal nach unten, ehe er den Helm nahm und sich aufsetzten wollte, kam aber nicht dazu, da er ihm aus der Hand genommen wurde.

"Hey mein Kleiner..."

Unerwartet drehte Toma ihn zu sich und küsste ihn, vor Will's Nase.

Scheiße war doch zu langsam, seufzte Will innerlich und traute dann seinen Augen nicht. Was zur Hölle...?!

Chris riss die Augen auf, ließ es überrascht geschehen und wurde knall rot.

"Bis nächste Woche..."; flüsterte Toma ihm dann ins Ohr und verschwand ohne ein weiteres Wort.

"Äh..."

Als Toma dann endlich ging, verspürte Will das große Bedürfnis Chris an sich zu drücken und 'Finger weg!' zu rufen, ließ das ganze nach einem Kopfschütteln aber wieder.

Chris blinzelte und sah ihm sprachlos nach. Der hatte ja Nerven!

Mit roten Wangen zog er sich nun schnell den Helm auf und setzte sich vor Will.

"Kann los gehen..."

Leise fluchend und mit einem genervten Gesichtsausdruck setzte auch Will sich den Helm auf.

"Du musst doch hinter mich, Kurzer", verdrehte er die Augen, drückte Chris nach hinten und setzte sich vor ihm. 

"Oh..ahm..", verlegen sah er ihn an.

Dann nahm Will dessen Arme und schlang sie um sich, bevor er den Motor anmachte und mit lauten Aufheulen losfuhr. Dieses miese kleine Arschloch.
 

"Wollen wir noch zusammen essen?"

Chris zog sich den Helm vom Kopf und sah Will an. Gerade waren sie zu Hause angekommen.

Will hatte schwer an sich halten müssen, seine Wut nicht während der Fahrt raus zu lassen.

"Klar. Wie wäre es mit Fish n Chips. Ich glaube, du hast mir noch was zu erzählen", zog auch Will sich den Helm ab und sah Chris prüfend an.

"Ja das ist gut.."

Schlagartig wurde er rot bei der Bemerkung und kratzte sich am Kinn.

"Ja schon.. Beim.. Essen ok?"

Will nickte und sie gingen ein Stück die Straße runter zu einem Fish n Chips Laden.

"Mitnehmen oder hier essen?"

"Mitnehmen bitte.. Die letzten Stunden will ich hier zu Hause sein, ok?", lächelte er leicht.

Er nickte, bestellte und nahm das Zeug mit.

"Ich lad dich heute ein", grinste Will und sie gingen wieder zurück in die Wohnung.

"Oh wow. ich glaub ich sollte öfter nach Hause fliegen!", lachte er vergnügt und grinste ihn an.

"Haha sehr witzig", verdrehte Will die Augen und schloss ihnen beiden die Tür auf. Er stellte das Essen auf den Tisch, zog die Jacke aus und setzte sich dann.

"Also dann mal raus mit der Sprache."

Wieder wurde Chris sofort rot und sah verlegen weg.

"W..was meinst du??", tat er unschuldig.

"Christopher", betonte er den Namen über deutlich und verteilte das Essen. Dabei ließ Will ihn nicht aus den Augen.

"Mh.. Also... also ich bin jetzt mit ihm zusammen..."; nuschelte er und nahm sich schnell einen Becher um was zu trinken.

"Mit Toma", knirschten Wills Zähne leicht.

Bei dem Tonfall sah Chris ihn mit großen Augen an.

"Du weißt, ich mag und vertraue ihm auch nicht, aber ich hab versprochen mich aus deinen Beziehungen raus zuhalten. Und wenn du mit ihm glücklich bist, werde ich das auch tun. Vergiss bei all dem Verknallt sein aber deine Freunde nicht, ok?", grinste Will schief und nahm sich was zu Essen.

"Mach ich nicht. Keine Sorge"

"Na dann ist ja gut." Natürlich passte Will das ganze nicht wirklich, aber er hatte auch kein wirkliches Recht etwas dagegen zu sagen.

Er stupste ihn an. "In der nächsten Ferienwoche machen wir was zusammen ok?"

Toma war nämlich in einem Fußballcamp und so gar nicht da.

"Nur wir beide oder laden wir die ganze Truppe ein?", fragte er noch nach. Nur zu zweit wäre ja auch mal nochmal ne schöne Idee, dachte er sich.

"Das kannst du dir gerne überlegen. Mir wäre es egal.."

"Ok ich überleg mir was gutes. Werde mich die nächsten Tage ja erst mal langweilen ohne dich im Haus", lachte er und aß weiter. Es würde definitiv irgendwie ungewohnt für ihn werden.

"Ach komm schon. Das packst du. Und wenn du dir nen Mädel aufreißt...", zwinkerte er.

"Nein eher nicht. Die Uni ruft. Der Rockstar hat jetzt erst mal Pause. Außerdem brauche ich nicht immer sofort ein Mädel, wenn ich alleine bin. Ich bin jetzt auch nicht so der krasse Aufreißer", verdrehte Will die Augen.

"Oh ja klar", lachte er amüsiert und lehnte sich an ihn.

"Ich glaub, ich werd dich auch vermissen..." 

Überrascht sah Will zu ihm runter und legte dann einen Arm um ihn.

"Das will ich ja mal hoffen", lachte er.

Chris stimmte mit ein und sie ließen es sich schmecken.

Sie genossen das Essen und Will wäre am liebsten noch lange in dieser kleinen Umarmung mit Chris auf der Couch geblieben. Aber da brummte sein Handy. Louis schrieb, das er bald da sein würde.

"Ich glaube, das heißt du musst langsam deinen Koffer holen", legte er den Kopf auf die Couchlehne.

Chris sah auf.

"Was denn? Ist es schon soweit?"

Will nickte unwillig.

Er sah zur Uhr und seufzte.

"Oh... Schade..."

Chris stand auf und streckte sich.

"War doch gerade so bequem..."

Ja auch Will fand es sehr schade. Chris Gewicht hatte grade so schön auf ihm gelegen und schon war er wieder weg.

"Man muss immer aufhören wenn's am schönsten ist", seufzte er und setzte sich auch auf.

Chris nickte zustimmend.

Dann ging er davon, um seinen Koffer zu holen. Er hatte eindeutig weniger dabei, wie an dem Tag an dem er her gekommen war, doch er wollte ja auch nur eine gute Woche nach Hause. 

Als er alles hatte ging er wieder zu Will.

"Bin soweit..."

Will wollte sich grade eine anstecken, als es draußen hupte. Missmutig steckte er seine Zigaretten wieder weg.

"Na dann wollen wir Louis mal nicht warten lassen", lächelte er, zog sich Jacke und Schuhe an und nahm Chris Koffer. Definitiv leichter als vor einem Monat. So trug Will ihn ohne Probleme die Treppe runter.

"Oh danke.."

Auch Chris zog sich fertig an, zog die Tür zu und ging mit Will runter um Louis zu begrüßen.
 

Er warf Chris Koffer nach hinten und ging dann wieder zu Louis.

"Hey Mann, danke nochmal das du uns mitnimmst."

"Keine Ursache", winkte Louis grinsend ab.

"Danke Louis..."; grinste Chris ihn an. "Pass gut auf Will auf, solange ich weg bin, ok?"

"Ich versuchs", lachte er, als sie zu ihm ins Auto stiegen.

"Ich kann ja wohl auf mich selbst aufpassen", tat Will trotzig, Louis lachte und sie fuhren los. Schnell und perfekt pünktlich kamen sie beim Flughafen an.

"Ich bring dich noch rein", stieg Will mit Chris aus. Auch Louis stieg nochmal aus.

"Ich warte hier auf dich und dir wünsche ich gute Heimreise. Meld dich und komm gesund wieder", drückte ihn Louis einmal und ließ Chris dann wieder gehen.

"Ja danke. Und auch danke fürs fahren, Louis..", lächelte er ihn an und ließ sich von ihm drücken.

"Bis bald.."; winkte er ihm zu und betrat mit Will die große Halle des Flughafens.

"Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, das ich zu Hause war... Und ich frag mich auch was meine Eltern mir sagen wollen..."

Er sah zu Will, als ob dieser es ihm sagen könnte.

"Das kann ich dir auch nicht sagen, aber falls es was schlechtes ist, kannst du mich immer erreichen", fing Will an mit ihm deutsch zu sprechen.

"Nur damit du dich wieder an die Sprache gewöhnst", zwinkerte er ihm zu.

"Sehr nett von dir", lächelte er zu ihm auf. "Trotzdem bin ich immer noch überrascht wenn du Deutsch mit mir redest....", lachte er dann auf. "Du siehst halt nicht so aus, und jetzt nimm das nicht als Beleidigung hin..." stupste er ihn dann an.

"Tu ich nicht ich stecke eben voller Überraschungen", lachte er und sah zu den Tafeln hoch. Chris folgte dem Blick.

"Du musst langsam zum Boarding, aber ich hab noch was für dich", holte Will einen USB-Stick aus seiner Jackentasche.

"Ja stimmt. Es wird Zeit.... Was denn?"

"Du meintest ja mal, das du findest wir sollten auch mal was langsames spielen. Na ja ich hatte schon mal ein paar Songs geschrieben und aufgenommen, aber davon weiß niemand. Jedenfalls...also wäre cool wenn du mal rein hörst und mir sagst was du davon hältst", kratzte er sich leicht verlegen am Kopf.

Chris sah ihn mit großen Augen an.

"Echt? Cool.. dann hab ich ja auf dem Flug was zu hören. Danke!"

Er nahm den Stick an und stöpselte sofort seine Kopfhörer ein.

"Danke aber halt das noch geheim ok. Ich will erst mal nur deine Meinung hören", sagte Will und wuschelte Chris durch die Haare.

"Hey hey... ist ja gut...", lachte er und entzog sich dem tatschen lachend.

"Na dann noch einen Glückbringer", beugte er sich vor und küsste Chris auf die Wange. Deutlich länger und zärtlicher als normal.

"Mh..." 

Chris brummte verlegen und sah kurz zu Boden.

"Soll ich jetzt auch sagen das ich mir die Wange nie wieder waschen werde?", grinste er.

"Nein ich würde nie wollen das du mein Groupie wirst, ich mag dich lieber so wie du bist. Ich wünsch dir guten Flug,Christopher. Komm mir ja gesund wieder", flüsterte er an sein Ohr und stellte sich dann grinsend wieder hin.

Der Jüngere verzog leicht das Gesicht. 

"Nicht den Namen, Mensch...", beschwerte er sich leicht und sah dann mit roten Wangen zu ihm auf.

"Ich tu mein bestes...", nickte er und nahm seine Tasche neu in die Hand.

"Also dann...", druckste er herum.

"Möchtest du noch einen echten Abschiedskuss von mir? Kann ich dir auch geben", zuckte Will mit den Schultern.

Chris wurde nun knallrot.

"Bist du blöd oder was..." fauchte er verlegen.

"Nein ich bin heute in spendier Laune. Die paar Minuten bevor du fliegst, darfst du dir alles von mir wünschen, außerdem bist du so rot sehr niedlich", lächelte Will heute ausnahmsweise ganz sanft.

Schmollend blies er die Backen auf.

"Komm lass uns zum Einchecken gehen..."

Er ging voran. Was war nur mit Will los. Das war ja total peinlich.. Will lachte hinter ihm nur leise und folgte brav. Nach dem Einchecken musste Chris gleich in die Kontrolle.

"So ab hier musst du alleine weiter. Wir sehen uns in einer Woche. Vermiss mich nicht zu sehr und tu nichts was ich nicht auch machen würde", zwinkerte will ihm zu. Chris verdrehte schmunzelnd die Augen.

"Ach und grüß deine Eltern von mir und erzähl bitte nicht nur schlechtes über mich", grinste er schräg.

"Ja, ja. Du bist der reinste Engel..."

Chris drehte sich noch mal ganz zu ihm und drückte sich so fest er konnte an ihn. Will war doch überrascht, erwiderte die Umarmung aber mindestens genauso sehr.

"Bis in einer Woche...", flüsterte er an Will' s Ohr und ließ ihn dann schnell wieder los, um sich bei der Schlange der Kontrolle einzureihen. Will blieb stehen bis Chris durch war, doch bevor er durch die nächste Tür verschwand, pfiff er nochmal laut, wartete bis er sich umdrehte und hob dann grinsend eine Hand.Chris drehte sich um und lachte. Dann winkte er zurück und ging weiter. Er fragte sich was seine Eltern so dringend von ihm wollten.

Eine schlechte Nachricht kommt selten allein

Der Flug nach Deutschland verging reibungslos.

Chris wurde von seinem Vater herzlich in Empfang genommen.

"Dad!!"

Er rannte auf ihn zu und umarmte ihn.

"Christopher, mein Junge... Meine Güte, ist das lange her.."

Chris lachte.

"Ach komm schon. Es waren nicht mal zwei Monate..."

Heiko lachte auf. Sein Sohn hatte ja recht.

"Komm lass uns Nachhause..."

"Ja.. aber sag mal... Wo ist Mum?"

"Deine Mutter ist zu Hause."

"Ok?"

Chris war leicht verwirrt. Was war los, sonst hätte seine Mutter sich das nicht entgehen lassen.

Sie holten seine Koffer, verließen die Halle und gingen zum Auto.

Als sie Zuhause ankamen, wartete seine Mutter schon sehnsüchtig auf ihn.

"Christopher, da bist du ja wieder. Hach wir haben dich vermisst", umarmte sie ihn sofort, kaum das er aus dem Auto stieg. Sein Vater ging direkt zum Kofferraum und holte Chris Sachen.

"Hallo Mama..."

Er drückte sie fest an sich.

"Ich freue mich auch wieder hier zu sein.."

Sie gingen sofort in die Küche und Chris bekam etwas zu essen und zu trinken.

"Also erzähl schon. Wie ist es in London? Wie ist dein Betreuer und die Schule? Hast du schon Freunde gefunden?", plapperte seine Mutter wild drauf los. Sie wollte natürlich am liebsten sofort alle Einzelheiten wissen. Heiko setzte sich erst mal nur still an den Tisch.

"Mama ganz langsam...", lachte Chris und setzte sich bequem hin.

"London ist echt schön, nur die ganzen Kameras sind beängstigend... Mein Betreuer ist super und die Schule auch. Freunde habe ich schon gefunden. Sie spielen alle in einer Band.. Es ist echt große klasse. Danke nochmal das ihr mir das ermöglicht!!"

Er sprang wieder auf und drückte sie noch mal an sich.

"Ach Liebling das ist doch selbstverständlich", drückte sie ihn ebenfalls an sich.

"In einer Band also...aber sie nehmen jetzt keine Drogen und zu viel Alkohol und so etwas", wurde ihr Ton nervöser.

"Also bitte Jennifer. lass doch deine Vorurteile weg", seufzte Heiko.

"Entschuldige, das ich Angst habe. das mein Sohn ein schlechtes Umfeld hat. Eine Mutter sorgt sich eben", gab sie zurück.

"Keine Sorge, Mama... Alles ok. Sie sind ganz anständige Musiker... So mehr oder weniger...", lachte er dann. Wenn sie sie sehen würde, bekäme sie die Krise.

"Mehr oder weniger oje. Aber ich vertraue dir mein Junge. Würdest du uns vielleicht ein paar Bilder zeigen, auch wo du wohnst. ist es eine gute Gegend?"

"Na klar.. Hier.." Er reichte ihr sein Handy.

"Schau es durch... Aber sagt mal, was wolltet ihr mir sagen?" Seine Mutter sah sich die Bilder durch. Also zwei der Jungs sahen ja noch normal aus aber die Band an sich... War schon speziell.

"Das Mädchen hat ja blaue Haare", wunderte sie sich.

"Und wer von denen ist deine 'Gastfamilie' sozusagen?", lenkte seine Mutter von der Frage ab. Sie wollten ihren Sohn nicht gleich damit überfallen.

"Die mit den blauen Haaren ist Maria. Sie ist super nett. Ihr würdet sie auch mögen..", grinste er und zeigte dann auf Will.

"Hier.. das ist William. Also Will. Er mag seinen Namen nicht sonderlich...", erklärte er.

"Oh ein gutaussehender, junger Mann. Noch besser wenn er nicht in diesen Rockerklamotten ist. Sieht ganz anständig aus", lächelte sie zufrieden.

"Ja das tut er...", stimmte er sofort zu. Hier konnte er das ja.

"Jetzt lenkt aber bitte nicht ab..", meinte er weiter und sah seine Eltern ernst an.

"Oh ist er etwa dein neuer Schwarm?", fragte seine Mutter ungeniert weiter. Das Andere wurde überhört.

Chris wurde rot.

"Sch...schwarm? Mama! So was sagt man doch nicht mehr...."

"Aber so rot wie du wirst, hat deine liebe Mutter wohl recht. Du hast Gefühle für diesen Jungen", lächelte sie erfreut. Sein Vater klinkte sich weiter aus der Unterhaltung aus.

"G...Gefühle!?"

Seine Stimme überschlug sich leicht. Was redete seine Mutter denn da!?

"Papa!! Sag doch auch mal was!!"

"Also so wie du dich benimmst, könnte deine Mutter wirklich Recht haben", zuckte er mit den Schultern.

"Ist ja auch nicht schlimm."

"Papa!! Mensch!!"

Er schnaubte empört.

"Also... ich sag da jetzt nichts mehr zu. Jetzt seid ihr dran."

Beide sahen sich zum ersten Mal an und dann wieder weg. Was sollten sie tun? Er sollte es noch nicht wissen. Schließlich sollte er seine Tage hier genießen.

"Kommt schon... Was ist los? Wieso dieses Geheimnis?? Ist was mit Nadine?"

Er sah zwischen ihnen hin und her.

"Also du weißt ja das Oma schon im Krankenhaus lag", fing seine Mutter an. Sie ollte ihn dann doch nicht länger im Unwissen lassen.

"Und vorgestern...sie war ja auch schon alt...und da hat sie es einfach nicht mehr geschafft", wischte sie sich die aufkommenden Tränen weg und sah zu ihrem Sohn.

Chris blinzelte sie an.

"Was?", krächzte er leicht. "Oma ... ist tot?" 

Er sah zu seinem Vater, doch der nickte nur betroffen.

"A..aber... das... das kann nicht sein. Sie... sie hat versprochen zu warten bis ich zu Besuch komme!!"

"Christopher, die Ärzte haben alles versucht...und sie hätte dich gerne nochmal gesehen... Sie hat gesagt, wie stolz sie auf dich ist. Was für ein erwachsener Mann aus dir geworden ist", strich Jennifer ihm liebevoll über die Wange.

"Nein...", hauchte er. Tränen sammelten sich in seinen Augen. "Sie kann nicht... Wo.. wo ist sie jetzt?"

"Sie ist noch im Leichenschauhaus des Krankenhauses", erklärte ihm sein Vater.

"Wenn du sie nochmal sehen möchtest, können wir morgen hinfahren", lächelte er mitfühlend.

"Ja!"

Er nickte heftig und drückte sich dann an seine Mutter.

"Ich will nochmal zu ihr...."

"Dann machen wir das morgen, Liebling", legte sie die Arme um ihren Sohn. Hoffentlich könnte er das alles verkraften.
 

Den Tag, an dem er seine Oma, so blass und leblos gesehen hatte, würde Chris wohl nie wieder vergessen. Als er seine Eltern fragte, wann die Beerdigung sein würde, meinten sie in zwei Wochen. 

Sie erklärten sofort das sie ihm dieses Ticket ebenfalls bezahlen würden und er so auch kommen konnte.

Chris verbrachte die nächsten zwei Tage mehr zu Hause, als bei den Freunden, zu denen er eigentlich hatte gehen wollen. Doch sein Kopf war nicht frei genug dafür.

"So mein Liebling... Heute ist Donnerstag, morgen fliegst du wieder.. Was wünscht du dir zum Essen?"

Jennifer kam zu ihm und setzte sich neben ihren Sohn. Fest drückte sie ihn an sich. Es dauerte etwas bis Chris antwortete.

"WIe immer Mama...", murmelte er.

"Ok, mein Schatz...", lächelte sie, stand wieder auf und ging rüber um anzufangen zu kochen.

Nadine hatte in der Zeit oft versucht ihren Bruder aufzumuntern und mit ihm mal auszugehen, aber alles vergebens. Auch über London und seine neuen Freunde hatte sie nicht viel aus ihm rausbekommen. Der Junge war scheinbar jetzt ganz woanders.

"Hey Chris gibt's in London eigentlich auch ein paar süße Jungs vielleicht besuche ich dich dann mal", versuchte sie ihn etwas zum lachen zu bringen.

Chris zuckte mit den Schultern.

"Passt schon... musst du selber sehen...", murmelte er und kauerte sich wieder zusammen.

"Aber ich dachte, der eine aus der Band wäre so toll. Mama meinte, du würdest ihn sehr mögen", setzte sie sich neben ihren kleinen Bruder.

"Mh.. kann sein....", murmelte er weiter. "Will jetzt nicht dran denken...."

"Willst du diesen William nicht vielleicht anrufen? Vielleicht geht es dir dann besser", lächelte sie ihn ermutigend an.

"Mag nicht reden...", kauerte er sich mehr zusammen. Er wollte einfach alleine hier sein und an seine Oma denken.

Nadine seufzte und sah zu ihrem Vater, der auch nur mit den Schultern zuckte. So warteten sie bis Jennifer das Essen auf dem Tisch stehen hatte.

"Das Essen ist fertig", rief sie und alle standen auf um sich an den Tisch zu setzen.

Chris kam nur ganz langsam auf die Beine. Eigentlich hatte er ja gar keinen Hunger. Lustlos setzte er sich und starrte vor sich her.

Seine Mutter machte ihm lächelnd etwas auf den Teller.

"Na komm Chris, iss etwas. Du hast so wenig gegessen, nicht das du morgen im Flugzeug noch umkippst", lächelte sie ihn bittend an.

"Ich sitz da doch nur....", nuschelte er.

"Hör auf deine Mutter und iss etwas Junge", sagte sein Vater bestimmter.

Chris ließ die Schultern hängen und nahm die Gabel in die Hand. Doch er nahm nur ein paar Happen, ehe er sie wieder neben den Teller legte. Seine Mutter seufzte und das weitere Essen verlief still.
 

"Möchtest du noch was mitnehmen, wenn du morgen fliegst. Vielleicht etwas für deine Freunde", lehnte Jennifer später bei Chris Zimmer im Türrahmen.

"Mitnehmen?"

Chris sah auf. Er packte gerade wieder seine Tasche. "Was denn?"

"Keine Ahnung. Was würde ihnen denn gefallen, was sie in London nicht kriegen?", fragte seine Mutter ihn.

Er zuckte mit den Schultern.

"Hat Dad noch was von seinen Plektrun? Er hat doch so viele... Wenn ich da ein paar coole mitbringe, finden sie das vielleicht toll... Und ein paar Süßigkeiten... aber sonst..."

Er zuckte mit den Schultern.

"Ok dann hole ich die Sachen schon mal und du packst in Ruhe fertig", lächelte sie und ging weder nach unten.

"Und was sagt der Junge? Geht es soweit?"

Heiko kam ihr entgegen.

"Er sieht immer noch sehr niedergeschlagen aus. Meinst du wirklich wir sollten ihm den Rest auch noch sagen?", sah sie betrübt zu ihm.

"Er hat alles recht es zu erfahren...", meinte er knapp. Dann wand er sich ab. "Wenn du noch was brauchst, ich bin in meinem Büro."

Die Mutter nickte.

"Er würde gerne ein paar deiner alten Plektren für seine Freunde mitnehmen", meinte sie noch und ging dann runter ins Wohnzimmer.

"Aha?"

Heiko fragte sich wieso, doch er begab sich in sein Büro um welche zu suchen. Seine Mutter brachte Chris noch die Süßigkeiten bevor dann alle langsam schlafen gingen.
 

Am Morgen danach frühstückten alle noch zusammen. Nadine verabschiedete sich recht früh, da sie noch eine Verabredung hatte. Seine Mutter packte Chris noch was für unterwegs ein und sein Vater brachte bereits seinen Koffer zum Auto.

"Wieso kommst du nicht mit Mama? Hast du noch was vor?"

"Oh tut mir leid Schatz. Ich muss leider heute Morgen noch ganz dringen weg. Schreib uns wenn du gut angekommen bist und wann immer du willst. Wir lieben dich Christopher", drückte sie ihn nochmal fest an sich.

"Äh.. ja.. ok.. Schade..."

Chris seufzte leicht, schulterte dann seine Tasche und ging mit seinem Vater zum Auto, der ihn dann zu Flughafen brachte.

"Na dann Junge, sieht so aus als hättest du noch etwas Zeit", meinte sein Vater, als sie im Gebäude ankamen.

"Ja.. Bleibst du noch?"

"Klar.."

Heiko legte einen Arm um ihn und sie gingen langsam zum Einchecken. Als sie das hinter sich gebracht hatten,gingen sie zur Kontrolle.

"Hier mein Junge. Das sind noch die Plektren.. Für was willst du sie denn?"

"Na für die Band... Vielleicht finden sie das cool... und du spielst ja nicht mehr... also dachte ich..."

"Ich verstehe... Na, ich hoffe sie bringen Freude.. ich denke du musst jetzt rein."

Er sah auf die Uhr.

"Ok... Wir sollten mal mit dem Telefonieren anfangen, ok?"

"Das ist eine gute Idee mein Junge..Sag Bescheid, wenn du Zeit hast.."

"Ok"

Heiko umarmte seinen Sohn nochmals fest.

"Hab einen guten Flug."

"Danke Papa.."

Chris legte seine Tasche aufs Band und leerte seine Taschen. Dann ging er durch die Schleuse und drehte sich noch mal um.

"Papa?"

Sein Vater sah ihn so traurig an.

"Was hast du denn? Ich komm doch bald wieder."

"Ich weiß, Chris... Aber.... da ist noch was."

"Noch was? Was denn?"

Heiko seufzte schwer.

"Deine Mutter und ich trennen uns..."

"Bitte?"

Da musste er sich doch verhört haben.

"Wir lassen uns scheiden. Wir wussten nicht wie wir es dir sagen sollten, tut mir leid das du es jetzt erst erfährst..."

"Aber Papa... Jetzt!?"

Was sollte das denn!? Er konnte doch jetzt gar nicht mehr mit ihnen reden!

"Jetzt geh Chris. Es lässt sich nicht mehr ändern."

"Papa!"

"Nein. Jetzt geh schon!", meinte er nun strenger.

Chris was fassungslos. Was sollte er tun. Er nahm sich seine Sachen und sah nochmal zu seinem Vater, doch der war verschwunden.

"Papa!?"

Alles rufen half nicht. Heiko war weg. Total durcheinander musste er zum Flieger und setzte sich auf seinen Platz.

So hatte er sich das nicht vorgestellt!

Rückkehr mit Kummer

Am Flughafen wartete Will schon sehnsüchtig auf Chris. Außer das er angekommen war und um wie viel Uhr er ihn wieder abholen sollte, hatte er sich die ganze Zeit nicht gemeldet. Wahrscheinlich hatte er eine tolle Zeit dort gehabt. Will war auch nicht untätig gewesen. Er hatte die ganze Zeit für seine bald anstehenden Prüfungen gelernt. Aber jetzt war er schon ganz aufgeregt. Wieso auch immer, er konnte es sich selbst nicht erklären, aber der Kleine hatte ihm gefehlt. Er wartete jetzt direkt am Ausgang hinter den Kofferbändern auf ihn.

Chris hatte den ganzen Flug über versucht zu schlafen. Doch sein Kopf hatte ihn nicht gelassen. Verständlich, nach der Aussage seines Vaters. Wie hatte das passieren können? Er war nicht mal zwei Monate weg gewesen. Hatte sich bei seinen Eltern der Abstand schon vorher gezeigt und er hatte ihn nicht gesehen? Er kam einfach nicht auf des Rätsels Lösung.

Voll in Gedanken rempelte er immer wieder einen der anderen Passagiere an, als sie aus dem Flugzeug kamen. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Am liebsten wäre er ja gar nicht erst geflogen, doch sein Vater war ja einfach verschwunden. Doch was jetzt? Er wollte nicht einfach so dumm stehen gelassen werden. Er musste mit ihnen reden. Er würde das nicht zulassen. Seine Eltern sollten sich nicht trennen!

Endlich sah Will Chris aus dem Gate kommen, aber anstatt fröhlich lächelnd zu ihm zu kommen, starrte der Kleine traurig auf den Boden. Sofort ging Will besorgt auf ihn zu. Was war nur passiert.

"Chris!", rief er ihm zu.

"Wah!?"

Erschrocken drehte er sich zu Will um. Der sah ihn fröhlich, aber auch ein wenig besorgt an.

"Will...."

Er biss sich auf die Lippe und schmiss sich dem Älteren an den Hals.

"Es is voll Scheiße....", schniefte er leicht. Die nicht geweinten Tränen wollten nun raus.

Erschrocken fing Will ihn sofort auf und legte seine Arme um ihn.

"Hey Kleiner was ist denn los?", strich er ihm mit sanfter Stimme behutsam über den Rücken.

"Es is so scheiße… Oma ist gestorben… und jetzt lassen sich meine Eltern auch noch scheiden..."

ratterte er schluchzend runter und drückte sich fest an Will.

"Ja das ist scheiße", seufzte er und drückte ihn weiter an sich.

"Komm lass uns nach Hause, da mach ich dir meine spezielle 'super Tröster heiße Schokolade'", lächelte Will ihn lieb an.

Schniefend sah Chris zu ihm hoch und nickte. Ja, das hörte sich ganz ok an.

Will nahm Chris Koffer und legte den anderen Arm um seine Hüfte. So bugsierte er ihn aus dem Gebäude, ins Auto und zu ihnen. Eigentlich hatte er anderes für heute geplant, aber jetzt galt es erstmal Chris zu trösten. Das war oberste Priorität.

Chris blieb die Fahrt über stumm. Er musste sich erst einmal wieder in den Griff bekommen. Immer wieder putzte er sich die Nase, sah aber aus Verlegenheit nicht nochmal zu Will.

"Home sweet Home", öffnete Will dann oben die Tür und stellte seinen Koffer zur Seite.

"Auf der Couch ist eine Wolldecke. Setz dich erstmal", hielt er ihm lächelnd ein Päckchen Taschentücher hin und strich durch seine Haare.

Chris nickte und verschwand dorthin. Er kuschelte sich ganz klein zusammen und starrte ins Nichts.

In der Küche machte Will ihm seine super heiße Schokolade. Die bestand aus geschmolzener Schokolade, Milch, einem Schuss Baileys und ganz viel Sahne obendrauf. Sich selbst machte er einen Tee. Beides stellte er ab und holte noch May aus seinem Zimmer. Will stellte sie neben die Couch, ließ sich auf diese fallen und zog Chris zwischen seine Beine in meine Arme.

"Willst du mir genau erzählen was passiert ist?"

Weder sah er auf noch tat er sonst etwas, als Will wieder zu ihm kam. Er schüttelte den Kopf. Gerade mochte er gar nicht reden.

"Ok. Soll ich dir was vorsingen? Vielleicht tröstet das etwas", strich er über seine Wange und hob sein Kinn leicht zu sich.

"Du kannst heute weinen so viel du willst, du hast alles Recht dazu und ich werde dich deswegen niemals aufziehen. Es ist gut seine Emotionen rauszulassen", lächelte Will ihm ermutigend zu.

Chris nickte schwach. Wusste aber gar nicht wo er anfangen sollte. Er war selbst noch so verwirrt.

"Ok dann ein Song der dich aufmuntert", überlegte Will.

"Ich weiß, was hältst du von 'Somewhere only we know'?"

"Von... von wem is er?", fragte er schniefend. Das sagte ihm gerade nichts.

"Weiß ich grad auch nicht mehr aber hör zu. Er wird dir sicher gefallen", lächelte er ihn an. Will legte seine Arme mit der Gitarre um ihn, stimmte an und begann zu singen.

Chris schmunzelte traurig, kuschelte sich an ihn und hörte zu. Es klang wunderschön. Bei dem Refrain sah Will ihm immer deutlich in die Augen.
 

And if you have a minute, why don't we go

Talk about it somewhere only we know?

This could be the end of everything

So why don't we go somewhere only we know?

Somewhere only we know
 

Er endete mit dem letzten Akkord und strich eine Strähne aus Chris Gesicht.

"Fühlst du dich besser?"

"Ja... danke..."

Er lächelte nun leicht und schmiegte sich an Will. Dessen Wärme und Fürsorge taten ihm unfassbar gut.

"Gerne doch", streichelte er ihn weiter und platzierte einen Kuss auf Chris Stirn. Dann legte er die Gitarre weg und gab Chris stattdessen die Tasse.

"Das wirkt sogar noch besser als mein Gesang."

"Danke schön..."

Will kümmerte sich so sehr um ihn. Chris war ihm dafür unendlich dankbar. Tja und wo war Toma, super Freund, dachte Will abschätzig aber auch etwas triumphierend. Er hatte es ja immer gewusst.

Ich wäre viel besser für ihn geeignet...moment was?! , unterbrach er seine eigenen Gedanken und sah wieder zu Chris.

"Willst du jetzt vielleicht darüber reden? Ich bin für dich da, was auch immer es ist", versicherte er ihm.

Unsicherheit schimmerte in seinem Blick, doch eigentlich musste er an Will keinen Zweifel haben.

"Meine... Oma ist gestorben vor ein paar Tagen..." begann er langsam.

"Das tut mir leid...standet ihr euch nah?", fragte Will vorsichtig nach.

Ein zaghaftes Nicken war die Antwort.

"Sie war die beste Oma, die man sich wünschen konnte...."

"Bestimmt. Und dass sie dir fehlt verstehe ich. Sicher bekommst du für die Beerdigung ein paar Tage frei", streichelte er ihn weiter beruhigend.

"K..kannst du....mh.. nein schon gut..."

Er senkte den Blick.

"Nein was wolltest du fragen? Ich würde heute fast alles für dich tun", lächelte Will ihn an.

"Wobei nicht nur heute eigentlich", lachte er.

"Fast alles? Aber... wieso?"

Chris sah ihn fragend an. Wieso sagte Will sowas?

"Na weil du mir wichtig bist", meinte Will ganz unverblümt. Für ihn war diese Sache klar.

"Also um was wolltest du mich bitten?"

Chris seufzte und sah noch mal kurz weg, ehe er Will fest ansah.

"Kannst du mit zur Beerdigung kommen?"

Das überraschte Will jetzt doch etwas. Klar für ihn war Chris jetzt schon sowas wie Familie, aber das der Kleine ihn bei so etwas wichtigem dabei haben wollte, ehrte ihn doch sehr.

"Natürlich komm ich mit, wenn du mich dabei haben willst", lächelte er ihn sanft an.

"Wirklich!? Oh danke."

Mehr als erleichtert und erfreut sah er ihn an.

"Was war der Lieblingssong deiner Oma? Ich lerne ihn und spiele ihn da auch, wenn du willst."

Chris überlegte kurz, ehe er den Kopf schüttelte.

"Einen hat sie nicht, aber sie liebte alle Lieder von Elton John..."

"Ah vom großen englischen Meister der Gefühle. Sie hatte einen guten Geschmack. Dann such dir einen Song aus und ich werde ihn singen versprochen", legte er seine Arme etwas enger um ihn.

"Ich... ich kenne nicht so viele, aber... ich mag den von König der Löwen ganz gerne...", gab er mit roten Wangen zu.“Aber... der.. der von meiner Oma war ‚Sorry seems to be the hardest word‘...."

"Du suchst aus. Wenn du willst lerne ich beide. Allerdings kann ich kein Klavier spielen", kratzte er sich am Hinterkopf.

Chris senkte den Kopf. "Ich überlege es mir..."

Als Will ihn so sah mit seinem Kakao, konnte er nicht anders als ihn niedlich zu finden. Das nächste was er Tat war mehr Instinkthaft. Er küsste Chris Schläfe auf eine Weise, wie er es noch nie bei einem Mädchen getan hatte.

Im ersten Moment dachte Chris, er träumte, doch dann stolperte sein Herzschlag und er riss den Kopf hoch. Mit großen Augen sah er den Älteren dann an.

"Oh verzeih mir...du magst das ja nicht", sah Will fast verlegen zur Seite.

"Ich dachte nur grade irgendwie, dass du süß bist und dann...kam es einfach über mich."

Chris spürte genau wie er rot wurde und er sah zur Seite.

"N..nein... ist schon gut..." Will sah verwundert zu ihm. Er hatte mit Gezeter und Gemecker gerechnet. Nicht mit einer so niedlichen Reaktion.

"Niedlich", sagte er auf Deutsch und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. Chris wurde noch roter und schlug schwach nach ihm, dabei brummte er etwas in seinen nicht vorhandenen Bart.

"Jetzt trink deinen Kakao bevor er kalt wird", zwinkerte Will ihm zu.

Kurz streckte Chris ihm die Zunge raus, ehe er sich doch daran machte seinen Kakao zu trinken. Will fing an zu lachen, so wollte er Chris haben. Frech und stur.

"Schokolade bringt Glückshormone und der Alkohol bringt dich etwas runter. Ebenfalls ein Geheimrezept meiner Tante."

"Wieder von deiner Tante? Oh je... Ich müsste sie schon alleine deswegen kennenlernen, um mich dafür zu bedanken..."

"Sie müsste bald wieder von ihrer Lesereise zurück in London sein, dann stell ich sie dir vor. Sie ist Autorin", verkündete er stolz.

"Was!? Das auch noch!? Oh man oh man..." Fassungslos schüttelte er den Kopf.

"Ja von ihrer Seite kommt wohl meine künstlerische Ader...Von meinen Eltern werde ich sie wohl nicht haben", veränderte sich sein Lächeln für einen Augenblick.

"Aber sie ist wirklich cool, so ähnlich wie Rosi. Vielleicht etwas energischer", lachte Will dann.

"Hört sich gut an... Ich freue mich schon...", lächelte er leicht.

"Und schmeckt er dir?", nahm er sich jetzt auch seinen Tee. Da steckte dann doch der Engländer in ihm.

"Ja sehr gut, mir wird sogar wärmer...", erklärte er schief grinsend."Er tut gut...."

"Das freut mich", strich Will durch seine Haare.

"Auch wenn du es jetzt vielleicht nicht siehst, es wird besser werden. Notfalls hast du immer noch mich ok", lächelte er ihn warm an.

Chris sah ihn dankbar an. Er wüsste nicht was er gerade ohne Will machen sollte.

I'm still here

"Danke, das du dir das alles anhörst... und nicht schreiend davon läufst..."

Chris sah mit verweinten Augen zu ihm auf.

"Was wäre ich denn für ein lausiger Freund, wenn ich abhauen würde, wenn du mich brauchst. Gut, ich gebe zu, wir hatten einen scheiß Start. Ich hab dich nicht gemocht, du mich nicht und dazu hab ich dich auch noch grob behandelt. Dafür entschuldige ich mich auch ehrlich. Ich war ein großer Arsch. Aber jetzt ist es anders. Jetzt kann ich mich dich gar nicht mehr wegdenken", zog Will Chris etwas näher an sich.

Chris konnte nur nicken. Ja, das war am Anfang so gewesen. Doch sie hatten sich ziemlich schnell, sehr gut verstanden.

Bei Will's Worten wurde er etwas rot. Sie waren so unglaublich lieb und gut gemeint. Es war richtig gut sie zu hören.Will war doch etwas über sich selbst erstaunt, das er einfach so zugab ein Arsch gewesen zu sein. Normalerweise war er sturer. Aber jetzt gerade mit Chris in seinen Armen, war das egal.

Er braucht mich jetzt, war sein einziger Gedanke.

"Also...ich weiß das kommt jetzt blöd. Aber hast du dir die Songs angehört? Wenn nicht, versteh ich das voll, bei allem was bei dir los war. Ich könnte dir auch einen vorspielen. Der würde wohl ganz gut zu deiner Aufheiterung beitragen...vermute ich", wurde Will etwas unsicherer.

Chris schüttelte den Kopf. "Ich hab eines gehört, aber dann hatte ich keinen Kopf mehr dafür, entschuldige..."

Er  hatte doch versprochen sie zu hören.

"Hören wir sie zusammen?"

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", schüttelte Will den Kopf.

"Wie wäre es mit einem Privatkonzert für dich", stupste er ihn an. "Als Bezahlung reicht ein Lächeln."

"Wirklich!?" Erstaunt sah er ihn an.

"Wenn ich es doch sage", fing Will an zu lachen und schälte sich von Chris und der Couch. Statt May nahm er  jetzt aber seine rot-weiße noch namenlose Gitarre. Dann noch einen Hocker wo er sich drauf setzte.

"Ohne Mikro und ohne viel drumherum, präsentiere ich zum ersten Mal für dich einen langsameren Song, der dich vielleicht zum lächeln bringt. Wenn du  mich auslachst, schütte ich dir kaltes Wasser über", meinte er im Scherz und begann einen Song anzu spielen.

Chris lachte auf.

"Keine Sorge. Ich lache schon nicht." 

Dann hörte er ihm zu.
 


 

Been standing on my own 

For all this several years

And all i’ve ever known

Was how to hide my tears
 

But when I look into your soul

Hear there the echo howl

See alll the Demons that pestered me
 

When your eyes starts to tear

When your heart starts to fear

Remember those simple words

Hey Baby, I’m still here
 

I’m not going far away

Arrange everything to stay

The only thing I need

Is your smile 

Darling please
 


 

Nach dem ersten Refrain sah Will Chris in die Augen. Er wollte ihm jedes Gefühl das in diesem Song steckte noch deutlicher geben. Du bist nicht allein.

Chris Augen wurden immer größer. Das hatte er verpasst!? Das war ja mal total anders wie erwartet.

"Wow", wisperte er begeistert.

Will endete auf dem letzten Ton und sah dann wieder zu Chris.

"Das Mädchen, das dass zu hören bekommt, kann sich glücklich schätzen dir zu gehören...", grinste er ihn an.

"Na Krieg ich jetzt ein Lächeln ", grinste er ihn an. "Außerdem hab ich es grade dir vorgesungen und es sollte auch kein Lovesong sein. Es heißt einfach nur, egal wo man ist man ist nie allein", zuckte er mit den Schultern.

Sofort nickte Chris.

"Das hat man eindeutig rausgehört!" Er grinste ihn ehrlich an.

"Das wollte ich sehen", grinste Will zurück. Er war froh, das Chris wieder lächelte, stand ihm das doch viel besser. 

"Blödmann.."

Chris nahm noch einen Schluck.

"Die anderen Lieder, sind die genauso? Oder ähnlich?"

"Manche sind ähnlich, aber alle haben eine etwas andere Botschaft. Aber es ist kein Lovesong dabei. Um so was zu schreiben, müsste ich wohl wirklich daran glauben und das tue ich nicht richtig", setzte er die Gitarre ab und kam wieder zu Chris. 

"Ach ja..." Er seufzte. "Das Elend. Du hast es ja nicht so mit der Liebe..."

"Na ja, ich hab so was noch nie gefühlt. Deswegen glaube ich einfach nicht so dran", zuckte er mit den Schultern und quetschte sich wieder hinter Chris.

"Den Rest kannst du dir ja zum einschlafen anhören."

"Mh.. Ich glaube fest daran, das du das Gefühl irgendwann noch kennen lernen wirst", nickte er fest und sah zu ihm.

"Was macht dich so sicher?", legte er seine Arme erneut um ihn.

"Ich hatte schon so viele Mädchen...", seufzte Will und legte seinen Kopf auf Chris Schulter. 

"Ich weiß nicht was mich so sicher macht, aber ich hab da so ein Gefühl in der Magengegend. Außerdem würde ich dir sogar helfen..."

"Mir helfen? Nein, wenn du wirklich denkst das mir so was passiert, das lass ich es einfach auf mich zukommen. Ich bin ein Künstler, ein leidenschaftlicher Mensch. Wenn es passiert, passiert es", kuschelte er sich an Chris.

Dieser kicherte bei den Worten.

"Oh Mann. Ist ja gut du großer Herr Leidenschaft, hihi. Wie konnte ich das nur vergessen", sah er ihn feixend an.

"Hey seit du weg bist, hatte ich kein Mädchen mehr. Ich hab fast nur gelernt die ganze Zeit", gab Will zurück. Er hatte sich wirklich vorbildlich benommen die letzten Tage.

"Du meine Güte! Will! Bist du krank! So lange auszuhalten.." 

Er drehte sich um und sah ihn besorgt, aber doch mehr belustigt an.

"Jetzt stell mich nicht als männlich Hure hin. Wenn ich für Prüfungen lerne, kann ich keine Ablenkung gebrauchen", meckerte Will deutlich.

"Ich bin ein anständiger Kerl", beteuerte er natürlich. 

"Hey hey.. das hab ich gar nicht gesagt...", schoss Chris sofort zurück. "Das sollte nicht so rüber kommen. Tut mir leid."

"Schon gut. Ich weiß ja, das ich einen größeren...Verschleiß in den letzten Wochen hatte...wenn dich das nervt, dann fahr ich das auch wieder runter", sah er Chris ehrlich an. Schließlich war er sein Mitbewohner. Er hatte also das Recht was dagegen zu sagen.

Chris winkte schnell ab. "Ich mein, ich würde das nie machen. Aber es is dein Leben und ich schreib dir da sicher nichts vor. Wenn du das machen willst, dann... machst du es eben.."

"Glaub mir, ich hätte auch gerne mal eine funktionierende Beziehung. Aber ich bin offenbar ein Problemfall. Keine hat's lange mit mir ausgehalten und ich war immer irgendwie Schuld laut ihnen", zuckte er mit den Achseln.

"One-night-stands sind da einfacher."

"Mach dich nicht selbst runter. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn die anderen nur dir Schuld geben. Sie selbst waren bestimmt auch nicht besser, da sie sich nicht um dich bemüht haben." Er sah ihn ehrlich an. "Du bist zwar oft ein Dickschädel, aber sonst soweit ziemlich erträglich.."

Dann streckte er ihm frech die Zunge raus.

"Und du kannst ziemlich süß sein wenn du so was sagst. Danke Kleiner", strich er ihm über die Wange. Will sah ihn lange an. Eigentlich war Chris wirklich hübsch, dachte er sich und seine Haut, gab ihm ein angenehmes Gefühl.

Chris wurde leicht rot.

"Danke... Mh.. Ist mir schon fast unangenehm, wenn du so was sagst... Trotzdem fühlt es sich irgendwie gut an."

"Das freut mich...denke ich", lachte Will leicht.

"Wir sind schon ein komisches Gespann", küsste er ihn lachend auf die Wange.

Chris wurde nun Tomatenrot.

"Will!"

Wieso machte er das! Er hatte doch einen Freund! Bei dem Gedanken zuckte er leicht zusammen und sprang quasi auf.

"Ich... mh.. ich werd mal versuchen Toma anzurufen..."

"Hey was...komm schon Chris das war doch jetzt nichts...entschuldige", stand er mit auf und wurde dann etwas wütender. Tse, der wird sich wohl einen Scheiß dafür interessieren, dachte er sich.

"Schon gut..."

Er wand sich leicht ab und tippte an seinem Handy rum. Ob Toma jetzt überhaupt Zeit hatte? Oder würde er beim Training sein?

"Hallo", ging ein etwas abgehetzter Toma ran.

"Oh Hey Toma... Ich bin's... Bist du beschäftigt?"

"Ich komm grad vom Training, hab also etwas Zeit. Was gibts?", fragte er einfach. Will nahm währenddessen seine Gitarre und packte sie genervt zurück in dein Zimmer.

"Ach..n..naja.. Ich wollt dich einfach mal wieder hören... Immerhin haben wir uns eine Woche nicht gesehen.. oder besser gehört..."

"Ja stimmt schon, aber das ist jetzt auch nicht so lang. Außerdem warst du ja auch Zuhause."

Chris stutzte leicht. Eine Woche war ja nicht so lang?

"Ahm.. Ja stimmt, aber ich.. ich hab dich eben vermisst..."

"Das ist süß Kleiner...Hör zu die Jungs rufen mich grade. Wir wollten heute noch ausgehen, wenn also nichts wichtiges mehr ist, leg ich jetzt auf, ok? Kopf hoch hast mich ja bald wieder", lachte er. Im Hintergrund hörte man seine Mannschaft nach ihm rufen.

Chris schwieg kurz.

"Nein... Nichts wichtiges...", flüsterte er. Die Tränen kamen wieder hoch und er wand sich von Will ab. Der ging langsam auf ihn zu.

"Schönen Tag dir noch...", presste er hervor und legte auf, bevor Toma antworten konnte. Wild rieb er sich über die Augen. Nicht heulen Chris!! Kaum hatte er aufgelegt, schlang Will von hinten die Arme um Chris.

"Schhhh ich hab dich", streichelte er ihn und wieder holte den Satz immer wieder. Dieser Mitkerl! Grade hatte er es geschafft ihn aufzuheitern, da macht der Idiot alles wieder kaputt! Summend begann er den Refrain des Songs von eben nochmal zu singen.

Chris zuckte nur leicht zusammen und ließ den Kopf hängen. Still begann er zu weinen. Wieso tat ihm das so weh? Will's Wärme an seinem Rücken tat ihm jedoch gut. Eine Weile hielt der ihn einfach nur. Dann hob er ihn schließlich auf seine Arme und trug ihn in sein Zimmer. Das erste Mal das er ihn überhaupt hier rein ließ.

Diesmal klammerte Chris sich einfach an ihn, ohne sich zu beschweren. Dafür hatte er gerade einfach keine Kraft.

"Heute bekommst du das gute Bett. Keine Sorge ich rauche nie in meinem Zimmer", legte Will ihn sanft darauf ab und strich ihm dann eine Träne weg.

Er sah zu Will auf. Dieser war gerade so unglaublich gut zu ihm.

"Du weißt, das du so viel besseres verdient hast", flüsterte er Chris zu.

"Will...."

Er sah bittend zu ihm auf. Er sollte nicht immer so reden.

"Ich sage nur was ich denke. In einer Beziehung sollte man den Anderen nicht zum weinen bringen", strich er weitere Tränen weg und kam etwas näher zu ihm.

"Das hat er doch gar nicht... Er... er is halt beschäftigt..." , schniefte er.

"Du weißt, dass das Ausreden sind", legte Will seine Stirn an Chris.

"Ich will dich doch nur beschützen."

Chris sah weg und biss sich auf die Lippe. Wieso sagte Will nur so was? Und wieso raste sein Herz gerade so schnell? Ob Will das spüren konnte? Vorsichtig sah er wieder zu ihm auf.

Es war wie eine unsichtbare Kraft, die Will immer näher kommen ließ. Er konnte nicht sagen, was es war. Sein einziger Gedanke war, dass Chris nicht zu Toma gehörte. Dann lagen seine Lippen auch schon auf Chris und er schloss die Augen. Es war anders als ihr erster Kuss. Gefühlvoller und nicht durch einen Preis gebunden. Sein Herz beschleunigte sich unkontrolliert.

Chris wollte gerade fragen, wieso Will ihn so intensiv musterte, da spürte er schon dessen Lippen auf seinen. Sein Herz stolperte und raste dann in Lichtgeschwindigkeit weiter. 

Er wusste, er sollte das nicht tun und dennoch. Er wollte, es fühlte sich gerade so gut an. So tröstend. Auch seine Augen schlossen sich und er drängte sich gegen Will. Gerade wollte er mehr von ihm spüren.

Sanft schob Will sich neben Chris aufs Bett und legte seine Arme um ihn. Gerade war ihm alles so egal, besonders seine eigentliche Sexualität. Er fühlte einfach nur und Chris in seinen Armen fühlte sich gut an.

Chris klammerte sich an ihn fest. Ihm wurde immer wärmer. Das war so unglaublich gut.

Immer wieder wanderten Will's Hände über seinen Rücken. Sanft, beruhigend. Er wollte ihm Sicherheit geben.

Nur sehr langsam realisierte Chris, mit wem er sich hier überhaupt küsste. Auch wenn sich das hier mehr als gut anfühlte, löste er den Kuss.

"I..Ich..."

Er zog sich peinlich berührt zurück und sah ihn verlegen an. "Tut mir leid..." Er war immerhin mit Toma zusammen.

Will brauchte etwas, um das Geschehene tatsächlich zu realisieren.

"Nein Gott, scheiße...Es tut mir leid. Ich hätte das nicht tun dürfen", setzte er sich schuldig auf und rieb sich über das Gesicht.

"Auch wenn ich ihn nicht mag, hast du einen Freund und...glaub mir, ich würde dich nie ausnutzen. Ich...Es tut mir wahnsinnig leid", sah Will betroffen zu Chris. Was hatte er da nur angestellt.

Chris schüttelte den Kopf.

"Nicht doch... ich.. Es ist auch meine Schuld. Ich... ich hab mich mit reißen lassen... Und ich weiß doch, das du das nicht ausgenutzt hättest", lächelte er schief.

"Du... können wir jetzt einfach... schlafen? Ich... Ich bin fix und fertig...?" Er gab es vor Will nicht zu, doch sein Herz klopfte noch immer wegen dem Kuss. Er hatte ihm viel besser gefallen, wie es gut für ihn war.

"Ja klar natürlich...Ich schlaf draußen auf der Couch, wenn du mich brauchst", nickte er und wollte aufstehen. Auch sein Herz war noch nicht wieder in einem normalen Rhythmus.

"N..nein..."

Chris krallte sich an sein Shirt. "Bitte... bleibst... kannst du heute Nacht hier bleiben?"

Will sah ihm tief in die Augen und lächelte dann wieder. Wie könnte ich ihm das abschlagen, dachte er. Langsam nahm er Chris Hand in seine.

"Klar natürlich...Ist es ok wenn ich Oberkörper frei schlafe?", fragt er da trotzdem nach. Er würde sich da komplett nach Chris richten. 

"Klar...", nickte er und lächelte dankbar. Dann rutschte er zurück, um Will wieder mehr Platz zu geben.

"Ehm willst du sicher so schlafen?", deutete Will auf Chris volle Bekleidung, während er sich bis auf seine Boxer auszog. Aus dem Schrank kramte er einen Schlafanzug, der ihm etwas zu klein war und warf ihm aufs Bett. Dann drehte er sich um und zog seine eigene Schlafhose an.

"Mh?"

Er sah an sich herunter und lachte.

"Oh... Das hab ich gar nicht gemerkt..."  Er kratzte sich am Kopf.

"Ich sollte mich erst umziehen...."

Er krabbelte aus dem Bett.

"Zieh doch einfach den an, den ich dir hingelegt hab. Ich verspreche, ich guck nicht", blickte er nur kurz über seine Schulter und drehte sich dann wieder um.

"Oh..ok..."

Er nickte und zog sich um. Will konnte ihm ja nichts abgucken. Normalerweise hätte er sich nicht extra umgedreht, aber irgendwie kam es hier richtig vor.

"Bist du fertig?"

"Ja..."

Chris legte sich wieder ins Bett und sah zu ihm auf. Seine Sachen hatte er auf den Stuhl gelegt.

Will drehte sich zu ihm um, machte dann das Licht aus und schloss die Tür. Langsam stieg er zu ihm in sein Bett. Er legte die Decke über sie.

"Warm genug?"

Chris beobachtete ihn schweigend dabei und nickte auf die Frage.

"Ja, danke... Du strahlst eine ziemliche Wärme ab..."

"Danke", lächelte er leicht. Zwischen ihnen war eine handbreit Platz, damit sie sich auch ja nicht berührten. Es war fast zwanghaft. Doch eigentlich wäre Will ihm gerne etwas näher gekommen.

"Dann... schlaf gut...", murmelte der Jüngere und schloss die Augen.

"Gute Nacht, Chris", strich er ihm nochmal über die Wange, bevor er ihm den Rücken zudrehte und ebenfalls versuchte zu schlafen.

Neuer Tag, neues Glück?

Als Chris am nächsten Morgen aufwachte, lag er an Will's Brust gekuschelt da. Scheinbar hatte der Ältere sich in der Nacht wieder gedreht und sie waren zusammen gerückt.

Er blinzelte verschlafen und sah auf.

War Will schon wach? Er traute sich nicht zu fragen oder gar sich zu bewegen.

Will hatte es tatsächlich geschafft einzuschlafen. Das konnte er normalerweise nie wenn jemand mit ihm im Bett schlief. Als er morgens dann langsam aufwachte, spürte er einen warmen Körper an sich gedrückt. Er genoss das Gefühl und zog ihn noch enger an sich, streichelte über seinen Rücken. Es war ein schönes Gefühl.

"Ngh... W..will? Bist du wach?", fragte er dann irgendwann doch ganz leise. Er musste aufs Klo.

Blinzelnd wachte dieser langsam auf.

"Hmm...was is?", gähnte er laut und sah leicht verwirrt zu Chris runter. Was machte er in seinen Armen? Doch da fiel ihm alles von gestern Abend wieder ein.

"Oh sorry", war das einzige was er mit seinem schlaftrunkenen Kopf zustande brachte.

"Wieso entschuldigst du dich?" Er hatte doch gar nichts getan?

"Ich...na ja...weiß ich auch nicht genau", kratzte sich Will am Kopf.

"Ich muss mal kurz aufstehen, ja? Bleibst... du noch liegen?"

"Worauf du wetten kannst. Ist schließlich Samstag", lächelte er verpennt.

Er krabbelte über ihn hinweg, was eindeutig schwerer war als gedacht. Irgendwie kam Will ihm viel größer vor als er wahrscheinlich wirklich war, so berührte er mehr von ihm als er sollte, beim raus krabbeln.

"Sorry..."

"Keine Sorge ich bin nicht Berührungsscheu."

Schon verschwand er nach draußen. Im Bad erleichterte er sich und kam wieder. 

"Willst du noch weiter schlafen?"

Immerhin waren Ferien, da konnten sie das ausnutzen.

Will nickte und winkte Chris zu sich.

"Macht's dir was aus, nochmal in meine Arme zu kommen? Das war grad so gemütlich." Das dieser Satz mal von ihm kommen würde, hätte er wohl selbst nicht gedacht.

"Gerne.. ich fand es auch sehr gemütlich..." Er legte sich wieder neben ihn.

Will zog Chris einfach wieder an seine Brust. In seinem noch nicht wachen Kopf war das richtig. Und was sich so gut anfühlte konnte ja auch nicht falsch sein oder? Und so döste er wieder weg.

Chris schmunzelte und kuschelte sich an ihn.

Das nächste Mal wachte Will so gegen 11 Uhr auf. Auch seine Blase hielt es nicht ewig aus. Also wurde er blinzelnd wach und sah lächelnd runter zu Chris.

Dieser schlief unschuldig weiter, bemerkte nicht das Will aufgewacht war. 

Vorsichtig um ihn nicht zu wecken, stand Will auf und lief ins Bad. Nachdem er fertig war und sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, sah er langsam wieder klarer und erkannte die ganze Tragweite seines Tuns. Er hatte Chris geküsst...seinen Freund...der in einer Beziehung war...und ein Kerl.

"Fuuuuuck", stöhnte er gequält. Ok, ruhig bleiben. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, kam er wieder zurück und setzte sich zu Chris. Er weckte ihn nicht, sondern sah ihn nur an. Der Kleine war schon hübsch...für einen Kerl.

Chris rührte sich kurz darauf jedoch von alleine, gähnte einmal leicht und schlug dann die Augen auf.

"Ist was?", sah er zu ihm auf und rieb sich über die Augen. Wieso saß Will denn und lag nicht neben ihm?

"Hm oh nein. Keine Ahnung. Ich fand, du sahst grade schön aus", lächelte er schief. Oh Gott hast du das grade wirklich gesagt!!!, dachte er innerlich.

"Schön? Ähm... D..danke..."

Er kratzte sich am Kopf und sah verlegen weg, setzte sich dann aber auf.

"Etwas verspätet aber Guten Morgen...gut geschlafen?", fragte Will ihn ebenfalls verlegen.

"Dir auch guten Morgen... Ich hab gut geschlafen und du?"

"Ja interessanter Weise schon. Normalerweise kann ich überhaupt nicht schlafen, wenn jemand neben mir liegt. Nach dem Sex schlafe ich auch immer auf der Couch, wenn ich ein Mädchen mitbringe...aber mit dir. Ich weiß nicht. Ich wollte dich gar nicht mehr loslassen", gestand Will lachend und kratzte sich am Kopf.

"Ja .... mir geht's genauso.... ich.. hab echt gut geschlafen.. Eindeutig besser wie die letzten Tage..." Oder sogar wie bei Toma. Musste er sich eingestehen. 

"Gut." Ein etwas komisches, leicht betretenes Schweigen brach zwischen den Zwei aus.

"Also...Frühstück?", fragte Will dann einfach.

"Ja.. gerne.. ich geh nur erst ins Bad.."; stimmte er zögernd zu.

"Ok", nickte Will und ging schon mal in die Küche. Er entschied sich für Pfannkuchen.

Chris runzelte die Stirn. Irgendwas war komisch, doch wusste er nicht genau was. Er stand also auf und ging ins Bad. 10 Minuten später trat er zu Will in die Küche.

"Pfannkuchen sind gleich fertig. Marmelade und so kannst du ja rausholen", meinte Will und stellte dann einen Teller mit einem Stapel davon auf den Tisch. Kaffee hatte er sich auch schon gemacht.

"Ok, klasse..."

Chris stellte den Rest auf den Tisch und setzte sich dann. Er trank heute morgen Milch.

Sie begannen relativ schweigend zu frühstücken, bis Will dann nicht mehr konnte.

"Es tut mir so leid Chris. Der Kuss war nicht geplant...ich weiß doch das du mit Toma zusammen bist und normalerweise würde ich nie was mit vergebenen Leuten anfangen. Vielleicht solltest du das einfach vergessen", seufzte Will. Er fühlte sich über die Maßen schuldig.

Beinahe erschrocken sah Chris auf.

"Ahm... Ist... ich weiß. Ist schon ok..." 

Er winkte ab. Es hatte sich doch so gut angefühlt...

"Ich mein, klar ich mag ihn nicht und es war ja auch gut...aber ich hatte nicht das Recht dazu", senkte er den Kopf.

"Wenn du willst, wird er es von mir nie erfahren", meinte Will ernst. Er musste es irgendwie wiedergutmachen.

Chris blinzelte.

"Toma darf es nie erfahren... natürlich nicht ich... ich bin aber auch nicht unschuldig... Ich hätte... Stop sagen sollen..." Aber in dem Moment hatte er es nicht gekonnt. Dafür war es zu gut gewesen.

"Ok dann vergessen wir das irgendwie...und machen einfach weiter", räusperte Will sich und aß von den Pfannkuchen.

"Die sind mir echt gelungen", lachte er.

Chris sah ihn einfach nur an. Irgendwie kam ihm das falsch vor, auch wenn es richtig war. Der Kuss hätte niemals passieren dürfen.

Er seufzte lautlos und aß ebenfalls weiter. 
 

Das Essen verlief still. Keiner von beiden schien wirklich zu wissen, was er sagen sollte. Da setzte Will dann doch wieder an.

"Wie wäre es wenn wir heute in den Skaterpark gehen. Du skatest, ich begleite dich musikalisch", schlug er ihm grinsend vor. Schließlich wollte er Chris noch weiter aufmuntern.

"Musikalisch? Ja wieso nicht, so kannst du die Melody der Lieder üben", stimmte er nach kurzem Überlegen zu.

"Eben. Also iss auf und dann gehen wir los. Später können wir ja dann noch bei Rosi vorbei", wurde Will jetzt doch wieder enthusiastischer. Einfach weitermachen war das Motto.

"Das is eine gute Idee!" Und eine gute Ablenkung. So aß Chris auf und sie spülten schnell alles ab, ehe sie sich mit dem Bord auf den Weg nach draußen machten.

Will schnallte sich May in ihrem Kasten auf den Rücken und ging neben Chris her. Da schon Ende Oktober war, waren sie etwas wärmer angezogen. Immer mal schaute er zu Chris und dem Bord. Ob er sich auf so was halten könnte?

Chris schmunzelte leicht. Er freute sich zu fahren, das würde ihn mit Sicherheit ablenken. Kurz darauf kamen sie an und er sprang sofort auf und fuhr auf die Pipe.

Will sah ihm grinsend hinterher. Er war wirklich gut darin. So packte er seine Gitarre aus und legte den Kasten vor sich. Ein bisschen Kleingeld konnte nie schaden. Langsam stimmte er sich ein und begann dann zu spielen.

Chris verfolgte genau was Will spielte, hörte aber auch nicht auf mit dem Fahren. Er mochte es den Wind um die Nase zu spüren.

Immer wieder sah auch Will ihm beim fahren zum. Da fiel ihm ein Song ein, der grade vielleicht ganz gut passen würde. Ein paar Pennys hat er ja schon bekommen. Also stimmte er 'Touch the Sky' aus dem Film Brave an.
 

When cold winds are calling

And the sky is clear and bright,

Misty mountains sing and beckon, 

Lead me out into the light.
 

I will ride, I will fly,

Chase the wind and touch the sky,

I will fly, 

Chase the wind and touch the sky. 
 

Where dark woods hide secrets,

And mountains are fierce and bold, 

Deep waters hold reflections, 

Of times lost long ago. 
 

I will hear their every story, 

Take hold of my own dream,

Be as strong as the seas are stormy,

And proud as an eagle's scream. 
 

I will ride, I will fly, 

Chase the wind and touch the sky,

I will fly, 

Chase the wind and touch the sky. 
 

And touch the sky. 

Chase the wind, chase the wind.

Touch the sky.
 

Während dem Song waren ein paar Menschen stehen geblieben, die Will etwas mehr hinwarfen. Zum Schluss bekam er sogar einen kleinen Applaus und verbeugte sich dafür leicht.

"Vielen Dank."

Chris kannte den Song und sang innerlich mit. Er grinste während dem fahren und rollte zu Will, als dieser fertig war. 

"Hey.. sag mal willst du auch mal?" , deutete er auf sein Bord.

Sein Blick war eher skeptisch.

"Ich weiß nicht, ob ich dafür so begabt bin", kratzte er sich am Kopf. Das Gleichgewicht auf einem Motorrad zu halten war eine Sache, aber ein Skateboard?

"Ich halt dich auch fest..", erklärte er, auch wenn er wusste, dass wenn Will fiel, er eben auch fallen würde.

"Nein das verbietet mein Stolz. Wenn kriege ich das auch alleine hin. Pass du auf May auf", drückte er ihm die Gitarre in die Hand. So schwer konnte das doch nicht sein.

Chris grinste sofort und hielt die Gitarre fest. Das hatte er sich schon gedacht. Er trat einen Schritt zurück um Will Platz zu lassen.

Der starrte erst mal das Ding an. Kann doch nicht so schwer sein. So stellte er sich drauf und stieß sich ab. Grade als er dachte: geht doch, fiel er auch schon voll auf seinen Hintern.

"Ah Fuck! Scheiß Ding", begann er zu fluchen.

Chris eilte zu ihm.

"Will!! Alles ok!?"

"Ja und Nein. Mein Arsch tut weh und mein Stolz ist flöten gegangen", setzte er sich wieder aufrecht hin.

"Sieht einfacher aus als es ist."

"Entschuldige..."

Chris hatte ein schlechtes Gewissen. Er hatte ihn doch dazu gedrängt, oder?

"Das ist meine Schuld..."

"Ach quatsch du hast mich ja nicht auf das Ding gezwungen. Ich kann eben auch nicht alles, aber jetzt erstmal zweiter Versuch. Und da mein Stolz eh schon weg ist, kannst du mich bitte festhalten", lachte er verlegen auf und stand dann wieder. Oh das gibt böse blaue Flecken, fuhr er über seinen Steiß.

"Klar", grinste er schief und drehte die Gitarre auf seinen Rücken. Will stieg wieder auf und Chris hielt ihn fest. Ganz langsam ging er los, Will rollte neben ihm.

Der streckte seine Arme aus für mehr Gleichgewicht.

"Ich mach mich grade echt zum Affen oder?", sah er nicht zu Chris sondern stur grade aus. Bloß nicht nochmal hin knallen. Wenn Chris nämlich mit fallen würde, würde das auch seine Gitarre treffen. Und das wäre schlimmer als alles.

"Nein machst du nicht. Jeder fängt klein an, also mach dir keine Gedanken darüber..", lächelte er ermutigend zu ihm auf.

"Jetzt komm ich mir vor wie ein Grundschüler", verdrehte Will die Augen. Aber es ging langsam.

"Jetzt halt doch mal den Mund", lachte Chris amüsiert. Als er Will dann wieder los ließ, schaffte er es sogar alleine grade aus und eine kleine Kurve zu fahren. Dann stieg er aber wieder ab.

"Ok das war doch ganz gut", lachte er mit.

"Stimmt." 

Chris lachte auf.

"Wenn du so weiter machst, wirst du noch Profi", foppte er Will etwas.

"Ha ha sehr witzig Kleiner", wuschelte er ihm durch die Haare.

"Das nächste Mal geb ich dann mal eine Gitarrenstunde", hielt er seine Hand nach May auf.

"Oh je. Lass das lieber. Ich hab ungeschickte Finger..."

"Nein nein so kommst du mir nicht davon. Ich stand auf deinem Skateboard, da kriegst du das auch mal hin. Ich helf dir ja", zwinkerte er Chris zu.

"Ist ja gut", lachte er geschlagen. "Ich werd's versuchen. Aber ich weiß jetzt schon ,dass es sich schrecklich anhören wird."

"Nicht unter meiner Anleitung", meinte Will heroisch und setzte sich dann auf eine nahe gelegene Bank. Fehler.

"Sitzen auf hartem Untergrund streichen wir für heute erstmal", zog er scharf die Luft ein.

Chris verzog das Gesicht. Der Arme.

"Sollen wir besser wieder nach Hause?"

"Nein, wir gehen zu Rosi, da sitzt man auch weich", bestimmte er und packte seine Gitarre ein.

"Stimmt da wollten wir ja hin." Das hatte er schon wieder ganz vergessen.

"Mit dem erspielten Geld lad ich dich ein", grinste Will ihn an.

"Oh cool, das is super nett!!"

"Ja so bin ich halt", machte Will sein leicht arrogantes Gesicht. Zum Glück war es vom Park ja nicht so weit zu ihr.

"Spinner", grinste er und stupste ihn an.

Will stupste zurück und so kamen sie bei Rosi's an.

"Hallo schöne Frau da sind wir wieder", kündigte er sie an und trat an den Tresen.

"Hallo Rosi."

Chris stellte sich neben ihn und grinste die Dame an.

Vorsichtig setzte sich Will auf einen gepolsterten Hocker und verzog dabei das Gesicht. Rosi musterte ihn.

"Soll ich dir noch ein Kissen holen Schätzchen, dein erster Mann war ja nicht gerade sanft zu dir", fing sie an zu lachen.

"Sehr witzig Rosalin", stöhnte er etwas schmerzlich auf. Sie kam um den Tresen zu ihm mit einem Kissen.

"Hintern hoch", befahl sie ihm und er tat es. Schwupps hatte er ein weiteres Kissen unter dem Arsch.

"Besser?", fragt sie ihn lächelnd und Will nickte.

"Jetzt komm ich mir echt alt vor."

"Was ist denn überhaupt passiert?", sah sie die beiden Jungs an.

Chris beobachtete alles und grinste dann breit, als sie fragte. Doch Will sollte es selbst erklären.

"Chris hat mich zum Skaten überredet und ich bin auf meinen Hintern gefallen. Keine Sorge noch bin ich nicht an die Männer gegangen", lachte er scherzhaft.

"Er hat sich eigentlich ganz gut geschlagen...", erklärte Chris weiter.

Rosalin nickte verstehend.

"Ja als du mich festgehalten", deutete Will auf Chris.

"Ein Tee wäre jetzt also eine wunderbare Sache."

"Dem stimme ich zu.." Bei Will's Worten winkte er ab. Er hätte es bestimmt auch alleine geschafft.

"Alles klar. Bei Will kenn ich ja seinen Lieblingstee, aber was kann ich dir bringen Chris?", lächelte sie die beiden an. Sie wusste das Will sich normalerweise nie im Leben freiwillig auf ein Skateboard stellen würde. Was steckte also dahinter?

"Oh ich... ich würd gern einfach ein Wasser nehmen..."; lächelte er. Er hatte gerade keine Lust auf was anderes..

"Also wirklich da lade ich dich schon mal ein und du nimmst nur Wasser", lachte Will.

"Und außerdem ist es doch kälter geworden Junge, willst du nicht noch was zum aufwärmen?", redete Rosi ihm gut zu.

Chris grinste schief.

"Ist ja gut.. Dann nehme ich einen Erdbeertee mit etwas Zucker...", lachte er und setzte sich neben Will.

"Kommt sofort, Männer", pfiff sie fröhlich und ging los.

"Du bist heute ja ein ganz Süßer", lachte Will wegen der Teewahl.

Chris streckte ihm die Zunge raus und lachte dann leicht.

"Was denn", grinste Will. Da kam Rosi mit zwei dampfenden Teetassen wieder zurück und stellte sie vor ihnen ab.

"So bitte die Herren. Den Earl Grey für unseren Gentleman-Rocker und den Erdbeertee für seinen süßen Begleiter", kicherte sie und ging dann wieder zu den nächsten Kunden. Will musste mit aller Kraft das Grinsen unterdrücken.

Chris sah sie erst verdattert an und begann dann wieder zu lachen. Rosi war einfach genial.

Erst dachte er Chris würde sich wieder beschweren, dass er aber dann lachte, stimmte Will glücklich. Genau das wollte er das Chris heute tut. Einfach lachen und den ganzen anderen Kram vergessen.

Vergnügt nippte Chris an seinem heißen Getränk und sah dann zu Will.

"Was grinst du denn so?"

"Ach nichts. Freue mich einfach das du lachst", zuckte er mit den Schultern, ließ dann auch seinen Beutel abtropfen und machte sich, so wie es sich gehörte, etwas Zitrone rein.

Schmunzelnd nahm er das so hin.

"Ich hab den noch nie getrunken...", nickte Chris dann zu Will's Tasse. "Schmeckt der gut?"

"Na ja, er ist schon stark und erinnert an schwarzen Tee, nur mit der Zitrone ist er dann nicht mehr ganz so herb", schob Will seine Tasse zu Chris.

"Wenn du willst, probier."

Skeptisch sah er auf die Tasse, nickte dann aber.

"Ok... Mal sehen.."

Er hob sie hoch und nippte, verzog dann aber gleich das Gesicht.

"Bah.." Er stellt sie schnell wieder ab und schob sie zurück zu Will. Gleichzeitig schüttelte er sich.

"Ja ist nicht für jeden was", lachte er und nahm die Tasse wieder zu sich.

"Dafür ist deiner wahrscheinlich viel zu süß für mich", schüttelte auch er sich lachend.

Wieder streckte er ihm die Zunge raus. Dann trank Chris weiter.

Sie blieben gemütlich noch eine Weile dort und unterhielten sich bis sie wieder Richtung Heimat loszogen. Will schmierte sich zuhause erstmal sein blauverfärbtes Steißbein ein. Sitzen ging heute nicht mehr. Der Abend klang ruhig aus und den Sonntag lernte Will hauptsächlich und Chris half ihm etwas. In der folgenden Woche schrieb er dann die beiden Klausuren, während Chris sich auch mit Maria traf, um mit ihr was zu unternehmen und sich abzulenken. Louis stieß ebenfalls mal dazu. Freitag war es dann endlich geschafft und Will schleppte Chris mit in einen Kostümladen für die anstehende Halloweenparty.

Die Halloweenparty

"Ich zieh das nicht an! Kannst du vergessen!!"

Chris hielt Will das Kostüm erneut vor die Nase. Gestern hatte er ihn gezwungen sich das Teil zu kaufen, doch jetzt wo er noch einmal darüber geschlafen hatte, wollte er den Fummel nicht mehr anziehen.

"Nimm es und mach sonst was damit, aber ich weigere mich!"

"Och, jetzt komm schon. So schnell kriegen wir kein Anderes mehr für dich. Und mit uns Vampir sein wolltest du nicht. Außerdem sieht es s-...gut aus", kriegte Will grade noch so die Kurve. Er hatte Chris dazu überredet ein Werwolfskostüm zu holen. Das war aber eher die billig Variante gewesen. Ein braunes, buschiges Ohrenpaar, dazu passender Schwanz und Fellstücke, die er sich auf weitere freie Hautstellen kleben konnte. Ein paar kleine Fangzähne, die praktisch dieselben waren, wie seine Vampirzähne. Ein weißes Hemd mit tieferem Ausschnitt und eine graue Hose mit Hosenträgern. Fertig und er gab zu, es hatte schon ein bisschen mehr niedlich, als cool an Chris ausgesehen.

"Süß!! Du wolltest süß sagen!! Gib es zu!! Ich.. Ich zieh das nicht an! Das sieht einem Werwolf nicht mal ähnlich... Da sehe ich aus wie ein blöder Welpe!!", beschwerte der Jüngere sich weiter.

"Nein das wollte ich nicht sagen!", behauptete er entschlossen, auch wenn es gelogen war.

"Wenn wir einfach noch mehr Fell auf dich kleben und die Augen so ein bisschen blutunterlaufen machen...dann noch vielleicht deine Nägel schwarz und etwas Kunstblut...dann sieht das schon nach zähnefletschender Bestie aus. Vertrau mir."

Chris runzelte heftig die Stirn. Er war sich gerade ganz und gar nicht sicher.

"Vielleicht sollte ich heute Abend einfach nicht mitkommen....", murmelte er und ließ seine Arme sinken.

"Warum denn? Wir haben endlich wieder einen Gig und du kannst mal wieder dabei sein. Außerdem wird die Party bestimmt cool. Jetzt komm schon, Chris", sah Will ihn bittend an. "Tu mir den Gefallen. Ich versprech dir, du wirst Spaß haben", grinste er zuversichtlich.

Chris verschränkte die Arme.

"Ich hätte doch dieses blöde Vampirding nehmen sollen..."

Auch wenn ihm das zu groß war, aber darin hatte er wenigstens besser ausgesehen.

"Wie sagt man ihn Deutschland 'Hätte hätte Fahrradkette' also los. Lass uns uns jetzt umziehen. Maria und Charlie sind ja auch keine Vampire. Charlie ist praktisch Ians menschlicher Blutbeutel aber auf sexy, Maria ist eine Art Zombiegeist und du bist unser Werwolf", lachte Will und schob ihn in sein Zimmer.

"Mann... Will ich…"

Chris versuchte sich irgendwie zu weigern, doch da stand er schon im Zimmer.

Will machte die Tür zu und ging in seins um sich ebenfalls umzuziehen. Sein Kostüm bestand hauptsächlich aus einer schwarzen Lack-Lederhose mit einem Gürtel voller Kreuze. Die hatte er auch an den Ohren. Kein Oberteil nur viel weißes Körperpuder um seine Haut heller zu machen. Die passenden Silberketten, die er sich um den Hals hing und einen langen schwarzen Mantel, der fast bis zum Boden ging. Auch hier waren viele Schnallen dran, wie an den Stiefeln. Dann noch die spitzen Zähne und dann ging er für den Rest erst noch ins Bad.

Chris musste sich selbst erst gut zu Reden, ehe er sich ans Umziehen machte. Nur beim Fell ankleben brauchte er Hilfe, also ging er zum Bad, da er dort Will hörte.

"Du musst mir helfen...", klopfte er an.

"Dachte ich mir schon, komm rein", rief Will ihm zu, der grade dabei seine Augen rot zu umrunden.

Der junge Werwolf seufzte und öffnete die Tür.

"Wehe du lachst...", brummte er und stellte sich zu ihm. Will drehte sich zu ihm und grinste froh.

"Siehst du, sieht doch gut aus", klopfte er ihm gegen die Schulter.

"Und jetzt gib mir mal dein Fell und den Kleber", hielt er die Hand auf. Durch das fast weiße stachen seine Muskeln auch etwas hervor und vor allem auch sein Becken, da Will's Hose ziemlich tief hing und man so auch mehr als sonst von seinem Tribal sah.

"Hier...."

Chris reichte ihm die Tube und sah dann in den Spiegel. Er sah doch total lächerlich aus. Wieso ließ er sich nur auf so einen Blödsinn ein. In Deutschland hatte er diesen Tag auch nie Beachtung geschenkt.

"Jetzt guck nicht so grummelig. Wenn du mich beißt, sterbe ich noch", grinste Will ihn breit an, das seine Zähne hervor traten

Chris verdrehte die Augen, wegen des Witzes und hielt dann still. Will nahm die Fellstücke und klebte sie in seinem Ausschnitt und an den Händen fest. Dann nahm er noch Chris Kragen hoch und lackierte seine Nägel schwarz.

"So jetzt noch Augen und Zähne", schminkte er ihn leicht und gab Chris die spitzen Zähne, die er sich mit Haftcreme über seine eigenen Eckzähne stülpen sollte.

Er nahm die Zähne und klebte sie an. Dann biss er ein, zwei Mal zu, um sie zu testen.

"Und?"

"Ich finde, du siehst stark aus, fast schon aufreißerisch", begutachtete Will sein Werk. Zwar war Chris noch ein wenig süß, aber nun sah er wirklich wie ein Werwolf aus. Für Schwule muss er so wohl wirklich attraktiv aussehen, sah Will ihn vielleicht etwas länger an als normal.

Chris verdrehte die Augen und seufzte.

"Na, wenn du meinst.."

"Und was sagst du zu mir", präsentierte sich Will. Seine Tattoos stachen noch mehr heraus, als sonst auf der weißen Haut.

"Du siehst klasse aus... Ein richtig geiler Rockervampir...", meinte er ehrlich. Er sah wirklich verdammt gut aus. Leichte Röte stieg seine Wangen empor, doch das versuchte er zu ignorieren.

"Wow, ich glaube so viele Komplimente hab ich noch nie von dir bekommen. Danke", lachte Will beschwingt, checkte sich nochmal im Spiegel und ging dann wieder in sein Zimmer rüber.

"Dann kommt heute definitiv die Bastards Gitarre mit. Die haben sie mir alle zu unseren ersten richtigen Gig geschenkt", erzählte er stolz. Wie bei May war auch hier der Name unten in die schwarze Gitarre eingeritzt. 'The Bastards'.

Chris grinste leicht und folgte ihm.

"Na, dann ist ja jetzt alles perfekt... Sollen wir dann auch schon los?"

"Nein, wir warten auf Louis. Sonst frieren wir uns draußen noch den Arsch ab. Nach Hause kommen wir dann schon mim Taxi", zwinkerte er Chris zu. Keiner von ihnen würde heute Abend wohl noch fahren können.

"Alles klar. Ich bin gespannt wie die Anderen aussehen werden."

"Bestimmt schaurig schön", lachte er, als es auch schon klingelte.
 

"Wenn man vom Teufel spricht", zog sich Will den Mantel an und nahm die Gitarre.

"Hast du alles?"

Chris lachte auf.

"Ja ich hab alles...""

Was sollte er auch schon groß mitnehmen?

"Auf geht's"

Er öffnete die Tür und trat raus. Sie liefen zusammen die Treppen runter, wo Louis im Wagen wartete. Will reichte Chris die Gitarre auf die Rückbank. Wie Will war auch Louis ein Vampir, auch wenn er etwas anders gekleidet war.

"Hey Louis.. Alles klar?"

Chris sah zu ihm und grinste. Er sah genauso cool, aus wie Will.

"Jo und bei dir? Geil das du wieder dabei bist. Na dann kann die Party ja steigen", fuhr Louis lachend und heulend los.

"Hey hey Chris ist der Werwolf", lachte Will mit.

"Aber wirklich!", lachte er auf und heulte dann. Da fingen sie alle zusammen an zu lachen. Auf dem Weg sammelten sie dann auch noch Ed ein. Ebenfalls Vampir.

"Hab ich was verpasst?", sah er verpeilt in die grinsenden Gesichter um sich herum.

"Nur mein geheule", meinte Chris vergnügt.

"Oh nice Mann. Du bist ja ein Werwolf", sah Ed zu Chris. "Echt cool", grinste er.

"Danke sehr", grinste Chris zurück.

"Holen wir noch wen ab, oder sind sonst schon alle da?", fragte Chris dann die beiden, die Vorne saßen.

"Die anderen müssten schon alle da sein. Ian und Charlie kommen immer zusammen und Maria ist für den letzten Check, als unsere Managerin immer schon etwas früher da", erklärte Will ihm. Eine viertel Stunde später waren sie dann auch schon da. Das 'Black Eye' sah schon von außen ziemlich düster aus.

"Cool.. ich bin irgendwie ziemlich aufgeregt...", gestand Chris ein wenig verlegen. Irgendwie war das doch peinlich, oder?

" Ach das wird schon. Halt dich einfach mich", grinste Will Chris an und legte ihm einen Arm um die Hüfte. Zusammen gingen sie rein und es war schon viel los.

"Ja ist gut", lachte der Jüngere auf und sah sich ebenfalls um.

"Wow. Die Party scheint gut besucht zu sein...", stimmte er gut gelaunt an.

"Aber wirklich", pfiff Will durch die Zähne. Sogleich kamen die anderen drei der Truppe auf sie zu.

"Hey da seid ihr ja", rief Maria glücklich. "Also ihr seid die dritte Band nach der da. Das heißt, erstmal können wir noch feiern." Natürlich waren davon alle begeistert.

Chris umarmte sie und sah nur kurz grüßend zu Ian und Charlie.

"Wartet! Chris war noch auf keinem Foto von uns", warf Charlie ein.

Auf Charlies Worte runzelte Chris die Stirn, was war der so begeistert von der Idee?

"Da hat er Recht und als echter Bastard wird's Zeit", klopfte Will ihm auf die Schulter. So schleppten sie ihn mit zur extra aufgestellten Fotowand. Ein wenig widerwillig folgte er.

"Muss das echt sein?", fragte er nur zur Sicherheit noch mal nach. Konnte ja nicht schaden.

"Jetzt stell dich nicht so an. Sieh es als schaurig schönes Familien-Foto an", lachte Will und sie stellten sich alle hin. Natürlich versuchten sie alle irgendwie coole und gruselige Posen anzunehmen.

Chris machte ein halb belustigtes, halb gequältes Gesicht.

"Na darf ich den Werwolf beißen", beugte sich Will zu Chris Hals.

"Was!? Will!!" Er wurde leicht rot, drehte seinen Kopf aber so, dass der Vampir genug Platz hatte.

"Na komm schon, Wölfe müssen ihre Zähne blecken oder heulen", schmunzelte Will und berührte Chris dann grade so mit seinen weißen spitzen Zähnen. Lachend sah er dabei in die Kamera.

Anstatt zu heulen, schaffte Chris es nicht ein Schaudern zu unterdrücken und noch etwas roter zu werden. Will spürte das natürlich, dachte aber das Chris nur nervös sei. Knips und das Bild entstand. So löste sich Will wieder langsam und jeder bekam eine Kopie ausgedruckt. Da tippte jemand Chris auf die Schulter. Es war Charlie.

Chris Herz klopfte laut und so erschrak er.

"Wah!?"

"Kann ich kurz mit dir reden? Ich verspreche, ich mach auch nichts. Kann nicht riskieren das Ian aus der Band fliegt", hob er die Hände.

"Ahm... ok?", fragend sah er Charlie an und folgte ihm dann. Will sah ihnen nach, aber er vertraute Charlie wieder. Sie gingen in eine etwas ruhigere Ecke.

"Also ich weiß, wir hatten einen Scheiß Start und Ian, aber vor allem ich fühlen uns immer noch mies deswegen. Ich würde gerne einen neuen Versuch starten. Vor allem weil du der Band und besonders Will so gut tust", lächelte er ihn ehrlich an. Mehr als erstaunt sah Chris Charlie an.

"Äh.. ok?" Er war zu verwundert um ordentlich zu Antworten.

"Weißt du, sie entspannen sich alle so vor den Auftritten wegen dir, ich hab das nie geschafft, nicht mal mit nem Blow bei Ian. Aber du entspannst Will und damit alle anderen, das ist echt cool", senkte Charlie leicht den Blick.

"Echt?? Wow...Ahm... Das... das ist mir nie wirklich aufgefallen...", kratzte er sich am Kopf.

"Ist aber so. Du hast echt großen Einfluss auf ihn", nickte er und knabberte dann unsicher an seiner Lippe.

"Also wir sind jetzt beide Bastards. Das heißt selbst wenn ich dich hassen würde, was ich nicht tue, werde ich immer hinter dir stehen. Aber eigentlich mag ich dich ganz gerne", reichte Charlie Chris die Hand. Nun noch mehr erstaunt sah er auf Charlies Hand. Träumte er gerade?

"Und mal ganz unter uns, läuft da was zwischen dir und Will? Ich mein, eigentlich ist er ja ne Hete, aber vielleicht hast du ihn ja umgepolt", zwinkerte Charlie ihm zu.

"Charlie!?", fauchte Chris schon fast. "Ich bin mit Toma zusammen. Will ist... ja nett und so, aber ich glaub kaum, das der sich für mich interessiert..." Er sah kurz zu dem Vampir. Auch wenn er schon verdammt gut aussah. Sofort hob Charlie wieder die Hände.

"Tut mir leid. Hab halt nicht so viele normale Freunde, die auch Homo sind, mit denen ich über sowas reden kann. Aber Will interessiert sich total für dich. Also ich weiß jetzt natürlich nicht in welche Richtung sein Interesse geht, aber bei Bandproben oder so redet er immer wieder über dich", versicherte ihm der Silberhaarige.

Chris schnaubte leicht. Das konnte er sich zwar vorstellen, aber da würde er nie über ihn schwärmen... oder doch?

"Also ich weiß, das wir noch keine Freunde sind, aber wir gehören zur selben Familie. Und Ian ist auch absolut normal und harmlos. Also Frieden?", hob er wieder schüchtern die Hand zu ihm.

"Mh... Ja... ok.. Frieden..." Er nahm die Hand an und schüttelte sie. Was blieb ihm auch anderes übrig.

"Geil! Super! Danke", fiel Charlie ihm dann doch stürmisch um den Hals und lief dann wieder lächelnd zu Ian. Da kam Will von hinten zu Chris. Dieser stand noch immer überrumpelt mit erhobenen Händen da und blinzelte.

"Ich bin erleichtert, dass ihr euch jetzt irgendwie versteht. Ich hab gemerkt, dass du die zwei immer noch meidest. Dabei sind sie wirklich cool, auch wenn euer Start absolut daneben war."

"Wah!!" Erschrocken wirbelte er zu Will herum.

"Was... Wo!? Wo kommst du denn jetzt her!? Hast du uns belauscht!?" Mann das wäre total peinlich! Will schmunzelte bei Chris erschrockenem Ausdruck.

"Nein aber ich wusste, dass Charlie schon seit Wochen überlegt, wie er sich bei dir entschuldigen kann. Ian hat das wahnsinnig gemacht, auch wenn er sich auch schuldig fühlt. Deswegen hab ich vermutet, dass es um das ging. Oder irre ich mich?", musterte ihn Will forschend.

"Ne du liegst richtig... Er hat sich entschuldigt und wir... haben jetzt Frieden.... Ich hoffe, das bleibt auch so… mittlerweile sollte er ja wissen, dass ich... mit Toma zusammen bin...", sah er zu Boden und nuschelte den Rest des Satzes.

"Das freut mich echt, hab mir schon Sorgen gemacht...Ja glaub mir, dass wissen alle in der Band", wurde Will's Ton missbilligender. Dann schüttelte er einmal den Kopf und holte aus seiner Hosentasche wie üblich die Zigaretten raus.

"Hier. Keine Drogen vor einem Gig. Deswegen darf ich jetzt auch noch nicht trinken. Also würdest du mit diesem armen Geschöpf der Nacht tanzen?"

Chris lächelte schief. Er hatte genau gehört wie Will sich angehört hatte.

"Klar... Rocken wir die Tanzfläche…", lachte er auf und stupste Will an. Dann ging er an ihm vorbei Richtung Tanzfläche. Will folgte ihm lachend. Auch die anderen hatten sich dort schon eingefunden. Sogar Eddy. Alle amüsierten sich riesig. Auf die Mädchen, die Will schöne Augen machten, achtete er überhaupt nicht. Seine Augen hingen mehr an Chris und seinem fröhlichen Lachen.

Der Jüngere unterhielt sich noch mit den Anderen, ehe die Musik von neuem begann und sie alle anfingen zu tanzen. Die Musik war poppig, doch an manchen Stellen passend zum Thema düster. So würden sie auch spielen. Irgendwann kam dann ein langsameres Lied. Charlie und Ian verfielen sofort in einen Schmusetanz. Chris sah stirnrunzelnd zu ihnen und dann wieder zu Will. Wollte der etwa auch?? Aus einem ihm unerfindlichen Grund zog dieser tatsächlich Chris zu sich.

"So allein hier? Ich will den Wolf ja nicht zum Heulen bringen", grinste Will ihn an. Chris konnte nicht anders als lachen.

"Du bist echt ein Trottel..." Dann begann er sich leicht zu bewegen. So nahe an Will zu stehen, fühlte sich gut an.

"Vielleicht", lachte Will mit und legte einen Arm leicht um Chris Hüfte. Maria und Louis staunten nicht schlecht bei dem Anblick. Ian und Charlie grinsten nur und Ed war auf dem Klo. Will bewegte sich weiter mit Chris, aber nicht auf total sexy Weise. Es war fast unschuldig. Chris legte seine Hände auf Will's Schultern und bewegte sich mit. Das fühlte sich gut an.

Das er jemals so mit einem anderen Kerl tanzen würde, hätte Will nie im Leben gedacht, aber bei Chris kam es ihm nicht komisch oder falsch vor. Sondern es war einfach schön. Er genoss den Moment und vergaß den Rest um ihn.

Chris genoss den Moment ebenfalls und erschrak zu Tode, als sich plötzlich ein weiteres Paar Hände um seine Hüfte legte und er an den anderen Körper gezogen wurde.

"Hallo mein Kleiner... Ich bin wieder da"

Störenfried

"Hallo mein Kleiner.. Ich bin wieder da.", flüsterte er Chris ins Ohr.

Die Stimme war unverkennbar. Durch den Ruck hatte er Will loslassen müssen. Dieser hatte Toma nicht gesehen und wollte Chris beinahe mit einer saftigen Bemerkung zurückziehen, als er sah wer vor ihm stand. Der Abend hätte so toll werden können, dachte er sich, als seine Augen sich verdunkelten. In seinem Blick war deutlich mehr Wut und sogar Hass als sonst.

"Da du nicht mehr allein bist, kann ich ja gehen", ließ er seine Zähne aufblitzen, drehte sich dann um und ging zu Louis, der das ganze Kopfschüttelnd beobachtete. Toma war eine Art Geist oder Zombie Fußballer. Absolut unkreativ und auch noch schlecht gemacht, wie Will fand. Und er durfte jetzt nicht mal trinken.

"Das war ja mal ne interessante Vorstellung", lehnte sich Louis an die Wand neben ihn.

"Will..!!" Chris wollte ihn zurückhalten, wusste aber nicht wie, ohne das es falsch rüber gekommen wäre. So drehte er sich in Toma's Umarmung zu ihm um.

"Hey.. Toma... Du bist wieder da...", lächelte er zu ihm auf. "Seit wann genau?"

"Seit ungefähr heute Mittag und du hast ja gemeint, du würdest mit zu einer Halloweenparty gehen, wo sie ein Konzert haben. Also dachte ich, ich überrasche dich", zog er ihn nah an sich und küsste Chris.

Chris wollte gerade ansetzten zu sprechen, da wurde ihm von Toma der Mund versiegelt. Er blinzelte kurz und erwiderte dann den Kuss, schloss dabei die Augen.

"Ich eh...", setzte er dann erneut zum Sprechen an, wurde jedoch erneut unterbrochen.

"Seit wann tanzt ein Hetero eigentlich so eng mit Schwulen", sah Toma deutlich missgelaunt über den Anblick von eben Chris in die Augen.

"Naja... Wir wollten nur tanzen. Ich.. hab nicht gemerkt, dass das eng war... War es das echt?"

"Ja war es", nickte Toma  langsam. Ihm hatte das überhaupt nicht gefallen.
 

"Wirst du mir sagen was das sollte?", klang Louis schon fast beiläufig.

"Ich wüsste nicht, was zu meinst", zischte Will ihm zu. Sein Blick sagte deutlich 'Ich will absolut nicht darüber reden!'. Louis zuckte mit den Schultern und beließ es vorerst dabei. Er wusste das Will früher oder später doch mit ihm oder Maria darüber reden würde.
 

"Also... Wollen wir weiter tanzen?", fragte Chris dann unschuldig weiter. Immerhin standen sie hier nun noch immer irgendwie in einer Umarmung.

"Gerne. Langsam habe ich dich nämlich auch ziemlich vermisst", hauchte Toma ihm ins Ohr und ließ seine Hand an Chris weiter nach unten wandern.

"Nur langsam?", fragte er doch etwas beleidigt und zog einen Schmollmund.

Toma lachte auf.

"Ok ich hab dich sehr vermisst. Wie wäre es also, wenn wir später bei mir unser Wiedersehen feiern", strich er Chris nun deutlich über den Hintern.

"Hehe.." Chris lachte und wurde rot. "Können wir nachher gerne machen..", stimmte er erfreut zu und tanzte schmunzelnd mit Toma weiter.
 

 Als Will das sah schnaubte er nur verächtlich auf. 

"Maria!", brüllte er fast zu ihr rüber.

"Ey mach mich nicht so an", entgegnete sie uneingeschüchtert.

"Wann sind wir dran!", machte er unbeirrt weiter.

"Ich wollte euch grade einsammeln. Geht gleich los", murrte sie und holte Ian und Charlie von der Tanzfläche. Ed schloß sich ihnen an und sie gingen zum Backstagebereich. Charlie lief allerdings wieder zurück zu Chris und tippte ihn an.

"Chris die Jungs-", setzte er an, als Chris zu ihm sah.

"Hey Ch..." Erneut unterbrach Toma ihn und er runzelte die Stirn. Was war heute mit ihm los?

"Ey du Punk siehst du nicht das du störst." Charlie sah ihn verständnislos an und ignorierte ihn dann.

"Also sie legen gleich los. Willst du noch mit Backstage? Irgendwie ist die Stimmung etwas angespannt und du bist ja der Ruhepol", grinste er breit.

Chris nickte minimal, sah aber dann ernst zu Toma.

"1 Toma was ist heute dein Problem? Du weißt doch, das Charlie zur Band gehört, also mach ihn bitte nicht so an.. 2 Wir kommen. Bei der Musik gleich will ich eh nicht tanzen...", stellte er klar und nahm Toma an die Hand.

"Ja und? Die können doch echt warten, Chris. Wir haben uns zwei Wochen nicht gesehen", hielt Toma dagegen.

"Ja aber hier kannst du dich doch sowieso nicht ordentlich unterhalten...", wehrte er ab.

"Kommst du oder hast du noch was anderes vor?", sah er seinem Freund in die Augen.

"Du musst da doch nicht hin", zog er ihn wieder zu sich.

"Wenn du bei der zu krassen Musik nicht tanzen willst, können wir doch auch in eine Ecke verschwinden", flüsterte er in sein Ohr. Charlie verschränkte zickig die Arme. Der Kerl erlaubte sich ja viel.

Chris erschauderte und biss sich auf die Lippe. Was sollte er jetzt tun? Er hatte es Will doch versprochen, aber so gesehen verließ er die Party ja nicht. Bevor er sich jedoch entscheiden konnte, zog Toma ihn einfach mit in eine Ecke.

"Chris!! Was ist mit Will!!!", schrie Charlie ihm hinterher und ging dann enttäuscht zurück zu den anderen. Will saß schon fast auf glühenden Kohlen, aber als Charlie allein zurück kam, musste er wirklich aufpassen nicht auszuticken. War ja typisch, kaum war Toma da ist der Rest wieder unwichtig.
 

"Toma was... ich.. aber..." Er haute ihm auf die Brust. "Wieso handelst du als für mich? Ich kann selber denken...",beschwerte er sich leicht. Er fand das echt nicht ok.

"Ich will jetzt gar nicht denken", knurrte der andere fast und drückte Chris mit seinem Körper an die Wand. 

"Tommh~~" 

Toma entfachte einen heißen Kuss zwischen ihnen. Chris wusste gerade nicht, wo sein Kopf stand, doch Toma machte es ihm nicht gerade einfach. Er seufzte in den Kuss und erwiderte ihn, jedoch nicht ganz so heiß. Seine Hände zogen Chris Hosenträger nach unten und versuchten seine Hemd ganz aus der Hose zu ziehen.

"Ngh~.."

Was tat Toma da!?

Chris erschauderte und schubste Toma von sich weg.

"Was... was soll das denn? Nicht hier...ok?", schob er sich seine Klamotten wieder zurecht. Das war doch mega peinlich!

Toma wischte sich über die Lippen und sah wütend zu Chris.

"Scheinbar hast du mich ja doch nicht so vermisst."

Reflexartig, da ihm weder der Ton noch der Blick gefielen, klatschte Chris Toma eine.

"Du hast doch keine Ahnung!! Ich hätte dich vor zwei Wochen gebraucht, als ich erfahren habe das meine Oma gestorben ist und meine Eltern sich scheiden lassen! Ich hab dich sogar noch angerufen! Aber nein der Herr war beschäftigt und ich habe es dir gegönnt! Habe mich zurückgestellt, obwohl es mir scheiße ging! Aber klar, wie du meinst ich hab dich nicht vermisst!!" Nun war er auf 180. Natürlich hatte er ihn vermisst! Er hätte seinen Trost gebraucht.

"Hey Chris warte. Woher hätte ich das denn wissen sollen, wenn du nichts sagst", wollte Toma ihn wieder zu sich ziehen, doch Chris war schneller. Sauer und enttäuscht über Toma's Verhalten, rauschte dieser nach Hinten zur Band. Gerade wollte er Toma nicht mehr sehen. Er hatte ihn verletzt. So stellte er sich schweigend zu Charlie und sah stur nach vorne.
 

"Will es tut mir leid. Dieser Arsch hat ihn einfach mitgenommen", sah Charlie traurig zu ihm  und gab ihm einen Wangenkuss. Ian wollte das normalerweise nicht, aber auch er fühlte die Spannung in der Luft.

"Ist ok. Sie sind zusammen und haben sich zwei Wochen nicht gesehen. Da braucht man Zeit für sich", zuckte er mit den Schultern. Er musste die Fassung bewahren, schließlich hatten sie noch einen Auftritt.

"Jungs es geht los", kam Maria wieder zu ihnen. Will holte seine schwarze Gitarre und zog den schwarzen Mantel aus, das er nur noch Oberkörper nackt war.

"Ok Jungs, los rocken wir das Haus!", johlte er los und alle klatschten mit ihm ab. Bei jedem Schritt auf die Bühne suchte er die Menge nach Chris ab und wurde enttäuscht.

"Hello Partypeople! Wir sind die No named Bastards. Let's Rock!", rief er noch ins Mikro, ehe Louis anfing ein zu zählen.

Chris konnte sich nicht wirklich auf die Musik einlassen. Seine Gedanken waren viel zu verworren, momentan.

"Chris", sah Charlie ihn erst froh an, erkannte aber das es ihm nicht gut ging. Will und die Jungs hatten 4 Songs. Zwei davon waren ihre eigenen und etwas härter. Das Will auch mal ins Mikro schrie. Aus dem Augenwinkel sah er Chris Backstage und eine Last fiel von ihm. Voller Elan machte er weiter und die Menge ging ab. Ein paar Girls kreischten sich die Seele aus dem Leib.
 

"Gute Nacht Black Eye", rief er noch, als letztes ins Mikro. Gut gelaunt und einander gratulierend gingen sie von der Bühne. Will lief lächelnd zu Chris, stockte aber bei Chris Ausdruck in den Augen. Sofort nahm er ihn erst mal in den Arm.

"Wo ist er? Ich werd ihm so eine verpassen, dass ihm hören und sehen vergeht", knurrte er gereizt.

Chris wollte und konnte gerade nicht reden, er drückte sich einfach an Will und schüttelte den Kopf. Er sollte sich nicht wegen ihm prügeln, das war er nicht wert.

"Ich... hab ihm selbst eine verpasst...", nuschelte er dann und grinste mehr als schief. Ihm war gerade gar nicht nach lachen zumute.

"Das ist mein Chris", strich er ihm über die Wangen. Am liebsten hätte er noch ein 'Ich habs dir doch gesagt' angefügt aber das ließ er fürs Erste. Doch der Arsch traute sich sehr viel, dachte Will als Toma plötzlich Backstage auftauchte.

"Haha.. Ich bin nicht stolz auf mich...", murmelte Chris weiter.

Er seufzte und sah dann verwirrt hinter sich, da Will nicht reagierte. Da stand Toma, doch er kam nicht zu ihm durch.

 Schützend stellte Will sich vor Chris.

"Verschwinde Arschloch, du hast hier nichts zu suchen!", brüllte er ihn an. Alle Bastards stellten sich vor Chris.

"Das geht dich nichts an, sondern nur Chris und mich. Und jetzt will ich mit ihm reden."

Chris war unglaublich gerührt, das die Bastards sich so vor ihn stellten. Doch Toma hatte Recht. Er hatte alles Recht zu erfahren, was passiert war.

Er trat an Will vorbei, legte dabei seine Hand auf dessen Arm.

"Danke... Euch allen.. Wir.. gehen nur darüber ja?", deutete er auf eine ruhigere Ecke, wo sie trotzdem noch von allen gesehen werden konnten. Will hielt ihn an seiner Hand fest.

"Bist du sicher? Ich trau ihm jetzt erst recht nicht mehr", sah er abwertend zu Toma.

"Ich weiß deine Sorge zu schätzen... Aber ich will das mit ihm klären... Alleine.." 

Widerwillig ließ er ihn zu Toma gehen. Er brauchte jetzt erst mal was zu trinken. Maria gab allen ein Handtuch und eine Wasserflasche. Als die beiden in einer Ecke Ruhe fanden, stieß Toma schwer die Luft aus.

"Es tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung, was die letzten Wochen bei dir los war. Dir ging's bestimmt furchtbar und ich war nicht da. Das war scheiße von mir", gab er dann zu.

Chris wich seinem Blick aus.

"Du warst ja auch bei deinem Trainingscamp.. Woher solltest du das also auch wissen?"

War es falsch, das er Toma da jetzt selbst in Schutz nahm?

"Aber ich hätte dich vielleicht öfter anrufen sollen und länger reden können. Und das eben...ich bin eifersüchtig geworden, als ich dich so eng mit dem Möchtegern Rocker da hinten habe tanzen sehen. Ich wollte dich heute gerne für mich, aber du hast eben auch andere Freunde. Es tut mir leid Chris", strich Toma ihm liebevoll über die Wange.

Chris biss sich auf die Lippe.

"Versprich mir, das du so was nicht noch mal so unbedarft sagst, ok?"

"Versprochen", beugte Toma sich lächelnd vor und küsste ihn sanft. 
 

Will beobachtete alles und schmiss die Flasche wütend zu Boden. Ihm platzte bei dem Bild der Kragen.

"Maria sperrst du die Instrumente weg. Ich brauch jetzt was richtiges zu trinken", ging er an den Anderen vorbei an die Bar. Alle anderen seufzten gleichzeitig auf.

"Sag mal, glaubt ihr-", doch Louis unterbrach Ian.

"Ziehen wir noch keine Schlüsse. Will ist für heute schon gereizt genug. Ich geh ihm mal nach", folgte ihm Louis.

"Hey Chris. Hast du Lust was mit uns zu trinken", rief Maria dann einfach in dessen Richtung.

Mit roten Wangen sah Chris zu ihr.

"Willst du auch?", sah er dann wieder zu Toma. Dieser nickte, wenn auch wenn ein wenig widerwillig. Chris nahm seine Hand und ging zu Maria.

"Hey.. Was hast du denn so zu trinken?"

"Ed und ich wollten uns was von dem 'Blutpunsch' holen. Der soll ganz gut sein. Kommt ihr auch mit?", sah sie zu Charlie und Ian.

"Nein Danke. Wir tanzen noch ein bisschen", sah Charlie eher abwertend zu Toma und zog Ian dann hinter sich her. Die anderen Vier steuerten die Bar an.
 

Will und Louis saßen schon an ihrem zweiten Bier. Jetzt beachtete er die Mädchen, die ihm schöne Augen machten.

"Alter... Was ist los mit dir? Du gehst doch sonst nicht so ab?", sah Louis ihn schief an. Das Verhalten seinen Kumpels war Momentan mehr als merkwürdig.

"Ich bin genervt. Aber der Auftritt war super und jetzt darf ich mich betrinken. Und ich darf mir eins von den Mädels schnappen", stand er dann einfach auf und ging zu einer sexy Hexy. Ihr Outfit war verdammt knapp.

"Will!" Louis sprang auf. Das gab's ja wohl nicht!

Doch sein Freund reagierte nicht, winkte nur desinteressiert ab.

"Ach verdammt!"

Louis steckte die Hände wieder in die Hosentasche und stapfte davon. Will konnte echt ein Arsch sein. Dabei hatte er doch nur helfen wollen!

Was ist nur los mit mir?

Louis gesellte sich wieder zu den Anderen an die Bar.

"Gib mir nen Bier!", forderte er sofort.

"Ist was passiert?", sah Chris ihn verwirrt an. Louis knurrte und wollte gerade antworten, dann merkte Chris, dass er ja noch Will's Zigaretten hatte.

"Oh.. Bin gleich wieder da..." Schon war er verschwunden und Louis schnaubte, hatte dafür sein Bier, was er trinken konnte.

Will flirtete derweil heftig mit dem Mädchen. Sie könnte der heutige One-Night-Stand werden. Er musste dringend Dampf ablassen.

Chris eilte los und suchte Will. Der brauchte bestimmt seine Zigaretten.

"Ah, da ist er ja..." Erst wollte er auf ihn zu gehen, doch da sah er, dass er mit irgend so einem Mädchen sprach. 

"Was... soll das?", fragte er sich leise und versuchte den kleinen Stachel, der sich in sein Herz bohrte, zu ignorieren.

Dann schüttelte er den Kopf und ging zu ihnen.

"Hey Will..." Er hielt ihm die Schachtel hin.

"Was machst du denn noch hier? Wartet dein Freund nicht auf dich Kleiner", sah Will ihn beleidigt und deutlich genervt an. Er wollte sich von ihm ablenken, warum kam er dann wieder zu ihm.

"Ähh..Bitte?" Sein Arm senkte sich leicht.

Was war jetzt kaputt? Verwirrt sah er ihn an.

"Ah! Danke genau das was ich jetzt brauche. Ich geh mal an die frische Luft", schnappte er sich die Zigaretten und ging Richtung des kleinen Innenhofs. Das Mädchen ließ er erst mal da.

Chris stand da, wie bestellt und nicht abgeholt. Was sollte das denn jetzt?

Er schüttelte den Kopf und folgte Will nach draußen.
 

"Hey!! Was hast du für ein Problem!?" Chris donnerte die Tür auf und stapfte zu Will.

"Warum folgst du mir und gehst nicht zu deinem Toma?", schnaubte dieser und holte sich eine Zigarette raus, setzte sie aber gleich wieder ab.

"Hey ich...", brach Chris aber wieder ab, auch weil er nicht wusste was er sagen sollte.

„Weißt du, was ich nicht verstehe, Chris. Denk doch mal nach. Zwei Wochen Trennung und nur ein Anruf, den du gemacht hast und der höchstens ne Minute gedauert hat. Und das Erste, was der Kerl macht, als ihr euch wiederseht ist dich so aufzuregen und zu beleidigen, dass du ihm eine scheuerst und ich dich wieder trösten muss. Ich würde so was nie mit meinem Partner machen. Glaubst du also wirklich, das du ihm so wichtig bist?!“, versuchte er sich das Ding jetzt an zu machen, aber es klappte nicht. Frustriert pfefferte er das Feuerzeug in die nächste Ecke.

Chris zuckte zusammen und sah ihn aus großen Augen an. Dachte Will wirklich so? Aber Toma war doch nun mal bei seinem Camp gewesen, da verstand Chris doch, dass er nicht immer am Telefon hängen konnte...

"Ich hab's endlich geschafft, das du wieder richtig lachst und abends ausgehst. Das du Spaß hast, nachdem was passiert ist und der Kerl taucht hier auf und bringt dich fast zum Heulen. Am liebsten würde ich ihm den Hals umdrehen!“, ging er wütend und aufgeregt auf und ab.

Chris sah zu Boden und umarmte sich selbst. Klar hatte Will schon irgendwie Recht, aber… Toma hatte doch auch nicht immer eine leichte Zeit.

"Man vermisst sich doch gegenseitig. Den Körper, den Geruch, das Lachen, einfach die ganze Ausstrahlung oder nicht?! Ich würde wohl mindestens alle drei Tage anrufen, wenn du mein Freund wärst.“ Diese Worte sprudelten einfach aus ihm raus ohne, dass er nochmal über sein Gesagtes nachdachte.

"Aber du bist nicht mein Freund und wirst es auch nie werden, weil du nicht auf mich stehst...?", ließ er sein gesagtes als Frage enden. Ein wenig scheu sah er auf.

Auf diese Aussage war Will nicht vorbereitet gewesen. Sprachlos sah er zu Chris. Er hatte Recht oder? Ich bin hetero, also geht das nicht...richtig? Diese Fragen in seinem Kopf verwirrten ihn noch mehr. Hatte er jetzt wirklich Zweifel daran?

"Ich...also...ehm...", versuchte Will ungelenk die richtigen Worte zu finden. Verwirrt drehte er sich von Chris weg, hob das Feuerzeug auf und zündete sich jetzt endlich die lang ersehnte Zigarette an. Vielleicht würde sie ihm Klarheit bringen.

"Will?"

Chris fasste den Mut zusammen und legte eine Hand auf Will's Arm um ihn wieder zu sich zu drehen. Er wollte wissen, wie Will nun zu all dem stand.

Von Chris gezwungen, musste er ihn wieder ansehen.

"Du hast jemand...besseres als Toma verdient...", fing er mal so an.

Chris wartete noch, ob Will weiter sprechen wollte, doch war das nicht zufriedenstellend.

"Aber ich weiß nicht...ob ich jemand besseres wäre...", sah er ihn traurig an und strich dann über Chris Wange.

"Von dem was du sagst würdest du mehr richtig machen wie er... Aber... darum geht es jetzt gerade nicht wirklich... Das weißt du…", sah er zu Boden.

Nein, die Frage war eher, könnte Will etwas mit Chris anfangen. Eigentlich stand er ja auf Frauen und Chris war unübersehbar ein Mann. Aber schließlich hatte er ihn auch letztens geküsst...und zwar mehr als freundschaftlich.

Plötzlich wurde ihre Zweisamkeit gestört und die Tür ging auf.

"Hey Will Schatz, kommst du jetzt? Ich will nicht länger warten...", erschien das Mädchen von eben und räkelte sich ihrer Meinung nach sehr sexy an der Tür. Chris fand das nur peinlich. Wie aus einer Trance gerissen, sah Will wieder zu ihr.

"Was? ...Oh... ja klar warte drinnen, ich bin gleich da", versuchte er sie abzuwimmeln. 

"Aber..."

"Warte drinnen!", wurde Will energischer. Missgelaunt schloss sie wieder die Tür und Will sah erneut in Chris schöne Augen. Er beugte sich vor. Chris Herz begann zu klopfen. Würde Will jetzt!? Doch statt seine Lippen küsste Will nur seine Wange. Bittere Enttäuschung kam in ihm auf.

"Ich will dir nichts versprechen, was ich später nicht halten kann. Dann wäre ich nicht besser als Toma...Aber wenn ich es dir irgendwann versprechen kann, hast du mich", flüsterte er Chris ins Ohr, schnippte seine Zigarette weg und ging dann an ihm vorbei wieder rein. Er wusste nicht was er sich bei den Worten gedacht hatte, nur das er jetzt noch einen Drink brauchte.

Als die Tür hinter ihm zuschlug, rieb Chris sich wild über die Augen. Wieso enttäuschte und verletzte ihn das so sehr? Will war nicht schwul. Wieso hatte er sich solche Hoffnungen auf eine positive Antwort gemacht? Will war nun mal durch und durch ein Kerl, der auf Weiber stand. Klar wollte er da nichts von ihm, einem Kerl wissen. Der Kuss war.... Er war blöd gewesen. Wahrscheinlich entstanden durch die Abstinenz von Will, in den Ferien wegen dem Lernen. Aber es hatte sich so gut angefühlt... Doch das war scheinbar alles nur Einbildung gewesen. Da war nie was gewesen. Will war Hetero und aus. Oder?

Wild schüttelte er den Kopf.

Das alles machte keinen Sinn, immerhin stand Will ja nicht auf ihn... Oder nicht genug um es zugeben zu können? Chris schüttelte erneut den Kopf. Nein, so war Will nicht. Wenn er auf jemanden stand, merkte der das auch.

"Er steht einfach nicht auf dich...", lachte er dann über sich selbst. Dieser blöde Filmtitel passte gerade auf ihn. Er ging in die Hocke und kauerte sich zusammen. Was war los mit ihm? Er verstand sich gerade selbst nicht.
 

Was verdammt nochmal war nur los mit ihm?! Will verstand sich gerade selbst nicht. Am liebsten hätte er draußen was ganz anderes gemacht. Er hätte Chris gerne geküsst. Aber das schlechte Gewissen hatte sich gemeldet und sein Gehirn das sagte: Du bist Hetero Mann!

An der Bar nahm er gleich zwei Wodka Shots, die er sich in den Kopf knallte. Besorgt stellte sich Maria zu ihm, als Will sich einen Cuba Libre bestellte.

"Will alles ok? Mach lieber mal ne Pause", legte sie eine Hand auf seinen Arm, doch er schüttelte den Kopf.

"Ich muss ihn aus meinem Kopf kriegen."

"Wen?", fragte sie verwirrt nach.

"Chris. Maria, ich hab Chris geküsst und ich will ihn wieder küssen und danach nochmal", sah er sie deutlich verzweifelt an. Dann exste er den nächsten Drink und ließ sich von der sexy Hexy auf die Tanzfläche ziehen. Maria stand einfach nur perplex da und verstand die Welt nicht mehr.

Funkstille

Chris sah seufzend aus dem Autofenster. 

"Danke für's herbringen, Toma..."

"Willst du wirklich hoch? Vielleicht hat er immer noch Besuch..."

"Ich muss, hab keine Klamotten mehr... Aber danke, das ich bei dir schlafen durfte und... danke für das Hemd.. Ich geb's dir morgen wieder", sah er ihn schief grinsend an.

"Ach schon gut", winkte Toma jedoch ab. "Nur kein Stress. Ich mag es, wenn du Sachen von mir an hast.."

"Haha.." Chris lachte auf und beugte sich zu Toma um ihn zu küssen. "Bis Morgen.."

"Ist gut. Träum von mir.."

Chris verdrehte die Augen und stieg aus. Er ging zur Tür und schloss auf.

Sonntag Abend war zum Glück kaum was los. Mit schweren Schritten ging er die Treppe empor.

Gestern Abend hatte er mit Will kein Wort mehr gewechselt. 

Toma war irgendwann zu ihm nach draußen gekommen und hatte ihn in den Arm genommen. Viel gesprochen hatten sie auch nicht. Sie waren dann wieder rein gegangen und hatten etwas getrunken und dann getanzt. Irgendwie hatten sie ihre Differenzen überwunden und ziemlich viel rum geknutscht. Was auch wohl daran lag, dass Chris Will dabei beobachten konnte, wie er mit einem der Mädchen mit denen er getanzt hatte, wild rum geschmust hatte.

Als er spät Nachts von Toma nach Hause gebracht wurde und sie beide sahen wie Will mit einem Mädchen im Arm im Haus verschwand, hatte es ihm gereicht und er war mit  zu Toma gefahren. Dort hatte er die Nacht und auch den Großteil des Sonntages verbracht.

Er straffte nochmals die Schultern und öffnete die Wohnungstür. Ohne nach links und rechts  zu gucken, verschwand er erst im Bad, machte sich frisch und schloss sich dann in seinem Zimmer ein. Er nahm sich seine Tasche und packte ein paar Dinge rein. Sollte er sich die nächsten Stunden mit Will nicht wieder versöhnen, würde er weiterhin bei Toma schlafen. Das hatte er auch schon mit ihm geklärt.

Als er fertig gepackt hatte, zog er sich um und legte sich hin.

"Ahh~" 

Erleichtert seufzte er auf. Zuhause lag man immer noch am schönsten. Dann nahm er sich ein Buch und las. Kurz darauf bemerkte er die leisen Gitarrenklänge, die aus Will's Zimmer zu ihm klangen. Also war er da. Aber war noch ein Mädchen da, für das er spielte, oder war er alleine?

Irgendwie traf ihn der Gedanke, das Will was für ein Mädchen spielen konnte.

"Denk nicht drüber nach... Die Suppe ist gelöffelt.."

Sein Irgendwann konnte er sich sonst wohin stecken. Er legte sein Buch zur Seite und drehte sich auf den Bauch. Er sollte einfach aufhören an sich und Will zu denken. Das es jemals ein Wir sein könnte.

"Größte Schwachsinn meines Lebens..."

Er zog sich die Decke über den Kopf und schlief ein.
 

Will hatte alles versucht, um das Gespräch und die Gedanken an Chris zu verdrängen. Leider total erfolglos. Auch das Mädchen das er mitgenommen hatte, hatte er kaum waren sie bei ihm wieder weggeschickt. Er hatte tatsächlich nicht mit ihr schlafen wollen, was ihn selbst überrascht hatte, aber so war es. Die Anrufe seiner Bandkollegen ignorierte er gekonnt und schlief seinen Rausch aus. Natürlich hatte er Chris und Toma auf der Tanzfläche gesehen und wohl aus Trotz extra sexy mit dem Girl getanzt. Totaler Kindergarten. Und das er mit Toma verschwunden war, konnte er ihm auch nicht wirklich verübeln. 'Irgendwann' was hatte das heißen sollen? Noch nie hatte er sich für Männer interessiert, aber Chris war anders, irgendwie besonders. Ihn wollte er immer beschützen und ihm zum lächeln bringen. Den ganzen Sonntag hatte Will Livney nur auf der Couch gelegen, geraucht und versucht sich mit fernsehen oder musizieren abzulenken. Beides erfolglos. Er hatte ihm Abends noch was zu essen gemacht, in der Hoffnung das Chris vielleicht früh genug wieder da war oder überhaupt wiederkam. Es blieb dann aber unangetastet auf dem Tisch zurück, als er wieder in sein Zimmer ging. Will war immer noch sehr hell, weil das Körperpuder nicht so gut abgegangen war. Als Chris dann gegen 9 durch die Tür kam, hatte er ihn gehört, wollte aber nicht raus gehen. Stattdessen verschanzte er sich weiter mit seinen Gitarren in seinem Zimmer. 

„Was bist du doch für ein Feigling, Livney“, kotze er sich selbst im Moment an. Aber was hätte er auch sagen sollen? Also stimmte er einfach nur seine Gitarre und trällerte unzusammenhängende Wortfetzen vor sich hin. Aber das Wort 'Apologize' kam immer wieder vor. Da es Will aber nichts bringen würde, die Wand weiter anzustarren, beschloss er ein mögliches Gespräch auf morgen zu verlegen und schlief ein.

Am nächsten Tag war Chris jedoch schon weg. Er wollte ihn wohl nicht sehen und hat den früheren Bus genommen. Seufzend ließ Will sich an den Tisch sinken. Er hatte auch nicht mehr viel Zeit, um zur Uni zu kommen. Was eine Scheiß Situation!
 

"Seit wann kommst du denn mit dem Bus?"

Toma kam ihm mit verwirrtem Gesichtsausdruck entgegen.

"Seit ich Will nicht über den Weg laufen will...", gab er leise zu.

"Ok?"

Chris nickte und schulterte seine Tasche.

"Ich bin extra früher aufgestanden, um den Bus noch zu erwischen... Will hat glaub ich, noch geschlafen..."

"Du meinst es echt ernst, was?", zog Toma ihn an sich.

Chris zuckte nur mit den Schultern. 

"Sag mal, können wir die Tasche in dein Auto bringen? Ich hab ein paar Sachen eingepackt..."

"Oh klar.. gerne ,ich freu mich das du bei mir bleibst."

Chris rang sich ein Lächeln ab.

Sie brachten die Tasche zu Toma's Auto und gingen dann gemeinsam in den Unterricht. Der Schultag verlief ganz normal. Toma wollte Chris weiter von Will ablenken. Der hatte ihm nicht erzählt, was genau zwischen ihm und diesem..Musiker vorgefallen war, aber irgendwas war passiert. Und das nervte ihn. Er wollte Chris nicht mit diesem Typen teilen, auch wenn Chris sonst ja machen konnte, was er wollte. Aber gegen diesen Kerl wollte er nicht verlieren. Drängen konnte er Chris jedoch nicht, das war schon mal schief gegangen.Chris war wirklich unschuldig,dass er sich trotzdem auf ihn eingelassen hatte, wunderte ihn manchmal immer noch etwas, aber er mochte ihn ja auch sehr.

"Komm schon Chris wir haben gleich ne Freistunde, also freu dich!", stupste ihn Toma lachend an.

"Und jetzt müssen wir für die halbe Englisch Stunde nur was in der Bibliothek recherchieren. Also ist doch ein super gechillter Wochenstart", liefen sie zu zweit hinter den Anderen in Richtung Bibliothek. Dabei kamen sie wieder an dem Glasschaukasten mit den Trophäen vorbei. Eine Lehrerin stand davor.

"Das ist gut, das stimmt schon, aber naja.. Ich.. würde schon gerne wieder mit ihm reden, aber..." Chris seufzte tief und sah neugierig zu der Lehrerin. Was tat sie da?

"Aber?", fragte Toma nach als auch er die Lehrerin bemerkte.

"Gibt es neue Bilder Frau Schuwack?", fragte er sie dann gerade heraus. Frau Schuwack war hier die Lehrerin für Deutsch und Musik. Zwei der Nebenfächer an dieser Schule.

"Oh Hallo Christopher. Nein, nein ich finde es nur jedes Mal Schade, das der Direktor sein Bild herausgenommen hat", seufzte sie und deutete auf den leeren Platz im Schrank.

"Sein Bild? Wen meinen Sie damit?", legte er den Kopf schief.

"Das Bild von dem begabtesten jungen Musiker, den ich je unterrichten durfte", schwärmte sie. 

"Aber die 'London Youngster Talent Competition' zu gewinnen zählt an dieser Sportler-Schule leider nicht so", seufzte sie.

"Wow..." Chris war schon beeindruckt. Er würde mit Sicherheit nicht den Mut haben, vor vielen Leuten zu spielen oder zu singen.

"Ja irgendeinen Talentwettbewerb zu gewinnen hat ja bis jetzt auch noch keinen weitergebracht. Sport dagegen ist gut für den Körper und den Geist", grinste Toma überzeugt.

Nun schüttelte Chris amüsiert den Kopf. Toma hatte wirklich nur Sport im Kopf.

"Immer noch so wenig Verständnis für die musischen Künste, Mister McTomsen. Bei Ihnen bin ich kurz davor, es einfach aufzugeben", schüttelte sie den Kopf und wandte sich dann wieder an Chris.

"Wenn es dich so sehr interessiert, kannst du ja einfach in die Bibliotheks Archive gehen. Da ist der ganze Bericht noch vorhanden", lächelte sie und ging dann wieder weiter.

Er nickte. Das würde er machen. Spontan hatte das sein Interesse geweckt.

"Und soweit ich mich erinnere, waren Sie noch nie in der Times Mister McTomsen", rief sie ihnen noch fröhlich zu.

Auch Chris kicherte, da hatte sie ihn wohl erwischt.

"Willst du mit kommen, Toma?" 

Toma sah ihr etwas sauer hinterher und dann wieder zu Chris.

"Na ja in die Bibliothek müssen wir wegen Englisch ja sowieso, aber der Kerl interessiert mich nicht wirklich. So toll kann er nicht gewesen sein, sonst wäre sein Bild mit der Trophäe ja noch hier drin oder?", klopfte er an das Glas.

"Oder der Kerl hat was richtig mieses angestellt."

Chris verdrehte die Augen.

"Lass uns einfach schauen, bevor wir irgendwelche Mutmaßungen anstellen, ok?"

Er lächelte ihn an und ging los. Er wollte wissen, wer da so gut gewesen war, das jetzt aber nicht mehr gewürdigt wurde. Unfair fand er das schon. Toma stieß gelangweilt die Luft aus, folgte ihm aber. In der Bibliothek angekommen ging er jedoch erst mal in die Ecke, wo sie zur Recherche hin mussten.

"Machen wir's doch so. Du liest dir den Artikel durch, während ich schon mal ein bisschen recherchiere. Dann kannst du mir ja davon erzählen", lächelte Toma ihn entwaffnend an und stupste ihn dann in die richtige Richtung.

"Mh.. Gut dann machen wir es so", schmunzelte er und ging davon.
 

Jetzt musste er erst mal die richtige Abteilung finden. Er sah sich durch und fand dann das Buch, welches er suchte. Das blätterte er so lange durch bis er den richtigen Artikel fand. In dem Artikel stand folgendes:

Ein neues Talent in der Musik Welt ist erschienen. Der Junge William Livney beweist nicht nur enormes Talent auf der Gitarre, sondern auch mit einem tiefgründigen eigenen Song und markantem Gesang, dass sein Platz auf der Bühne ist. Von einer langsamen Melodie zu einem Rock, der die Zuschauer mitriss. Selten konnte jemand seine Stimme so vielseitig einsetzen. Seine Präsens hielt jedem im Raum gefangen, das die Juroren, die anderen Teilnehmer wohl kurz vergessen hatten. Ein verdienter Sieg und wir hoffen in Zukunft mehr von diesem jungen Mann zu sehen.'

Daneben war ein Bild des 17 jährigen strahlenden Will, der mit seiner Gitarre auf dem Rücken und lange nicht so rockig gekleidet wie heute, seinen Preis in den Händen hält, während sich das Konfetti über ihn ergießt.

Chris starrte das Bild an. Das.. hatte er nicht erwartet.

Will sah da so... so glücklich aus. Irgendwie so ganz anders als heute. Nicht das er jetzt unglücklich aussehen würde, aber...

Schnell schlug er das Buch wieder zu und ging zurück zu Toma.

"Hey... Hast du schon was gefunden?"

"Ja, ich denke, ich hab die richtigen Bücher gefunden. Und weißt du jetzt, wer es war und warum er nicht mehr im Glaskasten steht? Der Kerl hat doch bestimmt was angestellt", lachte Toma nur und schlug dann erst mal die Bücher auf um Chris zu zeigen was er gefunden hatte.

Dieser grinste schief.

"War nicht so wichtig.. Konzentrieren wir uns lieber hier rauf..." und setzte sich. Wenn er Toma das erzählen würde, wäre der bestimmt wieder sauer oder so was. Toma nickte zufrieden. Er fand es ja von Anfang an nicht so wichtig. So arbeiteten sie weiter in der Bibliothek bis es klingelte.

"Ah endlich mal wieder ne Freistunde", räumte Toma die Bücher weg.

"Stimmt..." Chris stand auf. "Du ich muss mal eben wohin... Wo willst du jetzt hingehen?"

"Na ja eigentlich könnten wir schon wieder direkt zu mir, aber ich muss noch etwas mit dem Trainer klären. Wartest du oder willst du mit? Könnte aber die Stunde lang dauern. Er trommelt die Mannschaft wegen was zusammen, also so richtig frei hab ich auch wieder nicht", grinste er schief.

"Tut mir leid, ich schwöre ich mach's später wieder gut."

"Oh achso.. Na ja dann passt das doch.. Aber wieso hast du mir das nicht vorhin schon gesagt?" Wieso erfuhr er das auf so Anfrage?

"Ehm..ich hab selber nicht mehr dran gedacht...außerdem ist der Club ja für dich eher unwichtig. Wir treffen uns dann einfach später am Auto, ok?", küsste Toma ihn schnell in einem unbeobachteten Moment.

"Ahm..." Chris wurde sofort rot. "Ja ist gut... In einer Stunde dann? Wenn du noch nicht kannst schreib mir einfach was kurzes, ja?"

"Alles klar. Bis später", verabschiedete sich Toma dann und ging los zu dem Sportplatz.

Chris seufzte und machte sich dann auf den Weg zu Frau Schuwack. Diese fand er dann im Musikraum.

"Frau Schuwack?", trat er zu ihr. "Ich hab da eine Frage..."

"Oh Christopher. Da bist du ja wieder. Was kann ich für dich tun?" Die Musiklehrerin räumte grade noch die Notenbücher des Orchesters weg.

"Ich...hab den Artikel gelesen... Und frage mich jetzt... Was Will gemacht hat, dass das Bild und die Trophäe weggenommen wurden.."

"Ach kennst du ihn denn persönlich?", fragte sie ihn neugierig und bot ihm dann einen Platz an.

Chris setzte sich zu ihr. "Ja, tue ich.."

"Eigentlich hat er nicht wirklich etwas getan, um das zu verdienen."

"Was hat er denn getan??"

"Wie geht es ihm denn? Ich habe ja nicht mehr viel gehört, auch wenn ich versuche mich auf dem laufenden zu halten. Er hat ja jetzt eine Band mit Maria nicht? Sie war auch immer ein eher eigensinniges Mädchen", kicherte sie und suchte dann etwas in ihrem Schreibtisch.

"Irgendwo hier habe ich es doch hin gemacht..."

"Oh ich.. ich denke, ihm geht es gut...", meinte er langsam. "Ja. Die beiden und noch drei Andere... Sie haben viel Spaß beim Musik machen..." 

Neugierig sah er ihr zu. Was sie da wohl suchte?

"Ach das freut mich für ihn. Er hat immer davon geredet mal einen zu gründen... Ah da ist sie", zog sie stolz eine DVD raus.

"Das ist die Live-Aufnahme seines Auftritts von damals, wenn du es sehen möchtest", drückte Frau Schuwack sie ihm in die Hand.

"Wenn ihr ja befreundet seid, wird ihm das sicher nichts ausmachen", lächelte sie freundlich.

"Vielen Dank, aber.. nun sagen Sie mir doch bitte wieso es nicht mehr im Glaskasten steht..", fragte er nachdrücklich.

"Na ja, William war während seiner Schulzeit nicht immer der Musterschüler wie du dir vorstellen kannst", seufzte sie leicht.

"Er hatte zwar gute Noten, ist aber immer wieder mit anderen Schülern aneinander geraten oder auch mit dem Direktor. Unsere Schule ist eben wirklich eher eine 'Sportler-Schule'. Akademische und sportliche Leistungen werden hier einfach mehr gewürdigt. Das er überhaupt zu diesem Wettbewerb gehen durfte, lag eher daran das ich den Direktor angebettelt habe. Vorher hat unsere Schule nie wirklich daran teilgenommen. Womit auch", setzte sie sich wieder richtig an ihren Pult.

"Aber als er dann so überzeugt und dann auch noch gewonnen hat und sogar in die Times kam, war das natürlich ein ziemlicher Schlag ins Gesicht für unseren Herrn Wolf. Außerdem wollte William seinen Pokal nicht der Schule für diesen Kasten geben. Er hat ihn gewonnen, er wollte ihn behalten. Damit hat er ja auch Recht. Aber somit ist es passiert, dass kaum war William von der Schule abgegangen, hat Herr Wolf das Bild herausgenommen. Er hat es als keine so große Leistung und irrelevant für die Schule deklariert", seufzte die Frau schwer und sah traurig zu Boden.

"Wow.... Das ist ja unglaublich..", sah er sie mit großen Augen an. "Das ist aber wirklich ziemlich sehr unfair von Herrn Wolf.... Gab es seitdem nochmal einen Musik auftritt irgendwie von unserer Schule?"

"Ja ist es, aber ich kann leider nichts daran ändern. Also seitdem sind jetzt drei Jahre vergangen und sie haben weiter Schüler von unserer Schule hingeschickt. Aber die haben nicht mal Platzierungen bekommen. Keiner war je wieder wie er und keiner der Gewinner hat es bis jetzt nochmal in die Times geschafft", grinste sie schon stolz.

"William ist etwas besonderes auch wenn er das wohl selber nie erkannt hat, oder seine Eltern oder diese Schule. Im November ist es schon wieder soweit. Und diesmal soll es sogar in unserem Bezirk stattfinden."

Chris hörte weiter zu. Das war erstaunlich. Will hatte die Frau ziemlich beeindruckt.

"Wollen.... würden Sie ihn einmal wiedersehen wollen?", fragte er dann vorsichtig. Zwar wusste er noch nicht wie er Will dazu bringen sollte her zu kommen, aber das würde schon irgendwie klappen.

"Sehr gerne. Ich würde zu gerne meinen begabtesten Schüler wiedersehen. Aber ich weiß nicht, ob er noch einmal in diese Schule möchte...wie ist eigentlich euer Verhältnis. Also wie hast du ihn kennengelernt. Du musst darauf auch nicht antworten, wenn ich mal wieder zu neugierig bin", hob sie sofort die Hände.

Chris winkte ab. "Nicht doch. Ich bin ja als Austauschschüler hier... Und wohnen tue ich bei Will... Er hatte dieses Projekt von seiner Uni aus angenommen...", erklärte er ihr.

"Ach ja stimmt. Na dann grüß ihn von mir. Er kann jederzeit vorbei schauen. Hasst er seinen Namen eigentlich immer noch?", sah sie ihn etwas betrübt an.

"Mach ich..", nickte er. Sofern er wieder mit ihm sprechen würde. "Oh ja tut er... Ich glaub, als ich ihn so nannte hat er mich echt nicht gemocht..."

"Glaub mir, er meint das nicht böse. Es liegt an seinen Eltern und seinem Verhältnis zu ihnen. Aber ich mische mich da besser nicht ein. Sieh dir den Auftritt von ihm ruhig an. Du wirst eine ganz andere Seite an ihm entdecken. Danach kannst du sie mir einfach wiederbringen", lächelte sie ihn an.

"Oh.. ok. Danke sehr..", nickte er dankbar.

"Und es wäre nett, wenn du ihn unterstützen würdest. Er sieht manchmal nicht so aus, aber er kann bei seiner Musik sehr unsicher werden."

Chris nickte stumm. Das würde er. Irgendwann wieder.

"Nun gut dann möchte ich dich nicht weiter aufhalten, du hast sicher noch anderes zu tun", stand sie von ihrem Stuhl auf und kam zu Chris.

Er sah zu ihr auf.

"Es hat mich sehr gefreut mich mit dir zu unterhalten und wir sehen uns dann morgen im Deutschunterricht."

"Ja vielen Dank.. Bis Morgen", lächelte er und verschwand aus dem Klassenzimmer. So machte er sich auf den Weg zu Tomas Auto.

Der erste Schritt Richtung Versöhnung

Chris war die ganze Woche bei Toma geblieben. Seufzend packte Will seine Tasche fertig. Heute war Freitag und der Abflug nach Deutschland zu der Beerdigung seiner Großmutter. Immer noch war Will unsicher, ob er wirklich hin sollte.  Es herrschte immer noch praktisch Funkstille zwischen ihnen. Außer einer kurzen SMS, das er die ganze Woche bei Toma bleiben würde, hatte er nichts mehr von Chris gehört und somit keine Chance bekommen sich zu entschuldigen. Das er so lange bei Toma geblieben war, hatte ihm auch nicht wirklich gepasst. 

"Aber ich hab's ihm versprochen, also wirst du jetzt dahin gehen und das machen", sprach er sich selbst gut zu und nahm dann seine Tasche und seinen Gitarrenkoffer, um zum Flughafen zu fahren.
 

Die zweite Durchsage seines Fluges dröhnte durch den Lautsprecher und ließ Chris nervös zusammen zucken. Toma hatte ihn nur zum Flughafen fahren können, aber wegen einem Trainingsspiel hatte er nicht bleiben können. So stand er ungeduldig mit der Tasche in der Hand bei der Abfertigung und wartete darauf das er dran kam. Und darauf das Will kommen würde. Sollte der nicht kommen, würde er das mit der Beerdigung nicht schaffen. Er würde dann einfach den Schwanz einziehen und nicht fliegen. Außerdem hatte er keine Ahnung, wie er seinen Eltern gegenüber treten sollte, besonders seiner Mutter, die sich ja immer so rausgeredet hatte.

Er seufzte und im selben Moment war er an der Reihe. Er stellte seine Tasche auf das Band und ließ sich kontrollieren.
 

Kaum war Will am Flughafen angekommen, rannte er in Richtung der Schalter und entdeckte dort Chris. Ohne groß drüber nachzudenken, pfiff er ihm laut zu.

"Chris!", rief er und winkte, als er näher kam.

Erschrocken aber auch überrascht sah er zu Will.

"Was!? W.. wieso bist du...?", wich er seinem Blick aus.

Endlich bei ihm angekommen, legte er sofort seine Bordkarte vor und seine Tasche aufs Band.

"Ich hab es dir versprochen und ich halte immer mein Wort", sah er ihn fest an. Am liebsten hätte er ihn umarmt, aber das ließ er erst mal.

"Ich..." Er biss sich auf die Lippe. "Danke...", flüsterte er dann.

"Immer wieder", lächelte Will dann sanfter. Zusammen gingen sie dann durch die Sicherheitskontrolle. Seine Gitarre blieb bei seinem Handgepäck, die gab er nicht her.

Kurz darauf saßen sie auf ihren Plätzen und Chris sah raus. Gerade wusste er nicht, wie er ein Gespräch anfangen sollte.

"Ich hoffe, bei Toma war alles gut und dir hat nichts gefehlt", räusperte Will sich und versuchte so irgendein Gespräch anzufangen.

"Oh..Mhm... War alles ok, danke.. und... und bei dir?", sah er Will dann doch an.

"War sehr einsam... Ich mein, ich hatte ja niemanden in meinem Bett, sogar an Halloween hatte ich nicht gekonnt", lachte er leicht über sich selbst und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Das war ihm fast schon etwas peinlich.

Ziemlich erstaunt sah er ihn an.

"Ehrlich? Also ich.. weil.. Toma hat mich heimgefahren und da.. da warst du in Begleitung eines Mädchens...", murmelte er und sah ihn von unten an.

"Ich weiß und ich hatte es auch vor...aber dann konnte ich es nicht. Kaum waren wir oben, habe ich sie wieder weggeschickt. Sie hat total rumgezickt und mir noch eine gescheuert. Dann war der Abend sowieso endgültig im Eimer", seufzte Will und sah dann wieder zu Chris.

"Oh..", der Jüngere verzog das Gesicht. Das hörte sich ja nicht gerade gut an.

"Ich schätze den miesen Abschluss hatte ich verdient", lächelte er schräg.

"Es.. tut mir leid.. Also.. ich.. irgendwie fühle ich mich mit dafür verantwortlich...", kratzte der Jüngere sich am Kopf. Will schüttelte nur den Kopf.

"Bist du aber nicht...Wäre es nach mir gegangen, wäre der Abend ganz anders verlaufen, aber nun können wir eh nichts mehr daran ändern", zuckte er mit den Schultern und lehnte sich im Stuhl zurück. Sie waren bereits in der Luft und der Flug würde nur eine Stunde fünfzehn dauern.

"Trotzdem...", murmelte er und sah wieder nach draußen. Hätte er sich nicht so angestellt, wäre alles anders gelaufen.Da war er sich sicher. 

Den restlichen Flug über blieb es still zwischen ihnen. Dann landeten sie und Will wurde doch etwas nervös, immerhin würde er Chris Eltern kennenlernen und morgen war die Beerdigung. Deswegen hatte er extra kein einziges Piercing in den Ohren oder sonst etwas was auch nur ein bisschen rockig aussah. Nicht mal seine Lederjacke. War es absurd bei ihnen ein guten Eindruck hinterlassen zu wollen?

"Ich hoffe, sie kommen pünktlich. Ich hab meinem Dad gestern noch geschrieben, das er uns abholen soll...", sah Chris kurz zu ihm. "Aber lass uns erst mal unsere Taschen holen." Will nickte einfach, schnallte sich die Gitarre auf den Rücken und ging mit Chris zum Kofferband.

"Was wirst du zu ihnen sagen...wegen der Scheidung?", fragte er vorsichtig nach.

"Da... das hab ich mir noch nicht überlegt.. Ich... Naja ich hab Angst davor sie deswegen anzusprechen...", zuckte er verlegen mit den Schultern.

"Du solltest offen und ehrlich mit ihnen sein. Sag ihnen, wie du dich dabei fühlst und das du die Aktion von deinem Dad echt scheiße fandst. Wenn alle Karten auf dem Tisch liegen, lässt es sich besser über alles reden", nahm Will ihre beiden Taschen vom Band.

"Und egal was ist, ich bin direkt hier, wenn du mich brauchst", lächelte er ihn zuversichtlich an.

"Das weiß ich auch zu schätzen, aber Will... " Er sah ihn an. "Du musst meine Tasche nicht unbedingt tragen..."

"Das hatte ich auch nicht vor", hielt er ihm lachend die Tasche hin. Soweit ging es dann noch nicht, zumal er selbst genug zu tragen hatte.

"Oh.. ok..Klar.. Tschuldige..." 

Ein wenig rot um die Nase geworden, nahm er seine Tasche an und ging los. Will kam ihm schmunzelnd nach.

"Ich hätte sie dir getragen, wenn ich May nicht auch noch hätte." Langsam stellte er sich nun wieder auf die deutsche Sprache ein. War lange her, das er sie wirklich so gesprochen hatte, aber er konnte es immer noch fast akzentfrei.

" Es ist total seltsam, wenn du deutsch sprichst", meinte er noch auf Englisch. "Ich glaub, ich muss mich erst an diese Stimme gewöhnen..."

"Tja ist ja nur solange wir hier in Deutschland sind. Ich war ewig nicht mehr hier, fällt mir da ein", lächelte er und sie gingen raus. Allerdings war Anfang November in Deutschland doch kälter als in London.

"Wie lange denn nicht mehr?", sah er ihn fragend an und sah sich dann um. Wo war sein Dad? Will überlegte.

"Ich glaube vor ungefähr zwei Jahren, war ich das letzte Mal ebenfalls in einem Austausch hier", fiel es ihm dann wieder ein und er überlegte, ob er sich hier draußen eine Zigarette anmachen sollte. Nein, er wollte nicht danach riechen, wenn er Chris Vater kennen lernte.

"Das ist ja auch schon etwas her. In welcher Stadt warst du da?", sah er ihn dann neugierig an.

"Ehm könnte Düsseldorf gewesen sein", kratzte Will sich am Kopf und sah dann zu dem Mädchen, das zu ihnen kam.

"Chris!!", ertönte plötzlich eine Stimme und diese war eindeutig Weiblich.

Chris drehte sich um. "Nadine?"

Was machte denn seine Schwester hier?

"Hey kleiner Bruder.." Sie umarmte ihn fest. "Ich freu mich, das du da bist.."

"Äh? Ich.. mich auch. Aber wieso bist du hier?"

"Naja.." Sie zuckte mit den Schultern. "Papa hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, weil er dir das mit der Scheidung so ohne Aussprache gesagt hat.." Sie lächelte schief. "Und wer ist deine heiße Begleitung?", stupste sie ihn dann an und nickte zu Will rüber.

"Mh? Oh tut mir leid... Das ist Will... Er... Er ist mein Tausch...äh..partner?"

Will sah dem ganzen interessiert zu und reichte Nadine dann die Hand. Diese erwiderte den Händedruck.

"Hallo Will Livney", lächelte er sein typisches gutaussehendes Lächeln. 

"Nadine Müller, freut mich..", lächelte sie und wollte sich gerade wieder an Chris wenden, da sah sie Will mit großen Augen an.

"Und danke für das Kompliment. Ich gebe es gerne zurück."

"Du hast das verstanden!? Aber ich dachte du kommst aus England!?", sah sie ihn beinahe entsetzt an.

"Na ja wie man hört, spreche ich doch ziemlich gut deutsch, oder?", schmunzelte er nur.

"Aber hallo..", nickte sie. "Naja.. Also ich bin da, weil ich euch abholen soll, wie gesagt. Also kommt..." Sie nickten und folgten ihr dann. Will bemerkte aber das Chris es bedrückte, das sein Vater sie nicht holen kam. Owe wie würde wohl das erste Aufeinandertreffen von ihnen werden.

"Bist du oft in Deutschland, das du die Sprache noch so gut kannst, Will?", sah Nadine ihn immer wieder im Spiegel an. Ihren Bruder ließ sie erst mal links liegen, sah sie doch das dieser gerade sehr in Gedanken war.

"Nein ich war schon lange nicht mehr hier. Aber ich studiere Kommunikationswissenschaften. Und ich singe auch gerne deutsch oder höre mir deutsche Musik an. Da will ich es möglichst akzentfrei können", erklärte er es ihr.

"Wow...", beeindruckt nickte sie. "Das es so was gibt..." 

Während des zähen Verkehrs sprach niemand ein Wort. Chris hatte seinen Kopf ans Fenster gelehnt, irgendwie wurde ihm immer schlechter, je näher sie seinem Zuhause kamen.

Will bemerkte die gedrückte Stimmung zwar, wusste aber nicht genau was er dagegen unternehmen sollte. Immer wieder sah er zu Chris, dann nach draußen. Es war schon Nachmittag geworden. Kurz entschlossen nahm er dann Chris Hand und sah ihn aufmunternd an.

Überrascht sah Chris ihn an.

"Was?", blinzelte er und musterte ihn fragend. Wieso tat Will das?

"Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut", flüsterte er ihm zwinkernd zu.

Ein kleines Lächeln bildete sich auf Chris Lippen.

Kurz darauf kamen sie an.

"So Jungs. Alles aussteigen..", grinste Nadine und verließ das Auto. Will tat es ihr gleich und nahm seine Tasche und den Gitarren Koffer raus. Das Haus war ein schönes, gemütliches Einfamilienhaus. So hatte er es sich auch vorgestellt. Aber bevor er Nadine ins Innere folgte, wartete er noch auf Chris.

Dieser stieg deutlich langsamer aus und starrte das Haus an. Was sollte er tun? Was sollte er sagen? Sein Herz klopfte vor Aufregung. Unsicher sah er dann Will an.

"Du... bleibst bei mir ja? Ich... ich weiß immer noch nicht was ich sagen soll", bat er und kam näher.

"Die ganze Zeit. Ich weiche nicht von deiner Seite", lächelte Will ihn lieb an und nahm dann seine Hand.

"Sag einfach ehrlich, was du fühlst und wenn du Angst hast zu fallen, fang ich dich schon auf."

Chris fühlte sich mit einem Mal viel besser und lächelte Will ehrlich an. Das er Will so anlächelte, darauf war er einfach nicht vorbereitet. Aber es machte ihn glücklich, das sein Herz sich kurz etwas beschleunigte.

"Danke.."

Dann ging er los, ließ Will's Hand aber nicht los. Auch Will gefiel es ihn so bei sich zu haben. Ihn überhaupt wieder bei sich zu haben. Er würde ihn beschützen, sogar vor seinen Eltern, wenn es sein musste. Sie kamen ins Haus und Will wartete ab, was als nächstes passierte.

"Dann kommt mal rein.." 

Nadine öffnete die Tür und ließ sie eintreten.

"Mama? Papa? Wir sind da", rief sie ins Haus und man hörte Stühle, die übers Parkett geschoben wurden.

Chris spannte sich sofort an.

"Chris denk doch einfach an den Song. 'I'm still here' ", erinnerte Will ihn an das Lied das er ihm zum trösten vorgespielt hatte und hielt fest seine Hand.

Er nickte leicht.

"Chris.. Oh mein Junge..." Heiko und seine Frau kamen um die Ecke. Sofort umarmte er seinen Sohn. Will ließ lockerer, aber nicht los.

"Schön das du da bist, Chris..." Dann trat er lächelnd zurück und musterte Will.

"Oh.. Hallo? Sie sind..?"

"Hallo ich bin Will Livney, Chris Freund und Austauschpartner. Er hat mich gebeten mitzukommen wegen der Beerdigung", stellte er sich freundlich vor. Chris Mutter blieb noch etwas abseits stehen, sie wusste noch nicht genau wie sie sich verhalten sollte. Nachdem Will sich dann vorgestellt hatte, lächelte sie beide an.

"Ah ja Chris hat von dir erzählt. Dann willkommen in Deutschland."

Chris sah seine Mutter schweigend an.

"Mama....." Dann ging er auf sie zu und drückte sich fest an sie. Diesmal ließ Will los und lächelte dann leicht. Damit wäre die erste Hürde geschafft. Denn auch Jennifer war erst überrascht, nahm aber dann ihren Sohn fest in die Arme.

"Es tut mir so leid, mein Schatz."

Stumm schüttelte er nur den Kopf. Er wollte jetzt nicht reden...So blieben sie einfach eine Weile stehen und Will beobachtete das ganze. Natürlich hielt er sich im Hintergrund und lehnte sich dort irgendwo an die Wand.

Langsam lösten sie sich wieder.

"Lasst uns in die Küche gehen...", meinte Jennifer dann. Will legte ihre Sachen an die Treppe und folgte ihnen dann.

"Mama, du hast da was vergessen...", merkte Nadine an.

"Oh verzeih mir die schrecklichen Manieren. Es geht hier alles etwas drunter und drüber. Ich bin Jennifer Müller Christophers und Nadines Mutter", stellte sie sich richtig bei Will vor, doch der lächelte nur.

"Ist schon ok. Chris hat mir ungefähr alles erzählt, aber jetzt weiß ich wenigstens woher er die schönen Augen an", blieb Will charmant wie immer.

Chris verdrehte die Augen, Jennifer winkte geschmeichelt ab.

"Ich bin Heiko", grinste dieser leicht und schüttelte Will die Hand. "Freut mich das du auf unseren Sohn bisher so gut aufgepasst hast.. Danke..", nickte er ernst.

"Immer gerne und irgendwie hat er auch immer ein Auge auf mich, damit ich nichts anstelle", sah Will von Heiko zu Chris.

Nadine lachte auf und ging voran.

"Will jemand Kaffee oder sowas?"

"Kaffee wäre glaube ich eine super Idee", nickte er, als sie sich alle erst mal an den Tisch setzten. Die erste Anspannung war ja gelöst.

"Ich nehm auch einen", stimmte Chris zu, auch Jennifer nickte.

"Für mich nichts danke", schüttelte Heiko den Kopf. Will wollte nicht jetzt direkt was dazusagen, aber ist es nicht komisch, dass die Eltern immer noch so zusammenleben, dachte er sich. Allerdings war das nichts worin er sich einmischen sollte. Er würde erst etwas sagen, wenn Chris das wollte oder es unbedingt nötig war.

Nadine nickte und begann herumzuhantieren.

"Nun.. erzählen Sie doch etwas von sich Will..", sah Heiko ihn neugierig an.

"Oh Gott bitte lassen Sie das Sie weg. Ich bin einfach Will, sonst fühle ich mich noch alt", lachte er auf. Lächelnd nickte Heiko.

"Na ja was hast du denn schon über mich erzählt?", sah er zu Chris.

"Ich naja.. ich hab hauptsächlich von der Band erzählt...", erklärte er leise.

"Das ist wohl auch das interessanteste an mir", grinste er.

"Also ich bin Liedsänger, Songschreiber und Gitarrist in einer Band, die 'No named Bastards'. Gleichzeitig studiere ich Kommunikationswissenschaften, wohne in Poppler und bin 20", gab er mal die generellen Details von sich Preis.

"Heißt die Band wirklich so?", fragte Jennifer etwas geschockt.

"Ja, wir heißen wirklich so. Aber keine Panik. Wir sind zwar Rocker, aber nicht so auf Death Metal, die den ganzen Tag nur Schwarz tragen. Der Name hat andere Gründe. Haben Sie schon mal ein Foto gesehen? Chris du hast doch auch einen Abzug von Halloween gekriegt, da dürften alle drauf sein."

Jennifer wirkte sofort beruhigt.

"Oh ähm... Keine Ahnung, wo ich den gerade habe..", gab er zerknirscht zu.

"Moment ich müsste noch eins auf dem Handy haben, auch wenn du da dann leider nicht drauf bist", kramte er es aus der Hose und zeigte ihnen ein Bild.

"In der Band an sich sind nur Männer, aber da ist noch Maria. Sie managed uns quasi und Charlie ist so was wie unser Groupie oder treuester Fan. Er gehört jedenfalls auch zur Familie", zeigte er es stolz rum.

"Groupie? Also sind sie alle...? Na ja..." Heiko wusste ja von Groupies das sie normalerweise die Bands begleiten, damit die Mitglieder an ihnen auf Tour sozusagen Stress abbauen können. Man konnte ja schlecht seine Freundin oder so etwas mitnehmen.

"Charlie ist mit Ian zusammen. Er ist einer aus der Band", erklärte Chris sofort.

Jennifer nickte nur. Waren die Jungen dort alle... schwul? Und hatte sie nun richtig verstanden, das ihr Sohn  mit diesem Jungen, Will zusammen war? Immerhin hatte er sich als dessen Freund vorgestellt. Sie schickte unbewusst fragende Blicke in Richtung ihres Sohnes und Will.

"Da hattet ihr aber eine menge Spaß", grinste Heiko.

"Hier bitte. Der Kaffee", stellte Nadine jedem seine Tasse vor und setzte sich dann dazu.

"Ja haben wir immer, aber Gott lassen sie das nicht Ian hören. Die beiden hängen sehr aneinander. Und nein wir sind nicht alle schwul. Klar Ian und Charlie sind es, Maria ist lesbisch, Louis ist hetero und Eddy...gute Frage. Ich glaube, er ist bi, aber was das angeht, ist er immer sehr zurückhaltend und erzählt nicht viel darüber. Also schwer zu sagen", lachte Will, der die Blicke deutlich bemerkt hatte und bedankte sich dann bei Nadine.

Sowohl Heiko als auch Jennifer sahen sofort erleichterter drein.

"Keine Panik wir können gar nicht homophob sein, bei der crazy Truppe."

"Und du?", fragte Nadine ungeniert. "Bist du Schwul?" Sie sah Will direkt an.

Chris versteifte sich leicht und trank etwas, um sich abzulenken. Auch Will überrannte diese Frage jetzt etwas. Früher hätte er sofort hetero gesagt, aber grade befand er sich ja selber in seiner persönlichen Glaubenskrise. Deswegen brauchte er auch etwas länger ,um auf diese Frage zu antworten.

Wieso antwortete er nicht!? Chris bekam die Krise!? Wieso sagte Will nicht einfach nein, ich bin nicht Schwul und gut!? Was brauchte er so lange zum überlegen!!!

"Ehm...also da ich bis jetzt nur mit Frauen im Bett war, heißt das wohl ich bin hetero", antwortete er nicht ganz so direkt, aber doch wahrheitsgemäß. Ein nervöses Lächeln konnte er dabei nicht ganz unterdrücken.

"Oh interessant. Ich geh jetzt mal nicht weiter darauf ein", sah sie dann zu ihrem Bruder, der sich noch immer mit seiner Tasse  zu beschäftigen schien.

"Nadine, ich fand das nun ein wenig zu persönlich..", meinte Jennifer plötzlich. "Du kannst dem Jungen doch nicht so etwas fragen. Das ist unhöflich."

"Oh machen sie sich keine Sorgen. Man möchte ja wissen in wessen Obhut man seinen Sohn oder Bruder übergibt. Ich würde schon direkt sagen, wenn ich auf etwas nicht antworten möchte", kehrte er wieder zu seinem charmanten Ich zurück.

Nadine lachte amüsiert und trank dann auch ihren Kaffee.

"Chris.. sag.. ist alles ok mit dir?", fragte Heiko seinen Sohn vorsichtig. Der Kleine saß da so ruhig und das machte ihm Sorgen.

"Mh?" Dieser sah auf. "Oh nein.. Nein alles gut.." Er lachte leicht gekünstelt. Will konnte sich denken das die lange Pause ihn mal wieder verwirrt hatte. Aber ihn verwirrte das ganze ja noch mehr. Denn was er Maria im betrunkenen Zustand gesagt hatte war wahr.

Heiko sah ihn skeptisch an, beließ es aber dabei.

"Also... Chris.. Ich... Ich wollte mich noch entschuldigen...", begann dann seine Mutter wieder. "Ich weiß, es ist eigentlich nicht zu entschuldigen und wir haben uns falsch benommen, aber wir wussten nicht wie wir es dir sagen sollten..."

Natürlich wusste Chris sofort, um was es ging. Traurig sah er auf seinen Schoss. Mussten sie das jetzt wirklich durchkauen? Ändern ließe sich sowieso nichts mehr. Will kam sich etwas fehl am Platz vor, aber da er Chris versprochen hatte die ganze Zeit bei ihm zu bleiben, tat er das auch. Unbemerkt nahm er deswegen unter dem Tisch Chris Hand.

"Auch was ich am Flughafen gemacht habe...so was macht man einfach nicht. Es tut mir leid, mein Junge", ließ auch Chris Vater seine Schultern hängen.Schwach schüttelte dieser den Kopf.

"Ist schon gut.. Ich... ich komm schon klar.. ich mein, ändern lässt es sich eh nicht mehr.. Also... lassen wir das bitte, ja?", sah er gequält hoch. Will's Hand nahm er dankbar an. Will sah ihn die ganze Zeit an, aber helfen konnte er ihm leider in diesem Moment auch nicht. Die Eltern nickten und es entstand ein betretenes Schweigen.

"Ehm...wie wäre es wenn wir jetzt erst mal in dein Zimmer gehen und auspacken oder so?", unternahm Will den schwachen versuch, das Thema zu wechseln.

"Oh die Idee ist gut." Jennifer sprang auf. "Ich hol dir sofort Bettzeug" und war verschwunden. Heiko seufzte nur.

"Ja ok..", murmelte Chris, trank seinen Kaffee aus, erhob sich und ging in den Flur und nahm seine Tasche.

"Nur keine Umstände", meinte Will noch zu Jennifer und stand dann mit Chris auf, als der ihn los ließ. Mit ihren Taschen gingen sie hoch in Chris Zimmer.

Nein!...Ja?...Vielleicht?!

"Hier ist dein Bettzeug, Will. Ihr könnt ja in einem Bett schlafen. Wenn du was brauchst, sag einfach Bescheid", lächelte Chris Mutter Will an und schloss dann die Tür hinter ihnen. Sofort stellte Will seine Taschen ab und nahm Chris dann sanft in seine Arme. So fiel dessen Tasche zu Boden.

"Siehst du, die erste Hürde ist schon geschafft."

Chris krallte sich an ihn und nickte. Wieso musste das alles so kompliziert sein?

"Den Rest schaffen wir auch noch, wirst sehen", strich er beruhigen seinen Rücken entlang. Mittlerweile hatte er ein ziemlich gutes Gespür dafür entwickelt, wann er Chris in den Arm nehmen musste.

Chris drückte sein Gesicht fest an Will's Brust. Der sollte seine aufkommenden Tränen nicht sehen. Wieso fühlte er sich bei Will auch nur so wohl? Das würde doch niemals was werden. Die guten Gefühle sollten nicht als wieder kommen.

"Hey soll ich dir was singen? Wünsch dir was auch immer", legte er seinen auf Chris Kopf.

Er machte ein verneinendes Geräusch, wollte gerade einfach nur so mit Will hier stehen.

"Ok", küsste er liebevoll seinen Scheitel und wiegte sie etwas hin und her. Als würden sie langsam tanzen. Das war ihnen an Halloween ja verwehrt geblieben.

Chris ließ es einfach geschehen. Er fühlte sich gerade viel zu geborgen, um etwas anderes zu tun. Sein Herz schlug dabei auch mehr als kräftig. Konnte er nicht einfach immer in Will's Armen bleiben? Er riss die Augen auf. Was dachte er denn da!? Hatte Will nicht eben noch gesagt das er hetero war!? Er biss sich auf die Lippe und drückte Will von sich weg. Schnell wischte er sich mit dem Ärmel über die Augen.

"Lass uns die Klamotten auspacken...", nuschelte er leicht schniefend und drehte sich weg.

Es verletzte Will schon etwas, dass Chris ihn einfach so von sich wegdrückte. Aber er verstand auch warum, nur manchmal konnte er sich einfach nicht zurückhalten. Er wollte zärtlich zu Chris sein, aber der war ein Kerl und mit Toma zusammen. Somit würde er ihn eh nicht wählen, wenn sie in diese Situation kommen würden. Also nickte Will nur seufzend und hängte seinen schwarzen Anzug, den er extra für morgen mitgenommen hatte, an eine Schranktür.

Chris wühlte etwas in seiner Tasche herum und hing auch seinen Anzug auf. Er wollte da morgen eigentlich gar nicht hingehen. So ließ er den Kopf hängen.

"Den sollten wir vielleicht nochmal bügeln. Du willst doch morgen so gut wie möglich aussehen", stupste Will ihn lächelnd an.

"Mh.. Vielleicht hast du Recht... Er sieht schon ziemlich mitgenommen aus...", gab er zu und lächelte schwach.

"Ich habe übrigens beide Songs geübt. Welchen möchtest du morgen? 'Sorry seems to be the hardest Word' oder 'Can you feel the love tonight'?"

Die Frage überforderte ihn etwas.

"Ich.. Äh.." Er zuckte mit den Schultern. "Can you feel besser nicht, das... ich… ich glaub das wäre jetzt nicht so passend...", wich er Will's Blick aus.

"Das dachte ich mir irgendwie. Ich gebe mir morgen die größte Mühe und mache es zum besten Soloauftritt, den ich bis jetzt hingelegt habe, versprochen", wollte er wieder nach Chris greifen, ließ es dann aber doch.

"Danke... ich... weiß das zu schätzen... Meine Oma hätte dich bestimmt auch gerne mal kennen gelernt..."

"Es hätte mich jedenfalls gefreut. Aber der Auftritt ist auch für dich, Chris und für deine Familie. In dem Song geht es zwar irgendwie wohl auch um Verzweiflung, aber ich finde er macht auch darauf aufmerksam, dass man nichts in seinem Leben bereuen sollte", sah er zu ihm.

"Das sollte man nicht... stimmt..." Er sah ihm in die Augen. Wollte er ihm damit etwas sagen? Er wusste es selbst nicht genau...Und Will wusste das in diesem Moment noch weniger. Also griff er wieder zur alt bewerten Ablenkung.

"Wollen wir heute Abend vielleicht einen Film gucken. Ich denke, das entspannt und wir kommen damit alle wieder runter", schlug er also vor.

"Klar... Wir können hier gucken...", deutete Chris auf seinen TV. Er wollte sicher nichts mit seinen Eltern schauen. "Hast du schon eine Idee was?" Er wusste das Will nicht darüber sprechen wollte und war so dankbar das er ein anderen Thema anfing.

"Hast du irgendwas hier, oder gucken wir deutsches Fernsehen. Auch das ist für mich verdammt lange her", schmunzelte Will und stellte seine Gitarre erstmal in die Ecke.

"Gucken wir am besten erst Mal, was überhaupt kommt…" suchte er sein Handy und begann darauf herum zu tippen. Will ließ sich währenddessen erstmal auf das Bett fallen und zog seine Schuhe aus. Das hatte er an der Tür irgendwie vergessen.

"Ist ziemlich gemütlich dein Bett. Wenn es dir übrigens nicht mehr gefällt auf der, zugegeben ziemlich kuscheligen Matratze zu schlafen, musst du nur was sagen", sagte Will praktisch zur Decke über sich.

"Meinst du jetzt bei dir die?", drehte er sich mit.

"Ja die. Ich mein ich habs dir zwar mit den Kissen und Decken und dem einen Teddybär ziemlich kuschelig eingerichtet, fühle mich aber immer noch schlecht, weil es ja eigentlich für ein Mädchen gedacht war. Auch wenn jetzt nichts rosa oder lila ist", stützte er sich dann doch auf seine Unterarme.

Chris winkte ab. "Ich wohn jetzt schon so lange bei dir und das sagst du erst jetzt?" Er lachte auf. "Du bist echt komisch manchmal..."

"So bin ich eben...allerdings wenn ich mich hier so umgucke...", nahm er ein Kuscheltier und ein flauschiges Kissen.

"Ich scheine deinen Geschmack unterbewusst doch getroffen zu haben", fing er an zu lachen.

Chris sah ihn aus schmalen Augen an und streckte dann die Zunge raus.

"Was soll ich sagen? Ich bin eben noch ein kleines kindliches Ding..." Will lachte nur lauter.

"Nein du bist ein kleines süßes Ding", korrigierte er Chris.

"Haha.. Kein Kerl is süß...", brummte er und setzte sich neben Will.

" Du aber schon ein bisschen finde ich", stupste er Chris mit der Schulter an. "Und jetzt sag an was läuft."

Chris zog einen Schmollmund.

"Mh.. Nicht wirklich was gutes..." Er schüttelte den Kopf.

"Oh warte... Hier läuft Gamer. Kennst du den?" Will überlegte kurz.

"Nein, ich glaube nicht und jetzt schmoll nicht. Das war als Kompliment gemeint, Kleiner", wuschelte er durch Chris Haare.

"Jaja.. Kann ja jeder sagen...", schüttelte er die Hand ab und legte sich neben Will nach hinten. "Gucken wir den dann?"

"Glaub mir, wenn ich dir ein Kompliment mache, meine ich es immer ernst", nickte Will ihm zu und zuckte dann mit den Schultern, als er sich wieder richtig neben Chris legte. "Gerne wenn du willst."

"Mh.. ok.. Aber... können wir erst noch hier so liegen bleiben? Der Film kommt sowieso erst um viertel nach Acht..." Da hatten sie noch knapp eine Stunde.

"Klar kein Ding", drehte er sich lächelnd zu ihm. Wieder überkam ihm die Lust etwas mit Chris zu tun, was er eigentlich nicht durfte. Er ist mit Toma zusammen, MIT TOMA! , schrie Will sich im Geiste zu.

"Danke..."

Auch Chris drehte sich zu ihm und lächelte leicht. "Danke... auch das du mitgekommen bist, trotz... unserem... naja Streit war es ja nicht ganz, aber... danke..."

"Ich hab's dir versprochen und ich halte immer mein Wort", wurde seine Kehle plötzlich etwas trocken. Mit Toma, Toma!, TOMA!

"Außerdem bin ich gerne bei dir."

"Ja.. ich... ich bin auch gerne bei dir...", gab Chris mit roten Wangen zu. "Ich.. bin echt froh, dass du voll in Ordnung bist und nicht so ein Krasser Typ, wie ich erst gedacht habe", grinste er vergnügt.

"Und ich bin froh, das du nicht so zickig bist wie gedacht...und na ja eben das du du bist", wurde Will nun etwas verlegen. Sie hatten einen so furchtbaren Start gehabt. Dass das hier überhaupt möglich wäre, hätte er vorher nie gedacht.

Chris konnte ein Lachen nicht unterdrücken. "Gut, dass der erste Eindruck nicht immer richtig ist... Ich bin froh, dass ich zu dir gekommen bin..."

"Ich auch", näherte er sich völlig unbewusst.

"Auch wenn dein Kumpel dich ein wenig verarscht hat...", grinste er weiterhin.

"Das ist mir mittlerweile echt egal geworden. Ich weiß nicht mal mehr, ob mir ein Mädchen noch lieber gewesen wäre", befeuchtete er seine Lippen.

"Wie? Ehrlich?", erstaunt über diese Aussage sah er Will an. Das hatte er nicht erwartet.

"Ja ich meine, ich hab so viel Spaß mit dir und ich mag dich ehrlich. Wärst du ein Mädchen gewesen, hätte ich dich verführt und mit dir geschlafen. Aber so durfte ich dich besser kennenlernen und ich hab...mehr entwickelt", merkte er nicht mal, was er da eigentlich preisgab. Will war gerade wie in Trance.

Chris grinste leicht gequält. Das war wohl wahr, aber er selbst hätte auch nichts dagegen, wenn er das jetzt trotzdem mit ihm..... Nein! Stopp!! Nicht weiter denken!! , verbot er sich.

"Weißt du eigentlich, dass du sehr schöne Augen hast."

"Äh…D...danke? ich...", stammelte Chris dann peinlich berührt. Will schmunzelte darüber, doch als seine Handy piepste, kam er wieder in die Realität. Abrupt setzte er sich auf.

"Habt ihr vielleicht einen Balkon, wo ich eine rauchen kann oder soll ich vor die Tür?", fragte er schnell. Er brauchte jetzt dringend was zur Beruhigung.

"Äh?" Überrascht sah er zu Will auf. Was war denn jetzt kaputt?

"Ich.. hab hier einen Balkon...", stand er also verwirrt auf und schob seinen Vorhang zur Seite, der die Balkontür verdeckt hatte. "Bitte schön.."

"Super danke", nahm er sein Handy und seine Jacke mit. Draußen schloss er die Tür, machte sich eine Zigarette an, nahm einen kräftigen Zug und stellte sich in eine Ecke, wo Chris ihn nicht direkt sehen konnte. Schnell rief er Maria an und sie nahm auch schnell ab.

"Hal-", doch sie wurde sofort unterbrochen.

"Ich hab hier einen Notfall! Wie halte ich mich davon ab Chris zu küssen?!", versuchte er leise aber doch panisch in das Handy zu reden.

"Äh bitte was?!" Maria war mehr als verwirrt. "Will was zum Henker ist los mit dir!?"

"Ich weiß es nicht!", nahm er einen Zug. "Aber so ist es seit Halloween. Ich will ihn küssen und anfassen, OBWOHL er ein Kerl ist und OBWOHL er mit Toma zusammen ist", lief er nervös ein bisschen auf und ab.

"Will... du... hast du dich in unseren Kleinen verliebt?"

"Nein!... Ja?... Ich weiß es doch nicht. Aber ich kann nicht schwul sein, dafür liebe ich die Frauen zu sehr...aber wenn ich in seiner Nähe bin...Puff", versuchte er es ihr irgendwie klar zu machen. Sie war seine beste Freundin, sie musste ihn doch irgendwie verstehen.

"Puh... Du machst mich fertig..." Sie seufzte auf. "Ich denke mal, du hast ihm nicht gesagt, das du ihn so magst, oder?"

"Nein...", nahm ich noch einen tiefen Zug.

"An Halloween hab ich gesagt...das ich ihm nur ein 'irgendwann vielleicht' geben kann. Maria, ich hab immer nur auf Frauen gestanden und ich möchte nicht, dass ich mich jetzt einfach an ihm ausprobiere und dann fallen lasse. Dafür ist er mir zu wichtig geworden!", gestand er ihr.

"Du glaubst, Chris würde dich fallen lassen?"

"Nein ich hab Angst, dass ich ihn wieder fallen lassen könnte. Komm schon keine Beziehung mit einer Frau hat je gehalten und dafür hatte ich schon ewig keine mehr. Du kennst mich doch Maria!", ließ er seufzend den Kopf hängen. Er wollte Chris einfach nicht wehtun.

"Oh... Mh... Meine Güte... Das ist irgendwie kompliziert mit dir...", murmelte sie. "Weißt du eigentlich wie er dich manchmal ansieht? Naja wahrscheinlich nicht... So sieht er nicht mal Toma an… Aber naja egal... Tschuldige..." Sie schwieg kurz. "Du hast das Problem gerade, also... wie regeln wir das?"

"Wirklich?!", wurde er dann wieder hellhörig.

"Ja.. Wirklich."

"Wie...sieht er mich denn an?", fragte Will neugierig nach.

"Ich... naja... keine Ahnung. Ich kann das nicht erklären. Jedenfalls steckt da auf jeden Fall mehr drin... " Sie seufzte. „Naja vielleicht seh ich da auch Dinge, die gar nicht da sind..."

"Also als ich ihn geküsst habe, hat es sich schon nach mehr angefühlt...aber ich weiß doch auch nicht", rauchte er zu Ende und trat dann die Zigarette aus.

"Chris ist einfach was Besonderes für mich", sprach er aus Versehen wieder in normaler Lautstärke.

"Oh Baby. Tut mir leid wenn ich das sage, aber für mich hörst du dich echt verknallt an... Und wenn ich mich recht erinnere, bist du auch ganz untypisch ausgetickt, bei unserem Gig am Wochenende, als Toma wieder aufgetaucht ist, mh?" Jetzt wo sie es sagte…

"Aber der hat ihn eben voll scheiße behandelt! Ich würde das nie mit ihm machen...Trotzdem ist er mit ihm zusammen. Und du kennst meine Regel. Ich nehme nichts, was schon jemand anderem gehört", war Will kurz davor mir noch eine Zigarette anzumachen, ließ es dann aber.

"Du beanspruchst ihn ganz schön für dich...", merkte sie an. „Meinst du, du würdest es schaffen es ihm zu sagen?"

"Nur...ein bisschen", nuschelte er und lief dann wieder zu seinem Zimmer. "Wenn ich mir wirklich sicher bin, dass es nichts Vorübergehendes ist...würde ich es denke ich sagen", legte er seine Hand an die Tür. "Aber vorher ist die Gefahr groß, dass ich ihn nochmal küsse und damit verletze", lehnte Will seinen Kopf an die Scheibe.

"Es wird ohnehin schwerer werden, wenn er erst mal wieder nach Hause muss Will. Denk daran, dass Chris nächstes Jahr wieder weg ist...", gab sie zu bedenken. Daran hatte er gar nicht gedacht. Scheiße! Er fing an seinen Kopf gegen die Scheibe zu docken.

"Schau doch erst mal wie die Tage jetzt in Deutschland laufen... Ich mein, wenn er auf dich eingeht... Dann stehen die Chancen für dich doch gar nicht schlecht, oder?"

"Und was ist mit Toma?"

"Also meiner Meinung nach, passt Chris sowieso nicht zu Toma. Er ist ein Arsch und da sind wir einer Meinung... Also.. Wenn Chris auf dich eingeht, ist da auch ein Gefühl für dich... Ich kann mir absolut nicht erklären, wieso er so an Toma hängt..."

"Ich auch nicht...Du hör mal, ich mach für heute Schluss, sonst fragt er sich noch wo ich bleibe...aber hey Maria…danke", lächelte Will wieder.

"Ach kein Problem. Du weißt du kannst mich immer anrufen... Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie helfen..."

"Ich denke irgendwie schon. Der Rest liegt jetzt erstmal bei mir. Ich erzähl dir wies ausgegangen ist. Also bis die Tage", machte er die Tür wieder auf und trat ins Zimmer zurück.

"Mit.. wem hast du geredet??", sah Chris ihn neugierig an. Er hatte schon mal den Fernseher angestellt.

"Ehm…mit Maria...du hast doch nichts gehört oder?", fragte er etwas ängstlich nach. Wenn doch war Will am Arsch.

"Nein... ich hab ja den Fernseher an... Wieso? Über was hast du denn mit ihr gesprochen?"

"Nichts...Nichts", hob er die Hände und ließ sich dann einfach neben Chris fallen.

"Ok?"

"Und...ist der Film schon an?"

"Ne... is ja noch ne halbe Stunde hin..."

"Ehm oh ok." Mist! Mit weiterem Zeit totschlagen hat er jetzt nicht gerechnet. Cool bleiben Will, atmete er durch.

"Wie geht es Maria und den Anderen?", fragte Chris dann doch weiter und legte sich erneut zurück.

"Gut...denke ich", murmelte Will. Danach hatte er ja nicht mal gefragt.

"Denkst du?" Er sah ihn verwirrt an.

"Ja so genau haben wir darüber nicht gesprochen", wand Will sich irgendwie aus dieser Unterhaltung.

"Ok?" Tat man das nicht, wenn man mit jemand anderem telefonierte?

Will zucke nur mit den Schultern. Später sahen sie dann noch zusammen den Film und gingen relativ früh ohne etwas zu essen ins Bett. Will natürlich mit dem festen Vorsatz nicht zu kuscheln. Am nächsten Morgen allerdings war dieser Vorsatz vergessen und Chris lag in seinen Armen.

Sorry seems to be the hardest Word

Total neben der Spur stand Chris angezogen vor dem Spiegel. Seine Krawatte wollte nicht so, wie er wollte. Seine Hände zitterten extrem. Wie er aufgewacht war und sich angezogen hatte, wusste er schon gar nicht mehr richtig. Viel zu sehr dachte er an das, was bald passieren würde. Seine Oma. Bald würde sie wirklich nicht mehr da sein. Nur noch im Sarg unter der Erde...

Er schluckte heftig. Ein großer Klos bildete sich in seinem Hals. Er wollte  das nicht. Wollte nicht auf die Beerdigung. Wollte das alles nicht sehen. Die ganzen Leute, die Trauern würden, die ganzen Beileidsbekundungen.. Das alles wollte er nicht.

"Ich...kann nicht...", nuschelte er und ließ seine zitternden Hände fallen. "Ich... ich will da nicht hin...", wisperte er mit hängendem Kopf. 

Als Will aufgewacht war, war Chris schon weg. Nun war auch er dabei sich anzuziehen. Bei ihm war alles schwarz sogar Hemd und Krawatte. Immer wieder sah er zu Chris und stellte sich schließlich hinter ihn.

"Doch, du kannst das. Du bist verdammt stark. Außerdem werde ich immer bei dir sein und deine Hand halten", griff er um ihn und band seine Krawatte.

"Erweise ihr die letzte Ehre", strich Will liebevoll über sein Wange.

"Aber ich... Ich will nicht Abschied nehmen..das... das macht dann alles so Real..", sah er mit einem gequälten Ausdruck zu ihm. 

Seufzend band Will die Krawatte fertig und legte dann einen Arm um ihn.

"Ich weiß...aber es ist leider Real, Chris. Dagegen kann auch ich nichts tun", hob er sein Kinn zu ihm.

"Du schaffst das", küsste er beruhigend seine Stirn.

Chris seufzte schwer. Er wollte trotzdem nicht. 

Will überlegte weiter, wie er ihn doch noch dazu bewegen konnte.

"Was kann ich tun damit es dir besser geht? Grade würde ich wirklich alles machen", flüsterte er ihm zu.

"Ich... ich weiß nicht...", nuschelte er zurück. Dabei lehnte er sich an Will. Da ihm nichts besseres einfiel, fing er leise an 'Halleluja' zu singen. Dabei wiegte er Chris erneut hin und her.

Ganz langsam entspannte er sich. Will's Stimme hatte was sehr beruhigendes an sich. Will bemerkte das natürlich ebenfalls und entspannte sich mit ihm.

"Ich bin schlecht mit Worten, aber in einem Song hieß es mal 'when you get worried I' ll be your Soldier'. Und das Zitat darfst du ernst nehmen", lächelte er Chris  mit ein paar mehr noch nicht klar definierten Gefühlen an.

"Ach Will.. ich..." geschmeichelt sah er zu ihm auf. "Danke..." Doch eigentlich sollte er so was nicht sagen. Dann machte er sich nur wieder Hoffnungen.
 

"Chris! Will? Kommt ihr runter? Es geht gleich los!", ertönte Jennifers Stimme von unten.

"Gerne", strich er eine Strähne aus seinem Gesicht und trat von ihm zurück, als Chris Mutter rief. Schnell schnappte Will sich May aus der Ecke und streckte dann wieder seine Hand zu ihm.

"Ich bin die ganze Zeit bei dir."

Chris nickte leicht. Ihm blieb auch nichts anderes übrig, als mitzugehen... Langsam gingen sie los und kamen dann unten an.

"Hallo mein Schatz.." Jennifer nahm Chris in den Arm. "Habt ihr gut geschlafen?"

"Ja es war alles gut", antwortete er mal stellvertretend für Chris. Nachdem dann alle soweit fertig waren, setzten sie sich ins Auto und fuhren zur Kirche. Will hielt die ganze Zeit Chris Hand.

Der Jüngere schwieg die ganze Zeit. Er wollte das nicht wahr haben. Die letzten Tage hatte er es irgendwie immer verdrängen können, doch jetzt..? Jetzt gab es kein zurück mehr..

Auch in der Kirche ließ Will ihn nie los. Es war ein schöner Gottesdienst mit vielen reich geschmückten Kränzen. Viele weinten hier schon und Will hatte vorausschauend Taschentücher mitgenommen. Dann sollte der Sarg getragen werden und Heiko wendete sich an seinen Sohn.

"Komm Christopher erweisen wir deiner Oma die letzte Ehre", sah er ihn traurig an und ging dann zu den anderen Trägern.

Chris  saß die ganze Zeit steif über auf der Bank und versuchte nicht zu weinen. Er krallte sich in seine Knie. Bis sein Vater ihn ansprach, doch schaffte er es nicht aufzusehen, sondern schüttelte nur mit dem Kopf.

"Christopher", sagte sein Vater erneut. Abrupt stand Will dann auf.

"Herr Müller. ich glaube nicht, das Chris im Moment in der Verfassung ist, das zu tun. Doch wenn Sie erlauben, trage ich an seiner Stelle den Sarg", sah Will ihn entschlossen an.

Mehr als überrascht sah Heiko Will an. "Nun... Wahrscheinlich hast du Recht..." Er streichelte einmal durch Chris Haar. "Dann hilf du uns Will.. Danke.." Er lächelte traurig und ging voran. Will nickte, sah aber noch einmal zu Chris. Er drückte seine Hand aufmunternd und ließ ihn dann los. Will ging zu den Anderen fünf Trägern und reihte sich einfach auf den letzten freien Platz. Dann hoben sie den Sarg hoch und trugen ihn aus der Kirche zu den anderen Gräbern.

Nach dem Pfarrer und den Angehörigen, folgte dann der Rest der Trauergemeide und versammelten sich alle um das Grab.Als der Sarg dann hinab gelassen wurde, stellte sich Will wieder neben Chris und nahm seine Hand. Er wollte ihm so zumindest etwas Halt geben.

Dankbar nahm er Will's Hand an, mit der Anderen hielt er Nadines fest. Tränen liefen über ihrer beide Gesichter. Sie hatten ihre Oma geliebt. Der Priester sagte noch etwas, aber Will achtete mehr auf Chris. Liebevoll strich er ihm immer wieder über die Hand. Er konnte nicht wirklich weinen. Es war schwierig um einen Menschen zu trauern, den er nicht gekannt hatte. Danach warfen alle noch Blumen und Erde auf den Sarg und sprachen der Familie ihr Beileid aus.

Als das geschehen war, machten sich Chris und seine Familie auf den Weg zum Restaurant, in dem sie Kaffeetrinken würden. Dort war es eine deutlich kleinere Gesellschaft, nicht alle waren eingeladen.

Will hatte seine Gitarre schnell aus dem Auto geholt und redete nun mit dem Klavierspieler, der vorher die ganze Zeit gespielt hatte. So kam er an ein Mikro. Er räusperte sich einmal, um die Aufmerksamkeit der Leute zu bekommen.

Die Leute sahen zu ihm und warteten neugierig ab.

"Ehm...Hallo mein Name ist Will Livney und ich bin ein Freund von Christopher. Chris wollte seiner Oma ein letztes Abschiedsgeschenk machen und deswegen bin ich hier. Um für sie ihren Lieblings Elton John Song 'Sorry seems to be the hardest Word' zu singen. Leider hatte ich nie das Vergnügen sie kennenzulernen, aber ich habe festgestellt des Leute mit gutem Musikgeschmack meistens auch gute Menschen sind. Also kann sie kein schlechter Mensch gewesen sein. Also ist das hier für dich, Hannelore. Alle in diesem Raum lieben und vermissen dich", leitete er das ganze ein, setzte sich dann mit der Gitarre auf einen Hocker ans Mikro und begann zu spielen.
 

What I gotta do to make you love me

What I gotta do to make you care

What do I do when lightnin' strikes me

And a way to find wen ure not there

What I gotta do to make want me

What I gotta do to be heard

What do I say wen it's all over

Sorry seems to be the hardest word

(That's right)

It's sad

So sad

It's a sad sad situation

And its gettin' more and more absurd

It's sad so sad

Why can't we talk it over

Always seems to me

That sorry seems to be the hardest word

What do I do to make you want me

What I gotta do to be heard

What do I say wen its all over

Sorry seems to be the hardest word

It's sad

So sad

It's a sad sad situation

And it's gettin' more and more absurd

It's sad so sad why can't we talk it over

Always seems to me

Sorry seems to be the hardest word

Yeah

Sorry

What do I do to make you love me

What I gotta do to be heard

What do I do when lighting strikes me

Yeah

What have I gotta do

What have I gotta do

When sorry seems to be the hardest word
 

Will sah während er sang immer wieder zu Chris und seine Trauer und der Song ergriffen ihn so sehr, dass auch über seine Wange eine Träne lief. Man sollte in seinem Leben nichts bereuen...

Viele der älteren Damen zückten bei dem Lied ein Taschentuch. Auch Chris begann erneut zu weinen, und wischte sich immer wieder über die Augen. Als Will dann fertig war erhob er sein Glas.

"Auf Hannelore", wischte er sich nun auch einmal über die Augen.

"Auf Hannelore", erwiderten die anderen Gäste und tranken einen Schluck. So schlich sich Will aus dem Rampenlicht wieder zu Chris.

"Ich hoffe, es war so wie du es wolltest", strich er ihm die Tränen weg.

Chris nickte und bekam Schluck auf.

"Danke... So sehr... Danke...!" Will stellte die Gitarre kurz ab und nahm Chris in den Arm.

"Für dich tu ich doch alles, Kurzer", schmunzelte er etwas über den Schluck auf.

Chris drückte sich an ihn.

"Danke, danke, danke.." wiederholte er leise und begann wieder zu weinen. Will hielt ihn einfach nur lächelnd. Das war vielleicht nicht angebracht, aber das war ihm egal. Schließlich hielt er Chris ein Taschentuch hin.

Dankbar nahm er es an und schnäuzte sich. Ohne Will hätte er den Tag mit Sicherheit nicht überstanden. Sie blieben noch bis zum Abend bevor die Familie wieder nach Hause fuhr. Alle waren von diesem Tag erschöpft. Will brachte Chris deswegen erst mal wieder nach oben in seine Zimmer.

"Ich weiß gar nicht, was ich sage soll, Will... Du... du warst heute einfach da, ich..." Er zuckte mit den Schultern und setzte sich auf sein Bett. "Danke..."

"Chris komm schon das war selbstverständlich. Als hätte ich dich damit allein gelassen", setzte auch Will sich zu ihm.

"Allerdings muss ich dir noch etwas sagen und es ist dafür vielleicht jetzt echt kein guter Zeitpunkt. Aber nachdem ich den Song heute gespielt habe, ist mir klar geworden, da ich nichts bereuen möchte."

Verwirrt runzelte Chris die Stirn. "Was meinst du?"

"Also wie fang ich an...Scheiße ich bin echt schlecht mit Worten, aber als du die Woche weg warst hab ich dir einen Song geschrieben", griff Will erneut nach der Gitarre. Singen war für ihn einfacher als erklären.

"Wie jetzt? Mir?" Er wischte sich die restlichen Tränen weg und sah Will verblüfft an. Wieso denn gerade ihm?

"Ja. Hör einfach genau zu, dann verstehst du es schon", setzte er an und spielte ihm seinen neuen Song vor.
 

I messed up the feelings

That bound you and me

Lost  to another kiss

So i back out from  you, let you take your way

But i
 

Want to say im sorry 

Want to apologize

But im just a coward

Cant look in your eyes

I know you’d leave one day

Want to hold you back

But the right is on your side the right is on your side
 

I promised you the world

But for just someday

Left you alone out there

So i understand you’d take the other Kiss

Still I
 

Want to say im sorry 

Want to apologize

But im just a coward

Cant look in your eyes

I know you’d leave one day

Want to hold you back

But the right is on your side the right is on your side
 

My Head runs Wild

My Heart wont Stop

This isnt me, 

Yet still i beg, forgive me

Cause i
 

Want to say im sorry 

Want to apologize

But im just a coward

Cant look in your eyes

I know you’d leave one day

Want to hold you back

But the right is on your side the right is on your side
 

Forgive me
 

Spontan sprang Chris auf und umarmte Will.

"Der Song war klasse...", grinste er ihn dann an. "Und... naja du brauchst dich nicht zu entschuldigen..." Überrascht brachte er erst mal die Gitarre in Sicherheit, bevor Will die Umarmung erwiderte.

"Danke aber es geht hierbei nicht nur um entschuldigen", drückte er Chris wieder von sich und nahm seine Hände in seine.

"Was?A..aber..." Der Song handelte doch von Entschuldigen, naja unter anderem..? Verwirrt und nervös werdend sah er Will an. Was kam jetzt bloß?

"Chris ich...", fing er an brach aber dann wieder ab. Wie sollte er es ihm nur sagen.

"Ich...hab das Gefühl, das es mir immer gleichgültiger wird das du ein Junge bist. Weil immer wenn ich nur nah genug an dir dran bin, möchte ich dich küssen und berühren", gab er schließlich zu.

Chris Augen wurden unfassbar groß. Was sollte das werden!?

"Und ich möchte es nicht bereuen, dir das nicht gesagt zu haben, also sage ich es jetzt. Trotzdem habe ich eine eiserne Regel. Ich fasse nichts an, was schon jemand anderem gehört und diese Regel breche ich nicht nochmal. Ich weiß noch nicht genau was es ist, aber ich weiß, das da etwas ist. Was mich also jetzt davon abhält dich zu küssen, ist nicht das du ein Junge bist, sondern das du vergeben bist...Und ich weiß das heute ein schlechter Zeitpunkt ist dir das zu sagen. Es ist furchtbar egoistisch dich heute noch zu verwirren...Aber ich musste es dir einfach sagen. Es tut mir leid", sah Will ihn direkt an. Davor hatte er mehrfach wieder auf ihre Hände gestarrt.

Will hatte es eindeutig geschafft. Dank seiner Worte war Chris unfassbar verwirrt. Geschmeichelt, aber auch sauer.

"Ich... Ich weiß gar nicht was ich sagen soll...", zog er seine Hände weg und stand auf. Gerade brauchte er Abstand von WiIl.

"Du.. sagst mir hier das du mich...magst, mehr als du dachtest? Es.. aber nicht wichtig genug ist um...keine Ahnung... dafür zu kämpfen?" drehte er sich wieder zu ihm. "Du kannst Toma doch ohnehin nicht leiden und sagst immer du würdest es besser machen. Sagst dann aber auch, dass du es bei mir nicht kannst, oder willst.. Mann! Du..du bringst mich echt durcheinander. Was soll ich jetzt mit deinen Worten anfangen? Was soll ich damit, mh?"

"Nein das hat nichts mit dir zu tun. Chris, hör mir zu, ja ich glaube, ich werde wegen dir bi, ja verflucht ich mag dich mehr als ich dachte und ich würde auch dafür kämpfen aber..." Er  hielt inne. 

Chris wich zurück. "Was sagst du da?!" Hatte Will sie jetzt nicht mehr alle!? Was sollte der Mist. Diese Aussage verletzte ihn.

"Du bist nun mal mit Toma zusammen und das sicher nicht, weil du mich nicht haben konntest. Jetzt denk genau nach. Willst du auch mich, dann glaub mir nehme ich dich ihm weg. Hängt dein Herz aber auch noch bei ihm, dann warte ich ab. Es ist nicht nur meine Entscheidung, verstehst du?!" Versteht überhaupt irgendjemand was ich damit sagen wollte, dachte Will.

Chris knirschte mit den Zähnen. Merkte Will eigentlich was er da redete!?

"Du magst Toma, sonst wärst du nicht mit ihm zusammen. Wärst du bereit das wegzuwerfen, für jemanden der ein größeres Risiko darstellt und der noch etwas brauchen wird, um das alles überhaupt zu realisieren. Wenn ja dann nehme ich dich ihm weg. Und wenn nicht bleibe ich der Gentleman im Hintergrund, der sich zurückhält", lächelte er ihn warm an und nahm erneut seine Hand.

"Toma ist deine beste und einzige Ausrede, oder?!" , stieß er sauer aus. "Was wäre wenn ich ihn nur genommen habe, weil du nun mal Hetero bist!" Er riss seine Hände wieder los.Nun riss Will die Augen auf.

"Wirklich?!"

"Gott! Hast du dir überhaupt  zugehört? Nein! Nicht wirklich!!" Das es gelogen war rieb er ihm jetzt nicht unter die Nase.

"Jetzt verwirrst du mich!", drehte er den Spieß mal um. "Glaub mir Chris wenn Toma nicht wäre, würde mich nichts mehr davon abhalten, dich einfach in meine Arme zu ziehen und zu küssen", versicherte Will ihm mit einem ehrlichen, ernsten Blick.

Chris lachte traurig auf.

"Du hast ja keine Ahnung, wie sehr deine Worte mich freuen, aber gleichzeitig so sehr verletzten. Ich... Ich kann das jetzt nicht... Ich.. ich muss nachdenken..." Er schüttelte den Kopf. "Sag meinen Eltern, ich bin draußen und komme in zwei Stunden wieder..." Ohne Will noch eine Chance zu geben zu Antworten, verschwand er nach unten. Dort zog er sich an und verschwand aus dem Haus. Seufzend ließ Will sich aufs Bett fallen. Er ließ Chris gar nicht gerne einfach so allein herumspazieren, andererseits kannte er sich hier ja aus. Und er hatte mit dieser Reaktion gerechnet. Er wollte ihn nicht verletzten, aber er wollte auch einmal kein Arschloch sein und das Richtige tun. Aber das war ja offensichtlich auch wieder falsch. Nach einiger Zeit, ging Will runter und sagte den Eltern Bescheid. Dann ging er ebenfalls raus und zündete sich eine Zigarette an. So wartete er auf Chris Rückkehr.
 

Chris wusste nicht wohin mit ihm. Da sagte Will einfach mal so etwas und sein Herz begann zu rasen.

Wenn Will wüsste was Chris wirklich für ihn fühlte, hätte er das mit Sicherheit nicht so einfach daher gesagt.

Er lehnte sich an einen Baum. Mittlerweile war er im Park angekommen. Er sah in den dunklen Himmel und seufzte.

Er mochte Toma. Natürlich. Aber.. Will er... er war irgendwie mehr. Sicher, ihm war klar das er hetero war, trotzdem hatte er sich irgendwie am Anfang ein wenig in ihn verguckt. Nur das das ein wenig, nun deutlich mehr geworden war. Trotz Toma. Er kratzte sich am Kopf. Was sollte er jetzt nur tun?

 Will wartete jetzt bestimmt schon fast eine Stunde und hatte schon Zigarette Nummer drei im Mund. Dann konnte er nicht mehr und ging schließlich los um ihn zu suchen. Eigentlich eine dumme Idee da er sich hier nicht auskannte, aber egal. Er lief schon mal in die Richtung und kam irgendwann an einen Park. Würde Chris da reingehen er war sich nicht sicher. Aber ein Park im Dunkeln? Jetzt sorgte er sich erst recht! Also lief er da rein, sein Mantel war für den deutschen November allerdings doch etwas kalt.

 Chris bemerkte nicht mal wie schnell die Zeit verging und sah überrascht in Will's Gesicht, als dieser plötzlich vor ihm auftauchte.

 "Hier bist du verdammt! Ich hab mir schon echt Sorgen gemacht, weil du solange weg warst", hockte dieser sich vor ihn und fand seinen Atem wieder.

 "Aber ich sagte  doch ich bin in zwei Stunden wieder da...", gab er zurück. "Oder... sind die schon um?"

 "Nee erst etwas über eine Stunde. Trotzdem, du alleine in einem dunklen Park. Das war mir nicht geheuer und bevor dir was passiert, bin ich dich eben auf gut Glück suchen gegangen", sah Will ihm in die Augen.

 "Mensch Will.. Die Gegend hier ist vornehm... Wenn ich das mal so sagen darf.. Hier wird niemand im Park umgebracht oder sonst was. Das ist einfach nur ein ruhiger Park...", erklärte er nur.

 "Ich bereue es nicht, dir es gesagt zu haben. Maria hat mich gestern am Telefon dazu ermutigt. Heute war vielleicht nur schlecht, es dir aber morgen im Flugzeug zu sagen, wäre noch schlechter gewesen...Und in London...da hätte ich mich vielleicht nicht mehr getraut."

 "Will... ich... Also... " Wieder seufzte er. "Danke das du es mir gesagt hast, wirklich, aber... ich.. ich glaube es wäre besser das wir das vergessen.. " Sofort hob er die Hände  "Ich will dich nicht verletzten mit meinen Worten, aber.. Solange du dir nicht 100% sicher bist und... nicht wirklich weißt, ob du..mi...das willst, dann solltest du erst noch weiter darüber nachdenken und ich.." Er zuckte mit den Schultern. "Naja ich werd versuchen.. dir den Platz dafür zu lassen." Ergab das Sinn was er da sagte? Er hoffte schon. Er wollte Will wirklich nicht verletzten oder gar zurückstoßen, aber er wollte Will auch nicht...so.

 Will sah ihn bei dem gesagten an und gab ihm dann ein trauriges Lächeln.

 "Keine Sorge ich...hab damit gerechnet", seufzte er und ließ kurz den Kopf hängen.

 "Ich bin ein zu großes Risiko. Glaub mir ich versteh das. Bei mir wüsstest du nie, ob es nur eine Probier Laune ist oder ob ich tatsächlich mal dazu fähig wäre eine Beziehung zu führen. Ich würde auch nicht auf mich setzten", stand er dann wieder auf und klopfte sich kurz ab.

 "Will! So mein ich das doch  gar nicht..." Chris sprang auf. "Komm schon... du weißt genau, dass ich das nicht so meine!", meinte er und versuchte ihn aufzuhalten.

 "Es hörte sich aber genau so an. Du hast gesagt wir sollten es besser vergessen. Aber denk mal darüber nach. Wie kann ich mir bei etwas total sicher sein, dass völlig neu für mich ist", warf er es Chris an den Kopf. Sprachlos wich Chris etwas zurück.

 "Ich wart dann in deinem Zimmer auf dich. Hier kann dir ja nichts passieren stimmst", grinste er schief und ging dann einfach wieder. Vielleicht hätte ich doch nichts sagen sollen, dachte er in sich gekehrt.

 "Scheiße...." Chris fluchte leise, wischte sich übers Gesicht und folgte Will dann zurück nach Hause. Konnte er das irgendwie wieder gerade biegen? Er hoffte das Will ihm das irgendwie verzeihen konnte.

Alles wieder auf Anfang?

Will war direkt hoch ins Zimmer verschwunden und legte sein Kopfkissen und seine Bettdecke auf den Teppich neben das Bett. Es war besser, wenn sie heute nicht bei einander schlafen würden. Er war wütend, verletzt und vor allem verwirrt. Was hatte er erwartet. Niemand traute ihm eine Beziehung zu oder das er mal mehr in jemanden als einen One-Night-Stand sah. Chris ging es da nicht anders.

"Selbst wenn ich verliebt bin, würde mir das eh niemand glauben", sprach er seine bittersüße Wahrheit aus und zog sich dann endlich diesen Anzug aus der ihm förmlich die Luft abschnürte.
 

Endlich zu Hause angekommen, ging Chris sofort in sein Zimmer.

"Will?.. Will bitte.. können wir noch mal reden? Ich.. ich will das nicht so zwischen uns stehen lassen...", hockte er sich mit einem bedauernden Blick zu ihm auf den Boden. Wieso hatte er sein Bettzeug hier her gelegt? Will trug mittlerweile nur noch die Hose, als Chris zu ihm kam und sich auf sein Bettzeug setzte. Seufzend setzte er sich dazu.

"Ich dachte, du hättest alles gesagt", hob er abwartend eine Augenbraue.

Chris zuckte hilflos mit den Schultern.

"Nicht wenn du sagst du wärst ohnehin unfähig dafür. Das stimmt nicht und das sollst du wissen. Ich.. habe nur Angst davor, das ich.. das ich dir nicht reiche.. weißt du.... Naja ich... ich hab eben nicht so viel Erfahrung mit Sex und du weißt selbst das das in einer Beziehung wichtig ist. Klar ist Schwulen Sex anders als hetero aber..." Er wuschelte sich durchs Haar. "Oh Gott.. was red ich hier überhaupt!?" Er regte sich gerade selbst auf. Dann beugte er sich einfach vor und küsste Will fest. Anders wusste er sich gerade nicht zu helfen."

"Chris jetzt wart-", doch er wurde überraschend unterbrochen. Allerdings war er zu verwirrt um richtig zu erwidern und schob Chris dann sanft von sich.

"Halt Stop, Chris. Erst sagst du wir sollen es vergessen und jetzt küsst du mich. Entscheide dich mal", seufzte Will.

Chris war sofort verletzt, als Will ihn zurück schob.

"Und ich weiß, das du nicht viel Erfahrung hast. Als wir uns kennengelernt haben, dachte ich sogar du bist noch Jungfrau. Aber zwischen Männern hab ich auch null Erfahrung. Ich würde dich auch nie gleich in die Kiste schleifen und durch rammeln, Himmel Herr Gott", regte er sich erst über den Kleinen auf, bevor dann doch anfing zu lachen.

"Das hätte ich auch nicht gedacht oder besser zugelassen...", seufzte Chris und lachte dann mit.

"Wir beide sind unmöglich", küsste er Chris dann auch nochmal. Darüber überrascht blinzelte Chris ihn an.

"Du musst mir jetzt bitte sagen, was wir machen sollen, weil ich hab keine Ahnung. Was willst du Chris?"

"Ich.. ich hab keine Ahnung, was wir machen sollen, nur.. ich... ich will nicht das irgendwas zwischen uns steht...Ich..ich will dich nicht verlieren..", murmelte er zum Schluss und sah zu Boden.

"Ach Chris", seufzte er und zog ihn an.

"Du verlierst mich so oder so nicht. Aber vielleicht machen wir es so. Solange wir beide uns noch nicht ganz klar darüber sind was wir wollen, ist es vielleicht wirklich besser, aller erstmal so zu lassen wie es ist. In London denken wir nochmal über alles nach und dann kommen wir hoffentlich zu einer genaueren Aussage, ok?", strich er ihm durch die Haare. Chris nickte leicht. "Du... bist mir nicht böse deswegen?"

"Nein...ich glaube, wir haben uns beide jetzt irgendwie verstanden. Und jetzt lass uns ins Bett. Der Tag war anstrengend und verwirrend genug", grinste er wieder sein typisches Will grinsen und half Chris auf. Sein Bettzeug warf er auch wieder ins Bett. Dann zog er nur noch die Anzughose aus und legte sich mit seiner Boxer ins Bett.

"Ja.. wahrscheinlich hast du recht..." Auch er stand auf. "Ich bin noch kurz im Bad.." Somit verschwand er nach drüben. Will machte es sich im Bett gemütlich, legte seine Hände hinter seinen Kopf und wartete auf Chris. Was sollte nur aus ihnen werden?

Nach 10 Minuten war Chris wieder da und zog sich schnell um.

"Dann wollen wir mal... du sag mal.. ich.. weiß es ist falsch aber.. können wir..kuscheln?", fragte er ihn scheu.

"Als könnte ich dazu Nein sagen", lachte Will und zog ihn an seine warme Brust.

"Darf ich dich auch noch um was bitten? Ein letzter Kuss, bevor wir erstmal wieder ins 'normale' Leben schlüpfen?" Er wusste, dass das eigentlich keine gute Idee war, aber er wollte gerade so unbedingt.

"Äh..mhm..."

Chris wurde ziemlich warm bei der Frage, dennoch nickte er und schloss seine Augen, schob sein Gesicht dabei in Richtung Will. Auch dieser rückte im Bett noch etwas näher an ihn, schloss dann seine Augen, bevor er ihre Lippen verband. Es wurde ein sanfter, langer Kuss. Eine von Chris Händen krallte sich an Will's Arm. Der Moment war wundervoll. Doch leider musste auch dieser vorbei gehen und sie lösten sich wieder voneinander.

"Schlaf gut", küsste Will ihn nochmal auf die Stirn.

"Du auch...", hauchte Chris und ließ seine Augen geschlossen. Hier in Will's Armen würde er mit Sicherheit sehr gut schlafen. So schliefen beide eng aneinander gekuschelt ein. Am nächsten Tag würden sie ja schon wieder zurückfliegen.
 

Die Nacht, sowie der Morgen gingen wie im Fluge vorbei. So standen Will und Chris pünktlich um kurz nach Zehn am Flughafen und verabschiedeten sich gerade von Heiko und Jennifer.

"Kommst du an Weihnachten nach Hause, mein Liebling?", strich Jennifer Chris eine Strähne zurück.

"Ich.. weiß noch nicht, Mama... Vielleicht unternehme ich auch was mit der Band.. oder Toma...", wich er der Frage so aus. Er wollte eigentlich nicht, dass das sein letztes Weihnachten mit seinen Eltern zusammen war.

"Na du kannst es dir ja noch überlegen", schaltete Heiko sich ein.

"Mach ich, Papa..", stimmte er dem zu.

"Wir haben uns sehr gefreut dich kennen zu lernen Will. Du bist ein wirklich anständiger, junger Mann und wir finden, das du gut auf unseren Christopher aufpasst. Danke sehr", lächelte Jennifer ihn warm an.

"Oh wow das ist schon fast zu viel Lob, aber ich gebe mir größte Mühe. Danke", lächelte Will ebenfalls und gab ihr die Hand.

"Und machen sie sich keine Sorgen, ich werden weiterhin ein Auge auf ihn haben", zwinkerte er Chris zu. Wenn sie wüssten was er schon alles gemacht hatte, fänden sie ihn sicher nicht mehr so anständig. Aber der englische Gentleman saß doch irgendwo in ihm. Dann gab er noch Chris Vater die Hand, ehe sich beide auf den Weg zur Sicherheits Kontrolle machten.

"Bis bald...", lächelte Chris sie an und winkte. Dann wurden sie durch gerufen und sie konnten ins Flugzeug steigen. Will winkte ebenfalls nochmal, bevor sie gingen. Im Flugzeug ließ Will sich erstmal gemütlich in den Sitz fallen.

"Das war mal ein turbulenter Aufenthalt", grinste er vor sich hin.

"Kannst du laut sagen..." Chris ließ seinen Kopf an Will's Schultern fallen. Grinsend sah Will zu ihm und nahm seine Hand.

"Ich weiß, ich weiß, aber das Flugzeug ist eine Urteils freie Zone, ok? Sobald wir in London sind, ist der Traum eh wieder fürs erste vorbei."

"Leider wahr...", murmelte er. Wie gerne hätte er den Traum noch weiter geträumt... So saßen sie bis eineinhalb Stunden später das Flugzeug wieder landete. Bis zur Gepäckausgabe, ließ Will ihn nicht los, dann hatte er die Hände voll. Doch es wäre egal gewesen, denn wer stand am Ausgang um Chris abzuholen? Toma.

"Willkommen zurück in London und der Realität", brummte Will vor sich hin.

"Oh..." Chris grinste schief und bedauerte zutiefst, das ihre Zweisamkeit nun wirklich um war.. "Tut mir leid..." Dann eilte er zu Toma. "Hey du... Was machst du hier?", grinste er Toma an. Er hatte ihm nicht gesagt, das er jetzt kam. Will nickt einfach nur und sah ihm nach. Toma zog Chris an sich und küsste ihn.

Unbewusst zuckte Chris etwas zurück. Das fühlte sich anders an, als mit Will.

"Na ja, da ich es das letzte Mal nicht konnte, dachte ich das ich dich diesmal abhole und du hast ja gesagt, das du Sonntag Mittag wieder zurückkommst", zuckte er grinsend mit den Achseln. Will hasste dieses Bild grade noch mehr als sonst, versuchte aber ruhig zu bleiben. So ging er auf die zwei zu, was Toma wohl nicht so toll fand. Denn er sah ihm abschätzend entgegen.

"Hey Chris gib mir deine Tasche. Ich nehm sie mit nach Hause. Du willst mit Toma ja sicher noch was machen. Wir sehen uns dann ja später", holte Will ihm die Tasche ab.

"Oh ehm.. ja danke.." nickte er unsicher. Will war jetzt sicher nicht so gut drauf. Auch das tat ihm schrecklich leid.

"Bis nachher dann, Will..", lächelte er ihn an, um ihn auch etwas zu beschwichtigen. Bei dem Lächeln konnte Will nicht anders und erwiderte es.

"Bis dann", winkte er ihm noch zu und holte dann auch seine Tasche und ging los. Sie war nicht schwer, sie hatten ja auch nicht viel mitnehmen müssen.

Chris sah ihm kurz nach, ehe er wieder Toma ansah.

"Also du hast mich heute den ganzen Tag und auch die ganze Nacht, wenn du möchtest. Ich muntere dich schon wieder auf", verkündete Toma stolz und wackelte mit seinen Augenbrauen.

"Wirklich? Du hast sonst nichts vor? Das freut mich... Den ganzen Tag, das hört sich super an. Gehen wir erst etwas essen?"

"Gerne. Ja na ja außer ein paar Jungs wollten mich vielleicht noch zu nem Spiel einladen. Aber dann kannst du ja mein Cheerleader sein", zwinkerte er ihm zu.

Chris lachte auf und verdrehte die Augen. "Ja ne ist klar..."

"Jetzt lade ich dich erst mal zum Essen ein. Und wenn du reden willst, höre ich zu", legte er einen Arm um Chris Hüfte und führte die beiden nach draußen zu seinem Wagen.

"Wow... Das ist ja schon fast wie bei einem Date..." kicherte der Jüngere.

"Ja na ja nicht ganz aber ähnlich", lachte Toma ebenfalls und fuhr los.

"Also auf was hast du Lust?"

"Wie wäre es mit Italienisch?", schlug er vor.

"Super Idee hab mega Bock auf Pizza", leckte er sich schon die Lippen und parkte beim nächsten Italiener. Zusammen gingen sie dann rein und bestellten.

"Also...willst du darüber reden...also mit der Beerdigung und so", versuchte Toma irgendwie ein Gespräch anzufangen.

"Oh...oh nein.. nicht so wirklich..." senkte er langsam den Kopf. "Das... war schon so schwer genug..."

"Entschuldige. Ich wollte nicht, das dich das wieder so aufwühlt", strich er ihm sanft über die Wange.

"Is schon ok...." lächelte er schief.

"Gibt es sonst noch etwas spannendes zu berichten?", fragte Toma dann neugierig weiter.

"Äh..nein... Nicht so.. wirklich..", schüttelte Chris den Kopf. Das machte ihn stutzig aber beließ es vorerst dabei. Doch nun herrschte Stille. Über was sollten sie reden?

"Hast... du denn schon viel umsetzten können beim Training von dem was du beim Camp gelernt hast?"

"Hm? Oh ja. Hat echt viel gebracht der Coach war auf ziemlich begeistert von uns", grinste er stolz und fing dann an über Fußball zu reden. Chris hörte einfach zu. Es war leichter als über die Beerdigung zu sprechen. Schließlich kam ihr Essen.

"Die haben hier echt nur hübsche Bedienungen oder? Ob das ein Einstellungskriterium ist", lachte er und fing dann mit essen an.

Chris lachte freudlos auf und aß dann auch. Was sollte den die blöde Bemerkung? Noch ein zwei mal sah Toma zu männlichen und weiblichen Bedienungen. Die Pizza war gut und als er fertig war lehnte er sich entspannt im Stuhl zurück.

Chris biss sich bei den Blicken auf die Lippe. "Du sag mal... bereust du es mit mir zusammen zu sein?", sah er ihn nicht an.

"Wieso? Ich freue mich doch, das du wieder hier bist und ich wieder mit dir Zeit verbringen kann", lachte Toma einfach.

"Dafür siehst du den Kellnern aber ziemlich oft nach... Legt man nicht eigentlich sein Fokus nicht nur auf seinen eigenen Freund?"

"Ach komm schon, Chris. Das war doch jetzt nur ein bisschen gucken. Ist nicht so das ich gleich wen angemacht habe. Ich bin mit dir hier und ich werde auch nur mit dir hier rausgehen", nickte er lächelnd.

Chris zögerte kurz, glaubte ihm dann aber.

"Ich hoffe, deine Pizza hat dir geschmeckt..."

"Richtig lecker. Hier können wir ruhig nochmal hingehen", nickte er fest.

"Und wie war deine?"

"Sehr lecker. Ich würd gerne nochmal herkommen..."

"Dann machen wir das demnächst nochmal. Ich lad noch ein paar Kumpels ein. Das wird richtig cool. Zum Beispiel nach dem Training", sprudelte er hervor.

"Oh.. oh klar... ja.." und schon war seine Hoffnung auf noch so ein kleines Date zerplatzt. Wieso fühlte er sich hier nur so seltsam?

"Sag mal Chris...willst du heute Nacht nicht bei mir schlafen?", streckte Toma dann seine Hand nach ihm aus. Sie verbrachten nun schon fast zwei Monate zusammen und es war nie über fummeln hinaus gegangen. Normalerweise dauerte es nie so lange. Und er wollte jetzt auch mit Chris endlich Spaß haben. Ihm würde das sicher auch gefallen.

"I..ich weiß nicht...", wich er Tomas Blick aus. Wie sollte er es nur sagen? Er wollte jetzt mit Toma noch nicht weitergehen.

"Chris ich mag dich sehr. Findest du nicht wir sollten langsam noch etwas anderes machen als nur knutschen?", sah er ihn prüfend an.

"Was..nein.. ich.. ich will mehr aber...."

"Oder willst du nicht mit mir schlafen? Dann sag das gleich und wir werden wieder nur Freunde. Ist kein Ding", lehnte er sich etwas genervt zurück.

"Wieso sagst du das so?", sah er ihn verletzt an. "Das hört sich so an als wäre ich dir nur wichtig genug damit du endlich mit mir schlafen kannst?!"

"Das ist nicht wahr. Aber findest du nicht...ich weiß nicht, das man das eben irgendwann macht, wenn man sich gut versteht und alles passt und man sich mag", betonte er nochmal.

"Doch klar, aber.. ich... ich kann eben jetzt nicht... Ich... Muss .. es ist wegen meiner Oma und... meinen Eltern.. Verstehst du? Ich hab einfach nicht den Kopf dafür..." Toma atmete einmal tief durch und lächelte dann.

"Ok das versteh ich. Ich wollte dich nicht hetzen, aber ich würde dich eben wirklich gerne irgendwann spüren", sagte er nun wieder sanfter. Chris wurde rot, wegen der Worte und nickte schüchtern. "Ich... ich will das doch auch.." Er schämte sich vor Toma das zuzugeben, doch wo er schon dabei war schlug er ihm was vor. "Wie wäre es wenn wir... eben.. mehr fummeln... also.. für den Anfang?" Sein Herz schlug mit einem Mal sehr viel schneller.

"Das klingt nach einem guten Anfang. Heißt das du bleibst heute Abend bei mir und geht's nicht wieder in die Wohnung zum Rocker?", grinste er ihn abwartend an.

"Naja... später würde ich schon gerne zu Hause schlafen... "

"Das finde ich schade, aber ich kann dich schlecht aufhalten. Vielleicht kann ich dich aber noch überzeugen", grinste Toma verschwörerisch. Dann bezahlte er die Rechnung, stand auf und reichte Chris die Hand.

Grinsend aber auch ein wenig skeptisch sah er zurück. Er nahm die Hand an und dann verschwanden sie aus dem Restaurant zu Toma's Auto und fuhren zu ihm.

Partytime

Zwei Wochen waren nun schon seit ihrer Rückkehr vergangen und Will war in seiner Gefühlswelt noch keinen Schritt weiter. Sie hatten noch zwei Gigs gehabt und weiter geprobt. Er hatte sich sogar getraut, die zwei neuen, langsamen Songs vorzustellen und den Jungs hatte es gefallen. Auch Maria war sehr zufrieden gewesen. An einem Abend, wo Chris mal wieder bei Toma war, hatte er sich nochmal mit Louis und Maria zusammen gesetzt und beide auf den neusten Stand gebracht. Das hatte ihn aber auch nicht wirklich weiter gebracht. Beide behaupteten standhaft er sei in Chris verliebt, aber er glaubte noch nicht wirklich daran. Manchmal glaubte er fast das in Deutschland, war nur seine Einbildung gewesen, so wie Chris wieder mit Toma turtelte. Dachte der über darüber nach oder hatte er sich jetzt schon gegen ihn entschieden. 

Heute war schließlich Samstag und draußen hatte tatsächlich leichter Schneefall eingesetzt. Deswegen beschloss Will sich heute gemütlich drinnen aufzuhalten.

"Hey Will. Ich werd gleich abgeholt.. Toma wollte mit mir wegfahren...", klopfte Chris da dessen Zimmer. "Ich wollt dir nur Bescheid sagen.."

Er wartete kurz auf eine Antwort. Irgendwie hatte sich ihr Verhältnis wieder abgekühlt. Natürlich erinnerte er sich noch sehr gut an die Tage in Deutschland, doch... Will war nun mal hetero und seit dem hatte er auch keinen Versuch mehr unternommen Chris zu küssen oder mal  zu berühren. Daher dachte dieser einfach das Will sich doch klar geworden war, doch nicht schwul oder bi  zu sein. Die letzte Zeit hatte er sehr viel Zeit mit Toma verbracht. Noch immer war nichts zwischen ihnen geschehen, außer sehr intensivem Kuscheln. Aber er wollte noch immer nicht mit ihm schlafen.

Will trat in Jogginghose und Hoodie aus dem Zimmer.

"Schon wieder? Ich dachte, wir machen uns heute einen gemütlichen Faullenz-Tag. Du warst in letzter Zeit doch nur mit Toma unterwegs. Wäre es da so schlimm einen Tag mit mir zu verbringen", verschränkte Will doch etwas gekränkt die Arme vor der Brust.

"Ja aber..." Er schüttelte den Kopf.

"Oder...ist dir meine Nähe unangenehm...weil ich...also wir...uns eben noch nicht sicher sind...was wir wollen?", kratzte er sich schließlich am Kopf. Ein Zeichen großer Unsicherheit.

"Nein! Ich bin gerne hier. Auch wenn wir das noch nicht wissen. Ich dachte, es würde das für dich leichter machen..." Hilflos hob er die Arme, ließ sie aber untätig wieder sinken.

"Es ist nicht gerade leicht, dich die ganze Zeit mit ihm verschwinden zu sehen...aber ich weiß nicht, ob ich schon das Recht habe dich aufzuhalten", ging er noch einen Schritt auf ihn zu. Chris sah ihm wortlos entgegen. Das hatte ihn wirklich beschäftigt?

"Trotzdem hätte ich heute den Tag wirklich gern mit dir verbracht", strich er sanft über Chris Hand.

"Oh.. ich... das wusste ich nicht..", meinte er zerknirscht. "Ich... kann Toma sagen, dass wir das heute verschieben müssen? Ich will auch nicht, das du zu kurz kommst...", zuckte er mit den Schultern.

"Das würde mich verdammt freuen, Chris...aber wenn du wirklich mit willst, dann musst du auch nicht wegen mir hier bleiben", nahm Will jetzt Chris Hand ganz in seine.Der Zwiespalt in seinem Inneren wurde riesig. Er wollte keinen der Beiden enttäuschen, also. Was sollte er jetzt tun? Toma war bestimmt schon auf dem Weg hier her und würde dann sicherlich sauer werden. Zu recht natürlich. Unschlüssig biss er sich auf die Lippe. Will sah das natürlich und seufzte dann, warum musste auch er immer der Nette sein.

"Vergiss es einfach, Chris. Du hast mit Toma was geplant...und er ist dein Freund", kam ihm das letzte Wort nur schwer über die Lippen.

"Ich bleib mit Pizza, Filmen, Eis und Gitarre hier. Hab also Gesellschaft", strich er ihm durch die Haare.

"Aber.. ich.. es..." Er seufzte tief. "Tut mir leid, Will..."

"Ist ja nicht deine Schuld. Ich wünsch dir viel Spaß", gab er ihm einen Wangenkuss und ging dann an Chris vorbei, um sich auf die Couch zu pflanzen.

"Will...bitte...." Er sah ihm nach. Er fühle sich gerade wie der schlechteste Freund, den es auf der Erde gab.

"Chris jetzt geh schon, sonst überleg ich es mir noch anders und sperr dich hier einfach mit mir ein", grinste Will ihn frech an.

Dieser lachte mit. Will war schon ein seltsamer Kautz.

"Beim nächsten Mal bist du dran. Versprochen!!" 

"Ich nehm dich beim Wort, Kleiner", lachte Will auf und machte dann schon den Fernseher an.

"Pass auf dich auf", rief er Chris noch zu.

"Mach ich", meinte er lachend zurück und verschwand nach unten, nachdem er sich angezogen hatte. Will sah ihm noch nach und könnte sich eigentlich dafür in den Arsch beißen, das er Chris nicht doch aufgehalten hat. Denn was sollte er denn jetzt machen, außer sich langweilen.
 

"Hey Toma.."

Kaum war Chris unten an gekommen, sah er das Toma mit seinem Wagen schon wartete. Er stieg ein und lächelte ihn an. 

"Wir fahren ja erst zu dir und gehen dann heute Abend weg, oder?" Wollte er nur noch einmal den Plan hören.

"Hey Hübscher. Genau so sieht's aus", grinste Toma ihn an. Als Chris dann bei ihm im Auto saß, fuhr er los und nochmal zu sich nach Hause.

"Ich bin gespannt wie diese Bar ist. Wir haben es die ganze Zeit ja nicht geschafft dahin zu gehen...", lächelte er leicht und stieg wieder aus, als sie bei Toma angekommen waren.

"Sie wird dir gefallen. Gutes Bier, gute Musik. Bei deinen Rockern kommst du wahrscheinlich in keinen normalen Schuppen sondern nur in irgendwelche Hard Rock Bars", lachte er und lief hoch, um aufzuschließen.

"Mh. Stimmt schon irgendwie, aber man kann nicht sagen, das sie schlecht sind...", erklärte Chris und trat dann ein. Er zog sich die Jacke aus und machte sich auf dem Sofa lang.

"Ah~ Immer wieder schön hier zu liegen..." Kaum hatte sich auch Toma seine Jacke ausgezogen, kniete er sich über Chris.

"Immer wieder schön dich hier liegen zu sehen", küsste er ihn dann auch sofort.

Grinsend erwiderte er den Kuss und legte eine Hand an Tomas Hinterkopf. Dieser senkte sich etwas weiter auf Chris Körper und intensivierte den Kuss auch schnell.

"Mh~."

Chris stöhnte leicht in den Kuss und krallte sich mehr an Toma fest. Offenbar wurde Chris endlich kooperativer, dachte sich Toma und fuhr mit seinen Fingern unter dessen Shirt. Seine Zunge nahm dabei Chris Mund in Beschlag.

Chris bewegte sich unruhig gegen ihn. Das fühlte sich gut an. Wieder keuchte er in den Kuss. Toma streichelte seinen Oberkörper und besonders auch Chris Brustwarzen. Er hatte festgestellt, das er dort sehr empfindlich seine konnte. Mit seinen Knien drückte er gleichzeitig Chris Beine auseinander.

Chris erschauderte. Toma berührte ihn an seinen empfindlichen Stellen.

"Ah~" Er seufzte erneut und drückte sich der Hand entgegen.

"Sehr gut Chris~... schön weiter machen", leckte er grinsend an seinem Kinn. Allerdings war er kein großer Vorspiel-Typ, weswegen Tomas Hand auch sehr schnell südwärts wanderte.

Erst Tomas Worte, brachten ihn wieder ins hier und jetzt und er riss die Augen auf. 

"W..was?" Er schob Toma weg und setzte sich auf. "Sorry. ich... shit.. Ich hab mich total vergessen..." erklärte er verlegen. So weggeschoben zu werden, passte Toma gar nicht und er legte Chris zärtlich wieder hin.

"Gut. Vergiss dich weiter. Es hat dir doch gefallen", küsste er Chris Hals.

"Ja.. schon aber.. ich... Ich hab Durst...", suchte er sich eine Ausrede. Geschlagen ließ Toma den Kopf auf Chris Brust fallen.

"Ok du weißt ja, wo die Küche ist", murrte er und stieg von ihm runter.

"Ja... tut mir leid...", stammelte er und huschte davon. Was war los mit ihm? Er fühlte sich doch sonst nicht so seltsam wie heute? War es wegen Will? Weil er ihn alleine zu Hause gelassen hatte? Ein wenig schuldig fühlte er sich schon.

Toma lag auf dem Rücken auf der Couch und stieß die Luft aus. So ein Scheiß und er dachte er hätte ihn endlich soweit gehabt. Das ärgerte ihn. Er wusste das Chris schüchtern war aber so sehr? Wie lange war mein letzter Sex denn her?, überlegte er weiter.

Nach 10 Minuten kam Chris wieder und setzte sich zu Tomas Füßen auf das Sofa. Dann schwieg er weiter.

"Du willst aber später noch ausgehen, oder?", fragte Toma einfach so in die Luft, ohne Chris dabei anzusehen.

"Ja doch... klar will ich da noch hin...", nickte er sofort.

"Ok...Vielleicht hätte ich dich dann doch erst heute Abend abholen sollen. Ich mein, was machen wir denn jetzt die ganze Zeit noch?", setzte er sich grinsend auf. Rummachen fiel ja offenbar weg.

"Tut mir echt leid, Toma...", sah er ihn zerknirscht an und sah zu Boden. Gute Frage, was sollten sie jetzt machen? Ah, da fiel ihm was ein.

"Kannst du mir mal deinen Laptop geben?" Verwirrt sah Toma ihn an, nickte dann aber und holte ihn.

"Danke."

"Hier, aber was hast du vor?"

"Ich will nur nach was suchen..."

Er startete das Ding und öffnete Youtube. Toma verfolgte neugierig worauf Chris jetzt hinaus wollte.

Chris klickte auf das Suchfeld. Und gab ein was er suchte. Beide warteten auf ein Ergebnis, aber es kam nichts. Zumindest war sich Toma sicher, dass er nicht auf Death Metal hinaus wollte.

"Seltsam...." Chris legte den Kopf schief. "Ich dachte, das war richtig... Naja.. auch egal..." Er zuckte mit den Schultern. "Willst du Musik hören?" Wenn er schon mal dabei war.

"Klar gerne mach was an", lächelte Toma ihn an und setzte sich dann gemütlich weiter oben in die Kissen der Couch.

"Ok.."

Schmunzelnd suchte er etwas raus, was Toma gefiel und setzte sich ihm dann gegenüber. "Was machen wir jetzt?"

"Strippoker?", streckte er ihm frech die Zunge raus. "Schlag du was vor", zuckte er dann einfach mit den Schultern.

"Oh Toma.." Er lachte auf. "Irgendwas mit Karten ist gut.." Amüsiert schüttelte er den Kopf.

"Ok ich hol einen Kartenstapel und du suchst dir ein Spiel aus", stand er von der Couch auf und lief kurz hoch in sein Zimmer.

Chris wartete.

"Wie wäre es mit Rommy?", schlug er vor als Toma wieder zu ihm trat.

"Ok wie du meinst. Kriegt der Gewinner dann auch was?"

"Einen Kuss? Oder..." Sollte er das wirklich sagen? "Blow...job?" Er biss sich auf die Lippe. Irgendwie war das jetzt ein wenig aus schlechtem Gewissen rausgerutscht. Toma sah ihn mit großen Augen an. War das sein Ernst?!

"Oh ja das klingt nach nem guten Vorschlag", grinste er dreckig und mischte die Karten.

Chris wurde sofort rot und nahm zögerlich sein Deck auf.

'Oh Gott, hoffentlich verliere ich nicht.. Oder soll ich doch verlieren und es lieber machen!?'

Er schüttelte innerlich wild den Kopf. Verdammt! Was hatte er da nur getan!?

Sie spielten und als Toma endlich das perfekte Blatt hatte, warf er es triumphierend auf den Tisch.

"Das heißt wohl ich bekomm jetzt einen speziellen Preis", wackelte er mit den Augenbrauen und lehnte sich dann auf der Couch zurück. Allein die Vorfreude erregte ihn verdammt, dass er schon halb steif war.

Chris lachte wackelig auf und kniete sich dann auf den Boden zwischen Toma's Beine. Langsam öffnete er dessen Hose und spürte dabei, dass das Toma ganz und gar nicht kalt ließ. Er sah kurz zu ihm auf und damit direkt in Tomas funkelnde Augen.

'Gut, da musste du jetzt durch', dachte er sich.

Er schob seine Hand durch den Eingriff der Boxer und ertastete die Härte. Gerade als er ihn rausholen wollte, klingelte Toma's Handy. Wütend stöhnte er auf und bedeutete Chris weiter zu machen, als er ans Handy ging.

"Was?! Wer auch immer dran ist, es muss warten. Ich hab grad was besseres vor!", schnauzte dieser ins Handy.

Chris zuckte bei den scharfen Worten etwas zurück, ließ aber nicht von Toma ab. Sonst wäre der sicher ziemlich beleidigt.

Zögernd näherte er sich mit seinen Lippen der Härte, die ihm entgegen ragte und berührte sie dann leicht.

"Mann Toma, wo bleibt ihr denn?! Ihr geht's schon voll ab", grölte ihm einer seiner Freunde entgegen.

"Wir Uhn~ kommen in ner halben Stunde oder so. Stress nicht", legte er den Kopf in den Nacken.

"Kriegste grade einen geblasen", lachte ihn sein Kumpel an, die Laute waren zu verdächtig.. Toma grinste breit.

"Worauf du einen lassen kannst", legte er mit belegter Stimme auf.

Chris konnte hören, was der Schreihals da sagte und wurde knallrot. Da er hier anders nicht wegkam, machte er nun ernst. Er nahm ihn richtig in den Mund und kniff die Augen zusammen.

"Oh fuck~", keuchte Toma auf und schloss dann auch genießend die Augen. Leicht griff er in Chris Haare.

Dieser begann seinen Kopf auf und ab zu bewegen, dabei leicht mit seiner Zunge um den harten Schaft zu lecken.

"Du machst das echt gut, Kleiner~", biss sich Toma grinsend auf die Lippe. Er stellt sich zwar noch unerfahren an, aber das konnten sie ja üben. Leicht bewegte er seine Hüfte mit.

Chris brummte nur leicht, er hatte ja den Mund voll. Er machte einfach weiter und hoffte auf ein schnelles kommen. Da Toma das etwas zu langsam war, versuchte er ihn mit seiner Hand zu führen. Natürlich nicht zu fest. Chris sollte nicht husten.

"Mh!" Sofort reagierte Chris auf die Führung. Was sollte das!? Wieso machte er das, doch erklärten Tomas nächste Worte sein tun.

"Ja soo~ Ah...ich komm gleich", stöhnte er lauter.

Chris ließ sich also führen und machte weiter, verstärkte den Druck sogar etwas mit seinen Lippen.

"Uuunggh~", spritzte Toma mit einen tiefen Stöhnen in Chris warme Mundhöhle ab. Stieß noch leicht nach.

Erschrocken schluckte Chris alles, doch hustete er dann leicht. Irgendwie war das trotzdem überraschend gekommen.

"Das war wahnsinnig geil, Chris", schnaufte er leicht und sah wieder zu ihm nach unten.

"Gut.. Das.. äh.. freut mich...", wischte er sich über den Mund und setzte sich wieder neben ihn.

"Das sollten wir definitiv öfter machen", zog Toma ihn an sich und strich über seine Wange. Dann packte er alles wieder ein und schloss seine Hose.

Chris grinste nur schief darauf. Wusste keine Antwort.

"Die Jungs warten schon auf uns, sollen wir dann gleich los? Ist ja auch schon schnell später geworden", deutete er auf die Uhr.

"Ja.. Stimmt. Ich hab gar nicht gemerkt, das es so spät geworden ist.. Lass uns gehen..", stimmte er zu. Toma gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und stand dann auf.

"Dann los. Machen wir heute mal noch einen drauf!", rief er begeistert und ging zu den Jacken.

Chris folgte ihm. Immerhin hatte er es geschafft, dass Toma nun sehr viel besser drauf war wie die letzten Tage. Gemeinsam gingen sie dann los. Die Kneipe war nicht so weit weg und beide würden später zu betrunken sein, um mit dem Auto fahren zu können.
 

"Wer genau hatte dich vorhin eigentlich angerufen? Bei ihm war es ja schon richtig laut..."

"Ein Kumpel von mir. Die sind wohl schon in der Bar. Ich dachte, du solltest auch mal noch meine anderen Freunde kennenlernen", grinste er ihn an.

"Von wo sind die? Aus der Schule kenne ich ja alle... Dann wäre da nur dein Fußballverein..."

"Richtig. Die Jungs hast du ja nur spielen sehen und ich dachte, ich stell sie dir mal vor. Aber ein zwei solltest du vielleicht ignorieren. Die geben nur dumme Sprüche von sich", lachte er.

"Ok.. Sag mir nur welche das mit den blöden Kommentaren sind, ja?"

"Klar", grinste er und bald darauf kamen sie schon an. Unter einem großen Hallo wurden beide in der Kneipe von Tomas Mannschaft begrüßt.

Chris versuchte sich Namen zu merken, doch es war unmöglich. Es waren zu viele. Zwar hatte er die meisten schon bei einem Spiel gesehen, aber die Namen waren ihm nie im Gedächtnis geblieben.

"Ach und die zwei dahinten sind die mit den Sprüchen", deutete Toma auf zwei Spieler die Offenbar mit ihren Mädels da waren. Verstehend nickte Chris. Von denen würde er sich fernhalten.

"Ei da ist ja unser Player mit seiner Eroberung", pfiffen sie ihm gleich entgegen.

"Dumme Sprüche wie ich sagte."

Chris lächelte nur locker. Bloß nichts anmerken lassen. Sofort bekamen beide erst mal zwei Bier in die Hand gedrückt. Toma prostete seine Kumpels und Chris natürlich zu. Im selben Moment vibrierte dessen Handy und er holte es raus. Es war eine Nachricht von Will. Ein Foto von seinem Füßen auf dem Tisch. Daneben Cola, eine Pizza und Eis und Captain America der im Fernsehen lief.
 

- Gemütlicher Abend. Und wie läuft deiner?-

Chris musste grinsen. Das war ein entspannter Abend nach seinem Geschmack.

- Sind jetzt bei der Party.. Ist ziemlich laut und voll hier...-

-Ich kann uns Cola Bier machen und hab noch eine Tiefkühlpizza. Das Angebot hält aber nicht ewig ;-P - , kam die Antwort darauf.

- Glaub ich sofort, wahrscheinlich mampfst du die zweite Pizza dann einfach- Er lachte beim tippen vergnügt.

- Was ich?! XP Ich muss doch mein gutes Aussehen beibehalten- , tippte auch Will grinsend ein.

- Oh je. Stell dir mal vor du würdest einen Gramm zulegen O.o Die Mädchen würden schreiend vor dir weglaufen-
 

Laut lachte Will und wünschte sich allmählich wirklich das Chris bei ihm wäre. So wie eigentlich schon den halben Tag.
 

- Das wäre furchtbar *O* Dann musst du mich aber trösten :'( -

- Aww... Klar würde ich dich trösten. Wäre das mindeste ;-)
 

Da nahm Toma ihm das Handy aus der Hand, sodass er die Antwort nicht mehr sah.

"Was soll das!?", empörte er sich sofort.

"Hey was ist denn so wichtig, das du mich hier vergisst", grinste er ihn an und strich ihm sacht über die Wange.

"Ich hab nur..kurz mit Will... ich... hab dich nicht vergessen, Toma..." Wie konnte er auch? Der Name von dem Rocker gefiel Toma gar nicht und er sah auf die Nachricht.

-Dann hast du ja jetzt genug Gründe um wieder zu mir zu Kommen ;-) - , las er sie sich genervt durch und steckte dann ohne das Chris sie sah, das Handy ein.

"Toma....", zog er den Namen quengelnd in die Länge. Was sollte das?

"Gut dann tanzt du jetzt mit mir. Das Handy kriegst du danach wieder", stellte Toma das Bier weg und zog ihn auf die kleine Tanzfläche.

Chris zog einen Schmollmund, tanzte dann aber mit ihm. Das war wirklich gemein von ihm. Und sie tanzten verdammt eng. Will wartete derweil auf eine Antwort und dachte dabei, das er vielleicht doch zu forsch mit der letzten Nachricht gewesen war. Deswegen schrieb er noch zwei weitere Nachrichten.

Toma merkte das nur an der Vibration. Chris allerdings konnte momentan keinen Gedanken daran verschwenden, da sein Freund ihn beim tanzen so forderte. Toma grinste ihn weiter an, drehte ihn auch mal und legte seine Hände wieder auf Chris Hüfte. Dieser dumme Rocker würde ihm sicher nicht dazwischenfunken!

Mit der Zeit wurde Chris atemlos und er bat um eine Pause.

"Toma.. Ich brauch was zu trinken..."

"Alles Klar Baby, hol ich dir", küsste er ihn schnell, legte das blöde Handy irgendwo hin und holte ihnen beiden was zu trinken.

Chris lächelte und strich sich über die Stirn. Nur durch Zufall sah er sei Handy und schnappte es sich. Schnell suchte er nach der Nachricht von Will. Die zwei Nachrichten, die danach noch kamen waren:
 

 -Hey das hat sich jetzt vielleicht etwas, na ja schnell angehört? Sorry dafür^^'-

 -...Aber ich hätte dich jetzt wirklich gerne bei mir :-) -
 

 Chris biss sich auf die Lippe. Er wäre auch gerne bei ihm.

 -Schon ok. Hab es nicht so aufgefasst... Morgen Abend verbringen wir zu zweit, ok?
 

Diesmal ließ Will sich Zeit. Morgen war Sonntag. Eigentlich wollte er da noch was für die Uni machen, da er noch eine Klausur hatte vor Weihnachten. Und er wollte noch an Songs arbeiten...

Immer wieder sah Chris auf sein Handy, doch Will antwortete nicht mehr. Da kam auch schon Toma wieder zu ihm und reichte ihm sein trinken.

- Ok...dann morgen. Aber dann nicht nochmal Pizza ;-) - , antwortete Will schließlich doch noch geschlagen.

"Danke Toma..", gierig trank er sofort die Hälfte. Erst danach verzog er das Gesicht. Das war ja gar kein Wasser.

"Toma! Ist das Bier!?"

"Ja komm Chris wir wollen feiern! Da trinkt man doch kein Wasser", lachte der und legte ihm wieder eine Hand um die Hüfte, als sie zu den anderen gingen.

"Aber ich hätte lieber erst noch Wasser getrunken...", seufzte er auf.

"Ist ja jetzt auch egal", setzte er ihn zu den Anderen. Die hatten schon teilweise etwas mehr intus und flirteten mit ein paar Mädchen.

"Hast dir wirklich was hübsches geangelt Toma", meinte einer zu ihnen. Dieser grinste breit. Natürlich hatte er. Chris kratzte sich nur an der Wange. Ihm war es unangenehm von dem Kerl so beäugt zu werden.

"Also dann erzähl mal Chris. Was hat dich dazu gekriegt unseren Toma hier zu nehmen?", lehnte sich ein Anderer zurück.

"Wie meinst du das? Wieso ich mit ihm zusammen bin?"

"Na du musst ja wohl einen Grund gehabt haben oder dachtest du nur: Ach der ist grad frei mit dem lässt es sich bestimmt gut vögeln", schmunzelte er und auch die anderen lachten etwas.

"Du hast echt nen Schaden...", murrte Chris sofort. Als hätte er gleich nur an Sex gedacht. "Toma war von Anfang an freundlich und hilfsbereit. Er hat sich Zeit für mich genommen. Außerdem sieht er nun mal gut aus...", fügte er etwas leiser hinzu.

"Ja er nimmt sich wirklich viel Zeit für dich. Wir werden da glatt vergessen", tat einer schniefend.

"Ihr Idioten!", haute Toma  lachend einen auf den Kopf und trank dann weiter.

Chris klammerte sich einfach an seinem Glas fest und blieb stumm. Dieses blöde Gerede... Wieso war Toma so was nur wichtig?Toma lachte mit seinen Kumpels. Rumblödeln musste auch mal sein. Dabei lag sein Arm die ganze Zeit um Chris Schulter.

Abend mit Folgen

- Cola Bier ist gestrichen, hab kein Bier mehr. Jetzt kann ich mich nicht mal betrinken >.< - , erhielt Chris eine neue Nachricht von Will.

Ziemlich erleichtert atmete er aus und schmunzelte, dann schrieb er zurück.

- Oh nein. Armer Kerl. Das ist ja beinahe eine Katastrophe...

Die anderen um sich herum blendete er aus.

- Ist es! Kommst du heute Abend eigentlich nach Hause? Dann könntest du welches mitbringen ;-P -

Er sah zu Toma. Der trank ziemlich viel.

- Ich glaub schon ja... aber ich müsste laufen....- Das wollte er mitten in der Nacht nun nicht unbedingt alleine.

- Oder du fragst deinen Lieblings Mitbewohner und Freund, der ja noch nichts getrunken hat, ob er dich sogar mit dem Motorrad abholt ;-) - , fügte Will grinsend hinzu. Wäre der Junge besser mal bei ihm geblieben. Bei Toma schien er sich ja zu langweilen, oder warum schrieb Chris sonst mit ihm.

- So was hab ich ?:-P Wusste ich gar nicht- Beim tippen grinste er weiterhin.

- Tja wenn du jetzt ganz lieb und nett fragst (und zwei Bier für morgen mitbringst) hast du so was ;D- , Auch Wills grinsen wich nicht.

Chris wollte gerade antworten, da wurde er von Toma wieder angetippt.

"Hey Lust auf ein Trinkspiel? Ich weiß, die Jungs blödeln ein bisschen rum, aber so sind Kerle eben. Das geht nicht gegen dich", lächelte er Chris an. Natürlich hatte er das Handy wieder bemerkt und küsste ihn jetzt wieder um ihn abzulenken.

Automatisch erwiderte er und sah dann skeptisch zu den Anderen.

"Mh.. ok, aber nur wenn kein Mist kommt... Als Frage oder als Pflicht, sonst mach ich nicht mehr mit..."Dann sah er noch kurz auf sei Handy. -Sorry Will. Musst kurz warten- Toma würde ihm ohnehin keine Chance geben jetzt noch zu antworten.

"Das kann ich dir nicht versprechen. Komm schon mach dich locker, ist ja nur ein Spiel", strich er durch Chris Haare und küsste ihn dann wieder.

Ein wenig widerwillig nickte er.
 

"Ok Leute machen wir 'Wahrheit oder Pflicht' oder 'Ich hab noch nie'?", rief einer der Jungs in die Runde, als die die mitmachen wollten alle am Tisch saßen.

Die Mehrheit stimmte für Wahrheit oder Pflicht. Toma durfte anfangen mit dem drehen der Flasche.Natürlich landete sie auf Chris.

"Ah hier sind die Regel noch etwas anders. Wenn du eine Frage nicht beantworten willst oder eine Pflicht nicht machen willst, trinkst du einen Shot", erklärte er Chris noch und wartete dann auf seine Wahl.

"Ok..." Er nickte. "Wahrheit...", meinte er dann und hoffte das es was harmloses war.

"Wie heißt der bestaussehendste Kerl, den du je getroffen hast?", grinste ihn Toma von sich selbst überzeugt an.

"Äh... Phillip..." Chris sah ihn ernst an. Er hatte Phillip mal vor 3 Jahren in seiner Schule getroffen, leider war er schon im Abschlussjahr, vielleicht wäre sonst mehr daraus geworden. Enttäuscht und irgendwie genervt sah Toma weg.

"Beweise!!!", rief einer der schon mehr getrunken hatte. Schließlich kannte den hier niemand.

Entschuldigend sah Chris Toma an. Er sollte nun mal die Wahrheit sagen.

"Wartet, ich gucke bei Facebook..." Schon hatte er sein Handy in der Hand und tippte herum. Kurz darauf zeigte er allen ein Bild von Phillip. Die meisten stimmten ihm zu. Auch Toma gab sich geschlagen, der Typ sah wirklich gut aus. Dann gab er Chris die Flasche zum drehen.

Dieser nahm sie und drehte. Sie blieb bei einem der Jungs liegen. Chris erinnerte sich dunkel an den Namen Jake.

"Wahrheit oder Pflicht", sah er diesen an.

"Pflicht", grinste er und setzte grade seine Flasche ab.

Chris kratzte sich kurz am Kopf

"Ähm.. trink drei Flaschen Bier auf Ex aus..." Der Kerl sah ihn etwas skeptisch an. Das war ja schon ne Babyfrage. Und nicht mal hartes Zeug, aber er machte schließlich was Chris wollte. Unsicher sah Chris ihn an. Wirklich zufrieden sah er ja nicht aus. Sollte er doch froh sein, dass er mit so was leichtem anfangen konnte... So spielten sie weiter ein paar Runden. Und je mehr getrunken wurde, desto derber wurden auch die Aufgaben. Schließlich war Chris wieder dran. er hatte Pflicht genommen.

"Setzt dich auf Tomas Schoss und lass deinen Hintern etwas für ihn tanzen", lachte der Kerl und Toma schüttelte belustigt den Kopf. Ihm würde das sicher nichts ausmachen.

"Wie? Ich... ähm..." Er zögerte heftig, doch die Anderen redeten so stark auf ihn ein, dass er sich quasi gezwungen fühlte. Selbst der Schnaps stand zu weit weg, um schnell einen zu trinken, so stand er auf und ging zu Toma, der ziemlich lässig auf seinem Stuhl saß.

"Mh..." Chris brummte unsicher, setzte sich und bewegte seine Hüfte zweimal. Das reichte doch, oder?

"Na ja einen besonders sexy Jungen hast du dir da ja nicht angelacht, Toma", grinsten die Meisten spöttisch und die Mädchen fingen laut an zu lachen. Sie hätte das mit Leichtigkeit erledigt. 

Chris sah unsicher zu Toma. Wie sah der das?

"Er is halt schüchtern und unerfahren. Da weiß er noch nicht wie so was geht. Außerdem ist er gar nicht so der sexy Typ", sah Toma von Chris zu den Anderen. Natürlich war auch er über die klägliche Vorstellung enttäuscht gewesen, aber viel hatte er von Chris auch nicht erwartet. Mittlerweile war er von Bier auf Rum-Cola umgestiegen und hatte Nummer zwei davon schon fast leer.

Geschockt und ziemlich verletzt von Tomas Worten sah er ihn an und sprang dann von dessen Schoss. Dann ging er leicht verspannt zu seinem Stuhl und setzte sich. Was sollte das? Wieso stellte Toma ihn hier als total unerfahren und einfach nur scheiße hin? Das tat kein Freund! Wieder schnappte er sich sein Handy und sah das Will ihm geschrieben hatte. Das passte ihm gerade in den Kram. Durch seine ablehnende Haltung sahen sie wohl alle, das er nicht mehr mitspielen würde.

Das fand Toma nicht so toll, aber wenn er nicht wollte, musste er ja nicht.

Die Nachricht von Will war also eine gute Ablenkung.

- Ist alles ok? Wenn du dort so viel Spaß hast, musst du auch nicht heim kommen :)-

- Nein. Es ist nicht alles ok. Aber ich will jetzt nicht darüber schreiben.....-.- -

- Hat der Arsch wieder was gemacht! Soll ich dich abholen?!-, antwortete Will sofort halb wütend, halb besorgt.

- Gerade ist er echt ein Arsch...- So fühlte er sich wirklich. Toma hatte ihn vor den Anderen lächerlich gemacht und es kümmerte ihn nicht mal. - Vielleicht... ich bin mir noch nicht sicher...-

- Dann bleib nicht bei ihm! Wenn du willst bin ich in 10 Minuten bei dir und etwas Eis hab ich auch noch ;-)- jetzt überwiegt wieder die Wut auf Toma in ihm. Der kam grade wieder auf Chris zu.

- Ach Will, ich...- Aus versehend drückte er auf senden, da Toma dann seine Aufmerksamkeit forderte.

- Du was?...-

"Hey das eben...Ich hab's vielleicht etwas falsch formuliert. Ich meinte damit, das du eher der süße statt der sexy Typ bist", drehte Toma seelig grinsend Chris Kinn zu sich.

"Dann hättest du das auch sagen sollen", riss er das Gesicht herum. Er hatte alles recht sauer zu sein.

"Ja das ist ja jetzt egal. Hey wie wäre das. Wir verschwinden kurz aufs Klo und ich geb dir eine 'Entschuldigung' ", zwinkerte er Chris zu. Man merkte deutlich das er bereits zu viel getrunken hatte, denn normalerweise war Toma nicht der Typ für einen Blowjob auf dem Klo. Außer er bekam selbst einen.

"Was!?" Entgeistert starrte er ihn an. Das meinte Toma nicht ernst? Er stand auf "Ich glaub, ich geh doch besser...", runzelte er die Stirn. Also wenn Toma sich öfter so gehen ließ bei den Treffen des Clubs, wollte er lieber nicht wissen was da noch alles passierte. Das Verhalten der anderen sorgte bei ihm für Unbehagen.

"Hey Nein Chris. Ich will dich doch hier haben", küsste ihn Toma wieder. Doch wieder wich er ihm aus.

"Wie können uns auch für ne Weile alleine irgendwo hinsetzten. Ich geh später dann wieder zu den Jungs."

"Nein, schon ok. Gerade sind dir deine Jungs... sowieso wichtiger... Wir sehen uns einfach am Montag in der Schule, ok?" Verschränkte er die Arme vor der Brust.

"Ich wollte halt mal was mit dir und meinen Freunden machen. Aber wenn du unbedingt gehen willst", schnalzte Toma genervt mit der Zunge und nahm seine Jacke. Er hatte keinen Bock an nem Samstag schon so früh zu gehen, aber wenn Chris unbedingt wollte. Er wäre dann allerdings die ganze zeit sauer auf ihn.

"Nein!"

Chris hielt ihn bei der Jacke auf. 

"Vergiss es. Ich geh zu mir und du machst hier weiter... Party", spuckte er beinahe verächtlich aus. "Du würdest sowieso nicht mehr mit mir reden, also kann ich mir das sparen. Viel Spaß noch..", schnappte er sich dann seine Jacke und ging  zum Tresen um sein Getränk zu zahlen.

"Tse was eine Diva", murmelte Toma und ging wirklich wieder zu seinen Kumpels. Heute war nicht mehr mit Chris zu reden.

Nun wirklich wütend, knirschte Chris mit den Zähnen.

"Arschloch..." Dann wand er sich ab und lief los. Das er Will hätte Bescheid sagen können, hatte er in den Moment total vergessen. 
 

Will allerdings saß wie auf glühenden Kohlen zuhause. Dann zog er sich doch schon an und schrieb ihm ne Nachricht.

- Wo bist du? Ich hol dich jetzt ab!-

- Brauchst mich nicht abholen, alles gut. Toma hat sich entschuldigt <3 - Will hielt inne. Das Herzchen gefiel ihm nicht.

- Bist du sicher?-

- Na klar doch Großer- 'Großer'? So hatte Chris ihn noch nie genannt.

- Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?- , lief er beim schreiben nach draußen. Puh es war wirklich kalt geworden, gut das er schon Mantel und Schal anhatte, aber bei dem Schnee konnte er sein Motorrad vergessen.

- Aber ja doch~ ich verwöhn jetzt meinen Jungen. Bis später <3- Das war nie und nimmer Chris, so was würde er nicht schreiben, schon gar nicht nach den Nachrichten davor.

- Ok welcher Idiot erlaubt sich hier gerade nenn Scherz. Wo ist Chris?!-

- Bleib mal locker du Scheißkerl, möchtegern Rocker. Chris braucht dich nicht. Also verpiss dich einfach! Ich werd ihn jetzt so richtig durchficken!- Es gab nur einen der ihn so nannte.

- Toma du Penner! Wag es ja nicht ihn anzufassen. Ich werd dich grün und blau prügeln!!!- schrieb er wütend zurück. Es gab hier in der Umgebung ja auch nicht so viele Kneipen. Und wenn er jede durchsuchen müsste.

- Oh was denn? Was denn? Gönnst du deinem Sonnenschein etwa keinen Spaß?- Will konnte Tomas höhnisches Lachen beinahe hören. - Wie er hier vor mir liegt! Nackt und willig. Oder ist es etwa so das du ihn selbst ficken willst, nh? Du Kinderficker!!- Geschockt laß er diese Nachrichten und versuchte mit allen Mitteln die Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen. Er lief weiter auf der Suche nach Chris. Bitte sag das nichts davon wahr ist, betete er.

In seiner Hektik achtete er nicht auf die Straße und lief direkt in eine Person hinein und warf sie ungewollt zu Boden.

"Aua.. Verdammt was...?" 

Will fiel auf sie und fing sich dabei grade noch mit den Händen ab.

"Chris!!", stieß er erschrocken und auch erleichtert aus, als er sah wer es war. Schnell half er ihm auf und nahm ihn sofort in den Arm.

"Will was?! Was machst du hier??"

"Fuck ich hab dich gesucht! Ich hab mir scheiß Sorgen um dich gemacht! Dein Penner von Freund hat mir mit deinem Handy SMS geschickt! Und dann bin ich gleich los...Ich wollte nicht das irgendwas davon wahr ist", drückte er Chris noch immer fest an sich.

"SMS?" Er tastete sich ab. Scheinbar hatte er es bei dem Streit mit Toma kurz zur Seite gelegt und vergessen. "Mein Handy... Was hat er dir denn bitte geschrieben?" Was normales war das ja scheinbar nicht.Will nahm sein Handy raus und zeigte ihm die SMS. Chris klappte der Mund auf.

"Was zum...", entsetzt scrollte er durch.

"Deswegen bin ich ja sofort los gerannt. Das klingt alles eher gegen deinen Willen", sah Will ihn noch immer besorgt an.

"Der.... der hat doch nen Arsch offen!!", fluchte Chris und drehte um. Toma hatte sie doch nicht mehr alle!? Wütend stapfte er wieder Richtung Bar. Will würde ihn sicher nicht aufhalten, aber als Unterstützung kam er natürlich mit. Vielleicht auch einfach, um Toma ebenfalls eine reinzuhauen. Als sie jedoch bei der Bar ankamen. War die Truppe weg. Der Barmann sagte, sie wären grade weiter in ne andere Bar gezogen und hätten nur das hier abgegeben. Er legte Chris Handy auf den Tresen.

"Dieser... Arsch!! Gott!! Was soll diese Kinderkacke!!", grob riss Chris sein Handy vom Tresen und klickte auf SMS, doch der Verlauf war gelöscht.

"Fuck!!" Wütend trat er gegen den Tresen und wurden von dem Barmann ermahnt.

"Sorry..."

Schnell verschwanden sie wieder aus der Bar.

"Lass uns nach Hause gehn Chris. Es ist verdammt kalt und du findest ihn heute eh nicht mehr. Außerdem hab ich dir ja gesagt, dass er ein Arsch ist", kam Will ihm mit zwei Bier hinterher und nahm seine Hand.

"Wie wäre es mit Mays Kakao, also den mit Baileys drin. Ich mach dir Zuhause einen", lächelte Will ihn an. Obwohl auch er Toma am liebsten den Hals umgedreht hätte.

Chris nickte steif. Er konnte es noch immer nicht glauben.
 

Nach 10 Minuten waren sie in ihrer warmen Wohnung und warfen sich zusammen aufs Sofa.

"Du hättest heute wirklich einfach bei mir bleiben sollen, Kleiner", wickelte Will sie beide in eine Decke und umarmte Chris.

"Hätte ich mal... Aus Fehlern lernt man ja..."

"Deswegen wird morgen der gemütliche Abend wiederholt. Und ich bring dir noch ein bisschen Gitarre spielen bei, wie versprochen", küsste er seine Stirn. Er wollte einfach das Chris sich wieder wohler fühlt.

Chris lachte auf und fühlte sich sofort sehr viel besser. Am besten schnell vergessen was eben passiert war.

"Als könnte ich das, aber naja... ein Versuch bringt mich ja nicht um..."

"Eben ich hab ja auch das Skateboard fahren hingekriegt", grinste er und streichelte dann weiter über Chris Arm.

"Also lieber Eis oder heiße Schokolade?" Er sah dem Jungen an, das der etwas süßes brauchte.

"Eis hört sich sehr gut an...", schmunzelte er etwas scheu. Er freute sich das Will sich so um ihn sorgte, aber auf der anderen Seite wollte er ihm doch nicht zur Last fallen.

"Dann soll es Eis sein", stand Will schnell auf und holte den Rest von dem Schokoladeneis und einem Löffel um ihm Chris zu geben. Dabei kuschelte er sich wieder hinter ihn.

"Danke.." Sofort gönnte er sich einen Löffel und seufzte zufrieden. "Willst du auch?", drehte er den Kopf leicht zu Will.

"Ich hatte eben schon genug. Musste ja meinen Frust das du mich allein gelassen hast wegessen", winkte er theatralisch ab.

"Haha..." Er stupste ihm zwischen die Rippen. "Sag so was nicht...", aß er einen zweiten Löffel. 

Will schmunzelte weiter und strich dann wieder gedankenverloren über seinen Arm.

"Aber ich hab dich wirklich vermisst", gab er zu.

Chris wurde warm ums Herz.

"Ich dich auch...", flüsterte er und aß dann weiter.

Sie fingen schon wieder damit an. So langen sie weiter auf der Couch und guckten irgendeinen Schrott. Irgendwann machte Will ihn dann gähnend aus.

 "Vielleicht sollten wir langsam schlafen?"

"Ja.. gute Idee..." Hoffentlich hörte er sein Herzschlag nicht. Der war nämlich außer Rand und Band.

 "Hey also...ich weiß natürlich das das vielleicht zu weit geht...aber ich weiß nicht...wenn du heute Nacht jemanden zum kuscheln brauchst...meine Tür ist immer offen", stammelte Will etwas ungelenk vor sich hin und ging dann erst mal ins Bad.

"Ich..." Chris sah ihm nach. Er hatte Streit mit seinem Freund, aber das sollte er eigentlich nicht machen, oder?.. Aber es war Will. Er aß noch etwas weiter, ehe er nach Will ins Bad ging und sich fertig machte. Noch immer unschlüssig blieb er dann vor dem Zimmer stehen.

 Will war nach dem Bad direkt in sein Zimmer gegangen, hatte seine Schlafhose angezogen und lag jetzt in seinem Bett. Die Tür hatte er einen Spalt breit offen gelassen, aber ob Chris wirklich kommen würde. Ach du Idiot so was weiches zu sagen!, schallt er sich selbst. Natürlich war es hauptsächlich um Chris aufzumuntern, aber Will wollte ihn auch einfach wieder bei sich spüren.

Chris streckte die Hand aus und öffnete die Tür etwas weiter.

"Will.. ich... Ich weiß nicht... Ich will ja auch, aber..."

 Will setzte sich nun doch im Bett auf und sah zur Tür.

"Chris es ist dieselbe Tür wie heute Mittag und ich sage dir dasselbe wie heute Mittag. Es ist deine Entscheidung, wenn du nicht herkommen willst, musst du nicht. Aber ich hätte dich sehr gerne bei mir", lächelte Will ihn liebevoll zu.

"Ich.. glaub das Problem ist nicht das ich nicht will, sondern... eher das ich eigentlich nicht sollte..." Er seufzte. Wieso machten sie es sich selbst so schwer?

 "In Deutschland hätten wir auch nicht gesollt und das Mal davor auch nicht. Aber diesmal will ich nicht mal auf einen Kuss aus", sah Will zu ihm.

"Du hast recht...."

Chris lächelte schwach und kam zu ihm ans Bett. Dann legte er sich neben ihn und sah ihn an. Auch Will lächelte, legte die Decke über ihn und zog ihn dann an seine Brust.

 "Schlaf gut", küsste er Chris Stirn und machte dann das Licht aus.

"Du auch..." War seine leise Antwort und dann herrschte Stille.

Zu viele Gefühle

Am nächsten Morgen wachte Will gemütlich auf und drückte das etwas in seinen Armen nochmal näher an sich, um es auf den Kopf zu küssen.

"Morgen Sweetheart", murmelte er noch im Halbschlaf und öffnete nur langsam die Augen.

Chris lachte leicht.

"Seit wann bin ich denn das?", schmiegte er sich an ihn. Da realisierte Will erst, was er zu wem gesagt hatte.

"Oh das hab ich laut gesagt? Das wollte ich eigentlich nur denken", sah er verlegen zur Seite.

"Tja, das hat nicht ganz geklappt", lachte Chris weiter.

"Aber was raus ist, ist raus", küsste er nun auch Chris Wange.

"Jaja.. Du hast es auch so gemeint, wie du es gesagt hast.."

"Das werden wir wohl nie erfahren", seufzte Will theatralisch und grinste dann wieder zu Chris.

"Neben dir wach ich ehrlich immer noch am liebsten auf."

"Oh du riesen Schleimer...", lachte er nun mehr.Will stieg mit ein und setzte sich dann etwas auf.

"Das ist mein voller Ernst, Kleiner", lehnte er sich über ihn. Wie gerne würde er Chris jetzt einfach küssen, aber er hielt sich wieder einmal zurück.

Chris schmunzelte. "Danke.. übrigens..."

"Wofür denn?", sah er ihn fragend an.

"Dank dir, konnte ich gut schlafen...." Er war sich sicher, das er schlecht geschlafen hätte, hätte er in seinem Bett geschlafen.

"Oh dann gern geschehen und ebenfalls danke. Denn mit dir schlafe ich eigentlich immer gut", schmunzelte Will und strich durch Chris Haare.

Chris wurde rot und sah ihn schmunzelnd an. Wie sich das anhörte.

"Du bist süß, Kleiner", küsste er jetzt auch noch seine andere Wange bevor er aufstand.

"Frühstück?"

"Nur zu gerne.. Ich bin fast am Verhungern..." 

Grinsend zog sich Will also ein Oberteil an und ging dann ins Bad und in die Küche um dort Frühstück zu machen. Chris blieb noch liegen. Er wollte gerade etwas faul sein. Will machte, weil Sonntag war seine berühmten Omeletts und dazu Orangensaft. Als alles fertig war ging er wieder zu Chris ins Zimmer.

"Aufstehen, Kleiner oder soll ich uns das Frühstück ans Bett bringen?", hockte er sich neben ihn.

"Oh~ Frühstück am Bett hatte ich ewig nicht mehr!" Mit Welpenblick sah er ihn an. "Holst du es?", grinste er lieb. Will schüttelte lachend den Kopf.

"Du kriegst mich echt zu allem", ging er wieder in die Küche und holte beide Teller und Gläser für sie her.

Chris lachte und kugelte sich zufrieden in Will's Bett hin und her. Auch Will brachte dieser Anblick zum lachen.

"Wenn du jetzt nicht still hältst, du Igel, stell ich nichts ab, weil du dann alles umwirfst."

"Aww... Nein. Du musst das Essen hier lassen." Sofort blieb still liegen.

"So ist's brav", stellte er dann grinsend alles ab und setzte sich neben ihn, in seine Kissen.

"Omelett ala Will. Guten Appetit."

"Oh Cool!! Danke", lächelte er und schlug zu.

"Ja so bin ich halt", lachte Will nur und begann dann ebenfalls zu essen.

Chris verdrehte die Augen. Ja, Will war wirklich cool. Gemeinsam aßen sie ihr Frühstück und Will legte einen Arm und Chris Schultern.

"So was kann man Sonntag mal machen."

"Auf jedenfall. Das ist die Art Sonntag, wie er immer sein sollte."

"Tja leider muss ich noch ein bisschen lernen bevor wir nur noch gemütlich sein können. Hast du nicht auch Hausaufgaben oder so?"

"Ne die hab ich schon gemacht... Aber ich könnte dich ja abfragen?" Will überlegte kurz.

"Das wäre auch keine schlechte Idee. Ok so machen wirs;", lehnte er sie beide dann nochmal zurück.

"Aber erst noch kurz liegen bleiben."

"Ai, ai Käpten..." Vorsichtig zog er Chris wieder an sich. Es war fast wie in Deutschland. Nur sie beide und der Rest war vergessen.

"Und danach gibt;s Gitarenn Stunden. Oh und beinah hätte ich es vergessen. Du wirst bald auch mal auf der Bühne stehen", grinste Will breit.

"Wie jetzt?" Chris drehte den Kopf zu ihm. "Auf der Bühne? Wieso das?"

"Na ja am 24 feiert jeder von uns mit seiner Familie und am 25 dann erst die Bastards zusammen und Rosie wünscht sich jedes Jahr von uns ein kleines Weihnachts Konzert. Drei Weihnachtslieder im Rock Stil auf der kleinen Bühne im Pub und da machen alle mit. Auch Maria und Charlie. Die singen dann immer Backround und da du jetzt auch ein Bastard bist, wirst du das auch machen", nickte Will seiner Sache sicher.

"Ach das habt ihr euch ja fein überlegt...", schmunzelte er. "Mal sehen..."

"Du hast eigentlich gar keine Wahl", tippte Will ihm auf die Nase.

"Also ich erinnere mich nicht das ich so was unterschrieben hätte...", gab er nachdenklich zurück.

"Ach komm schon, Chris. Alle machen mit und es ist doch für Rosi. Sei kein Spielverderber. Und wenn nicht tu's doch für mich ", sah Will ihn mit Welpenblick an.

Chris grinste breit und begann dann zu lachen.

"Ok, ok... Ist ja gut.."

"Geht doch", stupste Will ihn an und blieb dann noch entspannt liegen.

"Uni ist so ein Ärgernis. Warum kann ich nicht einfach schon nur von der Musik leben", seufzte er.

"Das gleiche frag ich mich bei der Schule, aber ich muss dann noch meine Ausbildung machen.... Das dauert dann noch mal 3 Jahre..."

"Um Altenpfleger zu werden...Ich finde immer noch, du könntest was anderes machen. Allerdings könntest du diesen Job auch hier machen...", sah er zu Chris. So könnte er in London bleiben.

Überrascht sah er Will an.

"Hier? Aber.... wieso?" Er schluckte. Würde Will jetzt sagen, was er tief in seinem Inneren erhoffte, oder nicht?

"Na ja wenn ich mir vorstelle, dass du nächstes Jahr einfach wieder weg bist...Keine Ahnung, der Gedanke gefällt mir überhaupt nicht."

"Ehrlich gesagt, bin ich auch ganz gerne hier..."

"Dann...kannst du dir ja nochmal überlegen...ich meine, ob du dann nicht hier her ziehen willst", lächelte Will ihn ehrlich und auch irgendwie hoffend an.

Chris sah ihn überlegend an. "Mh. Also um das irgendwohin ziehen, hab ich mir wirklich noch gar keine Gedanken gemacht....", meinte er dann. Er wusste ja nicht mal, ob er bei seinen Eltern...., nein warte. Wer von den beiden würde überhaupt im Haus bleiben? Gab es da dann auch einen Streit über das Sorgerecht? Er war ja nun schon 18, galt das da überhaupt noch? Plötzlich schlugen 1000 Fragen in seinen Kopf um machten ihn ganz wirr.

"Ehm Chris...alles ok?", strich Will ihm über den Rücken. Der hatte plötzlich so einen komischen Blick bekommen und war so still geworden.

"Nein... Ich...hab mich gerade selbst...verwirrt..", kam es stockend von ihm.

"Erzähl. Vielleicht kann ich ja helfen deinen Kopf zu entwirrend", wuschelte Will ihm durch die Haare und zog ihn dann an sich.

"Naja, ich hab gerade an Zuhause gedacht... Wer von meinen Eltern im Haus bleibt und ob das mit dem Sorgerecht mich überhaupt noch was angeht...", lehnte er sich an ihn.

"Schwierige Frage, Kleiner. Also da du 18 bist, bist du ja jetzt erwachsen und das Sorgerecht fällt weg, aber was sich dann Zuhause bei dir ändern wird, kann ich dir auch nicht sagen. Aber wann immer du reden willst, kannst du immer mit mir reden. Ich bin für dich da", lächelte er ihn aufmunternd an.

Verstehend nickte er, drückte dann aber sein Gesicht an Will's Brust. Er wollte nicht mehr reden. Will verstand und strich ihm summend über den Rücken. In seinem Kopf suchte er nach dem richtigen Song, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.

Hat er nicht gesagt er mag ' Can you feel the love tonight'? , überlegte er. Es wäre für ihre Situation vielleicht nicht der beste Song, aber wenn er Chris damit aufmunterte, war ihm das egal. Also stimmte er es Akapella an:

    

    

There's a calm surrender to the rush of day

When the heat of the rolling wind can be turned away

An enchanted moment, as it sees me through

It's enough for this restless warrior just to be with you
 

And can you feel the love tonight

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

And can you feel the love tonight

How it's laid to rest

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

There's a time for everyone if they only learn

That the twisting kaleidoscope moves us all in turn

There's a rhyme and reason to the wild outdoors

When the heart of this star-crossed voyager beats in time with yours
 

And can you feel the love tonight

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

And can you feel the love tonight

How it's laid to rest

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

Chris war mehr als überrascht, als Will plötzlich anfing zu singen. Doch er kuschelte sich fest an ihn und genoss das Privatkonzert einfach. 

Als Will dann fertig war, setzte er sich auf und grinste ihn an.

"Danke... Will. Ehrlich ich... wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte..." Aus einem Impuls heraus beugte er sich vor und küsste ihn.

"Ach das war doch nicht-", doch Chris unterbrach ihn. Liebend gerne ging Will darauf ein. Ich wette zu Toma sagt er so was nie, dachte er grinsend und drückte Chris noch mehr an sich.

Chris kam noch etwas näher. Diese Lippen fühlten sich so unglaublich gut auf seinen an. Er legte seine Arme um Wills Nacken und schloss seine Augen nun ganz. Auch Will tat das und ließ sich von dem Gefühl berieseln. Chris in seinen Armen, Chris Lippen, einfach Chris. Als würde ein Feuerwerk in seinem Kopf explodieren.

"Ng~"

Chris wollte sich nicht lösen, es fühlte sich zu gut an. Das Kribbeln war nun in seinem ganzen Körper. Leider ging auch ihnen irgendwann die Luft aus, das Will sich lösten musste. Sein Herz raste und pochte in seinen Ohren. Ob Chris das hören konnte? Lächelnd sah er zu ihm.

Chris schmunzelte und legte seine Stirn an Will's.

"Tschuldige...", wisperte er. "Aber... das musste ich irgendwie tun..."

"Man entschuldigt sich nicht für etwas, was sich so gut anfühlt", grinste er und küsste Chris Stirn, ehe er weiter mit ihren Händen spielte.

"...Und so richtig."

Chris Schmunzeln vertiefte sich. Und wie sich das richtig anfühlte, und doch... war es falsch. Chris setzte sich auf Wills Beine zurück und sah Will überlegend an. Verwirrt sah Will zu ihm auf. Was war jetzt kaputt? Doch da kam es ihm wieder. Chris war noch immer mit Toma zusammen und er hatte sich noch nicht eindeutig für diese Art von Beziehung ausgesprochen.

"Entschuldige..."

Chris lachte leicht auf.

"Hey... nicht entschuldigen...", lächelte er dann traurig. Wieso machte er es sich selbst so schwer?

"Ich muss morgen unbedingt mit Toma reden....", meinte er dann leise. Nun setzte sich auch Will zu ihm auf.

"Das ist eine gute Idee", strich er ihm durch die Haare und sah dann auf die Uhr.

"Ich fürchte, das mich jetzt leider die Uni ruft", ließ er unwillig den Kopf hängen.

"Mist, jetzt hab ich dich mehr aufgehalten wie sonst was... Tut mir leid...", zerknirscht sah er ihn an, nachdem er ebenfalls auf die Uhr geschaut hatte.

"Kann ich dir trotzdem noch helfen?"

"Ach quatsch das passt schon", winkte Will ab und schälte sich aus dem Bett.

"Wie wäre es wenn ich jetzt lerne, du abspülst und mich dann abfragst ok?"

Chris nickte.

"Ja das ist gut..."

So stand er auf und sammelte alles ein. Dann ging er mit dem Tablett wieder rüber und lehnte sich erst einmal an die Spüle. Verdammter Mist aber auch! Er wäre eben gerne sehr viel weiter gegangen, als er sollte. 

Schnell schüttelte er den Kopf und begann zu spülen.

Im vorbeigehen gab Will ihm noch einen Kuss auf die Wange und ging dann erst mal kurz ins Bad. Erst ne kalte Dusche dann lernen, dachte er sich. Anders würde er den Kopf nicht mehr von Chris frei kriegen und lernen wäre dann nicht mal Ansatzweiße drin. Er beeilte sich, zog sich dann was gemütliches an, bevor er sich dann an seine Bücher setzte.

Als Chris das Wasser rauschen hörte und er fertig mit spülen war, räumte er ein wenig weiter auf. Sonst hatte er ja gerade nichts zu tun. So wartete er auf Will. Der war im lernen sogar richtig fleißig. Als er bereit war, kam er wieder zu Chris und setzte sich an den Küchentisch.

"Die Stunde der Wahrheit, frag mich ab", grinste er breit.

"Na dann bin ich gespannt..."

Er nahm die Unterlagen von Will und sah sie kurz durch. Dann stellte er Fragen. 

Den Großteil der Fragen beantwortete er richtig oder fast richtig. Dennoch war Will verdammt zufrieden mit seiner Leistung. Das ganze wiederholten sie dann nochmal, bis alles halbwegs saß.

"Bekomme ich eigentlich auch ne Belohnung für meine harte Arbeit?", grinste er Chris an.

Dieser lachte auf. "Was willst du denn als Belohnung?" Will zuckte mit den Schultern. 

"Ich denke alles was du machst würde mir gefallen."

"Sagen wir einfach, das eben war Ansporn und Belohnung genug?"

"Nee so was ist langweilig. Ah ich weiß, wenn ich dir jetzt gleich Unterricht gebe, singst du auch mal für mich", grinste er triumphal. Er wollte Chris schon immer mal singen hören.

Chris verzog das Gesicht.

"Ernsthaft? Ich kann aber nicht singen... Das willst du deinen Ohren lieber nicht antun...", versicherte er ihm.

"Doch ich will es hören und wenn es grauenhaft klingt", grinste er wie ein Honigkuchenpferd vor sich hin. Will konnte sich nicht vorstellen, das Chris so schlecht klang.

Geschlagen nickte er.

"Ok. Wie du willst. Fangen wir dann gleich an? Umso schneller hab ich es hinter mir..."

Schmunzelnd stand Will dann auf und holte May aus seinem Zimmer.

"Bleibst du dann heute eigentlich den ganzen Tag im Schlafanzug?", deutete er auf Chris.

"Mh?"

Leicht verwirrt sah er an sich runter. "Oh...Das.. hab ich noch gar nicht... ich denke, ich geh schnell ins Bad..", grinste er verlegen und war verschwunden. Will grinste weiter und setzte sich dann auf die Couch, um die Gitarre noch etwas zu stimmen. Chris war schon niedlich manchmal.

"Dann wollen wir mal..." Kam er zurück, auch in bequemer Kleidung und ging zu Will. "Aber nicht lachen..."

"Ich werde mich hüten", hoch er die Hände.

"Und jetzt setz dich hier her. Jetzt üben wir erst mal das eine", deutete er auf den Platz zwischen seinen Beinen.

Chris nickte und tat es. Dann wurde ihm schon die Gitarre vorgehalten.

"Und jetzt?"

Will umschloss beide Hände.

"Also hier dein Plektrum. Sanft über die Seiten streichen. Und dann mal abwechselnd auf die Seiten drücken", beugte er sich neben ihn.

"Ok.."

Ganz vorsichtig strich er über die Seiten und drückte mit der oberen Hand auf eine.

"So?"

"Ja genau. Jetzt ein paar davon hintereinander und du hast einen Melody", führte er Chris Hand leicht.

"Oh wow... scheint doch gar nicht so schwer zu sein..."

Er staunte, als es sich dann doch nicht so schlecht anhörte.

"Du bist ein Naturtalent", grinste Will und ließ ihn dann selber machen.

Chris wurde mutiger und probierte aus. Das machte sogar Spaß!

"Da dir das ja so viel Spaß mach und auf Anhieb gut funktioniert, wirst du dein Gesinge nun selbst begleiten. Ich geb dir auch nen ganz einfachen Song vor", grinste er und kam wieder näher an Chris.

"Ach ne..... das hatte gerade so Spaß gemacht..:"; machte er einen Schmollmund.

"Komm ich sing mit. Den Song kennst du sicher. Der Refrain ist nicht so schwer zu spielen, weil du jede Seite praktisch nach einander machst. Damit wollte ich mal Mädchen beeindrucken und hab ihn deswegen gelernt. Also", setzte er Chris Hände richtig und spielte mit ihm einmal den Refrain durch.

"I've died everyday waiting for you...", sah er abwartend zu Chris.

Er schmunzelte. Ja das Lied kannte er, so versuchte er die Melodie zu halten und sang weiter.

"Darling, don't be afraid, I have loved you"

"For a thousand years", sangen sie dann zusammen und obwohl Chris alleine spielte, ließ Will seinen Hände auf seinen.

"I'll love you for thousand more~"

Chris wurde ziemlich warm ums Herz, als er Will so nah an seinem Ohr hörte. Automatisch wurde er leiser.

"Also ich weiß gar nicht was du hast, deine Stimme ist doch gar nicht schlecht", lächelte Will ihn an.

"Ach was..." Seine Wangen wurden leicht rot. "Du hast wahrscheinlich nur dich gehört..."

"Ich höre mich schon lang genug. Da kann ich deine Stimme gut von meiner unterscheiden. Und ich finde zusammen hören sie sich, doch ziemlich gut an oder?", lächelte er weich.

Chris kicherte leicht. "Ja ok... Schon irgendwie... Aber das muss ja niemand wissen. Nicht das einer aus der Band auf dumme Gedanken kommt."

"Keine Sorge deine Stimme behalte ich für mich. Ich will sie als einziger hören."

"Uhh~ ganz Geheim. Top Secret..."

"Ganz genau", lachte Will laut los und ließ sich nach hinten an die Couch fallen.

"Da fühl ich mich schon besonders, wenn ich sie als Einziger hören darf", schielte er wieder zu Chris.

"Darfst du auch.. Dich besonders fühlen..", nickte er wichtig. "Spielst du jetzt etwas weiter?"

"Oh Vielen Dank", sagte er auf Deutsch.

"Ah du möchtest wieder ein Privatkonzert. Weißt du noch wie du mich bezahlst? Ein Penny oder ein Kuss und du kannst dir jeden Song von mir wünschen."

"Aw.. komm schon... nur noch heute... bitte~~", bittend sah er ihn an.

"Soll ich etwa immer für dich ne Ausnahme machen...Na gut überredet, aber niemals darfst du das Maria oder Charlie erzählen. Die werden noch eifersüchtig", schmunzelte er.

"Jo.. Darfst du", lachte er vergnügt auf. "Mach ich nicht keine Sorge!", nickte er dann sofort.

"Also welcher Song darfs sein?"

"Lass mich kurz überlegen.. Ed Sheeran, Perfect?"

"Typisch immer solche süßes Liebesdinger. Da weiß ich den Text aber nicht mehr so genau. Und das nächste Mal bezahlst du mich", stimmte er seine Gitarre nochmal und wartete bis Chris ihm den Text auf seinem Handy zeigte. Dann setzte er zu spielen an.
 

I found a love for me

 Darling just dive right in, and follow my lead

 Well I found a girl, beautiful and sweet

 I never knew you were the someone waiting for me

 Cause we were just kids when we fell in love

 Not knowing what it was, I will not give you up this time

 But darling just kiss me slow, your heart is all I own

 And in your eyes you're holding mine
 

Baby, I'm dancing in the dark, with you between my arms

 Barefoot on the grass, listening to our favorite song

 When you said you looked a mess, I whispered underneath my breath

 But you heard it, darling you look perfect tonight
 

Well I found a woman, stronger than anyone I know and

 She shares my dreams, I hope that someday I'll share her home

 I found a love, to carry more than just my secrets

 To carry love, to carry children of our own

 We are still kids, but we're so in love, fighting against all odds

 I know  we'll be alright this time

 Darling just hold my hand, be my girl, I'll be your man

 I see my future in your eyes
 

Baby, I'm dancing in the dark, with you between my arms

 Barefoot on the grass, listening to our favorite song

 When I saw you in that dress, looking so beautiful

 I don't deserve this, darling you look perfect tonight
 

Baby, I'm dancing in the dark, with you between my arms

 Barefoot on the grass, listening to our favorite song

 I have faith in what I see

 Now I know I have met an angel in person

 And she looks perfect,  I don't deserve this

 You look perfect tonight
 

 

 Natürlich ließ er bei dem Song auch immer wieder tiefe Blicke zu Chris gehen. Ob der sie bemerkte?

Chris hatte schmunzelnd seine Augen geschlossen und hörte einfach nur zu. Er hatte das Lied vor kurzem das erste Mal gehört und es hatte ihm sofort gefallen. 

Chris sah so entspannt aus. Dieses Bild gefiel ihm fast am besten.

Als Will dann endete, lachte Chris leicht.

"Wäre es nicht schön, wenn du auch irgendwann so vor einem Mädchen singen kannst? Also ich wünsche es dir von Herzen. Du hast es verdient..."

"Vielleicht will ich so ja gar nicht mehr vor einem Mädchen singen...", murmelte Will und packte die Gitarre weg.

"Wie?? Was? Wieso sagst du das denn?" Er wusste es schon, irgendwie. Aber er wollte die Antwort nicht hören.

"Es...ist eben ein Gefühl...", kratzte er sich am Kopf und stieg hinter Chris weg, um May wieder in sein Zimmer zu bringen.

Chris blieb wo er war und sah ihm nach. Leise seufzte er und lehnte sich zurück und schloss dann die Augen.

Was machten sie hier nur?

Erinnerungen an Damals

Als Will zurückkam, schmunzelte er nur.

"Dir ist klar, das du so grade die ganze Couch besetzt", begann er ihn an den Füßen zu kitzeln.

"Wah! Hey!!" Chris begann zu lachen und zog ruckartig seine Füße an den Körper. "Du bist böse! Einfach so eine Schwachstelle auszunutzen...", unterdrückte er ein weiteres lachen. Auf die freigewordenen Stelle ließ sich Will einfach fallen.

"Wieso hat doch gewirkt. Ich kam auf die Couch", zuckte er unschuldig mit den Schultern.

"Pah.. Böse, sag ich ja..", grinste er dann doch. "Ah! Da fällt mir was ein!" 

Er sprang auf und verschwand in seinem Zimmer. Dann kam er mit Laptop in der Hand wieder.

Überrascht sah Will ihm nach. Was kam denn jetzt?

"Ich wollte das schon gestern schauen, hab es aber total vergessen...", erklärte er und setzte sich wieder hin.

"Ok? Und was sehen wir uns da an?", fragte er neugierig und setzte sich auf, um besser zu sehen.

"Lass dich überraschen!" Fett grinste er ihn an und klickte auf die DVD im Laufwerk. Kurz darauf begann sie abzuspielen.

Und Will war überrascht. Will war verdammt überrascht.

"Wo...Wo hast du das her?!"

"Oh von Frau Schuwack...", lachte er leicht über Will's Gesicht. "Wir standen vor dem Regal mit dem Trophäen und so.. Da kam dann das Gespräch auf dich..."

"Oh mein Gott. Das kommt mir ewig her", hielt er sich grinsend eine Hand vor den Mund und beobachtete sich selbst beim singen. 

"Damals existierte die Band noch nicht und ich hatte nur diese Gitarre. Das war mein erster eigener Song, den ich vor Publikum gespielt habe. Da hab ich mich verliebt. Das Gefühl auf der Bühne war der reinste Rausch für mich", erzählte er,als würde er wieder auf der Bühne stehen.

"Wow cool. Das hört sich so an, als wäre es gestern gewesen...", lachte Chris auf. "Aber ich denke, man kann sagen, dass du für die Bühne geboren bist."

"Ja, ich denke, das kann man sagen. Maria stand genau da", deutete er neben die Bühne.

"Und May saß in der ersten Reihe. Sie hat am lautesten applaudiert und gerufen. Und das Konfetti am Schluss. Es war einfach wow!"

Grinsend und von Will's Erzählung begeistert hörte er zu.

"Es wird echt Zeit das ich May mal kennen lerne..."

"Ja wird es. Dieser Moment hat alles verändert und da war ich mir sicher, das ich einfach Musik machen möchte. Aber sicher nicht das, was mir diese Labels angeboten haben...und meine Eltern waren an dem Tag auch nicht da", verlor Will sich ein wenig in den Gedanken von damals.

"Wow... Du wurdest so gar schon von Labels angefragt? Wahnsinn!"

"Ich glaube, das könnte bis jetzt der schönste Moment meines Lebens gewesen sein", strahlte er Chris bei der Erinnerung förmlich an.

"Oh ja das glaube ich auch. So wie du strahlst", lachte Chris vergnügt.

"Ja. Na ja diese Labels wollten nur das 'Wunderkind der London Times' ", sah er beinah angeekelt zur Seite.

"Erst war ich so Wow krass, aber dann hab ich gemerkt, das sie nur Profit wollten. Ich durfte nicht selbst schreiben und sollte nur irgendwelches lames 08/15 Pop Zeug singen. Da hab ich direkt Nein gesagt. Ich bin Rocker und ich wollte eine Band. Und ich verkaufe meine Stimme sicher nicht einfach so. Meine Eltern waren natürlich sauer auf mich, aber das war  mir egal. Ich hab einfach den Moment gelebt. Danke das du's mir nochmal gezeigt hast und jetzt zeig ich dir was", stand er grinsend auf und ging in sein Zimmer. Dort holte er den Pokal von damals und hielt ihn Chris vor die Nase.

"Da ist das gute Stück."

Chris schüttelte den Kopf und nahm den Pokal in die Hand.

"Wie können deine Eltern sauer gewesen sein, wenn sie gar nicht bei dem Konzert dabei waren... Das ist doch total blöd. Hört sich auch so an, als hätten sie dich gerne ausgequetscht wie diese Labels..." Das war schon echt enttäuschend.

"Na ja, sie wollten ja nie das ich mit diesem kindischen Traum Geld verdiene, aber als sich mir dann die Chance bot waren sie dann erst recht sauer, dass ich sie nicht ergriffen hab", zitierte er beinah die exakten Worte seiner Mutter.

Chris verzog darauf das Gesicht. Das hörte sich ja toll an..

"Aber naja... immerhin hast du den Pokal.." 

Er besah ihn sich genauer. "Ist ein schönes Teil..", grinste er und gab ihn Will zurück.

"Oh ja das ist er und ich wollte ihn sicher nicht in der Schule versauern lassen", lachte Will und stellte ihn wieder in sein Zimmer.

"Das kann ich verstehen.. Aber der Direx wäre bestimmt auch nicht ganz so scharf darauf gewesen, den Pokal immer zu sehen... Jedenfalls nicht so wie Frau Schuwack."

"Nein sicher nicht", spottete Will.

"Der hat nur den Ruf der Schule im Kopf und den soll er von einem tätowierten Rocker vertreten lassen? Niemals", lachte er los.

"Und dieser Ruf wird nur von Sportlern hoch gehalten...", stimmte er zu. "Dabei gibt es so viele andere Dinge...."

"Stimmt und jetzt klingst du genau wie Miss Schuwack, als sie den Wolff überredet hat. Na ja meine Zeit kommt noch. Irgendwann schaffen es die Bastards schon noch. In der Geschichte der Menschheit, gab es sicher genug Bastarde, die heimlich Großes getan haben."

Chris lachte. "Oh ja. Das glaube ich auch. Ihr werdet mal ganz groß." Will ließ sich grinsend wieder neben ihm auf die Couch fallen.

"Und du? Wirst du den Bastards immer treu bleiben?"

"Das werd ich auf jedenfall versuchen... Wenn ich wieder in Deutschland bin, musst du mir eben die neuen Lieder regelmäßig per Mail schicken, oder so."

"Darauf kannst du dich verlassen...auch wenn ich dich dann bei jedem Auftritt vermissen werde. Wer hält mir dann die Zigaretten, hat ein Auge auf mich und wer wird meine Ruhe sein", sah er Chris tief in die Augen.

Er begann breit zu grinsen.

"Jetzt hör aber auf", lachte er dann. "Du machst mich ja ganz verlegen, hört sich ja fast so an als bräuchtest du mich mehr..."

"Wer weiß, vielleicht ist das ja so", lehnte Will sich grinsend zurück und schloss für einen Moment die Augen.

Chris schmunzelte und sah ihn weiter an.

"Wie genau kam es denn dazu das du mit Maria dann eine Band gemacht hast?", fragte er dann neugierig.

"Also, ich wollte ja sowieso ne Band und nachdem wir mit der Schule fertig waren, sind wir auf die Suche gegangen. Zuerst haben wir Louis kennengelernt. Der hat in nem Café auf allem rum getrommelt, was er gesehen hat. Im Studium kam dann Ian dazu, da wir ja dasselbe studieren. Maria hat dann noch Ed gefunden. Der hat mit seinem Bass einfach im Park gespielt. Natürlich mussten wir uns dann erst mal zusammen eingrooven. Und unser Gig war bei Rosi. Der lief aber nicht so glatt. Bei unserem ersten richtigen Auftritt hat Ian dann Charlie kennengelernt. Erst war er nur sein Betthäschen, dann gab's noch viel Drama, bis sie endlich zusammenkamen. Tja und dann war die Frage wie wir sie nennen", erzählte Will ihm die Geschichte.

Chris lauschte der Erzählung und konnte sich alles richtig gut vorstellen. 

"Und wie waren die Vorschläge der Anderen bezüglich des Bandnamens?"

"Oh je da kam alles mögliche. Wir wollten eben schon nach Rock klingen, aber auch nicht total Hardcore. Außerdem sollte er ne Bedeutung haben. Da kam so was wie 'Black Paradise' oder 'Soulshout' oder...oh Gott an den Rest erinnere ich mich gar nicht mehr so genau. Es waren auch ein paar echt abstrakte und urkomische dabei, die aber nicht so ernst gemeint waren", lachte er bei der Erinnerung. Sie hatten an dem Abend ganz schön was gebechert.

"Das ist wirklich komisch... und wer hatte dann zum Schluss die zündende Idee?"

"Na wer schon, ich!", grinste er stolz.

"Natürlich..", lachte er auf.

"Ich hab auf ein Papier NnB geschrieben und dann laut verkündet: Wenn ich's morgen noch weiß, verrat ich euch unseren Bandnamen. Unglaublicherweiße wusste ich es am nächsten Tag tatsächlich noch. No named Bastards klingt nicht nur cool, er hat auch einen Sinn. Wir waren mehr die ausgestoßenen, die keiner Ernst nimmt oder die man vielleicht sogar verurteilt. So wie Bastarde früher. Keiner wollte sie und man hat sie weggeben und verleugnet, dass heißt aber nicht, das sie es nicht doch vielleicht im Leben zu was gebracht haben. Deswegen sind wir die Bastards, um zu beweisen, das wir mehr Wert sind, als man glaubt", erklärte Will stolz den Sinn hinter dem ganzen.

"Das klingt schlüssig. Bei der Erklärung waren die Anderen natürlich auch gleich hin und weg, oder?"

"Worauf du wetten kannst. Darauf sind wir dann zu Rosi in die Kneipe, die Band war gegründet und sie machte das berühmte Bild von uns. Ende der Geschichte", grinste Will.

"Ende, aber eine coole Geschichte..." 

Wieder lehnte er sich an Will.

"So was zu erleben ist echt cool."

"Tja und du bist jetzt mittendrin. Du bist ein Bastard. Denn ich glaube, du passt auch ein bisschen zu dem Bild was ich eben beschrieben habe", lehnte Will seinen Kopf wieder an Chris.

"Ja.. kann sein...", lächelte er leicht.

Doch er fand es irgendwie auch schade, denn immerhin hatte er sonst eigentlich gedacht eine ganz normale Familie zu haben.

"Hey lächel mehr. Menschen, die sich durch mehr kämpfen müssen, sind auch stärker, als alle anderen. Du bist also etwas besonderes", küsste er liebevoll seine Stirn.

"Na wenn du das sagst", lachte er mit einem mal. "Dann muss das ja stimmen..."

"Richtig erkannt. Will hat immer recht, außer er hat definitiv nicht Recht. Kommt aber selten vor", lachte Will mit.

Nun prustete Chris los.

"Ist klar du Spinner! Träum mal weiter!!" Will war es egal was er sagen musste Hauptsache Chris lachte weiter.

"Doch doch so ist es einfach", nickte er voll überzeugt.

Chris schüttelte noch immer lachend den Kopf.

"Jaja... Überzeug dich nur selbst."

"Oh das tue ich. Gesundes Selbstbewusstsein ist doch was feines", streckte er frech die Zunge raus.

"Gerade bei dir..", kicherte er. "Du hast ja sooo wenig davon..."

"Ja na ja du könntest mir ja noch welches geben. Kannst ja ein bisschen den Rockstar anhimmeln", lachte Will wieder auf.

"Oh nein, vergiss das mal schön. Du hast genug Fangirls, die dir Honig ums Maul schmieren", streckte er ihm die Zunge raus.

"Vielleicht brauche ich dann mal einen Fanboy. Du würdest mir immerhin kein Tinitus ins Ohr schreien", grinste Will ihn an. Was auch immer es war, Chris war jetzt schon besonders für ihn und er hatte die Ahnung, dass dieses Gefühl weiter steigen könnte.

"Tja..", grinste er breit. "Lass mich einfach überlegen... vielleicht bist du bald ja so brav, dass ich doch ja sage..."

"Komm schon, Chris. Mittlerweile müsstest du doch gelernt haben, dass ich als Rocker eher nicht so brav bin", wurde Will's Grinsen dreckiger. Er konnte ja nicht immer ein Gentleman sein.

"Oh ja... sondern ziemlich versaut...", streckte er ihm abermals die Zunge raus.

"Teilweise", wog er ab.

"Wenn du wüsstest was ich im Bett schon alles angestellt hab", legte Will lachend und etwas angeberisch den Kopf zurück.

"Ich sag ja pervers..", lachte er weiter. Sie neckten sich noch den ganzen Abend. Füllten dabei ihre Mägen mit Chips, Eis und anderen Leckereien. Gegen Mitternacht machten sie sich dann auf den Weg ins Bett. Doch trotz des Spaßes mit Will, konnte Chris noch nicht sofort abschalten. Der Gedanke an Toma und dessen Handeln setzte ihm jetzt, wo er wieder nachdenken musste, sehr viel mehr zu. Er musste morgen unbedingt mit ihm reden. So stellte er sich einfach keine Beziehung vor.

"Ich muss das unbedingt klären...", murmelte er dann, bevor er doch einschlief.

Klare Worte?

"Chris beeil dich du musst in die Schule und ich hab heut Prüfung", rief Will Chris zu, der nochmal in sein Zimmer gelaufen war. Es war die zweite Dezemberwoche und seine vorletzte Prüfung. Leider auch eine relativ wichtige. Dafür war Samstag dann endlich Schluss damit und nur noch das Konzert zählte. Gestern hatte er noch lange mit Chris geredet und Blödsinn gemacht und einfach irgendwas geguckt. Es war einfach super gewesen, dennoch würde er Toma immer noch gerne eine rein hauen, aber das war Chris Angelegenheit. Schließlich war es dessen Freund.

"Jaja.. ich bin doch schon fast fertig...", eilte dieser aus seinem Zimmer und verschwand im Bad. Dort ging es schnell dank einer Katzenwäsche und er machte sich noch ein kleines Frühstück.

"Ich bin soweit...! Kommst du?"

"Ich warte doch nur auf dich, Kurzer", verdrehte Will, der schon die ganze Zeit mit seiner Tasche in den Startlöchern stand, die Augen und grinste. 

"Jaja ist ja gut. Dann hopp..."

Zusammen schlossen sie dann ab und eilten runter zum Motorrad.

"Sorry aber jetzt muss ich etwas schneller fahren", warnte er Chris vor und reichte ihm seinen Helm.

"Ist ok.. Bin ja selber Schuld..." Er nahm ihn an und setzte ihn auf. Er hatte seinen blöden Wecker überhört.

"Ja bist du und jetzt halt dich gut fest", grinste er, ließ das Motorrad aufheulen. Dann raste er los und schlängelte sich teilweise durch die Autos. So brachte er Chris pünktlich zum Tor.

"Ok dann viel Spaß...du kommst mit Toma klar?", fragte Will sicherheitshalber nochmal nach.

"Danke...!!" , grinste er breit, verlor es dann aber sofort wieder und nickte leicht wacklig.

"Ja.. ich denk schon... Mach dir keine Sorgen... Ich schreib dir dann, ok?"

"Ok und setz dich kurz bevor du reingehst. Nicht das du mir noch kotzt", lachte Will leicht.

"Haha... Blödmann..."

"Ich schreib dir wie's bei der Prüfung war...Gott lob, dass das funktioniert", setzte er sich seinen Helm wieder auf.

"Ach jetzt mach dir keine Sorgen. Du packst das!", meinte er sicher und winkte ihm dann zum Abschied.

Will lachte los und zischte mit ebenfalls einem Winken ab Richtung Uni.
 

Chris straffte die Schultern, drehte sich um und machte sich auf den Weg in seinen Klassenraum.

Toma wartete da schon auf ihn. Er konnte sich nicht mehr genau an alles von Samstag erinnern, aber definitiv daran das er Chris sauer gemacht hatte. Deswegen musste er jetzt handeln, um es sich nicht für immer bei dem Jungen zu verbauen. Schließlich wollte er Chris noch immer und Toma bekam immer was er wollte.

Gerade im Klassenzimmer angekommen, bemerkte Chris ihn natürlich, doch setzte er sich ohne ein Wort an seinen Platz. Er wollte, nein konnte jetzt noch nicht mit ihm reden. Gerade musste er erst mal mit Tomas Anwesenheit klarkommen. Er war wirklich ziemlich sauer.

"Hey. Guten Morgen, Chris", flüsterte Toma ihm lieb zu und beugte sich zu Chris. Noch war der Lehrer ja nicht da.

Dieser runzelte leicht die Stirn.

"Setz dich hin."

Also setzte sich Toma.

"Du bist noch sauer, oder?", fragte er vorsichtig und leise, da jetzt der Englischlehrer reinkam.

"Ist das ne Scherzfrage?", murmelte er leicht genervt. Natürlich war er noch sauer!! Was dachte Toma denn bitte?

"Nein entschuldige ich-", doch der Lehrer unterbrach Toma.

"Mister McTomsen persönliche Gespräche bitte nach dem Unterricht", sagte der etwas genervt und begann dann seinen Unterricht. Toma verdrehte die Augen und stützte seine Kinn auf die Hand.

Dankbar sah Chris zum Lehrer. Schon seltsam das er dem jetzt dankbar war, das er Toma den Mund verbot. So schwiegen sie die ganze Stunde. Als sie vorbei war stand Chris sofort auf und ging raus, Toma lief ihm nach.

"Chris! Jetzt warte doch mal!"

Mit verschränkten Armen drehte dieser sich zu ihm um.

"Was ist?" Jetzt war er gespannt was kam.

"Hey komm schon...Ich weiß, dass das Samstag alles ein bisschen blöd gelaufen ist. Betrunken sagt und macht man eben dumme Dinge und es tut mir leid, ok", kam er die letzten Schritte langsam auf Chris zu.

"Das waren nicht nur dumme Dinge! Die waren sau bescheuert und ich bin ziemlich enttäuscht, dass gerade du so was machst..." Wieder wand er sich ab. Toma kam noch näher und legte seine Hände auf Chris Schultern.

"Ich weiß und es tut mir wirklich leid. Mit den Jungs lass ich mich öfters mal zu so was verleiten und dann haben die auch noch dein Handy geschnappt", seufzte er.

"Sie? Aber du hast doch... geschrieben..."

"Nein so was hätte ich doch nie geschrieben!", sah er Chris entrüstet an.

"Die erste Nachricht vielleicht schon aber danach bin ich aufs Klo und dann haben sich meine Kumpels einen Spaß draus gemacht diesen Will zu verarschen. Es ging nicht gegen dich nur gegen ihn." Das er es eigentlich doch gewesen war, weil dieser Kerl ihn so genervt hatte, behielt er für sich. Will lehnte sich einfach zu weit aus dem Fenster, schließlich war Chris ihm.

"Aber wieso hast du dann mein Handy nicht mit dir genommen... wieso hast du es bei diesen Idioten gelassen?"

"Ja weil ich auch nicht dachte, dass sie so was machen. Ich hab sie danach auch ziemlich zusammen gestaucht. Deswegen hab ich das Handy für dich auch in der Bar gelassen. Ich dachte mir, das du selber merkst, das dus vergessen hast. Außerdem waren das doch nur blöde Nachrichten um Will zu ärgern. Immerhin war das unser Abend und er hat sich die ganze Zeit eingemischt", verschränkte nun Toma die Arme um Chris Hüfte.

"Das waren nicht nur blöde Nachrichten! Die gingen eindeutig zu weit! Ich hab sie gelesen Toma! Deine ach so tollen Freunde sollten wenigstens den Anstand haben sich zu entschuldigen!"

"Betrunken werden sie manchmal echt zu Arschlöchern. Ich zieh sie später an den Ohren zu dir und dann flehen sie auf Knien bei dir um Verzeihung ok?", lachte er diesmal und küsste Chris Wange. Irgendwie war Chris selbst mit dieser Aussage noch immer nicht zufrieden.

"Und dieses Wochenende bleiben wir einfach bei mir und machen es uns gemütlich. Nur wir zwei ok?"

"Du weißt, das wir auf das Konzert gehen. Ich hab dir das schon lange genug gesagt...", erinnerte er ihn sofort.

"Muss das sein. Sie klingen doch praktisch immer gleich. Es fällt Will's Ego sicher gar nicht auf, das du nicht da bist", drehte er Chris jetzt wieder zu sich um.

"Hey! Du tust es schon wieder!", kaum entschuldigte er sich mehr oder weniger, beleidigte er Will im nächsten Satz ohne Hemmungen erneut.

"Das zwischen uns ist doch wichtiger. Außerdem wollte ich dieses Wochenende etwas besonderes für dich machen."

"Mir ist das Konzert auch wichtig und ich möchte dahin. Wir können danach immer noch zu dir."

Toma stöhnte.

"Ja ich tue es schon wieder! Vielleicht bin ich ja eifersüchtig darauf das dir Will wichtiger ist als ich", gab Toma zurück.

"Na schön dann eben so. Aber dann direkt nach dem Konzert", grummelte er.

"D...Das hab ich doch überhaupt nicht gesagt!", wehrte er sich sofort. Sein heftiges Herzklopfen ignorierte er. "Es tut dir doch nicht weh mit mir da mit hinzugehen... Immerhin bin ich ja auch mit zu deinen Freunden...."

"Nein aber man sieht es", nuschelte Toma richtete sich dann aber wieder auf. Ertappt wich er Tomas Blick aus. Wirklich? Verdammt! Das war aber gar nicht gut.

"Ok wir gehen hin und nach dem Konzert zu mir ja?"

"Ja.. Ja das machen wir..", lächelte er ihn dann leicht an. Nun fühlte er sich schlecht. Zufrieden nickte Toma das ab und zog dann Chris wieder zu sich um ihn zu küssen. Er hatte Samstag Nacht wirklich noch etwas besonderes vor und das würde ihm dieser Möchtegern Rocker sicher nicht kaputt machen!

Nur zögerlich erwiderte Chris. Er wollte es jetzt erst mal langsam angehen.

"Dann lass uns jetzt in die nächste Stunde", sah Toma jetzt schon wieder zufriedener aus. Mit dem Arm um die Schultern von Chris, gingen sie zum nächsten Raum.

Chris wusste noch nicht ganz, ob er es ok fand das Toma schon wieder so ein Grinsen aufgesetzt hatte. Irgendwie kam er sich überrumpelt vor, sagte aber nichts weiter dazu.
 

Die Schulwoche ging unglaublich schnell vor rüber, schon in knapp zwei Wochen würden sie Weihnachtsferien haben. Doch nun stand erst einmal das Konzert am Samstag Abend an.

Toma hatte immer mal wieder sein Unwollen kundgetan, stand aber nun vor ihrer Tür und um Chris abzuholen. Will war schon vor einiger Zeit verschwunden.

"Hey Toma...", lächelte Chris ihn an, als er die Tür geöffnet hatte.

"Und bist du fertig, dann können wir gleich los?", war er etwas ungeduldig an der Tür. Große Lust reinzukommen hatte er jetzt auch nicht. War ja nur Wills Zuhause. Die Woche über hatte er sich wirklich zusammen gerissen bei Chris wieder Punkte zu sammeln. Seine Freunde hatte er auch dazu gekriegt sich zu entschuldigen. Und wenn er sich heute Abend benahm, war für ihn sicher noch eine Belohnung drin.

"Ja können wir.. tut mir leid.. .Hab ich zu viel Zeit gebraucht?" 

Mit zerknirschter Miene trat er zu Toma in den Flur und schloss die Tür ab.

"Vielleicht etwas aber dafür siehst du auch wirklich gut aus", lächelte er ihn nun wieder an und nahm seine Hand.

"Danke...", lächelte er ihn leicht an.

"Und jetzt lass uns los", zog er ihn nach unten und ins Auto. Dort fuhr er dann gleich zu einem Club.

"Ich bin schon ganz aufgeregt... und freue mich total..",mitsingen konnte er inzwischen auch schon ganz gut. Die Texte hatte er einstudiert und war schon sehr textsicher geworden.

"Ja mal sehen wie's wird", versuchte er so begeistert es ging zu klingen. Hinter der Bühne ging er bereits drunter und drüber. Will war etwas nervös, weil Chris immer noch nicht da war und war die ganze Zeit kurz davor sich eine anzuzünden. Die Prüfungen hatte er gut überstanden, doch die ganze Woche hatte er nur an Chris gedacht. Er hatte gehört wie der im Nebenzimmer versuchte unbemerkt seine Texte zu singen. Leider war wohl mit Toma jetzt wieder alles ok, was ihn wütend machte. Und alles zusammen raubte ihm jeden Nerv. Seine Bandkollegen, die mittlerweile alle davon überzeugt waren das Will in Chris verliebt war, sahen dem Trauerspiel nur seufzend zu.

"Will~~" Chris riss die Tür auf, kaum das sie angekommen waren und kam grinsend zu ihm und umarmte ihn. Zwar hatte er ihn vor eineinhalb Stunden das letzte mal gesehen, dennoch hatte er ihn vermisst. 

"Alles ok? Wo sind die Zigaretten?", hob er danach auffordend die Hand.

Auch Will kam direkt zu ihm und erwiderte.

"Du hast echt lange gebraucht, Kleiner. Hier nimm sie weg, sonst zünde ich mir gleich eine an", gab er die Schachtel und das Feuerzeug gleich Chris

"Jaja, Das dachte ich mir schon", lachte er und steckte sie in seine Hosentasche. Die Band grinste nur vielsagend, während sich Tomas Blick verfinsterte.

"Ah bist ja auch wieder dabei", wandte sich Will zu diesem.

"Ja ich begleite Chris", zog er ihn mit einem Ruck an der Hüfte zu sich. Die Luft um beide knisterte förmlich.

"Wah.. aua... Mensch Toma...", verzog er leicht das Gesicht und rieb sich leicht über die Stelle.

Den Anderen winkte er nur zu, denn er hatte das Gefühl das Toma ihn nicht gehen lassen würde. Die winkten ebenfalls. Für sie war das ganze wie Kino. Es waren auch schon Wetten abgeschlossen worden.

"Du tust ihm offenbar weh", grummelte Will.

"Das geht dich nichts an, oder bist du sein Freund", gab Toma den Seitenhieb, der Will leider verstummen ließ. Nein das war er nicht. Und so wich er fürs erste zurück.

Leicht empört verpasst Chris Toma eine mit seinem Ellenbogen.

"Was soll das? Reiß dich zusammen ok? Sonst... komm ich nachher nicht mit...", sah er ihn ernst an. Sofort war Toma still und das Grinsen wurde schmaler.

Zufrieden sah Chris dann zu Maria, die das Wort an sich nahm.

"Ok Jungs letzte Vorbereitungen an den Instrumenten die meisten Leute sind schon drin und bald ist Ansage", klatsche Maria in die Hände und sofort waren alle ganz beschäftigt. Charlie knutschte noch etwas mit Ian rum.

"Schau genau hin, ich spiel heute Abend wieder nur für dich", sagte Ian zu Charlie und der kicherte.

"Ich schau immer nur auf dich", sagte er verliebt und sie küssten sich wieder. Will sah das und zum ersten Mal spürte er so etwas wie Neid.

Über Charlies Verhalten konnte Chris nur schmunzelnd. Die waren echt verliebt bis in den Himmel. Kurz verweilte sein Blick auf Will, dann schüttelte er den Kopf und sah zu Toma.

"Komm wir stellen uns schon mal da rüber... Da sehen wir dann besser." Toma nickte und auch Will sah nochmal zu den zwei und dann wieder zu Charlie. Und sein Herz klopfte schmerzhaft.

Chris gehört nicht zu Toma sondern zu mir, aber wie zeige ich ihm das, dachte er verzweifelt.

Da hatte er eine Idee und unterbreitete sie in der Band. Grinsend nickten alle.

"Ok Jungs letzten zwei Minuten alles gestimmt?", fragte Maria nochmal und alle nickten.

"Hey und wer gibt mir jetzt meinen Kuss?", fragte Will direkt und drehte sich auch zu Chris.

Dieser drehte sich lachend um. "Sorry Will, aber... da musst du dir jemand Anderen suchen", streckte er ihm die Zunge raus.Tief getroffen spielt Will ein bisschen Theater, ehe er auch lachte und sich dann zu Maria drehte.

"Erbarmst du dich meiner?" Sie verdrehte nur die Augen und tat ihm den Gefallen. 

Chris bereute sein gesagtes, beinahe sofort. Er hätte ihn gerne geküsst, aber... Erneut schüttelte er den Kopf. Wieso begann er immer so etwas zu denken? Toma stand doch genau neben ihm!

Dann wurden sie angesagt und gingen auf die Bühne. Charlie stellte sich zu Chris Toma ignorierend.

"Chris ich glaube heute solltest du mal ganz genau hinhören", flüsterte er ihm zu und huschte dann wieder zu Maria.

Leicht verwirrt sah er Charlie nach. Was meinte er damit? Er kannte doch die Texte, oder hatten sie jetzt einen neuen, von dem er noch nichts wusste? Ein wenig ratlos sah er zur Band.

"Good evening Everybody!", rief Will freudig ins Mikro.

"Wir sind die No named Bastards und jetzt rocken wir das Haus!!!", trommelte Louis beim letzten Wort auch sofort mit und die Leute fingen an zu jubelnd. Toma verdrehte unbemerkt die Augen. Es waren ja nur ein paar Songs.

"Wuhu~~" Chris ging sofort mit und hüpfte los. Toma sah ihn eher unverständlich an. Hatte Chris nicht mal erzählt das er nicht so auf Rock stand. Als es dann auf die letzten beiden Lieder zuging, musste er mal frische Luft schnappen.

"Ich hol uns mal was zu trinken", brüllte er durch den Lärm an Chris Ohr.

Kurz sah er ihn an und nickte. Das war eine gute Idee.

Will hatte Chris und Toma natürlich etwas von der Bühne beobachtet. Das der jetzt kurz wegging war perfekt denn nun kam ihr letzter Song.

"Für den Schluss hab ich mir was besonderes aufgehoben. Eine Nachricht für einen besonderen Menschen, aber alles etwas rockiger", zwinkerte Will der Menge zu und sah dann kurz zu Chris. So begannen sie 'Treat you better' zu Covern nur mehr im Rock.
 

I won't lie to you

 I know he's just not right for you

 And you can tell me if I'm off

 But I see it on your face

 When you say that he's the one that you want

 And you're spending all your time

 In this wrong situation

 And anytime you want it to stop
 

 I know I can treat you better

 Than he can

 And any girl like you deserves a gentleman

 Tell me why are we wasting time

 On all on your wasted crime

 When you should be with me instead

 I know I can treat you better

 Better than he can
 

 I'll stop time for you

 The second you say you'd like me too

 I just wanna give you the loving that you're missing

 Baby, just to wake up with you

 Would be everything I need and this could be so different

 Tell me what you want to do
 

 Cause I know I can treat you better

 Than he can

 And any girl like you deserves a gentleman

 Tell me why are we wasting time

 On all on your wasted crime

 When you should be with me instead

 I know I can treat you better
 

 Better than he can

 Better than he can
 

 Give me a sign

 Take my hand, we'll be fine

 Promise I won't let you down

 Just know that you don't

 Have to do this alone

 Promise I'll never let you down
 

Doch dann in der letzten Strophe änderte er den Text etwas ab und sah nur noch Chris an. Tief blickte er ihm in die Augen. Bitte versteh es, dachte er als er das 'girl' in ein 'boy' änderte. 
 

 Cause I know I can treat you better

 Than he can

 And any boy like you deserves a gentleman

 Tell me why are we wasting time

 And all on your wasted crime

 When you should be with me instead

 I know I can treat you better...
 

 Better than he can(oh)

 Better than he can

 Better than he can
 

Chris war so gut dabei, mitzusingen, da stolperte er über das geänderte Wort das Will sang und starrte ihn einfach nur an. Was... was sollte das? Will wollte ihm doch jetzt nicht ernsthaft sagen, was er gerade dachte, oder? Mit einem Mal war er total verwirrt.

Für unendliche Sekunden nach der letzten Note sahen sie sich an und Will hoffte das Chris es irgendwie verstanden hatte. Zur Sicherheit legte er nochmal kurz seine Hand auf sein Herz, ehe er sich wieder der jubelnden Menge zu wandte.

"Danke sehr und gute Nacht!", rief er ihnen noch zu, dann klatschten sie ab und gingen von der Bühne. Toma hatte den letzten Blick jedoch gesehen und drehte Chris nun abrupt zu sich.

"Das Konzert ist ja jetzt fertig, oder? Dann können wir ja jetzt gehen und für uns sein, wie abgemacht", grinste er Chris an und drückte ihm sein Bier in die Hand.

Erschrocken sah der Toma an.

"Was? Ich... Aber du hast doch gerade erst Getränke geholt...", meinte er noch leicht verwirrt.

"Ach iwo die können wir auch bei mir trinken. Also los abgemacht ist abgemacht", zog er ihn schon leicht Richtung Ausgang.

"Warte mal, Toma... ich... wieso hast du es plötzlich so eilig?" Sie würden doch gleich noch etwas Party machen. Die Band und sie.

"Weil ich mit dir allein sein möchte, verstehst du das nicht", kam er ihm jetzt mit dem Gesicht näher.

"Ja doch.. aber ich.." Er sah zurück zur Band. Sie stießen gerade an. Was sollte er denn jetzt machen?
 

Maria hatte ebenfalls allen ein Bier geholt, aber das war Will relativ egal.

"Hey hat einer Chris gesehen?", sah er sich überall um. Er war sich jetzt sicher und das hieß nicht mal Toma würde ihn aufhalten.

"Der war vorhin noch draußen bei dem Scheißkerl...", erklärte Charlie und nickte zum großen Saal.

"Ok danke", lief Will dann los.
 

"Kommst du jetzt oder nicht?!", wurde Toma wütender. Seine Geduld war langsam am Ende. Verstand der Kleine denn nicht,das er ihn für sich haben wollte!

"Wieso wirst du jetzt wütend?", verständnislos sah er zu ihm auf.

"Der Grund dafür ist der Sänger und wie du ihn eben angeguckt hast. Der ist aber hetero zu deiner Erinnerung, ich aber nicht und ich stehe vor dir!"

"Ich.. ich hab ihn doch nur ganz normal angesehen... und ich weiß selbst, das er hetero ist, also was soll das jetzt?", versuchte er sich zu verteidigten.

"Die Abmachung war, ich geh mit zum Konzert und danach machen wir uns eine schöne Nacht bei mir. Und wenn du nicht mitkommen willst, gehe ich eben", schnappte er sich sein Bier und drehte sich von ihm weg, Richtung Ausgang.

"Ja aber.. Toma!?" Er hielt ihn fest. "Dann.... dann gehen wir eben..." Er würde ihn zu Hause fragen, was auf einmal mit ihm los war. So schnell hatte Toma noch nie verschwinden wollen. Kurz sah er noch nach Will, doch der war bei der Band nicht zu sehen. Enttäuscht seufzte er und ging mit Toma zur Tür.

Toma grinste in sich hinein. Endlich hatte er erreicht was er wollte und heute Nacht würde er Chris sicher nicht mehr aus seinem Bett lassen.

"Gut dann los", legte er jetzt wieder sanfter eine Hand um Chris Hüfte und ging mit ihm raus.

"Chris!", versuchte Will gegen den Lärm zu brüllen, aber er fand ihn einfach nicht. War er etwa schon mit Toma weg? Hatte er den Song nicht verstanden? Tausend Fragen gingen in seinem Kopf rum und er hatte nicht mal seine Zigaretten, um sich zu beruhigen. Also ging er kurz raus und rief Chris an. Da kam jedoch nur die Mailbox auf die er sprach:

"Hey Chris, wo bist du? Ich...ich bin mir jetzt sicher...dieser Song war mir ernst...Bitte komm heute Nacht noch nach Hause", klang er leicht verzweifelt.

Aus und vorbei

Nach knappen 10 Minuten kamen Chris und Toma bei ihm zu Hause an.

"Also?", drehte Chris sich zu ihm, als Toma die Tür aufgeschlossen hatte.

"Kannst du mir jetzt noch mal ruhiger erklären, wieso wir jetzt so schnell weg mussten? Wir sind doch sonst auch bis zum bitteren Ende geblieben..."

"Deswegen", drehte er ihn zur Treppe. Auf ihr leuchteten Kerzen bis hoch in Tomas Zimmer. 

Chris klappte der Mund auf.

Ein bisschen Kitsch schadet nie, um solch unschuldige Jungs wie Chris ins Bett zu kriegen, war Tomas Gedanke dahinter.

"Wären wir noch länger geblieben, wären sie ausgegangen", grinste Toma.

"Die wären nicht nur ausgegangen! Stell dir mal vor das Haus hätte angefangen zu brennen!" Chris sah Toma alarmiert an. Das wäre es nicht wert gewesen. Auch wenn er etwas geschmeichelt war, schön aussehen tat es ja schon.

"Also du hast eine Gabe die Stimmung kaputt zu machen, Kleiner", verdrehte Toma die Augen und verwickelte ihn dann in einen Kuss.

Chris wollte noch protestieren, da wurde ihm der Mund schon versiegelt und er ging leicht darauf ein.

So wollte Toma es haben. Nur ganz leicht streichelte er ihn, als er sich dann wieder löste.

"Dann blas auf dem Weg nach oben alles aus. Ich sagte doch, ich mach heute was besonderes", grinste er und zog Chris hinter sich die Treppe rauf.

"Ja...ok..", murmelte er und pustete die Kerzen aus, folgte Toma dann, da der ihn nicht losließ. Bei sich im Zimmer führte er ihn gleich zum Bett und legte ihn mit sich langsam darauf. Wieder küsste er Chris leidenschaftlich und strich Chris Seiten auf und ab.

"Nh.."

Toma kam aber wirklich schnell zur Sache, fehlte nur noch das er ihn sofort auszog. Sein Herz begann immer schneller zu werden. Dem Älteren gefiel das ganze sichtlich und seine Hände verschwanden relativ schnell unter Chris Hemd sowie seine Zunge in dessen Mund.

Chris bewegte sich unruhig unter Toma. Die Berührungen sandten kleine Blitze über seine Haut. Toma kostete das ganze in vollen Zügen aus. Küsste sich an Chris Hals fest und öffnete sein Hemd um seine Brustwarzen zu necken. Das würden dem Jungen sicher gefallen. Dieser dumme Rocker konnte ihm nicht das Wasser reichen.

"Ah... Toma..." Chris erschauderte und streckte den Hals aus. Der lachte nur rau und verpasste ihm einen Knutschfleck. Meins! Langsam ging er mit seiner Zunge tiefer und mit seiner Hand in Chris Schritt. Beschleunigen wir das ganze etwas.

"Toma.. was...?.. Wieso... warte mal.."

"Wieso warten? Wir haben doch lang genug gewartet, findest du nicht", küsste er sich an seinem Ohr entlang.

"Ah...aber... du bist so schnell..."

"Komm schon, Chris. Ich weiß doch, das du's auch willst", knabberte er an dessen Ohrläppchen und öffnete seine Hose.

Chris keuchte leicht. Ja, vielleicht wollte er es, aber eindeutig mit mehr Vorspiel. Toma konnte doch nicht erwarten, dass er einfach nur mal mit Zwei Fingern drehen musste und los ging es!

"Zieh dich aus und ich küsse deinen ganzen Körper", raunte er ihm mehr als erregt ins Ohr. Toma hatte wirklich lang gewartet und das er Chris jetzt nicht einfach nahm, da konnte der sich glücklich schätzen.

"Nh... Toma.. ich..." Zögernd zerrte er sich sein Hemd ganz vom Körper und legte sich wieder hin.

"Ja so ist's gut", drang Toma bis zu seiner Boxer und rieb über seinen Schaft.

Ein wenig erschrocken, zuckte Chris zusammen.

"Bitte...", wisperte er. Toma sollte langsamer machen. Er fühlte sich gerade alles andere als wohl. Wieso konnte er nicht langsamer machen? 

Toma küsste seinen ganzen Brustkorb entlang.

"Ja was wünscht du dir, Kleiner?", knurrte er und sah lauern zu Chris nach oben.

"Ich... mach... langsamer bitte...", flüsterte er und sah ihn an.

"Chris noch langsamer und mein Schwanz explodiert. Das ist die normale Schnelligkeit, wenn zwei Menschen scharf auf einander sind", seufzte er.

Bei den Worten schoss Chris Herzschlag noch einmal in die Höhe. Zwei Menschen die scharf auf einander waren!?

"Und jetzt mach nicht die Stimmung kaputt", knabberte er leicht an Chris Nippeln.

"Ng..." Chris erschauderte. "Toma.."

Er wollte das gerade nicht. Irgendwie war er gerade so gar nicht in Stimmung. Toma drängte ihn viel zu sehr. Wo war die Ruhe und das langsame aneinander tasten? Toma hetzte einfach über ihn und nahm sich was er wollte. Doch das war nicht das was Chris wollte...

Wieder massierte ihn Toma weiter, aber Chris schien gar nicht so sehr darauf zu reagieren wie er. Gut dann direkter Kontakt, dachte er sich und ließ seine Hand in Chris Shorts gleiten.

Diese direkte Berührung, ließ in Chris etwas aufheulen und er setzte sich ruckartig auf und zog Tomas Hand aus seiner Hose.

"Nein...!"  Er schüttelte den Kopf. "Nein ich... ich kann das jetzt nicht..." Das war doch falsch, alles was hier gerade passieren sollte wäre falsch.

"Was?! Das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Chris echt wie lange soll ich noch auf dich warten. Willst du vielleicht erst in einem Jahr mit mir schlafen?!", brüllte er ihn jetzt schlagartig wütend an und kniete sich wieder über ihn.

Mit großen Augen sah er Toma an.

"Geh runter...", flüsterte er mit zittriger Stimme. Er konnte gerade nicht glauben, was er da hörte.

"Chris komm schon wie lange willst du's noch hinaus zögern? Nur weil der Rocker dir nen Song gesungen hat, glaubst du gleich da läuft was", lachte er und kam ihm wieder näher.

"So naiv kannst selbst du nicht sein."

Chris erstarrte und legte seine Hände auf Tomas Schultern, um ihn zu stoppen.

"Geh... runter... sofort...", wurde er ernster. Wie konnte Toma es wagen! Er hatte doch gar keine Ahnung davon was zwischen ihm und Will war!!

"Sonst was?", grinste er angriffslustig und kam wieder näher.

Chris drückte dagegen.

"Toma, ich mein es ernst. Ich werde jetzt gehen!" und drehte dabei den Kopf weg.

"Und was dann? Willst du überhaupt noch bei mir bleiben? Willst du mich überhaupt noch?!", schrie er ihn wieder an, drehte Chris Gesicht zu sich und küsste ihn hart.

"Mh!?" Chris presste seine Lippen zusammen und versuchte seinen Kopf wieder weg zudrehen, doch schaffte er es nicht.  So ballte er eine Hand zur Faust und schlug mehrfach auf Tomas Seite ein. Er sollte sofort damit aufhören!

"Ah Hey! Du Idiot!", stieß Toma sich von Chris weg. Die Schläge waren nicht besonders hart gewesen, dennoch waren sie auch nicht nichts und so ließ er von Chris aus Reflex ab. Wütend sah er auf Chris herunter.

"Was zum Teufel soll das!", brüllte er Chris an. Was hatte er denn jetzt schon wieder!

"Ich... ich will das nicht mit dir machen, Toma!", stieß Chris beinahe verzweifelt aus.

"Was?! Sag weißt du eigentlich wie lange ich jetzt schon auf dich warte?! Chris ich mag dich aber du bist doch keine Jungfrau mehr! Das hier ist der natürliche Lauf der Dinge und du machst wieder alles kaputt!", blaffte Toma ihn weiter an. Er hatte grade echt keinen Bock mehr den netten und rücksichtsvollen Freund zu spielen, wo sie nicht mal ein wirkliches Paar waren. 

"Ich... weiß selbst, dass das der natürliche Lauf ist", schrie er zurück, eine Träne rann über seine Wange. "Aber ich will das nicht so!" Er wischte sich über die Wange und setzte sich auf um nach seinem Shirt zu greifen.

"Hey jetzt komm mir nicht mit der Mitleids Nummer!", hielt Toma ihn energisch am Arm fest.

"Au!", stieß Chris etwas ängstlich aus und starrte Toma in die wütenden Augen.

"Wenn du jetzt gehst, war's das. Dann warte ich nicht mehr auf dich, sondern such mir lieber jemand anderen, der mich auch will. Also überleg's dir gut!", drohte er Chris nun beinah.

Sprachlos klappte diesem der Mund auf. "Lass mich los...!", flüsterte er tonlos und riss sich dann doch los.

Mit zu viel Schwung, fiel er aus dem Bett, landete auf Händen und Füßen und versuchte nicht zu heulen.. Nach kurzer Reglosigkeit sprang er auf und fiel sofort auf die Knie, da seine Hose auf halb Acht hing. 

"Ich hatte wirklich geglaubt, das ich dir wichtig wäre... Und...  Nicht nur mein Körper.."  gab er zögernd von sich, rappelte sich auf und zog sich schnell fertig an. Toma konnte nichts weiter als ihn wütend anzusehen und brüllte ihn dann noch hinterher:

"Dann geh doch, wenn's dir nicht passt! Verpiss dich gefälligst!!!"    

Kurz sah Chris wieder zu Toma,  schüttelte dann aber den Kopf. 

"Das werde ich....",  meinte er betäubt vor Enttäuschung und zog einen Schlussstrich. "Und ich komm auch nicht wieder..." Er suchte seine Sachen zusammen und verschwand aus dem Zimmer, aus dem Haus.  

Nur noch mit dem Gedanken Hauptsache weg von Toma. 

Zuerst rannte er noch, dann wurde er immer langsamer und rang nach Luft. Seine Brust fühlte sich wie zugeschnürt an. So schmiss er seine Tasche auf den Boden und stützte sich auf seinen Knien ab.

"Fuck..", japste er hastig nach Luft. Dann mit wieder etwas mehr Luft in den Lungen stand er vor irgendeiner Figur. Er drehte sich im Kreis, wo war er denn hier gelandet? Sicher war das irgendein Park, oder so.

Er ließ die Schultern hängen und zog sein Handy aus der Tasche. Mit schnellen Griffen war es wieder angeschaltet. Sofort wurden im Wills Anrufe angezeigt, so hörte er seine Mailbox ab.

"Nein....nein....nein..bitte... bitte nicht...", flüsterte er und ließ sich angelehnt an der Figur zu Boden gleiten. Will war sich jetzt sicher? Natürlich, das Lied sagte er würde ihn besser behandeln... Ja, das würde er wohl. Aber konnte er das jetzt? Sollte er sich jetzt einfach in Wills Arme werfen und sich bei ihm ausweinen? Doch eigentlich war er doch ganz froh das das mit Toma vorbei war, oder nicht? Er hatte ihn geliebt ja, aber wenn er so darüber nach dachte, gab es doch selbst in der letzten Zeit genug Andeutungen das Toma schon immer nur seinen Körper gewollt hatte. Seine Freunde waren ihm oft wichtiger gewesen. Er hatte ihn nicht verteidigt vor eben diesen, sie hatten sich über ihn lustig gemacht. Toma hatte es auch nach einer Woche nicht interessiert wie die Beerdigung gelaufen war, nicht einmal hatte er nachgefragt. Doch immer wenn sie zu zweit gewesen waren, war Toma sofort auf das Körperliche aus gewesen. Unterhaltungen waren für ihn völlig irrelevant.

Chris seufzte und lehnte seinen Kopf zurück. Was sollte er jetzt machen?

Er wollte Will, aber nicht so. Nur wie sagte man das ohne den Anderen zu verletzen?

Mit einem mal kauerte er sich zusammen und begann zu weinen, das alles setzte ihm stärker zu, als er zugeben wollte. Doch hier war gerade niemand, also konnte er es doch rauslassen, oder?

Das einzige was er wusste war, das er Will mehr als mochte. Gut, er war in ihn verliebt. Zu sich selbst konnte er ja ehrlich sein. Er war wahrscheinlich seit dem ersten Tag in Will verliebt. Auch wenn er es da noch nicht wahr haben wollte.

Geständnis in der Nacht

Will hatte den ganzen restlichen Abend nicht genießen können und war früh nach hause gegangen. Er hatte sicher noch drei mal angerufen und saß nun wie auf heißen Kohlen Zuhause. Tigerte durchs Zimmer, dann wieder auf die Couch, holte sich das vierte Bier raus, weil ja keine Zigaretten da waren. Er hatte wirklich schon etwas mehr intus, doch alle seine Gedanken waren bei Chris.

'Wo bist du nur?!'

Nach einer weiteren Stunde fasste er schließlich sein Handy für einen letzten Anruf. Wenn Chris jetzt nicht ran ging, hatte er Toma gewählt und Will war zu spät gewesen.

Gerade als es begann zu klingeln, wurde ein Schlüssel ins Schloss geschoben und die Tür geöffnet.

Chris schob sie ganz leise auf und schloss sie ebenso wieder. Da es nun schon nach Mitternacht war, schlief Will sicher schon, wenn er überhaupt schon zu Hause war. Er rieb sich noch mal über die roten Augen und beschloss eine Katzenwäsche im Bad zu machen. Doch bevor er den Gedanken beenden konnte, starrte er Will an, der noch immer das Handy in der Hand hielt und seines klingeln ließ. Sofort bildete sich ein Klos in seinem Hals. Was sollte er sagen, was tun? Konnte er Will nach der Sache heute Abend in die Arme springen oder sollte er erst mal auf Abstand gehen? 1000 Fragen schossen in seinen Kopf.

Will realisierte durch den Alkohol erst im zweiten Moment, das die Tür aufging und er das klingeln von Chris Handy so hören konnte. Durch die Straßenlaterne von draußen war der Raum nur leicht beleuchtet, doch auch so sagte Chris Gesichtsausdruck nichts Gutes. Will beantwortete ihm alle seine Fragen in dem er einfach aufsprang, das Handy fallen ließ und Chris stürmisch in seine Arme zog.

Chris keuchte überrumpelt und sah zu Will auf.

"Ich weiß nicht, ob du die Nachricht irgendwie gekriegt hast, aber ich bin mir jetzt sicher über das mit uns. Ich will mit dir zusammen sein, so richtig. Scheiß auf Ehre oder das du ein Junge bist. Ich nehm dich Toma weg und zeig dir, das du was besseres verdient hast", redete er einfach wild drauf los.

Traurig begann er zu lächeln, ehe er den Blick wieder sinken ließ und sich sacht von Will wegdrückte.

"Will ich..... ich kann das gerade nicht... Sei mir nicht böse... Entschuldige...", wisperte er mit  zitternder Stimme. Wieder begannen die Tränen zu fließen und wieder wischte er sich über die nassen Augen. Wieso begann er wieder zu heulen? Das wollte er doch gar nicht.

Will verstand die Welt nicht mehr. Hatte er etwas falsch gemacht? Chris hatte ihn doch gewollt, oder nicht? Doch nun sah er die Tränen und schloss ihn erst Recht wieder in die Arme.

"Ich werde dich erst loslassen, wenn du mir sagst was passiert ist."

"Bitte ich...", schluchzte er. Wieso tat Will das nur?

"Du bist jetzt hier bei mir. Kein Leid kann dir geschehen. Also was ist passiert, dass du mich nicht mehr willst?", blieb er hartnäckig.

"Ich will dich", stieß er sofort protestierend aus. "Aber... Toma... ich..." Er ließ die Schultern hängen."Er.. ich weiß nicht... Ich hab mit ihm Schluss gemacht..."

Das Erste gefiel ihm gut und er lächelte und als Chris dann noch sagte, das er mit Toma Schluss gemacht hatte, war er mehr als glücklich und erleichtert.

"Dann ist doch alles perfekt. Was hält uns dann jetzt noch auf? Was hält mich jetzt noch davon ab dich einfach zu küssen...außer das ich wohl sehr nach Bier stinke. Tut mir leid", grinste Will schief. 

Chris seufzte schniefend und lehnte seine Stirn an Wills Brust.

"Das wäre mir egal, Hauptsache du bist es....", gab er dann leise zu. Lächelnd ließ Will seine Hand durch Chris Haare streichen.

"Wie wäre dieser Vorschlag. Ich werde dich jetzt küssen und dann gehen wir beide erste mal ins Bett und schlafen ne Runde. Das du einfach weg warst, hast mir ziemlich viele Nerven geraubt", sah er ihn liebevoll an.

"Ich wollte auch gar nicht gehen, aber Toma er.... er hatte es plötzlich so eilig, auch wegen dem Lied...das du... für mich..." Mit einem Mal stieg Hitze seinem Hals empor. Schnell versteckte er sein Gesicht an Wills Brust. Der konnte darüber nur schmunzeln.

"Wieso hast du das Lied da so plötzlich gesungen?"

"Weil, als ich dich mit Toma gesehen hab, einfach sicher war das du nicht zu ihm sondern...na ja zu mir gehörst. Und du weißt, das Worte nicht so meins sind. Also dachte ich, ich sing es dir einfach", kratzte er sich leicht verlegen am Hals.

"Ich war mir allerdings nie ganz sicher, ob du's auch verstanden hast."

Chris nickte, doch das hatte er.

"Toma hat das auf jeden Fall nicht gefallen, er war richtig angepisst... Weil... Ich dich scheinbar ziemlich eindeutig angesehen hab...", gestand er dann weiter.

"Ach der Arsch kann uns jetzt doch egal sein. Wir müssen uns nie wieder um ihn scheren. Und ich bin sehr froh über deinen Blick."

Chris lächelte ganz leicht, war aber bezüglich Toma nicht so sicher.

"Er ist in meiner Klasse... was meinst du, könnte da passieren? Wird er anfangen mich zu mobben? Ich.. ich weiß nicht, ob ich das aushalten würde..."

"Tut er dir weh, wird er sein blaues Wunder erleben, glaub mir", sah Will ihn fest an.

"Aber die viel wichtigere Frage ist, willst du dann jetzt mit mir zusammen sein? Weil ich will es, so verrückt das auch klingt", lachte er wieder fast hysterisch. Für Will war das alles irgendwie neu.

Chris sah ihn lange an und nickte dann.

"Ja... aber... können wir jetzt erst schlafen ich... bin wirklich fix und fertig..." Er wollte jetzt nicht mehr weiter reden. Er war hundemüde und körperlich einfach nicht mehr auf der Höhe.

"Ja das ist eine gute Idee aber vorher", lächelte Will und küsste Chris kurz und sanft. Chris blinzelte ihn doch überrascht an.

"Tschuldige, das musste einfach sein", grinste er und zog ihn dann an der Hand in Richtung seines Schlafzimmers.

"Schon gut...", schmunzelte er leicht. Wie auch immer Will es machte, aber er brachte ihn einfach immer wieder zum lachen oder grinsen. So zogen sich beide um, machten sich noch im Bad fertig und legten sich dann gemütlich bei Will ins Bett. Natürlich zog der Chris an seine Brust und streichelte ihn sanft.

"Schlaf gut, Will."

"Gute Nacht Kleiner", lächelte er nochmal und schloss dann die Augen.
 

Mit einem enormen Durstgefühl wachte Chris auf. Er räusperte sich und versuchte sich zu orientieren. Wo war er? Bei Toma war es nicht... Er drehte den Kopf und erkannte Will, sofort musste er schmunzeln. Ach ja, er war ja in der Nacht noch nach Hause gekommen. In Wills Arme. Er hob eine Hand und strich ihm leicht über die Wange, ehe er sich vorsichtig von ihm löste, um in der Küche etwas  zu trinken.

Will merkte etwas spät das in seinen Armen etwas fehlte. Aber er war noch so müde, also hoffte er einfach es würde zurückkommen. Heute war Sonntag und somit war es sein Recht, nach dieser Nacht bis zum Mittag zu schlafen wenn er wollte.

Nachdem Chris genug getrunken hatte, ging er zurück zu Will ins Bett und kuschelte sich an ihn.

"Mmmh~ perfekt", nuschelte dieser und zog ihn wieder an sich. So konnte er gemütlich weiterschlafen.

Chris lächelte und schlief ebenfalls wieder ein. Hier fühlte er sich sehr viel besser als gestern Abend bei Toma.

Erst ein paar Stunden später wachte Will nochmal auf. Es war wahrscheinlich schon zwölf oder später. Aber das war ihm egal, er sah nach unten zu Chris und lächelte. So würde es jetzt vielleicht immer sein.

Chris schlief weiterhin. Er fühlte sich einfach pudelwohl und drückte sich fester an die Wärmequelle neben sich.

"Morgen Kuschelbär", hauchte Will ihm einen Kuss auf die Stirn. So weckte er den Jüngeren.

"Morgen...", nuschelte er zurück und streckte sich leicht.

"Ab sofort möchte ich jeden Morgen so aufwachen, Chris", streichelte er über seine Wange.

"Ja. Das fände ich sehr gut...", grinste er vergnügt. Die Traurigkeit von Gestern war verflogen.

"Na ja das geht ja eigentlich...jetzt wo wir zusammen sind...?", ließ er noch ein Fragezeichen am Ende des Satzes. So ganz sicher war Will sich seiner Sache noch nicht. Also das er in Chris verliebt war schon, nur ob sie jetzt zusammen waren nicht.

Chris wich Wills Blick aus.

"Ich... ehm.. Du sag mal sind hier nicht auch Weihnachtsmärkte? Ich.. Ich war schon sehr lange auf keinem mehr... Wollen wir hingehen?", sah er ihn bittend an. Es war gemein aber trotzdem hoffte er das Will nicht noch mal fragen würde, zumindest nicht im Moment. Es war einfach zu früh. Er würde nur zu gerne ja sagen, aber Toma... war irgendwie noch zu präsent, auch wenn der ihm ziemlich weh getan hatte.

Will war von diesem schnellen Themenwechsel verwirrt. Aber offenbar wollte Chris es langsam angehen und das hier noch undefiniert lassen. Nun gut es gefiel ihm nicht so aber er hatte ihm ja auch genug Zeit gegeben. Und solange Chris und Toma definitiv getrennt waren, sollte es ihm recht sein.

"Ja hier gibts so was ähnliches. Sogar mit Glühwein, wenn auch lange nicht so gut wie in Deutschland", meinte Will mit keinem ganz so großen Lächeln mehr.

"Hört sich doch gut an... Willst.. du mit mir da hin?", scheu sah er auf. Er hatte schon fast Angst Will anzusehen.

"Liebend gerne", küsste er Chris Wange. Er wollte den ganzen Sonntag mit ihm verbringen, da war doch ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt von London gar keine schlechte Idee.

"Ich freue mich", strahlte er ihn an. "Ich geh dann ins Bad.. Machst du was kleines zu essen?"

"Kommt sofort", grinste Will und schälte sich aus dem Bett. Da zog er erst mal ein Shirt an, bevor er in die Küche stapfte. Es war ja schon Mittag.

Chris verschwand im Bad und machte sich in Ruhe frisch. Danach gesellte er sich wieder zu Will und setzte sich lächelnd.Will machte ihnen ein paar leckere Nudeln mit Tomatensauce, Speck und Käse in der Pfanne.

"Passt du kurz auf, das sie nicht anbrennen. Dann zieh ich mich auch schnell an", lief er erst in sein Zimmer und dann ins Bad um sich schnell zu duschen.

"Ok klar..", schnell sprang er auf und rührte ab und an mal um. Als Will fertig war, kam er mit noch feuchten Haaren wieder zu Chris. Am Herd stellte er sich hinter ihn und küsste seine Wange. Dabei schlang er locker die Arme um seine Hüfte.

"Das machst du gar nicht schlecht."

Grinsend sah er über seine Schulter zu Will.

"Danke. Ganz so unfähig bin ich ja dann nicht. Besonders wenn's nur ans umrühren geht..." Will lachte auf und deckte dann den Tisch.

"Na dann zeig mal was du so gerührt hast" kam er mit dem Tellern zu ihm.

"Aber gerne..." Er verteilte ihr Essen und sie setzten sich hin.

"Dann lass es dir schmecken."

"Ebenso", grinste Will und begann zu essen. Und was er da gemacht hatte, schmeckte auch wirklich gut. Auch wenn sein Mund dabei nicht sauber blieb.

"Wow.. Sehr gut...", lobte Chris ihn. Auch sein Mund war ziemlich verschmiert.

"Vielen Dank", verneigte sich Will spielerisch. Gemeinsam aßen sie auf und dann machte Will erst mal seinen und dann lachend auch noch Chris Mund sauber.

"So du Dreckspatz. So kann ich dich ja nicht unter die Leute gehen lassen."

Dieser lachte auf. "Ist klar. Musst du gerade sagen..." 

Dann stand er auf und stellte alles in die Spüle um es sauber zu machen. Will folgte ihm und half ihm beim abtrocknen.

"Also der Glühwein ist nicht so gut, aber dafür gibt's da einen Stand, der macht genial gute belgische Waffeln", erzählte Will noch ein bisschen dabei.

"Oh cool...", sah er ihn begeistert an und passte so nicht auf wie viel Spülmittel er ins Wasser gab.

"Mach nicht so viel Schaum rein oder willst du das wir zwei noch ne Schaumparty veranstalten", lachte Will auf.

"Äh was? Oh Mist!!" Schnell riss er die Flasche hoch und grinste verlegen. "Na ja vielleicht eine Kleine...", kratzte er sich am Kopf. Will nahm etwas in die Hand und pustete es ihm ins Gesicht. So blieb ein bisschen auf der Nase hängen.

"Bist ein süßer Schaumkönig."

"Hey...!", lachend wischte er sich darüber und verpasste Will ebenfalls etwas Schaum.

"Oh na warte das bekommst du zurück", strubbelte er mit dem Schaum in der Hand lachend durch Chris Haare.

"Ah Hey!!" Vergnügt begann er zu lachen und rannte vor Will weg.

"Ha dich krieg ich schon!", rannte Will mit dem Schaum in den Händen ihm hinterher.

"Will! Du machst doch die ganze Küche nass!", lachte er und wich ihm aus. Immer um den Tisch herum.

"Na und dann wird die mal wieder sauber!", lachte er und verpasste Chris eine Schaumkrone. Darüber lachte Will dann grade noch mehr.

Chris riss seine Hände hoch, um sich zu schützen, doch war es vergebens. Der Schaum landete auf ihm und er lachte mit.

"Na Schaumprinz, was sagst du jetzt", stellte sich Will sein 'Kunstwerk' betrachtend vor Chris. Der Kerl sah mit der Schaumkrone noch niedlicher aus.

Chris kicherte weiter. "Du bist echt ein Spinner. Aber vielleicht sollte ich dir auch eine verpassen? Was meinst du dazu?", legte er den Kopf schief und tippte sich aufs Kinn.

"Hey hey du siehst damit vielleicht süß und sexy aus, aber ich nur doof, also lieber nein", hob Will grinsend seine Schaumhände.

"Oh vergiss es! Gleiches Recht für alle!", grinste er verschwörerisch und eilte zum Schaum. "Dann mal los!!"

"Oh nein sicher nicht", hechtete Will ihm lachend nach und legte seine Arme fest um ihn damit der Chris nicht an den Schaum kam.

"Haha und was machst du jetzt?", grinste Will siegessicher.

"Wah!! Unfair!" Chris versuchte sich zu befreien, der Schaum an seinen Händen tropfte zu Boden. "Du.. bist... fies!!", presste er hervor und fing erneut an zu lachen, weil er einfach nicht frei kam.

"Ich weiß", küsste Will ihn auf die Wange und lachte weiter. Irgendwann ließ er ihn dann aber doch wieder los. Sofort nutzte Chris seine Chance und strich mit seinen noch nassen Fingern über Will's Wangen.

"Da!! Haha! Rache ist süß, oder in dem Fall nass!", grinste nun er triumphierend.

"Ja gut hast mich erwischt", legte Will seine ebenfalls noch nassen Hände auf Chris Wangen.

"Aber du hast deine Deckung dafür vergessen", grinste er frech und küsste Chris dann einfach ohne Vorwarnung.

Ehe er Fragen konnte, welche Deckung Will meinte, riss er seine Augen auf und nahm den Kuss an, erwiderte kurz darauf sogar etwas und musste grinsen. Irgendwie konnten sie es doch nicht lassen, oder?

Will ließ den Kuss nicht solange werden. Irgendwie war die Situation noch zu surrealen. Was waren sie nun eigentlich? Aber da er sich den schönen Sonntag nicht versauen wollte, fragte er nicht sondern lächelte Chris nur an.

Dieser lächelte zurück.

"Du.. wir sollten lieber die Küche putzen oder?" , verscheuchte er dann jedoch die Stille.

"Sauber ist sie ja eigentlich schon, wir müssen sie nur trocknen", holte er sich ein Tuch und machte alles um die Spüle rum trocken.

"Naja... Ansichtssache..." Auch er holte sich ein Tuch und machte den Boden trocken. Zusammen waren sie so sehr schnell fertig.

"Ok, wie wäre es wenn wir uns dann jetzt fertig machen und auf den Weihnachtsmarkt gehen?", schlug Will vor. Immerhin war es schon später Mittag.

"Gute Idee. Sonst gehen wir heute doch nicht mehr raus", stimmte er zu. Also zogen sie sich ihre dicken Sachen an. Schließlich war Dezember.

"Heute werden wir wohl ganz klassisch mit dem Bus fahren. Bei dem Wetter, springt die Kiste nämlich nicht an."

"Oh nein. Das ist ja.. ich finde gar keine Worte...", tat er enttäuscht und sah zu Will auf. "Armer Willi...", machte er Schmolllippen.

"Oh Gott Chris nenn mich bitte nie wieder so, sonst nenn ich dich auch wieder Chrissy", lachte Will und holte sich noch Schlüssel und Geldbeutel. Empört sah der ihn sofort an.

"Ok ich hab alles, dann los", nahm er Chris Hand und sie gingen aus der Tür.

"Gut, dann los. Versprechen wir uns einfach das wir keine blöden Spitznamen mehr sagen..ok?"

"Aber Kleiner und Kurzer passen einfach zu dir. Aber ich verspreche, das ich für dich auch noch ein Paar schöne finde", küsste Will seinen Kopf und als der Bus kam, stiegen sie ein.

"Na wenn du meinst", grinste er leicht und setzte sich auf einen der freien Plätze.

"Wobei Sweetheart doch eigentlich schon ganz gut klingt oder?", setzte er sich neben Chris.

"Äh ja kann sein.. also..." Er sah zur Seite. "Für Paare...", fügte er leise hinzu.

Und da war wieder das Thema. Doch was sollte er sagen. Stattdessen hielt der Bus und sie stiegen aus.

"Von hier ist es nicht mehr weit", meinte Will und wich dem Thema damit aus. Trotzdem nahm er einfach Chris Hand, egal wer es sah.

Der Jüngere folgte ihm mit hängendem Kopf. Wieso passierte es immer wieder? Er wollte Will damit doch nicht weh tun oder so, aber... war es nicht verständlich das er nicht gleich wieder was anderes anfangen wollte? Gott, und er wollte Will! Wollte ihn schon von Anfang an, aber das mit Toma.... das hatte ihm einen ziemlichen Seitenhieb verpasst. Es tat noch immer weh. Doch zu Will wollte er nichts sagen, er kümmerte sich schon so gut um ihn, da wäre es doch unfair etwas weiteres zu verlangen, oder?

Natürlich machte sich auch Will so seine Gedanken um sie. Wo standen sie? Ob Chris ihn so richtig wollte oder ob er erst mal gar keine Beziehung mehr wollte. Ein wenig frustrieren tat es ihn schon, auch weil ihm der wilde Sex fehlte. Doch er nahm es in Kauf denn Chris wollte er noch tausendmal mehr und vor allem mehr als nur sein Betthäschen. Durch diese ganzen Gedankengänge kamen sie schnell an den Markt, der sich in seiner ganzen Lichterpracht zeigte.

"Voilá da sind wir", präsentierte er ihn mit einer ausladenden Bewegung den Weihnachtsmarkt.

"Oh schön..." Er sah wieder auf. Auf den ersten Blick sah es aus wie in Deutschland.

"Na dann erst Glühwein oder Waffeln oder willst du dich erst mal umgucken. Die heiße Schokolade ist auch nicht schlecht, aber Mays ist besser", zwinkerte Will ihm zu und lief weiter mit Chris an der Hand durch die Menge.

"Trinken hört sich gut an... heiße Schokolade mh~~" Er schloss kurz die Augen. "Da hab ich jetzt echt Lust drauf."

"Ok", zog er ihn an einen Stand.

"Mit oder ohne Schuss?", fragte Will noch nach und bestellte schon mal seinen Glühwein.

"Oh bitte ohne... von Alkohol bin ich erst mal geheilt....", meinte er wie aus der Pistole geschossen.

"Roger", meinte der Musiker nur und bestellte auch diese. Dann gab er Chris seine Tasse.

"Vorsicht wirklich heiß."

"Danke..." Er pustete und nippte etwas. "Oh wow.. das is echt ziemlich heiß..."

"Sagte ich doch", lachte er und hielt seinen Glühwein erst mal nur in den Händen. Auch um sie aufzuwärmen nur musste er dafür ihre Hände lösen.

"Wollen wir weiter gehen?"

"Gerne aber er ist nicht so groß wie die deutschen. Deswegen auch nicht zu viel erwarten", lachte er und führte Chris rum. Dafür nahm er wieder Chris Hand. Es war ein schönes Gefühl.

"Na das macht doch nichts....", meinte er und sah auf ihre Hände. 'Ach Will..'

Dann sah er wieder nach vorne Sie gingen zu der Bühne, wo auch eine kleine Band mit Weihnachtsliedern auf trat. Dort stellten sie sich an einen der Stehtische und sahen zu. Natürlich bekam Will allein bei dem Anblick schon ein Kribbeln in den Händen, auch dort oben sein zu wollen.

Chris ließ sich berieseln und schmunzelte leicht. Immer wieder nippte er beim zuschauen an seinem Getränk.

Auch Will trank jetzt etwas.

"So gibt es Freiwillige zum singen hier", rief einer der Band spaßeshalber aus. Will's Augen funkelten.

"Ja hier!", rief er aus und winkte der Band zu.

Chris riss die Augen auf, verdrehte sie dann aber. Was überraschte es ihn? Will konnte es wohl einfach nicht lassen.

"Also wirklich....", schüttelte er amüsiert den Kopf und nippte wieder an seiner Tasse. Überrascht sah die Band zu ihm winkten ihn dann aber lachend nach oben. Will zwinkerte Chris zu und lief dann hoch. Dort nahm er sich eine Gitarre und stellte sich ans Mikro.

"Hallo zusammen mein Name ist Will Livney von den No named Bastards. Aber heute kommt mal ein Weihnachtslied von mir. Also genießt es", lachte er und stimmte dann 'All I want for Christmas is you', an. Nur in einer rockigeren Version. Natürlich sah er dabei auch immer wieder zu Chris und grinste breit dabei.
 

I don't want a lot for Christmas

 There is just one thing I need

 I don't care about the presents

 Underneath the Christmas tree

 I just want you for my own

 More than you could ever know

 Make my wish come true oh

 All I want for Christmas is you
 

 I don't want a lot for Christmas

 There is just one thing I need, and I

 Don't care about the presents

 Underneath the Christmas tree

 I don't need to hang my stocking

 There upon the fireplace

 Santa Claus won't make me happy

 With a toy on Christmas day
 

I just want you for my own

 More than you could ever know

 Make my wish come true

 All I want for Christmas is you
 

 I won't ask for much this Christmas

 I won't even wish for snow, and I

 I'm just gonna keep on waiting

 Underneath the mistletoe
 

 I won't make a list and send it

 To the North Pole for Saint Nick

 I won't even stay awake

 To hear those magic reindeer click
 

 'Cause I just want you here tonight

 Holding on to me so tight

 What more can I do

 Oh, Baby all I want for Christmas is you
 

 All the lights are shining

 So brightly everywhere

 And the sound of childrens'

 Laughter fills the air
 

 And everyone is singing

 I hear those sleigh bells ringing

 Santa won't you bring me

 The one I really need

 Won't you please bring my baby to me quickly
 

 I don't want a lot for Christmas

 This is all I'm asking for

 I just wanna see my baby

 Standing right outside my door
 

 I just want you for my own

 More than you could ever know

 Make my wish come true

 Baby all I want for Christmas is you
 

 All I want for Christmas is you, baby

 All I want for Christmas is you, baby

 All I want for Christmas is you, baby

 All I want for Christmas is you, baby

 All I want for Christmas is you, baby...
 

Chris versteckte sich leicht hinter seiner Tasse und grinste. Das war doch totale Schleichwerbung, wenn er sie hier jetzt besang. Die Leute würden bei Will's Stimme doch sofort Fans von den Bastards werden. Innerlich begann er dennoch mitzusingen. Es kamen immer mehr Leute und wippten mit. Auch mehrere und vor allem Pärchen. Natürlich widmete er den Song irgendwie Chris. Aber das musste ja keiner so genau wissen.

Als sie dann fertig waren, wurde laut geklatscht und nach einer Zugabe verlangt.

"Danke, vielen vielen Dank. Für eine Zugabe kommt zu unserem ersten Auftritt im nächsten Jahr", rief Will der Menge zu und verbeugte sich nochmal. Auch die Band klatschte mit ihm ab, als er dann wieder zu Chris runter ging. Ein paar Frauen himmelten ihn mit ihren Blick an, doch das ignorierte er total, da er nur Chris sah.

"Sogar mit einer fremden Band hast du total Spaß und gehst ab, als hättest du noch nie was anderes gemacht", grinste er ihm entgegen. Ob Will alleine oder mit anderen spielte, mittlerweile wusste Chris das es sich eigentlich immer sehr gut anhörte. Will war einfach für die Musik geboren.

"Ja ich konnte nicht widerstehen. Und ich dachte der Song gefällt dir bestimmt, außerdem waren die Jungs echt gut", lachte er fröhlich und zwinkerte Chris zu. Sein Glühwein war jetzt so abgekühlt, das er ihn gut trinken konnte.

"Ich mag den Song wirklich und auch den Film. Tatsächlich Liebe, find ich ab und zu ganz nett..." Er trank seine Schokolade aus und stellte die Tasse wieder ab.

"Willst du nochmal hoch oder wollen wir weiter?"

"Nein wir können ruhig weiter und ja der Film ist ganz witzig habe ich auch schon gesehen. Und hey nur englische Schauspieler", lachte er los und brachte die Tassen zurück für den Pfand. Wieder bei Chris nahm er erneut dessen Hand.

"Stört dich das eigentlich?", deutete sein Blick auf ihre Hände.

"Nein... Eigentlich nicht, nur... was sagst du wenn man dich darauf anspricht?" Dass das gleiche ja auch für ihn gelten würde, ignorierte er mal eben.

Will zuckte mit den Schultern.

"Kein Ahnung. Wahrscheinlich, ob daran denn irgendwas falsch ist?"

"Und wenn die ja sagen würden?"

"Das sie Unrecht haben und sich zum Teufel scheren sollen", nickte er bestimmt.

"Ich mein, ich seh es ja auch immer bei Ian und Charlie. Daran ist nichts falsch wenn man etwas füreinander fühlt und es geht auch niemanden etwas an...oder?...ich mein, was sagts du denn?"

Chris atmete tief durch. Eigentlich dachte er genauso. Solange man was füreinander fühlte, war der Rest eigentlich egal. 

"Das gleiche...", murmelte er also und sah nach vorne.

"Dann sind wir uns ja einig", drückte er seine Hand fester und sie gingen weiter.

Chris schwieg er würde so gerne mehr mit Will machen, aber.. irgendwas hinderte ihn daran und das wo sich doch alles so gut mit ihm anfühlte. Würde Will noch etwas warten? Oder auch wie... Toma die Geduld verlieren? Der Gedanke erschrak ihn zu tiefst. Er erschauderte. Nein, so wollte er nicht denken.

Will merkte das Chris noch unsicher war und irgendwie konnte er es auch verstehen. Er wollte ihn nicht drängen. Chris wusste nun wie er fühlte, und sobald er Toma hinter sich gelassen hat, würde ihnen nichts mehr im Weg stehen. Und wie in dem Song, dem er ihm gesungen hatte, würde Will ihn besser behandeln.

Schweigend gingen sie weiter über den Markt. Sie machten sich dann, nach einem weiteren Glühwein und da der Markt wirklich nicht sehr groß war, wieder auf den Weg nach Hause. Dort machte sie sich noch einen schönen Rest Abend und gammelten vor dem Fernseher. Da sie am nächste Tag wieder früh raus mussten, gingen sie schon um 22.00h ins Bett. Chris lag alleine auf seinem Bett und ließ den Tag noch mal Revue passieren und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Mit Will war es so viel schöner. Wieso war ihm das vorher nie aufgefallen? Liebe machte Blind, war das in seinem Fall auch so gewesen? Schnell schüttelte er den Kopf. Im Grunde war es auch egal, immerhin war Toma nun Geschichte. Er drehte sich um und schloss die Augen.

"Aufhören mit denken Chris und schlafen....", murrte er sich selbst an und schlief kurz darauf ein. Doch insgeheim hatte er etwas Angst vor dem neuen Tag.

Die Wahrheit

Auch Will hatte der Tag gestern sehr gefallen. So machte er fröhlich pfeifend Frühstück. Das war Chris vorletzte Woche vor den Ferien. Was sie über Weihnachten machen würden, war auch noch nicht ganz klar. Also zumindest am 24. Am 25 würden sich ja die Bastards treffen. Und nächsten Donnerstag, wenn Chris dann endlich Ferien bekam, würden sie Abends bei Rosie auftreten. Ihr letzter Auftritt sozusagen. Er freute sich schon auf die freien Tage.

"Morgen Will!", rief Chris ihm zu und eilte ins Bad. Er hatte etwas verpennt, daher musste er sich beeilen.

"Ist der Kaffee schon fertig?", fragte er dann aus dem Bad heraus. Er brauchte unbedingt Hilfe beim aufwachen.

Will lachte nur über Chris Verpenntheit. Irgendwie war die Eigenschaft schon ganz niedlich. Würde er jede Nacht bei mir schlafen, hätte er das Problem morgens sicher nicht, dachte er grinsend.

"Ja ist alles fertig. Du musst deinen Hintern nur noch an den Tisch setzen", rief Will zurück und setzte sich mit zwei Kaffeetassen schon mal an den Tisch.

"Perfekt!!"

Weniger Sekunden später stolperte er in die Küche. Will hielt spaßig den Tisch fest, als könnte bei dem Getrampel alles umfallen.

"Ich hab total vergessen meinen blöden Wecker zu stellen... ", fluchte Chris und setzte sich. Dann atmete er durch und nippte an seinem Kaffee.

"Oh~ danke, das ist unglaublich gut."

"Gerne und das nächste Mal stell ich dir das Ding oder ich weck dich. Das ist bestimmt das hundertste Mal, wo du jetzt schon so stressig aufgestanden bist", schmunzelte der Rocker und biss in sein Brötchen.

"Mindestens... und das is nervig... Keine Ahnung, wieso ich das als vergesse..."

"Ich glaube, weil sich dein Kopf im Moment um ganz andere Sache, als um Schule und sowas dreht", nahm Will einen kräftigen Schluck Kaffee.

"Ähm ja...das.. kann sein..", sah er schnell in seine Tasse. Was sollte er jetzt dazu sagen?

"Was machen wir jetzt eigentlich über den 24?", wechselte Will schnell das Thema.

"Gute Frage....", murmelte Chris nachdenklich.

"In zwei Wochen ist es ja schon soweit. Willst du zu deiner Familie oder bleiben wir hier und ich besorg noch einen Baum?"

"Ich glaub, nach Hause fahre ich nicht.. Meine Eltern sind mitten in der Scheidung.... also.. will ich da nicht als rumlaufen..."

"Hm das kann ich verstehen. Dann hol ich uns noch einen kleinen Baum. Aber wirklich Weihnachtsschmuck hab ich jetzt nicht. Da kannst du ja vielleicht noch was besorgen", grinste er.

"Ja das kann ich machen...", nickte er. Er würde schon irgendwas finden.

"Und was wünscht du dir als Geschenk oder soll ich dich überraschen?", lachte Will etwas und aß weiter an seinem Brötchen.

"Oh nein. Ich möchte nichts. Du gibst mir hier schon so viel. Also nein und wehe du schenkst mit trotzdem was."

Will lachte nur, er würde ihm trotzdem etwas Kleines schenken.

"Zwischen den Bandmitgliedern wird dann eh noch gewichtelt, also wer weiß, ob ich dir etwas schenke."

"Nix da. Kein Geschenk für Chris!", sah er ihn streng an. "Also ich denke, wir sollten los..", stand er auf und räumte das Zeug weg.

"Ja ja Meckerliese und was ist, wenn du mich beim wichteln ziehst? Von irgendeinem von uns kriegst du sowieso was. Ist Tradition. So müssen nicht alle für jeden was kaufen, trotzdem bekommt jeder ein Geschenk", stand Will ebenfalls auf und half ihm. Dann ging er zurück in sein Zimmer und holte seine Sachen. Ende der Woche war seine letzte Prüfung.

"Dann werde ich einfach nicht ziehen", beschloss er beinahe feierlich.

"Oh doch du wirst ziehen. Du bist einer von den Bastards und wir machen das jedes Jahr zu Weihnachten. Ein kleines Geschenk wird dich nicht umbringen", meinte Will schon leicht genervt. Warum war er da so stur?

Mit der Küche fertig, holte Chris ebenfalls schnell seine Tasche und wartete an der Tür auf Will.

"Wie sieht's später aus. Kannst du mich abholen oder soll ich mit dem Bus fahren?"

"Wie gesagt bis die Straßen Schneefrei sind, werde ich bei der Kälte nicht mehr mit dem Motorrad fahren können. Also heißt es bis Januar oder Februar für uns beide, nur noch mit dem Bus fahren", holte auch Will seine Sachen damit sie endlich los konnten.

"Ach ja. Da war ja was...", nuschelte Chris und zog sich dick an. "Naja.. dann eben weiter Bus. Ist auch ok.."

Sie verließen die Wohnung und gingen zusammen zur Haltestelle.

"Aber Schnee ist doch auch schön", nahm Will welchen in die Hand und drückte ihn dann an Chris Wange.

"Will!", empört sah er diesen an und wischte sich das feuchte von der Haut. "Mensch! Du bist unmöglich...", schüttelte er den Kopf. Das leichte schmunzeln versuchte er zu verbergen.

"Das bin ich wohl, aber genau das magst du ja auch an mir", zwinkerte der ihm zu und stieg dann in den Bus, der kam. Zuerst hielt er an Chris Schule.

"Wir sehen uns dann nachher. Mach keinen Unfug", streckte Chris ihm beim aussteigen frech die Zunge raus.

"Das gilt auch für dich Kleiner", machte Will es ihm gleich und winkte ihm dann hinterher. Hoffentlich würde Toma nicht wieder irgendwas dummes versuchen, dachte er noch misstrauisch.
 

Chris straffte die Schultern und marschierte in die Schule. Er hoffte heute nichts schlimmeres zu erleben, oder besser einfach nicht auf Toma zu treffen. Doch dieses Glück war ihm nicht gegönnt, da sie dieselbe Klasse besuchten. Allerdings würdigte Toma ihn keines Blickes und setzte sich auch woanders hin. Das kleine Arschloch konnte ihm gestohlen bleiben.

Natürlich bemerkte Chris den Blick und es tat ihm innerlich schon noch weh, doch ließ er es sich nicht anmerken. Er zwang ihn ja niemand mit Toma zu reden.

So ignorant verliefen die nächsten Schulstunden. Auch in der Pause wand sich Toma von Chris weg und auch keiner seiner Freunde sprach mit ihm. Er wollte ihn isolieren, damit Chris bemerkte wie abhängig er eigentlich von ihm war.

Doch sein Plan ging nicht auf. Chris ging in die Bibliothek und las sich dort ein paar Bücher durch. Er war ganz froh, das keiner von Tomas Freunden ihm blöd kam.

Toma war sich dennoch sicher.

"Wahrscheinlich verkriecht er sich aus lauter Scham", murmelte er zu sich selber. Die Pause war beinahe rum dennoch blieb er mit seinen Kumpels entspannt in der Nähe des Innenhofs stehen.

"Hey Toma hast du den Kleinen jetzt eigentlich endlich nageln können?", grölten seine Freunde los.

Chris machte sich derweil wieder auf den Weg zurück. Gleich würde die Pause zu Ende sein, doch im selben Moment in dem er um die Ecke biegen wollte, hörte er diese Frage an Toma und blieb wie erstarrt stehen.

"Na was denkt ihr denn. Erst wie ne Jungfrau geziert, aber sobald der meinen Schwanz hatte, wollte er nichts anderes mehr", lachte er dreckig. Eigentlich war es nicht so sehr seine Art, so derb über Sex zu reden, aber Toma war sauer auf Chris. Und das er ihn so gedemütigt hatte sollte keiner wissen. Sofort kamen von allen Seiten weiteres Gegröle und Geklatsche.

"Das war ein Arsch Jungs, in dem will man sich immer und immer wieder versenken. Schön eng", grinste Toma anzüglich.

"Und danach hast du ihn abgeschossen oder wie? Du hättest dich doch noch länger mit ihm vergnügen können. Hat ja offenbar euch beiden Spaß gemacht", meinte einer seiner Jungs und Toma zuckte nur mit den Schultern.

"Ach er wollte dann Liebe und Beziehung und so weiter und da hab ich direkt Stop gesagt. So Freunde mit Spaß ja, aber ich gehe doch mit nem Kerl keine Beziehung ein und dann ist er sofort heulend weg. Aber das hätte dem doch gleich klar sein können. Schließlich hab ich nie gesagt, wir sind zusammen", erklärte er gleichgültig und das war die Wahrheit. Toma ging aus Prinzip nicht mit Kerlen auf eine Beziehung ein, weil er nicht glaubte, dass wirkliche Liebe zwischen zwei Männern funktionieren konnte.

Chris hörte ungläubig zu. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. WAS erzählte Toma da!? In Chris flammte heiße Wut auf Toma auf. Doch er wollte Toma nicht diese Genugtuung geben und ging mit geballten Fäusten an der Gruppe vorbei ins Klassenzimmer. Toma bemerkte Chris nicht und als es klingelte, gingen er mit seinen Kumpels wieder ins Klassenzimmer.

Chris saß schon auf seinem Platz, doch sah er nicht einmal auf.

So verlief der weitere Tag, bis Schulschluss. Diesmal wartete am Tor aber kein Motorrad sondern Louis Wagen.

Mit ziemlich schlechter Laune stieg Chris schweigend ein und donnerte die Tür hinter sich zu.

"Oh da scheint aber jemand sehr schlechte Laune zu haben", lächelte Louis ihm entgegen.

"Will meinte damit du nicht freien musst, soll ich dich abholen. Er hängt noch kurz in der Bibliothek fest...alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig, auch wenn er wusste, das es das nicht war.

Überrascht sah Chris auf "Oh... hey.. sorry... Ich dachte Will würde mich abholen", meinte er entschuldigend und riss sich zusammen.

"Ach was. Das passt schon. Ignorier das einfach...", winkte er ab. "Will und Bibliothek? Sowas...", lächelte er leicht und versuchte seine schlechte Laune so zu überspielen.

"Komm schon Chris bei mir musst du dich echt nicht verstellen. Wenn du reden willst, kannst du das mit mir über alles und wenn Will nichts wissen soll, halte ich auch garantiert dicht", sagte er in seinem üblich freundlichen Ton und startete dann den Motor.

"Nein... lass nur... ich.. will gerade nicht drüber reden...", sah er raus und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Auch in Ordnung. Sollen wir was Essen gehen? Wer weiß wie lange unser Rockstar noch braucht", fuhr Louis durch die Straßen.

"Ja ok..." Chris seufzte. "Ich hab sowieso Hunger..."

"Roger", parkte Louis bei einer Pizzeria.

"Und sieh es doch so. Du kannst mich jetzt alles fragen, was du schon immer über Will wissen wolltest", lachte er auf, als sie ausstiegen und in das Lokal gingen.

"Wieso sagst du das so?" Louis konnte doch noch gar nicht wissen, dass er mit Toma Schluss gemacht hatte, oder hatte Will ihm das schon erzählt?

"Will kann manchmal sehr verschlossen sein und ich schätze dich als jemand neugierigen ein. Also willst du doch sicher mehr über ihn wissen oder?", sagte Louis völlig ahnungslos über die übrigen Geschehnisse.

"Mh.. ja schon, aber... die Dinge, die mich interessieren, will ich lieber von ihm erfahren.." Zum Beispiel das mit seinem Namen.

Sie setzten sich und bestellten etwas.

"Verständlich...Wobei ich dir Geschichten erzählen könnte", winkte er lachend ab.

"Das glaub ich sofort, aber wie auch immer..." Er schüttelte den Kopf. "Wie war dein Tag so?"

"Ach bisher kann ich nicht klagen. Der Job läuft, dass Liebesleben weniger. Auf den tollen Liedsänger stehen alle, der Drummer ist eher Hintergrund", zuckte er mit den Schultern und bestellte dann.

"Aber du hast doch hier und da auch mal eine... Anfrage oder?" Wenn er darüber nachdachte, hatte er Louis noch nie mit wem verschwinden sehen.

"Seltener. Die Mädels und auch mal ein zwei Kerle fliegen eigentlich immer auf Will. Ian sagt immer sofort Nein und Ed...ist da ziemlich abwesend. Und Maria ist nicht schüchtern und wenn sie eine toll findet, ist sie immer diejenige, die das Girl auch anspricht...Wobei Will hat letztens echt mal was komisches gemacht", schmunzelte er.

Verstehend nickte er, horchte dann aber doch neugierig auf.

"Wie denn was komisches? Was meinst du damit?"

"Das Will beim letzten Konzert spontan einen anderen Song noch einbringt und dann noch einen Lovesong, das war schon...", Louis sah Chris direkt in die Augen.

"Merkwürdig..."

Chris blinzelte "Äh..a..ach ja? D..das ist mir gar nicht so aufgefallen. Haha...", verlegen lachte er und kratzte sich am Nacken. Auch wich er Louis Blick aus.

'Sehr unauffällig, Chris, ganz toll', schallte er sich innerlich.

"Chris ich bin nicht blöd. Ich kenne Will und er hat mir im betrunkenen Zustand auch gesagt, dass er dich immer und immer wieder küssen will. Und auch die neuen Songs, die er uns gegeben hat. Die waren echt gut mit mehr Emotion eben...ich will nichts wissen und ich mische mich nicht ein. Ich sage nur eines: Wenn ein William Livney auf einer Bühne einen Lovesong singt und dann auch noch ein Girl in Boy umändert, dann heißt das schon was", nickte Louis bedächtig.

Chris wurde mit jedem Wort roter.

"Mh.. ja.. das... mhm...", stammelte er und starrte auf den Tisch. Zu seinem Glück kam der Kellner und brachte ihnen ihr Essen. Louis bedankte sich und fing dann auch schon an.

"Ach und zur Info...keiner der Bastards ist blöd, nicht mal Edward", zwinkerte er Chris zu und wünschte ihm dann noch guten Appetit.

Ertappt zögerte er mit dem Essen, begann dann aber auch schweigend, um nichts zu essen hatte er dann doch zu viel Hunger.

Das Essen verlief trotz allem gemütlich. Danach fuhr Louis Chris wieder zur Wohnung. Er hoffte, das er für die beiden funktionierte, da sie sich beide gut taten, allerdings behielt er seine Meinung erstmal für sich und ließ sie machen. Zuhause angekommen, war Will bereits da und noch immer am lernen.

Chris schloss die Tür auf und trat ein.

"Hey Will....", stellte er seine Tasche ab und ging ins Wohnzimmer, wo er ihn vermutete.

"Oh Hey. Wo warst du denn noch? Ich dachte, du wärst vor mir daheim, oder hat Louis dich nicht abgeholt?", sah er zu Chris.

"Doch... das hat er...", ließ er sich schwer in den Sessel fallen. "Wir waren noch essen..."

Interessiert drehte Will sich zu ihm.

"Aha war irgendwas besonderes?"

"..Nein..", verneinte er nach kurzem zögern. "Das Essen war nett..."

Nicht überzeugt hob Will eine Braue.

"Nett also...und wie sonst so dein Tag?", versuchte er es eben so.

"Ja.. nett... Wieso?", hakte er nach und sah weg. "Super Tag. Was soll schon passiert sein...", spielte er mit seinen Fingern.

"Christopher", sagte Will seinen ganzen Namen, da er ihm das definitiv nicht abkaufte. Dafür war der Kleinen einfach viel zu nervös.

"Mh?" Kurz schielte er zu ihm. Er wollte das nicht erzählen...Will stand auf und setzte sich zu ihm.

"Sag mir zumindest ob alles ok ist? Ob ich dir irgendwie helfen kann?"

Chris versteifte sich leicht. "Es.... ist nicht alles ok..", stand er abrupt auf. "Aber lassen wir das.. ich komm schon klar..."

Will nahm Chris Hand.

"Chris...rede mit mir...komm schon. Ich bin doch für dich da", redete er sanft auf ihn ein.

"Es.... es ist wegen Toma..", sah er nun zu Boden.

Will Blick wurde etwas finsterer.

"Ok...und was hat er getan?", versuchte er ruhig zu bleiben.

"Er... er hat...", presste er kurz die Zähne zusammen. "Er hat seinen Kumpels erzählt, das er mich gefickt hätte...", stieße er wütend aus.

"Ich bring den Scheißkerl um. Du hast doch gar nichts mit ihm gemacht...also...oder?", so ganz sicher war Will jetzt auch nicht, aber er schätzte Chris einfach nicht so ein.

Empört sah Chris ihn an.

"NATÜRLICH NICHT!!", schrie er ihn sauer an. "Was denkst du von mir!! Der Arsch wollte nur mit mir schlafen und mich dann wie ein benutztes Teil wegwerfen!!"

"Chris ich würde das nie von dir denken und auf keinen Fall bist du sowas wie ein wegwerf Spielzeug! Und das werde ich diesem Affenarsch jetzt auch beibringen", stand Will wütend auf und ging zur Garderobe.

"Hey! Vergiss es!!" Chris eilte ihm nach. "Du wirst hier bleiben und weiter lernen. Das ist mein Problem!"

"Nein das ist nicht bloß dein Problem! Hast du schon vergessen, was ich am Wochenende zu dir gesagt habe?!", drehte Will sich wieder zu ihm.

"Nein, das hab ich nicht vergessen...", meinte er plötzlich leise.

"Ich könnte jeden erschlagen, der dir wehtut!", nahm er Chris Gesicht nun sanfter in seine Hände.

"Und das weiß ich auch zu schätzen Will, aber... ich will nicht das du dich wegen mir oder wegen sowas schlägst... das ist es nicht wert..." Aus einem Impuls heraus umarmte Chris den Älteren heftig.

"Bleib... einfach hier bei mir, ok?" In Will tobte es noch immer und er war dabei sich doch abzuwenden und zu gehen, aber Chris leise Stimme hielt ihn nun davon ab. Geschlagen umarmte er ihn ebenfalls.

"Wenn der Kerl mir jeh wieder unter die Augen treten sollte, hau ich ihm mehr als eine rein", drückte er Chris fest an sich.

Chris drückte sich einfach fest an ihn. Er wollte das nicht, aber aufhalten würde er ihn wahrscheinlich auch nicht.

"Chris wann immer du ein Problem hast, oder sowas blödes passiert... Ich bin für dich da. Du kannst immer mit mir reden", versicherte Will ihm und küsste ihn auf die Stirn.

"Danke Will...", lächelte er ihn an und dennoch wollte er das mit Toma so weit es ging selbst regeln. Will atmete tief durch und ließ ihn dann wieder los.

"Hey wie wärs wenn wir jetzt erstmal nochmal ein bisschen entspannen und runterkommen. Sonst geh ich gleich doch noch durch die Decke", grinste Will schief.

"Klar können wir. Schauen wir uns einfach irgendwas an. Ist ja eh schon später...", stimmte er zu.

"Ok", nickte Will und zog Chris mit sich zur Couch. Dort ließ er sich einfach drauf fallen und zog Chris mit. Er fiel auf ihn und Will umarmte ihn wieder. Irgendwie wollte er Chris grade nicht so loslassen. Doch dieser ließ es zu. Gerade brauchte er Will wohl genauso wie dieser ihn. Außerdem fühlte er sich in Wills Armen doch einfach immer noch am geborgensten. Ob es jetzt noch mal Zeit wäre über ihre Gefühle zu sprechen? Doch Chris war ich zu unsicher, daher blieb er weiter still. Will machte noch nicht mal den Fernseher an, sondern blieb für eine Weile einfach so mit Chris liegen und summte vor sich hin. Dabei strich er ihm immer wieder über den Rücken.

Chris genoss das sehr, doch schweifte er in seinen Gedanken dabei so sehr ab, das er einfach einschlief. Will bemerkte das im ersten Moment gar nicht. Erst als er etwas sagen und sich dabei aufsetzen wollte, sah er auf geschlossene Augen und hörte seinen ruhigen Atem. Also beschloss er, einfach so in Ruhe weiter zu machen. Chris hatte eine Auszeit nach dem Tag heute verdient.

Musizierende Wichtel

Überraschenderweise verlief der Rest der Schulwoche sehr viel ruhiger, als Chris gedacht hätte. Toma hatte ihn weiter keines Blickes gewürdigt und er war froh darum gewesen. So hatte er in Ruhe dem Unterricht nachgehe können.

Nun war es Samstagmittag und Will hatte ihn zu Louis ins Auto gezwungen, oder besser unter Behauptung falscher Tatsachen dorthin gelockt. Doch kaum saß er, hatte Louis ihn auch schon gefragt, ob er sich freue gleich sein Wichtelkind zu ziehen.

Mit bösem Blick sah er zu Will. Das würde er büsen! 

"Oh klar, ich freu mich riesig...", erklärte er ironisch. Dabei hatte er doch eigentlich klar gemacht, das er da nicht mit hinwollte. Typisch Will. So lieb er sein konnte, so arschig war er auch manchmal.

Will lächelte dagegen völlig unschuldig.

"Ach komm schon Chris du bist jetzt eben ein Bastard, außerdem kommen da teilweise die witzigsten Sachen raus", stupste Will ihn an.

Chris murrte darauf nur unwillig.

Will war heute gut drauf. Sein Wut auf Toma war zwar nicht vergangen, aber da Chris nichts mehr erzählt hatte, konzentrierte er sich jetzt wieder auf die schönen Dinge des Lebens.

"Willst du eigentlich deinen Eltern irgendwas schicken?", fragte er für einen dezenten Themenwechsel.

"Ja schon, aber ich weiß noch nicht genau was...", gab er dann zu.

"Ach, wir finden schon was und für einen von uns findest du sicher auch was. Und jetzt freu dich doch, du siehst zum ersten Mal unseren Übungsraum", klopfte Will ihm auf den Oberschenkel.

"Bei ihm hört sich das mega cool an, aber glaub mir, so toll ist es nun auch wieder nicht", lachte Louis nur.

Chris lachte freudlos auf. "Na, das werd ich ja gleich sehen..."

Dann sah er aus dem Fenster. Hoffentlich würde niemand irgendeinen  Kommentar wegen Toma machen.

Schon kamen sie bei Marias Wohnung an. Ihre Vermieterin hatte ihnen erlaubt einen der Kellerräume Schalldicht auszukleiden und darin immer zu Proben. Kaum waren sie aus Louis Wagen raus, lief Will schon zur Tür. Maria machte ihm jedoch auf, bevor er klingeln konnte.

"Da seid ihr ja endlich, alle warten schon", meckerte sie leicht.

"Einen wunderschönen guten Tag Traum meiner Schlaflosen Nächte", begrüßte Will sie lächeln. Maria verdrehte nur die Augen und lächelte an Will vorbei Chris und Louis an.

"Chris ich freu mich das du jetzt auch mal hier bist", kam sie auf ihn zu und umarmte ihn.

"Hey Maria.." Er konnte nicht anders als zu lächeln, als er sie sah. "Ja, hat irgendwie lange gedauert..", erwiderte er die Umarmung.

"Bekomm ich auch eine?", breitete Louis seine Arme aus und sah grinsend zu Maria.

"Ja großer Bär", grinste sie und umarmte auch Louis.

"Hey und warum krieg ich keine!", beschwerte sich Will. Maria streckte ihm die Zunge raus und ging mit Louis an ihm vorbei nach unten.

Chris lachte leicht bei Wills Blick, folgte den Anderen dann nach unten. 

"Weil du weder süß noch kuschelig warm bist und jetzt beweg deinen Arsch nach unten", rief sie grinsend zurück. Von dort hörte man bereits leise Gitarrenklänge und Charlies und Ians Stimmen.

"Was schenkst du mir dieses Jahr?", fragte Charlie zuckersüß.

"Hm? Vielleicht massiere ich dich ausgiebig oder ich schenke dir deinen hundersten Ohrring oder ich schreib auch mal nen Song für dich", lachte dieser.

"Oh kann ich nicht alles haben!"

"Das du immer so gierig bist", meinte Ian und schon hörte man Knutschgeräusche.

"In der Weihnachtszeit sind sie immer besonders anhänglich", flüsterte Maria Chris zu, ehe Will ohne Vorwarnung in die Tür platzte. Chris kicherte leicht, verdrehte über die Beiden auch die Augen. Sie waren einfach immer geil aufeinander.

"Immer dasselbe mit euch. Seid ihr aneinander geklebt?", verdrehte er die Augen. Ed winkte nur grüßend und stimmte weiter sein Bass auf dem Boden.

"Ach komm schon Will lass deinen Frust nicht an uns aus. Nur weil du untervögelt bist", verdrehte Ian die Augen. Oho, da war aber jemand angriffslustig, schmunzelte Chris weiter und das obwohl er doch irgendwie der Grund war, das Will untervögelt war, oder? Er legte nachdenklich den Kopf schief. 

Gerade wollte Will Luft holen um zu kontern, allerdings fiel ihm nichts gutes ein. So schnalzte er nur mit der Zunge und warf sich trotzig auf die Couch in der Ecke. 

Ein wenig überrascht nahm Chris diese Reaktion wahr. Eigentlich hätte er mit einer Anderem gerechnet, so sah er sich erst einmal im Raum um. Er war nicht groß aber durch Girlanden und Lichter bereits in eine Weihnachtliches Ambiente getaucht. Es standen eine Couch zwei Sessel und ein Sitzsack in der einen Ecke mit Bierkästen als Tisch, daneben noch ein kleiner Kühlschrank. Auf der Gegenüberliegenden Seite waren ihre Instrumente, Verstärker, Mikros und dergleichen.

"Also kommt, jetzt lasst uns ziehen und dann für Rosis Konzert üben", stemmte Maria die Arme in die Hüften und holte dann die Schüssel, in der die Zettel mit ihren Namen darin lagen.

"Ja genau cool down erst mal", machte Eddy eine beruhigende Bewegung. Will spielte schon mit seinen Zigaretten, aber da es hier keine Fenster gab, ließ er es lieber.

Chris schaltete sofort und ging zu Will, nahm ihm das Päckchen ab und setzte sich dann. Will ließ das sogar ohne Murren zu. War vielleicht besser so.

"Ich denke mal, du wirst gebraucht, also ab mit dir..", sah er ihn schmunzelnd an. Er hoffte, das Will jetzt nicht irgendwie sauer auf ihn war. So schwieg er erst einmal und spielte nun selbst mit der Zigarettenverpackung.

"Also ihr kennt ja das Prinzip. Jeder zieht heimlich einen Zettel. Demjenigen kauft er dann ein Geschenk was nicht über 5 Pfund liegen sollte. Am 25 Treffen wir uns wieder hier oder auch in einer anderen Wohnung und erst dann wird verraten, wer was von wem gekriegt hat, alles verstanden?", stellte sich Maria vor sie und alle nickten.

"Gut da Chris neu dabei ist darf er anfangen mit dem ziehen und wenn ihr euch selber zieht, den Zettel bitte wieder zurück werfen", lächelte sie und hielt Chris die Schüssel hin.

Dieser seufzte schwer.

"Na gut.. Wenn es sein muss..." Er streckte den Arm aus und wühlte kurz in der Schüssel rum. Dann schnappte er sich seinen Zettel und versteckte ihn in seiner Faust. Er wollte nicht das die Anderen ihn irgendwie lesen konnten. Dann drehte er sich um und las, welchen Horror er gezogen hatte. 

Nach Ian zog auch Will seinen Zettel und ließ sich nichts anmerken. Denn was er gelesen hatte, könnte interessant werden. Auch die Anderen zogen ihre Zettel, als letzte nahm Maria ihren Zettel.

"So dann wäre das schon mal erledigt. Also welche drei Weihnachtslieder sollen es diesmal für Rosi werden?", setzte sie sich auf einen Sessel.

"Sag erst nochmal welche wir letztes Jahr hatten..", bat Louis. So was merkte er sich nicht.

"Ehm...letztes Jahr hatten wir...all I want for Christmas is you, Jingle Bells und Silent Night, glaub ich", überlegte Maria.

"Was rockiges...", meinte Ed knapp. Das war ihm dann schon wichtig, es sollte richtig reinhauen.

"Ed wir spielen immer rockig. Bis jetzt haben wir bei jedem Song noch die Akkorde umgedichtet", lachte Will auf.

"Also kommt Jungs was sind die Vorschläge", versuchte Maria, die sich einen Block genommen hatte die Männer der Runde zu motivieren.

"Last Christmas", warf Charlie in die Runde, bekam aber eher Unwillen als Jubel.

"Oh vergiss es Mann!", schaltete Louis sich sofort dazwischen. "Den alten Schinken nehm ich nicht in den Mund.."

"Musst du ja auch nicht, Mann", grinste Ian. "Reicht doch wenn Will das macht..."

"Ich weiß, aber auch nicht so...", wog Will das ganze ab und Charlie verschränkte sofort beleidigt die Arme.

"Tse dann macht ihr doch bessere Vorschläge!", schnappte er.

"Wie wäre es wenn ihr mal gecoverte Weihnachtslieder spielt... Also solche von Pentatonix oder sowas...", meinte Chris leise dazwischen. Hatte er eigentlich das Recht sich hier einzumischen?

Schnell lagen alle Augen auf ihm.

"Sind das nicht die die nur Akapella oder so singen?", sah Charlie ihn fragend an.

"Ähm ja genau... Die haben auch verschiedene Weihnachtliche Lieder gecovert und ich finde die hören sich total genial an.."

"Ja die sind schon krass", meinte Ed dazwischen. Man war der heute gesprächig, dachte sich Will und überlegte dann.

"Aber können wir das gut in Rock spielen?", sah er skeptisch zu seinen Jungs, die auch überlegten.

"Man müsste es probieren", zuckte Ian mit den Schultern.

Chris lächelte leicht. Das war wohl gut gelaufen.

"Alles klar dann suchen wir mal ein Paar aus und proben die. Immerhin haben wir diesmal ja auch noch eine Stimme mehr. Chris singt nämlich auch mit", grinste Will in die Runde und alle schienen begeistert zu sein.

"Cool ich freu mich schon mit dir zu singen", lächelte Charlie ihn an.

"Wa..!? Hey!?" Beinahe entsetzt sah Chris  zu Will. Was sollte das denn jetzt! Wieso posaunte er das so raus? Er würde doch wenn überhaupt nur eine leise Hintergrundstimme machen wollen!?

"Ok ok", stand Maria jetzt wieder auf.

"Dann los wir haben noch eine Woche und wir wollen Rosi doch was schönes auf die Bühne zaubern", klatschte sie in die Hände und sofort standen wir auf. Maria holte ihren Laptop damit wir aussuchen konnten.

Chris sank in sich zusammen. Na das war ja großartig gelaufen.

Will setzte sich neben ihn.

"Hey alles ok? Deine Idee war wirklich gut und keine Angst du wirst jetzt nicht plötzlich nen Solo Auftritt hinlegen. Die Hauptstimme bin immer noch ich und du, Maria und Charlie der Backround", strich er lächelnd über seinen Rücken.

"Ich werd am besten flüstern", schmollte er etwas. "Wieso hast du heute so viel gegen mich? Was hab ich dir getan?", sah er ihn dann anklagend an. Unschuldig hob Will die Hände.

"Gar nichts hab ich gegen dich, ganz im Gegenteil, ich liebe deine Stimme. Also flüster ja nicht, dafür hört sie sich zu schön an. Ich verspreche dir das das ganze Spaß machen wird", zwinkerte Will ihm zu und sah dann nochmal zu der Auswahl.

"Ja.. klar....", murmelte er etwas geknickt. 

Sie entschieden sich für 'Thats Christmas to me' , 'Winter Wonderland' und 'Angels we have heard on high'.

"Ok und 'Have Yourself a Merry little Christmas' wird so Ersatz beziehungsweise die Zugabe wenn sie gewollt wird", meinte Maria und alle stimmten mit der Songauswahl überein.

"Dann lasst uns mal loslegen...", grinste Louis. Irgendwie konnte er es gerade nicht mehr erwarten.

"Ok der Drummer gibt den Beat vor", lachte Ian auf und die Jungs schnappten sich ihre Instrumente. Maria schloss ihren Laptop an den Drucker an und druckte die Noten und Songtexte aus, die sie im Internet fand. Dann verteilte sie sie an alle.

"Hey Chris willst du was zu trinken, die werden eh jetzt erst mal etwas rumprobieren", ging Charlie zum Kühlschrank.

"Klar gerne...was habt ihr denn hier?" Bitte nicht nur Bier. Er stand auf und sah Charlie über die Schultern.

"Na ja Wasser, Limo, Cola, Orangensaft, Energiedrinks, Kaffee, Tee und auch Bier wenn du willst. Sowohl mit als auch ohne Alkohol", zählte Charlie alles auf was sie hatten.

"Ich nehm dann gerne eine Limo...", erklärte er. Auf Wasser hatte er dann doch keine Lust. Charlie holte sich auch eine und gab die andere Chris.

"Wir haben auch noch Chips und Süßigkeiten, aber da die die Stimme verkleben, dürfen wir noch nicht", zuckte er mit den Schultern.

"Hä? Stimmen verkleben? Wie jetzt?" Das hatte er noch gar nicht mal gehört.

"Also Chips nicht aber kennst du das nicht, dass wenn du zu viel Schokolade isst, sich das in deinem Mund danach so klebrig anfühlt? Und vielleicht müssen wir später schon mit einsteigen", zuckte Charlie mit den Schultern und setzte sich mit Chris wieder auf die Couch.

"Ah..ok.." Klang schon logisch.

"Und was machst du so an Weihnachten?"

"Wahrscheinlich verkriech ich mich einfach in meinem Zimmer... Nach Hause will ich nicht... naja.. und du? Bist bestimmt bei Ian oder?", grinste er ihn schief an. "Bin ja irgendwie schon neugierig, ob du alle Geschenke bekommst, die er die Vorgeschlagen hat."

"Aber nein man feiert doch nicht Weihnachten in dem man sich verkriecht", tadelte Charlie ihn. "Mach doch einfach was mit Will, der ist an Weihnachten sonst auch immer alleine. Zu seinen Eltern will er nicht, Rosi und ihre Familie will er nicht stören und Tante May ist Weihnachten meistens noch nicht in London. Also seid ihr Weihnachten zu zweit", wackelte Charlie bedeutungsschwer mit den Brauen.

"Äh wie? N..nicht doch. Was denkst du da wieder", murmelte er und räusperte sich leicht verlegen.

"Bei Ian und mir feiern wir immer erst bei meinen Eltern, dann gehen wir Abends in unsere Wohnung und na ja...sagen wir wir beschenken uns gegenseitig...und am nächsten Morgen gehen wir dann zu seinen Eltern und Abends feiern ja dann die Bastards zusammen", kicherte er und sah kurz zu ihm.

"Feiert ihr so richtig Typisch? So mit Baum und Lieder singen?", fragte er neugierig nach. Er konnte sich gut vorstellen, wie die beiden alleine feiern würden. Nackt und nur im Bett. Darauf würde er wetten.

"Ja ich hab ne kleine Schwester und wir machen das noch so richtig traditionell. Ian spielt auch jedes Jahr etwas auf der Gitarre für uns...Und nicht das du jetzt denkst wir vögeln nur wild, wenn wir nach Hause kommen...es ist viel romantischer und schöner so zusammen...Ian bereitet manchmal noch was kleines vor", wurde Charlie ein bisschen rot.

Ertappt wurde Chris nun ebenfalls rot.

"Haha..", lachte er auf. "Ach was.. Hab ich nicht... Ich..." Er räusperte sich. "Ich finds schön das ihr das noch macht. Haben wir auch immer Zuhause... Meine Schwester war dann auch immer da und wir haben gegessen und Lieder gesungen und Abends gabs dann die Bescherung..", erklärte er leicht in Erinnerungen schwelgend. Charlie strich ihm mitfühlend über die Schulter.

"Also ich weiß nicht was mit deiner Familie genau ist...Ian hat nur von Will gehört das deine Eltern sich wohl scheiden lassen...aber dafür hast du jetzt ihn. Ich weiß, zu zweit ist es nicht das gleiche...vor allem da ihr ja jetzt auch nicht zusammen seid, aber...sonst betrinkt er sich an Weihnachten oder geht auf irgendwelche dummen Partys oder bleibt allein Zuhause...aber ich schätze du gibst ihm vielleicht wieder ein bisschen das Familiengefühl zurück...verrat ihm aber nicht das du das von mir weißt", zwinkerte Charlie ihm zu.

Erstaunt sah Chris ihn an.

"Du sag mal..." Er stoppte, sollte er das jetzt wirklich fragen? Aber Charlie hatte es ja gerade selber angesprochen.Neugierig sah der ihn jetzt an.

"Was... würdest du denn davon halten wenn... nur so.. Theoretisch.....Will und.... und ich naja ehm...." Er brach ab. Sollte er das Aussprechen? Irgendwie kam ihm das komisch vor. Stumm brachte er daher seine beiden Zeigefinger zusammen. Verstand Charlie das?

"Wenn es ein Will und du gäbe?“, schaltete dieser jedoch sofort.“Himmel Chris dazu ermutige ich dich doch jetzt schon seit Wochen!", lachte Charlie los.

"Du würdest endlich etwas Ordnung und Stabilität in sein Leben bringen. Außerdem hat er schon auf der Bühne einen Song für dich gesungen, das hat er glaub ich noch nie gemacht", strahlte der hellhaarige ihn nur so an. Charlie war von der Idee mehr als begeistert.

"Aber ich war doch halt noch mit Toma zusammen...", gab er zurück. Klar hatte er das bemerkt, er war ja nicht blöd.

"Was heißt du WARST mit ihm zusammen? Bist du's etwa nicht mehr?! Dann bietet sich doch jetzt erst Recht eine Chance!". schüttelte Charlie ihn leicht.

"Wah! Mensch, beruhig dich doch und sei nicht so laut!", fauchte er leise. Sofort hielt Charlie sich grinsend die Hände vor den Mund.

"Meinst du echt das ich so einen großen Einfluss auf ihn hätte?" Will war doch so selbstständig... Irgendwie konnte er sich das nicht so vorstellen. "Das glaub ich sofort...", murmelte er. Er konnte sich auch nicht vorstellen das Will mal wem anderes etwas sang, auf so einer große Bühne.

"Ja auf jeden Fall! Du hast ihn doch bereits verändert!", nickte Charlie ganz aufgeregt.

Skeptisch sah er ihn an. Er hatte irgendwie nichts bemerkt.

"Zwar kennt er sich in der Männerwelt so gar nicht aus, aber dann wird er dich wohl fragen... oder Ian... oder mich. Gott wäre das lustig", kicherte er weiter.

"Oh Mann Charlie! Ich hüpf doch nicht gleich mit ihm ins Bett... Das wird alles schon mit der Zeit..", schubste er ihn leicht empört.

"Ich mein ja auch nicht nur Sex...klar hat das noch Zeit...aber generell ist es doch mit Männern anders, als mit Frauen...und Will hatte bisher eben nur Frauen", erklärte Charlie sich. 

Das wusste er selbst, also Theoretisch. Er hatte noch nie was mit einem Mädchen gehabt.

"Und na ja auch wenn ihr offiziell noch nichts seid...und es 'theoretisch' noch dauern kann bis ihr etwas seid...und auch dann vergeht natürlich auch noch etwas Zeit...worauf ich hinaus will ist...Will mag Sex...und Sex mit dem richtigen ist ja auch etwas verdammt schönes...er verzichtet für dich seit Oktober auf alles...also vielleicht solltest du ihn nicht ewig warten lassen...verstehst du ungefähr, was ich sagen will?", fuchtelte Charlie wild mit seinen Händen rum.

"Was!?"

BGF

"Was!?" Chris sprang auf und drehte sich zurück zu Charlie. "Das sind drei Monate!? Wieso macht er das!? So was hab ich doch niemals verlangt!! Ich mein, da war ich doch wirklich noch mit Toma zusammen!?" Seine Stimme überschlug sich, gut das die Anderen gerade ihre Stücke probten. Schnell drückte Charlie ihn wieder auf die  Couch, bevor er noch Aufsehen erregte.

"Pssscht! Das weiß ich alles von Ian! Du darfst das eigentlich gar nicht wissen! Aber seit der Sache an Halloween,

 hat er nun mal an keinem Girl mehr wirklich Interesse. Er hat es versucht, aber dann hat er offenbar immer mal wieder angefangen von dir zu labern und das hat die Damenwelt wohl nicht angeturnt. Ich sag doch, das du ihn veränderst! Er macht das, weil er eben nur dich will!", sagte Charlie nochmal leise aber eben mit Nachdruck.

 Chris fuhr sich wild durchs Haar. "Ich kann das nicht glauben!"

 "Glaub es ruhig und Außerdem waren es nur anderthalb Monate", korrigierte Charlie und trank von seiner Limo. Das war ihm nicht wirklich aufgefallen, scheinbar hatte er sich zu sehr mit Toma beschäftigt. "Scheiße ich... ich glaub, ich muss mal an die Luft...", stand er erneut auf und nahm seine Flasche mit. Er brauchte mal mehr Raum zum denken.

"Aber Chris Warte!", rief er Chris hinterher, doch da war der längst durch die Kellertür verschwunden. Diesmal hatte es auch Will mitbekommen. Er stellte seine Gitarre ab und lief ihm schnell hinterher.

Auch die Anderen sahen ihnen verwirrt nach.

"Was ist los?", kam Ian zu  Charlie. "Habt ihr euch wieder gestritten?"

"Nein ganz im Gegenteil! Wir haben uns super verstanden, allerdings ist ihm jetzt wohl ein kleines Licht aufgegangen, wofür er sich vielleicht schämt", sah er Ian schuldig an. Er hatte doch nicht gewollt, das Chris sich jetzt schlecht fühlt.
 

"Hey Chris! Wo willst du denn hin!", rief ihm Will nach.

Der Jüngere drehte sich zu ihm.

"Will? Was? Ich.. wollte nur Luft schnappen...", seufzte er und trank einen Schluck.

Will kam bei ihm an und blieb ein paar Schritte vor ihm stehen.

"Du bist einfach so los gelaufen...da wollte ich nur sicher gehen, das alles ok ist..."

"Es ist alles ok... irgendwie. Mach dir keine Sorgen... Geh einfach weiter proben..", lächelte er leicht.

"Du hörst dich nicht wirklich überzeugend an", musterte Will ihn eingehend.

"Das bin ich auch nicht...", lachte er auf. Noch immer verwirrt kam Will näher auf ihn zu und legte seine Hände auf Chris Schultern.

"Hey Chris...komm schon ich bin's. Du weißt doch, das du mit mir über alles reden kannst. Hat Charlies irgendwas gesagt oder gemacht?"

Chris schüttelte den Kopf. "Nein hat er nicht", flüsterte er. Bei Wills Berührung war ein Ruck durch ihn gegangen, der mit einem Mal etwas in ihm geweckt hatte, das er einfach nur handelte.

"Ja aber irgendwas ist doch los", strich Will sanft über seine Schultern.

Chris ließ die Flasche fallen, schlang seine Arme um Wills Nacken und küsste ihn. Er musste einfach. Das Verlangen jetzt mehr von Will zu spüren, war unglaublich groß. 

Völlig überrumpelt hielt Will Chris fest und ging nach einigen Sekunden auch auf den Kuss ein. Was war nur los, dass jetzt ausgerechnet Chris die Initiative ergriff?, fragte sich Will innerlich.

Chris verstärkte den Kuss, presste sich mehr an ihn. Er keuchte leicht auf und griff Will ins Haar. Wieso hatte er nur das Gefühl, dass das nicht genug war?

Will wurde durch diese ganzen Eindrücke immer benebelter, aber war das ganze nicht falsch? Sie waren doch nicht mal wirklich zusammen und Chris grade mal eine Woche von Toma getrennt, dennoch konnte er grade einfach nicht aufhören und zog Chris ebenfalls an sich.

"Leute wo-?" Die Tür ging auf und Louis platzte dazu. "Seid ihr.. WOAH!? Alter Schwede...Sorry Jungs... Ich wollt nicht stören..." Er begann breit zu grinsen und verschwand wieder rein.

Vor Schreck hatte Chris sich von Will gelöst und sah nun hochrot auf die zufallende Tür. Auch Will hatte irgendwie etwas Abstand zwischen sie gebracht. Na toll und schon gingen die Gerüchte los.

"Ehm...also ich...Wow...also ich hab ja nichts dagegen, wenn wir sowas öfter machen...aber kannst du mir erklären, warum ausgerechnet jetzt?", sah er Chris noch immer völlig verwirrt an.

"Ich also... ich..." Er zuckte mit den Schultern. Er konnte schlecht sagen, das er ein schlechtes Gewissen hatte wegen der langen Zeit, in der Will niemanden berührt hatte.

"Lass... lass uns wieder rein gehen, ok?", kratzte er sich am Kinn.

"Oh nein nein nein, nichts da", hielt Will ihm lachend am Arm fest.

"So schnell kommst du mir nicht davon. Nicht nach diesem Kuss. Nicht nach diesem bahnbrechenden Kuss, Chris", nahm Will Chris Gesicht in seine Hände. Dieser biss sich auf die Lippe. 

"Du hast gesagt, das du dir nicht sicher bist...das du noch nicht kannst und das respektiere ich...aber dann küss mich bitte nicht so...", sah Will ihn flehend an.

Will hatte recht, es war unfair gewesen.

"Ich.. .Es tut mir leid...?" Dann runzelte er die Stirn und schüttelte den Kopf. "Nein ... Es.. tut mir eigentlich nicht leid..."

Mit großen Augen sah er zu ihm auf. Er wollte Will am liebsten wieder küssen. Jetzt. Ganz oft. Einfach immer wenn er eben wollte.

"Also ich bin ja irgendwie froh das es dir nicht leid tut aber na ja...Gott vielleicht klären wir das wirklich besser Zuhause. Hier haben wir zu viele Mithörer", deutete Will mit einem Nicken zur Tür.

"Ja wahrscheinlich hast du recht...", stimmte er zu. "Also... gehen wir doch wieder rein?"

"Ja...", nickte Will und drehte sich dann wieder zur Kellertür. Natürlich waren gleich alle Blicke auf ihnen, doch er hob die Hände.

"Keine Kommentare", sagte er mit Nachdruck und das wurde auch so hingenommen.

"Gut dann lasst uns weiter an den Songs arbeiten", schnappte Will sich wieder seine Gitarre und stellte sich ans Mikro.

Chris atmete einmal durch und setzte sich wieder neben Charlie. Hoffentlich löcherte der ihn nicht gleich mit fragen. Das tat Charlie nicht stattdessen grinste er nur wissend. Er hatte offenbar nichts verschlimmert sogar vielleicht noch verbessert und das freute ihn grade ungemein.

Neugierig sah Chris ein wenig zur Seite und erkannte so Charlies Grinsen.

"Hör auf so zu grinsen..", brummte er. Charlie schien stolz auf seine Tat zu sein.

"Sorry aber ich glaub, das geht nicht. Was habt ihr denn gemacht? Louis sagt nur wir sollen nicht raus ihr seid 'beschäftigt' ", setzte er es in Anführungszeichen und blickte neugierig zu Chris.

Dieser blies seine Backen auf.

"Wir.. haben gar nichts gemacht....", sah er zur Seite. Louis dieses Plappermaul!

"Es war sicher nicht nichts, sonst hätte Louis mich nicht aufgehalten. Ich wollte mich nämlich eigentlich entschuldigen...falls ich doch was falsches gesagt habe", knetet Charlie mit seinen Fingern rum.

"Mh.. ne hast du nicht..." Er seufzte und verzog seine Lippen. "Ich... hab vielleicht etwas mit Will geknutscht...", gestand er dann im Lärm der Musik.

Sofort leuchteten Charlies Augen auf.

"Heißt das, dass das ganze zwischen euch vielleicht nicht mehr nur theoretisch ist?"

Chris zuckte mit den Schultern. "Kann sein."

"Also Chrissy komm schon jetzt mal ehrlich. Was willst du von unserem Rockstar?", verschränkte Charlie die Arme vor der Brust.

"Oh bitte nenn mich nicht so...", bat er ihn und zuckte erneut mit den Schultern. "Ich.. will..mehr, denke ich...", meinte er dann zögernd. Es laut auszusprechen machte alles plötzlich so real!

"Das ist doch gut. Absolut klasse! Also was hält euch jetzt noch davon ab?", fragte er weiter vorsichtig.

"Mensch Charlie. Ich hab.. keine Ahnung. Ich dachte, ich wollte nur nicht so schnell wieder jemanden haben, wegen dem mit Toma... das hat mir eben schon weh getan, aber.. Will, er... er ist ja trotzdem als in meinem Kopf.."

Charlie nahm Chris Hand in seine.

"Ich weiß nicht, was bei dir und Toma war. Will erzählt darüber niemandem was, weil es uns so nichts angeht. Aber Trennungen tun immer weh", sah er ihn tröstend an.

"Das Will immer in deinem Kopf ist, bedeutet etwas...bei Ian und mir war es ähnlich...Ich war noch nicht lang von einer miesen Beziehung getrennt und hab mich einfach durch alle Betten gevögelt, die ich gefunden habe und dann war ich bei diesem einen Konzert...und Peng. Aber Ian wollte sich nicht binden, also war ich nur sein Groupie, bis es sich irgendwann geändert hat", erzählte Charlie ihm seine Geschichte.

"Du Glücklicher", stupste er ihn an. "Ihr tut euch gegenseitig gut, das hat man gleich gesehen...", erklärte er.

"Ja aber das war nicht immer so. Am Anfang hat er noch viele Andere gehabt und ich war mega eifersüchtig. Irgendwann hab ich dann einfach gesagt, entweder ich bin der Einzige oder ich gehe", schmunzelte er und sah zu Ian.

"Wow.. und was hat er damals gesagt?", sah er ihn neugierig an. Das musste er jetzt einfach wissen.

"Na ja er hat mich gepackt und einfach geküsst und dann sagte er, dass er mich sicher nicht für irgendwen hergeben würde. Ich sei ihm wichtiger", wurde Charlie bei der Erinnerung leicht rot.

"Das  klingt gut", lachte er leicht.

Konnte er das mit Will etwa auch haben? Er sah  zu dem Sänger und begann ein wenig zu träumen.

"Manchmal muss man einfach nur den Sprung wagen, Chris. Ich sag nicht das es leicht ist, nur das es das wert sein könnte", zwinkerte Charlie ihm zu und legte dann seinen Kopf auf Chris Schulter.

"Ja.. wahrscheinlich hast du Recht.. Vielleicht sollte ich.. den Sprung wagen...", murmelte er und sah wieder zu Will.

Charlie nickte einfach und sah wieder zu der Band.
 

"Ok also die ungefähre Tonlage haben wir jetzt. Hey Chris, Charlie kommt mal her. Nur um zu gucken, ob euch das auch stimmlich passt", rief Louis ihnen zu.

"Oh klar.."

Sie standen auf und kamen zu den Anderen. 

"Also? Was genau müssen wir machen?"

"Ist ganz easy", grinste Ed sie an, während Maria ihnen drei die Songtexte holte.

"Also ihr seid Backround gesang. Das heißt die blau markierten Stellen singst du, nachdem ich sie gesungen habe entweder als Wiederholung oder gleichzeitig. In einem Song hat auch jeder eine rote Stelle bekommen. Das ist eine minimale Stelle,wo ihr alleine singt", erklärte Will es hauptsächlich Chris, da Charlie und Maria das ja schon kannten.

"A...alleine!? Wieso das!?"

"Na ja es klingt schön, wenn drei verschiedene Stimmen kurz hintereinander was singen", zuckte Will mit den Schultern.

"Aha...", zog er es in die Länge. Wirklich begeistert war er noch nicht.

"Und es ist ja nicht so, als ob wir auf ner mega Bühne stehen würden. Du weißt doch, wie groß es bei Rosi ist", lachte Ian.

"Klar weiß ich das, aber...  es.. geht ums Prinzip.."

"Ach komm schon Chris", zog Charlie einen Schmollmund.

"Sieh mich nicht so an!", beschwerte er sich mit einem Finger, der auf ihn zeigte. Charlie setzte noch eins drauf und nutzte seinen süßesten, flehendsten Welpenblick.

"Argh! Charlie!!!" Er stampfte mit dem Fuß auf und drehte sich einfach weg. So eine Sauerrei. "Wenns halt sein muss...", brummte er dann schmollend.

"Yay supi ich freu mich!!", umarmte ihn Charlie dann einfach stürmisch und wirklich alle standen nun mit offenem Mund da.Chris begann zu lachen. Er konnte einfach nicht anders.

"Ehm...seit wann genau seid ihr beiden jetzt eigentlich beste Freunde?", stellte Louis die entscheidende Frage.

"Ist eben so passiert", streckte er ihm frech die Zunge raus. Er durfte das ja wohl.

"Genau Chris und ich sind jetzt BGFs und wir teilen jedes schmutzige Geheimnis", streckte Charlie Louis ebenfalls die Zunge raus. Ian war dabei hinter ihn gerutscht und kniff ihm nun in den Hintern, dass Charlie aufquieckte.

"Wirklich alle schmutzigen Geheimnisse", raunte er Charlie ins Ohr, doch der drückte nur sein Gesicht weg.

"Das du immer nur an das eine denkst", verdrehte Charlie die Augen und alle rundherum fingen an zu lachen, sogar Ed.

Chris grinste  breit. Er war so froh ein Bastard  zu sein. Will freute es zwar immens das die zwei nun endlich Freundschaft geschlossen hatten, aber das Charlie so an ihm hing, fand er in diesem Moment nicht so toll.

"So genug der Knuddelei, wir proben jetzt mal", funkte er also dazwischen. Charlie bemerkte das natürlich und er gab Chris einen Wangenkuss.

"Eifersüchtig Will?", fragte er frech.

Erstaunt sah Chris erst zu Will und dann mit großen Augen zu Charlie. Schnell wischte er sich über die Wange und schlug leicht mit der Faust auf dessen Schulter.

"Mensch, küss mal lieber nur deinen Macker. Ich bleib bei mei..." Abrupt brach er ab. Seine Augen wurden noch größer und er wurde rot wie eine Tomate. 

'GOTT!!! Was hätte ich da gerade fast gesagt!!!', dachte er panisch. 'Und das auch noch vor den Anderen!' Innerlich rollte er sich vor Scham klein zusammen.

Der Drang zu vielen Fliehen stieg mit einem Mal über 1000%.

Es zu überhören war schwer gewesen, sodass Will Chris irgendwie anstarren musste. Charlie wollte seinem neuen Freund helfen und tat so, als ob nichts wäre.

"Ach komm, ein Wangenkuss ist ja wohl gar nichts. Die Franzosen begrüßen sich sogar so. Ist nicht so, als ob ich dich abgeknutscht hätte. Und auch das hätte dir gefallen. Ich bin ein guter Küsser", lachte er auf.

Chris war ihm unglaublich dankbar und traute sich nicht  zu Will zu sehen. Was dachte der jetzt? Hatte er es überhaupt richtig verstanden was er gesagt, nein fast gesagt hätte?!

"Gut da wir jetzt alle wissen wie gut Charlie küssen kann, können wir unsere Lippen ja jetzt auch für was anderes benutzen", räusperte sich Maria. Alle nickten und gingen dann wieder auf ihre Plätze.

"Heute teilen wir uns erst mal ein Mikro", meine sie noch zu Chris.

"Ja.. o..ok...klingt gut...", murmelte er und huschte zu den Mikros. Ihm war immer noch ziemlich heiß.

"Ok dann los", zählte Louis an und sie begannen zu spielen. Will dachte noch immer an Chris Worte, musste sich aber jetzt konzentrieren.

Bei dem ersten Versuch versemmelte Chris total seinen Einsatz. Erst beim dritten Mal bekam er es hin und sie konnten alle Lieder auf Anhieb durchproben. Danach ließ Chris sich mit einer neuen Flasche, erschöpft auf dem Sofa nieder.

"Mann.. Das das so anstrengend sein kann, hätte ich gar nicht erwartet..." Auch Will nahm sich etwas zu trinken und pflanzte sich neben ihn.

"Tja da siehst du mal und ich muss immer singen, was meinst du wie anstrengend das ist", lachte er und stieß mit ihm an.

"Wenn man aber Spaß bei der Sache hat, merkt man das nicht so sehr..", gab er entgegen und sah ihn weiterhin nicht direkt an.

"Und hattest du Spaß...?", fragte er mal vorsichtig nach.

"Ja schon etwas...", gab er zu. Alles Andere wäre gelogen gewesen. Das brachte auch Will zum strahlen.

"Sehr gut."

"Mhm..." Er nippte etwas aus seiner Flasche.

Die Proben liefen heute gar nicht mal schlecht und sie verabredeten sich noch für zwei weitere Male vor dem Auftritt. Nach ein paar Stunden fuhr Louis die beiden dann wieder nach Hause. Will dachte dabei die ganze Zeit nur das sie gleich wieder über das Geschehene reden müssen.

"Danke fürs Heim bringen, Louis.." lächelte Chris als sie ausstiegen. Er streckte sich und drehte sich zu Will um.

"Jo danke Louis", klatschten sie sich ab und Louis winkte nochmal zum Abschied.

"So, dann lass uns erst mal hochgehen. Sonst frieren wir uns hier draußen noch den Arsch ab", sperrte Will grinsend die Tür auf und lief das Treppenhaus hoch.

"Ist gut..", nickte Chris folgsam. Er hatte das Gefühl, das gleich eine Bombe platzen würde.

Aufregende Gefühle

Oben angekommen zog Will sich Mantel und Schuhe aus und verstaute seine Gitarre wieder in der Halterung in seinem Zimmer. Dann lehnte er sich in der Küche an den Tisch und verschränkte die Arme.

"Ok...ich denke wir sollten reden", fing Will dann langsam an und sah zu Chris der am Tisch saß.

Chris hatte die Zeit über, nachdem er sich ebenfalls den Mantel ausgezogen hatte, in der Küche gewartet und ihnen Tee gemacht.

"Ja sollten wir wohl...", stimmte er zu und sah zu ihm auf.

"Dann los...du hast angefangen mich zu küssen, du fängst auch mit dem reden an", nahm Will dankend die Tasse entgegen und setzte sich an den Tisch.

"Sehr diplomatisch...", verdrehte Chris die Augen. "Aber was genau willst du denn von mir hören?"

"Du hast gesagt du brauchst Zeit...Ich respektiere das...dennoch hast du mich geküsst...also...warum?", fragte Will etwas drucksend.

Chris zuckte schweigend mit den Schultern, dann seufzte er.

"Vielleicht.... hatte.. ich genug Zeit?" 

Will verschluckte sich am Tee.

"Was heißt das?..Also.. jetzt echt....ich bin verwirrt", schaute Will reichlich doof aus der Wäsche.

"..Das heißt ich.. ich will das..mit uns..." Jetzt sah Will ihn erst recht doof an.

"Ich also..." Nein so ging das nicht, Will war einfach nicht gut mit Worten. Also ging zu Chris, zog ihn auf die Beine und küsste ihn einfach.

"Ich auch."

Erfreut sah dieser Will an und schlang seine Arme um dessen Nacken. OMG!! Chris fühlte sich gerade wie im Himmel.

Will wollte nun grade gar nicht von diesen Lippen lassen. Stattdessen drängte er Chris ausversehen bis zur Spüle und stützte sich dort mit dem Händen ab.

Überrascht keuchte der Jüngere auf und öffnete so seinen Mund. Will nahm diese Gelegenheit war und ließ seine Zunge in Chris Mund sinken. Er hatte das Gefühl, das dieser Junge süßer als jede Süßigkeit schmeckte.

Chris wusste gar nicht richtig wohin mit sich, doch er musste diesen unglaublichen Kuss einfach erwidern. Und Will vollführte einen regelrechten Zungentanz mit ihm. Das konnte er nämlich gut. Er ließ auch erst los, als ihnen dann doch die Luft langsam ausging.

"Wow", hauchte Chris atemlos. Das war ja der Wahnsinn gewesen.

"Kannst du...laut sagen. Ich glaub so nen geilen Kuss hatte ich noch nie", lachte Will atemlos.Chris löste sich etwas von ihm und machte einen Schritt  zur Seite. Seine Wangen waren ziemlich gerötet. 

Warum er ihm jetzt aber auswich, verstand Will nicht so ganz.

"Mit roten Wangen bist du so niedlich", schmunzelte er trotzdem.

"Das sagst du echt oft..", grinste er  zurück und schlug ihm spielerisch auf die Schulter.

"Also heißt das, wir sind jetzt wirklich zusammen...also so richtig?", deutete Will öfter mit seiner Hand zwischen ihnen hin und her. Er musste das jetzt einfach nochmal deutlich aus Chris Mund hören.

"Ja... Also... Wenn du das wirklich willst..", nickte der etwas scheu.

"Ja ich will es..ich will es wirklich", zog er Chris nochmal grinsen an sich.

"Gut. Ich will es nämlich auch", lehnte er sich an den Älteren. "Willst du es den Anderen auch gleich sagen?"

"Oh nein, wir machen das erst mal mit uns aus. Kein Trubel sondern nur wir zwei. Aber immerhin weiß ich jetzt, wer mir ab sofort immer meinen Kuss vor Gigs gibt", zwinkerte Will ihm zu.

Lachend verdrehte Chris die Augen. "Oh ja. Das ist ja absolut das Wichtigste..."

"Und wer heute Nacht neben mir schlafen wird...und keine Sorge nur schlafen. Für alles weitere...lassen wir uns Zeit", sagte auch Will etwas verlegen. Immerhin hatte er von Männern so gar keine Ahnung.

"Ja klar. Auf jedenfall. Wir.. machen alles ganz locker..." Allein der Gedanke machte ihn nervös.

"Ja ich werd mich sicher eh komplett blöd und ungeschickt anstellen, also schon mal Sorry im voraus was das angeht", kratzte sich Will am Kopf.

"Ach Quatsch", schüttelte der Jüngere den Kopf. "Das wird alles wie von alleine klappen." 

Will sah Chris doch etwas zweifelnd an.

"Ok aber sag mir sofort, wenn ich was falsch mache oder dir was zu schnell geht. Schließlich will ich das du dich bei mir wohlfühlst", lächelte er dann wieder ehrlich.

"Das weiß ich doch Will und ich werde es dir sofort sagen", beruhigte er ihn. "Du... musst dann aber auch sofort sagen,wenn was nicht ok für dich ist.. ja?"

"Alles klar", küsste er ihn nochmal.

"Was hältst du jetzt nach dem ganzen von Abendessen, hm?"

"Super Idee. Ich hab riesen Hunger", lächelte er wieder. "Wollen wir was kochen oder bestellen?"

"Ich fürchte bestellen, da ich vergessen habe einzukaufen. Sorry", kratzte sich Will schuldig am Kopf.

"Macht doch nichts. Dann kaufen wir am Montag ein..", schlug er vor. "Außerdem hab ich gerade ziemlich Lust auf bestellen."

"Hauptsache gemütlich auf der Couch liegen was?", lachte Will los und holte dann sein Handy raus. Chris lachte mit. 

"Ja."

"Pizza, Sushi, Burger, Chinesisch?"

"In der Reihenfolge?", scherzte er leicht, doch ein wenig meinte er es auch ernst. Lust hätte er auf alles.

"Wenn ich uns alles bestelle haben wir für die nächsten Tage wenigstens genug Essensreste", lachte Will auf.

"Siehst du Zwei gute Sachen auf einmal", grinste Chris und gab Will die Bestellkarten. Will schüttelte weiter den Kopf und bestellte tatsächlich einfach von jedem etwas.

"Aber die Rechnung teilen wir."

"Klar. Ist nur fair.."

Chris machte es sich auf dem Sofa bequem. Und Will folgte ihm.

"So auf welchen Film hast du heute Lust? Such dir was aus dem Regal aus. Ich hab ein bisschen aufgestockt", grinste der Rocker breit.

"Aufgestockt? Was hast du denn neu?", sah er neugierig zu dem DVD-Regal.

"Ja ein paar. Sind sogar ein zwei Liebeskomödien für dich dabei", streckte Will ihm die Zunge raus. Er wusste ja das Chris die auch ganz gerne sah.

"Was soll das denn heißen? Für mich?", tat er empört.

"Na ich weiß doch das du sie gerne mal guckst, weil du ein Romantiker bist und das mit dir zu gucken ist auch ganz schön...", gab Will zu.

"Ach gib doch einfach zu, das du auch darauf stehst..", lachte er wissend.

"Nur wenn gute Musikeinlagen dabei sind, sonst ist das alleine echt langweilig. So romantisch bin ich wohl

dann doch nicht", streckte Will ihm die Zunge raus.

"Ist schon klar", legte er seine Hand auf Wills und tätschelte sie. "Red dir das nur ein."

"Du bist heute ganz schön frech, mein Lieber", schnappte sich Will die Hand und drehte sie so das Chris unter ihm auf der Couch lag.

"Wah!?" Überrascht sah er  zu Will auf.

"So und was sagt dieser freche Mund nun", grinste Will breit.

"Küss mich....", hauchte er mit klopfendem Herzen. Gott, es war so aufregend, es wirklich zu sagen.

"Genau das, was ich hören wollte", beugte sich Will zu ihm und küsste ihn. Dabei ließ er seinen Körper etwas auf ihn hinab sinken.

Erfreut schlang er seine Arme um Wills Nacken und gab sich dem Kuss hin. Der fing langsam an und wurde mit der Zeit etwas mehr. Auch Will legte seine Arme um ihn und ließ sie nur ganz leicht über seine Brust streichen.

Überall auf Chris Haut bildete sich Gänsehaut. Es war so unglaublich. Gerade knutschte er wieder wild mit Will. Das war einfach unfassbar! Und diese wilde Knutscherei hörte auch nicht so schnell auf. Will ließ sich einfach von seinen Instinkten treiben und bat mit seiner Zunge stupsend um Einlass.

Dieser wurde ihm sofort gewährt und Chris schob  ihm seine Zunge entgegen. Ein wildes Gefecht entstand, denn niemand überließ dem Anderen so einfach die Oberhand. Dabei bewegten sich Will Hände weiter streichelnd auf Chris.

"Ngh~" Die Berührungen sandten heiße Wellen durch Chris Körper. Diese Hände fühlten sich so gut an. Das Chris darauf so gut reagierte, animierte Will natürlich weiter zu machen. Nach einer Weile ließ er sie auch unter das Shirt verschwinden und fühlte Chris weiche Haut.

"Ah~~" Chris stöhnte auf und sah Will überrascht an. Über ihn und sich selbst. Das Stöhnen ließ einen Schauer durch Will strömen, doch der Gesichtsausdruck von Chris gefiel ihm nicht so ganz und er hielt inne.

"Doch zu schnell?", fragte er vorsichtig.

"Nein... Nicht. Ich bin nur überrascht. Es.. fühlt sich sehr viel besser an, als in meiner Vorstellung...", gestand Chris.

"Oh...dann mach ich mal besser weiter", kommentierte Will ebenfalls überrascht und küsste ihn dann wieder grinsend. Seine warmen Hände glitten auf und ab an Chris Körper.

 Kichernd ging er auf den Kuss ein und drückte sich den Händen entgegen. Er wollte mehr von diesem Gefühl. 

Will gab ihm gerne mehr. Er umkreiste sanft seine Nippel, allerdings war er sich nicht sicher, wie Männer darauf reagieren würden.

"Ngh~" Doch Chris zeigte ihm das es mehr als positiv war. Er erschauderte erneut und  stöhnte in den Kuss. Doch etwas überrascht machte Will weiter. Offensichtlich gefiel es Chris ja gut. Das ganze ging solange, bis die Türglocke schrillte. Erst dann löste sich Will keuchend von Chris und sah ihn an.

"..Wie?  Wer... wer stört denn jetzt?", drehte er den Kopf Richtung Tür.

"Ich ...schätze unser Essen", grinste Will schief und stand auf. Das so was immer im falschen Moment passierte. Er machte dem Mann unten auf und holte seinen Geldbeutel raus. Der erste kam mit Burger und Pizza. Will nahm es ihm ab, bezahlte und verabschiedete sich dann freundlich, auch wenn er noch etwas durcheinander war.

"Ok den nächsten mit Sushi und chinesisch übernimmst du dann."

"Mensch, das hab ich total vergessen...", sah er ihm entgegen. Das Knutschen eben hatte ihn total in eine andere Welt geschickt.

"Ja glaub mir nicht nur du", lachte Will auf und stellte alles mit ein paar Getränken auf den Couchtisch.

Chris kicherte und trank einen Schluck.

"Also willst du schon essen oder noch auf den Rest warten?"

"Mh.. Lass uns noch kurz warten.Nicht das wir angefangen haben und es klingelt...", meinte Chris überlegend.

"Alles klar. Die halten uns sicher für verrückt bei so viel Essen für zwei", lachte er weiter.

"Weiß ja keiner.."

"Gut dann such schon mal einen Film aus ok?"

Chris nickte, stand auf und begann sich die DVDs anzusehen. Währenddessen rekapitulierte Will nochmal was sie da eben gemacht hatten. Er hatte grade heftig mit Chris gefummelt...und es hat sich verdammt gut angefühlt.

Dieser fühlte den Blick von Will. Er sendete angenehme Schauer über seine Haut. Will überlegte derweil, was sie wohl noch im Bett zusammen machen würden...ob es dort noch etwas weiter gehen würde? Er würde sich sicher nicht dagegen wehren.

Im selben Moment klingelte es und Chris zuckte zusammen.

"Oh. Da ist der nächste..", murmelte er schnappte sich seinen Geldbeutel und ging runter. Schnell wickelte er das Geschäft ab und kam wieder hoch.

"Ok jetzt haben wir definitiv genug Essen", lachte Will, als er Chris mit dem Rest ankommen sah.

"Und als Nachtisch hab ich noch Schokoeis im Kühlschrank", zwinkerte er ihm zu.

"Uh~ Der Abend wird immer besser", lache er vergnügt, setzte sich und betrachtete das Werk.

"Tja ich weiß doch was du magst. So also womit sollen wir anfangen", machte Will eine ausladende Geste über ihr Essen.

"Und was für einen Film hast du überhaupt geholt?"

"Gute Frage.." Er sprang auf. "Film hab ich total vergessen." Er holte ihn und machte ihn rein. "Es ist Grand Torino..." Den hatte er noch nie gesehen. "Mit was fangen wir an.. Oh ich glaub, ich nehm Sushi und du?"

"Sehr gute Wahl. Und Sushi als Vorspeise klingt auch perfekt. Na dann guten Appetit", stieß Will mit seinem Glas an.

"Dir auch, danke!"

Er nahm sich seine Packung und legte los. Will sah ihn für einen Moment lächelnd an, ehe auch er mit dem Essen begann. Chris war einfach süß.

"Das is unglaublich gut", schwärmte der Jüngere.

"Als wäre das Essen bei denen jemals schlechte gewesen", schmunzelte Will mit vollem Mund.

Mit vollem Mund stimmte er zu und aß weiter. Es war einfach zu lecker, um aufzuhören. Nach dem Sushi machte sich Will spontan an seine Burger. Morgen würde er wohl Sport machen gehen, sonst fühlte er sich zu schlecht mit den tausend Kalorien da.

Chris entschied sich für die Pizza.

"Oh Gott~ super.. Wie ist dein Burger?"

"Sehr lecker. Aber Morgen geh ich trainieren. Kommst du mit?"

Chris stockte und begann zu lachen.

"Was denn? Du hast jetzt schon ein schlechtes Gewissen."

"Na ja willst du Muskeln oder Fett anfassen?", hob Will sein Shirt hoch, das man die Bauchmuskeln sah.

"Bah! Mach es weg!! Das ist unfair!!", riss er eine Hand hoch und verdeckte seine Augen.

"Ey was denn, bin eben auch ein bisschen eitel. Willste nicht mal anfassen", grinste Will ihn herausfordernd an.

"Bisschen? Ja ne.." Er schielte durch seine Finger und starrte auf Wills Bauch. Das war schon ziemlich unfair. Er hatte so einen gut trainierten Körper... Er legte die Pizza weg, wischte seine Finger kurz an der Serviette ab und pieckste in die feste Haut, die nackt vor ihm da lag.

"Und gefällt's dir? Jetzt mache ich es ja auch irgendwie für dich ", grinste Will breit, als sich Chris etwas genierte.

"Ah ne, sag das nicht. Du machst das mal schön für dich." Bei seinen Worten pieckste er weiter, zog den Finger dann aber zurück und schob sich die Pizza wieder in den Mund.

"Scheint dir aber trotzdem zu gefallen, so gern wie du's anfasst", grinste der fröhlich und biss wieder in den Burger.

Chris streckte ihm kurz die Zunge raus und aß dann schmunzelnd weiter. Klar fasste er ihn gerne an. Will war heiß, also wieso nicht? Sie aßen gemeinsam weiter und schauten sich den Film an. Irgendwann gab Will dann aber auf. Das Chinesisch und die Pizza hob er sich für morgen auf.

"Ich fühle mich, als könnte man mich jetzt nur noch rollen."

"Oh ja", lachte Chris vergnügt auf und kuschelte sich an Will. "Am besten einfach nur hier bleiben."

"Gute Idee aber später müssen wir's dann doch noch irgendwie ins Bett schaffen...schläfst du dann heute eigentlich bei mir?", fragte er nochmal nach.

"Äh... ich... ja?" Er sah zu ihm auf. Wieso nicht? Und da sie es ja jetzt miteinander versuchten, gab es wirklich keinen Grund mehr nein zu sagen. Oder?

"Also du musst nicht, wenn du nicht willst", lenkte Will sofort ein. "Ich dachte nur...da wie jetzt zusammen sind...ist es ja ok oder?"

"Ja!"  Chris nickte fest. "Wir schlafen zusammen in deinem Bett... Vielleicht wach ich dann auch mal pünktlich auf", grinste er dann verlegen.

"Ja du wirst ab sofort nicht mehr zu spät kommen", lachte Will auf und küsste dann seine Wange.

Chris drückte sich wieder an ihn. Eng aneinander gekuschelt blieben sie so bis der Film um war.

"Willst du noch einen?"

"Mh... ne..." Er streckte sich. "Bin eben schon fast eingeschlafen... Dabei war der Film unglaublich gut..."

"Ja das war er. Ok dann geh ich schon mal duschen...willst du mit?", grinste Will ihn frech an.

heißer Moment

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Begegnung der unangenehmen Art

Als Will am nächsten Morgen aufwachte, war er sich nicht ganz sicher, ob er das nicht alles bloß geträumt hatte. Doch als er dann Chris neben sich schlummern sah, wusste er,  es war echt. Sie waren wirklich offiziell zusammen...oder zumindest schon mal zusammen. Das mit dem Offiziell konnte noch warten, dachte sich der Ältere und küsste Chris Stirn.

Durch die Berührung begann Chris aufzuwachen und seufzte leicht, vergrub dabei sein Gesicht mehr an Wills Brust. Er wollte noch nicht aufstehen.

"Guten Morgen, Kleiner. Ich wünschte auch, wir könnten ausschlafen, aber wenn du einen gemütlicheren Morgen willst, müssen wir jetzt aufstehen", säuselte Will in sein Ohr.

"Mh... Lassen wir die Schule einfach ausfallen, ja?", fragte er leise und schläfrig und rollte sich noch mal in die Decke ein.

"Mh~ tut mir leid. So gern ich das einfach machen würde, habe ich leider deine Aufsichtspflicht und bin für dich verantwortlich. Das wäre also unverantwortlich. Aber komm nach dieser Woche sind eh Ferien", küsste Will sich von seinem Ohr zu seiner Schulter.

"Außerdem verspreche ich das dir, dass wir nach der Schule dafür zusammen einen Baum und Weihnachtsschmuck kaufen. Ich weiß doch, wie wichtig dir das ist", zog er Chris nochmal an sich.

Der Jüngere seufzte geschlagen. "Na gut... aber du musst mir versprechen, das wir in den Ferien ausschlafen. Immer...", lugte er unter der Decke hervor.

"Als würde ich freiwillig früh aufstehen. Nein in den Ferien gibt's nur Frühstück im Bett versprochen", küsste Will ihn nochmal grinsend und stand dann auf, um schon mal ins Bad zu gehen.

"Oh ja~ Das klingt super...", lächelte Chris fröhlich und sah ihm nach. Das waren gute Aussichten. Will machte sich im Bad soweit fertig. Er hatte keine Uni mehr und war bereits in den Ferien. Trotzdem ging er in die Küche und machte für sie beide Frühstück. Heute Morgen war er einfach zu gut drauf, deswegen trällerte er vor dem Herd schon vor sich hin.

Chris konnte nicht anders und grinste über Wills Lärm. Er rappelte sich auf und verschwand im Bad, um sich frisch zu machen. Sofort wurde er wieder an den Traum erinnert und wurde leicht rot. Ob sie das irgendwann wirklich mal machen würden?

"Bloß nicht dran denken...", murmelte er und kam angezogen zu Will in die Küche. "Hey, kann ich dir noch helfen?"

"Nein, es ist bereits alles angerichtete", machte Will ihm und sich ein Spiegelei auf den Teller und holte die Toasts.

"Nur hinsetzen und genießen."

"Oh das höre ich gerne...", lächelte er und setzte sich. "Es riecht sehr gut."

"Hast du was anderes von mir Meisterkoch erwartete", streckte Will ihm die Zunge raus und begann dann mit dem Essen.

"Jaja..", lachte Chris auf und ließ es sich ebenfalls schmecken.

"Sag mal was wird eigentlich dein Wichtelgeschenk? Ich könnte dir Tipps geben, was die Anderen sich so wünschen, wenn du willst", schlug Will ihm dann einfach vor.

"Ich glaub, ich brauch keine Tipps. Aber danke.." 

Er wollte sich selbst was überlegen.

"Wie du magst. Oh und das mit dem Schmuck suchst auch bitte du aus, dass letzte Mal das ich Weihnachten nicht alleine war...ist verdammt lange her", grinste Will schief und aß dann weiter.

"Ist gut..", nickte der Jüngere nur und aß ebenfalls weiter. Sonst würde er doch noch zu spät kommen. Als die beiden fertig waren, stellte Will erstmal alles nur in die Spüle. Darum würde er sich noch später kümmern. Dann ging er in sein Zimmer und zog sich an. Chris tat es ihm gleich und stellte auch sein Zeug weg, ehe er in seinem Zimmer seine Schultasche holte.

"Ich geh dann schon mal einen Baum kaufen. Aber groß wird der sicher nicht", rief er zu Chris.

"Nein muss er ja nicht..", antwortete Chris ihm und kam zu Wills Zimmer.

"Mach nur ein Foto damit ich sehe, wie viel Schmuck ich kaufen muss.., ok?"

"Ok willst du dann nach der Schule alleine los oder wollen wir zusammen shoppen gehen?", fragte Will, als er sich seinen Mantel anzog. Dann noch Geldbeutel und Schlüssel eingesteckt und er war Aufbruch bereit.

"Wenn du Zeit hast würd ich schon gerne mit dir gehen...", zog auch Chris sich fertig an.

"Klar ich hol dich nach der Schule einfach ab. Wir fahren dann mit dem Bus in die Stadt. Dann können wir auch grade noch einkaufen. Obwohl wir ja noch so viel vom Lieferservice im Kühlschrank haben", lachte der Ältere auf und machte die Tür auf.

"Ja gut machen wir das so", nickte er und trat durch die Tür.

"Hast du alles?"

"Ja ich hoffe.. Wenn nicht hab ich halt Pech..", zuckte Chris mit den Schultern und wartete bis Will die Tür zugeschlossen hatte.

"Ich hab heute außer üben eh nichts zu tun. Wenn du was vergessen hast, bring ichs dir einfach", lachte Will auf. Zusammen gingen sie zum Bus, der auch bald kam. Als sie sich gesetzt hatten, nahm Will sich das Privileg raus, Chris Hand zu halten.

"Sag mal kommst du eigentlich klar...ich mein, wenn du gleich Toma nochmal siehst und so?", flüsterte er ihm zu.

"Das wird schon.. Er hat die letzte Woche ja überraschenderweise auch nichts getan.. Also.. ich hoffe mal, das bleibt so..", flüsterte er zurück und drückte leicht Wills Hand. Er sollte sich nicht so viele Sorgen machen.

"Aber wenn er nur einen dummen Spruch ablässt oder dir komisch kommt, sagst du mir sofort Bescheid ok?" Will wollte kein Risiko eingehen. Der Kerl hatte sich schon so viele Dinge geleistet, dass er sich jetzt erst Recht Sorgen um Chris machte.

"Will. Jetzt mach dir bitte nicht so viele Sorgen. Es wird schon alles gut werden..", lächelte er ihn beruhigt an.

"Ich schätze, das macht man eben, wenn man in einer Beziehung ist", grinste Will nun breit und strich seinem Daumen über Chris Fingerknöchel.

"Das ist mir klar, aber... nicht wegen sowas dummen.. Toma ist das nicht wert...", strich er ihm über die leicht raue Wange.

"Aber du bist es mir wert", wollte Will ihn grade einfach ungezwungen küssen, da kam ihre Haltestelle und sie mussten aussteigen.

"Ok dann nehm ich jetzt den Nächsten in die Stadt und du gehst brav noch ein bisschen lernen."

"Jaja Papa", lachte Chris auf und umarmte ihn. "Pass du dann mal selber auf dich auf", küsste er ihn auf die Wange und streckte ihm die Zunge raus. "Der Rest kommt nachher", meinte er frech, zog seine Tasche richtig auf und ging Richtung Schule.

"Oh du gemeiner Kerl. Ich hol später dann, was mir zusteht", rief Will ihm lachend nach. Dann stieg er in den nächsten Bus Richtung Innenstadt. Innerlich überlegte er schon, was er nachher so alles mit ihm anstellen würde.
 

Chris betrat den Schulhof in aller Ruhe und steuerte seine Klasse an. Viele Schüler waren nicht mehr hier, so beeilte er sich auch. Er wollte nur ungerne zu spät kommen.

Kurz vorm klingeln setzte er sich und wartete mit den Anderen auf seinen Lehrer.

Nach den ersten zwei Stunden, die sie tatsächlich noch mit einem Überraschungstest verbringen mussten, trat Chris leicht genervt in den Flur und trank einen Schluck. So was kurz vor den Ferien musste wirklich nicht sein. Er ging weiter, kam allerdings nicht weit, sondern wurde mit einem plötzlichen Ruck in das Jungsklo gezogen.

"Hey was!?" Überrascht ließ er seine Flasche fallen und taumelte mit einem Schmerzlaut zurück an die Kabinenwand. Der, der ihn hier rein gezogen hatte, hatte ihm ins Gesicht geschlagen.

Chris Hand ruckte hoch und legte sich auf seine Nase. Er spürte, das sie blutete.

"Was soll das!?", fragte er gedämpft wegen der Hand und sah sich einer Gruppe von 5 Jungs entgegen. Darunter, wie hätte es auch anders sein sollen, Geritt. Tomas bester Freund. Was wollte er von ihm? Geritt hatte nie auch nur ein Wort mit ihm gewechselt?

"Na sieh mal einer an, wenn das nicht unser Chrissy-boy ist", lachte der auf und seine Kumpels taten es ihm gleich.

"Weißt du, wir mögen es nicht, wenn einer unseres Teams und besonders nicht wenn einer unserer Kumpel so bloßgestellt wird", kratzte sich Geritt am Kinn und kam näher auf Chris zu.

"Bloßgestellt? Von was redest du da bitte?", wich er leicht zur Seite aus.

"Den Prachtkerl wegen eines Minderbemittelten Rockers abzusägen. Hallo, was hat denn ein Taugenichts, wie der bitte gegenüber Toma, dass du für ihn nicht die Beine breit gemacht hast", sah der Typ ihn verständnislos an und seine Kumpels lachten.

"Red nicht so von Will!!", schoss er sauer zurück. "Und wenn du unbedingt willst, das jemand für Toma die Beine breit macht, dann tu dir keinen Zwang an und mach es! Ich bin keine Hure!!" 

Sofort scheuerte Geritt ihm eine. Chris keuchte erschrocken, sein Kopf ruckte zur Seite und schmerz breitete sich in seiner Wange aus.

"Ich bin nicht Toma und lass mir das von dir bieten. Also Strafe für unseren Freund muss schon sein", nickte er seinen Jungs zu. Die kamen zu Chris, packten ihn am Kragen und drückten ihn in die Kabine.

"Hey! Nein! Lasst mich los!!" Alles wehren brachte nichts und er wurde auf die Knie gedrückt. Chris wusste sofort was ihm blühte.

"Niemand legt sich mit uns an, Stranger", grinste Geritt noch breit, ehe die Jungs Chris Kopf ins Klo tunkten.

Entsetzt riss Chris die Augen auf und versuchte seinen Kopf aus dem Wasser  zu bekommen, doch er hatte keine Chance. Die Jungs lachten und ließen ihn immer wieder auftauchen, nur um ihn dann noch zwei weitere Male zu tunken, bevor sie von ihm ließen. 

Chris kam nur gerade so zum Luft holen. Als sie von ihm ließen hustete er erbärmlich und sank neben dem Klo zusammen.

"Scheiße gehört eben ins Klo", rief Geritt noch lachen, als sie aus der Toilette gingen.

"Arschlöcher...", zischte er leise und wischte sich übers Gesicht. Er bekam wieder genug Luft, blieb aber noch wo er war. Jetzt musste er sich ohnehin erst mal trocken bekommen. Langsam stand er auf und ging zu den Waschbecken. Dort hingen Handtuchhalter, aus denen er sich einige Tücher nahm und sich abtrocknete. Das Ergebnis war nicht sehr zufriedenstellend, doch hatte er nichts anderes da. Danach sammelte er sich noch kurz und besah sich seiner Nase. Sie war leicht geschwollen, doch blutete immerhin nicht mehr. Da er es gerade nicht  ändern konnte, ließ er es so und ging dann wieder ins Klassenzimmer. Auf Krankenzimmer, hatte er keine Lust.

Diesmal war er zu spät, als er rein kam, konnte er genau sehen wie Toma ihn leicht verwirrt musterte, doch er ignorierte den Älteren und setzte sich auf seinen Platz. In den nächsten Pausen würde er auf jedenfall hier bleiben. Die Lehrerin ermahnte ihn kurz und schrieb sich etwas auf, dann ging der Unterricht weiter.

Trostschokolade

Wie versprochen hatte Will einen Baum gekauft. Er war nicht so groß, aber perfekt für die Wohnung, wie er fand. Füße waren auch schon dran, so hatte er ihn schnell in die Wohnung gebracht. Das Wichtelgeschenk hatte er auch schon gefunden. Nun stand er wieder vor Chris Schule und wartete rauchend auf ihn. Der würde sicher Augen machen, dachte er grinsend.

Nach dem Unterricht ging Chris noch mal schnell aufs Klo, um zu sehen wie seine Nase aussah. Sie war weiterhin geschwollen und hatte sich verfärbt. Leider hatte er nichts zum überschminken so musste er so zu Will. Es wäre töricht zu glauben, das er es nicht bemerken würde, doch er musste raus.

Seufzend machte er sich also auf den Weg und sah Will schon von weitem. Er senkte den Kopf und trat auf ihn zu.

"Hey..."

Will machte grade seine Zigarette aus und drehte sich zu Chris.

"Hey Klei-" Doch jedes Wort blieb ihm im Hals stecken. Schnell war er bei Chris und hob dessen Kinn an. Widerwillig ließ dieser es geschehen.

"Wer war das?", fragte er gefährlich leise und seine Blick wurde Unheil verheißend dunkel.

Sofort wich Chris seinem Blick aus.

"Ist nicht so wichtig... tut kaum weh..", flunkerte er. Doch Will ließ sich nicht beirren und drehte seinen Blick wieder zu sich.

"Wer war das Chris und wo finde ich ihn?", fragte er erneut.

"Will bitte lass uns doch einfach..."

"War das Toma?", ballte sich seine Faust.

"Nein! Nein.. er.. er hat damit nichts zu tun.." Chris seufzte und ließ die Schultern hängen. "Können wir einfach nach Hause gehen, Will? Ich muss das kühlen..." 

Widerwillig sah Will ihn an, ballte seine Fäuste weiter.

"Was haben die Lehrer gesagt? Hast du's gemeldet? Diese Kerle dürfen nicht ungeschoren davon kommen", presste er zwischen den Zähnen hervor.

"Die haben nichts gesagt. Hat sie nicht interessiert und nein ich hab es nicht gemeldet...", schüttelte er den Kopf. Er nahm seine Hand und zog ihn los. "Ich will jetzt einfach nur meine Ruhe.."

"Das darf doch wohl nicht wahr sein! Sind die immer noch so ignorant wie früher!", wollte Will schon in die Schule stürmen, doch Chris zog ihn weg. Hin und her gerissen, nickte er schließlich und brachte Chris zum Bus.

"Ich mach die Zuhause die Trostschokolade von May und wir gucken den ganzen Tag deine Lieblingsfilme. Oder ich spiele tausend Songs für dich", schlug er ihm vor und nahm ihn in den Arm.

"Ich werde alles tun, damit es dir besser geht. Und Zuhause gucken wir mal, ob deine hübsche Nase gebrochen ist und wir ins Krankenhaus müssen", küsste er seine Stirn.

Gerührt drückte Chris sich an ihn.

"Ja.. ok.. So machen wir es.." Es tat unglaublich gut Will bei sich zu haben. Er sorgte sich so schrecklich um ihn, doch wie man sah, leider berechtigt.

"Tut mir leid das ich dir als Sorgen bereite..."

"Bitte entschuldige dich nicht dafür. Daran sind allein diese Arschlöcher Schuld. Ich hab's geahnt. Ach, ich hätte dich doch schwänzen lassen sollen. Oder einen Krankenschein unterschreiben sollen!", verfluchte er sich selbst.

"Nicht Will. Such die Schuld nicht bei dir...", legte er seine Hände auf seine Wangen. "Du bist der Letzte, der Schuld ist.", küsste er ihn, zuckte jedoch sofort vor Schmerz zurück und hob eine Hand um seine Nase zu berühren, tat es aber nicht.

"Verdammt...", fluchte er leise. Wieso tat so was schon so schrecklich weh?

"Küssen fällt heute erst mal aus. Aber dafür werde ich dir ansonsten heute das rund herum wohlfühl Paket geben. Dein Wunsch ist mir Befehl", lächelte er ihn an und zusammen fuhren sie dann nach Hause.

Chris lehnte sich im Bus einfach an ihn. Will war einfach zu gut für ihn. Dieser hielt ihn die ganze Zeit eng bei sich und wollte ihn gar nicht mehr von seiner Seite lassen. Als sie Zuhause waren, brachte Will ihn zuerst zur Couch und machte sich dann in der Küche ans Werk.

Es tat Chris unglaublich gut, Will bei sich zu haben. Auf der Couch atmete er erst einmal durch und tastete dann vorsichtig um seine Nase. Gebrochen schien nichts zu sein, aber ziemlich geschwollen. Er wollte gar nicht wissen, wie er gerade aussah.

"So einmal Trostschokolade alla May und ein Eisbeutel für die Nase", kam Will mit der heißen Tasse und dem Beutel wieder. Dann kniete er sich vor Chris und sah sich die Nase an.

"Danke...", lächelte er leicht und ließ seine Hände sinken.

"Ok ich taste nur kurz und es tut mir jetzt schon leid wegen der Schmerzen. Aber nach zwei gebrochenen Nasen, weiß ich langsam, wie sich das anfühlt", meinte er und tastete so sanft wie möglich an Chris Nase entlang.

Dieser zuckte zusammen, blieb aber sonst tapfer.

"Hattest wohl Glück im Unglück, ist nichts kaputt", drückte er ihm nun das Eis in die Hand.

"Ja kann sein..", seufzte Chris schwer und drückte sich ganz vorsichtig den Beutel auf die Haut. Chris so zu sehen machte Will erneut wütend. Er würde definitiv zum Direktor und zu seinen Lehrern gehen. Und wenn er die Schuldigen erwischte Gnade ihnen Gott! Doch fürs Erste setzte er sich neben Chris und zog ihn vorsichtig an sich.

"Also was kann ich noch gutes für dich tun?"

"Mh~ Einfach nur Kissen spielen ist gerade schon ganz nett", lächelte dieser leicht und schmiegte sich an ihn.

"Ok. Soll ich May holen und dir was vorspielen oder soll ich uns einem Film anmachen?", schlug er weiter vor und kraulte sanft Chris Nacken.

"Hol ruhig May... Hab keine Lust auf einen Film...", seufzte er zufrieden und schloss seine Augen.

"Ok", küsste Will seine Stirn und stand nochmal auf, um May zu holen. Mit ihr im Arm setzte er sich wieder zu Chris.

"So irgendwelche Wünsche. Ab sofort kannst du mich dann ja immer mit Küssen bezahlen", grinste er breit.

Chris döste die Sekunden in denen Will weg war und lächelte dann.

"Stimmt. Das geht ja jetzt...Aber.. ich glaub, ich mag gerade was ruhiges..."

"Ok was ruhiges ehm...wie wäre es ganz einfach mit Thinking out loud. Dabei kannst du auch ruhig einschlummern", schmunzelte Will und setzte an.

Der Jüngere nickte. "Ist gut.." und kuschelte sich seitlich wieder an Will, so das er ihn beim Spielen nicht störte. Chris war gerade wirklich süß. So zählte Will an und  begann zu singen:

    

    

When your legs don't work like they used to before

 And I can't sweep you off of your feet

 Will your mouth still remember the taste of my love

 Will your eyes still smile from your cheeks
 

And darling I will be loving you 'til we're 70

 And baby my heart could still fall as hard at 23

 And I'm thinking 'bout how people fall in love in mysterious ways

 Maybe just the touch of a hand

 Oh me I fall in love with you every single day

 And I just wanna tell you I am
 

So honey now

 Take me into your loving arms

 Kiss me under the light of a thousand stars

 Place your head on my beating heart
 

I'm thinking out loud

 Maybe we found love right where we are 2
 

When my hair's all but gone and my memory fades

 And the crowds don't remember my name

 When my hands don't play the strings the same way, mm

 I know you will still love me the same
 

'Cause honey your soul can never grow old, it's evergreen

 Baby your smile's forever in my mind and memory
 

I'm thinking 'bout how people fall in love in mysterious ways

 Maybe it's all part of a plan

 I'll just keep on making the same mistakes

 Hoping that you'll understand
 

But baby now

 Take me into your loving arms

 Kiss me under the light of a thousand stars

 Place your head on my beating heart
 

 I'm thinking out loud

 That maybe we found love right where we are, oh

(Ah la la, la la la, la la la, la la la la)
 

So baby now

 Take me into your loving arms

 Kiss me under the light of a thousand stars

 Oh darling, place your head on my beating heart

 I'm thinking out loud

 That maybe we found love right where we are
 

Oh maybe we found love right where we are

 And we found love right where we are
 

Chris hörte erst noch zu, doch Will konnte schnell sehen, dass er zu erschöpft war um länger zuzuhören. Denn seine Hand, die den Kühlakku noch gehalten hatte, rutschte einfach runter und ließ die Kühlung fallen. Auch sein Kopf sank etwas mehr gegen Wills Schulter. 

Leise spielte Will zu Ende und stellte May dann beiseite. Vorsichtig hob er den Beutel hoch und legte ihn auf den Tisch. Dann legte er sich langsam auf den Rücken, sodass Chris gemütlich auf ihm liegen konnte.

"Schlaf ruhig Kleiner. Hier kann dir nichts passieren", streichelte Will weiter seinen Rücken.

Kampf für die Gerechtigkeit

Am nächsten Morgen erwachte Chris mit Schmerzen. Er stolperte schlaftrunken ins Bad und sah, das seine Nase sich böse verfärbt hatte.

"Scheiße...", fluchte er leise und spritzte sich vorsichtig etwas Wasser ins Gesicht. Dann suchte er sich eine Salbe, um sie sich auf die Nase zu schmieren und machte sich direkt fertig. Die Uhr sagte ihm nämlich, das er ohnehin gleich aufstehen müsste. Nach 10 Minuten ging er dann in die Küche und bereitete ihnen ein kleines Frühstück zu. So musste er nur noch auf Will warten. Ob der ihn auch heute wieder in die Schule bringen wollte? Müssen, musste er ja nicht, aber irgendwie... Machte ihn der Gedanke ruhiger.

Will war die ganze Nacht bei ihm geblieben, aber wirklich schlafen konnte er nicht. Immer wieder waren seine Gedanken bei den Mistkerlen gewesen, die Chris das angetan hatten. Er wollte Gerechtigkeit. So ging das gar nicht und auch wenn Chris das nicht wollte, würde er sich heute darum kümmern. So ging er nach ihm ins Bad und machte sich schnell fertig. Aus seinem Zimmer holte er noch ein Pflaster und ging zu Chris in die Küche.

"Hey zeig mal her", drehte er ihn zu sich und sein Anblick gefiel ihm gar nicht. Ganz vorsichtig klebte er ihm das Pflaster auf.

Chris verzog leicht das Gesicht. Verdammt, wieso tat das so weh!?

"Keine Sorge, dadurch lassen wir uns die Festtage nicht vermiesen. Heute kaufen wir Schmuck und peppen die Wohnung etwas auf. Und wenn du willst, können wir auch backen oder so. Alles worauf du zu Weihnachten Lust hast", lächelte Will warm.

Der Jüngere nickte.

"Erstmal müssen wir ja noch den Schmuck für den Baum kaufen....", merkte er an. Das hatten sie ja gestern nicht mehr geschafft. "Was hast du denn sonst für Schmuck für die Wohnung?", fragte er weiter und versuchte beim Sprechen seine Nase nicht zu sehr zu bewegen.

"Also na ja...in den letzten Jahren hab ich mir Weihnachten nicht wirklich Mühe gemacht, deswegen...hab ich keinen Schmuck...", zuckte Will mit den Schultern.

"Oh..."

"Aber wie gefällt dir eigentlich unser Baum?", deutete er auf die Ecke. Dort stand ein hübscher Mittelgroßer Tannenbaum.

Sein Blick folgte dem Deut und er nickte. "Er ist schön voll. Das mag ich.. Nicht so ein Hungerharken..", lächelte er leicht und zuckte sofort wieder zusammen.

"Mist.. kann ich nicht mal mehr lachen?", murmelte er genervt.

Will umarmte ihn von hinten.

"In ein paar Tagen wird das wieder besser. Ich kauf dir noch eine spezielle Salbe in der Apotheke. Du wirst wieder lächeln können, dafür sorge ich schon. So und jetzt lass uns frühstücken...willst du heute eigentlich wirklich in die Schule? Ich könnte dich auch krank schreiben lassen?"

"Nein.. Ich gehe... Die sollen sehen das ich kein Weichei bin... oder so..", stopfte er sich den Mund voll. Eigentlich wollte er nicht, aber er wollte sich auf der anderen Seite auch nicht unterbuttern lassen.

"Das bist du sicher nicht, Angel", küsste Will seine Wange und frühstückte dann mit ihm. Doch wirklich Hunger hatte er auch nicht

Bei dem Kosenamen sah er auf und blinzelte. Angel? Irgendwie.... hatte er was, wobei er auch nichts gegen Kleiner hatte. Er schmunzelte leicht und aß auf.

Kurz darauf waren sie fertig und räumten schnell auf und sie zogen sich fertig an.

"Bist du bereit?", wartete er an der Tür und sah Will an.

"Ja gehen wir", nahm er Chris Hand und ging dann mit ihm zum Bus. Solange er konnte, würde er sie sicher nicht loslassen. Auch nicht im Bus oder als sie wieder ausstiegen. Will behielt Chris immer nah bei sich.

Dieser genoss die Nähe zu Will und hielt dessen Hand ebenfalls fest.

Erst vor der Schule drehte er sich zu ihm.

"Und? Was wirst du jetzt machen?"

"Ich werde jetzt losgehen und dir die Salbe kaufen", meinte er lächelnd. Chris sollte nicht wissen, was er noch vor hatte. Will wusste ja, das er das eigentlich nicht wollte.

"Ok... Aber nimm keine, die zu teuer ist... Das heilt ja auch von alleine...", strich ihr ihm über die Wange und küsste ihn dann. Das ihnen Andere vielleicht zusahen war ihm egal. Das war auch Will egal und er erwiderte sanft, um ihm nicht weh zutun.

"Also... Dann bis später...", lächelte Chris kurz und machte sich auf den Weg ins Gebäude.

"Ja pass auf dich auf", rief Will ihm noch winkend nach. Dann ging er wirklich erstmal in die Apotheke um die Ecke, bevor er wieder zur Schule zurückkehrte.

Chris betrat seine Klasse und er versuchte die plötzlich eintretende Stille zu ignorieren. Toma kam auf ihn zu, doch er schob sich an ihm vorbei und setzte sich. Schnell holte er ein Buch raus und tat als wäre er beschäftigt. Toma, der ihm nachgesehen hatte, seufzte nur und setzte sich wieder. Kurz darauf kam auch schon die Lehrerin und der Unterricht begann.
 

Nach seinem Einkauf stapfte Will rauchend in die Schule und ihm war scheiß egal, ob das hier erlaubt war oder nicht. Da er den Weg noch kannte, machte er sich gleich auf zum Büro von Direktor Wolff. Dabei kam er auch unweigerlich an einer bestimmten Glasvitrine vorbei. Das was er dort sah oder besser nicht sah, half sicher nicht zu Besserung seiner Laune. Er stürmte ins Sekretariat und ignorierte die Frau dort komplett.

"Hallo!? Entschuldigung!!" Sofort sprang die Dame auf und folgte ihm.

"Sie können nicht einfach!!"

Dort platzte er einfach in das Büro von dem Kerl.

"Wir müssen reden, Direktor Wolff", spuckte er diese Wörter beinah. Der Mann ihm gegenüber erkannte Will schnell.

"Ja ich rufe später zurück", legte er mit noch freundlicher Stimme das Telefon auf.

"Mister Livney, ich hätte nicht gedacht Sie hier so schnell wiederzusehen. Was verschafft mir denn die Ehre?", lächelte Mister Wolff weiter. Dieses verlogene Gesicht hatte Will schon immer gehasst.

"Verzeihen Sie Sir. Er ist einfach an mir vorbei...", versuchte die Sekretärin sich zu erklären.

"Ehm, Nadja es ist alles in Ordnung, Sie können sich wieder an ihre Arbeit machen", meinte der Mann an ihm vorbei und bot Will dann einen Stuhl an, doch der blieb trotzig stehen.

"Ja.. natürlich.." Sie nickte und zog sich zurück.

"Christopher Müller", sagte er bedrohlich leise.

"Wie bitte?", fragte der Direktor nach.

"Ich bin hier wegen Christopher Müller und dem Vorfall von gestern. Er ist Austausschüler in einem Programm, was meine Universität fördert und-" Doch er unterbrach Will.

"Ach Sie studieren? Ich dachte, Sie wollten Rockstar werden", sagte der Mann hämisch. Da knallte Wills Hand auf seinen Tisch.

"Hören Sie mir jetzt gefälligst zu!", brüllte er ihn an.

"Christopher ist ein Austausschüler und ich bin die 'Familie' bei der er für ein Jahr wohnt, dass heißt ich bin die Person die die Verantwortung und Sorgfaltspflicht für ihn trägt. Seine Eltern haben ihn mir anvertraut! Deswegen erlaube ich es nicht, das wenn er verprügelt wird, alle nur wegschauen und nichts tun! Seine Lehrerin hatte seine blaue und blutende Nase von gestern sicher nicht mal gemeldet und seinen nassen Klamotten. Wie ist das, haben Sie sich nicht immer gegen Mobbing eingesetzt oder war das wieder nur leeres Geschwätz!", klagte Will ihn lauthals an.

"Moment mal...Ihnen?...Ausgerechnet ihnen wurde ein Austausschüler anvertraut. Ich sollte wohl besser in der Uni anrufen und fragen, ob es denen noch gut geht", schüttelte der Mann den Kopf.

"DAS IST HIER NICHT DER PUNKT SIE IGNORANTES ARSCHLOCH!!!", brüllte er so laut, dass er das Gefühl hatte die ganze Schule müsste es gehört haben.

"Herr Wolff!?" Nadja platzte erneut ins Zimmer. "Ist alles...", fragte sie, doch Will sprach einfach dazwischen.

"Es geht hier um einen Schüler, der unter Aufsicht ihrer Lehrer verprügelt wurde und noch nicht mal zum Sanitätsraum gebracht wurde. Seine Lehrerin hat ihn nur ignoriert und die Schuldigen kommen nun auch davon! Und dafür ziehe ich Sie höchstpersönlich zur Verantwortung, Wolff!"

Empört schnappte Nadja nach Luft. Sowas unerhörtes!

"Nun beruhigen Sie sich doch mal Mister Livney, ich bin sicher wir finden für dieses Problem eine Lösung", versuchte der Mann friedlich zu reden und nickte Nadja zu das alles in Ordnung sei.

Zögerlich verließ die Frau das Büro erneut.

"Nein ich sag Ihnen jetzt mal was! Ich weiß, sie hassen mich und haben es immer getan. Sie haben mich für einen wertlosen Taugenichts gehalten und tun es immer noch. Selbst meine einzige Leistung an dieser Schule haben Sie entfernt, aber das ist mir alles scheiß egal. Denn dieser Junge hat damit nichts zu tun und verdient Fairness und Gerechtigkeit. Und ich schwöre Ihnen, das wenn Sie nichts unternehmen, ich mich an den Elternausschuss oder die Presse wende!", drohte er ihm weiter. Wenn es um Chris ging, verstand Will keinen Spaß mehr.

Wolff sah Will deutlich an, das der nicht locker lassen würde und seine Drohungen hatte dieser Junge generell immer umgesetzt. Der Direktor wusste, was das für ein Eklat und ein schlechtes Licht auf seine Schule werfen würde und ihm würden die Fördermittel gestrichen werden.

"Nun gut, Mister Livney, Sie haben gewonnen", knirschte der Mann wütend mit den Zähnen. Ihm gefiel es gar nicht, sich das ausgerechnet von William Levin gefallen lassen zu müssen. So drückte er den Knopf des Telefons.

"Nadja lassen Sie bitte Christopher Müller ausrufen."

"Ja Sir..", erklang sofort ihre Stimme. Schon konnten man den Ausrufton, der Lautsprecher hören.

"Christopher Müller, bitte im Büro des Direktor melden. Christopher Müller, bitte komm sofort zum Büro des Direktors!"

Eigentlich wollte Will ja nicht das Chris wusste, das er es tat aber auch das Opfer musste Anklage erheben. So wartete er mit bösen Blick und verschränkten Armen.
 

Mehr als überrascht sah Chris, wie auch alle Anderen zu dem Lautsprecher in der Klassenzimmerecke und runzelte die Stirn. Wieso sollte er bitte zum Direktor??

"Christopher! Du hast es gehört. Du kannst gehen..", erklärte sein Lehrer mit einem kurzen Blick auf ihn.

Er nickte, erhob sich und machte sich auf den Weg zum Büro. Währenddessen fragte er sich, was er getan hatte und ging Gedanken verloren an der Sekretärin des Direktors vorbei. Er klopfte kurz an und trat ein. Sofort blieb er wie angewurzelt stehen.

"Will!?"

Der sah kurz zu ihm, doch sein Blick ging wieder zum Direktor. Es tut mir leid Chris, aber ich musste es tun, dachte er still und hoffte der Kleine verstand es.

"Setz dich bitte Christopher", sagte der Direktor und besah sich seine Nase.

Automatisch setzte Chris sich und sah abwechselnd zwischen den beiden hin und her.

"Deine Aufsichtsperson hier hat mir mitgeteilt, das du gestern wohl tätlich angegriffen wurdest. Da mir deinen Lehrer nichts gemeldet haben ich aber deutlich sehe das etwas passiert ist, ist es meine Aufgabe den Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Also bei wem hattest du gestern Unterricht?", fing der Mann freundlich an. Will blieb reglos wo er war.

"Gestern? In den ersten beiden Stunden war Frau Lington da... Geschichte... Dann hatten wir Kunst bei Frau Samsons... Die letzte Stunde war Chemie und Mathe bei Herr McLorel ....", erklärte er langsam.

"Wann hat sich dieser Vorfall zugetragen?", fragte Wolff weiter.

Chris zögerte und sah mit schmalen Augen zu Will. Der sagte noch immer nichts. Und wenn Chris später auf ihn sauer war, weil er das Richtige getan hat, dann war das eben so.

"In der ersten Pause", meinte er dann und sah wieder zum Direktor.

"Und Misses Samsons hat nichts gesagt oder getan als sie dich sah?", fragte er nochmal zur Sicherheit nach.

"Nein... Also.. Sie war ganz in ihr Projekt vertieft.. Sie hat nicht wirklich aufgeschaut..." Mehr oder weniger. Immerhin hatte sie ihn soweit erkannt das sie die Fehlzeit im Klassenbuch eintragen konnte.

Zähneknirschend sah der Mann zu Will, doch sein Blick hatte sich nicht geändert.

"Dafür werde ich wohl mit ihr reden müssen...sowas geht an unserer Schule nicht...So Christopher jetzt musst du mir bitte noch sagen, wer das getan hat."

"Nein."

"Christopher solche Schläger in Schutz zu nehmen bringt dir nichts. Du petzt hier nicht, sondern bekommst nur deine Gerechtigkeit", redetet er weiter auf ihn ein. Ein bisschen fassungslos sah Will zu ihm.

"Vergessen Sies. Es interessiert Sie doch eigentlich gar nicht und sie gehen dem nur nach, weil Will sie darauf aufmerksam gemacht hat. Sie werden es nicht wieder tun und damit hat es sich."

"Woher willst du das wissen? Wenn dich irgendein Penner, den du nicht kennst auf der Straße eine reingehauen hätte, würdest du den dann auch nicht anzeigen, weil der das sicher nie wieder macht?", sprach Will nun ernst zu ihm.

"Das.. ist doch was anderes...", wich er aus und stand auf. "Ich muss wieder zurück in den Unterricht."

"Das ist nichts anderes. Wenn sie nun keine Strafe bekommen, werden sie denken sie können sich alles erlauben. Und dann ist jemand Anderes der Nächste, den sie für Schwächer halten und so weiter. So entsteht Verbrechen, Chris...und hast du mir nichts gesagt, du bist nicht schwach? Dann sei so stark dich gegen sie für Andere zu wehren", sagte Will ernst und ruhig. Der Direktor war verblüfft, so erwachsen kannte er den ehemaligen Schüler nicht.

Chris sah zu Boden und ballte die Fäuste.

"Geritt...", knurrte er und nannte noch die anderen vier Namen, dann drehte er sich um und verschwand aus dem Büro. Will seufzte auf und Direktor tat es mit ihm, jedoch aus einem anderen Grund.

"Das sind ausgerechnet unsere besten Fussballer!", klagte er leicht.

"Auch Sportler können sich nicht alles erlauben. Guten Tag Direktor Wolff", wandte Will sich ab. Fussballer...aber Toma hat er nicht genannt...aber den würde er auch nicht mehr verteidigen...komisch, dachte Will, als der Direx ihn aufhielt.

"Warten sie wo sie schon mal hier sind...Wir werden im nächsten Februar den Talentwettbewerb bei dem sie gewonnen haben, veranstalten. Frau Schuwack meinte das sie den Preis überreichen sollten", sagte er Missmutig und Will grinste daraufhin nur höhnisch.

"Niemals. Sie haben diesen Sieg in keinster Weise anerkannt, warum sollte ich dann Ihnen den Gefallen tun. Erst wenn ich anerkannt werde", ging er dann einfach.

"Aber sie haben uns Ihren Preis ja auch nicht überlassen!", brüllte der Mann ihm noch hinterher und setzte sich dann fluchend wieder.

Will lief dafür Chris nach. Erst musste er ihn suchen, fand ihn dann jedoch und beeilte sich. Bei ihm angekommen hielt er ihn am Arm fest.

Shopping Time

"Lass mich los!!" 

Wütend versuchte er Wills Griff von sich zu bekommen.

"Ich hab gesagt, das alles gut ist! Wieso musst du dich da einmischen!! Es wird alles nur schlimmer machen!!", platzte es aus ihm heraus. "Die anderen Fußballer werden sich rächen wollen!!", schubste er Will von sich weg. "Es wäre alles im Sande verlaufen, wenn niemand etwas gesagt hätte, aber nein!! Ich hätte das schon ausgehalten, scheiße so ist das nun mal bei Jungs in den Alter!!"

Doch jetzt? Kurz vor den Ferien, was würde jetzt noch auf ihn zukommen?

Will hielt ihn jedoch fest im Griff und da er auf dem Flur kein Theater wollte, zog er ihn in die nächste Besenkammer.

"Hey!" Chris sah ihn einfach nur sauer an.

"Ich hab das gemacht, weil eben nicht alles in Ordnung ist! Das wäre nie und nimmer einfach im Sande verlaufen! Ich war an dieser Schule und ich kennen solche Sportler wie Geritt, die sich für den Obermacker halten. Wenn man sich nicht wehrt hören die nie auf!", sah Will ihm ernst in die Augen.

"Ich weiß selber, wie so was läuft. In Deutschland ist das nicht anders..."

"Außerdem hast du mich und die Bastards. Wir stehen immer hinter dir und wenn der Arsch nochmal was tut, brech ich ihm persönlich die Nase!", zog der Chris nun fest in seine Arme.

"Aber ihr habt besseres zu tun, als euch um so einen Schrott zu kümmern!", gab er zurück und sah weg.

"Wir sind nicht nur eine Band, wir sind Familie! Das heißt wir passend aufeinander auf!", sagte er nochmal deutlich.

"Ich musste etwas tun Chris. Ich kann nicht einfach nur zusehen, wie dir weh getan wird", sagte er nun deutlich ruhiger zu ihm.

Darauf konnte der Jüngere nichts mehr sagen. Es wäre unfair Will die Sorge zu verbieten.

"Es tut mir leid, das ich es hinter deinem Rücken gemacht habe, aber es tut mir nicht leid, dass Richtige gemacht zu haben Chris", strich er über dessen Wangen. 

"Außerdem wollte ich dem Direx schon lange mal eins reinwürgen", grinste Will leicht.

Chris seufzte schwer. "Ich wollte aber eigentlich nicht dazu beitragen...", murmelte er und drückte seinen Kopf auf Wills Schulter. Der hielt ihn sanft in seinen Armen.

"Soll ich dich nicht doch für den Rest der Woche krank schreiben lassen?"

"Nein!", schüttelte er den Kopf. "Nein. Ich will die letzten Tage jetzt nicht noch fehlen..."

"Ok dann geh jetzt wieder in die Klasse und nach der Schule gehen wir auf Weihnachtsshoppingtour", grinste Will ihn an und küsste dann seine Stirn.

"Ok...", nickte der Jüngere zaghaft. Sie mussten ja ohnehin noch den Schmuck für Wohnung und Baum kaufen.

"Du gehst währenddessen aber wieder Heim, oder?"

Er wollte nicht das Will hier die ganze Zeit wartete.

"Ja ich geh wieder und hole dich dann bei Schulschluss ab", lächelte er ihn an. Zusammen gingen sie dann wieder nach draußen.

"Hab einen schönen Tag", küsste Will ihn kurz und ging dann zum Ausgang.

"Danke...", lächelte er schwach. Dann ging er  zurück in die Klasse und quälte sich durch den restlichen Unterricht.

Wie versprochen ging Will wieder zurück in die Wohnung. Trotz allem blieb er unruhig. Bald würden es eh alle erfahren. Heute Abend war noch eine Probe und morgen dann die letzte. Schließlich war Donnerstag Abend schon der Auftritt und Samstag Weihnachten.

Als es dann soweit war, ging er zurück zur Schule und wartete am Eingang auf Chris.

Dieser stand schon wartend dort und lächelte ihm entgegen.

"Bereit fürs Shopping?"

Will war unglaublich erleichtert Chris so lächelnd zu sehen. Deswegen hob er ihn kurz grinsend hoch und küsste ihn leicht. 

"Wuah!!" Überrascht lachte Chris auf. Was war denn jetzt los?

"Aber so was von! Und vergiss nicht du musst heute noch das Wichtelgeschenk kaufen", streckte er ihm die Zunge raus und ließ ihn dann wieder runter. 

"Jaja... Stress mich nicht. Vielleicht hat mein Wichtel auch einfach nichts verdient..", nickte er besserwisserisch.

Gemeinsam fuhren sie dann in die Innenstadt.
 

"Wir sollten in den Laden gehen, der alles hat, ok?"

Chris sah sich um. Er hatte ja keine Ahnung welcher dieser vielen Läden das beste Angebot hatte.

Will war bei Deko und Schmuck auch überfragt.

"Am besten wir gehen ins Einkaufszentrum, da finden wir alles", meinte er dann einfach und zog Chris in die Richtung.

"Ok?" 

Er ließ sich mitziehen und sah sich um. Als er das Erste entdeckte was ihm gefiel, stoppte er Will und zog ihn nun seinerseits in das Geschäft.

"Ok Kleiner, tob dich aus. Was brauchen wir an Schmuck?", lachte er und holte nur einen Korb. Aussuchen überließ er ganz Chris.

Nur um Will etwas  zu necken, steuerte er das bunteste an, was er finden konnte.

"Oh~ schau mal. Ist das nicht schön?", nahm er die Baumdeko in die Hand und sah Will ernst an.

"Ehm...bist du dir sicher das das in meiner kleinen Wohnung nicht etwas zu krass wird?", versuchte Will weiterhin zu lächeln, schluckte aber schwer.

"Was denn? Hast du etwa was an meinem Geschmack aus zusetzten?", fragte er weinerlich und drückte sich das Zeug an die Brust. Das Lachen konnte er kaum noch zurückhalten.

"Nein Nein gar nicht.. nur... ach wenn's dich glücklich macht, dann kauf's halt", gab er sich geschlagen. Nachdem was passiert war, würde er ihm heute wohl alles durchgehen lassen.

Chris verzog das Gesicht und begann zu lachen. Will war so süß.

"Ne besser nicht so was... Ist mir dann doch zu bunt." Vergnügt legte er es zur Seite, zwinkerte Will zu und drehte sich um, um weiter zu suchen.

Als Will merkte das er verarscht worden war, musste er auch grinsen.

"Na warte du, wenn wir nach Hause kommen", zog er ihn an sich und begann Chris einfach zu kitzeln. Mittlerweile kannte er ja alle Stellen.

"Wah!! Nicht", lachte dieser sofort auf und versuchte sich aus dem Griff zu winden. "Will~ loslassen", kicherte er vergnügt weiter.

"Tja das hast du davon wenn du mich verarschst", lachte Will ebenfalls, ließ ihn aber doch irgendwann wieder los.

Schnell schlüpfte Chris aus seiner Reichweite und suchte weiter. Nach 10 Minuten hatte er alles, was er für den Baum wollte, gefunden.

"So und jetzt noch etwas Deko für die Wohnung.. Aber ich glaub dafür müssen wir woanders hin.."

Will war froh das Chris nicht zu viel gekauft hatte. Bei seiner Aussage nickte er einfach stumm und folgte ihm in den nächsten Dekoladen. Das Einzige was er sich da holte war ein Mistelzweig. Damit konnte er Chris sicher gut verführen, dachte er sich.

"Also... Was nehm ich denn mal.." Nachdenklich stand er vor einem Regal und besah sich alles ganz genau. Hier dauerte es doppelt so lange, bis er mit seinem Fund zufrieden war und sie an die Kasse konnten.

"Sag mir bitte das du jetzt nicht zu viel Nippes und Figürchen gekauft hast", sah Will dann zu ihm.

"Ne keine Sorge.. So was ist auch nicht so sehr meines.. Nur ein paar Figuren und so was...", zuckte er mit den Schultern.

"Sehr gut. Na dann lass ich dich mal dein Geschenk suchen und geh was für May holen. Sie kommt uns nämlich um die Feiertage besuchen", grinste Will fröhlich.

"Wirklich? Oh je. Da muss ich mir noch was neues  zum Anziehen kaufen!!" Mit großen Augen sah er ihn an.

"Ach Quatsch brauchst du nicht. Ich lauf ja auch in normalen Sachen rum. Tante May ist da überhaupt nicht kleinlich, im Gegensatz zu meinen Eltern", lachte Will schnaubend.

"Mh.." Wills Eltern. Ja er hatte immer noch  keine Ahnung wer diese beiden Personen waren.

"Sie sagte sie würde uns beiden etwas von ihrer Lesereise mitbringen. Immerhin hab ich ihr ja schon von dir erzählt. Sie ist ganz neugierig auf dich", stupste er Chris an und bemerkte das der so in Gedanken war.

"Alles ok?"

"Mh? Oh echt? Du hast ihr von mir erzählt? Wow... Ich glaub jetzt bin ich irgendwie nervös..", lachte er auf.

"Brauchst du nicht. May ist die coolste Frau, die ich kenne. Na ja abgesehen von Maria natürlich", lachte er weiter.

"Ich bin gespannt", grinste nun auch Chris wieder und sie verließen das Einkaufszentrum.

"Also wo willst du's kaufen. Charlie mag es gern extravagant. Bei Ian reichen Kondome. Louis wollte neue Kopfhörer. Maria liebt Tee und passendes Gebäck und Ed reicht immer ein Gutschein für seinen Lieblingsladen, nur falls du Ideen brauchst", grinste Will ihn an.

Chris verdrehte die Augen. "Alles klar." Er steuerte also zuerst einen Musikladen an. Will war immer noch gespannt wen er gezogen hatte, aber er wollte sich auch überraschen lassen.

"Also ich bin gegenüber und kauf May was hübsches, wenn du mich brauchst", grinste Will ihn an und ging in den Laden gegenüber.

"Alles klar", grinste er und sah sich um. "Also~ was kaufe ich denn mal hübsches..."

Will war in einem Esoterikladen. May liebte Räucherstäbchen und die kaufte er ihr dort auch. Er freute sich wirklich bald seine Tante wieder zu sehen.

Chris stand nachdenklich vor Kopfhörern und entschied sich dann für Will neue Saiten und ein Plektrum zu kaufen und Gutscheine für Louis und Ed. Er musste aber noch etwas besonderes für ihn finden, das jetzige war ja nur fürs Wichteln. Schnell bezahlte er an der Kasse und wartete dann draußen auf seinen Freund.

Auch Will hatte schnell bezahlt und ging dann auf Chris zu.

"Und hast du alles für deinen Wichtel gefunden?" grinste er ihn an.§

"Na ja geht.. Lass mich weiter schauen..", erklärte er und ging in einen Teeladen.

"ok ich warte dann draußen. Bin gespannt was und für wen es was wird", rief er ihm zu und lehnte isch draußen an die Wand.

Chris streckte ihm die Zunge raus und sah sich um. Er fand etwas niedliches mit Tasse und entschied sich dafür. Dann trat er wieder zu Will.

"Ok wohin als nächstes?", fragte er grinsend und nahm Chris Hand.

"Willst du eigentlich auch etwas für deine Eltern und Schwester kaufen?"

"Na ja bei was extravagantem musst du mir schon helfen...", legte er den Kopf schief und schüttelte ihn dann. "Nein. Diesbezüglich hab ich kein Weihnachten dieses Jahr... Da müssen sie durch.."

"Kaufst du jetzt echt für jeden von uns was? Das musst du doch nicht", wuschelte er durch seine Haare.

"Bist du dir sicher? Nicht das du es später noch bereust."

"Ach was.. Das wird schon und jetzt zeig mir was..." 

Will war nun sehr versucht in einen Sexshop zu gehen, ließ es aber. Stattdessen ging er mit Chris in einen Süßigkeitenladen.

"Die machen hier ihr Zeug noch alles selbst und da kommen teilweise die verrücktesten Sorten raus. Und Charlie liebt süßes wie du", grinste Will breit.

"Cool!" Seine Augen begannen zu strahlen. Er ging begeistert los und konnte sich gar nicht entscheiden. Will sah dem ganzen nur schmunzelnd zu. Ja er kannte eben ein paar Geheimtipps, hier in London.

Chris ließ sich sehr viel Zeit und entschied sich am Ende für besondere Gummibärchen. Da der Rocker aber genau sah, wie sehr Chris auch was von den süßen Sachen wollte, kaufte er ihm auch ein paar kunterbunte Dinger.

"So brauchte ich jetzt noch etwas?", fragte er sich, als sie wieder raus traten.

"Die Kondome für Ian", meinte Will trocken.

"Ja... Aber welche Größe?"

"Meine müsste es sein, wenn ich mich recht erinnere. Ja, ich hatte auch mal ihn beim Wichteln gehabt", grinste Will breit und ging dann mit Chris in den nächsten Drogerieladen.

"Ehrlich jetzt? Aber ihr habt nicht irgendwann mal einen Penisvergleich gemacht, ...oder?"

"Nein, ich hab Charlie einfach gefragt was sie benutzen. Lag daran, weil er mir im Jahr davor auch welche geschenkt hatte und mittlerweile ist es so ein Running gag bei uns. Wer immer Ian hat, schenkt ihm Kondome", schüttelte er grinsend den Kopf.

"Verstehe..", lachte Chris leicht.

"Obwohl ich nicht weiß, ob Charlie und Ian die überhaupt noch benutzen", zuckte er mit den Schultern.

"Sie sind schon ziemlich lange zusammen, nicht wahr?" Irgendwie beneidenswert..

"Ja schon fast solang wies die Band gibt", lächelte Will.

"Die beiden treten noch vor den Traualtar", witzelte er rum und stand dann vor dem Kondomregal. Dort holte er die richtigen für Ian, überlegte aber noch. Sollte er vielleicht auch für sich und Chris schon etwas kaufen?

"Und? Hast du was gefunden?", trat Chris zu ihm. Er hatte sich noch etwas im Laden umgesehen, doch das ganze Weihnachtszeug erschlug ihn beinahe.

"Ehm äh...ja hier das sind die richtigen", drückte er Chris die Kondome in de Hand.

"Danke...", nahm er die und sah zu Will auf.

"Sag mal meinst du wir sollen...oder ist das noch zu früh...oder nur um sicher zu gehen...?", druckste Will etwas herum und deutete auf die Gleitgele, Kondome und Ringe.

"Mh.. Naja ich denke es ist schon nicht schlecht was zu haben, anstatt dann in die Röhre zu gucken, wenn wir geil sind...", meinte er nachdenklich. Auch wenn er der Meinung war, dass sie doch so schnell nicht miteinander schlafen oder irgendwas anderes miteinander ... treiben würden, oder?

"Ja, das denk ich auch. Ich will nicht, das du denkst, das ich das jetzt kaufe, weil ich dich am Wochenende durchnageln will. Wir können es auch später kaufen wenn du willst", meinte Will sofort. Auf keinen Fall sollte Chris denken, dass er nur das eine wollte.

"Bei Gott keine Sorge." Er lachte. "Das denke ich nicht. Immerhin bin ich doch der 'erfahrene Schwule'. Mach dir da nicht immer solche Sorgen.. Nicht schon wieder...", lächelte er beruhigend.

"Sorry ist eben alles neu und ich kann's einfach nicht abschalten", zog er Chris an sich und küsste ihn vorsichtig. Sofort erwiderte Chris und legte seine Arme um ihn.

"Aber gut dann just to be sure", nahm er auch ein paar Kondome für sich und Gleitgel mit.

"Genau. Gehen wir dann bezahlen?"

"Ja", grinste Will und lief nach vorne. Dort bezahlten sie alles und verließen die Drogerie wieder.

"Ok hast du alles oder sollen wir noch wohin?"

"Ich glaub jetzt können wir nach Hause...", nickte er leicht.

"Ok dann los. Ich finde auch wir sind heute genug rum gelaufen", lachte er und sie fuhren mit den Armen voller Tüten wieder nach Hause. Immerhin konnte Will sich so das Bizepstraining sparen.

Chris stellte seine Taschen ab und ließ sich dann seufzend aufs Sofa fallen.

"Oh ja~ Endlich wieder sitzen..." Will fiel gleich daneben.

"Verdammt wie viel ist in diesen Tüten Chris?", seufzte er und legte seinen Kopf in den Nacken.

"Keine Ahnung...", kicherte er und rollte sich auf Will. "Aber jetzt haben wir es ja geschafft."

"ja ein Glück", lächelte er Chris an.

"Willst du gleich mit dem Schmücken anfangen?"

"Nur eine kurze Pause, dann ja.. Was machst du in der Zeit?"

"Ach ich darf nicht mitmachen?", grinste er ihn an.

"Wolltest du etwa? Ich dachte das wäre nicht so deines?"

"Wohnung nein, aber den Baum schmücken schon etwas", nickte er und schlang die Arme um Chris.

"Ah ok. Dann spiel mir doch irgendwas auf May vor während ich die Wohnung schmücke und den Baum machen wir dann zusammen.

"Ok irgendeinen Weihnachtslied das du willst. Nur damit ich auch meinen Kuss bekomme", grinste Will breit.

"Welches Lied ist mir egal", küsste er ihn. "Aber den bekommst du wann du willst.."

"Super Deal", küsste er Chris ebenso zurück. Dann wartete er bis dieser aufstand, bevor auch er es tat und May aus seinem Zimmer holte. Auf ihr stimmte er dann 'Have yourself a Merry little Christmas' an.

Chris erhob sich und suchte seine Sachen zusammen. Dann begann er mit dem Dekorieren der Wohnung.
 

Have yourself a merry little Christmas

Let your heart be light

From now on

Our troubles will be out of sight
 

Have yourself a merry little Christmas

Make the yuletide gay

From now on

Our troubles will be miles away
 

Here we are as in olden days

Happy golden days of yore

Faithful friends who are dear to us

Gather near to us, once more
 

Through the years

We all will be together

If the fates allow

Hang a shining star

Upon the highest bough

And have yourself

A merry little christmas right now
 

Have yourself a

A merry little christmas now
 

Faithful friends who are dear to us

Gather near to us, once more
 

Through the years

We all will be together

If the fates allow

So hang a shining star

Upon the highest bough

A merry little christmas now
 

Will saß gemütlich auf der Couch und sah ihm dabei zu.

Chris summte leicht mit und war schneller als erwartet fertig. Dann holte er die Sachen für den Baum.

"Bereit?"

"Wow ich erkenn die Wohnung ja kaum wieder", stand Will auf und ging überall durch. Sogar vor seinem Zimmer hatte Chris nicht halt gemacht und ein klein wenig was gemacht. Girlanden, Schneekugeln, Plastikgeschenke und sogar einen Stoffweihnachtsmann fand er.

"Naja.. So viel ist es doch gar nicht...", lachte Chris auf.

"Ich fühl mich schon richtig festlich", lachte er und ging dann zum Baum.

"Ok sag an wofür du schon mal ne Steckdose brachst, ich hol den Mehrfachstecker."

"Na wir haben ja nur eine kleine Lichterkette. Das reicht doch. Ich will dich jetzt auch nicht erschlagen."

"Trotzdem ist die nächste Steckdose zu weit vom Baum weg", kam er mit dem Kabel wieder und deutete an der Wand entlang. Dann wurden alle möglichen Kugeln, Girlanden und ein Stern ausgepackt.

"Machst du Musik an?", sah er zu Will und begann die Kette um den Baum zu wickeln.

"Jawoll Chef", lachte er und machte das Radio an, ehe er Chris half. Das hatte er schon als Kind gerne gemacht. Doch das letzte Mal war so lange her.

Er streckte ihm wieder die Zunge raus und stach sich ab und zu an den festen Nadeln. Doch das gehörte nun mal dazu.

"Der Baum ist toll aber echt fies", witzelte Will und sang das was im Radio lief immer mit. Zum Schluss gab er Chris dann den Stern.

"Bitte sehr es soll deine Ehre sein", lächelte er ihn an.

"Sehr freundlich der Herr", lachte er, nahm das Teil  und steckte es oben drauf. Zum Glück war der Baum nicht allzu groß.

"Ah. Perfekt!" 

Auch Will betrachtete ihn sich, ehe er Chris dann an sich zog.

"Ja es ist alles perfekt", hob er den Mistelzweig über sie und küsste Chris dann wieder.

Erstaunt folgte Chris Wills Arm und begann dann zu lachen.

"Ehrlich jetzt? Sowas gehört aber eigentlich an die Decke gehängt.."

"Ach Pfft", winkte Will ab.

"Ich benutz ihn erst mal hier und häng ihn dann auf", grinste er breit und und küsste Chris etwas fester.

Grinsend erwiderte dieser wieder und schlang seine Arme um ihn. Will nahm ihn dann einfach auf seine Arme und trug ihn zur Couch.

"Verdammt und das kann ich die ganzen Ferien machen wenn ich will", grinste er immer breiter und küsste Chris dann weiter.

Dieser konnte nicht anders, als lachend zu erwidern. Das stimmte und er freute sich auch schon sehr darauf!

Konzert bei Rosi

Der Rest der Woche verlief besser. Natürlich blieb bei der Probe am Abend Chris Nase nicht unbemerkt. Charlie hatte ihn sofort geknuddelt und auch Louis und Maria haben ihn besorgt in den Arm genommen. Doch was am meisten überraschte war das Ian und sogar Eddy ihn umarmten. Natürlich waren alle sauer auf die Kerle gewesen und wollten blutige Rache. Will hatte sie dann damit beruhigt, das er es gemeldet hatte und sie ihre Strafe bekommen würden. Schließlich steckten sie alle Energie, die sie aus der Wut schöpften in die Proben und klangen wirklich gut zum Schluss. Chris hatte sogar den einen Satz, den er Solo singen sollte drauf. 

Schließlich war Donnerstag Abend. Maria hatte natürlich schon alles organisiert und die Bastards bauten nur noch ihre Instrumente auf. Rosis Pub war natürlich Weihnachtlich geschmückt und die üblichen Stammgäste saßen an ihren Plätzen. An diesem Tag kamen eigentlich selten Neulinge dazu. Will verteilte gerade ein kleines Accessoire für sie alle. Eine schwarze Weihnachtsmütze, die er auch Chris auf den Kopf setzte. Seine Nase war dank der Salbe und Pflege von Will schon viel besser geworden. Allerdings hatten sie noch niemanden öffentlich gesagt, das sie zusammen waren.

"Muss ich echt dieses.. Teil tragen?" Chris tippte an den Stoff. Diese Mütze war mehr als albern und wieder erkennen musste man ihn doch bei Gott nicht.

"Ach komm schon, Kleiner. Wir tragen sie doch alle", stupste Will ihn an.

"Genau und du siehst damit echt sweet aus. Will frisst dir damit sicher aus der Hand", flüsterte Charlie ihm ins Ohr. Chris grinste und schubste den Anderen leicht.

"Spinner."

"Ok Jungs wenn ihr dann soweit seid, der Laden gehört uns", kam Maria zu allen.

"Los rocken wir das Haus!", rief Louis und alle waren direkt in guter Stimmung. Will gab Chris noch seine Zigaretten.

"Und wer gibt mir heute meinen Kuss?"

Chris verdrehte die Augen. Das Schauspiel konnte er haben. Er ging Wortlos zu Will, schlang einen Arm um dessen Nacken und verpasste ihm einen Megakuss auf die Wange.

"Das hast du davon", grinste er frech und ließ ihn wieder los.

Natürlich starrten die Anderen schon, sagten aber nichts. Will fing nur an zu lachen.

"Let's Rock", grinste er und alle gingen auf die Kleine Bühne.

"Guten Abend, meine Damen und Herren liebe Stammgäste von Rosis Pub. Auch dieses Jahr möchten die No named Bastards, Sie wieder rockig auf die Festtage einstimmen. Und natürlich ist es wie immer unser Weihnachtsgeschenk für unsere allerliebste Rosalin", lächelte Will zu ihr und sie lachte verlegen. Dann rief die ganze Band 'We love Rosi'. Darauf zählte Louis an und schon begann das Rock Weihnachtskonzert.
 

Nach einer halben Stunde machten sie Pause, zwar spielten sie hauptsächlich die neu gelernten Lieder, doch die Menge war so dabei, das sie ihren Auftritt spontan verlängerten und auch andere Lieder spielten.

Chris ließ sich schwer auf einen der Hocker fallen, die an der Bar standen und schnappte sich ein Glas. Schnell trank er es auf Ex aus.

"Oh Mann immer dasselbe", lachte Will und trank ebenfalls Wasser.

"Ja aber ich denke nur noch ein oder zwei Songs und dann ist Schluss", meinte Maria und alle nickten geschlossen. Natürlich machte es Spaß, aber es war auch wirklich anstrengend.

"Trink so viel ihr wollt, eure Drinks gehen heute Abend alle aufs Haus", lächelte Rosi sie an und das war ja auch irgendwie das Ziel der Aktion gewesen. Alle bedankten sich und waren mehr als gut drauf.

"So ich verschwinde mal kurz", lief Will Richtung Toilette. So bemerkte er nicht das eine bekannte Gestalt, bereits angetrunken mit zwei Ladies in den Armen in die Bar kam.

"Brauchst du Hilfe, Will?", scherzte Chris und lachte dann los. 

Als er sich zu den Anderen umdrehte, verschluckte er sich heftig und wischte sich über den Mund.

"Kacke...", keuchte er leicht. Was machte er denn hier!!!?

Auf Chris Reaktion klopfte Louis ihm auf den Rücken.

"Alles ok?", fragte er und sah dann auf. Toma stolzierte rein, als wäre er der King und es dauerte nicht lange, bis er die Band sah. Sie waren auch stets schwer zu übersehen.

"Na sieh mal einer an, wenn das nicht die Bastarde sind", grinste er breit und die beiden Girls kicherten. Louis baute sich ziemlich schnell vor Chris auf. Maria war neben ihm und Ian bei Charlie. Ed verzog sich unauffällig Richtung Toilette.

"Was machst du hier Toma?", trat er hinter Louis hervor und legte dem beruhigend eine Hand auf die Schulter.

"Was denn, darf ich jetzt nicht mehr in ein Pub gehen und es mir gut gehen lassen?", sah er Chris etwas provozierend an. Noch immer hatte er keine Ahnung was seine Kameraden mit Chris gemacht hatten. Doch sein Stolz hatte durch Chris noch immer Kratzer, die ihn mit Alkohol erst recht ungemütlich machten.

"Du weißt aber genau, dass das der Pub der Bastards ist, also.. such die was eigenes.."

"Seit wann können sogenannte 'Bands' Pubs für sich beanspruchen", hob er belustigt eine Braue. 

"Wenn ich hier mit diesen zwei Hübschen was trinken will, werde ich das tun. Nur weil du mich nicht wolltest und es jetzt bedauerst Chris... aber wenn du nett bist, können wirs gerne nochmal versuchen", kam er ein Stück näher.

"Klar.. kannst du machen was du willst und nein. Ganz sicher will ich es nicht noch mal versuchen!!" Wie kam der Kerl nur darauf!?

"Wenn du unbedingt hier bleiben willst, geh halt in ne andere Ecke..."
 

Will wusch sich inzwischen die Hände, als Ed zu ihm kam.

"Dieser Toma ist draußen im Pub Will, sieht nach Ärger aus", meinte er ruhig zum Bandleader. Will sah ihn an und spannte die Muskeln an. Dann ging er einfach an ihm vorbei nach draußen.

Chris sah Will natürlich sofort und auch dessen Blick, sofort ging er zu diesem.

"Will! Du bleibst weg von ihm..Bitte.."

Will sah ihn an und dann wieder zu Toma und grade als er sich wegdrehen wollte, kam der allerdings auf ihn zu.

"Ah da ist ja unser Möchtegern Rocker und ich dachte schon, du hättest dich hinter deinem Halbaffen hier versteckt", deutete Toma lachend auf Louis. Will bedeute dem und allen anderen noch Ruhe zu bewahren. 

Chris seufzte leise und drehte sich zu diesem um. Wieso konnte er es nicht einfach lassen?

Mittlerweile wurden immer mehr Gäste auf sie aufmerksam.

"Was willst du hier Toma?", fragte er beinah zu ruhig.

"Nur ein bisschen Spaß haben und Chris zeigen, was er verpasst", grinste Toma breit.

"Ich verpasse gar nichts Toma!", schoss Chris sofort zurück. "Du bist betrunken und wirst später alles bereuen. Alles was du jetzt sagst oder tust!"

"Chris wie wärs, wenn du mal die Männer reden lässt un da zu deiner Freundin gehst", deutete er nicht etwa auf Maria sondern auf Charlie. Der lief vor Wut rot an. Will stellte sich leicht vor Chris, doch noch bevor er etwas sagen konnte, machte Toma wieder seine Klappe auf.

"Oh ich verstehe. Also hast du dir jetzt den Rocker geangelt. Und besorgt ders dir gut, Chris? Sein Mund ist ein Traum nich William und seine Zunge, manchmal träum ich noch von seinem willigen Gesichtsausdruck", trieb Toma das ganze bis auf die Spitze. Sprachlos und etwas beschämt sah Chris kurz zu Boden. Wieso sagte Toma das alles? Hasste er ihn doch so sehr?

Einen Moment lang herrschte Stille dann nickte Will Louis und Ed zu. Die schnappten sich beide jeweils einen Arm von Toma und klemmten ihn etwas ungemütlich ein.

"Was zum... Hey!?", sah dieser die beiden erschrocken an.

"Hey Toma weißt du noch, was ich dir bei unserer ersten Begegnung gesagt hab? Ich hab gesagt, dass es mir scheiß egal ist, wenn du mich beleidigst, aber niemand beleidigt meine Familie", zack kam der erste Schlag. Tomas Kopf ruckte nach rechts.

"Und ich hab dir noch was gesagt! Wenn du Chris weh tust, tu ich dir weh", blieb er weiterhin ruhig, als er auch schon den zweiten Schlag folgen ließ. Dann machte er einen Schritt zurück. Aber das Ganze war noch nicht vorbei.

"Ist das alles!", rief Toma mit blutender Nase, da kam Maria zu ihm.

"Er hat wegen dir geweint", knurrte sie und trat Toma dann voll in die Eier.

"Oh Fuck", knickte der darauf doch sehr ein. Dann stellte sich Charlie vor ihn.

"Er hat sich wegen dir miserabel gefühlt und ich bin ein Kerl", verpasste der ihm mit der flachen Hand eine. Dann nahm Ian grinsend einen Filzstift und schrieb auf Tomas Stirn 'Fuckhole'.

"Niemand legt sich mit den Bastards an", sah Will ihn dann noch vernichtend an. Die Mädchen, die mit Toma gekommen waren, hatten sich längst verzogen. Hilfe suchend sah er zur Ladenbesitzerin, so was konnte man doch nicht durchgehen lassen.

"Du hast Hausverbot, Junge", sagte die nur trocken und alle jubelten, als Ed und Louis Toma dann nach draußen beförderten.

"Liebe Gäste wir entschuldigen uns für diese Unannehmlichkeiten. Die nächste Runde geht darum auf die Band!", rief Will woraufhin alle jubelten. Erst dann drehte er sich wieder zu Chris.

Dieser stand nur fassungslos da. Was hatten sie da nur getan? Er freute sich das sie ihn beschützten, aber das? Er wusste nicht, ob er das in Ordnung fand.

Stumm schüttelte er den Kopf und ging zur Toilette. Er brauchte Ruhe zum Nachdenken.

"Chris!", rief Will und wollte ihm nach doch Charlie hielt ihn auf.

"Lass mich mal", sagte er sanft und lief Chris dann nach. Auf der Toilette lehnte er sich am Waschbecken neben ihn. Der Jüngere sah nur kurz auf.

"Alle sagen immer sie wollen einen Kerl, der sie beschützt und sich für einen prügelt. So wie früher. Der Gentleman verteidigt die Ehre seiner Angebeteten im Faustkampf", fing er an und sah dann zu Chris. Dieser lauschte den Worten des Weißhaarigen.

"Denk nicht das wir eine Gang sind die sich gerne prügelt. Will sieht das eigentlich gar nicht gerne, weil das ein schlechtes Licht auf die Band wirft... Aber Toma ist zu weit gegangen. Und es hätten viel mehr Schläge sein können. Bitte Chris nimm es ihm nicht übel", redete Charlie sanft auf ihn ein und lächelte dann versöhnlich.

"Ach Charlie.... ich bin euch schon dankbar, so ist das nicht... Aber ich.. halte einfach nichts von Gewalt. Deswegen wollt ich ja auch nicht sagen wer es war, aber Will hat sich nun mal so sehr eingesetzt..." 

"Hat Will die etwa auch verprügelt?", sah Charlie ihn mit großen Augen an. 

Er seufzte abermals. 

"Ich kann mir nicht mal vorstellen, das Toma das eben so böse gemeint hat.. Er.. war eben angetrunken..", zuckte er hilflos mit den Schultern.

"Chris es ging nicht nur um das was er heute getan hat, sondern das er dich schon die ganze Zeit mies behandelt hat und dir wehgetan hat und dich von uns fernhalten wollte", stellte sich Charlie nun ihm gegenüber.

"Naja.. das stimmt schon irgendwie...", gab er langsam zu.

"Da ist es irgendwann in uns hochgekocht. Aber jetzt komm wieder mit raus. Ich wette, Will fühlt sich schon schlecht", nickte er auffordernd zur Tür.

"Ok.. Warte noch kurz..."

Wenn er schon mal hier war konnte er auch gerade pinkeln. Danach wusch er sich die Hände und ging mit Charlie wieder  zu den Anderen.

Will war in dieser Zeit nervös auf und ab gelaufen. Er fühlte sich schuldig, aber dennoch dachte er auch, das er das richtige getan hat. Als Chris mit Charlie dann wiederkam, nahm er ihn erst mal einfach in den Arm.

"Ich kann mich nicht dafür entschuldigen ihm eine verpasst zu haben Chris, aber ich hätte es auch besser gefunden, hätten wirs anders regeln kennen", sagte er leise.

Der Jüngere sah zu ihm auf und schüttelte den Kopf.

"Nein.. Entschuldige dich nicht.. ich.. weiß ja das du es nur gut gemeint hast.. Ich... war nur gerade vielleicht etwas überfordert..."

Will nickte nur und atmete dann nochmal durch.

"Ok weißt du was, ich werde dich jetzt wieder aufmuntern und das auf meine übliche Art", grinste Will ihn dann an und schwang sich auf die Bühne.

"Meine Damen und Herren, entschuldigen Sie das ganze hier. Und noch mehr das der nächste Song kein Weihnachtssong mehr ist, aber ich muss einen mir unglaublich wichtigen Menschen jetzt aufmuntern und sagen wie toll er ist. Jungs einfach einsteigen wenn passt", grinste er und begann dann anzuspielen. Es war 'I believe in you'.

Chris begann zu lachen und sang dann leise mit. Will war doch einfach unglaublich. Er trat ganz nach vorne und sah zu Will auf. Gerade jetzt konnte ihn jeder Fragen wie es zwischen ihnen stand und er würde ihnen die ungeschminkte Wahrheit sagen. Diesmal war es auch weniger Rock sondern er versuchte es fröhlicher so wie Michael Bublé zu singen.
 


 

Time goes by

 And I've been holding everything inside

 But now I've got nothing left to hide

 When I'm with you, oh, you

 

Wills Blick war steht auf Chris. Maria und Charlie klatschten im Hintergrund mit. Louis war der Erste, der sich ans Schlagzeug machte. Dann ging auch Ed nach der ersten Strophe grinsend an sein Bass. Ian umarmte noch Charlie und schaukelte mit ihm im ersten Augenblick etwas.
 

 But I can see

 How strong a man I'm gonna have to be

 To do for you what comes so naturally

 It's in the way you move
 

 And all I want

 Is a chance to prove

 Show all I can do
 

 I believe in starting over

 I can see that your heart is true

 I believe in good things coming back to you

 You're the light that lifts me higher

 So bright, you guide me through

 I believe in you
 

 And I don't mind

 If you want to hold onto me tight

 You don't have to sleep alone tonight

 If you don't want to
 

 And all I want

 Is to know you're near

 You're all I need here
 

 I believe in starting over

 I can see that your heart is true

 I believe in good things coming back to you

 You're the light that lifts me higher

 So bright, you guide me through

 I believe in you
 

Doch nach dieser Strophe ging Will von der Bühne, gab Ian die Gitarre, der weiterspielte und stellte sich direkt vor Chris.Mit großen Augen sah dieser ihn an.

 Alle anderen gingen wieder auf die Bühne und sagen ein bisschen Background. Doch Will legte einen Arm um Chris Hüfte, fing leicht an mit ihm zu tanzen und sang ihm den Rest direkt vor. Chris starrte ihn quasi an. Will tat das jetzt nicht wirklich, oder?
 

 I know that there are times

 Where you feel worthless

 Like all the love you get

 You don't deserve it

 Sometimes I feel my faith is just a burden

 On you, you, you
 

Da gab er Chris einen Handkuss und hielt diese auch weiter fest. Zeigte bei jedem 'you' auf ihn und sah ihm dabei tief in die Augen. Sofort entflammten Chris Wangen und er sah sich verlegen um.
 

 I believe in starting over

 I can see that your heart is true

 I believe in love

 You give me reason to

 You're the light that lifts me higher

 So high up in the sky

 I, I think we're gonna fly
 

Bei love zwinkerte er ihm zu und strich dann über seine Wange. Doch als es dann zum Schluss wieder lauter wurde, reckte er den Kopf nach oben, als würde Will es allen zu rufen wollen. Bei der letzten Strophe lief er zu den Leuten und animierte sie dazu mit zu klatschen und alle taten es fröhlich. Besonders Rosi. Dann blieb er wieder vor Chris stehen drehte ihn unter seinem Arm durch und strahlte ihn an. Der Jüngere konnte nicht anders als grinsen und tanzte etwas mit. Auch er strahlte Will an.
 

 I believe in starting over

 I can see that your heart is true

 I believe in love

 You give me reason to

 You're the light that lifts me higher

 So bright, you guide me through

 I believe in you

 I believe in you

 I believe in you

 You guide me through

 I believe in you 
 

Beim letzten leisen Satz sah Will Chris dann nochmal an und als die Melody vorbei war, senkte er das Mikro, zog Chris an sich und küsste ihn grinsend. Die Band grölte, pfiff und applaudierte, genauso wie die anderen Gäste schließlich.

Perplex schlang Chris seine Arme um ihn und erwiderte den Kuss. Will war unmöglich! Aber das fand er großartig.

Jetzt ist es raus

Will wünschte, dieser perfekte Moment hätte ewig gedauert. Doch leider musste sich er irgendwann wieder von Chris lösen.

"Du weißt ja ich liebe große Auftritte. Aber ich hoffe, es war ok die Katze so aus dem Sack zu lassen", flüsterte er Chris ins Ohr.

"Ja das war es. Mir ging es gerade nicht anders..", küsste er ihn nochmal und ließ ihn dann los. "Ab mit dir zurück auf die Bühne", lachte er dann vergnügt. Will grinste breit und zog Chris mit rauf. Diesem schnürte der Hals zu. Was sollte denn das jetzt!? Was hatte Will noch vor!?

"Danke, das Sie uns zu gehört haben und ich hoffe Sie haben den Abend und die Show genossen. Wir sind die No named Bastards und wünschen Ihnen noch fröhliche Weihnachten", riefen zum Schluss alle und verbeugten sich. Es gab nochmal Applaus, bevor sich die sieben an ihren Stammtisch in der Ecke verzogen. Erleichtert drückte Chris sich in eine der Ecke und versuchte sein Herz zu beruhigen. Er hatte eben mit allem gerechnet, doch zum Glück hatten sie sich nur noch verabschiedet.

Dort kam sofort Rosi lächeln an mit einer Runde Glühwein nach deutschem Rezept.

"Ich hab immer gewusst, das Chris dich noch kriegt", stupste sie Will an und ging dann wieder. Die Blicke der Anderen waren ebenfalls deutlich zu spüren.

Chris grinste leicht über Wills Gesicht und sah zu den Anderen. Sollten sie doch endlich ihren Mund aufmachen! Charlie platzte schließlich als erster.

"Also wie lange haltet ihr das schon vor uns geheim? So was ist echt nicht nett! Etwa schon seid dem Kuss bei der Probe? Ich hab gesagt, das hat mehr zu bedeuten...", plapperte Charlie wild drauf los bis Ian ihm dem Mund zuhielt.

"Darling wenn nur du redest, können sie dir deine Fragen nicht beantworten", meinte er lachend und Charlie wurde etwas rot.

"Ach was. Lass deinen Schatz mal", lachte Maria und grinste Will und Chris dann an. "Also. Gleiche Frage wie Charlie. Wie lange geht das schon?"

Auch Ed und Louis sahen sie neugierig an, wobei letzterer es sich schon denken konnte.

"Ja also es hat schon irgendwie mit dem Kuss angefangen, auch wenn ich Chris schon vorher mal gefragt habe. Wie lange genau... also so richtig seit einer Woche oder?", sah Will fragend zu Chris.

"Ja das kommt hin", nickte er und sah wieder  zu Ian, der Charlie noch immer festhielt.

"Maria wenn ich den reden lasse, wird der gar nicht mehr aufhören", grinste Ian breit und Charlie boxe ihm in die Seite.

"Jetzt haben wir schon zwei Homo-Pärchen echt nice", war alles was Ed dazu sagte und hielt Chris die Faust hin.Perplex hob dieser auch seine Faust und sie klopften gegeneinander. Das war sein erster fester Kontakt mit Ed. Wunder wurden wahr!

"Oh Mann. Ich freu mich so für euch! Darauf warten wir seit eurem ersten Kuss, beim Konzert damals!", klatschte Charlie fröhlich in die Hände.

"Ach Maria dabei fällt mir ein, ich hab gewonnen", hielt Louis seine Hand zu Marie die ihm Augen verdrehend 5 Pfund gab.

"Wie jetzt? Ihr habt echt gewettet?", sah Chris sie fassungslos an.

"Es war euch schon seit Monaten anzusehen und Will hat immer wieder, mal betrunken, mal nüchtern gefragt, was er tun sollte. Also haben Louis und ich gewettet. Er sagte ihr kommt vor Silvester zusammen und ich sagte, das ihr das nicht vor nächstem Jahr schafft. Louis hatte wohl mehr vertrauen in euch", zuckte sie mit den Achseln.

"Meine Herren.." ungläubig sah er sie an. "Ihr seit ja echt unmöglich." Dann lachte er aber und lehnte sich an Will. Der legte automatisch seinen Arm um ihn.

"Aber du hättest dir Will mal anhören müssen. 'Maria ich will Chris immer wieder küssen, aber er hat Toma. Was soll ich nur tun, er ist mir doch so wichtig bla bla bla' ", verdrehte sie erneut die Augen und lachte dann.

"Maria!", fuhr Will sie dann an, weil ihm das ganze doch sehr peinlich war.

Chris klappte der Mund auf. "Ehrlich!? Das hat er echt gemacht? Wahnsinn..", lachte er dann leicht. Will verschränkte grummelnd die Arme. Dann hatte er sich eben Rat gesucht, na und?

"Aw nicht schmollen..", küsste Chris seine Wange. 

Auch Charlie begann ihn laut lachen und auch Ian konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.

"Du hältst lieber die Klappe Ian sonst erzähle ich Charlie was du peinliches gemacht hast."

"Oh!! Das will ich jetzt aber doch wissen. Lach ruhig weiter, Ian!", grinste Chris nun verdammt neugierig. Und auch Charlie wurde hellhörig.

"Wag es nicht Will!", drohte Ian, doch der machte trotzdem seinen Mund auf.

"Ian hat damals mindestens eine Stunde vor mir geübt wie er Charlie seine Liebe gesteht, weil er so unsicher war", streckte er ihm die Zunge raus.

"Aww~" Angetan sahen Charlie und Chris ihn an. "Nein ist das süß.."

Ed verdrehte die Augen und Maria kicherte.

"Irgendwie war das klar, oder?" spottete Louis. "Der große Ian.. jaja.."

"Halt die Klappe Großmaul! Du hast mal versucht ein Mädel klar zu machen, in dem du behauptest hast, du seist der Leadsänger. Und als sie dann wollte, das du ihr vorsingst, hast du dich bis auf die Knochen blamiert", blaffte Ian ihn dann an, worauf Will dann lachte. Die beiden großen Kerle standen nun mit roten Wangen da. Doch Charlie küsste Ians Wangen.

"Jetzt liebe ich dich noch mehr", lächelte er breit und Ian küsste ihn.

"Jungs bleibt ruhig.." Maria erhob die Hände. "Jetzt wissen wir ja wie das war. Lassen wir es gut sein.." Bevor die Gefühle noch zu hoch kochten.

"Ist ja gut. Ich bin still", lehnte Louis sich zurück und trank etwas.

"Ok ok", stimmte auch Will dem zu.

"Dann würde ich sagen, stoßen wir mal an. Auf einen schönen Abend", hob Will seine Tasse.

"Nein auf unser neues Pärchen in der Familie", grinste Maria und alle stimmten zu.

So klirrten die Tassen zusammen und es wurde kräftig getrunken.
 

Nach einer Weile spielt Charlie dann mit seinen Fingern.

"Kann ich euch...was fragen?", kam es dann vorsichtig von ihm und alle in der Runde sahen zu ihm, besonders Ian.

"Ich weiß, ich benehm mich manchmal weiblicher und ich bin schwul da ist das eben manchmal so. Aber ich bin doch kein Mäuschen oder? Weil der Typ das ja meinte und...ich benehm mich doch trotzdem wie ein Kerl oder?"

"Ach Charlie. Vergiss was der Blödmann gesagt hat", legte Maria ihre Hände auf seine Schultern.

"Genau! Du bist und bleibst ein Kerl, Charlie..", nickte auch Chris. "Toma was betrunken. Er wusste gar nicht, was er da sagte.. Er..." Chris verstummte. Er wollte Toma hier nicht so in Schutz nehmen. Das war auch gut, denn Will sah bereits etwas verstimmt aus und räusperte sich.

"Aus dem Mund dieses Kerls kommt nur Müll. Du solltest nichts darauf geben", sagte er nur und Charlie nickte auf die lieben Worte seiner Freunde. Dann aber nahm Ian ihn einfach auf den Schoß und hielt sein Gesicht fest.

"Charles jetzt sieh mich mal an. Du bist süß und du benimmst dich auch gerne so. Du trägst manchmal Kajal und Nagelack..Wie wir alle manchmal. Du brauchst ewig im Bad und zickst auch gerne rum. Du magst auch mal rosa und deine Stimme kommt manchmal schon hoch. Du bist eben so und hast eine weibliche Seite. Aber du hast eine starke weiche Brust und du hast teilweise ein sehr grobes Mundwerk. Du verteidigst wer dir wichtig ist und kratzt dich genauso am Sack wie alle Kerle hier im Raum. Natürlich bist du ein Kerl. Denn in ne Frau hätte ich mich nicht verliebt und jetzt sei nicht mehr unsicher, ok?", lächelte Ian ihn liebend an, Charlie nickte und küsste ihn dann einfach. Mit einem Handzeichen bedeutete Ian den Anderen jedoch, das er nicht einen Ton dazu hören wollte.

Maria fand es unglaublich niedlich und biss sich auf die Lippen. Chris grinste wie ein Honigkuchenpferd. Das war ja mal eine Liebeserklärung. Er sah kurz zu Will und fragte sich wann sie sich ihre Liebe gestehen würden, immerhin war davon noch nicht direkt ein Wort gefallen.

"Ich hol noch ne Runde..", brach Louis das Schweigen und stand auf, um an die Bar zu gehen.

"You're my perfect Man", grinste Charlie Ian dann glücklich an und wischte sich schnell über die Augen.

"And you're mine", lächelte Ian ebenfalls.

"Ihr seit echt süßer wie Zucker", lächelte Maria sie an.

"Wissen wir. Und selbst Will und Chris können da noch lange nicht mithalten", streckte Charlie ihnen die Zunge raus und Will lachte.

"Heißt das, ich werde bald von dir mit Fragen bombardiert, wie was geht?", grinste Ian Will höhnisch an und der räusperte sich nur. Ja das könnte tatsächlich passieren, dachte er sich.

"Hey für was hat er denn mich. Wir bekommen das schon hin..", erklärte Chris und haute Will auf die Schulter. "Jetzt hab mal mehr vertrauen in mich..und auch in dich."

"Chris, ich glaube darum gehts hier nicht", meinte Ian und sah Will wissend an. Er wusste, das Will niemals bei allem Chris fragen würde. Er war ein Kerl und würde sicher nicht so ein Schlappschwanz sein und seinen Partner erst fragen müssen, wie Sex geht. Schließlich wollte er auch nicht als totaler Anfänger vor Chris stehen.

"Ach?" Skeptisch sah er Ian an. Gut, wenn er meinte. Er nahm sich seine Tasse und trank sie aus.

"Er hat Recht Ian. Wir habens bis hier geschafft, da ist der Rest doch nichts dagegen", küsste Will Chris Stirn und lächelte ihn an. Da kam auch schon Louis mit der zweiten Runde.

Nichts, nichts war es nun nicht. Vielleicht sollte Will doch lieber mal mit Ian reden. Nur zur Sicherheit...

"So neue Runde neues Glück die Herren und die Dame. Und jetzt hört mal auf mit euren lovey-dovey getue oder muss ich euch erst auseinander setzten", sah Louis zu den beiden Pärchen.

"Ich würde ja sagen da ist jemand neidisch..", streckte Charlie ihm die Zunge raus.

"Ja und? Vielleicht bin ichs ja. Das ausgerechnet unser Frauenheld vorher wen bekommt", seufzte er und nahm einen kräftigen Schluck

"Ach Lou bei dir kommt auch noch die Richtige genau wie bei mir und Eddy", lehnte Maria ihren Kopf an seine Schulter.

"Genau, nur die Hoffnung nicht aufgeben", grinste Chris. "Darauf trinken wir. Auf die Zukünftige Liebe!" Darauf stießen auch alle lachend an.
 

Der Abend verlief noch großartig und gegen ein Uhr verließen sie dann die Bar.

"Wir sehen uns am 25. Fröhliche Weihnachten euch allen", rief Maria noch, als sie und Ed zu Louis in den Wagen stiegen und nach hause fuhren. Auch Ian und Charlie verabschiedeten sich in die andere Richtung. So nahm Will dann Chris Hand und sie gingen zusammen wieder in Richtung Wohnung.

"Der Abend war echt cool. Hat richtig Spaß gemacht.."

"Ja hat er und irgendwie bin ich auch froh das es jetzt raus ist", lachte Will und zog Chris näher an sich.

"Und ich bin froh, das du jetzt endlich Ferien hast und wir die schön zu zweit verbringen können", zwinkerte Will ihm zu.

"Oh das kannst du laut sagen. Ich hab auch echt keine Lust mehr auf Schule. Bin echt froh, wenn ich das hinter mir habe."

Er kuschelte sich leicht an ihn bis sie nach Hause kamen und Will aufschloss.

"Also? Bett oder..?", sah er den Älteren dann fragend an. Wirklich eine Ahnung was dieses oder, sein konnte hatte er nicht, aber vielleicht hatte Will ja eine Idee.

Will hängte erst mal ihren Mäntel auf und zog seine Schuhe aus.

"Ich denke Bett ist eine gute Idee, alles folgende ergibt sich dann", schlug er lächelnd vor. Dann nahm er Chris Hände und zog ihn langsam in sein Schlafzimmer.

"Du sag mal sollten wir nicht erst ins Bad", grinste Chris zurück und drückte Wills Hand.

"Wenn du meinst", zuckte Will mit den Achseln und änderte die Richtung zum Bad.

"Also ich will mir die Zähne putzen, weiß ja nicht, ob du mich dann mit Stinkemaul knutschen willst..", streckte er ihm die Zunge raus. In einer fließenden Bewegung zog Will Chris wieder an sich und grinste breit.

"Selbst wenn du nach Knoblauch stinkst, würde ich dich küssen", lachte er auf und tat dann genau dies.

Amüsiert lachend, erwiderte Chris natürlich den Kuss und schlang seine Arme um Wills Nacken. Er war wirklich einfach ein Spinner und verdammt er... mochte ihn. Seine Gedanken stockten kurz und ja eigentlich hatte er etwas anderes gedacht. Sofort wurde er rot und spürte das sein Herzschlag schneller wurde. Sollte er Will sagen, das da mehr war wie eine Verliebtheit? Gerade war doch der passende Augenblick, oder? Durch sein ganzes Grübeln, vergaß er doch den Kuss zu erwidern.

Will merkte das natürlich und sah ihn verwundert an.

"Alles in Ordnung? Oder stinke ich jetzt etwa aus dem Mund", schmunzelte er leicht.

Perplex starrte Chris ihn an und begann wieder zu lachen. "Nein. Tust du nicht. Entschuldige.. Ich war in Gedanken. Jetzt lass uns Zähneputzen und dann im Bett weiter machen."

"Ai ai Chef!", salutierte Will vor ihm und ging dann ins Bad. Dort zog er sich dann schon bis auf die Boxer aus und warf den Rest in die Wäsche. Dann noch Zähneputzen und eine Katzenwäsche.

Chris lachte erneut und folgte ihm dann Kopfschüttelnd. "Und in deinen Getränken war wirklich kein Alkohol?", hakte er schmunzelnd nach und putzte sich ebenfalls die Zähne.

"Natürlich und du hast ja auch von dem Glühwein getrunken. Also haben wir beide Alkohol im Blut Kleiner", strubbelte er ihm über den Kopf. 

"Ah hey!", beschwerte sich der Kleine sofort. Spucke lief ihm dabei übers Kinn, da er shcon am putzen war. Mit schmalen Augen sah er Will nach und versuchte ihn zu treten. Blödmann!

Nachdem er fertig war, ging er schon raus.

"So kannst du dich in Ruhe umziehen", lächelte Will ihn an. Er wusste ja, das Chris das vor ihm noch etwas peinlich war.

Er brummte nur und machte die Tür zu. Dann beeilte er sich mit dem Zähneputzen und zog sich aus. Kleine Katzenwäsche und er trat in Boxer ins Schlafzimmer, um sich seine Schlafhose anzuziehen. Die lag nämlich immer noch hier.

Will hatte bereits seine an und lag Oberkörper frei auf dem Bett. Seine Arme hinter dem Kopf verschränkt, wartete er auf Chris.

"Trägst du immer noch ne Boxer unter der Hose?"

"Mh? Ja schon, wieso nicht?", sah er ihn verwirrt an. Will zuckte erneut mit den Achseln.

"Ich finds ohne gemütlicher."

Chris sah ihn unschlüssig an, legte sich dann aber doch so wie er war ins Bett. Und kaum das er neben ihm lag, drehte sich Will zu ihm und strich über sein Kinn.

"Also wo waren wir stehen geblieben", grinste der Rocker breit und küsste Chris dann.

Lächelnd erwiderte der und schmiegte sich an Will. Das hier war einfach perfekt. Mehr würde er gerade gar nicht wollen.Will legte einen Arm um Chris Hüfte und intensivierte den Kuss nur etwas. Es sollte ja nicht zu viel werden, aber ein bisschen mehr Hautkontakt durfte ja wohl sein. Ansonsten würde er es damit entschuldigen, das Winter war und er Chris aufwärmen wollte.

Chris keuchte in den Kuss und drängte sich mehr gegen Wills Wärme. Er wollte mehr davon. Da es dem nicht anders ging, nahm es es gerne hin und klopfte schließlich mit seiner Zunge an Chris Lippen.

Sofort öffnete er seine Lippen und hieß sie willkommen. Will begann seinen Mund zu erkunden. Er schmeckte nach der Zahnpasta Minze und seine Zunge war etwas Kleiner als seine Eigene. Auch seine Hände waren nicht ganz untätig und fuhren über seine Seiten.

"Ng~" Nun begann auch Chris ihn zu streicheln und gab sich ganz dem Kuss hin.

Will war sich nicht sicher in wie weit auch ein Kerl am Oberkörper erregt werden konnte, doch er konnte es ja mal probieren. Also streichelte er mit seinem Daumen kleine Kreise auf Chris Bauch und fuhr langsam hoch zu seinen Brustwarzen.

Sofort zog sich eine Gänsehaut über Chris Brust und er brummte leicht.  Das erstaunte Will leicht und er musste es sofort nochmal ausprobieren. Diesmal kreiste er direkt um Chris Brustwarze.

"Ah~" Nun löste Chris den Kuss und sah Will mit roten Wangen an. Niedlich, dachte der als Erstes.

"Probierst.. du dich etwa aus?", fragte er grinsend.

"Ehm...ja? Ist das nicht ok?", fragte er mal vorsichtig. Nicht das er jetzt schon zu weit ging, aber Chris Reaktionen haben ihm so sehr gefallen und er wollte unbedingt mehr davon sehen.

"Bei Gott das war mehr als ok. Ich war nur ein wenig überrascht, aber du darfst sehr gerne weiter machen!", strahlte er wie eine 100 Watt Birne. Das brachte Will wieder zum schmunzeln.

"Du bist wirklich süß", hauchte er Chris zu bevor er ihn wieder in einen Kuss verwickelte. Dann nahm er beide Hände, um über seinen Oberkörper zu streichen.

Chris setzte sich auf Wills Schoss und legte dessen Hände wieder auf seinen Körper. Daraufhin setzte Will sich etwas auf um ihn besser zu halten.

"Sag das nicht. Kein Kerl ist süß", biss er sich auf die Lippe, um ein Keuchen zu verhindern.

"Sieh dir Ian und Charlie an und was er zu ihm gesagt hat. Du bist ein ganzer Kerl Chris, aber manchmal hast du süße Seiten und du hast eine verflucht weiche Haut", grinste Will und küsste sich dann über seinen Hals.

"Oh je... Und ich dachte, das von Ian war das einzige Süße, was man heute gehört hat", lachte er und küsste Wills Stirn. "Danke du Schleimer...~"

"Ich bin nur ehrlich, Kleiner~", zwinkerte Will ihm zu und verpasste ihm dann erst mal einen Knutschfleck. Ja doch er war eben etwas besitzergreifend.

"Ah~ Will!" Ungläubig sah Chris  zu ihm runter. "Du bist echt böse! Dir sollte man den Hintern versohlen", lachte er auf und strich über den Fleck. Gott, irgendwie war er gerade verdammt stolz darauf.

"Ach mir? Nicht eher dir frechem Kerl", lachte Will mit und traute sich mal so weit aus dem Fenster, dass er über Chris Hintern strich. Und der fühlte sich gut an, so schön rund.

Chris wurde rot und lachte vergnügt und legte seine Hände auf Wills Wangen. "Gefällt dir mein Hintern?"

"Also er hat mir schon beim ansehen gefallen, aber das hier ist noch viel besser", grinste Will weiter und küsste dann über seine Brust.

Kichernd erwiderte er und drückte sich an ihn. Diese Gefühle waren so neu, doch alles fühlte sich auch so gut an. Über Chris flache, weiche Brust zu streicheln und immer wieder seine Nippel zu streifen.

"Das hier ist echt... Wow", strahlte er zu ihm hoch. Er hatte Angst gehabt, das es ihm mit einem anderen Mann nicht gefallen könnte, aber mit Chris lief es wie von selbst.

"Oh ja~ mehr als wow", lächelte der ihn mit schimmernden Augen an.Will strich ihm über die Wange.

"Aber willst du heute schon mehr als das hier?", fragte er Sicherheitshalber nach bevor er sich noch in etwas verrannte.

"Am besten wir verschieben das auf morgen... also Später..", lächelte er. Immerhin war ja schon heute. "Wir müssen ja nichts überstürzten..." Sie hatten ja alle Zeit der Welt. "Davon abgesehen fand ich das gerade sehr schön."

"Ja ich auch. Ich möchte ehrlich sein und hatte ein bisschen Schiss, weil du eben ein Kerl bist. Aber das alles fühlt sich gut und absolut richtig an, Chris. Und ich bin mir mehr als sicher, das ich mit dir irgendwann weiter gehen und das alles erkunden will", lächelte er ihn glücklich an.

"Das freut mich sehr zu hören und du kannst dir sicher sein... Wir lassen es dann krachen..", lächelte er weiter und krabbelte dann von Will runter.

"Auf jeden Fall... oh Schade das du runter gehst. Hat mir gefallen, wie du auf meinem Schoß gesessen hast", grinste Will nun wieder dreckiger.

"Du Ferkel", stupste er ihn an und legte sich daneben. "Aber mir hat es auch sehr gefallen." 

Will zog die Decke über sie beide und Chris dann wieder an sich.

"Ich bin nur froh, das ich meinen Kameraden da unten soweit unter Kontrolle hatte", schmunzelte er.

"Deinen Kameraden?", lachte er auf. "Oh je.." Er verdrehte die Augen und wenn er sich bemerkbar machen wollte, sollte es eben so sein.

"Schlaf gut Will..", lächelte er ihn dann an.

"Gute Nacht, Angel", murmelte der noch und schloss die Augen. Langsam wanderte Will dann ins Traumland.

Chris folgte ihm kurz danach. Der Tag war eindeutig ein voller Erfolg gewesen.

Tante May

Den Freitag verbrachten sie ganz in Ruhe und schließlich war Samstag der 24 Dezember.. Der Weihnachtsmorgen begann gemütlich für die beiden die eng aneinander gekuschelt in Wills Bett lagen. Nur langsam öffnete der Rocker die Augen und zog Chris gleichzeitig nochmal enger mit dem Rücken an sich. So konnte er wunderbar seine Nase an dessen Nacken legen und den Küssen.

"Good Morning and Merry Christmas Angel", hauchte er lächelnd an dessen Ohr.

Der Jüngere erwachte davon, erschauderte leicht und begann zu schmunzeln. So drehte er sich in Wills Armen zu diesem und sah ihn an.

"Das wünsche ich dir auch, mein Rocker..", küsste er ihn dann leicht.

Will erwiderte den Kuss gerne. So schön hatte Weihnachten schon lange nich mehr für ihn begonnen. Alle Anderen konnten ihm heute gestohlen bleiben, wenn e nur bei Chris sein konnte.

Chris drückte sich leicht an ihn, ehe er sich löste und Will über die Lippen strich.

"Du sag mal wann genau kommt May jetzt?"

Will murrte leicht als Chris sich so schnell wieder löste.

"Ehm genau weiß ichs auch nicht. Sie liebt Überraschungen. Also irgendwann in den nächsten Tagen", zuckte er mit den Achseln.

"Und du bist sicher das es nicht heute ist? So ganz im Stile der Überraschung?" 

Er wollte einfach nur sicher gehen. Nicht das sie jetzt den ganzen Tag hier im Schlafanzug rumhängen würden und May plötzlich vor der Tür stand. So hatte er sich das erste Aufeinandertreffen mit der Dame nicht vorgestellt.

"Na ja möglich ist es schon aber bisher kam sie immer eher am 26. Am 24 hat sie mich immer in Ruhe gelassen, weil sie wusste das ich an diesem Tag schlecht drauf und lieber alleine bin", meinte Will nur und strich durch Chris Haare.

"Du solltest vielleicht nochmal zum Friseur, auch wenn dir etwas länger auch steht", grinste er.

Chris verzog die Lippen.

"Also erstens hast du ihr wohl schon genug erzählt, das ihr klar wird, das dieses Weihnachten anders sein wird und du alles andere als ein depressiver Klos bist und.. ja.. vielleicht, aber heute bekomm ich sicher keinen Termin mehr.. Hättest du das nicht gestern sagen können?"

"Nein wie gesagt mir gefällt deine Frisur auch so und ja sie weißt jetzt das ich mich nicht hemmungslos besaufen werde und im Club hänge um dann anonymen Sex zu haben und am nächsten Tag den Kater meines Lebens. Schließlich habe ich ja jetzt einen süßen Weihnachtsengel", lachte Will auf und küsste ihn nun wieder.

Chris lachte auf und verdrehte die Augen.

"Du bist echt ein unglaublicher Spinner", grinste er vergnügt und ging auf den Kuss ein.

"Du musst ein größerer sein, wenn du mit diesem Spinner zusammen bist", schlang er nun die Arme um ihn und drehte sich über Chris um den Kuss besser vertiefen zu können.

Kichernd drehte er sich mit und schlang seine Arme um ihn. Dann war er wohl der größere Spinner, damit konnte er wohl leben. Seufzend genoss der Ältere das hier so sehr! So sollte jeder Morgen anfangen. Schnell hatte auch Wills Zunge ihren Weg in Chris Mund gefunden.

Nur zu gerne gab Chris sich dem hin und spielte mit Wills Zunge.

Will streichelte ein bisschen an seinem Körpr entlang. Er hatte ja jetzt ein paar gute Stellen gefunden und dieses Wissen nutzte er nun.

Chris konnte nicht anders als leise zu seufzen. Das fühlte sich gut an.

Doch leider wurden sie jäh unterbrochen von der Klingel. Erst ignorierte es Will. Bis es dann wirklich die ganze Zeit penetrant weiterklingelte und sogar sein Handy leutete.

"Oh verdammt wer stört denn jetzt!!", knurrte er wütend und stand von Chris auf. Dieser sah ihm verwundert nach, erst jetzt hörte er die Klingel.

"Will was?" 

Der trug immer noch nur seine Schlafhose und sah auch ziemlich verwuschelt aus, als er zur Freisprechanlage ging.

"Was?!", brüllte er genervt in den Hörer.

"Also wirklich William begrüßt man so seine Lieblingstante", kam es zuckersüß vom anderen Ende. Schnell entspannte sich Will wieder und lächelte sogar.

"Ich hätte wissen müssen das du es bist May", sagte er und drückte ihr auf.

"Wer ist es denn Will?", kam Chris zu ihm, da der nicht wie erwartet zu ihm zurück kam. Der antwortete nicht sondern lächelte Chris nur an. Als es dann klopfte öffnete er die Tür.

"Chris Aunt May, May my boyfriend Chris", stellte er sie einfach vor.

Chris riss geschockt die Augen auf.

"Wah!!"

"Hallo", lächelte sie ihn freundlich an.

Das konnte doch gerade nicht wirklich passieren!! Er stand hier in Schlafhose vor Tante May. Der Tante May, von der Will immer so schwärmte.

"D.. u.. Will!!", keifte er und verschwand schnell im Bad. Blöder Idiot!!

"Oh du hast dir da wirklich jemand niedlichen ausgesucht William wenn auch etwas sschüchtern oder schreckhaft?", kam sie kichernd rein und auch Will sah seufzend zum Bad.

"Nein er wollte nur unbedingt einen guten Eindruck vor dir machen, aber ich hab ihm gesagt wie spontan du bist. Aber jetzt erstml hallo", grinste Will breit und fiel seiner Tante um den Hals wie er war und May war das egal. Die schloss ihn lachend in die Arme. Sie war eine große schlanke Frau mit Schlaghose und welligen dunkelblonden Haar. Braune warme Augen und ein strahlendes Lächeln. Sie hatte eine gesunde Bräune bekommen und eine blumige Bluse an als würde sie bis auf den Mantel gar nicht in dieses Klima passen.

Chris sprang unter die Dusche und merkte erst danach, das er ja gar keine Kleidung hier hatte.

Sauer auf sich selbst, klatschte er sich eine Hand auf die Stirn und legte den Kopf dann in den Nacken.

"Ach ich freu mich so dich zu sehen mein Liebling, aber es tut mir leid, das ich eure Pärchenzeit gestört habe", seufzte sie leicht und strich durch Wills Haare. Der sah zur Dusche, die anging.

"Ja na ja sonst kommst du nie am 24", kratzte er sich lachend am Kopf.

"Ich weiß, aber diesmal wollte ich das du Weihnachten zumindest ein bisschen was von deiner Familie hast. Wobei Chris sich sicher auch gut um dich kümmert", sah sie durch die Wohnung.

"Wow das ich das mal hier sehe. Der Kleine tut dir wirklich gut, auch wenn ich nicht gedacht hätte, das du mal aufs andere Ufer springst", kicherte sie und Will zuckte nur mit den Schultern.

"Will?? Kommst du mal bitte?", rief Chris aus dem Bad.

"Oh ich denke ich muss mal nach meinem Freund sehen, machs dir ruhig bequem", lächelte er und ging dann ins Bad.

"Ja? Chris?"

Dieser seufzte leicht und drehte sich mit Handtuch um die Hüfte  zu ihm.

"Kannst du mir was zum anziehen bringen? Bitte?" 

Will lehnte sich grinsend an die Wand. Chris wurde bei dem Grinsen rot.

"Du weißt schon, das es May völlig egal war wie du aussiehst. Und es ist unhöflich nicht mal hallo zu sagen, bevor man abhaut. Aber ja ich hol dir Klamotten", drehte er sich um und ging in Chris Zimmer rüber.

"Komm du mir wieder!!", rief er Will empört nach. Er wusste selbst das das nicht die feine Englische Art war!! 

In Chris Zimmer suchte Will etwas zusammen und legte es ihm dann ans Waschbecken bevor er wieder ins Wohnzimmer ging.

Grummelnd zog Chris sich an.

"Ich mach mal Tee", erklärte Will und verschwand in der Küche.

Als Chris endlich fertig war, straffte er die Schultern und ging ins Wohnzimmer.

"Hallo Äh May...", Er wusste ihren Nachnamen leider nicht. "Verzeihen Sie bitte mein Verhalten von eben, aber ich hatte Will extra gefragt, wann Sie kommen würden ... also ich.. naja... Tut mir leid..", senkte er verlegen den Kopf. Was ein peinlicher Auftritt.

"Ja Höflich sieht definitiv anders aus. Da läuft man vor Gästen nicht einfach weg", sagte sie etwas strenger. Sofort wirkte Chris zerknirschter.

"Und Will kann nichts dafür. Ich komme immer unangekündigt und habe ihn so schon bei manchem Akt gestört. Aber bitte nenn mich einfach May. Für das Sie bin ich noch zu jung. Und da ich sehe was du aus der Wohnung und William zu Weihnachten gemacht hast, sehe ich dir deinen ersten Auftritt mal nach. Und damit meine ich nicht deinen Aufzug, als würde irgendjemand nach dem aufstehen besser aussehen", kicherte sie und Will grinste mit, da er das Gespräch mitverfolgte.

Noch immer Schuldbewusst sah er auf und kratzte sich grinsend am Kopf.

"Ja, das stimmt wohl..", nickte er leicht und sah zu Will, der wieder aus der Küche kam.

"Ich sagte ja ich hab ne coole lockere Tante", zuckte Will mit den Schultern.

"Ja.. das stimmt."

Er setzte sich hin und sah die beiden abwechselnd an.

"Oh Himmel Junge mach dich locker ich bin nicht Wills Mutter ich werd dich nicht fressen. Oh und als Entschuldigung hab ich hier Frühstück", packte sie aus ihrer Tasche Scones und Bagels aus.

Chris sah sie begeistert an. Er hatte ohnehin Hunger. Doch gleichzeitig fragte er sich wie Wills Mutter denn war, doch traute er sich nicht zu fragen.

"Oh Hammer! May. Warte ich schmeiß mir nur ein Shirt über", freute sich Will riesig und lief nur kurz in sein Zimmer. Mit dem Oberkörper bedeckt kam er wieder und schob Chris nun auch seinen Tee hin.

Chris lächelte ihm entgegen und nippte dann an seinem Tee. Er war noch ziemlich heiß, aber es ging. Will schnappte sich sofort einen der Scones und genoss ihn.

"Oh mein Gott. Ich liebe es, immer wieder wenn du nach Hause kommst", grinste er breit.

"Und du bist immer noch genauso leicht bestechlich wie früher", schmunzelte sie und nippte ebenfalls am Tee.

"Mmmh~ wie hab ich englischen Tee vermisst", seufzte sie.

"Oh ich hab noch was für euch fröhliche Weihnachten Jungs", packte sie zwei kleine Pakete aus ihrer Tasche.

Überrascht sah Chris sie an und stellte seinen Tee weg.

"Oh wirklich? Ich.. hab gar nichts für.. dich..", gab er zu. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und drehte es zu Will, der lächelnd und dankend sein Paket annahm. Mit großen Augen sah Chris von ihr zu Will. Was war jetzt los?

"Er lächelt, ist nicht verkatert und kein nacktes billiges Mädchen liegt in seinem Zimmer, Chris. Danke für dieses Weihnachtsgeschenk", flüsterte sie ihm zu und gab ihm dann einen Kuss auf die Wange.

"Oh äh.." Das klang logisch. "Nur zu gerne..", lächelte er dann mit roten Wangen und grinste schelmisch. Er hatte ja auch was gutes davon.

"Oh Wow May wo hast du die denn her?", holte Will ein Lederband raus mit einem Yang Zeichen daran. May deutete Chris an seins nun aufzumachen. Dieser nahm es und machte es auf.

"Na ja mein letzter Stopp war in China, als du mir sagtest das du mit Chris zusammen bist. Diesem Jungen, der so besonders für dich ist, also dachte ich es wäre passend. Du sagtest diesmal wäre es was richtiges und ernstes. Die Anhänger hab ich dort aus Bambus schnitzen lassen", lächelte sie breit.

Auch Chris nahm eine Art Lederband für den Hals raus.

"Wow... Danke sehr May..." Das sie sich solche Gedanken gemacht hatte. Das rührte ihn irgendwie. Will legte es gleich um und nahm seine Tante dann fest in den Arm.

"Du bist und bleibst die beste May", grinste er breit. Dann ging er zu Chris, nahm seinen Anhänger und fügte sie zusammen.

"Schwarz steht mir ja eh besser", streckte er ihm die Zunge raus.

"Oh ja. Du dunkler Rocker..", verdrehte er grinsend die Augen. "Ziehst du sie mir an?", hielt er Will das Leder hin.

"Gerne", grinste er und legte Chris die Kette um.

"Steht dir", lächelte er ihn an.

"Tja deine Tante hat eben Geschmack und jetzt lasst uns ordentlich Frühstücken. Und keine Sorge, den Rest des Tages hast du ihn ganz für Chris. Ich gehe zu Rosi Howard rüber. Ich möchte ja die Turteltäubchen nicht stören", lächelte sie und packte noch etwas mehr Essen aus der Tasche. Alles wurde auf dem Wohnzimmertisch ausgebreitet, bevor sie auch Teller holte.

"Ich glaub, so langsam das ist eine Zaubertasche wie bei Harry Potter", lachte Chris erstaunt auf, über die Menge, die sie da aus der Tasche holte und half dann schnell beim fertig decken.

"Ja. Will hat mich früher deswegen immer Mary Poppins genannt. Dann ist er in meine Tasche gekrabbelt, weil er unbedingt wissen wollte, wo mein Kleiderständer ist", schmunzelte sie, als sie sich wieder auf die Couch setzte.

"Ich glaube da warst du 6 Jahre alt."

"Aww~ Nein wie süß!" Chris strahlte ihn entzückt an. Das Bild was er im Kopf hatte, war unglaublich niedlich.

"Ja das war er. Wenn du irgendwann Kinderbilder oder noch ein paar solcher Geschichten hören willst, frag einfach", kicherte sie über Wills nicht ganz so begeisterten Gesichtsausdruck.

"Ich gib dir auch gleich meine Nummer mein Lieber."

"Oh ja sehr gerne!", nickte Chris eifrig auf beides und zückte sein Handy. So tauschten die beide schnell Nummern aus und Will war sehr froh, das sie sich so gut verstanden. Er hätte es nicht ertragen, wenn sie es nicht getan hätten.

"Ich bin jetzt schon gespannt, was du mir noch für Bilder schicken wirst", grinste er fröhlich.

"Bitte übertreibs damit nicht, May", sah Will sie flehend an. Er wusste sie hatte ein paar peinliche Kinderbilder von ihm.

"Ach iwo, schließlich seid ihr jetzt zusammen. Er wird davon schon nichts gegen dich verwenden", schmunzelte sie nur und winkte ab.

Chris lachte auf. Ja klar!

"Jetzt hol mal lieber deine Gitarre und spiel deiner Tante ein hübsches Liedchen", lächelte sie und sofort holte Will seine Akustikgitarre.

"Oh ja. Ich liebe es Will singen zu  hören!", strahlte Chris sie an und wurde dann leicht rot. Er hatte da gerade ein bestimmtes Wort gesagt. Hoffentlich hatte Will das nicht gehört.

"Ich auch. Er hat einfach eine magische Stimme... Deswegen musste ich ihm einfach eine eigene Gitarre schenken, auch wenn meine Schwester damit nicht so einverstanden war. Aber wenn ich Talent sehe, muss ich es einfach fördernd", zuckte sie mit den Schultern.

"Sehr gute Einstellung!", lächelte Chris. Er mochte die Frau schon jetzt. Will hatte einfach Recht. May war toll!

"Hast du seine Eltern eigentlich schon kennengelernt? Oh wahrscheinlich noch nicht, ihr seid ja noch ganz frisch", kicherte sie leicht.

"Oh das Thema kam anfangs nur mal kurz vor, aber.. er will da nicht wirklich drüber sprechen.. Also keine Ahnung..", zuckte mit den Schultern. 

"Ach ja ist das Verhältnis immer noch so schlecht? Ich hatte gehofft, das sie nochmal miteinander reden würden. Sie sind so streng zu ihm und haben so furchtbar hohe Erwartungen und-" Doch sie unterbrach sich, als sie merkte das Will schon wieder im Raum stand und sie missmutig anguckte. Er war noch schnell im Bad gewesen, um sich etwas frisch zu machen und etwas anzuziehen.

"May bitte...nicht heute...", sagte er nur.

"Will! Tut mir leid. Das war meine Schuld", sprang Chris sofort auf. "Sei nicht sauer.."

"Nein wars nicht...Ich war nur neugierig entschuldige, William", lächelte May Will an und der seufzte kurz auf, bevor er Chris durch die Haare strich.

"Du musst nicht für alles die Verantwortung übernehmen", lächelte er Chris dann wieder an und setzte sich schließlich mit seiner Gitarre.

"Na ja, aber ich hab sie auch nicht aufgehalten, obwohl ich weiß, das du da nicht drüber sprechen willst...", murmelte er noch schuldbewusst und setzte sich ebenfalls wieder.

"Ich sagte es ist ok, Chris", beendete Will das Thema einfach und stimmte dann seine Gitarre.

"Also derselbe Song wie immer?", fragte er seine Tante und die nickte.
 

I sit and wait

Does an angel contemplate my fate

And do they know

The places where we go

When we're grey and old

'Cause I have been told

That salvation lets their wings unfold

So when I'm lying in my bed

Thoughts running through my head

And I feel the love is dead

I'm loving angels instead
 

And through it all she offers me protection

A lot of love and affection

Whether I'm right or wrong

And down the waterfall 

Wherever it may take me

I know that life won't break me

When I come to call, she won't forsake me

I'm loving angels instead
 

When I'm feeling weak

And my pain walks down a one way street

I look above

And I know I'll always be blessed with love

And as the feeling grows

She breathes flesh to my bones

And when love is dead

I'm loving angels instead
 

And through it all she offers me protection

A lot of love and affection

Whether I'm right or wrong

And down the waterfall 

Wherever it may take me

I know that life won't break me

When I come to call, she won't forsake me

I'm loving angels instead
 

And through it all she offers me protection

A lot of love and affection

Whether I'm right or wrong

And down the waterfall 

Wherever it may take me

I know that life won't break me

When I come to call, she won't forsake me

I'm loving angels instead
 

Chris starrte Will an. Einfach nur, weil er dieses Lied sowieso mochte und dann sang Will es auch noch so wunderbar gefühlvoll. Gerade würde er nichts lieber tun, als Will für immer zu zu hören. Nachdem dieser fertig war mit singen, klatschte er drauf los.

May hatte während des Gesangs die Augen geschlossen und klatschte am Schluss ebenfalls. Will lächelte und verbeugte sich leicht.

"Wundervoll William. Hach das erinnert mich immer wieder an deinen ersten Auftritt. Du sahst damals so entschlossen aus. Ich wusste einfach du warst für die Bühne geboren", schwärmte May.

"Oh das ist er!", stimmte Chris sofort zu. "Ich hab den Auftritt von der Schule gesehen und ich kann nur eines sagen...Wow!!"

"Hörst du das William. Du hast nun dein persönliches Groupie", kicherte May. Will verdrehte die Augen und setzte sich zu Chris.

"Er ist kein Groupie. Er ist mein Goodluckkiss", stahl sich Will eben genau diesen.

Chris wollte gerade etwas sagen, da wurden ihm schon die Lippen verschlossen und er wurde etwas rot. Kurz erwiderte er den Kuss, ehe er lächelnd zu Will sah.

"Sag diesen Namen aber bitte niemals in der Öffentlichkeit, sonst tauche ich unter.."

"Ich kann dir echt gar keinen Kosenamen geben oder?", lachte Will und stellte seine Gitarre dann erst mal wieder weg.

"Aber ich nenn dich trotzdem so wann ich will. Bist nämlich ziemlich sweet, wenn du rot wirst", neckte er Chris etwas.

Dieser streckte ihm die Zunge raus.

"Zur Not hab ich ja noch meinen Namen. Da reagiere ich immer."

"Ich glaube, das ist langsam mein Stichwort. Ich verzieh mich in meine Wohnung und lass euch in Ruhe euren Turteltag", grinste Tante May breit.

"Oh..ich.. Ich meine nicht SO reagieren!?" Wurde Chris knallrot und sah sie erschrocken an. Sie dachte doch wohl nicht!?

"Keine Sorge Schätzchen vor mir brauchst du dich nie zu schämen, dafür hab ich schon zu viel erlebt und gesehen. Aber ich meinte eigentlich euer passives Schmusen die ganze Zeit. Da möchte ich das junge Glück nicht stören", erhob sie sich. Beruhigt sah Chris sie an. Na wenn sie das sagte.

"Oh warte ich hab noch dein Geschenk. Den besten englischen Tee wie immer", ging Will ein kleines Päckchen holen, wo mehrere Dosen Tee drin waren.

"Oh du bist wirklich ein Schatz. Glaub mir Chris, auf meinen ganzen Reisen vermisse ich diesen Tee immer am meisten. Da bin ich typische Britin", lachte sie und gab Will einen Kuss auf die Stirn. Der grinste wie ein Junge, der grade gelobt wurde.

"Dann ist ja gut das du jetzt wieder etwas davon hast.."

Er stellte sich neben Will.

"Morgen kommst du aber wieder her oder?"

"Oh ist Morgen nicht das Band Weihnachten? Da will ich wirklich nicht stören", meinte sie.

"Ach ja..." Das hatte er ganz vergessen. Er sah zu Will.

"Aber die würden sich sicher auch freuen dich wiederzusehen. Du kannst doch kurz vorbeischauen und am 26 machen wir drei dann ein kleines Familienessen", lächelte Will sie an.

"Stimmt! Die Idee finde ich gut. Wie wäre es May?" Begeistert sah Chris sie an.

"Ok abgemacht. Ich bring morgen auch was leckeres mit. Aber jetzt muss die Tante ihren Jet lag weg kriegen und heute Abend noch zu Rosi", nahm sie ihre Sachen und drückte die beiden Jungs nochmal fest und gab jedem einen Kuss auf die Wange.

"Bis morgen Jungs. Chris es war mir wirklich eine Freude. Wir schreiben dann nochmal", verabschiedete sie sich.

"Danke, mir auch! Bis morgen", lächelte der ihr nach.

"Bis morgen May", rief ihr Will noch nach und schloss dann die Tür.

Zweisamkeit für Anfänger

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Weihnachten bei den Bastards

Der nächste Tag begann ungefähr so wie der Abend geendet hatte, bevor sie dann endlich aus dem Bett kamen und frühstücken konnten. Will war wunderbar gut drauf, vor allem da heute auch das Weihnachten mit den Bastards war. Will würde ein paar Kekse mitbringen, wie versprochen. Zu essen würde es eh ganz traditionell Pizza geben, die Maria immer für alle machte. Der Rest brachte Getränke wie Eierpunsch mit. Doch am meisten freute sich Will auf das Wichteln und auf den Gesichtsausdruck wenn sein Geschenk geöffnet wurde.

"So.. wir haben uns gewaschen.. und gegessen und jetzt.. sollten wir noch ein paar Plätzchen machen?" Chris drehte sich zu ihm um. Er hatte gerade das Geschirr weggeräumt. Auch er fühlte sich heute morgen fantastisch. Doch nach dem aufwachen, kein Wunder.

"Also? Hast du Lust?"

"Aber wir haben doch gestern schon ein Paar gemacht, reichen die nicht?"

"Nee.. Die sind doch gefräßig wie Tiger... Lass uns noch welche machen.. Haben doch sonst nichts zu tun", setzte er seinen Welpenblick auf...

"Du süßes, gemeines Wesen. Also gut hol das Zeug raus", ergab sich Will und küsste Chris nochmal.

Dieser streckte ihm grinsend die Zunge raus und machte eine Siegespose.

"Dann hol mal ein paar Rezepte."

"Ja ja du kleiner Keksteufel. Hoffentlich darf ich später dann auch ein bisschen Zuckerguss von dir ablecken", lachte Will und holte Rezepte. Sofort machten sie sich ans backen.

Chris bat ihn zwischendurch noch ein wenig Musik laufen zu lassen und der Spaß konnte beginnen. Natürlich konnte Chris es auch nicht lassen, Will einmal voll mit Mehl zu pusten. Er lachte sich kugelig, weil es so lustig aussah.

Will sang beinah bei jedem Song mit, doch als er das Mehl abbekam, sah er mit einem deutlichen Blick zu Chris.

"Oh du magst es also dreckig, Kleiner", warf er dann ihm eine Portion davon auf den Kopf. Erst wollte Chris lachen, schrie dann aber eher erschrocken auf und wich zurück, nur leider zu spät.

"Nein!!" Dann begann er doch wieder zu lachen und schüttelte den Kopf. "Du Blödmann!!", wuschelte er sich das Mehl aus dem Haar und konnte einfach nicht aufhören zu lachen.

"Na, wer hat denn angefangen", lachte Will mit und zog seinen bestäubten Freund dann an sich.

"Gleiches Recht für alle", küsste er Chris dann grinsend. Sofort schlang er seine Arme um ihn und erwiderte grinsend.

Will war bei dem Kuss allerdings so frech und schmierte etwas von der geschmolzenen Schokolade auf Chris Wangen.

"Mh!!" Chris riss seinen Kopf zurück. "Wer ist jetzt frech!"

"Nur ein bisschen", leckte Will dann aber auch dieselbe Schokolade wieder von seiner Wange.

"Uh~ Du.. Naschkatze...", grinste der Jüngere dann zu ihm auf.

"Na ja eigentlich bist du ja der der gerne nascht, also geb ich dir mal was", schmierte Will sich die Schokolade diesmal auf die Lippen.

"Oh wie kann ich dem widerstehen~" Sofort lagen seine Lippen auf Wills.

Und der Kuss schmeckte so noch süßer, als mit Chris sowieso schon.

"Wenn wir so weitermachen, landen wir eher noch auf der Couch, als das wir hier was gebacken kriegen", lehnte er grinsend seine Stirn an Chris.

"Stimmt.. Daher heißt es jetzt für uns beide Finger bei sich lassen und wenn dann nur im Teig vergraben", streckte er ihm die Zunge raus.

"Ich gebe mein Bestes", küsste er nochmal seine Nase und ließ dann alle Finger von ihm.

Chris grinste vergnügt vor sich her. So schaffen sie eindeutig mehr als zuvor. Zum Schluss waren drei Bleche im Ofen und die Jungs hatten sich noch etwas eingesaut.

"Ich glaube, das sollten wir los werden, bevor Charlie annimmt wir hätten es in der Küche getan."

"Oh ja besser ist das. Dieser versaute Kerl, braucht nicht noch mehr Dinge zum anheizen.."

"Süß und versaut. Kein Wunder das ihr euch so gut versteht, wenn ihr so viel gemeinsam habt", streckte Will ihm die Zunge raus.

"Ha.. Da spricht nur der Neid", zeigte er ihm selbst die Zunge und grinste dann.

"Wieso Neid, süß und versaut gefällt mir am besten", knabberte er an Chris Hals herum.

"Oh Mann", lachend verdrehte er die Augen, drückte Will lachend von sich weg und holte die Bleche wieder aus dem Ofen.

"Was denn jetzt wo die Kekse alle fertig gebacken sind, kann ich ja meine Finger wieder nach dir ausstrecken", umgriff Will seine Hüfte.

"Wah! Nix da. Jetzt müssen wir erst noch die Küche sauber machen.. und dann natürlich uns.. Ich will vor den Anderen immerhin kein schlechtes Bild abgeben..", ermahnte er ihn.

"Aw du Spielverderber", ließ Will ihn schmollend los und half ihm dann alles wieder sauber zu kriegen. Alles für den guten Eindruck oder besser alles für Chris eben.

"Tja. Ich führe ein strenges Regiment..", grinste er breit.

"Oh streng also. Heißt das ich soll deinen süßen Hintern versohlen", gab er ihm einen Klaps auf eben diesen.

"Hey~", lachte Chris auf. "Nein du Doofi, du weißt genau, was ich damit meine.." schob er ihn von sich weg. Will lachte einfach nur. Sich so gegenseitig zu necken hatten sie nicht verloren und da war er froh drum. Es machte auch zu viel Spaß.

Chris konnte nicht aufhören zu grinsen. Es fühlte sich einfach nur gut an, sich so mit Will  zu foppen. 

"Wenn die Kekse dann abgekühlt sind, müssen wir sie noch schön verpacken, ok?", grinste er ihn an. Das hieß keine Chance für Wills Hände ihn weiter zu begrabschen.

"Muss das sein? Die werden die Tüten eh nur aufreizen und sofort alles verputzen. Da is es doch einfach sie alle in eine Schüssel zu tun", argumentierte Will. Er kannte doch seine Freunde.

"Hey.. Es geht um Etikette und son Quatsch... Mir is selber klar das sie das machen, aber nur mit ner Schüssel kommen finde ich auch blöd.."

"Zu was du mich immer kriegst", seufzte Will und holte dann ergeben was zum einpacken. Zu was mich dieser Junge immer kriegt, schüttelte er innerlich grinsend den Kopf.

Chris grinste wie ein Honigkuchenpferd und testete, ob die Kekse schon kühl genug waren.

"So Küchenfee dann leg mal los. Wenn ich das nämlich mache, wird das ein Desaster", legte Will die Sachen vor ihm ab.

"Ja Chef.. Du kannst ja in der Zeit schon mal die Bleche sauber machen.." Chris schnappte sich die Beutel und machte es sich am Tisch gemütlich.

Will würde zwar gerade eigentlich viel lieber etwas anderes machen, aber das musste offensichtlich noch etwas warten. So ergab er sich erneut und machte den Rest sauber.

Chris begann leicht zu summen und machte sich daran die Kekse in die Beutel zu füllen und diese mit netten Schleifchen zu schließen.

"Das ist auch mal ne nette Abwechslung, dich statt mich singen zu hören", lachte der Sänger und kam nach allem wieder zu Chris und küsste seinen Nacken.

"Wie? Was?" Verwirrt sah er auf. "Ich hab gesungen?" Das hatte er gar nicht gemerkt.

"Ja und es war schön anzuhören, auch wenn ich der Einzige sein möchte, der sie so überhaupt hört", grinste Will breit.

"Uh~~ Mal sehen, ob der Wunsch in Erfüllung geht.." Will schüttelte lachend den Kopf.

"Bist du bald fertig? Wir sollten langsam los oder? Und vergiss dein Wichtel Geschenk nicht."

"Ich bin fertig..", schloss er das letzte Päckchen und stand auf. "Keine Sorge. Die vergesse ich schon nicht.." So holte er schnell eine Tasche aus seinem Zimmer und zog sich fertig an. Auch Will hatte sich schon in seinen Mantel und seine Schuhe geworfen. Das kleine Päckchen war dabei sicher in seiner Tasche verschwunden.

"Bereit?"

"Jop können los", öffnete er Chris die Tür.

"Super.."

Sie verließen die Wohnung und machten sich auf den Weg zum Bus. Schnell kamen sie so entspannt bei Maria an, auch wenn Will langsam sein Motorrad vermisste. Er klingelte und bald darauf stand Maria auch schon in der Tür.

"Fröhliche Weihnachten!", rief sie den beiden zu und beide bekamen ein Wangenkuss.

"Hallo Maria. Dir auch, danke..", lächelte Chris ihr entgegen. "Sind die Anderen auch schon da?"

"Dir auch hübsche Frau", gab Will den Kuss zurück.

"Ja ihr seid mal wieder letzter", grinste sie und führte die Herren wieder ins Kellerabteil.

Dort wurden sie stürmisch von den Anderen begrüßt. Charlie besah sich die beiden noch genauer wie sonst und begann breit zu grinsen.

"Charles ich schwöre nur ein Wort", drohte Will ihm leise bevor er sich dann einfach auf die Couch fallen ließ.

"Was denn?", tat der sofort unschuldig. "Darf ich mich nicht freuen euch zu sehen?", folgte er ihm nachdem er Chris durch geknuddelt hatte.

"Ich glaube, du willst die zwei eher beglückwünschen", küsste Ian ihn.

Verdammt beim Punkt Sex waren die beiden wie Spürhunde, dachte Will.

"Beglückwünschen?", trat Chris dazu. "Wieso denn das?"

"Wegen gar nichts", sagte Will in einem eindeutigen Tonfall. Ian und Charlie grinsten einfach nur.

Fragend sah Chris sie weiter an, doch auch Ian grinste nur breit und verzog sich wieder zu Ed und Louis.

"Muss ich das verstehen?", setzte Chris sich dann zu Will.

"Mir wäre lieber wenn nicht", meinte Will ehrlich und sah dann zu Maria. Ratlos sah Chris zurück.

"Nun da alle hier sind, können wir ja auch mit dem Wichteln anfangen oder?"

"Oh ja!!" Charlie war sofort begeistert und holte seine Tasche.

Ed stellte sich stumm neben sie und wartete ab. Dann wurden alle Geschenke mit dem jeweiligen Namen auf einen Tisch gestellt.

"So dann mal schauen wer wem was geschenkt hat", meinte Maria. Auch Will hatte sein kleines Kästchen auf den Tisch gestellt. Er hatte das Glück gehabt Chris zu ziehen.

Dieser stellte zu jedem Geschenk ein weiteres und zum Schluss zu seinem Wichtel, Will. Es war unglaublich klischeehaft, aber was sollte er machen?

"Aber Chris jeder sollte doch nur ein Geschenk kaufen", bemerkte Louis, während Will anfing zu lachen über diese Schicksalsfügung.

"Na ja weißt du.. Ich .. hab euch ja nur dieses Weihnachten, daher wollte ich euch allen einfach was Kleines schenken", grinste er leicht verlegen.

"Aber was sagst du denn da Chris", empörte sich Maria.

"Genau wir werden das noch öfter haben", meinte Louis.

"Du bist bist doch einer von uns, du bist ein Bastard", zwinkerte Charlie ihm zu und auch Will nickte.

"Das.. ist unglaublich lieb von euch, aber... das.. das ist doch mein letztes Schuljahr und ich weiß noch gar nicht genau, was ich machen werde, geschweige denn wo.. Versteht ihr.. Es kann ja sein, das ich in die letzte Ecke in Deutschland ziehe..." Darauf wusste nun auch niemand mehr zu antworten, außer Will.

"Du sagtest doch du willst etwas in der Altenpflege machen und das kannst du auch hier in London. Chris du hast mich gewonnen und da planst du in 6 Monaten schon wieder unseren Abschied?"

"Das weiß ich ja... und nein. Ich will mich sicher nicht verabschieden." Er seufzte. "Dann wäre ich auch ganz schön blöd.." Dann zuckte er mit den Schultern. "Ich mein es ja nicht böse...", sah er zu Boden. Lächelnd hob Will sein Kinn wieder an.

"Lass uns jetzt erst mal im hier und jetzt leben, ok? Und jetzt mach dein Päckchen auf", küsste er ihn sanft.

"Ok..", konnte er nicht anders als lächeln und nahm sich das Päckchen und machte es auf.

Darin befand sind ein silbernes Armband mit mehreren Anhängern. Ein W und eine Gitarre, ein C und ein Skateboard und zum Schluss noch ein B.

Sprachlos klappte Chris der Mund auf.

"Wow... Will !!"

Mit großen Augen sah er ihn an, ehe er ihn dankbar küsste. Das war echt schön. Den Kuss verlängerte Will natürlich gerne noch etwas.

"Ich hab einfach guten Geschmack. Und jetzt schauen wir mal was du für mich hast", grinste Will und holte dann sein Geschenk. Die Anderen machten derweil ihre auf. Alle freuten sich natürlich sehr und umarmten Chris alle nacheinander.

"Ich hoffe sie gefallen euch...", lächelte der sie an und sah dann neugierig zu Will.

"Sie sind einfach perfekt, aber irgendwas sagt mir das du Hilfe hattest", pickte Maria ihn leicht. Währenddessen machte Will sein Geschenk auf.

"Ach was...", lachte er auf. "Vielleicht nur ein bisschen", gab er grinsend zu und hoffte das Will sich über sein kleines Zigarettenfeuerzeug in Form von May freute.

"Oh Wow Chris. Die ist echt perfekt, aber wolltest du nicht eigentlich, das ich mit dem Rauchen aufhöre?", grinste Will und küsste ihn dann ebenso.

"Ja... schon, aber... bis dahin.. kannst du eben noch das nehmen...", lächelte er schief und erwiderte den Kuss. "Und.. dreh mal um.."

Auf der Rückseite hatte er nämlich noch WxC eingravieren lassen. Will tat es und seine Augen leuchteten noch mehr.

"Wow das ist echt ein Wahnsinns Geschenk, Danke Angel", flüsterte er ihm zu und gab ihm noch einen kleinen Kuss.

Ein wenig verlegen grinste Chris zurück. "Also? Gibts nun was zum anstoßen?", fragte er dann in die Runde.

"Na klar sogar mal was besseres als Bier. Haben ne Flasche Sekt von Eddy bekommen", gab Maria ihm einen Schmatzer. Ed nickte nur. Da drückte sie schon jedem ein Glas in die Hand und füllte ein.

"Perfekt! Dann mal auf uns und schöne Weihnachten!"

"Merry Christmas!!!", riefen alle zusammen und stießen an.

"Uh was habt ihr uns denn da noch schönes mitgebracht?", entdeckte Charlie die Kekse.

"Die haben wir vorhin frisch gebacken... teilweise", erklärte Chris stolz. Er reichte jedem ein kleines Päckchen.

"Wow Danke", rief der Hellhaarige begeistert.

"Seit wann backst du denn Kekse", schmunzelte Ian und sah dabei zu Will.

"Seit der böse Chris die Herrschaft an sich gerissen hat!", verstellte dieser seine Stimme und lachte dann. Ed und Maria mussten darauf auch lachen. Will schnappte sich Chris einfach.

"So so, du meinst also du hättest das sagen, mein Lieber", grinste er breit.

"Wah!", lachte er auf. "Nur ein bisschen?", sah er dann unschuldig zu ihm auf.

"Aha dann werd ich dir später mal diese Flausen aus dem Kopf treiben", lachte Will und knabberte kurz an seinem Hals.

"Ieeh!!" Chris versuchte sich weiterhin lachend aus Wills Fängen zu befreien, doch der ließ ihn nicht los. "Ich bleib tapfer! Du bekommst die Flausen nicht aus meinem Kopf!!"

"Ach das wollen wir doch mal sehen?", wollte Will grade weiter machen, da räusperte sich Louis.

"Also sollen wir noch ne Kamera aufstellen oder wird das Spektakel live?"

Schlagartig wurde Chris rot, für die Sekunden gerade hatte er doch tatsächlich vergessen wo er war.

"Äh.. Nein.. sorry... alles gut... Das... klären wir zu Hause.." 

Will gab ihm nur noch einen Kuss. Er fand es immer mega süß, wenn Chris so rot anlief.

"So. Die Riesenpizza ist auch fast fertig, dann mach ich mal etwas Musik an", lief Maria zum Radio.

Ein wenig verschämt, das er so gedankenlos mit Will rumgeflirtet hatte, setzte er sich aufs Sofa. Da Will grade bei Louis war, erkannte Charlie seine Chance.

"Und wie war`s, wie war`s?", fragte er ungeduldig.

Der Überraschungswichtel

"Wie war was?"

Charlie dachte doch wohl nicht, das sie Sex gehabt hatten, oder? Doch so wie er aussah wohl schon. Chris seufzte leicht.

"Na also so wie ihr ausseht und was ihr vor allem ausstrahlt, ist definitiv mehr als nur knutschen passiert. Also wie wars? Hat sich Will sehr blöd angestellt oder irgendwas nicht machen wollen?", fragte Charlie weiter neugierig nach.

"Neugierig bist du ja kein Stück..", grinste Chris schief. "Wir haben mehr als geknutscht ja.. Aber.. wir hatten kein Sex.. Dafür.. ist es ja auch noch etwas früh.." Die Details ließ er aus.

"Das hab ich mir gedacht. Ian wollte eh nochmal mit Will reden. Ich weiß, ich weiß du kannst das auch selber, aber er möchte dich einfach nur glücklich machen und gut da stehen", lächelte Charlie ihn an.

"Glücklich?" Mehr wie eh schon?

Charlie nickte. "Und darf ich erfahren, was ihr sonst so getrieben habt?", betonte er das Wort extra. "Hat Will sich getraut dir einen zu blasen?"

"Charlie!!", empörte er sich. "Mensch du Naseweiß.. Nein... nein hat er nicht, aber ich hab das auch nicht von ihm verlangt.. Er sollte sich erst mal an das Gefühl... in seiner Hand gewöhnen...", erklärte er dann immer leiser werdend.

"Ja das kann ich irgendwie verstehen...aber ich bin froh das es bei euch beiden überhaupt schon so gut klappt", lächelte er nun ehrlich.

Chris nickte. Ja das freute ihn auch. Eigentlich hatte er gar nicht damit gerechnet, das sie schon so weit gehen würden.

"Ich glaube, Will liebt dich wirklich, denn für etwas was er nicht so sehen würde, hätte er das sicher nicht gemacht", bestätigte Charlie ihm nochmal.

"Ja..." Das konnte er sich auch gut vorstellen. So war Will nicht.

"Falls du auch noch was wissen willst kannst du übrigens auch fragen", bot der Hellhaarige ihm an.

"Wissen?", sah Chris ihn an. "Was.. meinst du denn?" Er hatte doch schon Ahnung davon.

"Sagen wir einfach, ich hab schon weitaus mehr rumgehurt als du anständiges Ding. Falls also irgendwann eine neue Stellung oder so was kommen sollte, du kannst mich alles fragen", grinste Charlie ganz unschuldig.

Chris sah ihn mit großen Augen an.

"Ich.. also.. J..ja..ok.." Dann räusperte er sich.

"Das muss dir nicht peinlich sein. Ich hätte mittlerweile lieber deine Vergangenheit, als meine und dann nur mit Ian alles raus gefunden. Mit den Anderen wars nur Sex, aber mit ihm ist es jedes mal...einfach Feuerwerk", sah er verliebt in Ians Richtung.

Nun lächelte Chris wieder. Er konnte nicht anders. Charlie sah so niedlich aus wenn er zu Ian sah. Da konnte man fast neidisch werden.

"Da dem aber nicht so ist, will ich zumindest dir und Will helfen, wenn ich kann", drehte er sich nun wieder zu Chris.

"Danke Charlie, das weiß ich zu schätzen."

"Dafür sind Freunde doch da, Süßer", gab er ihm einen Schmatzer auf die Wange und nippte dann weiter an seinem Glas.

Chris lachte leicht "Stimmt." Das waren sie. Auch er trank etwas. Dann sah er zu Maria. "Wie sieht es mit dem Essen aus Maria?"

"Ich geh oben mal nochmal nachschauen. Ist alles selbstgemacht", grinste sie und lief dann los. 

"Cool. Ich freue mich.." Er hatte nun doch schon Hunger.

Will kam wieder zu Chris.

"Denkst du das Tante May wirklich noch auftaucht?", fragte er ihn leise, Charlie sollte davon nichts mitbekommen.

"Ich hoffe es eigentlich. Alle würden sich freuen.. Wieso? Hat sie dir geschrieben?"

"Nein dir?"

Natürlich würden sich alle extrem freuen, aber sie musste ja heute auch nicht kommen. Schließlich weiß sie 

ja das das eigentlich unser Fest ist, dachte sich Will.

"Nein...Sie wird bestimmt kommen.", nickte Chris fest.

"Gut...und worüber hast du mit Charlie geredet, wenn ich fragen darf", setzte sich Will wieder zu ihm auf die Lehne.

"Über uns..." sah er zu ihm auf. "Über das was wir so.. getrieben haben..."

"Ja da wurdest du nicht als Einziger gefragt, aber keine Sorge die Details bleiben schön unter uns", küsste er ihn grinsend.

"Das kannst du aber glauben", schlang er seine Arme um Wills Nacken. Und dann taten sie einfach das, was sonst Charlie und Ian taten und den meisten fiel der Unterschied auch kaum auf.

Chris genoss den Kuss und schmiegte sich danach an Will. Das fühlte sich eigentlich viel zu gut an, um auf zu hören.

"Essen ist fertig!", kam dann allerdings Maria laut mit zwei Blechen Pizza an.

"Endlich!" Begeistert sah Chris auf. "Ich hab super Hunger."

"Na dann lass mich nur noch einmal mit dem Roller drüber gehen. Teller sind auf dem Regal, Besteck braucht wohl keiner", lachte sie auf und Eddy holte die Teller.

Sofort versammelten sich alle um die wohlriechende Pizza und warteten aufs große Fressen.

"Ihr seht ja aus wie ausgehungerte, geifernde Hyänen", lachte sie amüsiert und schnitt die Pizza so schnell es ging.

"Na dann Jungs, Essen fassen!"

Sofort war quasi die halbe Pizza weg und nur noch Kaugeräusche zu hören. Man konnte nichts gegen Marias Pizza sagen, denn die war einfach nur umwerfend lecker und da war allen egal, wie viel Kilo mehr sie morgen drauf hatten.

Nach wenigen Minuten war auch der Rest der Pizza vernichtet. Satt und zufrieden ließen sie sich alle wieder nieder. Wobei Louis ein ziemlicher lauter Rülpser gelang. Darauf konnten alle nur laut auflachen.

"Gut das da kein Mikro in der Nähe war", kam es von Will.

"Stellt euch das mal vor! Wir wären alle taub!", lachte Charlie drauf los. Und daran erkannte man das hier eben doch nur Kerle saßen. Zum verdauen erzählten alle was sie so gestern mit ihren Familien gemacht und wie sie gefeiert hatten.

Chris erzählte auch von May und das sie eine wunderbare Frau war.

"Ich hoffe wirklich, das ich sie bald noch mal sehen werde....", merkte er dann an.

"Warte du hast May kennengelernt?", fragte Louis sofort.

"Wann? Also wann kam sie an, wie geht es ihr?", löcherte Maria weiter und die Anderen hielten auch nicht still. Will sah Chris mit einem Blick an der eindeutig sagte, wir hätten es doch für uns behalten sollen.

Ein wenig schuldig sah dieser zurück.

"Ja ich.. hab sie kennen gelernt.. Sie war gestern bei uns.."

"Jetzt erzählt schon, muss man euch immer alles aus der Nase ziehen Jungs?", boxte Maria gegen Wills Schulter.

"Au hey!", beschwerte der sich gleich.

"Was genau willst du denn wissen? Sie sagte das sie gerade wieder aus China da sei und uns überraschen wollte."

"Gehts ihr gut? Hat sie wieder was mitgebracht? Sind da etwas diese versteckten Halsketten von euch her, die ihr nicht zeigen wollt?", bohrte Charlie weiter.

Ertappt griff Chris an seinen Hals. "Wann hast du..?"

"Will trägt so was normalerweise eben nicht", zog Charlie das Band hoch, so dass das Yang Zeichen zu sehen war.

"Jungs jetzt hört auf!", fuchtelte Will hinter sich rum.

"Wieso denn? Erzähl es uns doch einfach..", meinte Maria. "Is doch nicht schlimm."

"Ja also May hat uns die beiden Ketten aus China mitgebracht, die zusammen passen", ergab sich Will schließlich, holte noch Chris Hälfte und vereinte ihre beiden.

"Aww~ Nein wie niedlich!?", klatschte Charlie mit den Händen. Ed verdrehte die Augen, ebenso Louis. Maria kicherte begeistert. Das war irgendwie typisch May.

"Ihr beiden müsst gar nicht so gucken. Wartet mal ab, wenn ihr ne Freundin oder einen Freund ab", deutete Will sofort mit dem Finger auf die beiden. Er wusste genau das auch die zwei eine softe Seite hatten.

"Das werd ich zu verhindern wissen," meinte Ed fest und Louis nickte. "So was is total kindisch..."

"Es war nun nicht meine Idee, aber es sieht sicher heiß aus, wenn ich mit dem schwarzen Anhänger Oberkörper frei auf der Bühne stehe", dachte Will laut nach.

Chris rammte ihm mehr oder weniger sanft den Ellenbogen in die Seite.

"Jetzt behalt mal deine lüsternen Gedanken für dich..", verdrehte er die Augen und steckte seine Kette wieder unter sein Shirt.

"Au...", nuschelte Will und tat es ihm gleich.

"Is aber so. Auf der Bühne bin ich der Frontsänger der Bastards, der ein Image zu vertreten hat."

"Ja ja..." Chris seufzte und streichelte kurz über die malträtierte Stelle an Wills Seite. Und wieder war der Kleine einfach nur süß.

"So wird langsam Zeit für den Alkohol findet ihr nicht", grätschte Ian dann dazwischen."

"War ja klar, das das von dir kommt", grinste Charlie amüsiert. "Aber ja. Maria. Rück das Zeug raus!!"

Die brachte schon längst Bier, Punsch und Eierlikör.

"Da kann die Party ja steigen!"

"Wuhu!!" Charlie jubelte übertrieben auf und drückte allen eine Flasche Bier in die Hand. "Auf uns Leute!!"

"Auf die Bastards", riefen alle im Chor und stießen an. So wurde die Party schnell etwas feuchtfröhlicher und das Mikro gerne mal für spontan Gesänge benutzt. Bis es schließlich nochmal klingelte.

"Ich mache auf!!", rannte Chris los. Er hatte bisher am wenigsten getrunken. An der Haustür begrüßte ihn dann May, die es doch noch geschafft hatte.

"Hallo Chris. Ich hoffe, ich bin nicht zu spät."

"May!!" Prompt fiel er ihr um den Hals. "Ich freue mich das du noch gekommen bist..." lachte er dann und ließ sie los. "Nein keine Sorge. Du bist nicht zu spät."

"Ja ich dachte, ein Abstecher wäre ok, schließlich freue ich mich ja auch die ganze Bande wiederzusehen", schmunzelte sie und erwiderte die Umarmung.

"Oh ja das werden sie. Und jetzt komm. Komm rein in die warme Stube."

"Na dann los, hab auch noch Geschenke für alle dabei", grinste sie und folgte Chris in den Keller.

"Na Bastards wie ist es auch ergangen?", lehnte sie dann lächelnd an der Tür. Alle Köpfe drehten sich zu ihr.

"Tante May!!!", entkam es allen gleichzeitig, ehe sie sofort auf sie zu liefen.

Chris wich schnell aus und schon hing May in einer Gruppenumarmung.

May lachte nur und versuchte irgendwie alle zu umarmen.

"Ja ihr habt mir auch gefehlt."

Chris konnte nicht anders und grinste breit mit. Dann sah er  zu Will.

"So und jetzt runter von der alten Tante, sie hat ja für alle Geschenke mitgebracht", klopfte sie auf deren Rücken und stellte dann ein paar Tüten auf den Tisch.

"Geschenke!"

"Klasse Tante May!!"

"Wir haben aber gar nichts für dich!?", schossen alle durcheinander.

"Doch ein Privatkonzert, wenn ich bitten darf. Schließlich möchte ich hören wie gut ihr mittlerweile geworden seid, als euer größter Sponsor", lachte sie ihre übliche Lache.

Sofort waren alle dabei und nickten. Das bekamen sie hin!

"Los auf eure Plätze!!", klatschte Maria in ihre Hände. Charlie setzte sich zu Chris auf die Couch und Will kam nochmal zu Chris.

"Meine Küsse für meine Musik bekomme ich ja ab sofort nur noch von dir richtig?", grinste der Rocker breit.

"Richtig mein fleißiger Kerl", zog der ihn zu sich runter und küsste ihn lächelnd. Will grinste dadurch noch mehr, bevor er sich seine schwarze Gitarre schnappte und zu den Anderen ging.

"Dann guten Abend meine Damen und Herren. Heute speziell für unsere Unterstützerin, eine Frau die wir alle lieben, ein Privatkonzert. Miss May Stevens!", rief er ins Mikro und alle applaudierten.

Auch Charlie und Chris klatschten mit und genossen dann mit May die wunderbare Musik. Die Bastards brachten einen ihrer neuen Songs und das kleine Publikum ging voll mit. Besonders May pfiff anerkennend. Das konnte sie schon immer gut.

Als sie fertig waren, applaudierten die drei noch mehr und sprangen auf. Das war super gewesen. Die Band verbeugte sich gemeinsam und dann stießen alle zusammen nochmal an. Natürlich waren auch alle schon neugierig auf Mays Erzählungen, von ihrem Erlebten. Da kamen teilweise die wildesten Sachen raus.

Der Abend wurde laut, lustig und es floss noch etwas mehr Alkohol als sonst. Die Laune war einfach auf dem Höhepunkt. Selbst als May leider wieder ging, blieb der Abend feucht fröhlich und es wurde bis in die Nacht gefeiert.

Teatime mit bitterem Beigeschmack

Eine gute Woche später, waren sie nun mitten in den Vorbereitungen für Silvester. Will war noch in der Stadt während Chris schon von einem Treffen mit Charlie nach Hause kam und den Briefkasten öffnete.

Überrascht sah er rein und nahm sich die Post raus.

"Oh... Ein Brief von meiner Mutter....", besah er sich die Schrift und sah dann auf den anderen Brief. Der war eindeutig an Will und.. Er drehte seine Hand. Scheinbar von seinen Eltern.

"Oh je..."

Hoffentlich würde Will nicht schlecht gelaunt sein, wenn er den sah.

Chris zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür.

"Juhu!! Chris!!"

Überrascht drehte er sich um und stand May gegenüber.

"Oh Hey May.. Was gibt's?"

"Ach nichts besonderes. Ich war gerade in der Nähe etwas Sekt für Rosi kaufen. Ich vermute ja wir gehen dann alle zusammen in die Innenstadt und sehen uns dort das große Feuerwerk an, bevor sich die Weg dann wieder trennen oder habt ihr zwei was anderes geplant?"

"Nein so sollte das sein", nickte er. "Willst du mit hoch kommen?"

"Klar gerne wenn ich dich nicht störe", kicherte sie und gingen zusammen in Wills Wohnung.

"Ach was. Will ist noch unterwegs, besorgt noch etwas..."

Chris schmiss die Briefe auf den Tisch und räumte seine Jacke weg. Auch May hängte ihre Jacke auf und ging dann in die Küche.

"Ich mach uns einen Tee ok?"

"Ja gerne...", lächelte er. "Und hast du dich die letzten Tage wieder eingelebt?"

"Ja. Egal wie weit ich von London weggehe, es ist und bleibt meine Heimat", lächelte sie ebenso vergnügt und kam dann mit zwei Tassen Tee zur Couch.

"Das glaub ich dir sofort.." nahm er die Tasse dankend an. "Aber sag mal, ist es nicht schwer in anderen Länder die Gewohnheiten herauszufinden und zu verinnerlichen?"

"Ja natürlich. Man muss sich an alles erst mal gewöhnen, aber wenn du freundlich und offen für Neues bleibst geht das sehr schnell. Außerdem hab ich ja mittlerweile schon viele Erfahrungen gesammelt."

"Das klingt logisch..." nippte er an seinem Tee. "Du... darf ich dich was fragen?"

"Du weißt doch Chris du kannst mich alles fragen. Dafür ist die alte Tante da", grinste May weiter fröhlich und machte sich noch etwas Zitrone in den Tee.

"Na ja.. Es.. ist keine so einfache Sache..." Sie legte eine Hand auf seine.

"Also egal was es ist, ich werde weder lachen, noch komisch gucken, noch in irgendeiner Weise doof reagieren. Da sich mir die meisten Bastards anvertrauen, nehme ich so was immer sehr ernst und versuche zu helfen wenn ich kann", lächelte sie liebevoll.

"Äh.. na ja so krass wird es wohl hoffentlich nicht sein...." Er seufzte "Also... vielleicht hast du ihn in der Küche gesehen.. den Brief von Wills Eltern.... Er hat mir immer noch nicht gesagt was damals war.... Aber.. ich würde das echt gerne wissen....", ließ er den Satz offen.

"Oh achso ja..." Da musste sie selbst erst überlegen.

"Eigentlich wäre es wohl besser wenn Will dir das erzählt...schließlich seid ihr jetzt in einer Beziehung...Aber ich schätze ich kann dir zumindest das erzählen was ich damals mitgekriegt habe und schließlich hatten meine Schwester, Wills Mum und ich danach auch einen heftigen Streit."

"Ja bitte....", nickte er schnell. "Auf der anderen Seite will ich nicht, das Will dann sauer wird...", murmelte er dann und ließ den Kopf hängen.

"Das wird er mit Sicherheit, aber du musst ihn damit konfrontieren...er sollte nach den zwei Jahren vielleicht auch nochmal mit seinen Eltern reden. Ich glaube, im Moment hast du den besten Zugang zu ihm und wegen einem Streit, folgt auch nicht gleich eine Trennung", beruhigte sie ihn wieder.

"Die haben echt seit zwei Jahren nicht mehr miteinander gesprochen?" hakte er ungläubig nach. "Ich will mich auch nicht trennen, das soll er gar nicht erst versuchen. Wieso auch immer..."

"Ja haben sie...also gut. Vor zwei Jahren war Will in der Abschlussklasse. Da war auch noch dieser Wettbewerb an dem er teilgenommen hat. Das fanden Claire, meine Schwester und ihr Mann Harry schon gar nicht gut. Will sollte sich lieber auf seine bevorstehenden Prüfungen konzentrieren und nicht auf so etwas unwichtige. Die Chance ein erfolgreicher Musiker zu werden war viel zu klein und sie wollten das er etwas richtiges lernt und studieren geht. Aber du kennst ja unseren Will. Natürlich ist er trotzdem hin. Ich hab ihn und Maria damals noch gefahren. Und ich habe es Händeringend auch geschafft das sich seine Eltern das ansehen, damit sie endlich erkennen was für ein Talent in ihm steckt...aber du kannst dir vorstellen, dass sie von Rock und von seinem 'unnützen Brüllen' nicht sehr angetan waren", seufzte sie und trank erst mal was.

"Oh... ok..."

Das war das einzige zu was er fähig war. Da war es natürlich klar das Will verletzt und sauer auf sie war.

"Sie haben sich danach ziemlich gestritten oder?"

"Ja haben sie...selbst als der Artikel in der Times über ihn rauskam, waren sie zwar überrascht, wollten seinen Traum aber immer noch nicht unterstützen. Um sie doch noch stolz zu machen hat er seine Prüfungen mit wirklich guten Noten abgeschlossen. Natürlich haben sie sich gefreut und gesagt das sie froh sind das er nun endlich diesen albernen Traum aufgegeben hat und studieren wird. Er wäre ja doch nicht gut genug gewesen und dann wars vorbei. Wie genau der Streit ging weiß ich auch nicht, aber Will kam danach mit seinen Sachen und seiner Gitarre, die er nach mir benannt hat zu meiner Wohnung und ich hab ihn aufgenommen."

"Wow....Das.. das ist echt krass... Will tut mir unglaublich leid.... Das seine Eltern so stur waren und ihn nicht einfach in dem was er liebte unterstützt haben.... Selbst wenn er studiert hätte, hätte das ja nicht heißen müssen das er da sofort erfolgreich wäre und sie stolz gemacht hätte..."

"So ähnlich hab ich auch argumentiert. Am nächsten Tag bin ich bei ihnen aufgeschlagen. Claire und ich waren in unserer Art schon immer total verschieden. Aber ich hätte nie gedacht das sie ihren Sohn so fallen lassen würde, es war aber eher Wills Vater, der so gegen das ganze war. Er wollte nicht noch einen Hippie in der Familie ich würde ja schon reichen, hat er gesagt. Sie haben es nicht eingesehen, also ist Will einfach bei mir geblieben...Und er wird sauer sein das ich es verrate aber, er hat geweint. Er war so fertig das ihn seine Eltern nicht so akzeptierten, wie er nun mal war, es hat mir im Herzen wehgetan so zusehen. Harry hat mir immer angekreidet, das ich das alles gar nicht verstehen könnte weil ich keine Kinder hätte, aber sie sind Eltern und verstehen ihr Kind nicht", wurde sie bei der Erinnerung wieder sehr traurig.

Auch Chris sah sie betröppelt an.

"Ich... ich weiß gar nicht was ich sagen soll.... Meinst du denn das sie sich wieder vertragen könnten? Also.. Eher Will mit seinem Vater?" Mit seiner Mutter würde es wohl schneller gehen, wie sich das anhörte.

"Was glaubst du warum er neben ihren Gigs noch studiert. Er will seine Eltern trotz allem glücklich machen. Und das ist auch der einzige Bezug den sie noch haben, da sie ihm die Uni finanzieren. Die Wohnung schafft er meistens überseine Auftritte. Trotzdem glaube ich fest daran, das irgendwann der Durchbruch für sie kommt und das er dann selbst wenn er fertig studiert hat, sich für die Musik entscheiden wird. Claire und ich haben uns halbwegs wieder vertragen, aber ich weiß nicht, ob Will es über sich bringt den ersten Schritt zu ihnen zu machen...und du wirst dabei leider nicht förderlich sein mein Lieber. Wenn die beiden rauskriegen das er jetzt auch mit einem Jungen zusammen ist, könnte es schwieriger werden...da sind sie leider auch nicht so offen. Sie hassen schon den Bandnamen und Maria mochten sie auch nie so ganz, als rauskam das sie lesbisch ist, hat Harry alles auf 'diesen Umgang' geschoben...und ich hatte noch einen Bastard zum trösten. Ich habe den zwei einmal ein Bandfoto mit allen gezeigt und Harry ist ausgeflippt", erinnerte sie sich schmerzlich. Sie hatte ihren Schwager noch nie gemocht.

"Das wird ja nicht wirklich besser.... Ich glaube, dann sollte ich mich nie als Freund von Will vorstellen... Ich bin eben nur ein Freund, wobei Will das wohl auch nicht zu lassen würde... Aber ich wünsche mir wirklich, er könnte sich wieder mit ihnen vertragen... Ein Kind braucht doch seine Eltern..."

"Das ist wahr, aber was soll ich noch tun...es ist seine Entscheidung und nein, er würde sich eher die Hand abhacken, als dich zu verleugnen, da bin ich mir sicher", nickte sie bekräftigend.

Das wünschte er sich umso mehr, seit er eben wusste, dass sich seine Scheiden lassen würden.

"Also mag Harry keine Menschen mit Tattoos, gefärbten Haaren und all so was?", ging er dann darauf ein. Da kannte er wohl mehrere, aber man musste sich doch nicht so anstellen. Jeder war eben anders.

"Harry ist ein sturer Oberpinkel, der einen meterlangen Stock im Arsch hat", schnaubte May wütend.

"Claire war zwar auch immer eher konservativer, hat aber dennoch die Menschen respektiert, die sie respektiert haben, egal wie sie aussahen oder wer sie waren, aber mit Harry...ach du kannst es dir ja vorstellen", schüttelte die Tante angestrengt den Kopf und ließ sich in die Polster sinken.

Betroffen sah er sie nun an. May schien ganz schön was mit denen Zwei und Will durchgemacht zu haben. An einem Tag würden sie das sicher nicht regeln können.

"Meinst du, ich sollte Will den Brief geben oder verstecken? Ich will nicht, das diese alten blöden Gefühle hochkommen und er schlecht drauf ist..."

"Gib ihm den Brief besser, auch wenn er ihn dann wegschmeißt, es ist und bleibt seiner...und Chris darf ich dir auch etwas anvertrauen?", lächelte sie fast verlegen.

"Klar natürlich. Ich kann schweigen wie ein Grab!"

"Ich bin jetzt 35 und eigentlich...möchte ich auch noch ein Kind haben", sagte sie es offen heraus.

"Und ich denke das ich langsam nicht mehr auf den richtigen Partner oder Partnerin warten möchte..."

"Das glaube ich sofort.. Hast.. hast du denn jemanden oder.. hast du... eine andere Idee...", fragte er vorsichtig.

"Na ja ich dachte das ich mir einfach einen Samenspender hole. Will weiß auch schon das ich mir das schon länger wünsche und ich weiß, das die Bastards es lieben würden. Rosi hat auch schon gesagt, sie würde helfen wo sie kann...das einzige was mich zurückhält, na ja sind meine Lesereisen. Ich kann mit einem Baby nicht durch die Welt jetten."

Verstehend nickte Chris. Was sollte er da jetzt nur raten?

"Puh... Ich verstehe das... und doch... wenn ich dich jetzt fragen würde Kind oder Lesereise... an was denkst du zuerst?"

Sie biss ein wenig auf ihrer Lippe herum.

"Mittlerweile denk ich mehr an Kind...und das macht mir auch ein bisschen Angst. Entschuldige das ich mich mit sowas schwierigem ausgerechnet an dich wende..."

"Ach was nicht doch... ich weiß oder nein weiß ich nicht, aber ich kann mir vorstellen das es schwer ist aber... Wenn du sagst das du mehr an ein Kind denkst, würde ich sagen du solltest es versuchen... Entschuldige wenn ich das sage, aber niemand von uns wird Jünger... und es wird auch sicher nicht einfacher... Du solltest den Schritt wagen und zu den Ärzten gehen... Will würde dich bestimmt begleiten." Und er eigentlich auch, aber nur wenn sie das wollte.

"Du hast sicher Recht...Denkst du er freut sich wenn er dann auch Patenonkel wird?", grinste sie breit.

"Na sicher! Will und Kinder kann ich mir sehr gut vorstellen!", lachte er auf.

"Behalt das schön im Hinterkopf mein Lieber", neckte May ihn, da ging die Tür auf und Will sah leicht verwundert zwischen den beiden hin und her.

"Stör ich bei der Teatime?"

Ich vertrau dir doch!

"Oh hey Will!"

Chris sprang auf und kam ihm entgegen. "Na? Hast du alles bekommen?"

"Ja hab ich...bei euch alles ok?", stellte er, immer noch suspekt, die Tüten ab.

"Cool. Bei uns? Na klar, wieso nicht?"

"Weil das ganze hier irgendwie nicht ganz koschar wirkt", deutete er zwischen Chris und May hin und her. May gab Chris daraufhin ein Zeichen, dass er ihm nun den Brief geben sollte.

"Wie? Na..ja.. Wir.. haben uns einfach unterhalten...", erklärte er lächelnd und huschte an ihm vorbei in die Küche.

"Hier.. der.. war im Postkasten...", kam er mit dem Brief in der Hand wieder und drückte ihn Will in seine. Noch immer etwas verwirrt nahm Will den Brief entgegen und erst als er den Absender sah, begriff er langsam was hier los war.

"May, was hast du ihm erzählt?", fragte er deutlich zu ruhig.

"William bitte, er ist dein Freund. Er hat ein Recht-" doch sie wurde unterbrochen, als Will mit der Faust auf den Tisch schlug.

Chris biss sich auf die Lippen und zuckte bei dem Schlag zusammen.

"Will bitte... sei nicht sauer..."

"Ich hab ein Recht darauf sauer zu sein. Wenn du was darüber wissen willst, wie meine Eltern ihren Sohn vor die Wahl zwischen ihnen und seinem Traum gestellt haben, fragst du gefälligst direkt mich und nicht feige May", brüllte er ihn an.

Chris wich erschrocken zurück. So hatte Will ihn noch nie angesehen.

"Ich.. ich hab dich schon oft gefragt... und du hast immer nein gesagt... das war ok... Aber du kamst ja auch nicht einmal von dir aus auf mich zu!!", wurde er nun selber laut. "Du weißt von meiner Familie alles!! Meinst du das wollte ich anfangs mit einem Fremden teilen!? Nein wollte ich nicht!! Aber mir wurde klar das es gar nicht so schlimm war, denn ich konnte dann immerhin mit dir darüber reden, weil ich dir vertraue!! Aber wie ich sehe..." Er schluckte hart. "Wie ich scheinbar erkennen muss, vertraust du mir nicht so viel wie ich dir. Ich entschuldige mich dafür das ich May gefragt habe... Doch hatte ich nun mal das Gefühl das ich es von dir nie erfahren hätte..." Er wand sich ab. "May entschuldige das ich dich dazu überredet habe..." Sie winkte ab und blieb weiter still.

Dann eilte er an Will vorbei zur Tür und rannte ohne Jacke nach draußen. 

"Halt so einfach haust du mir nicht ab!", rannte Will ihm nach und schnappte ihn grade an der Haustür.

"Natürlich vertraue ich dir! Würde ich das nicht tun, hätte ich mich dir niemals so zeigen können...du hast nie richtig direkt gefragt...und ich wollte nicht das du mich anders siehst wenn du alles weißt! Ich will kein Mitleid!", verteidigte er sich. Den Stolz hatte er wohl von seinem Vater geerbt.

Chris sah zur Seite und schwieg. Er hatte mehrmals gefragt.

"Außerdem als wir zusammen gekommen sind...ich wollte darüber reden...aber gerade war alles mal endlich wieder so glücklich nach dem ganzen Scheiß der letzten Wochen...da wollte ich nicht mit der Vergangenheit alles versauen. Aber ich hätte es dir erzählt."

"Die Zeit wäre auch schön geblieben, wenn du es mir erzählt hättest... Was denkst du bitte hätte ich getan, wenn du es mir einfach so erzählt hättest?"

"Du hättest sicher so traurig geguckt. Aw, der arme Will von seinen Eltern verlassen und gehasst...und Herr Gott ja ich wollte in deinen Augen eben der coole Beschützer bleiben, der starke Rocker, der auf dich aufpasst. Nenn es Ego und jetzt komm wieder rein, sonst frierst du dir draußen den Arsch ab", zog er ihn abrupt wieder in den Hausflur und seine Arme. Der Kleine war jetzt schon kälter geworden.

Chris verzog auf das ziehen sein Gesicht.

"Aua..." rieb er sich über die Stelle.

"Entschuldige", stieß er schließlich die Luft aus und hielt Chris nun wieder sanfter.

"Ich hätte sicher nicht, Aw der arme Will gesagt..", schlug der diesem auf die Brust. "Und du bleibst auch jetzt noch der coole und starke Typ im Gegensatz zu mir..."

"Du hättest aber so geguckt...vielleicht ist es auch besser das May es erzählt hat...ich hab keine Ahnung. Und du bist auch stark, wie hältst du mich sonst im Zaum", grinste er leicht.

Chris lehnte seinen Kopf an Wills Schulter.

"Ich mag dieses Thema einfach nicht...und der Brief...da geh ich immer gleich in die Luft...aber wenn du noch was wissen willst, dann frag und ich werde antworten."

"Ich glaub das Einzige was ich gerade gerne wissen würde, wäre ob noch eine Chance besteht, das du dich mit ihnen aussprichst?"

"Ich...ich weiß nicht Chris...wenn müssten sie schon kommen, schließlich haben sie mich rausgeworfen", krampfte er nun schon wieder etwas.

"Du würdest also nicht den ersten Schritt machen, auch wenn du der Geschädigte bist.... verstehe..."

"Nein verdammt! Sie wollten mich so nicht. Sie hassen meine Musik, meine Freunde und mein Vater hat gesagt ich soll mich erst wieder blicken lassen, wenn ich die scheiß Gitarren verkauft habe und zur Vernunft gekommen bin. Für dieses Arschloch werd ich gar nichts machen!", regte er sich wieder auf und ließ von Chris.

"Will!! Er ist trotz allem noch dein Vater!!"

"Welcher Vater handelt so huh?! Wenn er nicht bereit ist auf mich zuzugehen und mir endlich zuzuhören, werde ich gar nichts tun."

"Schön. Trotzdem musst du ihn nicht so nennen!!"

"Ich nenne ihn wie ich will, mich hat er ja auch schon verleugnet!", knurrte er nun. Gerade wünschte er sich nichts sehnlicher als eine Zigarette.

"Was..?" Chris sah ihn entsetzt an. Noch immer in Rage lief Will hin und her und setzte sich schließlich auf die Treppe.

"Sags nicht May, die reißt ihm den Kopf ab. Mum weiß es auch nicht...Ich hab es versucht. Als wir damals diese Vorgruppe auf dem großen Konzert geworden waren. Ich dachte, das ihm das als Beweis, das ich sehr wohl als Musiker tauge, reichen würde. Aber nein! Dder Herr hat nur gemeint, das ich einmal Glück hatte und ich darauf nicht mein Leben aufbauen sollte. Wann ich endlich vernünftig werde und mit dem Lotterleben Schluss ist. Außerdem sollte ich mich von diesen komischen Assis fernhalten, die mir nur das Geld aus der Hose ziehen. Wahrscheinlich sind das alles echte Bastarde."

Chris schnappte nach Luft. Das hatte er doch nicht wirklich gesagt, oder?!

"Natürlich sind wir voll aneinander geraten und er hat mir auch eine gescheuert und gesagt das er so einen nutzlosen Sohn nicht braucht", spuckte Will die Worte und knetet seine Fäuste. Noch immer brodelte Wut in ihm.

"Will ich..." Chris hob hilflos die Arme. Hätte er das gewusst hätte er niemals May gefragt. Er rang kurz mit sich und auch mit der Befürchtung weg geschubst zu werden, ging er zu Will und umarmte ihn. Erst wollte dieser protestieren, dass er doch kein Mitleid wollte, ließ es dann aber einfach geschehen und lehnte sich an Chris.

"Also nein ich werde nicht mit diesem Arschloch reden...aber mit Mum vielleicht", murmelte Will dann.

"Ja... das wäre eine super Idee....", flüsterte Chris und drückte sich fester an ihn.

"Siehst du, ich sagte doch du siehst mich so an", schmunzelte der Ältere und zog ihn wieder vor sich, nur um ihn dann sanft zu küssen.

"Sag das bitte niemanden", umarmte er dann Chris fest und ließ sich dann mal für einen Moment fallen legte seine Stirn an Chris Brust.

"Wissen... nicht mal.. die Bastards was davon?.. Mit deinem Vater", fragte er leise.

"Nein das hab ich niemanden erzählt. Aber die wissen das was war, weil ich eine Woche lang nur in Clubs zum vögeln, trinken und rauchen war...bis Maria mir dann eine gescheuert hat. Leg dich niemals mit ihr an", lachte Will fast.

"Oh keine Sorge, das hab ich nicht vor...", lächelte er ganz leicht und streichelte Will über den Rücken. Doch er war besorgt das Will es vielleicht wieder so hart treffen könnte, das er erneut keinen anderen Ausweg sehen und wieder so los ziehen würde... Das wollte er auf keinen Fall. Langsam hob der wieder seinen Kopf und sah Chris tief in die Augen.

"Verstehst du jetzt, wie sehr ich dir vertraue, wenn du das als Einziger weißt. Sonst prügeln sich die Bastards als nächstes für mich oder Tante May. Ist ziemlich gut das ich dich hab, Kleiner", lächelte er schräg.

Chris sah zurück und schmunzelte.

"Entschuldige das ich das in Frage gestellt habe...", küsste er ihn ganz leicht. Dann strich er ihm über die Wange. "Gehen wir wieder hoch? May macht sich bestimmt schon Vorwürfe..."

"Irgendwie glaub ich eher sie macht Kakao", grinste WIll nun doch wieder und erwiderte den Kuss. 

"Wie jetzt? Kakao?", Verdutzt sah er ihn an.

"Na ja Tante Mays Kakao eben. Den man macht, wenns einem schlecht geht oder so. Mach ich dir doch auch immer"

Das stimmte wohl. Er nickte.

Dann zog Will Chris mit sich von den Stufen hoch.

"Danke Chris", legte er dann einen Arm um ihn und sie gingen wieder hoch.

Ehrlich begann er nun zu grinsen. Beim hochgehen schmiegte er sich an WIll und war froh das nun alles wieder gut war.

Will machte ihre Tür auf und roch es schon wie gedacht nach Kakao.

"Na Jungs ausgesprochen?", drehte sie sich mit den Tassen zu uns.

"Ja danke May und Sorry das ich so ausgetickt bin."

"Ach mein Süßer ich hätte mich da vielleicht auch nicht einmischen sollen. Ich schwöre, ich hab alles nur aus meiner Sicht erzählt. Außerdem gibts noch was zu feiern, weil deine Tante was beschlossen hat."

Chris nickte nur und grinste weiter. Jetzt war er gespannt. Will sah zwischen den beiden hin und her.

"Aha...", sagte er mal vorsichtig.

"Ich hab mit Chris geredet und dabei festgestellt, das ich es sehr liebe zu reisen, aber das ich die ganze Welt schon gesehen hab und das ich jetzt was anderes will. Ich möchte Mama sein und ich möchte das du Patenonkel wirst", strahlte sie ihn an und der große Rocker war in diesem Moment einfach nur sprachlos.

Chris kicherte leicht und stupste Will an.

"Na? Was sagst du? Das ist doch eine super coole Neuigkeit oder??"

"Äh Ja...ich meine Ja! Ja! Fuck May! Halleluja!", rief er dann aus, schnappte sich seinen Tante und wirbelte sie im Kreis rum.

"Du wirst die beste Mama der Welt und ich werde sehr gerne Patenonkel", lachte er dann auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Du hilfst heute wohl allen, was", grinste er dann zu Chris. Dieser lächelte einfach breit. Er konnte gar nicht anders.

"Na ja nur ein bisschen. Ist wie geben und nehmen...", erklärte er und zwinkerte. Er freute sich einfach mit den Beiden.

"Oh dann muss ich mir erst mal ne größere Wohnung suchen und neue Sachen kaufen. Ihr beiden helft mir doch oder? Zwei so starke Männer könnte ich gut gebrauchen", lächelte May beide an.

"Na klar. Wir sind dabei!!", nickte Chris sofort. Den Spaß ließ er sich nicht nehmen. Auch Will nickte euphorisch.

"Gut woah ein bisschen Schiss hab ich jetzt schon. Nächstes Silvester ist vielleicht noch so ein kleines Bündel dabei", sah sie die Jungs ganz verzückt an und umarmte beide.

"Und dem widmen die Bastards dann ein Schlaflied."

"Oha!! Auf das bin ich gespannt!!", lachte Chris auf und umarmte May zurück.

"Wir können auch sanfte Töne...manchmal", streckte Will ihm die Zunge raus.

"Ok dann lass ich euch mal wieder alleine und suche mal ein paar Immobilien ab und gehe zum Arzt und so was. Und sobald es dann um den Spender geht, brauch ich eh eure Meinung. Und noch niemandem was verraten, dass mach ich dann. Ich schätze, jetzt hau ich erst mal nicht mehr so schnell wieder ab mein lieber", strich sie Will über die Wange und der umarmte sie nochmal.

"Irgendwie bin ich darüber auch ganz froh. Versuch aber nicht mehr unangemeldet her zu kommen, nur weil du einen Schlüssel hast. Wer weiß wobei du uns dann erwischst", zwinkerte er Chris zu.

"Will!?" Mit roten Wangen sah er zu ihm. Was erzählte er denn da. Er blies die Backen auf und rammte ihm sanft seinen Ellenbogen in die Seite. Der grinste einfach weiter.

"Also ehrlich."

"Als würde May nicht wissen was wir machen", streckte er ihm die Zunge raus.

"Will!"

"Ach Will jetzt lass dieses Gespräch bitte in eurem Schlafzimmer", schmunzelte May und holte dann ihren Mantel.

"Genießt euren Kakao ihr beiden Turteltauben. Die Tante die geht mal wieder", gab sie beiden noch einen Küsschen.

"Ich hab mich gefreut das du da warst... und danke fürs Reden..."

"Dafür bin ich doch da. Und wenn du mich mal wieder brauchst, ich bin ab sofort nur einen Anruf entfernt", knuddelte sie Chris noch einmal und verschwand dann winkend durch die Tür.

"Sie wird eine absolut großartige Mama und mein Patenkind bekommt dann schon früh Gitarrenunterricht", nahm Will sich grinsend seine abgekühlte Kakaotasse.

"Oh ja das kann ich mir gut vorstellen..", setzte Chris sich und nippte auch an seinem.

"Mh~ Der is lecker.."

Will rutschte grinsend an ihn und legte einen Arm um Chris.

"Und schon sind wir wieder unter uns..."

"Oh nein.. Ich glaub, das find ich nicht gut.... Du unersättlicher", streckte er ihm die Zunge raus.

"Liar", wisperte Will nur und küsste ihn einfach. Sie hatten genug geredet für heute.

Vorglühen

Der Rest der Woche verging unglaublich schnell. Mit May hielten sie telefonisch Kontakt, da sie unglaublich viele Immobilien ansah und sich immer mit ihnen beraten wollte. Mittwoch und Donnerstag begleiteten sie sie sogar zu ein paar Besichtigungen, doch keiner der Drei war wirklich begeistert von den Wohnungen und so ließen sie den Tag mit einem gemütlichen Cafebesuch ausklingen.

Freitag ging hoch her, da sie für den nächsten Tag noch einiges vorbereiten mussten. Chris traf sich erneut mit Charlie, der ihm sogar ein wenig half. Will hatten sie mit Louis zu Ian geschickt, um ihre Ruhe zu haben.

Erst spät am Abend tauchten Ian und Will wieder auf. Will hatte zu viel geraucht, das roch Chris sofort und verschränkte die Arme vor der Brust. Ian dagegen rettete seinen Freund vor der bevorstehenden Lage und brachte ihn nach Hause.

"Über was habt ihr denn bitte geplaudert, das du stinkst wie ein Aschenbecher?", fragte Chris brummend nach und rümpfte die Nase.

Will hatte geredet und zwar mit Ian. Er hatte viel im Internet recherchiert und ihm Geheimen auch mal Charlie gefragt, was sich für den Bottom gut anfühlt, aber dann musste er einfach mit Ian reden. Und das hatten sie. Sein Freund hatte ihm alles Schritt für Schritt erklärt. Gesagt wo er aufpassen musste, wo ungefähr die Prostata lag und so weiter. Dabei hatten beide und vor allem Will die ganze Zeit geraucht, um irgendwie ruhig zu bleiben. Er wollte es bald mit Chris tun und er wollte das es ihm gefiel und ihm nicht wehtun. Aber vor allem wollte er auch das es ihm selbst gefiel, denn nur wenn es zusammen klappte, würde es gut werden. Und es hat sich herausgestellt, das es nicht so einfach war es mit einem Mann zu tun, wie mit einer Frau.

"Hm? Was?", sah er dann fragend zu Chris. Noch immer war er sehr in Gedanken.

"Du stinkst....", meinte er dann schlicht und ergreifend. "Was hat dich so mitgenommen, dass du so viel geraucht hast?"

"Es hat mich nichts mitgenommen...Ian und ich haben einfach...geredet...", ließ er das ganze extra offen.

"Ahja...." hob er skeptisch eine Braue. "Geredet und sehr viel geraucht...", wiederholte er.

"Jap...vielleicht wollte ich auch nur das versäumte Nikotin der letzten Wochen aufholen", zuckte Will mit den Schultern.

"Aber ich geh sofort duschen und dann machen wir zusammen Abendessen ok?"

"Mh... Mach du mal..."

Er wand sich ab und begann schon mal den Tisch zu decken.

Will sprang schnell in die Dusche und putzte sich dann nochmal die Zähne. Sollte er es Chris sagen?

Dieser begann ihnen in der Küche zwei Spiegeleier zu bruzzeln. Heute Abend würde es nur Brotzeit geben. Aber ein wenig Lust auf was Warmes hatte er dennoch. Will beeilte sich und zog dann einfach schon seine Schlafsachen an. So kam er dann wieder in die Küche zu Chris.

"Ich bin schon fertig...", drehte er sich zu ihm. "Du musst dich nur noch setzen...", stellte er die Eier mit auf den Tisch und setzte sich selbst. Als er an Will vorbei ging, roch er nur noch Duschgel, zufrieden darüber nickte er minimal. So war das eindeutig besser.

"Ok", sagte Will einfach und setzte sich. Er war irgendwie froh das Chris nicht weiter nachfragte, auch wenn es ihm komisch vorkam, wo er doch sonst so neugierig war.

"Also... gibts irgendwas neues?", fragte der Jüngere nach kurzer Stille und biss in sein Brötchen.

"Wie?...Oh eigentlich nicht", schüttelte Will den Kopf und nahm sich eins der Eier. Und schon ging das Verhör los.

"Aha... Na dann..." Chris brummte leicht. Wenn Will nicht mit ihm reden wollte, sollte er halt schweigen. Er würde ihm dann auch nichts davon erzählen, was er mit Charlie besprochen hatte.

"Wir haben nur...geredet...", betonte Will das Wort nochmal extra. Er wollte es jetzt nicht deutlich sagen, aber vielleicht kam Chris ja so drauf.

"Geredet und geraucht... Bin mir nur nicht sicher was davon mehr war...", murmelte er und trank einen Schluck.

"Oh verdammt Chris Sex! Es ging um Sex!", rief er dann genervt aus.

Er zuckte zusammen.

"Schrei mich doch nicht so an. Bin ja nicht blöd. Wenn du nicht drüber reden willst, dann sei eben ruhig...", schmollte er nun leicht.

"Ich schreie überhaupt nicht, es ist mir eben nur...unfassbar das ich das sage, aber ja es ist mir eben etwas peinlich. Ich war nervös und hab deswegen mehr geraucht, zufrieden?!"

"Mhpf..." Chris schnaubte leicht und aß still weiter.

"Womit bist du nun unzufrieden Schmolltroll?", verschränkte der Ältere die Arme vor der Brust.

"Mit gar nichts. Iss dein Ei auf bevor es kalt wird...", wirbelte er dann mit seiner Gabel herum und aß selbst seine beiden Eier.

"Doch das bist du, ich kenn dich doch, also raus damit", forderte Will und aß dabei weiter.

Chris kaute erst fertig, ehe er leicht seufzte.

"Wenn es doch nur darum ging, ist das für dich doch wohl eigentlich kein schreckliches Thema oder?"

"Nein Sex ist eigentlich ein sehr schönes Thema und auch ein sehr befriedigendes Thema. Und wenn ich beschreiben soll, was ich alles gern mit dir anstellen würde, würde dein Kopf wieder rot anschwellen. Aber es ging nun mal nicht um das was, sondern um das wie", aß auch er fertig.

Chris verschluckte sich natürlich und stieß dann die Luft aus. Gut, wahrscheinlich hatte er Recht. Dabei hatte Charlie ihm schon gesagt, dass sie mit großer Sicherheit darüber sprechen würden.

"Ich habs verstanden... Bin ja schon still..."

"Ich werd nun mal der... na der Top sein und ich will alles richtig machen und nicht lächerlich unerfahren vor dir rumstehen. Allerdings musst du mir etwas Nervosität zugestehen...deswegen hab ich geraucht", massierte Will seine Schläfen.

"Ist ja gut Will. Ich frag doch schon gar nicht mehr weiter...."

Seufzend stand er auf, ging um den Tisch und umarmte Chris von hinten.

"Ich will nur das es gut wird...und was ich versautes mit dir machen will, kann ich dir immer noch erzählen, wenn du willst", grinste er breit.

Jetzt doch ein wenig verlegen, räusperte er sich.

"Na vielleicht später, sonst will ich das gleich noch machen..." Und er war sich nicht sicher, ob Will heute noch im Zustand für Sex war. Oder besser überhaupt bereit...

Laut lachte er los und grinste Chris dann an.

"Das große Feuerwerk heben wir uns dann doch lieber für morgen auf oder?", küsste er seinen Kopf.

Überrascht sah er Will an. "Du willst morgen schon??" Nicht das ihn das störte, aber er war schon überrascht.

"Du nicht?", fragte Will nun doch etwas unsicher. Er hatte seit Monaten keinen richtigen Sex mehr gehabt und war rollig wie ein Kater und er dachte Chris würde es genauso gehen.

"Doch klar... aber... ich mein ja nur... ", zuckte er mit den Schultern.

"Ich krieg das hin...und wenn nicht darfst du mir allein die Schuld für deinen schlechtesten Sex geben", legte er Chris Kopf nach hinten und küsste ihn.

Zu gerne erwiderte er diesen Kuss und streckte seine Arme nach hinten. Er freute sich jetzt schon auf morgen!

"Wollen wir später vielleicht noch ein bisschen vorglühen", zwinkerte Will ihm zu.

"Aber nur ein bisschen.. Immerhin ist es doch schon später...", merkte er an.

"Ok versuchen wir beim fummeln zu bleiben und jetzt lass uns aufräumen, dann erzähl ich dir mal was ich mit deinem hübschen Körper anstellen werde", pustete er ihm ins Ohr und nahm dann ihre leeren Teller mit zur Spüle.

Chris erschauderte, lachte leicht und erhob sich dann.

"Ja mal sehen..Wer weiß schon was passiert..", lächelte er weiter und räumte mit auf. Zusammen ging das natürlich schnell, dann huschte Will nur schnell ins Bad und putzte sich die Zähne.

"Ich warte dann im Bett auf dich", strich er provokant grinsend über Chris Hintern und ging dann in sein Zimmer. Dort drapierte er sich auf dem Bett und sah mit lauernem Blick zur Tür.

Chris lachte auf und ging nun seinerseits ins Bad um sich frisch zu machen.

Nur mit Boxer bekleidet, öffnete er dann Wills Tür. "Na hallo..." lehnte er sich an den Rahmen. "Was sehe ich denn da...", ließ er seinen Blick über Will gleiten.

"Ich kann sagen mir gefällt was ich sehe..."

"Ich auch und jetzt beweg deinen süßen Hintern sofort hier her, oder es bleibt nicht mehr nur beim Fummeln", setzte sich Will etwas auf.

"Uh~~ Mach nur so weiter...", kam er auf ihn zu und krabbelte über Will. "Na großer Tiger.... Was willst du jetzt machen mit deinem Lämmchen?"

"Mmmh~ am liebsten würde ich...", ließ er den Satz offen und drehte sie dann mit einem Schlag um, sodass er über Chris lag.

"Dich einfach verschlingen. Bei so süßen unschuldigen Blicken kann ich nicht anders, als das Lämmchen schmutzig zu machen", knurrte er extra ein bisschen und biss dann sanft in eine von Chris Brustwarzen.

Atemlos lachte Chris auf.

"Uh.. Der Tiger geht gleich in die vollen...~ Das mag ich.."

Er hob seine Hände und strich ihm über den Rücken.

"Na magst dus gerne ein bisschen härter was, du ungezogenes Ding", begannen seine Hände ein bisschen zu wandern und fordern zu streicheln.

"Mh. So ab und an hab ich wirklich nichts dagegen..", erschauderte er. "Mach was du magst~"

"Gott ich könnte deinen ganzen Körper küssen, aber ich bin jetzt schon fast hart", schnalzte er mit der Zunge.

"Keiner hält dich von ab."

Dumm grade war er so in Stimmung, aber es sollte noch nicht sein. Also kam er nochmal höher und küsste Chris dafür wild.

Sofort erwiderte er den Kuss und schlang seine Arme erneut um Will. Dessen Körper an seinem fühlte sich einfach wunderbar an.

"Doch du hast gesagt heute soll noch nichts sein, weils so spät ist", erinnerte Will ihn an seine Worte.

"Scheiß doch auf die Zeit.. Jetzt bin ich auch hart...", brummte er und drückte seine Hüfte an Will.

"Oh Fuck~ Ok Zurückhaltung ade", sagte er nur noch und küsste Chris dann erneut stürmisch. Dabei schob er ungestümt ihre Hosen nach unten und nahm ihre beiden Härten in seine Hand. Immer wieder rieb er sie so aneinander.

"AH~ scheiße ja~~ so is gut...", stöhnte er auf und bewegte seine Hüfte mit. Seine Hände wanderten wild über Wills Rücken.

Der küsste sich dabei weiter an Chris Hals fest und stieß ebenso mit.

"Hm scheiße~ du machst mich immer wieder so geil~", schnaufte er angestrengt. Bereits jetzt stand er kurz davor.

"Geht mir auch so~ Ich liebe es wenn du so rangehst..", keuchte er zurück.

"Das wird noch mehr~ keine fuck... Sorge~", wurden seine Bewegungen immer wilder und zwischen ihnen alles immer feuchter. Versöhnungssex war immer noch einer der Besten.

"Nga~ ja genau so... fester... Oh Will... ich kann gleich schon~~" Den Wunsch erfüllte er ihm gerne und legte noch eins drauf. Wie sehr er sich wünschte jetzt schon in ihm zu sein.

"Ah~ Uh jaaaa~", kam Will dann schließlich mit langezogenem Stöhnen auf seiner Hand und Chris Bauch. Dieser folgte ihm keine Sekunde später und ergoss sich heiß auf seinem Bauch.

"Oh Gott~~~" Heftig zuckend, presste er sich leicht gegen Will.

"Scheiße du siehst so sexy aus, wenn du kommst", knabberte Will an seinem Ohr.

"Ngh~~ Du bist dabei selber unglaublich heiß~", raunte er zurück.

"Danke~ morgen wirds noch heißer versprochen", küsste Will ihn erneut.

Kichernd erwiderte er. Und wie er sich darauf freute.

"Jetzt ein kleines Nickerchen?", fragte er leise nach und streichelte Will über die Wange.

"Da können wir auch gleich schlafen oder? Ich mein morgen brauchen wir all die Kraft die wir haben zum feiern und vögeln", grinste er frech.

"Das meine ich doch Doofi...", schnippte er ihm an die Stirn. "Dann schlafen wir jetzt, ja?"

"Au! Hey vorsicht du freches Ding sonst versohl ich dir noch den Hintern", knabberte er nochmal grinsend an Chris Lippe und kletterte dann von ihm runter. Vom Nachtisch holte er sich noch Tücher und machte sie beide sauber.

Chris lachte amüsiert.

"Das traust du dich nicht...", meinte er weiter frech und ließ Will machen.

"Dreh deinen Arsch zu mir und wir probieren es aus", streckte der ihm die Zunge raus und machte dann das Licht aus.

Kichernd schmiegte Chris sich an ihn, als er wieder neben ihm lag.

"Vielleicht ein anderes Mal... Jetzt steht nur noch kuscheln und schlafen auf dem Plan. Einverstanden?"

"Na ja ausnahmsweise", tat Will gnädig und zog Chris dann an sich.

"Goodnight Boyfriend."

"Gute Nacht Tiger..."

Feuerwerk der Gefühle Teil 1

Am nächsten Tag waren die beiden schon sehr aufgeregt und das nicht nur, weil heute Abend Silvester war. Will hatte geplant nach oder sogar schon während des Feuerwerks, wieder aus dem Park abzuhauen und nicht wie die normal mit den Anderen die Nacht durch zu feiern. Dieses Silvester sollte nur ihm und Chris gehören. Den Tag über verbrachten sie noch mit den anderen bei Rosi und planten wann und wo sie sich heute Abend im Park mit all den anderen Leute treffen würden um das Feuerwerk das in ganz London stattfinden würde anzugucken. Aber auch weil sie dort jedes Jahr selbst ein paar Knaller zündeten und mit Sekt anstießen. Das würden sie auch noch mitmachen und dann würde Will Chris heimlich entführen und wieder nach Hause bringen um dort ihr eigenes Feuerwerk zu haben. Die letzten Vorbereitungen waren getroffen. Und es war bereits früher Abend. Will stand in der Küche und zauberte beiden ein kleines Gourmet essen. Chris hatte schon ein paar dieser Konfetti Dinger gezündet, was ziemlich witzig aussah.

"Na wie sieht es aus?", trat Chris grinsend zu ihm. Er war schon mächtig aufgeregt. Nicht nur wegen dem Feuerwerk draußen, denn sie hatten ja gestern beschlossen ihr eigenes Feuerwerk zu haben und zwar im Bett. Alleine der Gedanke ließ sein  Herz vor Freude höher schlagen.

"Fast fertig und die Kuchen im Ofen auch, du kannst den Tisch decken. Es wird dir auf der Zunge zergehen", gab der Ältere schon etwas an. Immerhin hatte er sich mit dem ganzen ziemlich Mühe gegeben.

"Mh..~" rieb er sich den Bauch. "Nur gut das wir so wenig gegessen haben heute.. Ich bin schon fast am verhungern und das riecht einfach Hammer...", zeigte er auf den Herd und Ofen.

"Tja das wird all deine Sinne verwöhnen", lächelte der Rocker und drapierte dann das Essen. Natürlich hatten sich beide auch zumindest ein bisschen schicker gemacht.

"Scheinbar schaffst du das heute..", grinste Chris und setzte sich.

"Oh definitiv", zwinkerte Will ihm zu und servierte als Vorspeise erst mal einen Salat, mit Feta, Speck, Balsamico und Erdbeeren.

"Sieht komisch aus, aber vertrau mir es schmeckt."

"Also ich mag was ich sehe..", grinste er ihn an, wartete bis Will sich gesetzt hatte und sie anfangen konnten.

"Ich auch", grinste er dabei Chris direkt an.

"Guten Appetit", begann er dann zu essen.

"Danke! Dir auch!!", ließ er es sich schmecken. Als zweiter Gang gab es dann Lachs an Spinat und Nudeln dazu und zum Schluss zauberte Will noch ein paar Schokokuchen mit flüssigem Kern hervor.

"Da muss ich aber zugeben, die sind ne Backmischung", machte er noch Himbeereis dazu.

"Oh gott~" Chris verdrehte verzückt die Augen. "Is scheiß egal. Sie sind himmlisch."

"Dann lass es dir schmecken", sah Will dem grinsend zu und aß dann auch von seinem.

Leider war Chris viel zu schnell fertig und wünschte sich einen weiteren. Andererseits würde er später noch etwas anderes köstliches bekommen. Will sah das natürlich und bot ihm dann den Rest von seinem an.

"Na komm ich weiß das du dem nicht widerstehen kannst."

"Ach quatsch... Das geht doch nicht..."

"Jetzt iss sonst landet es im Müll", drohte Will ihm grinsend.

"Doch nicht das!!", schnell schnappte er es sich und vernaschte das kleine Ding schnell.

"Na also geht doch", grinste der Ältere zufrieden.

"Danke der Herr. Zu gütig.."

"Für dich doch alles Engelchen", räumte er dann lachend den Rest ab.

"Bitte was!?", lachte Chris auf. "Engelchen? Ehrlich jetzt?"

Er half ihm schnell beim aufräumen.

"Mit der Schokolade am Mund und dem Strahlen in den Augen, war dass das Erste was mir einfiel", zuckte Will mit den Schultern.

"Heute Nacht bist du dann hoffentlich mehr Teufelchen", grinste er weiter.

"Ha! Das werd ich hinbekommen"; stupste er ihn grinsend an.

"Perfekt dann ist der Abend ja gerettet. Apropos da müssen wir wohl auch bald los", sah Will auf die Uhr. Sie vergnügten sich gerne vor Mitternacht noch etwas.

"Ja stimmt. Wir sollten nicht zu spät kommen...", stimmte der Kleinere zu und sah an sich runter. "Kann ich denn so gehen?"

"Ja du siehst gut aus Baby. Wahrscheinlich sogar schicker als wir anderen. Wir haben ja eh meistens nur schwarz an", zog Will seinen Blazer zurecht und küsste ihn nochmal.

"Danke...", lächelte er, erwiderte den Kuss und ging zur Tür. "Dann wollen wir mal was?"

"Nach dir Kleiner", hielt Will ihm ganz Gentlemanlike die Tür auf, als er seinen Mantel und Mütze nahm.

"Danke der Herr", grinste er und ging durch. Schon standen sie draußen im Schnee.

"Dann erst mal zu Rosie. Da treffen wir uns mit den Anderen bevor wir dann alle zum Park gehen", nahm Will Chris Hand und ging mit ihm los. Sie hatten noch etwas fürs Blei gießen dabei. Das Feuerwerk hatten die Anderen.

"Ich freue mich sehr..", grinste Chris. Silvester war sonst nie so seines, doch jetzt konnte er es kaum abwarten.Zusammen kamen sie so in der Kneipe an und setzten sich gleich zu den Anderen an ihren Stammtisch. Da gab es schon Knallerbsen und Tischbomben und so was. Maria trug sogar ein Kleid. Alle sahen ein bisschen schicker aus, als sonst.

"Hey..", grinste Chris sie alle an. "Alles klar bei euch?"

"Klar doch! Und was habt ihr euch so fürs nächste Jahr vorgenommen?", fragte Maria gleich, als sie ankamen.

"Also erst mal darf ich sagen, das du heute ja wie eine richtig schicke Dame aussiehst. Wow!", komplementierte Will sie.

"Danke sehr!", strahlte sie ihn an. "Und weiter?"

Auch die Anderen sahen ihn neugierig an.

"Nichts ich wollte der einzigen Dame hier mal ein Kompliment machen", setzte er sich grinsend.

"Außerdem hab ich mir fürs nächste Jahr vorgenommen, vielleicht etwas weniger Party zu machen und etwas mehr Karriere. Und natürlich die meiste Zeit mit meinem persönlichen Groupie zu verbringen", grinste er Chris frech an.

"Uh~ und das aus deinem Mund", staunte Louis und lachte dann.

"Ich finde den Gedanken toll", strahlte Maria. Auch Chris nickte.

"Oh ja. Ich denke ich kann damit leben mit meinem persönlichen Rocker mehr Zeit zu verbringen.."

"Also was habt ihr euch fürs nächste Jahr vorgenommen?", grinste Will in die Runde. Maria wollte endlich auch eine Beziehung, genauso wie auch Louis gerne nochmal jemanden hätte. Charlie hoffte an der Uni angenommen zu werden, Ian wollte an seiner Technik arbeiten, genauso wie Ed. Und nun war es an Chris.

"Oh na ja.... Also..", legte er verlegen los. "Ich möchte auch so viel Zeit wie möglich mit Will verbringen und natürlich meine Ausbildung in der Altenpflege anfangen..."

Da waren doch alle erstaunt über den Berufswunsch, doch Will grinste nur stolz.

"Na dann auf das unsere Wünsche im neuen Jahr in Erfüllung gehen", rief dann Maria in die Runde und alle stießen mit an.

Der Abend verlief weiterhin fröhlich und laut. Auch Rosi und May stießen kurz hinzu, bevor sie wieder zu ihren anderen Freunden gingen und May flirtete dabei ziemlich heftig mit einem Kerl. Die Bastards lachten viel und ließen noch ein paar Tischbomben knallen oder machten Bleigießen. Der Alkohol kam auch nicht zu kurz. Kurz nach halb Zwölf kam Chris zu Will und nickte ihm zu.

"Wollen wir?"

"Wo wollt ihr denn hin? Wir gehen jetzt alle zum Park Feuerwerk gucken und knutschen", schmiss sich Charlie lachend an Chris und ging dann mit den Anderen los.

"Du hast ihn gehört", sah Will den Leuten grinsend nach.

"Aber...?" Ein wenig verwirrt zuckte er mit den Schultern. Dann eben in den Park. Er streckte die Hand nach Wills aus.

"Dann los." 

Will ergriff sie und alle liefen los, außer Rosie natürlich.

"Du weißt doch Bastards Tradition. Beim Countdown verziehen sich dann alle in irgendwelche Ecken zum Küssen und danach gibst noch Feuerwerk. Louis und Ed haben ein paar Raketen besorgt. Außerdem haben wir von hier einen ganz guten Blick über das große Feuerwerk in London."

"Ja ist ja schon gut.. Hab nix gesagt..." Als sie angekommen waren, kuschelte er sich sofort an Will und raubte ihm etwas von dessen Wärme.

"Du bist so einen Frostbeule", schmunzelte dieser und legte einen Arm um dessen Hüfte. Hier im Park wurde natürlich auch schon viel gefeiert und getrunken.

"Ja~", machte er einen Schmollmund. "Immer ein Grund um Nähe zu suchen, also freu dich."

"Ich freu mich doch. Glaub mir heute Abend werde ich dich dafür ganz schön aufheizen", flüsterte Will den zweiten Satz grinsend. Daraufhin bekam der Jüngere Gänsehaut.

Sie feierten und tranken noch weiter mit ihren Freunden, aber nicht zu viel. Will wollte für das bevorstehende einen klaren Kopf haben. Dann waren es nur noch 5 Minuten.

"Gleich gehts los.. Wo meinst du ist eine gute Ecke?", sah Chris sich um.

"Ach wir stellen uns einfach mitten in die Menge. Keiner wird darauf achten, weil dann alle mit sich selbst beschäftigt sind. In der Menge wirst du dann total taub. Im Lärm ist alles still und ich hör nur noch dich atmen", lächelte Will ihn an und strich über seine Wange.

"Oh~ Es ist romantisch und auch irgendwie Kitschig..", lachte er auf und küsste ihn leicht. Will drückte ihn aber weg.

"Halt wir haben noch nicht Mitternacht und ich sag nur, wie es sich für mich anfühlt. Und jetzt warte noch die letzten paar Minuten", schmunzelte er.

"Oh komm schon... Ich darf dir doch wohl einen kleinen, unschuldigen Kuss geben oder?", schmollte er los. Das war doch unfair!

"Ja darfst du, aber heb dich noch zwei Minuten auf. Dann werden die Küsse auch nicht mehr so unschuldig", feixte Will weiter. Um sie herum wurde weiter gefeiert und gegrölt. Charlie hatte ihnen auch irgendwas auf den Kopf gesetzt. Doch Will zog Chris nun an der Hüfte zu sich und schunkelte sie wie beim Tanzen leicht hin und her.

"Vielleicht will ich aber gleich erst recht unschuldig bleiben... Was würdest du dann tun?", neckte er ihn und schmiegte sich an Will.

"Ach den Silvsterwunsch würde ich dir erfüllen. Wer weiß überhaupt wie heiß es heute Abend wird. Vielleicht stell ich mich auch sehr schlecht an", schmunzelte Will  und legte sein Kinn auf Chris Kopf.

"Oh das glaub ich kaum.... Das geht gar nicht, denke ich..", lachte er leicht.

"Finden wir bald raus", lächelte er mit und schließlich ging der Countdown los. 10...9...8...7...

"Auf ein tolles neues Jahr...zusammen", sagte Will noch. 5...4...3...2...und als die Leute fast bei eins waren presste Will schon seine Lippen auf Chris. Der letzte Kuss im Alten und der Erste im neuen Jahr, sollte diesem kleinen wundervollen Kerl gehören.

Chris reagierte sofort und schlang seine Arme um Wills Nacken. Gierig ging er auf den Kuss ein und drückte sich mehr an ihn. Will tat es ihm gleich und schon setzte die bekannte Taubheit ein. Überall riefen sie Sachen aus und beglückwünschten das neue Jahr. Es erklangen Raketen und ihre Gesichter erstrahlten in den verschiedensten Farben. Doch Will kümmerte das nicht. Er konzentrierte sich nur auf Chris. Diesem ging es ebenso. Er hörte sein Herz so laut schlagen, das er selbst das Feuerwerk überhörte. Er wollte einfach nur diesen Moment mit Will genießen. Egal wer und was um sie los war. Und das taten beide die ersten Minuten auch in vollen Zügen, bis Will sich dann doch grinsend von ihm löste.

"Frohes neues Jahr Chris", sagte er auf deutsch.

"Dir auch Will!", strahlte er zurück und drückte sich glücklich an ihn. Will fing ihn auf und wirbelte sie einmal im Kreis rum. An anderen Ecken hatten sich natürlich auch Charlie und Ian geküsst. Louis hatte einfach ein Mädchen geküsst, dass ihn angelächelt hatte genau wie Maria. Eddy war wiedermal verschwunden und May hing an dem Kerl den sie in der Bar kennegelernt hatte. Alle fanden sich dann schließlich wieder am Ufer wieder und sahen zum Feuerwerk. Wobei Louis und Ian sich noch an ihr eigens machten. Dort wünschten sich dann alle natürlich auch noch ein frohes neues Jahr.

"Das wird ein Klasse Jahr!", lachte Chris auf und sah in den Himmel. Noch immer wurden fleißig Raketen in die Luft geschossen.

"Wahnsinn!!" Es war wie in Deutschland.

Auf Chris Aufruf stimmten alle ein und riefen gemeinsam: "Das wird ein Klasse Jahr!!!!"

Will zündete dann auch eine Rakete. So ein bisschen Spieltrieb war einfach da.

"Lass mich auch mal!", bat Chris und sah ihn abwartend an. Will gab ihm grinsend sein neues Feuerzeug.

"Dann zünd an."

Chris nickte und tat es. Staunend sah er dann seiner Rakete nach. Nach einer Weile und einigen Raketen beugte sich Will zu ihm.

"Sollen wir uns langsam heimlich verziehen?", flüsterte er ihm zu.

Chris sah zu ihm auf und nickte. Das sollten sie wohl, sonst würden sie vielleicht nicht mehr hier wegkommen. So schlichen sich die beiden ganz heimlich weg und machten sich schnell auf den Weg zu sich nach Hause.

Feuerwerk der Gefühle Teil 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Guter Start ins neue Jahr

Der nächste Morgen wurde selig verschlafen und so wachten die beiden eng aneinander gekuschelt gegen Mittag auf.

Chris hatte unglaublich gut geschlafen und fühlte sich als könnte er Bäume ausreißen. Er drehte sich mehr zu Will und strich ihm über die Wange.

"Guten Morgen, Tiger...", flüsterte er um den Anderen nicht zu krass aus den süßen Träumen zu wecken.

Auch Will hatte einfach fantastisch geschlafen. Nach Sex konnte er das sowieso immer am besten. Wohlig brummend merkte er dann, wie sich neben ihm etwas regte und er strich sanft über Chris Rücken.

"Morgen", murmelte er verschlafen.

"Gut geschlafen Tiger?", grinste er über dessen verschlafenen Gesichtsausdruck.

"Mehr als gut", gähnte er und streckte sich bevor er endlich die Augen öffnete und Chris grinsend ansah.

"Und du so?"

"Wunderbar. Danke der Nachfrage...", grinste er weiter. "Hast du schon Hunger?"

"Auf Essen oder...auf diesen sehr hübschen Hintern, den ich da sehe", hob Will leicht das Kinn und starrte deutlich auf Chris Po.

"Ferkel. Ich meine richtiges Essen. Muss erst die Akkus aufladen bevor es zu Runde zwei geht..", schlug er ihm sacht auf die Schulter.

Will grinste nur schlemisch und küsste Chris erst mal ausgiebig.

"Also ja was zu essen könnte ich vertragen. Nennst du mich eigentlich ab sofort im Bett dann auch Tiger", grinste Will etwas dreckig.

"Oh mal sehen. Nur wenn du es verdienst", neckte er Will und löste sich von ihm.

"Also ich finde ich hab mich gestern ziemlich gut geschlagen oder nicht?", grinste Will weiter.

"Das auf jeden Fall", lobend klopfte er ihm auf die Wange. "Ich geh mal eben ins Bad und mach dann Frühstück.."

"Nein du gehst ins Bad und ich mach Mittagessen", klopfte der Ältere auf eine ganz andere Wange und streckte ihm die Zunge raus.

"Hey frecher Kerl..", wich er dann aus und grinste. Irgendwie hatte er gerade kein Problem damit nackt vor Will zu stehen. "Dann machen wir es eben so wie du willst", gab er geschlagen zurück und verschwand nach einem Zunge zurückstrecken im Bad. Grinsend sprang Will aus dem Bett und ging nackt und summend in die Küche. Da holte er einfach Nudeln, Schinken und Eier und zauberte ihnen Spagetti Carbonara.

Chris sprang derweil unter die Dusche und begann zu summen. Damit fertig trocknete er sich ab und zog sich nur eine Boxer an. So ging er zu Will in die Küche. Gut das sie gestern überall die Heizung angemacht hatten.

Will trug noch immer nichts, aber das hatte er vor Chris auch schon öfter gemacht.

"Essen ist gleich fertig. Einfach auf Soße und Nudeln achten, ich geh jetzt auch mal duschen", gab er ihm eine Klaps auf den Hintern und ging dann grinsend ins Bad.

"Alles klar Sexy Mann..~" sah er ihm nach und grinste verschlagen. Dann kümmerte er sich weiter um das Essen. Will sang fröhlich unter der Dusche und als er rauskam, trug er nicht mehr als Chris. Mit noch etwas feuchten Haaren ging er zu seinem Freund und umarmte ihn von hinten.

"Verdammt dein Anblick macht mich immer noch scharf...vielleicht liegt es aber auch an der langen Abstinenz", pustete er in sein Ohr.

"Mh~" Chris bekam eine Gänsehaut. "Egal was es ist, ich stehe gerne zur Verfügung... Nach dem Essen", betonte er dann jedoch.

"Solange kann ich grade noch warten", schmunzelte Will und deckte dann den Tisch. Dann rühte er wieder in den Töpfen rum.

"Na Gott sei Dank", lachte Chris auf.

"So langsam sollte das alles gut sein probier doch mal", gab er Chris einen Löffel der Soße.

"Gerne.." Er probierte und nickte "Oh das is gut... Also setz dich..." Will tat wie ihm geheißen und stellte nur noch den Käse auf den Tisch.

"Hier kommt das Happa happa", scherzte Chris und stellte ihnen beiden einen Teller hin. Kaum saß er knurrte sein Magen laut. Oh ja, er hatte verdammten Hunger!

"Dann guten Appetit kleiner. Stärk dich gut", zwinkter ihm der Ältere zu und begann dann auch gleich zu essen.

"Keine Sorge, das mach ich..", lachte er und haute rein. Will sah ihn wirklich hungrig an. Nur das der Hunger eindeutig durch etwas Anderes gestillt werden sollte.

Noch zügelte er sich aber. Aß gemütlich und machte dabei sonst nichts. Heute sollte ganz entspannt sein. Die Uni fing ja auch erst übermorgen wieder an.

"Das is echt gut.. Genau das was ich gerade brauchte...", erklärte Chris mit vollem Mund und schob weiter nach.

"Langsam weiß ich ja was dir schmeckt", grinste Will nur.

"Mh~ Mit Nudeln macht man mir immer eine Freude", zwinkerte er frech.

"Das hab ich gemerkt. Darfst später noch viel mehr davon in den Mund nehmen, wenn du willst", antwortete er ihm eben so zweideutig. Es machte Spaß und war so schön zwanglos.

Chris lachte vergnügt auf und aß auf um sich noch ein wenig zu erholen.

"Magst du auch noch was?"

"Wenn noch was da ist klar!"

"Na sicher." Er schnappte sich Wills Teller und machte ihm den Rest drauf.

"Haben dann aber alles verputzt." Wie ausgehungerte Löwen. So aßen sie den Rest und spülten dann auch noch gemütlich. Sie hatten heute nichts spezielles mehr vor. Erst morgen würde sich die Truppe wohl wieder treffen.

"So~" Chris drehte sich zu ihm um und sah ihn unschuldig an. "Was machen wir denn jetzt?"

"Oh ich weiß nicht mein Lämmchen, was willst du denn tun", legte Will locker die Arme um ihn und grinste.

"Aww~ Lämmchen?", kicherte er. "Ich denke, du solltest dich um dein Lämmchen kümmern... Fell Pflege und sowas.."

"Pflege? Und was ist mit deinem Tiger Lämmchen?", drückte er Chris näher an sich.

"Oh das is ganz einfach.. Der große starke Tiger muss dem armen kleinen Lämmchen erst beweisen, das er es nicht fressen will, dann bekommt auch der Tiger seine Pflege", erklärte der schmunzelnd.

"Oh na gut dann mach ich mal was für das Lämmchen", grinste Will und küsste ihn dann. Erst auf den Mund und dann am Hals entlang.

"Mh~~ so mag das Lämmchen das", stieß Chris zittrig hervor. Am Hals war er so empfindlich. Da spürte er alles dann gleich am ganzen Körper.

"Beweis genug? Bekommt der Tiger jetzt auch was?", wackelte Will mit den Brauen.

"Na klar..." Chris hob seine Hände und strich durch Wills feuchte Haar um seinen Kopf zu massieren.

"Mmh~ deine Hände sind toll", grinste Will und bugsierte sie dann rüber zur Couch, schubste Chris drauf und war wieder bei ihm.

"Ja nicht wahr?", lachte er auf und grinste WIll an. "Magst du mehr kuscheln?"

"Oh ich mag noch viel mehr als kuscheln", zog Will ihn wieder in einen Kuss. So verbrachten die beiden den ganzen Tag mit Schmusen und anderen unanständigeren Sachen.

Am späten Abend drehte sich Chris zu Will um.

"Du ich bekomm Hunger... Machen wir noch was oder gehn wir ins Bett?"

"Wir können auch noch was im Bett machen", schmunzelte Will und küsste ihn leicht.

"Aber vielleicht mach ich uns erstmal was schnelles zu essen hm", nickte er ihm zu.

"Essen ist gut. Danach geht's weiter." Chris lächelte ihn an und strich ihm durchs Haar. "Soll ich dir beim kochen was helfen?"

"Musst du nicht das schaff ich noch. Du bleibst schön so als Augenschmaus auf der Couch liegen", küsste Will ihn grinsend und zog sich dann seine Boxer wieder an. In der Küche sah er im Kühlschrank nach was sie noch hatte. Bald mussten sie auf jeden Fall wieder einkaufen, aber für heute reichte es noch.

Chris lächelte "Ok. Wie du meinst. Dann bin ich nur Deko", zwinkerte er ihm zu und sah ihm nach. Er war gespannt was Will jetzt zaubern würde.

Der Ältere mixte Reis und Hackfleisch mit etwas Rahm und Gewürzen. Das ganze packte er in ein paar Paprikas. Dann noch Käse drauf und rein in den Ofen.

"Was auch immer du da gerade tust, ich hab riesen Hunger. Hoffentlich reicht es", rief er Will vom Sofa aus zu und lachte leicht. War er eigentlich schon immer so verfressen oder war das nur wegen dem heißen Sex?

"Du bist wirklich unersättlich, aber keine Sorge. Ich hab noch Eis zum Nachtisch, wenn du dann immer noch Hunger hast. Du isst dann das Eis und ich vernasch dich zum Dessert", drehte er sich grinsend um und verschlang Chris wie er da lag wortwörtlich mit den Augen.

"Uhh~ Na das nehm ich dann mal als Versprechen", kicherte er und leckte sich anzüglich über die Lippen.

"God in heaven du machst mich fertig Junge", sah er nach den Paprikas.

"Ok die brauchen jetzt etwas. In der Zeit hol ich mir mal einen Snack", kam Will grinsend wieder zu ihm und begann sofort mit ihm zu knutschen.

Chris wollte gerade fragen was Will den mit Snack meinte, da wurde es ihm schon überdeutlich gezeigt und er schlang grinsend seine Arme um den Nacken des Älteren, um willig dessen Kuss zu erwidern. Will konnte dabei nie verhindern das er Chris überall wo er konnte sofort anfasste.

"Deine Haut ist immer so geil weich", nuschelte er zwischen den Küssen.

"Ngh~~"

Stöhnen war die einzige Antwort zu der Chris gerade fähig war, es fühlte sich zu gut an um sich mit einer langen Antwort zu befassen.

"Das hör ich am liebsten", grinste Will und fing an an ihm hinab zu lecken und zu knabbern.

"Oh Will... Deine... Lippen ng.... Ich liebe... deine Lippen...~"

Will hörte zwar was er sagte, doch das eine bestimmte Wort überhörte er absichtlich. Dafür war jetzt grade kein Gedanke offen, um darüber nachzudenken und außerdem, war grade alles perfekt genauso wie es war, fand er.

So schmusten sie...mehr oder weniger noch solange bis es Ping machte und das Essen fertig war.

"Schön so bleiben", stand Will grinsend auf und bereitete dann alles auf Tellern zu. Zwei gefüllte Paprika für jeden.

"Nur her damit~ Ich will gerne was heißes in den Mund nehmen..." Irgendwie konnte er es wieder nicht lassen, anzüglich zu sein. Seine Augen blitzen gierig auf.

"Keine Sorge. Ich werde deinen Mund später noch gut füllen", zwinkerte der Rocker ihm erneut zu und sie machten sich ans Essen. Allerdings war der Nachtisch sehr viel heißer als das Hauptgericht... Doch keinen von beiden Störte das.

Neugierige Rocker

Zwei Tage danach war das Neujahrstreffen der Bastards. Die beiden gingen frisch verknallt zusammen hin. Dennoch versuchte sich Will irgendwie noch zusammen zu reißen, schließlich wollte er ja nicht uncool wirken.

"Frohes Neues!", rief er laut in den Raum, als sie ankamen und alle grinste sie irgendwie wissen oder zumindest ahnend an.

"Oh da is ja unser neues Traumpaar!", kicherte Charlie und gab den beiden dann erstmal einen Wangenkuss.

"Hey..", lächelte Chris allen zu und fühlte sich wie ein offenes Buch. Sah man ihm etwa an was passiert war? Klar, die Bastards waren nicht dumm... aber...Er kratzte sich am Hals und fragte sich, ob Will ihm dort Knutschflecken verpasst hatte. Nach der zweiten Runde konnte er sich nicht mehr an alles erinnern. Es war einfach zu intensiv geworden.

"Wie.. äh.. gehts euch so?"

"Ach soweit ganz gut und euch?", grinste Ian breit. Will versuchte ihm mimisch klar zu machen, dass er jetzt doch einfach mal die Klappe halten sollte.

"Uns auch soweit....", erwiderte er und bereute schon vorher seine Frage, weil er die Antwort ja eigentlich wusste. "Wieso grinst ihr so breit?"

"Ach nur so", winkte Louis ab und Maria boxte ihm in die Seite.

"So genug der Belagerung so kriegt ihr sicher keine Details aus ihrem Sexleben, also hört jetzt mal auf die zwei zu belagern", erklang Maria wieder in ihrer müttlerlichen Lehrerinstimme. Will klatschte sich allerdings eine Hand vors Gesicht. Das hatte die Situation jetzt auch nicht grade besser gemacht.

"Ähm..." Chris sah von einem zum Anderen.

"Ich glaub ihr seid eindeutig zu neugierig.....", grinste er leicht. "Erzählt lieber mal wie die letzten Tage bei euch waren..."

"So sind wir halt", grinste Ed leicht.

"Auch Charlie und ich haben wohl dasselbe gemacht wie ihr. Vögelnd und liebend das neue Jahr begrüßt", küsste Ian den kichernden Charlie.

"Das freut mich doch", musste Chris lachen. "Und ihr?", sah er zu Louis, Maira und auch Ed, da der auch noch eine Antwort schuldig war.

"Ich hatte auch einen schöne Nacht ins neue Jahr, auch wenn sie bei mir wohl einmalig war", grinste Louis.

"Ich hab zumindest noch die Nummer von einem ziemlich süßen Mädchen und wir chatten immer noch", grinste Maria diesmal viel Mädchenhafter als sonst. Ed zuckte nur die Schultern.

"Entspannt Zuhause wie jedes Jahr."

Neugierig nickte er bei den Antworten und trat dann näher zu Ed.

"Och komm schon!? Ist wirklich so rein gar nichts gelaufen? Irgendwas muss doch auch bei dir los sein oder?"

"Hab nicht gesagt das nichts war, aber ich posaun mein Privatleben in der Hinsicht nicht so raus ", zuckte Eddy wieder mit den Schultern. Nun wurden langsam auch alle anderen Bastards neugierig und kamen näher.

"Na tust du hier ja nicht, aber.. so ein bisschen was??", musterte Chris ihn weiterhin neugierig. Was verbarg Ed bitte? Er sah zu Chris hoch...lange bis er dann schließlich seufzte.

"Ich habe seit über einem halben Jahr eine Freundin, zufrieden." Kurz war es stil im Raum. Chris bekam große Augen, kam aber nicht zu Wort, da die Anderen sofort dazwischen quarkten.

"Waaaaas?!", rief dann Maria als erstes.

"DU hast ne Freundin!", entkam es Charlie und Ian gleichzeitig.

"Ne echte?", fragte Louis.

"Warum hast du uns das denn nie erzählt?", stellte Will dann die eigentlich essentielle Frage.

Ed zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung.. Hat sich irgendwie nicht ergeben..", kratzte er sich dann am Kinn. Gab doch wohl wirklich schlimmeres, oder? Darauf mussten einfach alle laut lachen und klopften Ed auf die Schulter.

"Sie ist aber herzlich zu den Konzerten und dem Vipbereich und auch zu den Proben eingeladen, wenn du sie denn mal mitbringen willst. Stimmst Bastards", rief er in die Runde und alle nickten grinsend.

"Ja Mann, das is mir klar...", nickte er wieder und lächelte kurz. Ok, dafür das er es eigentlich gar nicht erzählen wollte, lief es doch ganz gut.

"Vielleicht beim nächsten Mal...aber dann nicht gleich alle auf sie drauf springen", ergänzte Ed und sah besonders Charlie an. Der bekam ganz rote Wangen nickte aber.

"Gut dann freuen wir uns schon, wenn sie das nächste mal kommt. Apropos Maria wann ist der nächste Gig?"

"Na der wäre schon am Wochenende zum Willkommenheißen des neuen Jahres..", lächelte sie. "Natürlich nur sofern ihr noch nichts vorhabt."

Alle Jungs schüttelten die Köpfe.

"Na dann Jungs lets Rock", nickte Will zu den Instrumenten. Maria klatschte begeistert und zückte ihr Handy.

"Wunderbar, dann melde ich uns direkt an." Per SMS ging das in dem Fall ja zum Glück auch.

"Spielen wir uns mal fürs neue Jahr warm!"

"Gute Idee, Jungs! Haut rein!!" Maria war gerade hell auf begeistert und strahlte fröhlich. Chris schmunzelte darüber und trat zur Seite, um den Bastarts Platz zu machen für ihre Musik. Diese schnappten sich alle ihre Instrumente und machten dann eine kleine Jamsession. Es war ein gutes Gefühl nochmal so richtig zu rocken, dass war allen anzusehen.

Charlie, Chris und Maria machten es sich auf dem Sofa bequem und sahen dabei zu. Auch sie genossen die Musik und freuten sich schon auf das was in diesem neuen Jahr auf sie zu kommen würde.

Sie übten sogar schon ein paar neue Songs ein und Will sah Chris dabei immer wieder grinsend an. So sollte es laufen, einfach und unbeschwert. Praktisch den ganzen Nachmittag verbrachten sie mit spielen, bis sich alle irgendwann erschöpft auf die vielen Sitzmöglichkeiten fallen ließen.

Chris sprang sofort auf und verteilte eine Runde Getränke an die erschöpften Rocker.

"Ihr wart echt klasse..", grinste er. Mit jedem Mal, wo er ihre Musik hörte, mochte er sie mehr.

"Danke Kleiner", zog Will ihn zu sich und küsste ihn kurz, bevor er die Wasserflasche schon halb leer trank.

"Gerne...", setzte er sich zu ihm auf die Sessellehne. "Du warst natürlich besonders gut~", zwinkerte er Will zu.

Dieser grinste bei dem Kompliment natürlich noch breiter.

"Schraub nicht zu sehr an seinem Ego rum, sonst vernachlässigt er sich noch", sagte Maria sofort.

Chris sah zu ihr "Ich glaub nicht das er das vernachlässigt. Er strebt doch gerne nach perfektion."

"Da hörst dus Maria. Außerdem hab ich jetzt keine Ablenkungen mehr. Jetzt hab ich Chris", streckte er ihr die Zunge raus und wie bei Geschwistern tat sie das auch.

"Kann man ja so oder so sehen..", merkte Louis frech an und exte seine Flasche.

"Chris ist keine Ablenkung, er ist meine Muse. Seid froh um ihn, durch ihn bekommen wir neue Songs. Also sagt Danke", verlangte Will von allen.

"Will!", rief Chris dazwischen.

"Danke", riefen dann alle mehr oder weniger ernst.

"Also ehrlich mal... So ne gute Muse bin ich nun auch wieder nicht. Was mach ich denn schon groß?"

"Du bist da, das reicht schon", grinste der Rocker und zog ihn wieder an seine Lippen.

Augen verdrehend, aber schmunzelnd erwiderte er den Kuss. Will war sowas von unmöglich. Aber er war das ziemlich gerne, schließlich konnte er Chris so immer wieder um den Finger wickeln. So auch jetzt. Schnell zog er ihn einfach auf seinen Schoss.

Von einem Moment auf den Anderen vergass Chris wo er war, schlang seine Arme um Wills Nacken und verstärkte den Kuss.

Die Bastards sahen sich nur amüsiert an.

"Nicht schon wieder...", murmelte Ed. Charlie kicherte nur freudig.

"Müssen die immer so ne Show daraus machen?", grinste Ian breit. Sollten sie ruhig weiter machen. Er konnte das mit Charlie auch. Und das noch besser. Das bewiesen die Regelmäßigen knutschereien. Mit noch mehr Leidenschaft, wohlgemerkt.

"Jungs hört auf neidisch zu sein..", lachte Maria, fand es aber auch schon sehr süß. Wie Will sich in der kurzen Zeit verändert hatte.Will waren diese Veränderungen selbst aufgefallen, doch konnte er diese selbst kaum glauben, aber er genoss sie mit Chris.

Der restliche Tag blieb sehr entspannt. Irgendwann bestellten sie sich alle Chinesisch und erzählten peinliche und lustige Geschichten aus der Vergangenheit. Alle fieberten jetzt schon dem neuen Auftritt entgegen und Will kam gar nicht mehr aus dem Grinsen raus, als sie sich dann auf den Heimweg machten.

"Oh ja! Ich glaub das wird ein super Jahr!"

Neujahrskonzert

Die Tage nach Silvester vergingen wie im Fuge. Die Bastards bereiteten sich auf ihr Konzert am Wochenende vor. Chris dagegen blieb öfter mal daheim, um zu lernen. Immerhin hatte er dieses Jahr auch Abschlussprüfung und diese wollte er auf keinen Fall versemmeln.

Samstag Nachmittag jedoch trafen sie sich alle am Ort des Konzertes und begannen ihren Soudcheck..

"Sag mal Maria. Bekommt ihr eigentlich irgendwas für das spielen hier?", trat Chris zu ihr, während die Anderen beschäftigt waren. Die Frage beschäftigte ihn schon länger.

"Klar umsonst machen wir schon lange keine Gigs mehr. Das hier sind ernsthafte Künstler und jeder bekommt seine Gage und ich ein bisschen was für die Vermittlung, als die Managerin. Nur du und Chris geht leider leer aus. Wobei wenn du Geld brauchst, kannst du dir immer was dazu verdienen in dem du beim Aufbau und Abbau hilfst", lächelte sie ihn an.

Chris nickte verstehend. Das hätte er sich eigentlich denken können.

"Oh nein danke. Ich brauch kein Geld.... Meine Eltern schicken mir immer noch etwas..." Auch wenn es nicht viel war und sie es eigentlich nicht mussten. Doch dadurch hatte er sich irgendwie noch gar keine Gedanken darüber gemacht. Das Geld reichte eben für Miete und Essen, da musste man doch nicht arbeiten, oder?

"Ja aber kann ja sein, das du dir mal was dazuverdienen willst, weil du dir gerne was leisten willst. Jedenfalls wenn du was brauchst einfach fragen", lächelte sie und ging dann wieder zu den Jungs. Bald kamen schon die ersten Feierwütigen.

"Himmel! Wo ist denn Ian schon wieder!", rief sie dann erbost aus. Ed deutet in Richtung eines Flurs.

"Na was wohl, Charlie bläst ihm wahrscheinlich einen", antwortete Will.

"Oder mehr. Das geht auch in 5 Minuten", fügte Louis an.

"Aber dabei würden wir sie hören. Charles ist nicht gerade leise", kramt Will böse Erinnerungen aus und schüttlete dann den Kopf.

"Bin ich froh das du und Chris das nicht auch noch machen", seufzte Maria genervt.

"Maria!!" Mit großen Augen sah Chris zu ihr. "Also sowas... ich...", stammelte er leicht verlegen. Sowas würde er nun wirklich nicht tun.. Das tat man doch nur zu Hause. Jedenfalls zu 99%.

Will warf Chris stattdessen schon mal Feuerzeug und seine Packung Zigaretten zu und zwinkerte dann.

"Braver Junge..", lachte er auf, dankbar über die Ablenkung und steckte das Zeug in seine Taschen.

Er hatte das Gespräch verfolgt. Und auch er hatte nicht mitbekommen, wie die Zwei verschwunden waren. Aber mit der Zeit waren sie wohl irgendwie Profis darin geworden, sich in Luft aufzulösen und sich noch mal auf ihre Art anzufeuern.

Will fand seine Reaktion wieder mal sehr niedlich sagte aber nichts dazu. Eigentlich könnten sie das auch machen. Aber Will würde Chris nie fragen, ob er bei ihm mal eben den Druck ablassen würde. Bei Charlie und Ian war das anders. Er machte das offenbar gerne, weil er wusste, das Ian danach besser und entspannter spielte, aber vor allem auch aufgekratzter durch die neue Kraft...so hatte er es zumindest mal ausgedrückt. Deswegen grinste er nur und hielt den Mund.

Chris deutete das Grinsen anders und rammte ihm leicht den Ellenbogen in die Seite.

"Au! Hey!", meckerte Will sofort. Den überraschenden Schlag fand er schließlich ungerechtfertigt.

"Du Sau wirst hier keinen geblasen bekommen. Sei lieb und dann bekommst du das vielleicht als Belohnung zu Hause..."

"Das wollte ich auch gar nicht!!!"

"Mh... Na wenn du das sagst..", sah er ihn mit schmalen Augen an. "Ich mein es trotzdem ernst..", fügte er hinzu. Bevor Will jedoch antworten konnte wurden sie umarmt.

"Na meine zwei Lieblingsjungs. Bereit ein wenig zu Rocken?"

"May!", erfreut drehte Chris sich zu ihr. Will mochte es nicht genau jetzt unterbrochen zu werden. Er wollte nicht das Chris ihn für so Notgeil hielt...nicht das der Gedanke es hier mal eben schnell zu tun ihn nicht anmachte. Doch nun lag die Aufmerksamkeit sowieso auf seiner Tante und er seufzte.

"Hey Tante May..." Die Anderen begrüßten sie weitaus freudiger. Auch Charlie und Ian die wiederkamen, wobei Ian sich grade noch die Hose zumachte.

"Hallo meine Lieben", lächelte May und umarmte alle nacheinander, wobei sie Charlie und Ian mit einem Schmunzeln bedachte.

"Ich freue mich euch zu sehen..." Ihr Blick glitt über die Bastards, blieb aber bei Will hängen. "Was ist los, William?", wurde ihr Blick besorgt.

"Gar nichts...Chris ist genervt wegen gar nichts und das nervt mich. Aber schön das du da bist", umarmte er sie nun auch. Schließlich freute er sich immer May zu sehen.

"Oh?"

"Was? Ich bin doch gar nicht genervt!?", sah Chris ihn verwirrt an. "Was redest du denn da?"

"Aha und warum hast du mir dann den Ellenbogen rein gestoßen und mich Sau genannt! Ich hab über nichts davon nachgedacht. Ich dachte nur: 'Ich würde sowas nie von Chris verlangen. Nur wenn er es selber möchte'. Für Nettigkeiten wird man nun auch noch beschimpf", verschränkte der Ältere die Arme vor der Brust.

"Was!? Aber ich..." Er biss sich auf die Lippe. "Ich habs doch gar nicht so gemeint...", meinte er reumütig. "Du sahst für einen kurzen Moment so aus.... Ich.." Er zuckte mit den Schultern. "Sorry.."

May wie die Anderen verfolgten das Gespräch interessiert.

"Mmpf...angenommen", meinte Will dann und wuschelte durch seine Haare, ehe er sich zu ihm beugte.

"Nur weil ich manches durchaus erregend finde, heißt das nicht das ich das alles auch machen muss. Ich will das du dich bei dem immer wohlfühlst. Also brauch ich keinen Blowjob vor dem Auftritt", flüsterte er ihm zu.

Chris nickte mit roten Ohren. Das wusste er doch. Und nun fühlte er sich wikrlich blöd.

"So ich denke damit ist die Show vorbei. Kümmert euch lieber um Anderes. Wir haben vielleicht noch 15 Minuten", klatschte Maria in die Hände und rief damit alle wieder zur Ordnung.

"Oh Mensch Maria.. War doch gerade so spannend..", brummte Ian und krallte sich dann Charlie um wieder mit ihm zu knutschen. Chris und Will konnten wirklich keine Show abziehen, so tat er es eben. Charlie setzte sich dann auch kichernd auf seinen Schoss, um so besser an ihn zu kommen.

May lächelte leicht. Tja, Missverständnisse waren leider schnell geboren.

"Ich muss euch nachher noch etwas erzählen..", erklärte sie den beiden dann. "Und ich hab auch nächste Woche wieder zwei Wohnungsbesichtigungen", zwinkerte sie. "Aber jetzt lasst euch nicht aufhalten und rockt das Haus."

"Ok...?", wunderte Will sich erst, zuckte dann aber mit den Schultern. Er war aber auch etwas neugierig auf ihr Silvester.

"Wir können wieder mitkommen, wenn du willst. Chris hat ja auch ein ziemlich gutes Auge", stupste er ihn an. Lächelnd nickte dieser, war er doch auch sehr neugierig auf das was May ihnen erzählen wollte.

"Klar gerne, komm ich mit."

Auf ihren Ausruf, bekam sie ein geballtes Woohoo! Aber noch etwas Zeit hatten sie ja. So schnappte sich Will seine rot weiße Gitarre ohne Namen. Zur Sicherheit stimmte er sie einfach nochmal.

"Ich bin gespannt was du uns sagen willst May.. Wieso sagst du uns es nicht jetzt schon?"

"Ich will das William sich jetzt erstmal auf seinen Auftritt konzentriert. Der Rest kommt später", meinte sie zu Chris und grinste ihn dann etwas an.

Ok, das konnte er verstehen, doch das machte ihn noch neugieriger!

"Und wie läuft es bei euch beiden...klappt alles?", versuchte sie unauffällig zu fragen. Sie würde es sonst eh von Maria erfahren.

Chris der gerade an seinem Getränk nippte, verschluckte sich prompt.

"A..alles!??", hustete er sich die Seele aus dem Leib.

"Na ja ich will keine Details um Himmels Willen. Ich will nur wissen, ob Will damit klar kommt...Er hatte ja vorher nur Frauen", versuchte sie etwas drum herum zu reden.

Chris beruhigte sich langsam und nickte.

"Er... er kommt damit klar.. sehr gut sogar...", sah er an ihr vorbei.

"Puh da bin ich jetzt irgendwie erleichtert. Es freut mich das es auf allen Ebenen zwischen euch klappt", lächelte sie ihn warm an.

"D..danke May...", murmelte er verlegen und räusperte sich dann. Sie schmunzelte nur und unterhielt sich dann noch etwas mit den Anderen. Na ja außer Ian und Charlie, die waren zu sehr in ihrer eigenen Welt, wobei sie grade für den Moment nur kuschelten.

"Bist du schon ein wenig nervös?", trat Chris zu Will. "Oder nimmt der alte Hase das auf die leichte Schulter?"

"Hast du mich grade alter Hase genannt?", hob Will die Augenbraue.

Chris Augen wurden groß. "Äh ja..." und fing dann an zu kichern.

"Der alte Hase wird die später mal noch zeigen wie der Hase läuft", zog er Chris grinsend am Kinn zu sich.

"Oho...", lachend überwand er die letzten Zentimeter und küsste Will. Da war er doch gespannt. Will erwiderte ebenso und ließ seine Hände nur kurz über Chris Hintern wandern.

"Ok Jungs noch fünf Minuten macht euch bereit", rief Maria. So löste sich Will und checkte nochmal sein Outfit bevor er sich die Gitarre umband.

"Ach schade... war doch gerade so schön...", verschmitzt sah Chris zu ihm hoch.

"Na wer gibt mir heute meinen Glückskuss", grinste er Chris dann wieder an.

"Viel Spaß, da oben...", drehte der sich zu ihm und gab ihm seinen Auftrittskuss. "Bring mir den lautesten Applaus mit", zwinkerte er noch.

"Gerne wenn du ihn mir gibst!", lachte Will. Alle klatschten sich nochmal ab und liefen dann auf die Bühne. Sofort kam Applaus und Jubel.

"Hallo East London!", rief er und die Menge wurde lauter.

"Wir sind die 'no named Bastads' bereit für ein bisschen Rock?!...Hit it!", rief er dann Luis zu, der dann auch sofort mit einem geilen Solo einstieg. Direkt ging es mit einem lauten Song los, um die Menge anzuheizen! Es war einer der neueren. Auch Charlie und generell der Backstagebereich schien mitzugehen. Will drehte sich immer mal wieder zu Chris und grinste ihn an.
 

You can't feel the heat until you hold your hand over the flame

You have to cross the line just to remember where it lays

You won't know your worth now, son, until you take a hit

And you won't find the beat until you lose yourself in it
 

That's why we won't back down

We won't run and hide

'Cause these are the things we can't deny

I'm passing over you like a satellite

So catch me if I fall

That's why you stick to your game plans and party lives

But at night we're conspiring by candlelight

We are the orphans of the American dreams

Oh shine your light on me
 

You can't fill your cup until you empty all it has

You can't understand what lays ahead

If you don't understand the past

You'll never learn the fun now

Till you're standing at the cliff

And you cant truly love until you've given up on it

She told me that she never would face the world again

So I offer up a plan
 

We'll sneak out when they sleep

And sail off in the night

We'll come clean and start over the rest of our lives

When we're gone we'll stay gone

Out of sight, out of mind

It's not too late

We have the rest of our lives
 

We'll sneak out while they sleep

And sail off into the night

We'll come clean and start over the rest of our lives

Out of sight, out of mind

It's not too late

We have the rest of our lives

The rest of our lives

The rest of our lives
 

Because we won't back down

We won't run and hide

Yeah 'cause these are the things we can't deny

I'm passing over you like a satellite

So catch me if I fall

That's why you stick to your game plans and party lives

But at night we're conspiring by candlelight

We are the orphans of the American dreams

Oh shine your light on me
 

Because we won't back down

We won't run and hide

Yeah 'cause these are the things we can't deny

I'm passing over you like a satellite

'Cause these are the things that we can't deny now

This is a life that you can't deny us now
 

Ihre Zeit verging viel zu schnell auf der Bühne. Erschöpft kamen sie zurück in den Backstagebereich und ließen sich auf den Stühlen dort nieder. Charlie umsorgte sofort seinen Ian, während Chris zu Will ging und diesem eine Wasserflasche vor die Nase hielt.

"Ihr wart wirklich super..."

Will nahm sie dankend entgegen und trank sie erstmal halb leer. Den Rest schüttete er zur Abkühlung über sich.

"Danke...na hast du auch schön mit gekreischt", schmunzelte er.

"Na klar doch. Da ich die Texte ja mittlerweile kenne, sing ich auch mit..." Immerhin hörte man ihn bei dem ganzen Lärm zum Glück nicht.

"Bekommt man hier ohne Beziehung nichts?", beschwerte sich dann Louis da schmiss Maria schon eine Flasche auf ihn. Chris sah kurz grinsend zu ihm. Tja da musste er halt selber was für tun.

"Soweit ich mich erinnere, kümmere ich mich schon um euch Jungs, noch bevor irgendeiner von euch irgendwas hatte", legte sie die Fäuste in die Hüfte und schnalzte mit der Zunge.

"Danke Maria", kam es sofort einstimmig und sie nickte darauf.

"War ein guter Auftritt."

"Ja da kann ich Maria nur zustimmen. Ihr habt die Bühne wie immer dominiert und euch zu eigen gemacht. Bravo Jungs", lächelte auch May. Sie hielt sich etwas den Bauch. Seit ein paar Tagen ging es ihr nicht ganz so gut und ihr wurde schnell mal schlecht.

Die Bastards lachten, klar machten sie sich die Bühne zu eigen. Sie waren ja auch dafür geboren.

"Gehts dir nicht so gut May?", trat Chris zu dieser, da er ihr erschöpftes Gesicht erkannt hatte. Eben im Licht war ihm das nicht aufgefallen. Als Chris sie ansprach sah auch Will zu ihr.

"Ja scheint als würde ich ne kleine Magen-Dramgrippe ausbrüten. Die letzten Tage waren nicht so toll, aber es wird schon gehen", lächelte sie trotzdem.

Chris grinste breit. "Na hast du an Silvester wohl etwas übertrieben das du so anfällig bist", scherzte er leicht.

"Na ja auch die alte Tante will ihren Spaß haben. Aber ja mit Rosie zu trinken ist immer schwierig. Sie kann so viel trinken hab ich manchmal das Gefühl, da mitzuhalten ist nicht mehr so einfach", lachte May.

"Das kann ich mir gut vorstellen", grinste Chris und sah zu Will, der müsste es ja wissen.

"Ach aber das wollte ich euch auch erzählen. Die Tante hatte an Silvester auch eine seeehr schöne Nacht", grinste sie breit.

"Die hatten wir wohl alle, aber bei dir hört sich das..wirklich... besonders an?"

"Ja na ja ich habe an dem Abend zufällig jemanden kennengelernt. Wir haben viel geredet und gelacht und dann eine wirklich wahnsinnig tolle Nacht zusammen gehabt...allerdings glaube ich das es wohl bei einer bleiben wird", zuckte sie strahlend mit den Schultern.

"Uiuiui.. May...", grinste Chris wie ein Honigkuchenpferd.

"Wie heißt der Glückliche denn?", drehte sich nun auch Will zu ihnen.

"Gute Frage.. und wieso denkst du überhaupt das es bei einem Mal bleiben wird? War die Nacht toll, aber der Rest dann doch nicht so?"

"Also der Morgen war wirklich schön mit Frühstück und so. Ich hab auch seine Nummer, aber er hat seit einer Woche nicht wirklich Zeit. Hat viel auf der Arbeit zu tun. Das ist für mich eher ein Zeichen für: die Nacht war geil, aber was festes suche ich nicht", verdrehte sie die Augen.

"Oh... na ja... Irgendwie hört sich das schon so an...", stimmte Chris langsam zu und sah zu Will. Was meinte der dazu?

"Ja kann schon sein zu 99%. Aber zu 1% hat er vielleicht wirklich viel zu tun", zuckte der mit den Schultern.

"Egal er passt jetzt sowieso nicht in meine Planung. Ich will ein Baby und ich will es jetzt und nicht erst wieder ne Beziehung, die dann doch nicht funktioniert", sagte sie bestimmt, lief dann allerdings ziemlich weiß an und rannte dann Richtung Toilette.

"Verständlich....oh äh.. May!!?!"

Unmögliche Wahrheit!?

Besorgt sah Chris ihr nach. "Sie scheint es ziemlich übel erwischt zu haben..."

"Ja die Arme ich seh mal nach ihr", meinte Will, doch Maria hielt ihn auf.

"Ich geh besser auf die Damentoilette. Du besitzt ein Accessoire, dass dort nicht so gern gesehen wird", grinste sie und lief dann los.

"Aber sie kann doch nicht jetzt immer noch vom Alkohol von Silvester kotzen, oder?"

"Glaub ich auch nicht, aber sie sagte ja, sie meint, sie habe sich was eingefangen....", meinte Chris nachdenklich.

"Vielleicht ist sie auch auch schwanger", lachte Charlie auf. Die Bastards wussten ja noch nichts von ihren Babyplänen. So lachten Ian, Charlie und Louis hell auf bei dem Gedanken.

Sofort lenkte Chris ein, die Anderen sollten nicht auf blöde Gedanken kommen.

"Quatsch. Wie kommst du auf so nen Blödsinn? Nur weil sie mal Brechen muss?", schüttelte er den Kopf. Will machte auch einfach mal mit. Doch in seinem Kopf ratterte es.

"Kann das möglich sein?", flüsterte er dann Chris zu. Wobei eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen. Gerade sie hatte mit ihm doch den Sextalk gehabt und ihn quasi aufgeklärt!

"Bei May? Ich kann mir nicht vorstellen das sie so unvorsichtig ist und ohne... Gummi schläft...", flüsterte er zurück. Wobei natürlich noch die Möglichkeit des geplatzten Kondoms bestand aber... Nein... Das war doch nicht möglich... oder?

"Aber sie nimmt doch noch die Pille oder? Weil Spender hat sie doch noch keinen?", nuschelte Will. Nein für ihn war das völlig unmöglich. May war einfach krank.

"Keine Ahnung. So intime Fragen stell ich ihr dann auch nicht.. Aber wenn sie so viel Alkohol getrunken hat, lässt die Wirkung schon mal nach, hab ich gehört..."

Will zog Chris ein bisschen zur Seite abseits von den Anderen.

"Komm schon wir reden hier von May. Sie ist zwar flippig und spontan, aber genauso verantwortungsvoll."

"Das ist mir selber klar, aber manches liegt eben nicht in der Macht der Person... Es passiert einfach..."

"Sollen wir sie das fragen? Oder sollen wir lieber noch etwas warten?"

Chris zuckte mit den Schultern.

"Boah, das is eine gute Frage.... Kann man jetzt schon was sehen mit einem Test?"

"Ich bin zum Glück noch nie in die Situation gekommen, wo man das checken müsste", kratzte er sich am Kopf. Da kam May mit Maria wieder um die Ecke. Sofort hatten sie alle Aufmerksamkeit.

"Oh sorry Jungs. Wollte nicht die Stimmung versauen aber mein Magen spielt im Moment einfach verrückt", lachte sie nur.

"Geht's dir wieder besser, May?"

"Ja geht schon wieder. Aber lange bleibe ich wohl nicht mehr bei euch. Wir sehen uns ja eh nächste Woche", lächelte sie wieder, als wäre nichts.

Chris legte den Kopf schief. Das war ja alles andere als ein: Ja mir geht es gut. Will tippte ihn an um nicht so offensichtlich zu sein.

"Ja das solltest du wirklich tun. Kurier dich schön aus, dann wird die Wohnungssuche auch entspannter", nickte der Rocker.

"Will hat recht...", stimmte Chris schnell zu.

"Hey May willst du auch ein Bier?", kam dann aber Louis um die Ecke. Der hatte wohl schon zwei gehabt.

"May will kein Bier, Louis!", ermahnte Maria ihn. "Kipp es dir selber rein und dreh wieder um...", scheuchte sie ihn davon.

Will stimmte ihr zu und Louis zuckte mit den Schultern und setzte sich auf einen Stuhl.

"May, ich glaub, wir bringen dich am besten nach Hause." Chris trat zu ihr und legte eine Hand auf ihren Rücken.

"Ja Louis gib mal deine Schüssel", rief Will ihm zu und er warf ihm zu.

"Komm, ich fahr dich", lächelte Will. Er hatte ja noch nichts getrunken und mega feiern musste er heute auch nicht unbedingt.

"Wir gehen dann schon mal", verabschiedete Will sich und die Anderen rief nur hinterher.

Chris ging auf der anderen Seite von May und stützte sie. Sie war so blass mit einem Mal, das gefiel ihm gar nicht.

Sie gingen zu dritt hinten auf den Parkplatz und halfen May in den Wagen.

"Du bleibst jetzt erst mal Zuhause und ruhst dich aus", lächelte er und schnallte sich an.

"Ach ihr beiden seid so süß. Aber nach Hause hätte ich es sicher auch noch mit einem Taxi geschafft", schmunzelte sie.

"Quatsch... So wissen wir immerhin das du gut zu Hause ankommst...", erklärte Chris und setzte sich neben sie. "Also... willst du uns mehr erzählen von der Nacht?"

"Ihr seid süß. Wie kommst du denn jetzt auf die Nacht? Ihr erzählt mir ja auch nichts von eurer Nacht", kicherte sie.

"May... das.. ist echt wichtig. Persönlich, aber wichtig...", sah Chris sie fest an.

"Ja was soll ich sagen. Wir sind dann irgendwann zu ihm gegangen. Es war alles sehr stürmisch und leidenschaftlich. Wir haben es einmal in der Küche getrieben, weil wirs einfach nicht mehr erwarten konnten", kicherte sie.

"Und dann nochmal in seinem Bett. Oh er war so leidenschaftlich, aber beim zweiten Mal auch so zärtlich. Verdammt war das eine tolle Nacht", seufzte sie verzückt.

"Äh ja.. klingt wirklich wunderbar... aber... wie... wie war es mit eh.. Verhütung?" Jetzt sah May Chris doch sehr erstaunt an. Will wünschte sich gerade an einen ganz anderen Ort gaaanz weit weg von dem hier. Eigentlich dachte er das sie es auf sich beruhen lassen könnten, doch er hatte schon geahnt das Chris sich einfach zu viele Sorgen, um das Thema machen würde.

"Das fragst du jetzt nicht im Ernst oder junger Mann?"

Chris seufzte leicht. "Ich sagte doch es ist wichtig, May... sag doch einfach nur ja oder nein?" War klar das sie ihm das übel nahm.

"Ja er hatte beide male ein Kondom an und ich verhüte noch immer mit der Pille da ich ja noch keinen Spender habe. Jetzt zufrieden", musterte sie ihn.

"May nimm es ihm nicht übel...Wir machen uns nur Sorgen", schritt Will jetzt doch mal als Vermittler dazwischen.

"Ha. Unverschämtheit ist das. Als wüsste ich nicht was sich gehört", empörte sie sich weiter.

"Komm schon, May...", bat Chris um ihr Verständnis und fragte dann weiter. "Ist... vielleicht das Kondom geplatzt oder sowas?"

"Nein. Das hätte er ja wohl auch gemerkt und dann gesagt. Außerdem hab ich ja noch die Pille. Jungs ich bin noch nicht schwanger ok. Es ist nur eine fiese Grippe", stellte sie klar und Will nickte.

Chris fand das sie sich zu sicher war. Er hatte da ein übles Bauchgefühl, hielt aber nun erst mal die Klappe und lehnte sich zurück. Er wollte May ja nicht ganz gegen sich aufbringen.

"Ok dann ist das ja geklärt", parkte Will schließlich vor Rosies Wohnung.

"Sollen wir dich noch hochbringen?", fragte er mit einem ganze netten Lächeln.

"Ach was Kinder so alt bin ich noch nicht. Das schaff ich grade noch so", scherzte sie und stieg aus.

"Ich weiß eure Sorge zu schätzen und sie ist wirklich süß, besonders von dir Chris. Aber es geht mir wirklich gut. In ein paar Tagen bin ich sicher wieder auf dem Damm", grinste sie.

Chris lächelte sie mit einer Mischung aus Sorge, Scham und Unzufriedenheit an.

"Ich wollte echt nicht so aufdringlich sein, May...", versicherte er ihr nochmal. "Schlaf dann gut und bis Dienstag..."

"Good night May", rief auch Will ihr noch zu, als sie zur Tür ging. Sie winkte ihnen noch zu und ging dann rein.
 

"Ok das war mal ein unangenehmes Gespräch", seufzte Will und ließ sich etwas in den Sitz sinken.

"Wem sagst du das...", brummelte Chris in seinen nicht vorhandenen Schnurrbart.

"Aber na ja...jetzt müssen wir uns doch keine Sorgen mehr machen oder?", drehte Will sich zu Chris um.

"Du machst dir das zu einfach...", schüttelte Chris den Kopf.

"Hey sie sagt sie haben verhütet. Mehr können wir nicht fragen, außer wir finden den Kerl mit dem sie geschlafen hat. Und von dem wissen wir nicht mal den Namen", zuckte Will mit den Schultern.

"Sie ist alt genug. Falls es wirklich so sein sollte, wie wir vermuten, wird sie es selbst merken."

"Ja... du hast wahrscheinlich Recht....", seufzte Chris und lehnte sich zurück. Er machte sich nur Sorgen. Das alles hörte sich einfach zu schwammig an.

"Lass uns nach Hause fahren ok? Ich werd müde..."

"Ja, dachte ich mir auch. Schreibst du noch Louis das sein Auto dann bei uns parkt?", meinte er noch und fuhr dann los zu ihrer Wohnung. Zum Glück war die nicht mehr so weit weg.

"Ja kein Problem... Gut das wir gefahren sind, er war dazu ja nicht mehr in der Lage...." Bei seinen Worten holte er sein Handy raus und tippte los.

"Noch schon, aber sicher bald nicht mehr", lachte Will auf parkte genau vor ihrem Gebäude.

"So da wären wir. Was ein aufregender Abend. Und dafür konnte ich nicht mal tanzen, trinken und rauchen. Aber immerhin, hab ich eine verdammt heiße Schnitte abgeschleppt", drehte sich der Rocker grinsend zu Chris um.

"Ich hätte ihn auch jetzt ungern fahren lassen...", meinte er ehrlich und lachte dann auf. "Du auch? Cool. Ich hab da auch einen echt geilen Hengst an der Angel..."

"Klingt nach einem erfolgreichen Abend", machte er ihm dann die Tür auf und sie gingen gemeinsam hoch.

"Denkst du meiner lässt sich noch auf nen heißen Tanz ein?"

"Oh da solltest du ihn fragen...", nickte Chris nachdenklich. "Ich mein, fragen kostet ja nix..."

Oben angekommen zog er sich seine Jacke und seine Schuhe aus und verschwand dann schnell unter der Decke auf dem Sofa. 

"Ah~"

"Aha der Herr schon müde oder was? Wie soll ich denn jetzt noch nach meinem Tanz fragen?", stemmte Will die Hände in die Hüfte, als Chris direkt auf die Couch verschwand. Schließlich zog er auch Schuhe und Jacke aus und holte sich dann erst mal ein Bier aus dem Kühlschrank.

Chris kicherte daraufhin nur und streckte ihm die Zunge raus.

"Gibst du mir noch ne Kippe? Der Auftritt war erfolgreich, dass hab ich also verdient", grinste er breit.

"Oh klar.. Die sind nur in meiner Jackentasche im Flur...", nickte er. Die Dinger hatte er schon wieder ganz vergessen.

"Alles klar. Dann Rauch ich noch eine im Flur", lächelte er und holte alles aus Chris Tasche und tappte so wie er war einfach in den Flur mit dem Bier. Das machte er noch locker leicht an der Tisch kannte auf.

"Mach du mal..", sah er ihm nach und machte dann den Fernseher an. Den Abend jetzt noch schön ausklingen lassen, das wünschte er sich.

Will fand es schade, da er sich gerne noch den sexy Tanz mit Chris gewünscht hätte, aber es gab noch mehr Gigs, also würde er das schon noch bekommen. Nach der Zigarette und dem Bier, ging er dann wieder zu Chris und kuschelte sich hinter ihn.

"Mh.. Oh ja... Du bist eine herrliche Heizung..", schwärmte er und kuschelte sich an ihn.

"Wenn ich dich schon nicht zum tanzen kriege, krieg ich dich dann vielleicht zu was Anderem?", küsste Will an seiner Schulter entlang.

"Hehe... zu was willst du mich denn bringen?", grinste Chris und sah über seine Schulter nach Hinten.

"Ach dies und das", meinte er ganz unschuldig und knabberte dann an seinem Nacken.

"Ach? Nur dies und das~ Na wenn es weiter nichts ist..."; erschauderte der Jüngere leicht.

Will schmunzelte nur und ließ dann auch seine Hände ein bisschen nach vorne wandern.

"Ng~" Chris drückte sich gegen sie und drehte sich kurz entschlossen um, um dem nachzugeben was Will sich noch für diesen Abend wünschte.

Harte Erkenntnis

Am Dienstag trafen sich Will und Chris dann wie abgemacht mit May in einem Cafe. Dort gingen sie heute nochmal die möglichen Wohnungen durch, die sie dann besichtigen würden. Eigentlich sah May ganz gut aus, aber Will war sich nicht ganz sicher, ob das nicht vielleicht am Make up lag. Doch May wirkte so fröhlich und unbeschwert wie immer.

"Guckt mal Jungs, ich hab auch einen 'Katalog' bekommen, um mir einen Samenspender auszusuchen", holte sie Stolz das Heft raus und trank weiter ihren Kaffee.

"Oh wow... Ich hab sowas noch nie gesehen... Zeig mal her..."

Neugierig krallte Chris sich das Teil und blätterte es durch.

"Wow.... Was hier nicht alles drin steht.. Krass."

"Hol auf jeden Fall jemand musikalischen. Ich will das mein Patenkind Rhythmus im Blut hat", grinste Will breit und sah dann auch mal rein.

"Oh der sieht doch ganz gut aus und er spielt Klavier", deutete er auf einen.

"Ne nicht der, schau mal was für Ohren der hat. Die sind ja monströs..", schüttelte Chris den Kopf.

"Jungs, darf ich vielleicht auch noch mitreden oder wollt ihr entscheiden?", lachte May dann laut los und aß grade ihre Eier auf.

"Ach was..." Ertappt sah Chris zu ihr. "Wir wollen dir ja nur helfen..", grinste er dann entschuldigend.

"Und dafür liebe ich euch sehr", streichelte sie beiden über die Wange.

"Ich fand den hier gut. Groß, sportlich, spielt Geige und arbeitet in einer Firma", deutete sie ein paar Seiten weiter.

"Der sieht echt gut aus.... Und wow... Was der verdient....", stimmte Chris beeindruckt zu.

"Na na na. Augen schön wieder auf mich, Kleiner", drehte Will Chris Kinn wieder zu ihm.

"Hä?" Kurz war der verwirrt und begann dann zu lachen. "Was denn ehrlich? Wird da wer neidisch..", stichelte er Will etwas vernügt.

"Nein aber vielleicht eifersüchtig und bin ich erst Rocklegende, verdiene ich mehr", grinste Will voll von sich überzeugt und küsste Chris dann. May kicherte nur.

Chris erwiderte den Kuss schmunzeln und auch überrascht das Will tatsächlich eifersüchtig auf ein Bild war. Dabei hatte er das nicht mal ernst gemeint.

"Der wäre jedenfalls ein guter Spender. Aber jetzt frühstückt mal, wie habe heute noch viel vor."

"Ja..." Nach dem Kuss sah Chris dann wieder May an. "Wir müssen uns gut stärken", grinste er und drehte auch Wills Kopf wieder Richtung Tisch.

"Und jetzt brav reinhauen...~"

"Ja Willey", sagte er scherzend und aß dann auch gutes englisches Frühstück. May hatte ihren Teller schon leer. Allerdings war da von Anfang an nicht viel drauf, doch das hatten die zwei wohl nicht bemerkt.

"Mensch das is lecker... Ich glaub, wir sollten öfter mal raus gehen und essen....", mampfte Chris gut gelaunt und nippte an seinem Kaffee.

"Ach auf einmal ist dir mein Frühstück nicht mehr gut genug?", schnappte Will sich weitere Brötchen. Schnell war sein Teller leer und er goss sich nochmal Kaffee nach. May spielte nur mit ihrer leeren Tasse und wartete auf die Jungs.

"Ach quatsch. Ich liebe deine Frühstücke...",

stupste er ihn an. "Aber mir gefällt der Gedanke einfach mal wohin gehen, ohne das man selbst in der Küche steht, alles vorbereiten muss und danach, wenn man sich den Wanzt voll geschlagen hat, wieder alles sauber machen zu müssen.. Verstehst du?"

"Ja das verstehe ich...hatten wir überhaupt schon ein richtiges Date? Wenn nicht führ ich dich demnächst mal schön aus", nickte Will grinsend und wollte seinen Geldbeutel rausholen.

"Oh ja gerne..."

"Oh Nein lass das mal. Ich bezahle. Als kleines Dankeschön, das ihr mir helft", lächelte May sie an.

"Aber May, das ist doch selbst verständlich."

"Trotzdem, lass deine Tante mal wenn sie das will", bezahlte May das Essen. Chris und Will zuckten mit den Schultern. Wenn sie das sagte.

"So und jetzt beeilt euch, wir müssen bald los."

"Ja Chef. Ich bin schon ganz gespannt..", erhob sich Chris und zog sich wieder seine Jacke und seinen Schal an. May und Will taten es ihm nach, wobei sie sich einmal wegdrehte und schwer schluckte.

"Gut dann los. Zu der Ersten können wir laufen, die ist nicht so weit weg von hier und das finde ich schon mal nicht schlecht."

Chris nickte zustimmend. "Das hört sich wirklich nicht schlecht an..."

Sie traten nach draußen und machten sich auf den Weg. Wenige Minuten später waren sie da und ein Mann im Anzug stand bereits vor dem Haus.

"Ob das der Vermieter ist?"

May ging vor und begrüßte den Vermieter des Hauses, ein älterer gepflegter Herr. Mit ihm hatte sie auch schon telefoniert, wie sich heraus stellte.

"Scheint so", zuckte Will mit den Schultern und sie begrüßten ihn ebenso.

"So dann schauen wir uns mal die Wohnung an", lächelte er und sie gingen los. Auch das Gebäude war von außen schön und schien noch relativ neu oder zumindest renoviert.

"Hier in der Nähe ist auch der Spielplatz im Park und die nächste Grundschule mit Kindergarten ist nur 3 Busstationen entfernt", informierte May sie über ihre Recherchen.

Chris sah sie erstaunt an. Da hatte May aber rangeklotzt.

Der Vermieter ging in den ersten Stock und schloss die Tür auf.

"Schauen Sie sich in Ruhe um. Bei Fragen, stellen sie Sie mir einfach..", gab er ihnen dann den Weg in die Wohnung frei.

Sie dankte ihm und ging sofort rein. Sie hatte drei Zimmer, Küche und Bad.

"Wow wirklich schön hell", ging sie durch alle Zimmer und sah sich um.

"Und Bad und Küche scheinen relativ neu gemacht zu sein."

Auch Will schaute sich bei allem um und fand die Wohnung so sehr schön.

"Klingt alles sehr gut."

"Die Wohnung ist echt richtig schön, May..", trat Chris zu ihr. "Wie teuer ist sie denn?"

"Es geht eigentlich und ein bisschen Luxus kann ich mir leisten, bin ja eine erfolgreiche Autorin", grinste sie.

"Ja das solltest du nicht schleifen lassen..", lachte er auf. "Was sagt dein Bauchgefühl zu der Wohnung? Kannst du es dir eingerichtet vorstellen?"

"Ich seh schon kleine Notenschlüssel im Kinderzimmer", lachte Will und May ebenso.

"Hm mein Bauchgefühl...", überlegte sie kurz und bekam dann schnell einen ganz anderen Gesichtsausdruck. Ihr Bauch war grade mit was Anderem beschäftigt. So rannte sie sofort zum Klo und übergab sich.

"May?" Erst grinste Chris noch, ehe sein Lächeln einem besorgten Gesichtsausdruck wich.

"May!!" Das war doch nicht ihr Ernst!! Er folgte ihr zum Bad, blieb aber davor stehen. "Was ist los?" Auch Will rannte ihr sofort nach. Im Bad hielt er ihr schnell die Haare hoch.

Sie konnte gerade nicht antworten, da ihr gesamtes Frühstück wieder hochkam. Erst als sie spülte und mit Tränen in den Augen sich hinsetzte, schluchzte sie los.

"Vielleicht habt ihr doch Recht...aber so sollte das doch gar nicht sein."

Chris wusste nicht was er tun sollte. Er rang kurz mit den Händen und kniete sich dann zu ihr.

"May.. hast du schon... einen Test gemacht?", fragte er vorsichtig.

Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich dann an Will, der neben ihr saß.

"So hätte das nicht laufen sollen. Was mach ich denn jetzt?", kamen ihr wieder die Tränen. Will nahm ein Taschentuch aus seiner Hose und machte sie erstmal sauber.

"Wir kriegen das schon hin May, aber erstmal müssen wir wissen, was Sache ist." Sie nickte.

"Kaufst du mir dann einen?", sah sie Will dann hoffnungsvoll an.

"Ich? Ich kann doch keinen Schwangerschaftstest kaufen!"

Chris verdrehte die Augen.

"Ich kauf dir einen... Wenn du willst geh ich jetzt gleich los?", bot er an.

"Aber wir können das ja nicht hier machen. Schlimm genug, das ich hier hin gekotzt habe...aber ich will die Wohnung eh. Sie ist perfekt. Also mach ich mich jetzt vorzeigbar, unterschreibe den Vertrag und dann sehen wir weiter", nickte sie und stand wieder auf, wobei Will ihr half.

"Gut dann hol ich den Kerl und du hilfst ihr Chris", meinte der Ältere und ging los.

"Ist alles ok?" Der Vermieter kam Will entgegen. Es war plötzlich so ruhig geworden.

"Ehm...meiner Tante gings nicht so gut, sie hats mit dem Magen und musste sich übergeben, aber sie will die Wohnung sowieso nehmen. Also her mit dem Vertrag", grinste er, um das alles irgendwie zu vertuschen.

"Bitte wie? Entschuldigen sie mal junger Mann, doch es gibt wirklich noch mehr Interessenten", empörte er sich leicht und versuchte irgendwie ins Bad zu schielen. Doch Will hielt ihn schön auf.

"Bitte Sir, wirklich. Ok sie ist nicht krank, sondern höchstwahrscheinlich schwanger und sie braucht diese Wohnung wirklich, weil sie auch alleine ist. Ich bitte Sie inständig", versuchte er es dann anders.

Der Mann runzelte die Stirn und verschränkte seine Arme.

"Nun.. Ich muss zugeben das Miss Abberton bisher am symphatischten abgeschnitten hat..." Auch wenn das jetzt gerade irgendwie ein kleiner Minuspunkt war.

Doch bei Wills durchdringendem und auch bittendem Blick, seufzte er nur leicht und nickte. "Auf ihre Verantwortung junger Mann", sah er ihn dann streng an. Trotz seinem äußeren, schien der Junge ja gescheit, sonst hätte die Miss ihn ja sicherlich nicht mitgebracht.

"Danke! Sie werden es sicher nicht bereuen. Sie ist auch eine bekannte Autorin. Und Kinder sind hier ja sowieso erlaubt", schüttelte er ihm mehrfach die Hand. Der Mann schien ja doch recht nett und verständnisvoll.

"Also können wir dann jetzt schon den Vertrag unterschreiben?"

"Nun...." Er schob seine Brille zurecht. "Den Vertrag würde ich ihnen auf dem Postweg zu kommen lassen. Wenn das recht ist. Wenn nicht müssen Sie später zu mir nach Hause kommen und ihn unterschreiben."

"Nein per Post ist perfekt. Sie werden es nicht bereuen, glauben Sie mir", lächelte er nochmal breit und ging dann wieder zu May ins Bad. Die grade mit dem Make up fertig war.

Chris ordnete gerade Mays Haare als Will wieder zu ihnen kam. Neugierig sah er ihn an, doch bei dem grinsen war alles klar.

"Dein großartiger Neffe hat das Vertragliche geklärt. Du hast die Wohnung, der Vertrag kommt per Post", grinste er breit.

"Wie was? Aber...oh William du bist wirklich einfach großartig." May machte einen großen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn.

"Super! Ein Problem weniger... Ich schlag vor ihr zwei geht dann zu uns und ich ..kauf schnell ein, ok?", grinste Chris. Er wollte jetzt unbedingt wissen was Sache war.

"Das klingt nach einem guten Plan", nickte Will und hakte May bei sich unter. Draußen trafen sie nochmal den Vermieter und auch May bedankte sich immens bei ihm und entschuldigte sich natürlich auch nochmal. Aber sie hätten alles sauber gemacht.

"Schon gut, schon gut Miss Abberton", hob dieser sofort beruhigend die Hände. "Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre.. Schwangerschaft.. und wir sehen uns bestimmt bald wieder", nickte er freundlich und verabschiedete sich.

"Vielen Dank", sagte sie nochmal strahlend, bevor sie sich dann mehr auf Will stützte ok.

"Ok das wäre geschafft und jetzt zu euch", nickte sie und Will ging mit ihr los.

"Du schaffst das ja, oder Will? Ich geh dann gleich einkaufen, ja?"

"Ja nach Hause bekomme ich sie noch und wenn du essen kaufst nur leichte Sachen", rief er ihm noch zu und lief mit May zum Bus. Damit waren sie dann relativ schnell bei ihm, wo er sie mit einer Decke und Kaugummi auf die Couch legte.

"Ach Will, du bist so gut...", seufzte sie als sie lag. "Und.. trotzdem tut es mir leid... Das war mir gerade ziemlich peinlich.. Gott sei Dank hat der Mann mich in dem Moment nicht gesehen..."

"Ach iwo. Der kam wie ein netter Mann rüber. Vielleicht hat er selbst Kinder und weiß deswegen wie das abläuft. Es ist alles gut gegangen und das wird der Rest auch", kam er mit Tee wieder zu ihr.

"Ja.. Ich danke dir Will. Du bist einfach mein allerliebster Neffe", strahlte sie ihn an, nahm die Tasse dankend an und nippte daran.

"Ich bin dein einziger Neffe, aber ok", lachte er auf und machte dann für sie den Fernseher an.

May kicherte. Das war ihr natürlich klar, aber es machte ja nichts es trotzdem auszusprechen.

"Oh.. Ich hoffe, Chris kommt klar...", meinte sie dann nachdenklich.

"Der kommt damit sicher besser klar als ich und was wollen sie schon sagen...Nein?", grinste Will breit.

"Ja du hast wohl Recht....", nickte sie leicht beruhigt. Will streichelte sie beruhigend und beide warteten so auf Chris der hoffentlich bald zurückkam.

Nach einer guten halben Stunde öffnete sich die Tür und Chris trat mit roten Wangen und kalter Nase ein.

"Bin da..", rief er in die Wohnung und schälte sich aus seinen Klamotten.

"Ich hoffe, ich hab nichts vergessen...", kam er dann mit zwei Taschen zu ihnen ins Wohnzimmer. "Hier dein Test..", reichte er diesen May. "Ich hoffe, der is ok."

"Wird schon gehen...", nahm sie ihn an und starrte eine Weile drauf, bevor sie dann resolut ins Bad ging und die Tür sogar absperrte. Will ging seufzend zu Chris.

"Du siehst so rot aus...wars in der Apotheke doch peinlich?"

"Mh..." Chris drehte den Kopf weg. "Quatsch.. Draußen is nur verdammt kalt." Da wurde Wills Grinsen wieder breiter.

"Na los, komm schon. Hat sie nach deiner Freundin gefragt oder dich nur blöd angeguckt?"

Chris machte einen Schmollmund und zog es vor weiter zu schweigen.

"Oh bitte. Was muss ich tun, damit du es mir erzählst?", schlange er die Arme um ihn und drehte Chris nun zu sich.

"Du willst dich ja nur über mich lustig machen....", murmelte Chris und drückte sich Wärme suchend an Will.

"Wie könnte ich mich über den lustig machen, der Mannsgenug war meiner Tante einen Schwangerschaftstest zu kaufen", küsste er seinen Kopf.

"Blödmann...", kicherte Chris und drehte den Kopf zu ihm hoch.

"Also das war so..." Gerade wollte er beginnen zu erzählen da stürmte May wieder zu ihnen.

"Jungs!! Ich habs getan!!" Sofort hatte May wieder ihre Aufmerksamkeit, doch Will würde nochmal nachfragen.

May riss die Tür auf und trat zu ihnen. "Ich habs getan...", wiederholte sie und zeigte ihnen den Test.

"Alles klar wie lange müssen wir warten?", fragte Will gleich.

"Ehm 2 Minuten", setzte sie sich, auf den Test starrend auf die Couch. Die beiden Jungs setzten sich zu ihr und taten es ihr nach. Das waren wohl die längsten 2 Minuten ihres Lebens.

Das Ergebnis lautet...

"Gott ich bin sowas nervös", wippte May die ganze Zeit mit den Beinen hin und her. Ihr Magen fuhr Achterbahn und sie hatte das Gefühl, jede Sekunde wieder aufs Klo rennen zu müssen, um sich zu übergeben. Das trat ja nun offenbar sowieso häufiger auf und nervte sie wirklich. Blöder Magen! Der war doch sonst nicht so zimperlich. Nachdem was sie schon alles in der Welt gegessen hatte.

"Man, warum dauert das denn so lange", bekam sie gleich gefühlt einen Nervenzusammenbruch. Will, der neben ihr stand, weil sitzen einfach nicht ging, hätte in diesem Moment alles für eine Zigarette gegeben, aber die hatte Chris ihm einfach abgenommen.

"Ganz ruhig, May.. Durch deine Ungeduld geht es auch nicht schneller...", schaltete sich Chris ein und seufzte leicht. "Bei sowas braucht man eben immer Geduld.... Du wirst schon dran kommen."

"Ja aber...Gott das fuchst mich so. Ich überlege schon die ganze Zeit wie, aber das ist alles so schwammig und der viele Alkohol hats nicht besser gemacht", seufzte sie und wippte weiter. Will steckte sich dabei schon das ungefähr dritte Kaugummi in den Mund und hatte gefühlte Entzugserscheinungen. Alle waren nervös, nur Chris irgendwie nicht, was Will nicht ganz verstand. Wie konnte der so ruhig bleiben.

"Du wusstest es ja nicht.. Also, mach dir keine Gedanken... Gleich wird dir ja gesagt wie es um dich steht... Also.. Schön tief durchatmen...", meinte Chris zu ihr und sah dann zu Will.

"Ja ein Glück", lehnte sie sich wieder gegen die Stuhllehne.

"Und du.. Gib mir mal bitte deine Kaugummis", hob er die Hand und winkte.

"Nix da. Wenn ich schon nicht rauchen darf, lass mir wenigstens das", rief ihm ein deutlich angespannter Will zu.

"Will!!" Doch wurde er unterbrochen.

"Miss Abberton wir wären dann soweit", rief dann plötzlich die Vorzimmerdame und alle standen kerzengerade. May nahm beide der Jungs an die Hand und ging mit ihnen rein.

"Sind... Sie sicher das sie beide mitnehmen wollen? Ist einer von ihnen der Vater?", sah diese sie dann erstaunt an.

"Nein keiner von beiden, das ist mein Neffe und sein Freund und ja ich brauche beide!", sagte May überdeutlich.

"Oh eh.. ok? Wie Sie meinen..." Sie trat zur Seite und ließ sie zur Ärtzin durch.

"Ah Frau Abberton, schön das Sie da sind. Setzten Sie sich doch bitte..", kam diese ihr entgegen und reichte ihr die Hand. May tat es ebenso und setzte sich dann hin. Auch Will und Chris gaben ihr die Hand und stellten sich dann rechts und links hin. Sowas hatte die Ärztin sicher auch noch nicht gesehen.

"Nun ich muss zugeben, ihre Begleiter überraschen mich etwas....Aber sei es drum... Möchten Sie mir erzählen was genau passiert ist?", freundlich aber genau sah sie May an, um sich nichts entgehen zu lassen.

"Ja aber ich brauch die beiden Jungs", lehnte sie sich seufzend zurück.

"Nachdem ich lange versucht hab mich an die Nacht zu erinnern...ist mir eingefallen, dass ich da schon die Pille abgesetzt hatte. Das musste ich ja länger machen, damit mit das mit der künstlichen Befruchtung funktioniert. Aber dann hab ich an dem Abend Ethan kennengelernt...und na ja bei einem der Male ist das Kondom wohl gerissen", fing sie langsam an zu schluchzen. Will und Chris wussten dagegen nun endlich wie der Vater heißt. Ethan.

Chris legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Ich verstehe...", nickte die Ärtzin langsam. "Nun... Dann schlage ich einmal vor wir schauen, ob es dem Kleinen, wenn denn eins da ist in ihrem Bauch gut geht, ja? Ziehen Sie sich hinten aus und legen sie sich auf den Stuhl..", bat sie May. Dann wand sie sich an die Jungs.

"Ich lasse die Tür etwas auf, sodass sie mithören können, aber bitte Sie beide hier zu bleiben."

Will fand das nun nicht so toll und verschränkte schon protestierend die Arme.

"William es ist ok. Sobald es dann ein Foto oder eben Bild gibt, vielleicht kann man das ja auch als Video kurz aufnehmen, ruf ich euch wieder rein", lächelte May und drückte nochmal seine Hand.

"Ok wir sind dann hier", seufzte er und nickte.

Die Untersuchung würde die Ärtzin dann doch gerne, wenn überhaupt nur mit dem Vater des Kindes machen und nicht mit diesen beiden Jungs, egal wie sehr ihre Patientin sie brauchte. Dann erhob sie sich und folgte May in den Untersuchungsraum. Dabei ließ sie die Tür einen Spalt weit offen, damit Will und Chris alles mithören konnten.

May atmete nochmal tief durch, bevor sie sich zumindest halbauszog und dann auf den Stuhl legte. Sie war mehr als nervös. War sie wirklich schwanger? Und wenn ja ging es dem Kleinen gut?

"Bleiben Sie ganz entspannt", lächelte die Ärtzin sie an und erklärte ihr die folgenden Schritte ganz genau. Kurz darauf war auf dem Ultraschall ein kleiner Punkt zu sehen.

"Schauen Sie da. Herzlichen Glückwunsch. Sie sind schwanger...", deutete sie auf die kleinen schwarzen Fleck.

May hörte allem genau zu, aber entspannen konnte sie sich nicht. Erst Recht nicht, als sie diesen kleinen Punkt sah.

"Oh mein Gott...", bekam sie langsam Tränen in die Augen.

"Was haben die gesagt?", versuchte Will besser zu lauschen.

Die Ärtzin sah auf und schmunzelte.

"Frau Abberton ist schwanger...", meinte sie dann deutlicher zu den Jungs und reichte nebenbei ein Taschentuch an May weiter. May schneuzte erstmal heftig.

"Ach du...wow", lehnte sich dann auch Will leicht überfordert mit dem Gedanken an die Wand. Es war zwar geplant gewesen, das sie bald schwanger werden sollte, aber so plötzlich. Doch irgendwie musste er dann zu Chris lächeln.

Auch dieser staunte nicht schlecht, als ihre Gedanken nun wirklich wahrhaftig ausgesprochen wurden und grinste zurück.

"Cool..."

Doch dann fragte er sich, ob May das auch so cool fand. Immerhin hatte sie zwar mit einem Mann geschlafen und es hatte geklappt, aber vielleicht hatte eben dieser Mann ja gar nicht diese Vorraussetzungen, die sie sich für ihr Kind wünschte.

So runzelte er nachdenklich die Stirn und lauschte weiter.

May war hin und her gerissen zwischen Freude und Angst. Sie war schwanger und genau das hatte sie sich ja auch gewünscht... Nur so musste sie es auch dem Vater des Kindes sagen, dass er Vater werden würde und das machte ihr zu schaffen. Doch dann sah sie wieder auf dem Bildschirm und lächelte.

"May...alles in Ordnung?", fragte Will dann, als sie so still wurde.

"Ja...ich werde eine Mum...", schluchzte sie fröhlich.

"Ehm...sieht sie grade glücklich aus?", fragte der Rocker dann doch zur Sicherheit nochmal zur Ärztin, da er sich bei der Aussage gerade nicht sicher war.

"Oh ja. Das tut sie..", erklärte die Ärtzin. "Sie können sich dann auch wieder anziehen. Ich stelle Ihnen in der Zeit ihren Mutterpass aus."

Sie erhob sich und ging zurück zu den Jungs und nahm sich, was sie brauchte.

"Sehr gut dann können wir feiern statt trösten", grinste Will Chris an und May zog ihre Sachen wieder an.

"Ok ihr könnt rein", rief sie dann die Jungs. Sofort lief Will zu ihr und umarmte sie. Chris folgte ihm sofort.

"Es wird jetzt alles gut. Also zeig mal mein zukünftiges Patenkind", grinste er und sie deutete noch immer weinend auf den Monitor.

"Wow.. Das is so unglaublich May!" Auch er umarmte sie. "Aber... wie findest du es.. Also ich mein, du musst jetzt dem Typ sagen was los is, mit der Auswahl aus dem Katalog wäre das ja egal gewesen.....", sah er sie mit einer Mischung aus Neugier und Sorge an.

"Ich ...ich weiß nicht. Wie soll ich ihm das nur sagen? Wir sind ja nicht mal richtig ausgegangen. Er wollte immer, hatte aber keine Zeit...Gott was mach ich jetzt nur?!", sah die erwachsene Tante hilfesuchend zu den Jungs. Doch auch Will war etwas überfordert mit der Frage.

"Oh.." Das klang ja nicht so wirklich gut. "Kannst.. du ihn denn jetzt mal fragen? Schreib ihm eine Nachricht.."

"Was soll ich denn sagen. Hallo Ethan lange nicht mehr geschrieben. Lass uns treffen, weil ich schwanger von dir bin!!!", wurde ihre Stimme leicht hysterisch.

"Nein, so besser nicht. Aber du musst es ihm sagen und am besten persönlich. Das Foto nimmst du als Beweis mit. Und auch wenn er dann damit nichts zu tun haben will, hast du immer noch uns", sagte Will entschieden."

"Genau so ist es!!", nickte Chris sofort zustimmend. Doch er hoffte, das dieser Ethan es sich durch den Kopf gehen ließ und alles gut werden würde.

"Ok... irgendwie hätte ich jetzt gern was süßes", sagte May und Will lachte auf.

"Das kriegen wir auch noch hin. Jetzt hol die Sachen von der Ärztin und dann erzählen wir Rosi die Nachrichten und planen deinen Umzug."

Auch Chris nickte und ging schon mal rüber. Die Ärtzin sah ihnen abwartend entgegen.

Als Will und May zu ihnen stießen, erklärte sie die weiteren Schritte und bat May bei den Schwestern weitere Termine zur Kontrolle machen zu lassen. May nickte und dankte ihr nochmal. Nach den Terminen gingen die drei raus und machten sich auf den Weg zu Rosi.

Rosis Pub der Wahrheiten

Dort angekommen sah Rosi ihnen fragend entgegen, da sie alle drei so strahlten.

"Was ist denn bei euch los? Die Sonne ist ja nichts gegen euch..", hielt sie mit dem Spülen der Gläser inne. Ein zwei Gäste saßen an der Theke und genossen ihr mittägliches Bier.

"Also Rosi...ich hab ja die neue Wohnung gefunden, deswegen werde ich bei dir ausziehen. Ich glaub nicht, das du ein ...Baby im Haus willst", grinste May sie breit an.

"Oh schade... ich hätte nichts dagegen wenn... warte was? Baby?? Wie meinst du das?" Ihre Augen wurden größer.

"Es war zwar nicht geplant...aber jetzt ist es schon so..ich bin schwanger", bekam sie erneut Tränen in die Augen. Will grinste stolz nickend.

"Wow..." Kurz sah sie zu den Jungs, die wieder breiter grinsten. "May. Oh Gott!!" Rosi stürmte um den Tresen herum und umarmte sie. "May! Ich freue mich so!!", lachte sie auf. Natürlich erwiderte diese die Umarmung sofort. Will zog in diesem ergreifendem Moment nur Chris Hüfte etwas näher zu ihm.

"Oh Mann, das is schön...", lehnte sich dieser an Will.

"Oh ja", streichelte Will ihn.

"Aber sag mal May.. Wieso ging das denn nun so schnell? Ich dachte, du hättest den Katalog erst bekommen?", löste Rosi sich von ihr und streichelte ihr über die Schultern.

"Na ja...erinnerst du dich noch an den super süßen Typen, mit dem ich an Silvester hier geflirtet habe? Tja der Sex wurde sehr wild, da passieren schon mal...Fehler", wurde sie etwas rot um die Wangen.

"Fehler!?" Beinahe etwas schockiert sah sie May an. "Du meinst doch nicht etwa...", flüsterte sie dann mit einem Mal. "Es.. ist geplatzt??", schob sie ihr Gesicht fragend näher. Das musste ja nun wirklich niemand hören. May zog etwas den Kopf ein und nickte dann.

"Und da ist das Dilemma. Schließlich gibt es jetzt einem wirklichen Vater, dem ich das sagen muss", seufzte sie und setzte sich an die Bar.

"Oh Schätzchen...." Rosi umarmte sie von der Seite, klopfte ihr kurz auf die Wange und verschwand wieder hinter dem Tresen, um den dreien etwas zu trinken zu geben. May war erleichtert, als sie auch diese Unterstützung spürte.

"Nun.... Es ist aber vollkommen klar, das er es erfahren muss und sag mir nur Bescheid, wenn er sich nicht ordentlich benimmt. Dann lernt er mich kennen..", plusterte sie sich auf.

"Ach Rosi. Ich bin euch so dankbar. Du wirst eine tolle Patentante", lächelte sie sie an.

"und mit dir als Patenonkel, wird es diesem Kind einfach perfekt gehen", sah sie dann wieder zu Will. Der fühlte sich natürlich mehr als stolz darüber.

Sprachlos sah Rosi sie an.

"Bitte? Patentante? Ich?" Na, davon hörte sie nun aber das erste Mal.

"Ja also wenn du willst. Du hast mich und William immer unterstützt und du bist meine beste Freundin. Also dachte ich...na ja du willst vielleicht?", spielte May mit ihren Fingern.

Rosi lachte auf. "Hey na klar!!" Nun strahlte auch sie. Niemals hatte sie damit gerechnet, doch sie freute sich ungemein.Und May erleichterte das sehr.

"Ich schätze...meiner Schwester werde ich es auch irgendwann sagen müssen", seufzte May dann.

"Also ich denke...obwohl ganz sicher bin ich mir nicht...sagen wir zu 50% wird sie sich freuen, bei den Anderen wird es eine große Standpauke geben, dass du nicht verheiratete bist bla bla, wie soll das Kind nur aufwachsen bla bla, was bist du nur für ein Vorbild...halt das würde er sagen", verdrehte Will genervt die Augen.

"Ach lass ihn doch reden...", winkte Rosi ab. "Hauptsache wir freuen uns und sind für den kleinen Spatz da. Entschuldige Will, aber deine Eltern sind nun mal speziell..."

"Das musst du mir nicht sagen. Ich will gar nicht das sie sich auch nur irgendwie da einmischen, aber sie werden nun mal Onkel und Tante", seufzte er.

"Ich denke das Claire sich trotz allem freuen wird", meinte May.

Chris hielt sich zurück. Er fand er sollte dazu keine Meinung haben, denn er kannte die Eltern immer noch nicht.

"Da hast du recht... Sie eindeutig mehr wie Harry", stimmte Rosi zu.

"Erstmal muss es sowieso Ethan wissen...auch wenn ich immer noch nicht weiß wie ich es ihm sagen soll", legte May den Kopf auf den Tresen.

"May lass dich nicht runter ziehen.... Wir überlegen uns was...", streichelte Chris ihr über den Rücken.

"Ja irgendwie wird es schon werden", machte Will es ihm nach.

"Soll ich ihm schon schreiben?", nuschelte sie dann.

"Ja... Vielleicht, wenn er kann, kommt er jetzt einfach in die Bar? Wir wären ja alle hier..", schlug Chris vor.

"Wäre das nicht etwas auffällig", hob Will eine Braue.

"Na keine Ahnung... War ja nur so ein Gedanke...", zuckte er mit den Schultern. "Außerdem sitzen wir dann halt etwas weiter weg..."

"Kann ich damit nicht noch etwas warten. Ich bin darauf noch nicht mental vorbereitet", sah sie verzweifelt zu Rosi.

"Aber klar, meine Liebe... Lass dir nur Zeit. Nicht zu viel natürlich, aber lass es erst einmal sacken", beruhigte diese sie sogleich.

"Ich mein was ist wenn er das Kind will und mich unterstützt, sollen wir dann deswegen zusammen kommen? Das ist doch ein furchtbarer Grund", seufzte sie.

"Mh.. Das ist leider wahr....", murmelte Chris und setzte sich nun neben sie. 

"Verdammt warum muss das alles so kompliziert sein! Und dabei ist er wirklich ein toller Kerl", landetet ihr Kopf erneut auf dem Tresen."

Besorgt sah Chris Will an. Was sollten sie tun?

"Ach ich schreib ihm jetzt doch. Je früher er es weiß desto besser!", nahm sie entschlossen ihr Handy raus.

"Äh, ok?" Das ging jetzt aber doch schnell.

"Ja in der Zeit können wir ja irgendwie deine Sachen schon mal zusammen packen?", sah Rosi sie fragend an.

"Ihr alle?? Kann... nicht einer wenigstens hier bleiben?", sah May die drei bittend an.

"Ok wer soll denn für dich da bleiben, Schätzchen?", sah Rosi sie fragend an.

"Wäre es nicht am sinnvollsten du? Immerhin ist es dein Laden?"

"Aber euch beide kann ich doch nicht einfach so hoch in die Wohnung schicken um ays Sachen zu packen", sah Rosi die beiden Jungs an. Da hatte sie nicht unrecht.

"Ihr beiden setzt euch einfach an den Tisch da hinten und turtet mit einander, dann sehen wir auch gleich wie liberal er ist", grinste Rosi.

"Also.. Mir ist es egal....", meinte Chris. "Turteln hört sich auch irgendwie besser an als Packen.."

"Er hat geschrieben!", unterbrach May das ganze.

"Und?"

"Er ist in einer viertel Stunde da", sagte sie nun doch nervöser.

"Alles klar wir sind gleich da hinten. Wenn er sich scheiße benimmt, sind wir sofort da", küsste Will ihre Wange und setzte sich dann mit Chris an einen Tisch.

"Und ich bin hier. Genau vor deiner Nase", lächelte Rosi sacht.

"Heute wird wirklich ein ereignisreicher Tag", stieß nun auch Will die Luft raus. Es war viel auf einmal passiert.

"Oh das kannst du laut sagen. Unglaublich was so eine Nacht anrichten kann...", grinste Chris und begann über eine Hand von Will zu streicheln.

"Fangen wir jetzt schon mit dem turteln an? Ein bisschen Ablenkung wäre schon nett", grinste er dann zu Chris.

"Na klar...", schmunzelte er zurück. "Oh aber wir sollten uns noch mal Getränke bestellen..."

"Ja gute Idee, mach du das ich kümmere mich um deinen Hals", begann er diesen zu küssen.

Kichernd winkte er Rosi zu und zeigte auf ihre Gläser. Diese lachte über das was sie sah und nickte.

"Mensch Will du meinst es aber sofort ernst was?", flüsterte Chris und bekam eine Gänsehaut.

"Na was denn wir sollen doch turteln", grinste Will nur. Etwas später kam dann auch der um den sich das ganze drehte.

"Hab mich ja nicht beschwert....", murmelte er und genoss die Berührungen, dabei ließ er May nicht aus den Augen.

"Hallo May schön das du dich wieder meldest. Es war viel los beim Sender, aber ich wollte dir auch schreiben", setzte er sich gleich zu ihr. Ethan war ein großer gut aussehender Mann. Die Haut war etwas dunkler und die Haare schwarze Locken.

"Ich wollte mit dir nochmal wegen unserer Nacht reden. Unserer echt tollen Nacht", grinste er sie an.

"Ja genau, darüber wollte ich auch mit dir reden", lächelte sie etwas nervös.

"Wirklich?" Nun war er doch überrascht. "Ok, das klingt doch gut, hoffe ich", lächelte er und setzte sich neben sie. "Oh.. Willst du hier an der Bar sitzen bleiben oder wollen wir lieber an einen Tisch?", sah Ethan sie dann fragend an.

"Oh lass uns an den Tisch da", deutete sie auf den neben Will und Chris.

"Ok aber wow die zwei Jungs gehen ja ab", schmunzelte er und nickte zu Will und Chris. Der machte sich gerade ordentlich an seinen Freund ran.

May kicherte kurz, unterdrückte es dann aber. "Oh... Findest du.. das schlimm?", erhob sie sich langsam.

"Ach was jeder wie er möchte...auch wenn ich das so wohl nicht mehr in der Öffentlichkeit tun würde. Vielleicht bin ich dafür aber einfach auch zu alt", winkte er lachend ab und setzte sich mit ihr hin.

"Ach was? Ab und zu ist das doch ähm.. ganz reizvoll?", lächelte sie mit roten Wangen und ging schnell zu dem Tisch und setzte sich. Dabei vergass sie ihr Glas.

"Ja ich mein an Silvester haben wir uns ja auch nicht gerade zurückgehalten", grinste er sie weiter an und folgte ihr. Will zog Chris unauffällig näher zu ihnen. Er wollte ja auch irgendwie mithören. Chris stöhnte kurz auf und gab sich dann weiter dem Kuss hin.

"Oh ja, da hast du recht... Ehm also..." Nervös begann sie mit ihren Fingern zu spielen. "Möchtest du anfangen?", fragte sie vorsichtig. Sie konnte doch jetzt nicht einfach diese heftige Bombe platzten lassen.

"Ja genau also...ich würde mich gerne wieder mit dir treffen. Ich hab jetzt wieder mehr Zeit und du hast mich vom ersten Augenblick an fasziniert und deswegen, na ja, dachte...wir könnten vielleicht über einen One-Night-Stand hinaus gehen?" Wurde er zum Schluss etwas leiser und sah dann abwartend zu ihr.

May klappte der Mund auf, dann schloss sie ihn wieder. Das war erwünscht und doch kam es unerwartet.

"Ja!!" stieß sie dann aus. "A..also ja. Mir geht es auch so.. Ich... ich habe seitdem jeden Tag an dich denken müssen...", gab sie beinahe schüchtern zu. Gott sie fühlte sich gerade 20 Jahre Jünger.

"Puh jetzt bin ich erleichtert", lachte er und nahm ihre Hand.

"Ich hoffe nur, du musst nicht zu bald wieder weg fliegen."

Langsam begann May wieder zu strahlen.

"Keine Sorge. Ich hatte eigentlich vor nun etwas länger hier zu bleiben..", legte sie nun eine Hand auf die seine.

"Sehr gut...aber sag mal was war das warum du wolltest das ich schnell herkomme? Du wolltest mir doch auch was sagen oder?", grinste Ethan immer noch ziemlich locker. Will hörte dagegen nun ziemlich genau zu.

"Oh ja.. Das stimmt.. Mh.." Sie runzelte die Stirn. Um den heißen Brei herum reden oder direkt auf den Punkt bringen? Grübelte sie nach und vergaß einfach zu antworten. Ethan merkte das es ihr offenbar schwer fiel, deswegen nahm er ihre beiden Hände in seine.

"Hey May. Komm schon so schlimm kann es doch nicht sein oder?", versuchte er sie etwas zu ermutigen.

Wackelig lächelte sie ihn an.

"Na ja... Ich finde... eigentlich nicht.." Langsam atmete sie durch. "Du... erinnerst dich ja an unsere Nacht ja...?"

"Ja klar. Gott du warst wirklich heiß und so wunderschön", wackelte er etwas mit den Brauen.

"Danke..." hauchte sie mit roten Wangen. Dann räusperte sie sich. "Und... wir haben es ja mehr als einmal getan..." Kurz schwieg sie. "Nun... wie es scheint....ist da.. etwas passiert, was eigentlich nicht passieren sollte...", druckste sie weiter herum.

"Oh ja...und ja ich hab schon vermutet das ein Kondom geplatz ist, aber keine Sorge ich hab wirklich keine Krankheiten oder so und du nimmst ja die Pille. Also da musst du dir echt keine Sorgen machen", blieb sein Lächeln charmant. Ihr Blick wurde schuldig und sie biss sich auf die Lippe.

"Nein... so ist das leider nicht....", schüttelte sie den Kopf. "Gott Ethan.... Ich fühle mich so schlecht...." Sie legte ihre Hände vors Gesicht. Was hatte sie sich auch nur dabei gedacht, mit einem Mann zu schlafen, obwohl sie doch ihre Pille abgesetzt hatte. Es war doch immer möglich das etwas passierte. Immer!!

Ethan checkte immer noch nicht ganz was los war.

"Hey May. Was ist denn los? Du machst mir ja langsam Angst", schmunzelte er noch immer. Er wusste nicht genau was mit ihr los war, aber er machte sich Sorgen.

Ihre Schultern begannen zu zittern. Sie musste es nun sagen, doch hatte sie Angst vor seiner Reaktion.

"Ich bin schwanger Ethan..... und zwar von dir... von dieser Nacht....", gab sie leise zu. Ihre Augen fühlten sich langsam mit Tränen.

Ehrlich wärt am längsten

Jetzt sickerte es auch bei Ethan ein. Will unterbrach seinen Kuss mit Chris um jetzt genau zu beobachten, wie Ethan reagierte.

"Ich...du...bist du sicher? Warst du schon beim Arzt?", fragte er noch halb im Schock.

"Ja...", schluchzte sie auf und schlug die Hand vor den Mund. Kurz musste sie sich sammeln, ehe sie nickte. "Ich komme quasi gerade vom Arzt. Es ist bestätigt..."

"Ok...", fuhr er sich mit der Hand durch Haar.

"Und was willst du machen? Also ich meine, willst du es behalten?"

Sofort nickte sie. "Ja! Gott Ethan ich.... Ich wollte sowieso ein Kind bekommen... Ich.. ich habe mich sogar extra bei diesen Spermaspendern angemeldet.....", meinte sie leicht verzweifelt. "Bitte... ich... ich weiß es steht mir nicht zu und es ist unfair aber... sag nicht.... sag nicht, das du es nicht willst, Ethan..." Sie griff nach seinen Händen. "Bitte..."

"Also ich...wow ehm...grade weiß ich irgendwie nicht was ich sagen soll", atmete er erst mal durch und es verging ein paar Stille Sekunden. May presste sich ihre Hände vor Mund und Nase und wartete angespannt auf seine Worte.

"So hab ich mir das ganze nun nicht vorgestellt. Ich mein, du bist eine Wahnsinnsfrau und ich dachte mir schon, dass wenn es gut läuft, wir zusammen kommen können und dann Hochzeit oder sowas", erklärte er mit einem schiefer werdenden Grinsen. Ungläubig sah sie ihn an. Seine Worte ließen sie unfassbar viel Hoffnung schöpfen.

"Also wenn du das wirklich willst, laufe ich sicher nicht weg, sondern unterstütze dich und helfe dir. Schließlich ist es ja auch mein Kind... Aber gibst du mir vielleicht etwas Zeit das ganze erstmal zu verdauen?"

"Gott ja!!", stieß sie nun unter Tränen aus. "Danke Ethan...Ich danke dir... Nimm... nimm dir so viel Zeit wie du brauchst...", nickte sie schnell und wischte sich lachend ihre Tränen weg.

"Ach May", nahm er sich nun eine Serviette und half ihr dabei.

"Wir sind ja nun keine mittellosen Teenager. Wir haben beide Jobs und verdienen gut und wir haben auch beide Familie...also du wirst doch noch von Anderen unterstütz, oder? Ich mein, wenn nicht ist auch nicht schlimm, dann bin ich da. Aber das ganze macht die Dating Sache etwas komplizierter habe ich das Gefühl", stieß er die Luft aus.

Will beobachtete das ganze und fand, dass dieser Ethan wohl gar kein schlechter Kerl war, nur irgendwoher kam er ihm bekannt vor.

May strahlte ihn an. Ethan war unglaublich liebevoll. "Keine Sorge..", nickte sie zu den beiden Jungs hinter ihm. "Die zwei gehören unter Anderem zur Familie und es gibt niemanden der mir noch besser helfen kann als sie", zwinkerte sie den beiden zu. Chris grinste breit. Na wenn das mal nicht gut aussah. Auch Will nickte und winkte einmal kurz.

"Ach ja.. und Rosi..", winkte sie der Bardame zu. "Bis heute wohne ich bei ihr, weil ich mir ja eine eigene Wohnung gesucht habe. Da ich die jetzt gefunden habe, ziehe ich bald dort ein... Also du siehst alleine bin ich nicht.... und du bist ja auch da..." Sie nahm wieder seine Hände in ihre. "Oh Ethan... Du machst mich gerade wirklich unglaublich glücklich!"

Ethan sah sich um und lachte dann los.

"Ok wenn ich jetzt was falsches gesagt hätte, wäre ich wohl gelyncht worden oder wie?"

"Möglich", grinste Will und kam mit Chris zu ihrem Tisch. Auch dieser grinste breit.

"Ok gut, könntest du dann Rosi sagen, das ich jetzt gut einen Schnaps vertragen könnte, um das alles auf einmal zu verdauen", grinste Will wieder schiefer.

"Das freut mich, auch wenn ich grade eher das Gefühl habe, dir einen Antrag gemacht zu haben", lachte er leicht verzweifelt.

"Aber Ethan..." kicherte May verlegen. Gott sie hatte ihn bestimmt ziemlich vor den Kopf gestoßen damit.

"Leute ich hol mal eine Runde für uns..", entschied Chris und ging zu Rosi, um ihnen allen, außer May einen Schnaps zu holen. May bekam auch ein kleines Glas, aber mit Saft.

"Ok. Wow machen wir die Reihenfolge mal etwas durcheinander. Erst Schwanger werden, dann Familie kennen lernen und dann das erste Date", ließ er sich seufzend etwas in den Stuhl rutschen. Für ihn war das alles grade etwas viel.

"Brauchst du ne Zigarette zum runterkommen?", bot Will ihm an.

"Mh? Nein danke. Ich rauche nicht", hob er seine Hand und lehnte ab. "Der Schnaps wird schon helfen.... hoffe ich.."

Da kam auch schon Chris mit einem kleinen Tablett. "So die Herrschaften..." Zuerst stellte er May ihr Gläschen Saft vor die Nase. "Tu so als ob.." Dann kamen Will, Ethan und er selbst dran.

"Trinkt Rosi nicht mit?", fragte Will. Ethan nahm sein Glas und wünschte sich bereits ein zweites. Ich werde Vater, wiederholte es sich immer wieder in seinem Kopf. Nicht das er sich das nicht für seine Zukunft gewünscht hätte, aber da hatte das irgendwie noch anders ausgesehen.

"Oh nein.. später sagt sie. Erst die Arbeit und so weiter...", erklärte Chris. "Also dann Prost... Auf... euch."

Ja auf was genau nun angestoßen wurde war auch Ethan unsicher. Deswegen hob er nur lächelnd das Glas und kippte den Inhalt dann schnell komplett runter. Will zuckte mit den Schultern und machte es ihm nach.

May und Chris machten es ihnen nach.

"Wow... Ich glaub, ich hol gerade noch eine Runde...", entschloss sich Chris und schnappte sich die Gläser um erneut zu Rosi zu gehen.

"Sag mal du kommst mir so bekannt vor, woher kenn ich dich?", musterte Will ihn weiter.

"Also ich arbeite bei einem Radiosender, vielleicht hast du mich also schon mal gehört", grinste er.

"Natürlich! Ethan Clarke! Ich wusste, ich kenne deine Stimme!", rief der Rocker sofort aus.

"Sie ist unglaublich warm nicht wahr?", lächelte May hingerissen. Sie mochte Ethan stimme sehr. Das schmeichelte Ethan nun doch sehr und er lächelte auch wieder zu May.

"Ey vergiss nicht wessen Stimme du hier am liebsten magst", schmollte Will.

"Ach William... Du bist doch meine ewige Top Eins...", lächelte sie diesem nun leicht amüsiert zu. Zufrieden nickte er.

"und wo kann man dann dich hören?", fragte Ethan ihn dann.

"Ich bin der Liedsänger von den No named Bastards. In zwei Wochen ist der nächste Gig du bist eingeladen zu kommen, wenn du willst", grinste er stolz.

"Ah den Namen hab ich schon mal gehört, glaube ich."

"Hast du?", fragte May nun erstaunt. Im selben Moment kam Chris wieder.

"Da ist die nächste Runde..."

"Ja glaube schon. Ein Kollege hat mir mal von einer Newcomer-Band erzählt die hier rund um London ganz gut ankommt und ich glaube, ich hab zumindest mal reingehört", nickte Ethan zu sich selbst.

"Wow... Ich denke mal, du punktest hier gerade gewaltig...", lachte Chris auf. "Oh.. Mist.. Ganz vergessen.. Ich bin Chris. Ich hoffe, ich darf du sagen?", lächelte er Ethan schief an.

"Oh ja klar, sag ruhig Ethan und das freut mich natürlich. Aber beim nächsten eurer Gigs hör ich gern mal rein, wenn ich Zeit hab", nickte der Mann ihm zu und schüttelte kurz dessen Hand.. Will hörte ihre Songs schon im Radio laufen.

"Cool..", grinste Chris. "So dann Prost die nächste Runde...", hob er sein Glas erneut.

May freute sich das Ethan die anderen beiden so annahm. Auch der nächste Schnaps wurde einfach runter gestürzt und langsam entspannte sich Ethan mehr und die Atmosphäre wurde besser.

"Oh Will... weißt du, ich glaub, wir sollten gehen...", meinte Chris plötzlich. Die zwei sollten sich hier besser kennen lernen, da würden sie nur stören.

"Aber mein Radiosong", sah der bittend zu Chris. Der junge Rocker war völlig in Tagträumen versunken. May kicherte leicht, bei dessen Anblick.

"Mensch Will... Jetzt komm schon. Ethan ist ja nicht aus der Welt", griff Chris nach Wills Hand und zog ihn mit sich.

"Na gut, bis später May", wank Will ihnen zu und folgte Chris.

"Der Kleine hat ihn ja gut ihm Griff was", schmunzelte Ethan und sah den zwei nach.

"Oh ja. Die beiden passen zusammen wie ein Deckel und sein Topf..", lachte May auf und beugte sich vor.

"Ich bin sehr froh, das du so schnell gekommen bist. Ich hatte schon Angst, das ich dich nicht mehr wieder sehen würde.... selbst wenn das..." Sie zeigte auf ihren Bauch. "Nicht passiert wäre."

"Ach was. Daten wollte ich dich auf jeden Fall, dass hab ich dir doch schon an dem Morgen gesagt. Und wie wäre es, das wenn wir das nächste Mal ausgehen, das Baby erstmal ausblenden und uns erstmal richtig kennen lernen ok?"

"Ja.. Sehr gerne...", strich sie eine Haarsträhne zurück hinters Ohr. "Hast du eine Idee wo wir hingehen sollten?"

"Vielleicht ins Kino oder in den Park oder wir gehen Essen", legte er wieder seine Hand auf ihre.

"Park und Essen gehen, hört sich sehr gut an." Im Kino würden sie sich ja nicht ungestört unterhalten können.

"Gut was hältst du von Freitag? ", lächelte Ethan sie weiter an.

"Wunderbar...." Sie hoffte das sie bis dahin all ihre Sachen gepackt hatte. Wahrscheinlich würde sie Will und Chris noch einmal bemühen müssen. Doch auf dieses Date wollte sie auf keinen Fall verzichten.

"Sehr gut. Brauchst du sonst noch etwas im Moment? Ich mein, es ist ja noch sehr früh, aber falls irgendwas ist, kannst du immer anrufen", bestätigte Ethan ihr das nochmal.

"Danke Ethan. Das ist unglaublich lieb...", lächelte sie. "Ich denke, im Moment könnte es bei mir gar nicht besser laufen..."

"Das hört sich doch gut an. Übrigens hab ich dein letztes Buch in der Handlung gesehen und ich gestehe das ich mal rein gelesen habe. Ist echt Wahnsinn, wo du überall schon auf der Welt warst", sagte er beeindruckt.

"Oh danke sehr...", lächelte May verlegen. "Und ja. Es ist unglaublich schön in so vielen Ecken der Welt.... und ebenso erschreckend was hier und da vorgeht." Immerhin bekam sie beide Seiten mit. Je nachdem wie lange sie in einem Land blieb.

"Ja das ist wahr. Ich hab auch schon öfter mit Freunden Spenden für Hilfsprojekte gesammelt. Man will ja wenigstens etwas tun."

"Ja.. Nur das ist leider gar nicht einfach.. Das meiste Geld bleibt ja bei der Organisation hängen wegen dem ganzen Bürokratischen...", seufzte sie und verdrehte die Augen. Welch unfaire Welt.

"Ja ich weiß, aber na ja immerhin etwas", zuckte er unschuldig mit den Schultern.

May nickte und sie unterhielten sich weiter.

Rosi schrieb Will später am Abend eine SMS, das es ein guter Tag für May gewesen war und das die werdende Mutter wieder oben in der Wohnung war und sich bereits hingelegt hatte.

Sie freute sich unglaublich für ihre Freundin. Dieser Ethan sah verdammt gut aus und schien wunderbar mit May zu harmonieren. Da freute sie sich noch sehr viel mehr auf die kommenden Wochen.

Deutliche Worte in der Schule

Die letzten zwei Wochen vergingen schnell. May hatte es nun auch allen Bastards verkündet, die sich natürlich alle tierisch über den baldigen Zuwachs freuten. Danach hatten natürlich auch alle beim großen Umzug geholfen und Pläne für das Kinderzimmer standen auch schon. Da würde es die nächsten Wochen noch Arbeit geben, doch Will und Chris halfen wie immer gerne. Es wurde sogar schon überlegt für das Baby einen Song zu schreiben. Nun war fast Februar und Will wurde per Brief in die Schule eingeladen. Er war als 'Vormund' für Chris aufgelistet und sollte deswegen auch an dessen Zeugniskonferenz teilnehmen. Leider müsste er dafür auch den verhassten Direx wiedersehn.

"Und du willst da jetzt echt hin? Ich finde ja meine Noten sind gut genug.. Die müssen nicht besprochen werden.. Ich bin ja kein fauler Schüler oder sowas...", stand Chris mit verschränkten Armen in der Küchentür und sah Will dabei zu, wie dieser sich anzog. Es war kurz nach halb Zwei und draußen noch ziemlich kalt.

"Ich mein, ich würd ja auch gerne mitkommen und da zuhören?"

Will hatte für heute sogar ein Jackett und ein Hemd rausgeholt um seriös zu wirken.

"Du bist immer noch in meiner Obhut, es wird von mir verlangt also geh ich da jetzt hin. Ewig kann es ja nicht dauern und dann ist dein Daddy wieder da", gab er ihm witzelnd einen Klaps auf den Hintern. Bei dem Wort Daddy, verzog er kurz das Gesicht.

"Und ich weiß selber das deine Noten super sind und du der letzte bist, bei dem man Angst haben muss, dass er das Abi nicht schafft."

"Ja....", seufzte er und warf seine Arme in die Luft. "Na ja... erzähl mir alles, wenn du wieder da bist..." zog er ihn am Kragen seines Hemdes zu sich. "Du siehst unglaublich gut aus....", küsste er ihn leicht. "Mehr gibts dann wenn du wieder kommst.. Nicht das du zu durcheinander bist bei den Lehrern gleich..", zwinkerte er.

Auf den Kuss wollte er gerade voll eingehen, da löste der Kerl sich einfach.

"Oh du bist furchtbar gemein. Heute bist du my little Devil", lachte Will und klaute sich trotzdem noch einen Kuss.

"Leg dich schon mal ins Bett, ich bin gleich wieder da", zog er sich dann seinen Mantel an und gab ihm noch einen Luftkuss. Dann lief er runter und nahm den nächsten Bus zur Schule. Chris amüsiertes Lachen folgte ihm.
 

In der Schule wollte Will am liebsten wieder anfangen zu rauchen. Er fühlte sich so Fehl am Platz unter all den Eltern. Viele waren so schick im Anzug wie sein Vater sonst das kotze ihn echt an. Doch grade als er sich eine Kippe anmachen wollte, wurden sie alle rein gerufen.

"Und wieder zurück in die Hölle", murmelte er missmutig und stapfte den anderen Eltern nach. Die wunderten sich natürlich was ein so junger 'Vater' hier machte. In einem Klassenzimmer, welche Ironie, setzte er sich mit Lehrern und Eltern auf die Stühle.

"Vielen Dank für Ihr kommen zur Halbjahrs Konferenz", trat nun auch Direktor Wolff in den Raum. Will wurde bei dem Anblick nur schlechter, doch der Direktor hielt die Fassade oben.

"Wundern Sie sich nicht über den jungen Mann dort. Er ist der ausgewählte Vormund für unseren Austauschschüler Christopher Müller. Er vertritt sozusagen deren Eltern heute", erklärte er und Will winkte einmal uninteressiert. Er war so froh, wenn er hier endlich wieder weg konnte. Frau Schuwack kicherte nur und das lockerte für ihn die Stimmung etwas.

"Nun werden wir Sie einzeln zu einem Gespräch mit den Klassenlehrern bitten. Meine Sekretärin Nadja hat dort für Ihre Wartezeit bereits Kaffee und Kuchen bereitgestellt", lächelte der Mann weiter und Will war versucht ihn wie früher einfach nachzuäffen, schließlich konnte er ja nicht mehr nachsitzen oder? Allerdings wollte er auch keine Folgen für Chris riskieren und so hielt er den Mund. Er steckte sich einfach die Stöpsel in die Ohren und wartete dann bis er endlich aufgerufen wurde.

"Her Müller?", wurde dann zuerst gerufen und natürlich bewegte er sich nicht.

"Oh Verzeihung ehm Herr Livney?", wurde nochmal gefragt und dann hob Will automatisch die Hand. Noch immer schaute die Lehrerin komisch. Sie war offenbar eine Neue. Will hatte sie jedenfalls nicht mehr gehabt. Er folgte ihr und dem Direktor und noch anderen Lehren dann in den Nebenraum.

"Wow wollen sie alle ein Autogramm oder warum kommen bei mir so viele mit?", fragte er grinsend und setzte sich dann wieder.

"Zügeln sie sich Herr Livney", räusperte sich der Direktor und Will verdrehte nur die Augen. Dann wurde über die Noten gesprochen und das Chris in allen seinen Haupt und Abitur relevanten Fächern fleißig wäre und auch sehr gute Noten hätte. Der Rocker gab zu ziemlich stolz zu sein, als er das alles hörte. Doch dann kam ein Aber und das hieß hier nie etwas gutes.

"Uns ist aufgefallen, das er hier in der Schule praktisch keine sozialen Kontakte hat", sagte sein Mathelehrer.

"Ja und außerdem gab es im letzten Jahr ein paar Probleme mit ihm und Jungs aus der Fußballmannschaft. Nicht das er das Klima da möglicherweise...stört", meinte die Klassenlehrerin und Will ballte bereits seine Fäuste.

"Ich dachte, dieses Thema wurde bereits geklärt", sah er drohend zum Direktor. Die beiden lieferten sich ein kurzes Blickduell, ehe der Mann sich wieder räusperte.

"In der Tat wurde es, dennoch sollte ein Austauschjahr auch dazu dienen Kontakte und Freundschaften zu knüpfen."

"Hat er doch", zuckte Will mit den Schultern.

"Wie bitte?", fragte die Lehrerin erneut.

"Er hat soziale Kontakte. Nur weil er sie nicht in dieser Schule gefunden hat, heißt das nicht das er keine hat. Er hat hier sowohl echte Freunde, als auch eine zweite Familie gefunden. Seine Noten sind großartig und sein Verhalten gut und unauffällig, also hören sie auf nach Fehlern zu suchen, wo keine sind nur weil ich sein Vormund hier bin. Ich bitte Sie Christopher Müller nur als Austauschschüler dieser Schule zu beurteilen", sagte Will ruhig aber bestimmt. Er hasste diese unfaire Behandlung einfach. Einen Moment war es still, bis dann zum Glück Frau Schuwack das Wort ergriff.

"Nun dann ist wohl nichts weiter zu beanstanden. Wir sind uns sicher, das Christopher das Jahr und sein Abitur schaffen wird. Es wird dann hier und in Deutschland anerkannt werden. Wir danken für Ihr kommen", hielt sie ihm lächeln die Hand entgegen und Will gab sie ihr nun wieder beruhigter und lächelte ebenso. Aus Höflichkeit tat er dies auch bei den Anderen und wollte dann den Raum verlassen, um endlich nach Hause zu können, doch erneut wurde ihm ein strich durch die Rechnung gemacht.

"Mister Livney?", rief ihn erneut der Direx.

"Was denn noch? Wegen Chris haben wir doch alles geklärt, dachte ich", seufzte er.

"Das ist war aber ich wollte sie noch um einen gefallen bitten", meinte Herr Wolff und da wurde das Grinsend in Wills Gesicht unglaublich breit und ebenso süffisant.

"Ach wollen sie das? Der Herr Direktor will mich denn dummen talentlosen Rocker um einen Gefallen bitten", verschränkte er die Arme und lehnte sich an die Wand und weil sie schon unter freiem Himmel waren, machte er sich auch eine Zigarette an.

"Na los spucken Sies aus. Ich hab noch ne Verabredung und die will ich nicht noch länger warten lassen", blies er ihm absichtlich und ungeniert den Rauch entgegen, auch wenn davon nicht so viel ankam, wie er gehofft hatte.

"Ende nächsten Monat ist doch erneut dieser große Talentwettbewerb, sie wissen schon den den sie...", doch frech wie er war unterbrach ihn der Rocker.

"Den den ich als Einziger in der langen Tradition dieser Schule gewonnen habe und bei dem ich ebenso als Einziger aus ganz London so gut war, das ich in die Times kam, ja ich habe eine wage Erinnerung." Diesen Moment musste er einfach auskosten. Man sah dem Direktor an, das er seine ganze Wut runter schlucken und atmen musste, sonst hätte er Will wie früher sicher einfach nur angeschrien.

"Nun in diesem Jahr wurde unsere Schule als Host herausgepickt und es ist nun mal Tradition das der letzte Gewinner dieser Schule dem neuen Gewinner den Preis und das Geld übergibt sowie seine Gewinnernummer nochmal aufführt. Da wir nun mal leider nur Sie als Gewinner haben, bitte ich Sie nun darum dieses Amt zu übernehmen und für ein mal in ihrem Leben diese Schule nicht zu beschämen", atmete der Mann sichtlich genervt aus. Das er das überhaupt fragen musste. Will rauchte genüsslich weiter, dann kam er näher und blies ihm nun wirklich den Rauch ins Gesicht.

"Können sie knicken", grinste er nur.

"Also was erlauben Sie sich", hustete Direktor Wolff.

"Nach all den Jahren, wo sie mich klein gemacht haben auch vor meinen Eltern, nachdem ich an dieser Schule nicht all Anerkennung für den Preis bekommen haben, wie ihn die Sportler oder die Anderen bekommen haben, nachdem sie sogar mein Bild in dem Artikel das größte was ich an dieser Schule gelistet habe, das was mich unsterblich macht einfach weggenommen haben, nach alldem fragen sie mich ernsthaft das ich ihnen einen gefallen tue! Das ist doch nicht ihr Ernst!", wurde er nun doch wieder lauter.

"Das haben sie nicht verdient und diese Schule ebenso wenig, nicht nachdem sie eben auch noch unfair zu Chris Beurteilung sein wollten. Oh nein! Da müssten sie mich schon anflehen", drehte er sich wieder, um um zu gehen. Das war doch einfach die Höhe.

Was denkt der Kerl mit welchem Idioten er es hier zu tun hat, dass er denkt das ich drauf anspringe, dachte Will noch immer wütend.

"William!", lief der Direktor ihm aber nach, doch der Name machte es nicht besser.

"ich bitte und flehe Sie wirklich an. Wir können nicht absagen, wie ständen wir dann da, was ist mit dem Ruf dieser Schule. Wir wurden nun mal wegen ihrer offenbaren Wunderleistung ausgesucht, irgendwer hat sich daran erinnert und nun ist es so. Also bitte ich sie wirklich, was muss ich tun damit sie zusagen?", sah der Mann ihn offenbar wirklich verzweifelt an. In Will machte sich Genugtuung breit. Auf diesen Moment wartete er nun schon fast 4 Jahre.

"Zunächst stellen sie mein Bild mit dem Artikel wieder in die Glasvitrine mit Erklärung zu mir und dem Wettbewerb damals. Dann wird generell ein Fach in diesem Kasten für die musischen Fächer eingeräumt. Und sie ermutigen die Schüler an dieser Schule auch zu mehr Kunstangeboten. Außerdem darf ich bei dem Wettbewerb meinen Auftritt selbstgestalten und an dem Abschlussfest von Christopher wird meine Band ebenso auftreten", forderte Will in einem eben solchen Ton und man sah den Direktor Zähne knirschen.

"Na schön. Sie verhandeln verdammt hart aber gut. Sie kriegen das. Seien Sie an dem Tag ja pünktlich und beschämen Sie diese Schule nicht weiter. Gute Nacht Herr Livney", machte der Mann auf dem Absatz kehrt, doch Will war noch nicht ganz fertig.

"Und wenn Chris sieht, dass das nicht erfüllt wurde oder er in irgendeinerweiße drangsaliert oder schikaniert wird von Schülern wie Lehrern, mache ich Sie persönlich dafür verantwortlich. Good Night little Wolf", lachte Will dann nun sichtlich besser gelaunt und machte sich dann schnell auf den Weg nach Hause.

Ruhe und Zärtlichkeit

Chris machte es sich zu Hause gemütlich und wartete auf Will. Im TV lief eine gute Sendung, doch er sah trotzdem alle 10 Minuten auf die Uhr und fragte sich wie lange er noch warten musste.

Als er dann die Schlüssel im Schloss hörte, sprang er sofort auf und ging Will grinsend entgegen. Kaum hatte dieser die Tür aufgemacht, fragte er schon.

"Uuuund? Wie war es?"

Will hatte sich wirklich sehr beeilt und war oben etwas außer Atem angekommen. Als Chris dann so auf ihn zu kam, musste er irgendwie an einen kleinen süßen Hund denken. Deswegen tätschelte er ihm auch erst mal den Kopf.

"Anstrengend. Sehr sehr anstrengend und ich will jetzt nur noch ins Bett", schlurfte er aus seinen Sachen raus und stapfte in die Richtung ihm war alles egal, er wollte sich erst mal nur hinlegen.

"Aw..... Mein armer... Tut mir leid das du das wegen mir durchmachen musstest...", folgte er ihm und spielte mit seinen Fingern.

"Erzählst du mir was war"

"Nein es war nicht wegen dir sondern wegen dem Arsch von Direktor. Ja tue ich wenn du mich entspannst", lächelte Will und ließ sich dann einfach auf sein Bett fallen.

Chris seufzte leicht. "Dreh dich auf den Bauch und ich massiere dich...", meinte er und kletterte aufs Bett. "Was war denn mit dem Wolff?"

"Oh Angel du weißt echt immer was ich brauche", machte er es dann gleich. Chris lächelte nur.

"Ach deine Noten sind super, aber weil du keine sozialen Kontakte in der Schule hast, haben die gleich einen mega Aufstand gemacht", regte er sich schon wieder auf.

"Ehrlich? Darüber machen die sich Sorgen? Ist ja wohl klar das ich da keine Kontakte habe... Nachdem was passiert ist.."

"Darüber habe die sich auch sofort beschwert und ich hab dann mal mit der Hand auf den Tisch gehauen und gesagt was Sache ist", nickte er entschlossen.

Chris brummte leicht und begann ihn dann zu massieren.

"Schade das ich nicht mitkommen durfte... Ich hätte schon gerne das blöde Gesicht vom Wolff gesehen....", meinte er schadenfroh. "War sonst noch was?"

"Ja glaub mir die Schadenfreude kommt noch. Rate wo dieses Jahr der große Talentwettbewerb stattfindet und rate wer den Pokal übergeben soll und auch so seine Gewinnernummer spielen darf", grinste Will wieder breit.

"Äh...?" Chris blinzelte leicht. "Du meinst.. jetzt aber nicht das du das machen sollst, oder!?"

"Oh doch er hat tatsächlich mich gefragt und ich hab ihn betteln lassen, damit ich es mache", lachte der Rocker böse.

"Will~ Du bist böse...", lachte Chris mit.

"Ich weiß, aber das hatte der Kerl verdient. Als erstes muss er mein Bild wieder aufstellen", grinste er zufrieden.

"Aber das wird sehr nostalgisch. Wieder mit May dort zu sein und mit Maria und diesmal bist du auch dabei und die Bastards...nur diesmal lass ich vielleicht meine Eltern weg", seufzte Will.

"Mh... ja.. Also ich finde ich hab nicht das recht dazu was zu sagen....", zuckte er mit den Schultern und verstärkte den Druck auf Wills Schultern.

"Doch natürlich hast du das. Du bist mein Freund und wenn du sagst du willst sie unbedingt kennen lernen, kriege ich das schon hin", nahm Will seine Hand und gab einen Kuss darauf.

"Mag ja sein das ich das bin aber... Ich will dir damit auch nicht den Moment kaputt machen, wenn sie kommen und es dann vielleicht nur Streit gibt...."

"Bisher hat es noch niemand geschafft, mir meinen Moment auf der Bühne kaputt zu machen", drehte Will den Kopf zur Seite und streckte ihm die Zunge raus.

Chris legte den Kopf schief und seufzte. "Ich.. würde sie schon gerne kennen lernen... aber es muss ja nicht unbedingt da sein...."

"Alles klar. Ich frag sie", sagte er dann einfach ohne auf den Rest einzugehen. Auch weil er dachte, das er ihnen an dem Tag vielleicht endlich beweisen könnte, dass das mit der Band nicht nur eine Spielerei war.

"Gut...." Hoffentlich war das kein Fehler...

"Keine Sorge. Ich bin ja immer in deiner Nähe, außerdem kann May dann auch noch die frohe Botschaft verkünden. Aber jetzt Schluss mit dem ganzen, du hast mir eben bei der Verabschiedung was versprochen", griff der Rocker nach hinten und zog Chris von sich runter. Kaum lag der auf dem Bett, war Will über ihm.

"He Wahh!!" Mit großen Augen sah Chris zu ihm auf. "Du bist ja gar nicht ungeduldig", lächelte er und strich ihm über die leicht raue Wange.

"Na wer ist denn daran Schuld mein Lieber", grinste er ihn an. Frech streckte Chris ihm die Zunge raus.

"Soll ich mich rasieren?"

"Nein~ erst musst du mich damit etwas ärgern..."

"Oh gerne doch", grinste er breit und küsste Chris dann. Sofort schlang dieser seine Arme um Wills Nacken und erwiderte sehnsüchtig den Kuss. Er hatte ihn wohl doch etwas länger warten lassen. Das machte er nun wieder gut, in dem er ebenso begann ihn zu streicheln.

"Mh~" Chris ließ seine Hände über Wills Rücken gleiten und kratzte leicht über dessen Haut.

"Oh~ Willst es wohl noch so richtig treiben was Wildkatze?"

"Nh~ ja.... gib es mir....", schnurrte Chris. Wie konnte man jemanden von null auf hundert nur so sehr wollen?

"Wie kann ich da widerstehen", grinste Will breit und begann den Jungen vor sich auszuziehen.

Schmunzelnd ließ er es zu und berührte Will weiter, wo immer er konnte.
 

Die beiden vergnügten sich weiter in dieser wilden Nacht. Sie konnten einfach nicht genug voneinander bekommen. Es wurde geküsst und gestreichelt, geknabbert und geleckt. Und nun lagen sie noch immer etwas keuchend auf dem Bett.

"Wow...der Sex mit dir übertrifft langsam alles vorangegangene, habe ich das Gefühl", grinste Will mehr als befriedigt zu Chris.

"Oh danke... Schmier mir ruhig mehr von dem Honig ums Maul, aber du hast Recht. Der Sex ist wirklich verdammt geil..." Bei seinen Worten kuschelte Chris sich an ihn. 

"Schlafen wir jetzt ein bisschen?"

"Nach zwei Runden wäre das wohl ne gute Idee. Der Rest geht auch morgen", zog Will die Decke über sie beide und zog Chris an sich.

"Ach perfekt", seufzte er.

Chris kicherte leicht und schlief kurz darauf ein. Diese nächtliche Tätigkeit hatte ihn ziemlich geschafft. Aber auf eine gute Art und Weise. Will war noch etwas wach und sah ihm beim schlafen zu. Er sah ihn seinen Augen einfach wunderschön aus. Sanft strich er ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht und summte irgendeine Melodie. Dabei schaltete er das Licht aus.

"Du hast mich echt aus der Bahn geworfen Angel", grinste er breit und küsste seine Wange. Dann legte er sich auch richtig hin und schloss die Augen. Bald darauf versank auch der Rocker im Land der Träume.

Einige Stunden später erwachte Chris und fühlte sich beinahe wie neu geboren. Er lächelte zu Will, der verwuschelt noch tief und fest neben ihm schlief und krabbelte aus dem Bett. 

Kurz verschwand er im Bad, ehe er ein kleines wirklich spätes Frühstück machte und damit zum Bett kam.

"Hey du Schlafmütze~ aufwachen", setzte er sich zu ihm, das Tablett noch in den Händen.

Hoffnung auf mehr!

An dem Abend hatten die Bastards dann ihren nächsten Gig und alle waren schon sehr gespannt. Ethan, der Vater von Mays Kind und der mit dem sie zur Zeit auch ausging, würde heute Abend vorbei schauen. Und außer Chris und Will kannten die Anderen ihn noch nicht, da würden sie ihn gründlich unter die Lupe nehmen. Egal wie oft Will meinte das er offenbar ein guter Kerl war, sie wollten sich ihre eigene Meinung bilden.

"Na gut Leute, aber versaut May nicht den Abend. Sie ist hormonell gerade...sehr empfindlich", meinte Will. Die letzten Wochen waren gut für beide gewesen. Sie hatten ein paar Dates gehabt und laut May waren sie sehr gut verlaufen...bis auf die Übelkeit. Das war ihr immer peinlich gewesen, doch Ethan hatte sich gut verhalten und es relativ mit Humor genommen. Langsam war wohl wirklich bei ihm angekommen, das er Vater wurde. Allerdings hatte er beim Radio so viel zu tun, das er es das letzte Mal nicht geschafft hatte zum Konzert zu kommen, dafür kam er heute ganz sicher. Will freute sich einfach das bisher alles klappte und der Kerl sogar beim nächsten Arzt Termin dabei war. Umgezogen war May nun auch ganz und die Wohnung war perfekt eingerichtet. Selbst das Kinderzimmer hatte sie begonnen zu streichen. Alles lief nach Plan...zumindest ab jetzt.

Chris machte es sich auf einem der Stühle bequem und  beobachtete das Treiben.

Charlie hatte ihn vorhin wieder versucht zu ärgern, da sie scheinbar wieder so gestrahlt hatten. In Charlies Worten, Sexstrahlen. Chris hatte nur abgewunken und ihn selbst genau angesehen. Charlie strahlte nicht weniger wie sie. Er sollte sich also mal an die eigene Nase fassen.

Da May ihm vor ein paar Minuten geschrieben hatte, dass sie auf dem Weg waren, hüpfte sein  Herz aufgeregt, denn er hoffte das Ethan die Band wirklich so gut fand, dass er vielleicht wirklich eines ihrer Lieder im Radio spielen würde. Das wäre ein riesen Schritt für die Band.

Als Will erzählt hatte, dass Ethan eben diese Möglichkeit hatte, wollten natürlich alle unbedingt das es so kam. Dadurch würden sie vielleicht endlich mehr Aufmerksamkeit bekommen und vielleicht nochmal eine Plattenfirma auf sie aufmerksam werden. Nun warteten alle nur noch ungeduldig und Will griff immer wieder in seine Hosentasche nur um festzustellen, dass dort eh keine Zigaretten waren.

"Juhu meine Lieben!!", trällerte es dann keine 3 Minuten später durch den Lärm des Raumes. May kam strahlend zu ihnen, gefolgt von einem sich neugierig umsehenden Ethan. Chris sprang sofort auf und umarmte sie.

"May!! Schön das ihr hier seid!"

So reagierten die meisten Bastards. Alle kamen erst mal und umarmten sie.

"Und wie gehts der Mummy?", grinste Maria.

"Oh mein Kind hasst mich wohl, da ich mich immer noch regelmäßig übergebe", lachte sie leicht.

"So ein Unsinn May", lächelte Ethan sie an.

"Du bist süß. Also darf ich vorstellen Leute das ist Ethan Clarke der Vater meines Kindes. Ethan das hier sind die No Named Bastards. Maria hier ist die Managerin, Charlie und Chris sind na ja Groupies und Helfer. Louis dort ist der Drummer, Edward oder auch Eddy ist der Bassist, Ian der zweite Gitarrist und Charlies Freund.

Will, meinen Neffen, kennst du ja schon. Er ist der Leadsänger und Gitarrist, eben der Frontmann der Band", stellte sie stolz vor. Das Will und Chris zusammen waren musste sie ja wohl nicht erklären. Immerhin kannte Ethan sie von ihrem ersten Treffen. Die Bastards musterten ihn deutlich.

"Wow.. Ich freue mich euch kennen zu lernen und noch mal Entschuldigung das es vorher nicht geklappt hat... Aber meine Arbeit im Radio...Na ja..." Leicht verlegen kratzte er sich am Kopf. "Äh.. Auf jedenfall viel Erfolg für den heutigen Gig. May hat mir ja schon einiges erzählt und ich bin jetzt echt gespannt wie eure Musik klingt."

"Wir hoffen du stehst auf Rock, sonst bist du im falschen Laden", grinste Ian frech. Ethan nickte verstehend.

"Und wir hoffen das du nicht so konservativ bist, sonst kannst du jetzt auch gehen", forderte auch Charlie ihn etwas heraus. Ja mit ihrem extravaganten Auftreten waren sie schließlich schon eine Marke für sich.

"Wow... Keine Sorge. Ich mag Rock ganz gerne. Daher zeigt mir einfach mal was ihr drauf habt", grinste er über diesen Mut. Man sah May an das grade wirklich aufatmete.

"Ok genug Kreuzverhör fürs Erste", schritt Will dann dazwischen.

"Bereitet euch lieber auf den Auftritt vor. Ihr zwei könnt ruhig hier Backstage bleiben", küsste er May grinsend auf die Wange und die war ihrem Neffen grade sehr dankbar.

Die Bastards folgten dem Wink und verteilten sich wieder zu ihren Instrumenten.

"Wollt ihr was trinken?", sah Chris sie neugierig an. Er würde Ethan und May weiterhin Gesellschaft leisten.

"Wasser wäre super", lächelte May ihn an. Auch Will ging zu seiner Gitarre und stimmte sie nochmal.

"Ich würde eine Cola nehmen...", meinte Ethan und setzte sich mit May hin.

"Alles klar.." Chris eilte los um die Getränke zu holen.

"Also Ethan...." Charlie stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn. "Wie siehts aus.... Wenn du uns geil findest... Spielst du uns dann im Radio?"

"Charles!", fuhr Maria ihm über den Mund. So deutlich musste man auch nicht werden.

"Mhpf!!" Unschuldig sah er von Maria zu den Anderen beiden. Er würde ja wohl mal fragen dürfen.

Ethan sah ihn sprachlos an, begann dann aber gut gelaunt zu lachen.

"Charles musst du immer mit dem Kopf durch die Wand?", verdrehte auch Will die Augen.

"Ey jetzt kritisiert ihn nicht so, er wollte nur fragen", verteidigte Ian sofort. Charlie nickte eifrig.

"Ich denke doch nur an unsere Zukunft!", wehrte er sich und sah wieder zu Ethan, der sich wieder beruhigt hatte, aber immer noch grinste.

"Also, wie gesagt. Lasst mich erst mal bei euch reinhören und dann sehen wir ob ich eure Musik im Sender abspielen kann."

"Und dafür sind wir dir alle Dankbar", ging Louis schlichtend dazwischen. Doch dann lag die ganze Aufmerksamkeit wieder auf Ethan. Sofort ging Will zu den Anderen.

"Ok Leute heute haben wir eine realistische Chance, das heißt Heute wird die Bude abgerissen. Unsere besten Songs, unsere neusten Songs und kein Cover", flüsterte Will und alle nickten. Dann hielt er seine Faust ihn die Mitte und alle schlugen mit ihrer ein.

"Ok Jungs letzter Check gleich gehts auf die Bühne", rief Maria dazwischen.

Die Bastards nickten und machten sich fertig.

Chris gab ihnen grinsend ihre Getränke und setzte sich Kopf schüttelnd. 

"Das war wirklich mal direkt...", merkte er an und Charlie streckte ihm die Zunge raus.

 Alle tranken nochmal und dann kam schon die Ankündigung.

"Chris hast du nichts vergessen?", grinste Will ihn breit an.

"Oh nein wie konnte mir das nur passieren...", sprang er lachend auf, eilte zu ihm und verpasste Will einen heftigen Knutscher. Will zog ihn natürlich fest an sich und erwiderte.

"Zeig es ihnen Tiger..."

"Danke Goodluckcharm", grinste Will breit. Dann liefen sie alle auf die Bühne. May zog Ethan mit sich zum Bühnenrand.

"Hello People!", rief der Frontmann dann ins Mikro. Das Publikum jubelte schon.

"Wir sind die No Named Bastards. Bereit das Haus zu rocken!" Erneut folgte Jubel und sie legten sofort mit lauten Rock los.

 Auch Chris, Charlie und Maria gesellten sich zu den beiden an den Rand und gingen sofort mit. Sie kannten ja alle Lieder und brüllten diese auch voller Inbrunst mit. Die Band ging noch viel mehr als sonst. Will und Ian lehnten sich auch Rücken an Rücken und legten ein geniales Solo hin. Sie wollten beeindrucken und gaben dafür alles. Die Zuschauer dankten es ihnen in dem sie nach jedem Song super applaudierten. Es wurde sogar eine Zugabe verlangt. Die Jungs schwitzten da oben im Licht zwar ganz schön, aber dafür kreischten die Mädchen noch verknallter. Will lächelte natürlich wie es sich für sein Image gehörte, wie immer verführerisch und griff beim Singen auch mal nach unten in die Menge. Schließlich endete es in Applaus und Jubel.

"Ihr wart riesig!!  Danke und gute Nacht!", grinste er nochmal ins Mikro und dann gingen alle doch etwas kaputt aber total auf Glückshormonen wieder runter.

Während Charlie Ian sofort ansprang und ihn umsorgte, kam Chris zu Will und reichte diesem erst etwas zu trinken.

"Das war sehr geil!", strahlte er ihn an und küsste ihn forscher.

"Danke", grinste auch der Rocker und erwiderte ebenso, ließ seine Hände auch mal kurz über Chris Po fahren. Auch May und Ethan traten zu ihnen und beglückwünschten die Jungs zu dem tollen Auftritt.

"Und was sagst du Ethan? Bekommen die Jungs eine Chance?", fragte dann Maria und alle sahen zu dem Radiosprecher.

"Also gut wart ihr auf jeden Fall. Ich hab euch aufgenommen und werde es meinem Chef schicken und ich denke da ihr ja schon ein Publikum habt... ist das ganze nicht unwahrscheinlich", grinste er schließlich. Sofort jubelten alle.

Selbst May sprang ihm begeistert um den Hals, da sie sich für die Band so freute.

"Du bist großartig!!", küsste sie seine Wange. Das freute Ethan natürlich besonders.

"Danke du auch", lächelte er und hielt sie fest. So langsam klappte es wirklich gut mit den zwei und das Baby Thema war zum Glück auch nicht immer präsent.

May lachte hell auf. "Danke sehr mein Lieber..." 

Mit leicht roten Wangen ließ sie ihn wieder los und drehte sich zu den Anderen. "Da sag ich dann mal Durchbruch Jungs!"

"Jawoll das muss gefeiert werden! Ich schmeiss ne Runde!", rief Will aus und knutschte Chris nochmal happy.

Alle lachten begeistert und liefen zur Bar. Das würden sie sich nicht zweimal sagen lassen.

"Bei dir bleibt es wohl bei Orangensaft was", lächelte Ethan May an. Will blieb noch bei Chris, konnte sich gerade nicht von seinen Lippen lösen.

"Ja. Das macht aber nichts...", lächelte May, nahm seine Hand und folgte der Band.

Chris umschlang Wills Nacken und drängte sich näher an ihn.

"Verdammt...in mir ist grade so viel Glück...ich könnte es mit dir sofort da hinten...in der Kammer treiben", keuchte Will zwischen den heißen Küssen.

"Mh~ Führ mich hier nicht in Versuchung...", sah er ihn von unten an.

"Und dabei hast du letztens noch gesagt, das du Outdoor gar nicht willst", lachte Will auf.

"Scheiß drauf was ich mal gesagt habe... Jetzt ist jetzt...", griff er ihm erregt in die Haare und zog ihn wieder zu sich runter.

"Wie du willst", küsste der Rocker ihn genauso erregt und drückte seine Zunge in Chris süßen Mund. Dann ließ er von ihm ab und zog ihn in die nächste Besenkammer. Zum Glück hatte Will immer Kondome dabei.

Die übrigen Bastards feierten an der Bar, wobei Ian und Charlie auch schon rum machten. Ethan und May stellten sich etwas abseits davon.

"Die Jungs sind wirklich gut, nicht wahr?", lächelte May und strich sich eine Strähne zurück.

"Ja das sind sie definitiv auf und abseits der Bühne sind sie eine sehr starke Gruppe. Das fehlt vielen Neulingen denke ich", sah Ethan zu den Bastards und dann wieder zu May.

"Da könntest du Recht haben. Da ist es eben von Vorteil das sie sich schon so lange kennen."

"Auf jeden Fall aber ich denke auch das gerade die die nicht auf der Bühne stehen auch viel dazu beitragen", drehte er sich nun wieder zu ihr.

"Du sicherlich auch."

Sie nickte. Auch das stimmte. Charlie und Chris und auch Maria gaben ihnen zu Anfang mit Sicherheit immer den nötigen Push um so auf der Bühne abzugehen. Ethan fing dann an sanft ihre Hand zu streicheln.

"Wie gehts dir grade? Bevor wir herkamen war dir doch noch schlecht oder?"

May lächelte liebevoll.

"Stimmt. Aber gerade geht es mir sehr gut... Liegt wohl daran das du hier bist und es den Bastards so gut geht.."

"Heißt das...wird das Baby bei dem Patenonkel dann auch noch aufgenommen?", schmunzelte Ethan etwas.

"Na ja...", kicherte May. "Wer weiß.. wenn es das will."

"Oh ich sehe es schon vor mir", seufzte er und grinste dann wieder.

"Aber na ja die Truppe ist zwar ein bisschen verrückt, aber sie scheinen immer da zu sein, wenn man sie braucht", lachte er, als er wieder zu ihnen sah.

"Das sind sie. Auf jeden Fall..." Dann sah sie sich um.

"Sagt mal Kinder.. Wo sind denn William und Chris?"

Kammergeflüster

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Heißes Parkett

Will hatte automatisch eine Hand um Chris Hüfte gelegt, um seinem wackeligen Freund zu stützen. So ging er dann mit ihm grinsend, wie ein Honigkuchenpferd, zurück zu den Anderen an die Bar. Ian und Charlie brauchten keine Sekunde um zu erkennen, was die zwei wohl getan hatten, schließlich machten sie es fast vor jedem Auftritt. Damit wurde auch deren Lächeln sehr breit, aber noch blieben sie kommentarlos.

"Da seit ihr ja!", kam May auf sie zu. "Wo wart ihr denn?"

Normalerweise hätte Will jetzt einfach ehrlich gesagt, was sie getan hatten, da Chris ihm dafür aber sicher eine Ballern würde, entschied er sich dagegen.

"Ach ich dachte eine Seite wäre aus meiner Gitarre gesprungen und Chris hat mir geholfen ne Neue reinzumachen", log er völlig ungeniert und Ian und Charlie nickten nur wissend.

"G...genau...", nickte Chris ein wenig zu heftig, da er diesen Blick gemerkt hatte. Charlie war da einfach eindeutig zu aufdringlich...

"Ah ja", nickte nun auch Maria etwas misstrauisch, beließ es aber erst mal dabei. Louis grinste einfach nur.

"Guckt nicht so", meckerte Will sofort und ging dann zur Bar, um für sich und Chris was zu holen.

"Ist verdammt geil und aufregend so mit Risiko was", kicherte ihm Charlie flüsternd ins Ohr. Schlagartig wurde dieser rot und sah Charlie nur empört an, antwortete aber nicht.

"Du musst gar nichts sagen, man riecht den Sex förmlich an euch", zwinkerte er ihm zu.

"Charlie?!", zischte er sofort, hob die Hände und drückte ihn von sich weg. "Mensch! Halt die Klappe!!", maulte er leise weiter.

Daraufhin schmollte auch der.

"Ach Manno ich wollte doch nur mal mit jemanden darüber quatschen können", stapfte er dann davon und wieder zu Ian. Da kam Will mit den Getränken rüber und gab Chris eine Cocktail.

"Was war denn los? Wieder Streit bei euch?"

"Oh Danke...", nahm er das Glas an und schüttelte dann den Kopf. "Nein.. Streit nicht.... Er hat nur gesagt das es ja so aufregend ist...", wurde er mit jedem Wort leiser. "Also das... was wir da... getr... gemacht haben...", zeigte er zurück zu dem Flur. Will verstand und schmunzelte nur.

"Na ja es war ja auch aufregend. Und Charlie...wie soll ich sagen. Ich glaube, als er erfahren hat, das du auch schwul bist und auch...unten liegst... Ich glaube, da hat er gehofft in dir so was wie...wie sagt man das...also wärt ihr Frauen hätte ich gesagt, so was wie ne beste Freundin zu finden. Halt jemanden mit dem man über seine Kerle und Liebe und was weiß ich noch redet. Weil mit Ian oder einer der Anderen von uns kann er das nicht und mit Maria über Männer zu reden wird auch schwierig. Und wenn ich oder Ian mit Kumpels über Sex reden, ist das eben anders. Verstehst du? Also sei nicht böse auf ihn", wuschelte er Chris durch die Haare und stieß dann mit seinem Bier an.

Sofort bekam Chris ein schlechtes Gewissen.

"Das... hab ich mir schon gedacht, aber.. er.. .er ist in dieser Sache einfach zu deutlich und direkt.. Besonders wenn wir unter Leuten sind.. Sonst ist das ja kein Problem denke ich...", brummelte er und seufzte dann. 

"Ich glaube, ich sollte zu ihm gehen und ihm das sagen oder?", sah er zu Will und suchte die Bestätigung.

"Ja so ist Charles eben. Obwohl er eigentlich auch mega schüchtern sein kann. Er tut dann immer total erwachsen und sowas, aber der Kern ist ein gaaanz Anderer. Aber du kannst ihm das ja mal sagen, das ers in der Öffentlichkeit niht übertreiben soll", grinste Will und legte einen Arm um seine Hüfte. Chris grinste schief. Das hatte er ja auch schon verstanden.

"Das wäre keine schlechte Idee, auch für den Bandfrieden. Außerdem sagt mir irgendwas, dass du sicher auch ganz gerne so eine Person hättest...oder?", lächelte der Rocker zu Chris runter.

"Mh.. ja... eigentlich ja schon....", gab er langsam zu. Es wäre schon cool, mit jemanden so offen darüber reden zu können...

"Na also. Dann beweg jetzt deinen geilen Arsch zu ihm, rede darüber und danach kommst du schön wieder zu mir und wir tanzen ne Runde", küsste ihn Will.

"Alles klar..", lachte der Jüngere auf. Will mal wieder. Grinsend ging er zu Charlie, schnappte sich dessen Hand und zog ihn von Ian weg, um das zu klären.

"Ey! Was denn jetzt los!", meckerte der gleich, leistete aber nicht sonderlich viel Gegenwehr. Aber die Schmolllippe blieb.

"Es tut mit leid Charlie...", drehte er sich und und begann sofort zu sprechen. "Ich wollte eben nicht meckern, aber das war mir echt unangenehm so zwischen den Leuten hier... Verstehst du?" Erst verschränkte Charlie die Arme, wurde dann aber doch etwas verlegen.

"Ja tut mir leid. Ich kann mich dann immer so schwer zurückhalten und würde am liebsten gleich alles wissen...aber ich mein so eng sind wir ja eigentlich nicht befreundet...allein haben wir auch nie wirklich was gemacht. Ich wollte mich dir da nicht aufdrängen. Bin einfach immer so verdammt neugierig", seufzte er mit eingezogenem Kopf.

Chris nickte verstehend.

"Dann sollten wir das auf jeden Fall mal nach holen... Wir kennen uns jetzt schon über ein halbes Jahr und haben das total verpasst... Was meinst du? Sollen wir nächste Woche mal unser erstes Date haben?", grinste er schief. Charlie sah ihn mehr als baff an.

"Du willst... ehrlich? Obwohl ich dich so nerve? Oh Chrissy das wird super!!! Ich versuch auch mich ab sofort zu benehmen! Ich mein wir Bottoms müssen doch zusammen halten", umarmte er stürmisch Chris und war nun fröhlich.

Chris lachte auf.

"Ja ich meins ernst...", freute er sich dann mit dem Anderen, weil er wieder gute Laune bekam.

"Wir Bottoms...", wiederholte er dann Augen verdrehend. "Ja... Hat schon was für sich, das du deutlich erfahrener bist wie ich."

"Hihi ja oder ich mein, manche sagen auch Schwestern, aber das klingt komisch, find ich", zuckte Charlie mit den Schultern.

"Ja das tut es...", bestätigte Chris mit gerunzelter Stirn.

"Glaub mir manchmal wäre ich lieber wieder unerfahrener. Ich will vor Ian ja auch nicht schlampig da stehen. Obwohl der ja noch mehr Sex als ich hatte. Also ist er eh die größere Schlampe von uns zwei", sprudelte der Weißhaarige jetzt nur so los.

"Ich mag es eigentlich gar nicht, wenn du dich so nennst.... oder wen anders.. Es ist nun mal so gewesen, aber deswegen musst du dich doch nicht als so beleidigen...", merkte er an.

"Oh ich mein das nie so...also na ja das ist immer mehr scherzhaft gemeint. Aber du hast wohl Recht Chris. Du bist der Vernünftigere und ich eher das Partyluder...tschuldige Partymaus", korrigierte er sich schnell. Chris lächelte milde.

"Was wollen wir dann eigentlich machen? Wir könnten shoppen gehen und dir noch ein paar sexy Outfits kaufen, oder wir lungern nur auf der Couch rum und quatschen", wurde er immer aufgeregter.

"Ich... überleg es mir ok?", meinte er dann plötzlich unsicher. Er wollte schon irgendwie gerne Shoppen gehen, aber was besonderes.

"Mach das und ich freu mich echt. Ich na ja...ich hab mir irgendwie schon länger mal jemanden gewünscht mit dem ich über Liebe, Sex und Beziehungen quatschen kann. Das ist bei den Anderen nicht so einfach und alles will ich auch nicht mit Ian bequatschen. Aber ich mein, wenns dir immer noch unangenehm ist so offen über das alles zu reden, musst dus nur sagen", lächelte nun auch Charlie wieder lieb.

"Kann ich verstehen...", nickte er "und ja... ab und zu ist es das noch... aber ich lerne damit umzugehen..."

Wenn er mit Will alleine war, hatte er immerhin fast keine Probleme mehr so... hemmungslos zu sein.

"Das wird schon. Und du kannst ja immer Stop sagen oder so. Du hast ja meine Nummer also ein Anruf genügt, egal um was es geht", grinste Charlie weiter und stibitze einen Schluck aus Chris Cocktail.

"Ja... Danke Charlie..."

"Also hast du Lust zu tanzen, um unsere Männer heiß zu machen oder einfach nur um mal wieder Spaß zu haben!"

Chris lachte "Oh gerne. Will wollte das ich sofort wieder zu ihm komme um zu tanzen, aber ihm die Nase lang machen, macht vielleicht noch ein klitze klein wenig mehr Spaß!"

"Das wollte ich hören! Also los austrinken und dann los!", klatschte Charlie in seine Hände.

"Ja ok..." Er tat wie geheißen und leerte sein Glas. "Kann los gehen."

"Perfekt!", schnappte Charlie sich diesmal Chris Hand und zog ihn hinter sich her auf die Tanzfläche. Diese war bereits wieder voller geworden. Allerdings kaum waren die zwei weg, wurden Will und Ian von zwei jungen Mädels in sehr knappen Röcken angesprochen.

"Chris, ich glaube, wir sollten unseren Herren mal zeigen was sie hier verpassen oder?", kam Charlie ein bisschen näher.

"Wenns für dich ok ist."

"Oh ja, auf jeden Fall...", lachte dieser und machte mit.

Will hatte immer wieder zu seinem Partner geschielt und war froh, dass er und Charlie nun wieder lächelten. Als die zwei Girls zu ihnen kamen, gratulierten sie erst mal zum Auftritt und wollten Autogramme, die die Jungs gerne gaben.

"Wollte ihr mit uns tanzen?", kicherte die eine los.

Sie sahen gut aus, dass gab Will zu, doch bei der Frage schielte er wieder zu Chris.

"Mädels, ich glaube, das wird heute eher nichts."

"Oh? Wieso denn nicht? Ihr beide steht hier doch so alleine...", schmollte eine sofort los.

"Deswegen", deutete Ian hinter die beiden auf seinen Freund und Chris.

"Und? Was ist mit dem Kerl?", stand sie auf dem Schlauch.

"Mein Gott Mädels das ist mein Lover, der mit seinem Lover tanzt!", meinte Ian dann deutlich. Eigentlich sprach Will bei Fans nicht so gern übers Privatleben, aber zu spät.

"Lover!!?" 

Empört sahen die beide sie an.

"Ihr seit Schwul!?" Allen voran Will traf dieser fragende Blick. Der Frontmann hatte doch sonst immer mit den Mädchen geflirtet.

"Ja!", sagte Ian voll überzeugt.

"Nein!", antwortete dagegen Will. Schließlich fand er Frauen ja immer noch attraktiv und anziehend, aber er war jetzt eben mit einem Kerl zusammen.  Ian sah ihn kurz verwirrt an.

"Also wenn überhaupt dann vielleicht bi."

Leicht geschockt sahen sie Will weiterhin an.

"Oh äh...dann... sorry?", verlegend lächeln traten sie den Rückzug an. Will boxte Ian danach in die Seite.

"Scheiße Mann was sollte das?! Was posaunst du das raus! Wenn wir mal bekannt werden, sollen die Fans mich nicht für schwul halten, sonst gehen uns die weiblichen Fans sicher verloren, wenn das rauskommt!"

"Woah!? Wo ist dein Problem??", sah Ian ihn mit einem mal streng an. "Stehst du jetzt nicht mehr dazu oder was!?"

"Du weißt ganz genau, das ich vollkommen zu Chris stehe. Aber ich denke eben auch an unser Image. Denkst du nicht wir könnten dadurch Fans verlieren. Und du weißt selber ganz genau wie abhängig wir im Moment davon sind", seufzte Will. Ian sah ihn unschlüssig an. Klar wusste er das, aber dennoch, das kam gerade von Will einfach falsch rüber.

"Auf der Bühne sollen sie mich eben so sehen und was ich danach mach, geht sie nichts an. Außerdem bekomm ich gleich was hartes, wenn Chris noch weiter mit dem Arsch wackelt", sah er wieder zu seinem Freund.

"Ich will beides kombinieren können Ian."

"Ja is ja gut... Dann versuch beim nächsten Mal nicht gleich so wehmend zu verneinen das du schwul bist... ok?"

"Aber ich bins doch nicht. Ich find Frauen immer noch attraktiv und geil und gäbe es Chris nicht, würde ich sicher weiter mit schönen Frauen vögeln oder vielleicht sogar mit einer zusammen sein. Wenn dann bin ich doch eher bi oder?"

"Ja ist ja gut. Du hast Recht....", meinte er versöhnlich. Will sollte es ja am besten wissen. "Ich sag dann mal, gut das Chris auf der Bildfläche erschienen ist."

"Da gebe ich dir Recht", grinste Will und stieß mit ihm an, sah dabei wieder zur Tanzfläche.
 

"Du kannst echt gut tanzen...", lachte Chris Charlie an.

"Danke du musst noch ein bisschen mehr mit der Hüfte schwingen. Sei ruhig lasziver", legte Charlie seine Hände an Chris Hüfte, um ihm zu zeigen, was er meinte, aber auch um etwas zum schauen zu bieten.

"Ich glaube, deinem Freund gefällt das Bild gut. Meinem auf jeden Fall", zwinkerte er Ian zu.

Chris grinste nur breit und bewegte seine Hüfte mehr. Es machte wirklich sehr viel Spaß mit Charlie zu tanzen. Natürlich bemerkte er auch die Seitenblicke, der anderen Tänzer, doch sie waren nicht abwertend sondern teils auch beneidend.

"Ja die sollen nur gucken wie zwei heiße Typen hier ihren Spaß haben", lachte Charlie freudig und drehte sich.

"Sollen wir unsere Männer langsam mal zu uns winken?"

"Ja gute Idee... Sonst läuft den nachher noch der Speichel aus dem Mund, vor lauter Geilheit...", kicherte er. So winkte Charlie mit Schlafzimmerblick und einem Finger die Jungs zu sich. Davor legte er noch seine Arme um Chris Nacken um ihn ganz nah an sich zu bekommen. Dieser wurde dadurch leicht rot.

"Ich glaub, bei denen passiert noch was ganz anderes vor Geilheit. Vielleicht verschwinden Ian und ich auch gleich nochmal in der Besenkammer."

"Mach das Charlie... das kann ich  heute eindeutig mal empfehlen", lachte er vergnügt, aber auch leicht verlegen.

Ian und Will sahen das natürlich.

"Also ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber ich schnapp mir jetzt mal den Arsch da", grinste der Gitarrist und lief auf seinen Freund zu. Will trank seinen letzten Schluck und ging dann auch zu Chris.

Charlie lächelte Ian entgegen.

"Oh wer kommt denn da? Kann ich dir helfen?", wurde er langsamer beim tanzen, blieb aber weiterhin nahe bei Chris. Ian kam zu ihm und ohne das er Charlie wegzog stellte er sich hinter seinen Lover.

"Ja das kannst du. Denn ich fürchte du bringst mein Blut mit deinem wunderschönen Körper mal wieder in Wallung",streichelte er über ihn. Gleichzeitig rückte auch Will von hinten an Chris.

"Du willst mich heute zweimal verführen oder?"

Während Charlie sich willig gegen Ian drückte und begann mit ihm zu flirten, kicherte Chris und sah unschuldig zu Will auf.

"Verführen? Ich? So was tue ich doch nicht."

"Doch ich fürchte du wurdest von Charlie vielleicht ein bisschen angestiftet", sah er zu dem Anderen, der ihm die Zunge raus streckte.

"Oh Baby ich könnte dich grade einfach auf der Tanzfläche nehmen, so geil macht mich dein Arsch", raunte Ian ihm zu, aber so laut, dass die Anderen zwei es hören konnten. Dabei grabschte er Charlie auch ordentlich rein, was den zum Quieken brachte.

"Meine Güte Ian...", lachte er dann auf und drehte sich zu ihm um, um sich ganz fest an ihn zu drücken.

"Ich glaube wir sollten ganz schnell Will und Chris Vorbild folgen und mal eben verschwinden, was?", legte er seine Arme locker um Ians Hals.

Chris verdrehte amüsiert die Augen. War klar das es darauf hinaus laufen würde.

"Wenn dus mir schon so vorschlägst, warum verschwinden wir zwei nicht gleich in unsere Wohnung, da werde ich dich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen, bist du schreist", knabberte der bereist an Charlies Hals und grinste dabei Will und Chris mit einem Blick an, der eindeutig sagte: Genau so verführt man seinen Freund richtig. Will wollte das nicht auf sich sitzen lassen und zog nun Chris enger an sich.

"Na worauf warten wir dann noch~", schnurrte Charlie und begann Ian Richtung Ausgang zu ziehen. Ian streckte Will die Zunge raus und winkte dem Rest der Band noch zu. May und Ethan waren auch kurz auf der Tanzfläche unterwegs, bevor auch die beiden sich heimlich verabschiedet hatten.

"Die haben es ja nötig...", schmunzelte Chris, als die beiden verschwanden.

"Sagt der, ders grade noch bis zur Besenkammer ausgehalten hat", streckte Will ihm die Zunge raus und tanzte dann auch erst mal noch mit ihm, wie er es gesagt hatte. Chris grinste nur und schmiegte sich an ihn.

"Was hältst du davon, wenn wir jetzt auch verschwinden? Ich pack meine Gitarre ein und wir nehmen schnell noch einen Nachtbus? Denn langsam möchte ich die heiße Schnitte vor mir auch ins Bett kriegen", legte nun auch mal Will die Hände auf den hübschen, runden Hintern.

"Schnitte?", wiederholte er amüsiert und nickte dann. "Aber klar, ich bin bereit dafür."

"Ja sagt man doch in Deutschland oder nicht?", grinste Will und ging dann mit Chris seine Gitarre holen. Sie verabschiedeten sich noch von May und Ethan, wobei die Tante so wissend grinste, und den anderen Bastards, bevor sie sich auf zum Bus und nach Hause machten.

Proben bis der Arzt kommt

Die nächsten zwei Wochen vergingen schnell. Chris hatte nach der Zeugnisausgabe eher eine ruhige Zeit und Will bereitete sich mit den Bastards auf den kleinen Auftritt vor, den sie bei dem Wettbewerb von Chris Schule haben würden. Dieser wusste noch nicht was er davon halten sollte. Zwar ließen ihn seit Wills Auftritt bei der Besprechung alle in Ruhe, aber ihm war dabei nicht ganz so wohl, wie es ihm eigentlich sein sollte. Er hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend, immer dann wenn er zum Sport musste. Denn da waren Toma und seine Freunde, wobei er mit Toma seit Dezember kein Wort mehr gesprochen hatte. Doch die Blicke von dessen Freunden spürte er, nur was sollten sie bedeuten?

"Oh hey Will...", lief er zu diesem. Sein Freund holte ihn heute ab, da sie sich wie die letzten Tage auch an diesem Freitag bei Maria trafen und probten. Chris würde dort wohl wieder mit Charlie reden. In den letzten Tagen klebten sie oft zusammen, doch es gefiel ihm sogar. Was ihn selbst ein klein bisschen verwunderte, aber Charlie blieb wirklich anständig.

"Hey Kleiner", küsste Will ihn einfach. In letzter Zeit lief alles ganz gut. May ging es gut und es lief auch gut mit Ethan. Bald war dann noch ihr Auftritt auf dem Wettbewerb. Den würde er ganz in seiner rebellischen Manier etwas sprengen. Er trat nicht alleine sondern mit der ganzen Band auf, das wusste allerdings niemand. Vielleicht waren ja wieder Reporter da oder jemand, der sie bemerkte. Allerdings kamen mit diesem Wettbewerb auch Erinnerung von vor drei Jahren auf. Seine Eltern, die da waren und wo der Kontakt praktisch abbrach. Damals kannte er noch keinen der Knallköpfe, sondern nur Maria. Es kam ihm so lange her vor, doch er freute sich auch drauf. Diesmal würde es noch besser laufen.

"Lass uns los, damit die  Anderen nicht zu lange warten. Ab heute sind wir auch wieder flexibler", zeigte der Rocker ganz stolz auf sein Motorrad, das er ab heute wieder fuhr. Der Schnee war ja schon weg und das Wetter soweit ganz ok.

"Ja.. Besser wäre es..." Chris skeptischer Blick fiel auf das Gefährt.

Beim Anblick der Maschine lächelte er schief.

"Yeah.. ich hab sie ja so vermisst..", meinte er sarkastisch.

"Das dachte ich mir. Keine Sorge ich bin mit dir doch immer vorsichtig", gab er ihm wieder seinen Helm und setzte den eigenen auf. Dann stieg er auf das Motorrad und winkte Chris zu sich.

"Weiß ich ja...", murmelte er und setzte sich hinter ihn. "Dann mal los..", legte er seine Arme um Will und drückte sich eng an diesen. Will fand das ja schon wieder süß. Schließlich fuhr er los. Ganz brav und nicht zu schnell zu Maria.

"So wir sind da und du hast es überlebt", scherzte er und stieg ab.

"Ja Gott sei Dank...", schlug er ihm auf die Schulter und setzte den Helm ab.

"Jetzt tu nicht so dramatisch", verdrehte der Ältere die Augen und sie gingen direkt runter Richtung Keller. Chris zeigte ihm grinsend seine Zunge und folgte ihm dann. 

Kaum klopfte Will an die Tür wurde sie von Charlie aufgerissen.

"Oh da seid ihr ja. Schnell du geht üben, Chris brauch ich jetzt mal", grinste Charlie breit. Leicht verwirrt von der sofortigen Einnahme Charlies sah er Will an.

"Ok? Was ist denn los?"

"Viel Spaß", sagte Will nur und ging zu den Jungs." Charlie zog Chris direkt Richtung Couch. Wo bereits ein Haufen von Zeugs lag.

"Maria hat mehrfach Anfragen für so Fan Zeug bekommen. Und wir sollen ihr heute helfen mit Shirts bedrucken oder Buttons zu machen und all so was. Bringt dann auch wieder Geld in die Bandkasse."

"Wow...."

Überrascht aber auch erfreut sah er von dem Zeug zu Charlie und zurück. "Das hätte ich gar nicht erwartet..." Schnell setzte er sich hin und ließ sich von Charlie anweisen.

"Tja siehst du mal. Jetzt musst du auch mal was machen", grinste Charlie und schnell hatten sie  ihren Rhythmus gefunden.

"Bald feiern Ian und ich unser 2 Jähriges", platzte es dann einfach grinsend aus Charlie. Schlagartig sah Chris zu ihm auf.

"Zwar dauert es noch ein paar Monate, aber einfach es schon zu wissen, macht mich Happy!"

"Cool. 2 Jahre schon?" 

Sein Blick ging zu Will. Würden sie auch so lange zusammen bleiben? Er hoffte es schon, doch niemand konnte sagen, ob er hier einen Platz für seine Ausbildung finden würde, oder ob er überhaupt wirklich hier bleiben konnte...

"Ja, ich kanns auch kaum glauben. Weiß noch gar nicht was ich ihm schenken soll", kicherte er verliebt.

"Wie läuft es eigentlich bei euch? Traut sich Will dir einen BJ zu geben?", flüsterte er ihm zu.

"Einen BJ???", fragte der Jüngere erst verwirrt nach, ehe ihm aufging für was die Abkürzung stand. "Einen Blowjob!? Charlie!!", zischte er wieder. "Mensch du und deine Neugier....", schüttelte er mit roter Nase den Kopf.

"Ey ich hab ganz leise und nicht direkt gefragt. Also ich bessere mich und du hast mir keine Antwort gegeben. Ich könnte mir vorstellen, das ers nicht macht", flüsterte Charlie wieder.

Chris wurde noch roter und sah Charlie mit großen Augen an. Sollte er was dazu sagen? Doch der machte ebenfalls 

 große Augen und legte eine Hand vor den Mund.

"Er hat! Will hat wirklich! Wow muss der Kerl dich lieben", quietschte der Weißhaarige schon fast.

"Charlie Schtt!!!!" 

Schnell legte Chris ihm beide Hände auf den Mund. "Mensch...", ärgerte er sich irgendwie, freute sich aber auch sehr über Charlies Worte. Will liebte ihn sehr, ja das dachte er auch. Auch wenn das keiner von ihnen bisher laut ausgesprochen hatte. Aber musste man das? Immerhin merkte Will doch das er ihn liebte, oder?

Charlie dagegen hüpfte trotz dessen immer noch fröhlich auf und ab, brauchte noch etwas um sich wieder einzukriegen.

"Das ist ein riesen Schritt!", nahm er dann seine Hand weg, flüsterte dann aber wieder in Chris Ohr.

"Ficken kann jeder, aber jemanden körperlich verwöhnen macht man nur wenn man starke Gefühle hat. Das hab ich auch mit Ian gemerkt", grinste er breit.

Chris musste einfach kichern. Charlie war herrlich unmöglich und er hatte einfach Recht. Ihm wurde ganz warm und er sah zu Will. Starke Gefühle? Oh ja. Auf jeden Fall.

"Du siehst süß aus, wenn du so verknallt guckst", schmunzelte Charlie und machte dann schließlich mit der Arbeit weiter.

Sofort lag Chris Blick auf ihm. Er guckte wie??! Schlagartig wurde er wieder rot und starrte schnell auf die Basteleien.

"Und jetzt bist du purer Zucker, Chris", kicherte Charlie weiter.

Natürlich sah auch Will gelegentlich zu den Zwei rüber und wunderte sich, warum sein Freund grade so rot wurde.

"Ach hör doch auf!", winkte er verlegen ab.

"Es geht um Sex und es geht um uns, hundertprozentig", stupste Ian ihn an. Im selben Moment sah Charlie zu ihm und warf ihm einen Kussmund zu, dann lächelte er kokett. Ian zwinkerte ihm zu und drückte dann seine Zunge grinsend in die Wange, als eine eindeutige Geste.

"Dieser Spinner", kicherte Charlie und machte dann auch weiter.

Die Band probte noch den ganzen Nachmittag. Maria, Chris und Charlie bastelten sich die Finger wund. Vor allem weil sie bei dem Wettbewerb von Chris Schule nicht nur Geld verdienen wollten sondern sich auch noch mehr Aufmerksamkeit erhofften. Immerhin galt es noch Ethans Chef zu überzeugen und dabei war dieser Auftritt wohl entscheidend. Schließlich würde auch die Presse da sein. Und das hieß eventuell einen Zeitungsartikel über sie.

Will war daher fest entschlossen. Es waren nur noch wenige Wochen, doch er war überzeugt, dass dieser Auftritt zu ihrem Durchbruch verhelfen könnte.

Vorbereitung ist alles

Chris war unfassbar nervös.

Vor zwei Wochen hatte er mit Mays Hilfe Wills Eltern eine Einladung zum Wettbewerb geschickt. Nun saß er wieder bei ihr und knabberte beinahe an seinen Fingernägel.

"Meinst du sie kommen?"

"Schätzchen das hast du mich schon gestern gefragt.. und meine Antwort ist die selbe... Ich weiß es nicht."

Chris ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen.

"Ich glaub das war ein Fehler...", murmelte er.

May lächelte leicht, setzte sich neben ihn und legte einen Arm um ihn.

"Sollten sie nicht kommen, wird Will von mir kein Wort über die Einladung hören, ok? Wenn sie aber kommen, helfe ich dir seinen vielleicht aufkommenden Ärger zu dämpfen..."

Sie erinnerte sich immerhin noch sehr gut an den Tag an dem er Chris etwas über Wills Eltern erzählt hatte und dieser dann, als er es raus gefunden hatte, nicht sonderlich erfreut darüber war.

"Danke May.. Du bist echt ein Engel..", lehnte er sich an sie.

"Ach was...", winkte sie amüsiert ab. "Ich helf doch gerne, außerdem hilft es ja vielleicht das meine Schwester und ihr Sohn wieder etwas näher kommen. Was mit Harry sein wird....", sie zuckte mit den Schultern. "Na ja... wir werden sehen..", schloss sie dann ab. "Magst du noch ein Stück Kuchen?"

"Oh nein danke.. Ich denke ich sollte jetzt auch besser gehen... Ethan kommt ja gleich oder?"

Sie nickte und seufzte hingerissen.

"Er ist so ein toller Mann....", schwärmte sie. Chris kicherte. Es war selbst nach den Wochen immer noch schön May so zu sehen. Wie eine frisch verliebte.

"Glaub ich dir sofort. Meinst du er bringt dir Morgen zum Valentinstag auch Rosen mit? Schöne rote Rosen?"

May wurde leicht rot und seufzte verknallt bei dem Gedanken.

"Selbst wenn nicht wärs nicht schlimm, aber es wäre wirklich süß. Was denkst du denn was Will und du machen werden? Wünschst du dir auch Blumen?", grinste sie Chris dann wieder an.

Dieser zuckte mit den Schultern. "Also eigentlich wäre ich ihm auch nicht böse, wenn er es durch das ganze Proben für den Wettbewerb vergessen hat.... und nein... Blumen brauch ich jetzt nicht so wirklich..."

"Und was würdest du dir wünschen. Komm schon Chris, jeder hat doch so seine Vorstellungen", stupste sie ihn an.

"Ich zum Beispiel fände es toll, wenn Ethan nochmal für mich kocht und wir uns nach dem Essen vielleicht nochmal richtig näher kommen", zwinkerte May ihm zu.

"Das klingt echt schön...", stimmte er zu und wünschte sich, dass das für sie wahr werden würde.

"Naja... keine Ahnung... Eigentlich reicht es mir einfach mit ihm Zeit zu verbringen... Gemütlich auf dem Sofa liegen und quatschen oder einen Film schauen.... Ganz entspannt eben..."

"Wow du bist definitiv einfacher als Charlie was das angeht. Der überlegt immer schon Wochen vorher was er Ian schenkt und der zieht dann immer irgendwas größeren für den Flummi auf", schüttelte sich schmunzelnd den Kopf. Sie hatte Chris für romantischer gehalten. Das er sich Blumen, Kerzen und Schokolade wünschte und all so etwas.

"Ja das kann ich mir sehr gut vorstellen... Aber ich brauch sowas nicht....", zuckte er mit den Schultern. Er hatte das schon bei seinen Eltern immer albern gefunden, wenn die so einen tam tam darum gemacht hatten. May kicherte in sich hinein. Wenn der ahnte was Will vorhatte, dachte sie sich, schwieg aber. Dumm wenn man sich eben von Charlie beraten lässt.

"Es wird bestimmt schön, was auch immer morgen passiert", stand sie auf und umarmte Chris nochmal.

"Und mach dir nicht immer wegen allem so einen Kopf. Es wird sicher gut gehen."

"Na wenn du das sagst....", nickte er und stand auf. "Also ich mach mich dann.. Sag Ethan einen schönen Gruß, ja?"

"Ja das mach ich und du einen an William", begleitete sie ihn noch zur Tür und winkte Chris dann nach.

"Das mache ich!", lächelte er, hob kurz die Hand und verschwand auf die Straße. Bevor er sich auf den Weg nach Hause machte, ging er noch schnell etwas einkaufen.
 

Will hatte tatsächlich schon das ein oder Andere geplant. Soweit war auch alles fertig. Doch nun ging es erstmal darum das Chris von allem bis morgen nichts mitbekam. Morgen war immerhin Samstag, dass spielte ihm schon etwas in die Hände. Auch wenn er leider etwas Zeit in Proben investieren würde, aber hauptsächlich würde er morgen den Tag mit Chris verbringen. Der stand ja so auf das romantische und das gab er ihm dann ausnahmsweise, wenn auch nicht so übertrieben wie Ian.

"Hey Will... Ich bin wieder da..."

Chris kam mit einer Tasche zu ihm ins Wohnzimmer. "Na? Alles klar bei dir?"

Will drehte sich zu Chris und kam ihm entgegen.

"Hey Kleiner. Ja und bei dir? ", legte er seine Arme um dessen Hüften.

"Bei mir ist auch alles klar.. Schönen Gruß von May...", gab er ihm dann einen Kuss. Den nahm Will natürlich gerne an, hielt ihn aber kurz.

"Danke."

Dann nahm er etwas Abstand. Er wollte sich nicht den Spaß auf morgen verderben. Da würde er Chris nämlich vielleicht nicht mehr so schnell loslassen.

"Ist etwas?"

Irgendwie fand er das Will sich seltsam verhielt. Er konnte doch sonst nicht genug Körperkontakt bekommen.

"Nein alles super. Komm lass uns noch was essen und dann langsam Schluss für heute machen", grinste der Rocker wie eh und je. Vielleicht würde sich Chris ja nach ihm sehnen, wenn er ihn etwas vernachlässigte.

"Ja ist gut.. May hat mich wieder mit Plätzchen und Kuchen gefüttert...", schlug er satt auf seinen Bauch. "Also viel brauche ich nicht.."

"Gut. Dann lassen wir das lieber, nicht das du noch rund wirst", lachte Will leise und pieckste ihm in den Bauch.

"Hey... Was ist mit dir?"

"Gar nichts. Jetzt komm lass uns Schluss machen. Also ich mein für heute. Also ins Bett", redete Will sich etwas um Kopf und Kragen.

"Hä? Aber du sagtest doch eben was von essen? Nur weil ich keinen Hunger habe musst du doch nicht hungern?"

"So schnell Fall ich nicht vom Fleisch. Ich mach mir schnell was und du kannst dich ja schon mal Bettfertig machen", schob er ihn in Richtung Bad. Chris sollte einfach schon mal in ihr Zimmer, damit Will noch eine Kleinigkeit tun konnte.

"Ja schon klar...", verdrehte er die Augen. Dann runzelte er die Stirn. "Wenn du meinst...", ging er dann ins Bad. Was war nur mit Will los, der benahm sich total seltsam.

Will machte sich schnell noch ein Sandwich und ging dann auch noch ins Bad. Schließlich lagen beide zusammen im Bett. Aber nicht wie üblich aneinander gekuschelt, sondern mit einer kleinen Lücke zwischen sich.

"Gute Nacht Chris", machte Will das Licht aus.

"Keine Ahnung was du hast", drehte er sich zu ihm und rückte näher. "Aber ich finds mehr als seltsam... Hoffentlich geht das über Nacht wieder weg..." Dann kuschelte er sich an Will und schloss die Augen.

"Na ja damit ich dich nicht anstecke, sollten wir heute vielleicht das kuscheln lassen", drückte Will ihn sanft etwas weg.

"Anstecken?" Er setzte sich auf. "Mit was denn?" Ok so würde das nie was werden. Will setzte sich zu ihm auf und nahm seine Hand.

"Chris du vertraust mir doch oder? Dann lass uns heute mal ohne kuscheln schlafen. Ich versprech dir du bereust es nicht, alles klar?"

Nun war die Verwirrung perfekt.

"Ok? Keine Ahnung was du hast aber gut. Wenn du meinst..."

Er schüttelte den Kopf, rutschte etwas zurück und legte sich wieder hin. Will atmete aus. Morgen wird er mir alles verzeihen, dachte er sich und schloss dann die Augen.

Valentinstag, 14 Februar

Der nächste Morgen war anders wie sonst. Chris runzelte die Stirn und blinzelte verwirrt. Was war das? Er rieb sich die Augen und setzte sich auf.

"Musik?"

Er legte den Kopf schief und stand auf. Wo war Will überhaupt? Er kratzte sich am Kinn und ging der Musik entgegen. Kaum hatte er die Tür aufgemacht, wurde er auch schon von eindeutiger Valentinsmission erschlagen.

"Äh?"

Will hatte sich schon ins Zeug gelegt und ein Wahnsinns Frühstück für sie angerichtet mit vielen süßen Sachen wie Chris es mag. Dazwischen lagen ganz viel Blüten von Gerbera. Auf der Couch saß er dann mit Gitarre und sang für Chris.

'This I promise to you' von NSYNC nur in Schlafanzugshose. Allerdings in einer rockigeren Version, schließlich war Will absolut kein Fan von Boygroup Dingern.
 

Ohh ohh
 

When the visions around you

Bring tears to your eyes

And all that surround you

Are secrets and lies

I'll be your strength

I'll give you hope

Keeping your faith when it's gone

The one you should call

Was standing here all along
 

And I will take

You in my arms

And hold you right where you belong

Till the day my life is through

This I promise you

This I promise you
 

I've loved you forever

In lifetimes before

And I promise you never

Will you hurt anymore

I give you my word

I give you my heart (give you my heart)

This is a battle we've won

And with this vow

Forever has now begun
 

Just close your eyes (close your eyes)

Each loving day (each loving day)

I know this feeling won't go away (no..)

Till the day my life is through

This I promise you

This I promise you
 

Over and over I fall (over and over I fall)

When I hear you call

Without you in my life baby

I just wouldn't be living at all
 

And I will take (I will take you in my arms)

You in my arms

And hold you right where you belong (right where you belong)

Till the day my life is through

This I promise you baby
 

Just close your eyes

Each loving day (each loving day)

I know this feeling won't go away (no..)

Every word I say is true

This I promise you
 

Every word I say is true

This I promise you

Ooh, I promise you


 

"Happy Valentines Day Angel"

"Äh...", entkam es Chris erneut. War das hier noch ein Traum und er dachte nur er wäre aufgestanden? Da Chris noch nicht mal lächelte wurde Will nun doch langsam unsicher.

"Was denn? Stimmt was nicht?...Ich weiß ja, das du eher der Romantiker von uns beiden bist, also dachte ich du wünschst dir zumindest etwas von mir am Valentinstag. Fühl dich geehrt, dass ist das erste Mal, das ich überhaupt für irgendwen an diesem Tag was mache."

Chris blinzelte. Dann seufzte er.

"Ach Will...."

Er ging zu ihm und küsste ihn.

"Danke... und dir auch einen frohen Valentinstag...", lächelte er dann leicht. Will nahm ihn in seine Arme und erwiderte fest.

"Ach und die Distanziertheit gestern, die war dazu da das du dich heute noch mehr nach mir sehnst", zwinkerte er ihm zu.

"Echt jetzt?", sah er ihn verblüfft an und lachte dann. "Tja, ich glaub, das ist nach hinten los gegangen. Wenn du willst das ich dich quasi anspringe, musst du mich schon länger zappeln lassen, als nur einen Abend..."; grinste er und schmiegte sich an ihn.

"Och bisher klappt es doch ganz gut für mich", sah er zu seinem Kleinen runter und schmiss den dann erstmal auf die Couch.

"Wah! Was meinst du denn? Soll ich vielleicht den coolen spielen und einfach gehen?"

"Quatsch! Bleib lieber sweet, damit ich dich vernaschen kann", kam er direkt über ihn und küsste ihn wieder leidenschaftlich.

Chris kicherte erst und erwiderte dann. Er schlang seine Arme um Wills Nacken und drückte sich soweit es ging an ihn.

Will ließ ihn erstmal nicht los, bis zu dem Punkt an dem sie bei wieder atmen mussten.

"Mmh~ so stell ich mir den perfekten Valentinstag vor, warum läufst du heute nicht einfach den ganzen Tag nackt für mich rum?", grinste er dreckig.

"Ja genau... Sonst noch Wünsche?", lachte Chris ihn an.

"Hm ich könnte einfach von deinem Körper essen, oder? Und ständig in dir sein...was hältst du davon", raunte er ihm zu.

"Uh..." Die Vorstellung bereitete ihm Gänsehaut. "Du bist echt ne Sau..... Aber... du hast echt Glück das ich das ganz gerne mag..."

"Deswegen passen wir so gut zueinander. Aber natürlich hast du heute auch ein paar Wünsche frei Kleiner. Also was willst du von mir?", grinste Will weiter.

"Ach hab ich das?", schmunzelte er und überlegte dann.

"Ja aber jetzt lass uns erstmal Frühstücken, wäre doch Schade um die ganze Mühe", grinste Will und setzte sie beide dann erstmal wieder auf Sofa.

"Stimmt wohl. Das sieht absolut großartig aus. Zwar bekomme ich schon vom hinsehen einen Zuckerschock, aber den werde ich auf jedenfall genießen."

Will musste darauf lachen. Der Kerl war einfach einmalig. So genossen sie zusammen ihr Frühstück, wobei Will es sogar zuließ sich füttern zu lassen.

"Ah! Ich weiß was...", sah Chris ihn grinsend an. "Ich will auch gleich von deinem Körper essen und dir wieder einen blasen~"

"Oh Gott dieser Tag wird wundervoll", verdrehte Will verzückt die Augen und beide machten sich wieder übereinander her. Die ganze Wohnung wurde dafür benutzt. Nur Mittags mussten sie aufhören, damit sie überhaupt noch zu den Proben kamen. Doch man sah es beiden an, allerdings nicht nur diesen beiden.

Chris bemerkte Charlies Blick, doch er sagte nichts dazu. Immerhin sah er nicht gerade anders aus.

Nach dem ganzen ging Will mit Chris Hand in Hand durch den Park spazieren.

"Und wie findest du den Tag bisher? Soll ich noch in bisschen Romantik drauflegen oder sollen wir nur weiter wie die Besessenen vögeln?"

Chris lachte herzlich.

"Also ich mag den Tag bisher.... An... was hast du denn gedacht? So romantisch?"

"Ich auch...Oh vielleicht Picknick im Kerzenschein. Übertreiben muss man ja nicht. Wir können was kochen oder was bestellen", zuckte Will mit den Schultern.

"Picknick im Kerzenschein und nicht übertreiben in einem Satz?", sah Chris ihn schief an, lächelte dann aber. "Wie wäre es mit kochen und dann einen Film Marathon?"

"Kann ja auch nur eine Kerze sein", streckte Will ihm die Zunge raus. "Aber klingt gut, dann müssen wir jetzt noch einkaufen...und ich kann dir nicht versprechen, dir beim Filme schauen nicht näher zu kommen."

"Oho... Ich weiß mich zu wehren..", lachte er frech und schubste Will leicht. "Dann los alter Mann. Je schneller wir daheim sind, umso schnell kannst du es versuchen."

"Alter Mann? Na warte mein Lieber", lief Will ihm nach, schnappte sich Chris und hob ihn locker in die Luft.

"Das wird dir noch teuer zu stehen bekommen", knabberte er an seinen Schlüsselbein.

Chris lachte laut auf und begann zu zappeln.

"Hey! Lass mich runter!"

"Wieso? Ich könnte dich jetzt auch einfach über die Schulter werfen und so nach Hause tragen", streckte Will ihm frech die Zunge raus. Er wusste genau, dass Chris das super peinlich wäre.

"Könntest du, machst du aber nicht..."

Er versuchte es als Tatsache hinzustellen, es klang jedoch eher wie eine Frage.

"Doch mach ich. Ich bin ja kein Romantiker, aber du bist meins", lachte der Rocker und warf Chris dann wirklich über seine Schulter. Weit wars ja nicht mehr bis zum Supermarkt.

"Will!!?", stieß er überrascht aus und wurde rot um die Nase, aber das eher wegen Wills Aussage und nicht wegen seiner Tat.

"Wehe du schlägst mir auf den Arsch!", brummte er dann.

"Also weißt du Kleiner, du bringst mich immer auf die besten Ideen", lachte der Ältere wieder und tat dann genau das. Warum auch nicht. Sie waren nicht so wie diese anderen Pärchen an diesem Tag. Ihre Art von Romantik und Zweisamkeit drückte sich eben etwas anders aus.

"Mensch Will!?", begann Chris zu zappeln. "Du bist unmöglich!!", meckerte er, aber es klang nicht böse.

"Ich weiß, aber du wolltest mich haben", grinste er und pfiff dann fröhlich. Will nahm es einfach so hin und ließ Chris erst runter als sie am Supermarkt waren. Natürlich wurden sie dabei angestarrt, aber das war dem Rocker egal.

Chris blies schmollend die Wangen auf.

"Blödmann...", küsste ihn dann auf die Wange und verschwand im Markt. Will lachte nur, lief zu ihm und gab ihm noch einen Klaps auf den Hintern. Schnell hatten sie dort alles eingekauft und sich sogar eine Flasche guten Wein geleistet.

"Soll ich dich auch wieder auf dem Rückweg tragen", grinste Will ihn frech an.

"Trau dich nur", stellte er sich mit Fäusten geballt wie ein Boxer vor ihn. "Na komm schon...", grinste er breit. Dann schlug er zweimal in die Luft. Will stellte die Tüte mit den Sachen ab, fing die Fäuste und drehte sie Chris auf den Rücken, sodass er ihn quasi umarmte.

"Du weißt ich trau mich viel", wackelte er mit den Brauen und küsste Chris dann fest.

Kichernd erwiderte dieser und schmiegte sich an ihn.

"Ist mir bekannt~", flötete er.

"Dann sollte dir auch bekannt sein, dass ich grade wieder eine unfassbare Lust bekomme, deinen wunderbar weichen Körper zu küssen und jede Stelle zu zeichnen", hauchte Will an sein Ohr.

"Mh~... Und weißt du was?", gab er zurück. "Ich habe Lust das zu genießen...", schlang er seine Arme um dessen Nacken und lächelte ihn an.

"Dann sollten wir beide jetzt dringend ganz schnell nach Hause laufen", grinste Will ebenso und küsste ihn. Dann nahm er Chris Hand und die Einkäufe und ging mit ihm wieder zur Wohnung.

Kaum dort angekommen, fielen sie übereinander her. Ausgepowert aber sehr zufrieden machten sie sich danach sauber und begannen zu kochen.

"Hey Chris...you're my Sunshine", sah Will ihn nochmal tief in die Augen bevor er ihm einen sanften Kuss gab. Es gab noch mehr was er ihm sagen wollte, aber dafür war es noch zu früh.

Chris sah vielsagend zurück. Sein Herz schlug in diesem Moment so unglaublich schnell, dass er dachte es würde gleich zerspringen. Doch er blieb stumm. Grinsend brachten sie das Essen nach drüben und machten den Fernseher an.Gemütlich davor sitzend, schlugen sie sich dann die Bäuche voll und genossen den restlichen Valentinsabend.

Vielleicht war er nicht der Romantischste, aber für die beiden einfach perfekt.

Valentinstags Special (Ethan&May)

Ethan war tatsächlich etwas nervös. Dabei war er doch alt genug sollte man meinen. Doch irgendwie war diesmal alles anderes. Immerhin hatte er jetzt quasi eine Freundin, die sein Kind erwartete. SEINES!?

Zwar sah er das ihr Bauch wuchs, doch glauben konnte er es immer noch nicht. Es war einfach..wunderbar unfassbar.

Er straffte die Schultern und drückte die Klingel. Gestern war er bis zum Abend bei May gewesen, doch Zwecks Vorbereitungen hatte er dann nach Hause gewollt und hatte nicht wie sonst bei ihr geschlafen.

Der Strauß Rosen in seiner Hand hatte ihn auch einiges gekostet, doch für sie hätte er auch noch mehr ausgegeben. Genau genommen hatte er das auch, aber eben nicht für Blumen.

Das umdrehen des Schlüssels im Schloss unterbrach seine Gedanken und ließ ihn anfangen zu lächeln.

May öffnete mit einem fragenden Blick die Tür und begann ebenfalls sofort zu lächeln.

"Ethan."

"Ich wünsche dir einen schönen Valentinstag, meine Liebe..."

"Du bist wirklich süß", lehnte sie sich vor und küsste ihn.

"Dir auch einen schönen Valentinstag", grinste sie und roch an den Blumen. Sie waren einfach wundervoll.

"Bereit einen wundervollen Tag zu genießen", grinste Ethan breit.

"Was hast du denn geplant?", fragte sie neugierig. Denn das er was geplant hatte, war klar. Sonst wäre er nicht so schick angezogen. Sie besah ihn sich noch mal.

"Du siehst unglaublich gut aus..."

"Danke und du bald auch. Wir haben für den Nachmittag beziehungsweise Abend noch so ein paar Sachen vor. Also wie wäre es, wenn du dich in ein hübsches Kleid wirfst, das hierzu passt", hob er eine Tüte hoch. Ethan hatte immer gewusst, das May nicht wie jede andere Frau war, aber gerade deswegen mochte er sie so sehr. Letztens waren sie durch die Stadt gebummelt und da hatte sie sich in ein paar rote Pumps verliebt, die sie jetzt sogar von ihm bekam.

"Dazu?"

Neugierig griff sie nach der Tüte und bekam große Augen.

"Ethan!", stieß sie überrascht aus und sah ihn an. "Aber... die waren doch so teuer..."

"Für einmal kann man sich ja was leisten", zuckte er mit den Schultern. Beim Sender verdiente er ja eigentlich ziemlich gut, also war das ok.

"Und jetzt los. Wir haben nicht ewig Zeit", scheuchte er sie wieder rein.

Bevor sie nach drin verschwand, drückte sie ihm erst noch einen Kuss auf die Lippen.

"Danke!"

Dann huschte sie rein und zog sich um. Sie wusste ganz genau was sie dazu anziehen wollte, daher brauchte sie nicht lange. Kurz verschwand sie noch im Bad und trat dann mit sich mehr als zufrieden wieder zu ihm.

"Und? Nimmst du mich so mit?", lächelte sie und klimperte mit ihren Wimpern.

Er kam auf sie zu und drehte sie einmal, bevor er sie fest an sich zog.

"Dich würde ich überall mit hin nehmen. Du siehst wundervoll aus", küsste er sie nochmal und führte sie dann raus.

"Danke Ethan", lächelte sie leicht verlegen. Er war einfach ein wunderbarer Mann.

"Allerdings muss ich dir jetzt die Augen verbinden", sagte er, als sie vor seinem Auto standen.

"Ja wirklich!?"

Wieder sah sie ihn mit großen Augen an. Beinahe mit kindlicher Vorfreude und riesiger Neugier.

"Ja wirklich", lachte er und verband ihr dann die Augen, bevor er sie dann in den Wagen setzte. Sie war einfach süß. So fuhr er mit ihr zusammen in die Nähe der Themse und parkte da.

May spielte mit ihren Fingern. Sie war unglaublich aufgeregt. Was hatte Ethan geplant?

"Ok nur noch ein paar Meter", zog er sie vorsichtig zum Steg und stellte sie dann richtig hin.

"Bereit?"

"Oh, ich bin mehr als bereit!", strahlte sie und nickte. Sie hakte sich bei ihm ein und ließ sich führen.

"Sehr gut dann Tadaa!", rief er und entfernte die Augenbinde. Vor ihnen lag ein wunderschönes, beleuchtetes, großes Boot. Unten war ein Restaurant und oben war es wunderschön mit Laternen geschmückt und es standen überall Bänke.

"Und gefällt es dir?"

"Oh mein Gott wie schön~", hauchte sie verzückt. "Ethan? Wie bist du nur auf so eine Idee gekommen?"

"Na ja eine Co-Moderatorin hat eine Valentinstagspecial Sendung vorbereitet und ich hab sie nach einem Tipp gefragt.Das hier war ihre geheime Empfehlung. Und ich dachte es passt zu dir, da es etwas unkonventionell ist, so wie du", lächelte er sie an und ging dann mit ihr eingehakt in das Boot, wo er reserviert hatte.

Sie seufzte hingerissen. Er hatte sich ziemliche Gedanken gemacht. Das fand sie unglaublich lieb von ihm. Sie schmiegte sich an ihn und bestaunte das Schiff. Es war wunderbar eingerichtet.

Nicht lange und es legte ab. Vor dem Essen ging er mit ihr noch nach oben an Deck. Von dort aus hatten sie einen wunderbaren Blick über London. Ethan umarmte sie von hinten, als sie am Geländer lehnten. Völlig unbewusst strich er ihr dabei leicht über den Bauch.

"Und was sagst du?"

"Es ist atemberaubend...", lächelte sie und schwärmte. Sie kuschelte sich an ihn und genoss die Wärme die er ausstrahlte.

"Auf diese Idee wäre ich niemals gekommen..."

Und sie war lange nicht mehr so schön mit einem Boot gefahren.

"Dann ist mir ja die Überraschung gelungen", grinste er. Nach einer Weile führte er sie dann runter in das schicke Restaurant. Er rückte ihr sogar den Stuhl zurecht. Allerdings gab es kein Wein zum Essen, sondern nur Traubensaft der so aussah.

"Oh Danke sehr..."

Sie nahm Platz und lächelte ihn an.

"Vielen Dank für diesen wunderschönen Tag..", hob sie ihr Glas.

"Es ist mir die größte Freude und noch ist er ja nicht vorbei. Auf den perfekten Abend", stieß er mit ihr an. Dann kam auch schon ein 4 Gänge Menü für die Zwei.

Zum Glück war er noch nicht vorbei. Wenn es nach ihr ginge, könnte es für immer sein.

Sie ließen sich das Essen schmecken.

Alles war perfekt, auch die sanfte Musik, die gespielt wurde. Nach dem Dessert führte Ethan sie dann wieder nach oben, wo bereits andere Paare tanzten und stellte sich mit ihr dazwischen.

"Etwas besonderes, für eine besondere Frau."

Sie küsste ihn und ließ sich dann führen. Sie liebte es so sehr zu tanzen. Und noch mehr mochte sie es wenn alle dabei Spaß hatten. So verblieben sie schön zu zweit, bis er auf die Uhr sah und wusste, das die Fahrt wohl bald vorbei sein würde. Die Zeit war wie im Flug vergangen, aber das war auch einfach wenn May an seiner Seite war.

"Kann ich dir für heute Nacht noch irgendeinen Wunsch erfüllen?"

"Ja...", legte sie ihre Hand auf seine Brust. "Bleib bei mir...", küsste sie ihn erneut. Sanft erwiderte Ethan den Kuss und ließ ihn langsam leidenschaftlicher werden.

"Werde ich. Ich verlass euch beide sicher nicht", legte er eine Hand auf ihren Bauch.

Dankbar sah sie ihn an. Sie würde ihn auch niemals freiwillig gehen lassen, das schwor sie sich in diesem Moment.

Valentinstags Special (Ian&Charlie)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Schulwettbewerb - Set it all free

Aufgeregt erschien Chris bei May und umarmte sie.

"Hey Chris. Alles ok?"

"Na ja... Hast du eine Antwort bekommen?" Er wusste genau das sie wusste was er meinte. Er hoffte es so sehr, doch sie schüttelte nur den Kopf.

"Nein tut mir leid... Aber.. lassen wir uns nicht entmutigen. Das muss nichts heißen..."

Chris seufzte lautstark.

"Gott... wenn sie nicht kommen, aber Will das irgendwann raus bekommt, macht er mich mit Sicherheit einen Kopf kürzer...", jammerte er los. May kicherte.

"Ach was. Sowas macht er nicht. Nun sei doch nicht so ein Schwarzseher... Es wird alles gut werden..."

"Wenn du meinst....", murmelte Chris und schüttelte dann den Kopf.

"Na ja egal... Bist du bereit? Du sagtest ja Ethan kommt vom Sender zur Schule... Daher bin ich die Abhol eskorte...Will ist zu den Bastards und holt alles was sie für später brauchen..."

May nickte und zusammen fuhren sie zum Theater der Schule, wo der Wettbewerb heute stattfinden würde.

Die Bastards waren noch in ihren Proberäumen und machten alles bereit. Maria und Will waren schon etwas nervös wieder in ihre alte Schule zu gehen, doch ein andere Gedanke überwiegte. Der Gedanke von: Jetzt erst recht! So machten sich die Sechs mit samt ihren Instrumenten in Marias Minibus auf zum Theater.

May und Chris nahmen sie Empfang als sie beim Gelände ankamen.

"Hey. Da seid ihr ja.. Bereit für alle Schandtaten?", grinste Chris ihnen entgegen.

"Aber sowas von", sprangen Ian und Louis als erste raus, der Rest folgte. Sie hatten sich schon in ihre Outfits geworfen und die Augen mit Kajal betont. Der Rest was schwarz, Jeans oder Leder. Ein paar mehr Stecker hatte Will heute auch an den Ohren aber nicht zu übertrieben. Mit seinem Gitarren Koffer ging er auf Chris zu und küsste ihn erstmal.

"Lass uns rein und alles vorbereiten. Der ganze Wettbewerb dauert ja erst drei Stunden, bevor wir schließlich dran sind, also kein Stress."

"Ja ist gut...", meinte er nachdem er den Kuss erwidert hatte und sie gingen vor. Der Rest der Gruppe folgte ihnen. Als sie dann im Gebäude angekommen waren, begann jeder mit seiner Arbeit. Alle wussten was sie zu tun hatten. Maria sah dem zufrieden zu und suchte dann jemanden der für das Programm zuständig war.

Als sie alles fertig hatten sah sie sich natürlich auch im Backstagebereich die Kandidaten an und wünschten viel Glück. Ein paar erkannten sogar Will und baten um Tipps, die er gerne gab. Chris hielt er immer an seiner Seite. Dem Direktor ging er erstmal aus dem Weg, doch der hatte sie gesehen und sah natürlich nicht wirklich glücklich aus.

"Das dürfte noch interessant werden. Mal sehen was heute noch so passiert."

"Ich bin auch mehr als gespannt....", stimmte Chris zu. Er war sich noch immer nicht sicher ob er froh sein sollte, dass Will hier auftrat oder ob er sauer sein sollte...

Will bemerkte allerdings schon das mit seinem Freund irgendwas los war, deswegen zog er ihn nachdem alles besprochen war erstmal in eine Ecke.

"Hey Kleiner was ist los? Du wirkst so angespannt?", sah er besorgt zu ihm.

"Na ja... also..."

Er sah zur Seite. "Ach es ist nichts.... Ich wünsch dir gleich viel Glück beim Auftritt..", küsste er ihn.

"Chris ich hab noch Stunden Zeit, erst die Hälfte der Leute sind aufgetreten. Also komm ist es wegen dem Direx? Der macht heute sicher keine Probleme", grinste Will breit. Chris zuckte mit den Schultern. Er war sich da selber nicht so sicher.

"Also lass uns weiter schaun, im Moment ist es grade sowieso wie eine Zeitreise. Maria an meiner Seite, May im Publikum, nur meine Eltern sind nicht da...aber das ist wohl besser so", nahm er Chris Hand. Bei Wills Worten sah er ihn schuldbewusst an.

"Äh na ja.... kann... es.. könnte doch sein?", lächelte er schief.

"Ja klar kann es sein, ich würde aber nicht darauf wetten und ob das überhaupt was gutes wäre...", zuckte er mit den Schultern und ging dann wieder Richtung Band.

"Ähm Will?" Chris griff schnell nach seinem Arm. "Was... wäre.. wenn... jemand sie.. zum Beispiel... eingeladen hat?", fragte er zögerlich und lachte dann unsicher.

Verwirrt drehte Will sich zu dem Jungen um und musterte ihn.

"Denkst du echt May würde das machen? Aber selbst wenn bin ich relativ sichere sie würden nicht kommen. Guck mich an Chris, ich trage eine Hose mit Löchern, die so tief sitzt das man den Ansatz meine Tattoos sieht und darüber nur eine schwarze Weste, dazu noch Kajal an den Augen. Meine konservativen Eltern würden in Ohnmacht fallen", lachte Will auf.

"Ja.. haha....", lachte er mit. Ok. Es war wohl besser er sagte nichts mehr. Die beiden würden bestimmt eh nicht da sein.

Erneut wunderte sich Will, beließ es aber erstmal dabei. Die Zeit verging und sie sahen sich die Talente mit den anderen an. Zum Schluss gewann ein wirklich gut Klavier spielendes Mädchen. Natürlich von einer anderen Schule. Um den Preis zu übergeben musste Will dann erstmal allein auf die Bühne. Maria fungierte quasi als Assistentin und hielt den Pokal. Er sagte ein paar nette Worte und blieb höflich.

"Herzlichen Glückwunsch! Du warst wirklich großartig", gaben sie ihr dann Check und Pokal und wie auch bei ihm regnete es Konfetti nachdem Bilder gemacht wurden. Das Mädchen durfte auch nochmal auftreten.

"So gleich sind wir dran. Also ich geh erstmal alleine raus und dann schocken wir sie bevor wir sie mitreißen", grinste Will und die Band stimmte mit ein und klatschte ab.

"So Chris ich brauch noch den Goodluckcharm", ging er zu seinem Freund. Dieser verdrehte die Augen. Theoretisch hatte er seinen Kuss ja schon.

"Na gut. Ausnahmsweise...", küsste er ihn lächelnd.

"Oh my fucking God!", meinte dagegen Maria, als sie durch den Vorhang spähte. Als Will dann los ging, stellte er sich zu Maria und nickte.

"Ganz schön volle Halle, was?"

"Nein Chris das da!", deutete sie auf ein doch her spießig wirkendes Pärchen das grade am Rand der Mitte Platz genommen hat. Sein Blick folgte ihrem Deut und seine Augen wurden groß.

"Das sind Wills Eltern!", rief sie, was natürlich auch die anderen Bastards mit bekamen, außer Will, der schon mit rot weißer Gitarre auf der Bühne stand.

"Bitte noch nicht aufstehen meine Damen und Herren der letzte Show Act kommt noch. Wie sie wissen hatte ich, Will Livney, vor drei Jahren das Vergnügen für diese Schule an diesem Wettbewerb anzutreten und zu gewinnen. Und als einziger Gewinner, dieser Schule ist mir deshalb das Privileg gegönnt, nochmal mit meinem Gewinnersong für sie aufzutreten", grinste er breit und holte grade Luft, um weiter zu reden, da blieb es ihm im Hals stecken. Er sah seine Eltern. Seine Mutter, die versuchte zu lächeln und sein Vater, der ihn mit kühlem Blick ansah.

"Oh Gott Will bitte sprich weiter, verlier jetzt nicht die Nerven!", betete Maria und tatsächlich bekam Will sich wieder in den Griff. Sein Lächeln wurde jedoch herausfordernder, genau wie sein Blick.

"Doch in diesem drei Jahren hat sich etwas getan, ich trete nun nicht mehr alleine auf. Also bitte begrüßen Sie mit mir Ian, Louis und Edward!", rief er laut und die Jungs kamen mit ihren Instrumenten grinsend auf die Bühne und brachten sich gleich in Position.

"Wir sind die 'No Named Bastards' und dieser Song ist eine ganz besondere Botschaft! Have fun!", rief er noch ins Mikro, sein Blick starr auf die beiden Personen gerichtet, als Louis anzählte und sie Wills Gewinnersong neu interpretiert brachten. Es war eine Botschaft, schon damals gewesen und sie galt auch heute hauptsächlich seinen Eltern. Der Song hieß 'Set it all Free'.
 

I followed my heart into the fire

Got burned, got broken down by desire

I tried, I tried but the smoke in my eyes

Left me blurry, blurry and blind

I picked all the pieces up off the ground

I've burned all my fingers but that's gone now

Got the glue in my hands I'm stickin' to the plan

Stickin' to the plan that says "I can"
 

Do anything at all

I can do anything at all
 

This is my kiss goodbye

You can stand alone and watch me fly

'Cause nothing's keeping me down gonna let it all up

Come on and say right now, right now, right now

This is my big hello

'Cause I'm giving, never letting go

I can finally see, it's not just a dream

When you set it all free, all free, all free
 

You set it all free

(Oh oh oh)

(Oh oh oh)

(Oh oh oh)
 

I was a boy caught under your thumb

But my star's gonna shine brighter than your sun

And I will reach so high,

Shoot so far

Gonna hit, gonna hit, hit every target
 

Make it count this time

I will make it count this time
 

This is my kiss goodbye

You can stand alone and watch me fly

'Cause nothing's keeping me down

I'm gonna let it all out

Come on and say right now, right now, right now

This is my big hello

'Cause I'm here and never letting go

I can finally see,

It's not just a dream

When you set it all free, all free, all free
 

You set it all free (oh oh oh)

You set it all free (oh oh oh)

You set it all free (oh oh oh)
 

This is my kiss goodbye

You can stand alone and watch me fly

'Cause nothing's keeping me down

I'm gonna let it all out

Come on and say right now, right now, right now

This is my big "hello"

'Cause I'm here and never letting go

I can finally see,

It's not just a dream

When you set it all free, all free, all free
 

You set it all free (oh oh oh)

You set it all free (oh oh oh)

You set it all free (oh oh oh)

You set it all free (oh oh oh)

You set it all free
 

Die Bühne brannte nur so von Gefühlen. Denn alle Bastards waren mit größter Leidenschaft dabei. So wurde auch das Publikum von dem Hocker gerissen und klatschte mit. Maria und Charlie konnten es natürlich auch nicht aushalten und kreischten und hüpften hinter der Bühne mit.

Chris war erneut hin und her gerissen.

Claire und Harry waren tatsächlich hier. Bei Gott was sollte er jetzt tun, wenn Will schlecht gelaunt von der Bühne kam? Wobei der Auftritt ja gerade so gut lief, dass das wahrscheinlich nicht sein würde, aber was WENN!?

Chris zog sich zurück und raufte sich die Haare. Himmel Herr Gott. Was hatte er da nur getan? Seine eigenen Gedanken machten ihn so fertig, dass er sich gar nicht auf das Lied und den Auftritt konzentrieren konnte. So zwang er sich einfach irgendwie ruhig zu bleiben und zu warten bis alles vorbei war. Und bis Will mit ihm fertig war und er wegen seiner eigenen Blödheit vielleicht nach heute Abend alleine dastehen würde.

Für Will war es fast wie vor drei Jahren. May saß in der ersten Reihe und jubelte am lautesten. Maria stand grinsend an der Seite und seine Eltern sahen sehr starr aus. Doch es hatte sich auch viel verändert. Neben May stand nun Ethan. Er selbst stand mit einer ganzen Band auf der Bühne und hatte sogar einen Freund...den er grade nicht sah. Als Will rüber sah, stand Chris nicht mehr bei Maria. Er wollte ihn suchen doch erst brachte er den Auftritt zu Ende. Mit einem fulminanten letzten Akkord, den die Jungs sprangen endete das Lied und das Publikum jubelte.

"Dankeschön und gute Nacht East London", rief er ins Mikrofon und alle verbeugten sich nochmal, bevor sie unter tosendem Applaus die Bühne verließen.

"Shit so awesome!!!!", klatschte Louis mit allen ab.

"Yeah Baby das war einer der besten Auftritte, die wir je hatten!", sprang Ian förmlich auf Will bevor er sich dann Charlie widmete, der ihn ansprang.

"Das hatte so Soul Alter", grinste sogar Eddy. Maria kam zu ihnen und umarmte Will als Erste.

"Du warst großartig!! Ihr wart alle großartig und niemand kann heute etwas gegen euch sagen!", strahlte sie und gab ihm sogar einen Kuss auf die Wange. Will sagte zu alldem nichts. Seine Augen suchten Chris, während sein Kopf noch versuchte zu verstehen warum seine Eltern da waren.

Kaum das die Band wieder Backstage war, sah auch Chris auf und starrte zu ihnen. Jetzt würde es los gehen und Will würde sauer zu ihm kommen und Schlussmachen.

Er schluckte hart und konnte sich keinen Zentimeter mehr bewegen.

"Chris", sagte Will in einem doch eher ruhigen Ton, als er ihn in einer Ecke sah. Langsam kam er auf ihn zu, während sich in seinem Kopf die Puzzle teile zusammen setzten.

"Du wusstest das sie kommen oder?"

Als er seinen Namen hörte, zuckte er wie unter einem Peitschenhieb zusammen.

"Was!?", stieß er hektisch aus. "Ach was.. ich.. na ja... K..könnte sein, das ich besagte Person bin, die sie vielleicht eingeladen hat??", lachte er dann fast hysterisch.

Wills Falte zwischen den Augen wurde tiefer.

"Warum hast du das gemacht?!", fragte der Rocker schon zorniger.

"Weil.. weil ich wollte, das sie dich nochmal sehen!?", versuchte er sich zu verteidigen. "Du bist so verdammt gut geworden.. Das sollten sie sehen.. und außerdem will ich, das ihr euch wieder vertragt..."

Nun hob er trotzig das Kinn. Er würde nicht kampflos den Platz räumen.

Seufzend rieb sich Will den Nasenrücken. Er erkannte irgendwo die Geste darin, doch Chris verstand einfach nicht den Standpunkt. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, kam May reingeplatzt.

"Oh Jungs! Ihr wart sooo toll", umarmte sie sofort stürmisch ihren Neffen. Ethan kam lächelnd hinterher.

"Ihr habt die Bühne wirklich gerockt. Das Publikum hat euch ja praktisch angebetet..", lachte der und schlug Will auf die Schulter.

Will umarmte ebenfalls seine Tante und die Bastards klatschten natürlich mit Ethan ab, bevor der ganze Raum still wurde. May bemerkte das und drehte sich um.

Chris blieb jede weitere Antwort im Hals stecken, als er sah wer Ethan gefolgt war.

Es waren Claire und Harry.

Explodierende Gefühle

"Claire, Harry ihr seid hier wie schön", ging May zu ihrer Schwester und umarmte sie, bei ihren Schwager tat sie das nicht. Claire lächelte ihre Schwester an und sah dann zu ihrem Sohn, doch bevor sie etwas sagen konnte schnitt ihr Harry das Wort ab.

"William! Du hast also tatsächlich weiter mit diesem...diesem Zirkus gemacht?! Ich dachte wirklich das Studium hätte dich wieder auf den Weg gebracht. Stattdessen bekomme ich eine Einladung von einem Chris zu einem Auftritt der Band...Ich wage es nicht mal diesen Namen auszusprechen. Ein paar von deinen 'Kollegen' sind vielleicht Bastarde aber du kommst immer noch aus gutem Hause, William Livney!", echauffierte sich der Vater und trat auf ihm zu.

"Und seid wann bist du eine Tunte! Geschminkt und dort tätowiert!", zeigte er auf den Hosenbund. William blieb die ganze Zeit still.

Mit jedem Wort was Harry sprach, wurde Chris schlechter. Gott. Was hatte er getan!!!! Hektisch sah er sich um, ehe er vor Will sprang und Harry die Hand hinstreckte.

"Hallo Mister Livney. Ich bin Chris... Ich bin... Wills Freund, ahm...", sollte er es jetzt so lassen wie es war oder deutlicher aussprechen? Er war sich unsicher, beließ es aber erst einmal dabei. "Ich hatte ihnen die Einladung geschickt, weil ich wollte das Sie sehen wie gut und auch erfolgreich Will geworden ist..", zitterte seine Stimme etwa? 'Himmel Chris! Reiß dich zusammen!', mahnte er sich selbst und wartete immer noch darauf das Harry seine Hand annahm.

Doch der ging kaum auf Chris ein und stieß ihn eher beiseite. Überrascht stolperte er zwei Schritte zur Seite.

"Halt dich da raus Junge, hier reden die Erwachsenen! Du hast kein Recht dich in Angelegenheiten einzumischen die dich nichts angehen!", herrschte er den Jungen an. Geschockt sah er den Mann an. Und wieder fragte er sich was er da nur getan hatte.

"Harry wie kannst du es wagen!", ging May dazwischen. Maria und Charlie waren schnell bei Chris. Alle Bastards bauten sich hinter Will auf.

"Hör auf dich einzumischen May! Er ist nicht dein Sohn! Du hast ihm schon viel zu lange in diesem Irrsinn unterstützt", drängte er sie auch einfach zurück, dabei entdeckte er Maria. Sofort war Ethan bei May und zog sie an sich. Was hatte der Typ denn falsches genommen, fragte er sich.

"Himmel was ist denn aus dir geworden Mädchen, deine Eltern würden sich doch schämen!" 

Nun platze Will der Kragen.

"Der Einzige, der sich hier schämen sollte bist du alter Mann!!!", schrie er ihn an.

"Wie sprichst du mit deinem Vater!", schoss dieser sofort ungehalten zurück.

"Welcher Vater beleidigt die Freunde seines Sohnes, beschimpft eine schwangere Frau, schubst den Partner und trampelt unaufhörlich auf seinem größten Traum rum! Sags mir Harry!"

"Du nennst diesen Haufen Drogenabhängiger, Schwuchtel und Schulabbrecher und... Gott wahrscheinlich ist der noch ein Stricher mit Aids", nickte er angewidert zu Charlie. "Das nennst du Freunde?!"

Diesem klappte sprachlos der Mund auf.

"Jo Alter! Halt mal lieber dein Maul!!", konnte Ian nicht an sich halten. Niemand, aber auch wirklich niemand beleidigte hier seinen Freund! Er legte einen Arm um diesen und zog ihn fest an sich, auch um sich selbst davon abzuhalten, Wills Vater eine reinzuballern.

Alle Bastards sahen nun ziemlich angesäuert zu diesem Mann. Besonders Will, der breitbeinig vor ihm stand und Chris dann an seine Seite zog.

"Meine Eltern lieben mich so wie ich bin und ihr Sohn ist großartig, wie wärs wenn sie das mal merken!", zischte Maria. Harry schnaubte nur, doch diesmal fiel Will ihm ins Wort.

"Weißt du was Harry! Das hier sind auch nicht nur Freunde diese Menschen sind echte Familie. Sie lieben und nehmen mich wie ich bin! Und ich werde meinen Traum wahr machen, Arschloch! Außerdem bin ich ja vielleicht auch ne Schwuchtel, denn Chris, der euch nur eingeladen hat, damit ihr sehen könnt was aus eurem Sohn geworden ist und damit wir uns wieder vertragen, dieser Junge, der nur das Beste für mich will, ist mein fester Freund." Chris lächelte wackelig. Er wollte gerade am liebsten im Erdboden versinken. 

"Du hörst richtig meine erste funktionierende Beziehung ist mit einem Jungen und ich küsse ihn und schlafe mit ihm wann immer ich will!", grinste er Sieges sicher und küsste dann auch eben seinen Freund vor seinen Eltern. Chris schwirrte so der Kopf, das er das automatisch erwiderte. Wills Vater stockte der Atem und auch seine Mutter sah deutlich überrascht aus.

"Komm Claire in diesem...diesem Sodom und Gomorrah haben wir nichts mehr verloren und du trittst uns besser erst wieder unter die Augen, wenn du anständig geworden bist!", rauschte sein Vater zur Tür, aber Claire blieb stehen.

"Harry er ist immer noch mein Sohn, also fahr endlich runter", rief sie zu ihrem Mann. Dann ging sie einen Schritt voraus und versuchte zu lächeln.

"Es entspricht nicht meinem Musikgeschmack...aber du scheinst dein Publikum gefunden zu haben. Außerdem war der Text gut...ich kann deine Freunde nicht beurteilen, aber du hast dich bisher selten mit schlechten Menschen umgeben und wegen dem jungen Mann neben dir...wenn er dich glücklich macht, schaffe ich es vielleicht mich damit zu arrangieren", versuchte sie versöhnlich zu bleiben und kam dann zu ihrer Schwester. Die sie neugierig ansah.

"Und wir beide unterhalten uns noch darüber, das ich wohl bald Tante", drückte sie lieb ihre Hand und ging dann zu ihrem Mann, der zu etwas ansetzte, doch Claire schüttelte den Kopf.

"Für heute ist es genug Harry, dein Standpunkt ist klar", sagte sie nur noch und ging dann mit ihm davon.

"Ich ruf dich bald an!!", rief May ihr noch nach, ehe die Tür hinter den beiden zufiel.

"Du meine Güte!", stieß sie dann aus. "Das war ja was...."  Alle nickten zustimmen, doch als sich die Spannung im Raum löste, lachten alle und klatschten siegreich ab.

Mays Blick fiel dabei auf Will und Chris, dem sie ansah das er am liebsten von hier weg wollte.

"Ich würde mal sagen das war definitiv ein Schuss in den Ofen....", grinste sie dem Jüngsten zu. Doch der war einfach nur bleich wie eine Leiche und starrte ins Nichts.

"Chris mein Lieber? Geht es dir nicht gut?"

Hatte das alles den Jungen so mit genommen?

Doch Chris antwortete nicht. Er war im Strudel seiner Gedanken gefangen und bemerkte gar nicht das Wills Eltern weg waren und die Anderen sogar lachten. Das passte gerade einfach nicht zusammen. Er hatte totalen Mist gebaut.

Auch Will sah zu seinem Kleinen und seufzte.

"Ich glaub, da ist mal ein ernsteres Wort fällig", hob er den Jungen hoch.

Sofort wachte er aus seiner Trance auf und sah May hilfesuchend an. Doch diese lächelte nur leicht und zeigte die Daumen nach oben. Es würde schon alles gut werden.

Will verfrachtete sie beide in die nächste Besenkammer auf den Boden. Dabei hielt Will Chris die ganze Zeit in seinen Armen.

"Verstehst du jetzt warum ich nicht William genannt werden will oder warum ich meinen Vater insbesondere nicht sehen will", stieß er angestrengt die Luft aus.

Ein fetter Klos in Chris Hals hinderte ihn erst am Sprechen, ehe alles aus ihm raus sprudelte.

"Gott Will!! Es tut mir so unendlich leid! Hätte ich das gewusst, hätte ich sie niemals eingeladen! Ich hab May so oft gefragt und sie hat mich ermutigt... Ich wollte doch nur das alles wieder gut wird und jetzt habe ich das Gefühl, als wäre die Kluft zwischen euch nur noch größer geworden!!"

Will fuhr mit einer Hand übers Gesicht und musste fast lachen.

"Schon gut. May hat sich auch immer eine Annäherung gewünscht...und ganz umsonst wars ja nicht...Meine Mutter sah zumindest relativ einsichtig aus, als würde sie das ganze zumindest schon mal respektieren. Was Harry angeht...ich frag mich langsam, ob ich wirklich mit diesem Mann verwandt bin...vielleicht ist Mom ja doch fremd gegangen. Aber er hat dir hoffentlich nicht weh getan oder?", strich Will über Chris Wange.

Auf Chris Gesicht bildete sich so etwas wie ein wages Lächeln, ehe er seinen Kopf an Wills Brust lehnte.

"Es tut mir wirklich leid....", murmelte er nochmals und nickte dann. "Ja.. deine Mutter war da wirklich offener für, als dein Vater..." 

"Alles gut ich war zwar schon sauer und Zuhause werde ich dir den Hintern versohlen, aber du hast es ja nur gut gemeint", strich er sanft durch Chris Haare. Dieser grinste schief. Ein wenig verdient wäre es ja schon.

"Nein bei mir ist alles ok... Aber das was er über Charlie gesagt hat war auch absolut nicht in Ordnung...."

"Nein das war unterste Schublade...ich hoffe dem gehts gut. Er nimmt sich so was doch so schnell zu Herzen und zweifelt dann an sich", schnalzte Will wütend mit der Zunge. Sein verdammter Vater hatte echt kein Recht dazu!

"Ian bringt ihn bestimmt auf andere Gedanken..."

Davon war Chris überzeugt. Charlie wusste doch das das gesagt nicht stimmte.

"Ja bestimmt. Wir sollten auch auf andere Gedanken kommen. Das war der beste Auftritt seit langem und das sollten wir jetzt definitiv feiern", grinste Will ihn an und gab ihm einen Kuss.

"Stimmt... und ich hoffe ehrlich das Ethan jetzt was für euch tun kann...", lächelte er und stand dann auf. "Wollen wir dann feiern gehn?"

"Ach natürlich nachdem Auftritt sind wir morgen berühmt", grinste Will und erhob sich ebenfalls. Dann wischte er über die leicht feuchten Augen, bevor er Chris nochmal richtig küsste.

"Ja lass uns das machen, aber merk dir ganz ohne Strafe kommst du heute nicht davon. Wenn wir zuhause im Bett sind versohle ich dir schön deinen Apfelarsch", raunte Will ihm noch zu und nahm dann Chris Hand, um wieder zu den anderen zu gehen.

Chris musste kichern. Es lag nur an der Ausdrucksweise und nicht daran das er sich den Hintern versohlen lassen musste. Das würde er mit Sicherheit irgendwie noch ändern können. 

Will dagegen war einfach nur froh, dass sein Freund wieder lachte. So küsste er nochmal seine Stirn und ging wieder zurück zu den Anderen, die noch auf die Zwei warteten. Immerhin hatten die schon die Instrumente eingeladen.

"Da seid ihr ja wieder Jungs", kam May ihnen entgegen. "Also wir sind uns alle einig das wir zu Rosie gehen und feiern, stimmt ihr dem zu?"

"Wer könnte da je nein sagen", lachte Will und umarmte dann nochmal seine Tante.

"Danke das du heute da warst, bedeutet mir viel May...aber dir und dem Würmchen gehts doch gut oder?", fragte er sicherheitshalber nochmal nach.

Sie lachte. "Deine Sorge in Ehren Will, aber mir geht es ausgezeichnet...", versicherte sie ihm. "Und nun komm. Ich hab Rosie schon eine SMS geschrieben das wir alle kommen."

"Dann lasst uns los!", grinste er sie an und sofort grölten die Bastards. So setzte die große Gruppe ihren Weg zum Pub fort. Rosie strahlte natürlich und beglückwünschte alle sofort, als sie rein kamen.

Dann wurde eine Bestellung aufgegeben und sie machten es sich bequem. Rosie brachte ihnen innerhalb kürzester Zeit ihre Getränke.

"Die erste Runde geht aufs Haus meine Lieben."

"Dann musst du aber mit anstoßen!", forderte Maria und alle nickten einstimmig. Das ließ sie sich natürlich nicht zweimal sagen, als alle dann ein Glas hatten stießen sie zusammen an.

"Auf die Bastards!!!"

Die Stimmung war erste Sahne und die Getränke flossen in Strömen.

Als Will sich umsah, sah er alles was er brauchte. Diese Menschen waren mehr seine Familie, als seine Eltern es vielleicht je sein würden. Grinsend feierte der Rocker diesem warmen Gefühl im Bauch noch heftiger als sonst und als er und Chris Zuhause ankamen wurde dort schön weiter gefeiert...wenn auch vielleicht mit einer kleinen fesselnden Strafe für Chris.

Sensations Nachricht

"Du Will! Maria ruft gerade an!!"

Chris schnappte sich das Handy und stellte sich in den Türrahmen zum Bad. Sein Freund stand gerade unter der Dusche, daher würde er einfach für ihn mit Maria telefonieren.

"Hey Maria? Was gibts?", nahm er den Anruf also an.

"Ja übersetz mal", rief Will nur und summte dann fröhlich weiter. 

"JUUUUUUUNGS!!!!", kreischte Maria dagegen fast durch Telefon, das es selbst der Rocker mitbekam.

"Die Times! Ihr seid drin! Vom Wettbewerb! Nicht nur das Mädel sondern auch ein Foto von euch mit Artikel!!!!"

"WAAAAASSS!?" Chris schrie sofort begeistert zurück. "Ist das dein Ernst!! Oh mein Gott!! Will!!!", wand er sich diesem zu. "Hast du das gehört!!?"

"Nein nochmal! Was ist mit dem Wettbewerb?", fragte dieser und streckte seinen Kopf aus dem Vorhang. Allerdings musste es was gutes sein so wie Chris und Maria kreischten.

"Ihr seid in der TIMES!!! Die haben auch was über euch geschrieben!!"

"Was?!", rutschte Will vor Überraschung fast in der Dusche aus.

"Ja jetzt erzähl!!!", schnappe er sich dann ein Handtuch und sprang aus der Dusche.

"Keine Chance. Ich sag den anderen Bescheid und wir treffen uns im Proberaum. Beeilt euch!", lachte Maria und legte dann einfach auf.

"Oh dieses böse Mädchen."

"Boah krass!!"

Fassungslos sah er Will an.

"Kannst du das glauben? Es sind gerade mal vier Tage vergangen und jetzt steht ihr Fett in der Zeitung und alle können es lesen!!"

"Die Deja vues hören gar nicht mehr auf", lachte Will und schnappte sich dann Chris und küsste ihn dann immer wieder grinsend.

"Die Times Chrissy die TIIIIIMES!!!!", wirbelte er seinen Freund nackt durchs Wohnzimmer und war viel zu glücklich um auf den Namen zu achten.

"Wuaa!! Hey!!", lachte der Jüngere mit. Er konnte es doch selbst kaum glauben.

"Ok jetzt muss ich mich anziehen und dann könnte es sein, das wird mit dem Motorrad etwas schneller sein müssen! Ich will endlich wissen was die schreiben!", hüpfte Will förmlich ins Zimmer und sprang mit noch tropfenden Haaren in seine Sachen.

"Alles klar..", lachte Chris und zog sich schnell was über. "Ich bin bereit!"

"Dito!", sprang Will in seine Schuhe und Jacke und schnappte sich noch die Helme.

"Holst du Schlüssel und Geldbeutel?"

"Klar..." 

Er tat es und wenige Sekunden später saßen sie bereits auf der Maschine und rauschten Richtung Proberaum.

Will versuchte trotz der höhere Geschwindigkeit richtig zu fahren, bevor Chris sich später noch übergeben müsste. Dennoch waren beide schnell im Proberaum, wo auch bereits fast alle anderen Bandmitglieder waren.

"Hey Maria!!"

Chris umarmte die vor sich her strahlende Managerin und auch Eddy, Louis und Ian begrüßte er. Nur Charlie war noch nicht da. Doch er war sich sicher das auch der gleich eintrudeln würde.

"Jetzt spann uns nicht länger auf die Folter", bettelte Will beinah, doch Maria entriss ihm die Zeitung wieder, die er sich vom Tisch geangelt hatte.

"Nein wir warten bis alle Bastards hier sind, wie es sich gehört!", grinste sie breit.

Allgemeines stöhnen war die Antwort. Doch da öffnete sich schon die Tür und ein feuchter Charlie betrat den Raum.

"Hey...", lächelte er alle an und wartete auf die stochernden Fragen.

Ian sah natürlich als erster zu ihm und riss dann die Augen auf. Er kannte seinen Freund lange genug, um zu sehen dass das Lächeln fake war und er lieber heulen würde, sich aber durch seine Würde zurückhielt. Vor allem war es aber auch nicht das erste mal das er Charlie so sah. Demnach schnappte er sich sofort seine Hand und ging mit ihm in das kleine Bad, dass er abschloss und erst mal Charlies tropfendes Oberteil auszog.

"Was wars diesmal?", knurrte er wütend.

Charlie wich seinem Blick aus.

"Ich war nur tollpatschig....", murmelte er und bereute es sofort. Ian würde ohnehin nicht locker lassen.

"Charles", nahm Ian ernst und auch besorgt sein Kinn in die Hand. Nein er würde sicher nicht locker lassen, schließlich ging es hier um Charlie.

Dieser seufzte.

"Ach das übliche eben... Zwei, drei Kerle die sich cool fanden und der Schwuchtel ne Coke über den Kopf schütten mussten...", zuckte er dann ergeben mit den Schultern. Noch immer sah er Ian nicht an.

Auch Ian seufzte auf und wollte am liebsten um sich schlagen, ließ es aber.

"Kopf runter ich versuch jetzt erst mal das klebrige Zeug irgendwie aus deinen Haaren raus zu kriegen", drückte er Charlie sanft übers Waschbecken und spülte dann seine Haare mit lauwarmen Wasser durch.

Der Jüngere ließ es mit sich machen und schwieg. Was sollte er auch groß zu sagen? Es war nicht das erste Mal und würde auch sicher nicht das letzte Mal bleiben.

Nachdem er fertig war zog Ian sein Oberteil aus und zog es dafür Charlie über den Kopf, bevor er ihm die Haare trocken rubbelte.

"Versuch nicht so was vor mir zu verheimlichen. Ich kenn dich Charlie und es gibt nichts was du vor mir verstecken musst", legte Ian ihm schließlich die Arme um die Hüfte und küsste ihn sanft.

Sofort schmiegte der sich an ihn.

"Tut mir leid.... Wollt dir halt keine Sorgen bereiten....", nuschelte er undeutlich und genoss Ians Geruch.

"Du kleines Dummerchen. Ich mach mir doch praktisch immer Sorgen um dich", schmunzelte Ian und schloss dann die Tür wieder auf.

"Und jetzt gehen wir zu den anderen und Maria wird dich mit tollen Nachrichten aufmuntern", nickte Ian überzeugt, hob ihn dann hoch und trug ihn wieder nach draußen. Er wusste genau das sein Freund jetzt Nähe brauchte.

Charlie schmunzelte und kuschelte weiter mit Ian. Er war sehr gespannt wie diese Neuigkeiten aussahen. In der Times konnte ja viel stehen.

"Ah. Jetzt sind wir ja wieder alle da", nickte Maria zufrieden. Sie sah das Ian und Charlie das geklärt hatten und war nun selbst zu aufgeregt um noch länger zu warten. So öffnete sie die Zeitung und las den Artikel laut vor.

Am Anfang stand natürlich viel über die eigentliche Gewinnerin, bis dann endlich der Teil über die Band kam.

"Ich mache diesen Artikel nun jedes Jahr und er ist selten etwas besonderes. Vor drei Jahren allerdings hatte ich etwas besonderes gesehen und ich hatte das Vergnügen es diesmal Wiederzusehen. Vor drei Jahren trat der 18 Jährige William Livney alleine auf der Bühne auf und schlich sich in die Herzen der Zuschauer, um sie mitzureißen und dadurch zu gewinnen. Doch diesmal war er nicht das einzige Talent auf der Bühne! Der junge Gitarrist Ian spielte nicht einfach nur, um seinen Frontmann zu unterstützen, sondern nutzte auch großartig die Gitarrensolos für sich. Man könnte ihn vielleicht mit einem jungen Keith Richards vergleichen. Auf der anderen Seite stand Edward, der Bassist. Diese sind in den meisten Bands nur dazu da, um etwas mehr klang und Smooth in den Ton zu bringen, allerdings schaffte dieser junge Mann nicht nur das, er verpasste der Melodie auch richtigen Soul, was man sonst eher in der Jazz Musik findet.Hier jedoch grandios gepasst hat. Auch Drummer geben meistens nur einen Takt vor, doch Louis schien mehr ein Dirigent. Von ihm strahlten Stärke und wahrer Rock aus. Allein wie er den Anfang begleitet hat, hat sich wie ein Herzschlag angefühlt, als wäre er die Kraft hinter allem. Ich gebe hiermit William Livney mein persönliches Kompliment dafür, so eine einzigartige und großartige Truppe zusammengestellt zu haben. Auch er hat sich dieses Mal sogar noch übertroffen, was ich nicht für möglich hielt. Seine Stimme und der gesamte Auftritt wirkte bereits sehr professionell. Darum hoffe ich bald mehr von den 'No named Bastars' zu hören und wünsche Ihnen, dass sie bald einen Plattenvertag bekommen. Auch damit ich mir endlich ihre CD kaufen kann", las Maria hüpfend vor und musste immer wieder aufpassen nicht vor Freude zu Quieken. Aber den Jungs ging es nicht anders.

"Boah krass...", flüsterte Ed. "Die haben mich da echt erwähnt.."

Charlie musste lachen. "Nicht nur dich! Euch alle! Mensch ist das irre!! Das ist der geilste Grund wieder zu feiern!!!"

"Na klar haben die dich erwähnt", schlug Will ihm freundschaftlich auf die Schulter.

"Absolut und wie findest du mit dem jungen Keith Richards zusamm zu sein", grinste Ian Charlie an.

"Sehr sexy~", schnurrte dieser und küsste ihn.

"Yes! Das ist so Hammer!", umarmte Louis Maria, die genauso hüpfte. Willl war dann natürlich schon dabei Chris an sich zu ziehen und zur Feier zu knutschen.

"Ich gratuliere!", lachte Chris auf und ließ sich küssen. Das war der absolute Wahnsinn.

"Oh man! Warte weiß Ethan schon davon?", wandte Louis ein und sofort hielte alle inne.

"Na dann sollten wirs ihm vielleicht sagen, damit er es seinem Boss sagen kann?!"

"Der hat doch bestimmt die Zeitung gelesen....", meinte Maria.

"Denke ich auch und wenn nicht er selbst, hat ihm bestimmt May Bescheid gesagt...", nickte Chris. "Aber sicher ist sicher... Wer ruft sie an?"

"Wie wärs mit dem Leader", grinste Maria und alle drehten sich zu Will.

"Schon gut ich mach schon", nickte er und holte sein Handy. Schnell hob May ab.

"Oh mein Gott Will!! Hast du den Artikel von der Times gelesen!!!", kreischte sie ihm begeistert entgegen. 

Der hielt erst mal sein Handy auf Armlänge weg, da sein Ohr schon fiepte.

"Ja Maria hat ihn uns gerade vorgelesen."

"Oh ich bin so stolz auf euch!!"

"Danke May sind wir auch...sag mal hat Ethan den Artikel auch schon gelesen?", fragte Will einfach mal direkt mit fast unschuldig klingender Stimme.

"Das hat er", erklärte sie. "Er ist gerade bei mir."

"Ich mach dich auf laut. Also spann uns nicht weiter auf die Folter. Was sagt er?", legte Will das Handy auf den Tisch und stellte es auf laut. Gebannt starrten alle darauf.

"Hey Leute...", ertönte dann Ethan Stimme aus dem Handy. "Erst mal Respekt an euch. Ihr habt das echt gut gemacht..." Dann machte er eine Pause. "Ich hatte schon vor ein paar Tagen ein Gespräch mit meinem Chef... und naja.. was soll ich sagen? Er gibt mir grünes Licht.."

Im Raum war es erste eine Sekunde totenstill, doch dann rasteten all aus, wie Fussballfans bei der Weltmeisterschaft.

"WUHUUUUUUUUU!!! Bastards, Bastards, Bastards!!!!", sprangen sie fröhlich durch den Raum und riefen den Bandnamen weiter.

May und Ethan mussten sie beinahe die Ohren zu halten so laut waren sie. Doch sie freuten sich auch mit ihnen. Diese Reaktion hatten sie erwartet. Vielleicht etwas leiser, aber sie nahmen es ihnen natürlich nicht übel.

Vor lauter Jubel vergaßen sie fast das wichtigste, so nahm Maria das Handy schnell an sich.

"Ethan? Gib deinem Chef noch meine Nummer und Mail. Er kann mir dann die Termine und so schicken. Das kannst du natürlich auch, aber dann weiß der Herr schon mal an welche Managerin er sich wenden muss. Und danke nochmal vielmals", sprach sie laut in das Handy, während die anderen noch feierten.

"Klar machen wir so. Kein Problem. Ist wohl besser wenn du das gleich alles mit ihm regeln kannst...", stimmte er zu und schrieb sich die Daten auf.

"Ok. Ich glaub die anderen machen grad schon Bier und so auf, also wenn erst mal nichts weiter ist, bedanke ich mich und wir melden uns bald wieder", lachte Maria.

Ethan stimmte ein.

"Ja gerne. Feiert ihr mal schön."

"Sag einen lieben Gruß an alle Maria", bat May noch zum Schluss. "Bis bald..."

"Mach ich, bis bald ihr zwei oder eher drei", schmunzelte sie und legte dann auf. Dann gab sie Will sein Handy wieder und nahm ihm dafür sein Bier ab.

"Hey du freches Ding!", lachte der auf, doch sie streckte ihm nur die Zunge raus.

"Das freche Ding  wird für euch das beste rausschlagen was es geben kann!", hob sie prostend ihre Flasche.

"Auf uns Jungs! Das wir sie alle Rocken!!"

"Auf die Bastards!", stiegen alle mit an. Sogar Charlie ging es wieder sichtlich besser, auch wenn er sich sogar im stehen weiter an Ian kuschelte. Das Oberteil war zu groß, aber es roch so schön nach ihm und das der nun Oberkörper nackt war, tat das übrige. Alle fühlten, das es jetzt nur noch besser werden konnte.

Ran an die Mikros

Er dauerte nur ein paar Tage. Maria hatte viel mit Ethans Chef telefoniert und geschrieben. Schließlich war es knapp eine Woche später soweit und sie standen vor der Radiostation. Heute würden sie dort einen Live auftritt spielen mit anschließendem Interview. Wenn alles gut lief und die Quoten stimmten, dürften sie sogar demnächst ein paar Songs in dem angeschlossenen Studio aufnehmen. Natürlich waren alle aufgeregt, doch Will sprühte nur so vor Tatendrang, als Ethan zu ihnen kam.

"Hallo Leute. Schön das ihr da seid...", begrüßte er die Bastards. "Ich denke mal ich kann mir sparen euch zu fragen ob ihr bereit seid was?", grinste er breit.

"Alter so bereit wie heute waren wir noch nie", grinste Ian und die anderen grinsten zustimmend.

Ethan lachte. "Na dann folgt mir mal lieber..."

Er ging voran in das Gebäude. Während des vorbei gehens erzählte er etwas über dies und das. Maria hörte aufmerksam zu, während die Jungs mit offenem Mund durch diese für sie heiligen Hallen schritten.

"Scheiße Will ich glaub wir-", doch Will unterbrach Louis.

"Sags nicht. Noch ist es nicht so weit...aber wir sind ganz nah dran", grinste er schräg. Louis nickte bedächtig. Will dagegen nahm nun Chris Hand. Natürlich war er quasi der Anführer und musste nach Außen die Ruhe waren, aber innerlich war auch er mega aufgeregt. Da brauchte er diese Berührung einfach. Chris lächelte ihm zu und sah dann Charlie, der an Ian hing und gar nicht mehr aufhörte zu quasseln. Alles was er sah musste kommentiert werden, so aufgeregt war er.

Selbst Ed, der sonst immer eher zurückhaltender war grinste wie ein Honigkuchenpferd. Es war nun mal für sie alle eine riesen Chance.

Als sie schließlich beim Chef waren, schüttelte er ihnen allen die Hand.

"So eine große Band?", fragte er überrascht.

"Ehm nein Chris und Charlie sind zwar auch Bastards, aber mehr Unterstützer", erklärte Will.

"Achso na dann Jungs. Ich hoffe ihr seid gut vorbereitet. Schlagzeug steht und die restlichen Instrumente habt ihr wie ich sehe dabei. Nachdem ich euer Demo gehört und den Artikel gelesen habe, denke ich ihr habt die Chance verdient. Also letzte Vorbereitungen in 20 Minuten geht euer Auftritt los. Ethan erklärt euch den Rest", meinte der robuste aber freundliche Mann und Will gab ihm nochmal die Hand.

"Danke für diese großartige Chance, sie werden es nicht bereuen."

Der Mann, der sich als James vorgestellt hatte, nickte und verschwand.

"Also Jungs... Hier drüben könnt ihr euch breit machen. Boxen und allerlei Kablezeug liegt schon bereit." Bei seinen Worten deutete er in eine Ecke des Raumes.

Mit all den Mikros in dem Schalldichten Raum kam es einem Tonstudio schon verdammt nah. Ed pfiff beeindruckt durch die Zähne.

"Kannst du laut sagen, Alter", grinste Ian und auch Will war wirklich beeindruckt.

"Also Charlie, Chris und Maria ihr kommt mit mir in den Nebenraum. Die Jungs sehen uns durch eine Glasscheibe. Wir geben euch einen Countdown und dann geht hier oben das On Air Schild an", deutete Ethan an die Decke über der Scheibe.

"Will stell euch einfach kurz vor, sag den Namen des Songs und dann gehts los. Sobald das Schild wieder aus ist, könnt ihr dann wieder normal reden", erklärte Ethan noch alles weitere und klopfte Will auf die Schulter.

"Ihr schafft das schon."

"Klar Mann!", stieß Louis vor Freude aus und zog Will mit in den Raum. Ian und Ed folgten. Schnell machten sie sich daran alles aufzubauen und machten noch eine Probe.

Chris, Charlie und Maria folgten Ethan in den anderen Aufnahmeraum.

"Oh man ich bin total aufgeregt. Hoffentlich geht nichts schief...", rieb Charlie sich die Hände.

"Ach was! Das wird alles perfekt laufen!!", grinste Maria breit. "Wirst schon sehen. Wir werden uns danach nicht mehr vor Fans retten können..."

Chris lachte auf. Oh das konnte er sich auch irgendwie vorstellen.

Trotz allem stieg die Anspannung und kurz bevors losging, stürzte Will nochmal aus dem Raum zu Chris.

"Du hast fast was vergessen", grinste er schief.

"Was ich? He Louis hat dich weggezerrt...", ging er zu ihm und küsste ihn. Er schickte ihm damit alles Glück was er hatte.

Will legte sich in den Kuss, doch lange konnte er ihn leider nicht halten.

"Bereit zu sehen wie dein Freund ein echter Rockstar wird", flüsterte Will ihm grinsend zu und ging dann schnell wieder zu den anderen. Nun fühlte er sich deutlich sicherer. Schnell hing er sich die Gitarre um und stand vor dem Mikro, wartete auf die Ansage.

Ethan zog sich seinen Kopfhörer auf und schaltete sein Mikro an.

"So, Wie versprochen kommt jetzt eine Band von der ich mich in den letzten Tagen selbst überzeugen konnte. Sie sind noch eine junge Band, doch das nimmt ihnen nichts von ihrer Coolness. Genießt die Musik. Jetzt seid ihr dran..."

Er nickte Will zu und schaltete auf ihr Mikro um. Jetzt war es an ihnen ihre Bekanntheit einen beträchtlichen Schubser zu geben.

Während Ethan redete, atmete Will nochmal durch und nickte den Jungs zu die es erwiderten. Dann blinkte das Schild.

"Hallo ihr da draußen wir sind die 'No named Bastards' und ihr hört uns heute zum ersten mal live im Radio. Wir spielen euch unseren Song "Set it all free" und hoffen sehr es gefällt euch. Lets Rock!", grinste er. Louis zählte an und umgehend waren sie in ihrem Element.

Die anderen Vier lauschten einfach nur dem Treiben. Sie waren zu gebannt um etwas zu sagen. Die Minuten verstrichen und dann erklang der Abschlussakkord.

"Danke London!", rief Will noch lachend und gab an Ethan zurück. Die Jungs grinsten sich alle verschwitzt aber voller Glücksgefühle an.

Während Ethan wieder begann zu reden, diesmal las er die Nachrichten vor, eilten Maria, Charlie und Chris rüber und brüllten vor Freude. Alle hingen sich in den Armen. Der helle Wahnsinn!!

"So Leute wir hoffen euch hat der Auftritt gefallen, gleich holen wie Jungs nämlich nochmal für ein kurzes Interview ins Studio, währenddessen könnt ihr hier weiter den besten Rock genießen", spielte er einen Song ab und ging zu der Band nach draußen.

"Wow!! Ihr habt echt gerockt!!", meinte er stolz. "Jetzt lasst einfach alles stehen und liegen und kommt mit rüber... Ihr könnt noch was trinken, aber dann geht es los." Ethan ging selbst schon mal rüber. Er musste noch die Technik dafür vorbereiten.

"Chris es war gut oder? Ganz ehrliche Meinung", kam Will von dem ganzen Haufen dann doch wieder zu seinem Freund. Dessen Meinung war ihm einfach so wichtig

"Hehe? Wieso solche Zweifel? Du, nein ihr wart einfach der Hammer!", zog er ihn an sich. "Und das ist meine ganz ehrliche Meinung."

"Weil das hier nicht irgendein Auftritt war, das hier könnte unser Sprungbrett sein und ich wollte nur sicher sein, dass wir unser Bestes gegeben haben", lächelte er ihn dankbar an und küsste ihn wieder.

"Gut auf zum nächsten Schritt", nahm er Chris dann bei der Hand und nahm ihn mit in den Raum.

Die anderen folgten ihnen und machten es sich an dem langen Pult gemütlich. Charlie kuschelte sich dabei an Ian und reichte ihm was zu trinken.

Vor ihnen waren Mikros und Kopfhörer, aber noch hatten sie etwas Zeit sich zu entspannen. Will sah zu den zwei und grinste dann zu Chris.

"Krieg ich das auch?"

"Was einen Babysitter?", streckte er frech die Zunge raus und lachte bei Charlies empörtem Blick.

"Hey!?"

"Nur Spaß..", lächelte er und kuschelte sich an Will. Gut das die Flasche Wasser sowieso vor ihm stand.

"Besser mein Held?", fragte er unschuldig.

Will hatte ihm erst einen strafenden Blick zuwerfen wollen, da musste er aber schon über Charlie lachen. Doch bei Chris Aussage flogen seine Augenbrauen erst nach oben, bevor sie ein bisschen wackelten.

"Dein Held also?...Hm an den Namen könnte ich mich gewöhnen. Womit hab ich diesen Titel denn verdient, wenn ich fragen darf", legte er einen Arm um seinen Freund und küsste ihn lächelnd auf die Schläfe.

Dieser kam aus dem Grinsen nicht mehr raus.

"Ach... nur so. Mir war danach", zwinkerte er und küsste ihn fest. Will erwiderte einfach grinsend.

"Also Leute, macht euch bereit. In 3 Minuten gehts los..."

Ethan nickte ihnen zu und startete ihre Ansage und das sie nun das Interview führen würden. Es gab sogar den ein oder anderen Anrufer, der eben ihren Auftritt gehört hatte und nun fragen stellen wollte.

Den Jungs machte es mega Spaß, wobei auch Maria viel übernahm. Es war schon vorher abgemacht gewesen, dass Charlie und Chris nichts sagen sollten und erstmal nicht erwähnt werden sollen. Ihr Privatleben wollten sie erstmal außen vor lassen.

"Hallo mein Name ist Pam und ich und meine Freunde fanden euren Auftritt einfach mega genial. Kann man euch auch live sehen?", fragte eine aufgeregte Mädchen stimme.

"Hi Pam erstmal vielen Dank das dir unser Auftritt so gut gefallen hat und ja wir treten auch Live auch, wenn auch bis jetzt nur auf kleinen Bühnen. Die nächsten Termine wird dir unsere Managerin Maria verraten", antwortete Will charmant und Maria gab dann grinsend die nächsten drei Auftritte der Band raus. Das würde hoffentlich für noch mehr Fans und Zuschauer Sorgen.

Pam bedankte sich überdreht und sie beendete den Anruf.

Als nächstes rief ein Junge an der wissen wollte wer denn diese entzückende Mädchen stimme war.

Jetzt mussten sich definitiv alle Bastards ein Lachen oder Grinsen verkneifen. Maria antwortete natürlich.

"Falls du mich meinst, da ich ja das einzige Mädchen in der Band bin, mein Name ist Maria und ich bin die Managerin", grinste sie selbst auch.

"Wow Managerin... Du hörst dich auf jeden Fall verdammt heiß an.... Hätteste Bock dich mal mit mir zu treffen?"

Nun sah man allen langsam an das es echt schwer wurde. Charlie musste sich schon zwei Hände vor den Mund halten. Louis bedeutete aber allen weiter still zu bleiben, dass wollten sie jetzt alle hören.

"Also erstmal danke für das Kompliment...und klar können wir gerne machen, wenn du Brüste statt nem Penis hast", sagte sie höflich lächelnd ins Mikro.

"Hey cool...", freute er sich erst, ehe die restlichen Worte von ihr in sein Hirn sickerten. "Äh was?"

"Danke das du mich einlädst, aber ich bin lesbisch. Also sorry aber hier wirst du nicht weit kommen", blieb sie weiter freundlich.

"Mach dir nichts draus Junge. Da draußen gibs noch viele hübsche Mädels", meinte Will aufmunternd.

Der Kerl sagte nichts mehr. Einmal holte er noch Luft, dann legte er einfach auf.

"Was war das denn?", murmelte Charlie und verdrehte die Augen. Hatte der Kerl das nicht vertragen können oder was?

Will bedeutete Charlie an ruhig zu sein. Er wusste ja nicht ob sie noch auf Sendung waren. Allerdings konnte ers dem jungen Mann auch nicht verdenken, nach dieser Peinlichkeit doch lieber ganz schnell aufzulegen.

"Äh Ja. Sowas hat man auch nicht alle Tage." Ethan musste ebenfalls ein Lachen unterdrücken. "So dann der letzte Anrufer. Hallo, welche Frage hast du an die Bastards..."

"Oh eh, ja? Ich bin dran??" Man hörte nervöses kichern. "A..also.. ich na ja ich heiße Susie und wollte einfach nur wissen woher euer Name kommt... Er ist doch eigentlich eher... ungewöhnlich, oder nicht?"

"Hallo Susie schön das du in der Leitung bist", antwortete Ian erstmal freundlich.

"Und erstmal durchchillen wir fressen dich schon nicht", setzte sogar Ed mal was freundliches dazu.

"Genau und ich denke diese Frage beantwortet am besten unser Leader", lachte Louis und Will lehnte sich vor zum Mikro.

"Hi Susie ist eine schöne Frage die du da stellst. Ja es ist schon ungewöhnlich sich selbst als Bastarde ohne Namen zu bezeichnen. Der Name kam nach einer sehr betrunkenen und durchzechten Nacht. Und er steht dafür das Bastarde früher von der Gesellschaft nicht anerkannt wurden und aussätzige waren. Und na ja wir sind eben auch keine Vorzeigebilder vom Aussehen und unseren Meinungen her. Manche von uns werden von der Gesellschaft oder von der Familie nicht so akzeptiert wie sie sind, somit sie wir quasi auch Bastarde, aber das ist uns total egal. Denn wir sind zu einer Familie geworden und mit dem Bandnamen zeigen wir allen, dass sogar unbenannte Bastarde eine Stimme haben...und sogar eine ziemlich laute", schmunzelte er schließlich.

"Wow.... Das ist ja total der Wahnsinn....", schwärmte sie sofort. "Ich werd auf jeden Fall zu eurem nächsten Konzert kommen..." Die Termine hatte sie ja eben schon mitbekommen.

"Das freut uns sehr Susie", antwortet nun auch Maria. Will sah zu Ethan und deutete ihm an jetzt noch eine Sache sagen zu wollen.

"Je mehr desto lustiger wie man so schön sagt. Und möchte noch etwas an alle anderen jungen oder auch nicht so jungen Leute da draußen sagen. Vielleicht gib es welche unter euch die sich unverstanden, aussätzig oder nirgendwo zugehörig fühlen, aber ab jetzt braucht ihr euch nicht mehr einsam fühlen. Denn hier kommt eine Band, die so ist wie ihr und für euch singt, wenn ihr wollt. Wir sind die 'No named Bastards' und freuen uns auf euch", lächelte er schließlich. Das hatte er einfach noch sagen müssen.

"Da habt ihrs Leute. Das wars nun auch mit der Vorstellung. Weiter gehts mit dem normalen Programm. Vielen Dank das ihr alle da wart."

"Danke das wir da sein durften...";,lächelte Maria und nickte.

Ethan schaltete auf einen Song um und die Mikros waren aus.

"Noch nie hat mir eine Radiosendung so viel Spaß gemacht, aber ich glaub dem Kerl hast du echt die Sprache verschlagen Maria", lachte Will schließlich doch noch los.

Nun lachten alle, auch vor Erleichterung.

"Boah ich bin irgendwie immer noch nervös..", grinste Louis. "Das war echt ne geile Sache."

"Ja mega und hey danke Ethan, dass du das für uns gemacht hast war echt super nett", gab Will ihm noch die Hand. Auch alle anderen bedankten sich sofort.

"Ach was. Ihr habt euer Bestes gegeben und das sollte belohnt werden...", nahm er die Hand und schüttelte sie.

"Irgendwas sagt mir das du dadurch vielleicht auch noch ein paar Bonuspunkte bei meiner Tante sammeln wolltest ", hob Will wissend eine Braue.

Ethan zuckte mit den Schultern. "Tja wer weiß das schon..." Dann lachte er. "Kommt mit Leute. Gehen wir in die Cafeteria..."

Da sagte natürlich niemand Nein. Sofort machte sich die große Gruppe auf den Weg nach unten, wobei sie auch an den Tonstudios vorbeikamen.

"Sag mal Ethan...wie viel würde es kosten da mal was aufzunehmen?"

Dieser sah ihn über die Schultern an. "Was denn? Hast du Interesse daran?", kam die Gegenfrage.

"Klar doch. Wir brauchen endlich mal ein Demoband um es an Plattenfirmen schicken zu können", zuckte Will mit den Schultern. Ohne gute Aufnahmen würde daraus eher weniger, es sei denn jemand würde auf sie zukommen.

"Das verstehe ich." Dann öffnete er die Tür zur Cafeteria.

"Ich schau mal, was ich machen kann, jetzt haut erst mal ordentlich rein..."

"Danke dir", klopfte Will ihm noch auf die Schulter und ging dann mit den anderen Essen.

Best Party ever

Die Laune der Bastards war auf einem Höhenflug. Die Proben gingen quasi gekonnt von der Hand und die Aussicht auf Louis Party am Wochenende, ließ ihre Launen einfach nicht sinken.

"Jo Maria... Du hast deine Checkliste fürs Wochenende ja abgearbeitet oder? Nicht das die Getränke oder das Futter nicht pünktlich kommen ja?"

"Also wirklich, Louis. Habt ihr bei mir schon mal gesehen, dass etwas nicht nach Plan laufen würde und wenn dann hab ich noch Plan B und wenn der scheitert Plan C. Ich kann euch managen, da werde ich doch wohl ne einfache Party hinkriegen", verschränkte sie grinsend die Arme.

"Ja ja ist ja gut...", hob Louis schnell die Hände. "22 is eben ne Schnapszahl... da sollte alles perfekto laufen", zwinkerte er. "Ich hab auf jeden voll Bock darauf..."

"Na der wird sich noch wundern", grinsten Willl und Ian sich an. Diesmal sollte es nicht nur eine Feier für die Bastards werden. Nein Will und Ian brachten noch ein paar Leute aus der Uni mit, vor allem ein paar hübsche Mädels und wenn Louis sich nicht allzu doof anstellte, wer wusste schon was passieren konnte...

Maria verdrehte die Augen. Sie würde die beste Party zu stande bringen die dieses Jahr bisher gesehen hatte. Bei Will hatte sie ja nichts machen können, da der lieber mit Chris alleine gefeiert hatte. Und das Geschenk das Will an diesem Tag bekommen hatte, war besser gewesen als jede Party.

Grade trafen sie die letzten Deko Vorbereitungen in Louis Wohnung, damit so dem morgigen Ereignis nichts mehr im Weg stehen würde.

"Sag mal Louis wie schwul darf ich morgen aussehen?", fragte dann Charlie mal in die Runde. Er war schließlich bekannt auf Partys manchmal etwas mehr extravaganz in sein Outfit zu stecken, auch wenn er jetzt noch nie zu sehr über die Stränge geschlagen hätte.

"Jo mach einfach wies dir gefällt. ich schreib dir da sicher nix vor...", zuckte er mit den Schultern. Er kannte ja Charlies Geschmack, aber es war ihm wirklich egal wie er auftauchte. Wenn sich andere an ihm stören würden, sollten sie sich halt verpissen.

"Oh Danke dir", gab er ihm einen Schmatzer auf die Wange und brütete in seinem Kopf sofort ein paar Ideen aus.

"Ob das gut für dich ausgeht", stupste Will lachend Ian an.

"He mach dir da mal keine Gedanken drum. Für mich wird das auf jeden Fall gut ausgehen...", wippte der mit seinen Brauen.

"Biste sicher? Wer weiß auf was für ne fixe Idee Charlie diesmal kommt. Rosa Netzhemd hatte er noch nicht", neckte Will grinsend weiter. Natürlich war das nicht ernst gemeint.

Ian musste lachen. "Sähe an ihm bestimmt verdammt schick aus..."

"Und das meine Dame und Herren nennt man dann grenzenlose Liebe", deutete Will dramatisch auf Ian. Sofort lugten Charlie mit Chris um die Ecke.

"Was denn?", fragte Charlie.

"Was ist mit grenzenlose Liebe?", fragte Chris weiter. Wie kam Will denn nun wieder darauf?

"Äh...", sah Will zu Chris und kratzte sich am Kopf.

"Das was Ian für Charlie empfindet?", wälzte er die Sache einfach auf seinen Kumpel ab.

"Ach?", sah Charlie zu den beiden. "Ich mein, ich weiß das schon, aber wie kommt ihr drauf?"

Da sagte Will nun lieber nichts mehr, er hatte sonst das Gefühl sich um Kopf und Kragen zu reden.

"Weil ich eben der Einzige bin, der dich im Zaum halten kann quasi", grinste Ian und gab ihm einen Kuss.

"Ach Ian....", lächelte Charlie und erwiederte den Kuss.

"Also ich hätt das ja eher so übersetzt, dass Ian dich liebt egal wie du hier oder anderswo ankommst. Er steht halt total auf dich und das ist auch gut so", merkte Louis nachdenklich an.

"Ja genau das", stimmte Will ihm schnell zu.

"Hast du schön gesagt Louis, warum du immer noch keine Freundiin hast versteh ich auch nicht", gab Maria ihm einen Kuss auf die Wange.

Grinsend nahm er den an. "Hey Maria wie wärs... Wenn wir in dreißig Jahren noch niemand haben, kommen wir zusammen und trösten uns gegenseitig? Ich denk mal mit meiner Zunge kann ich dich auch schön befriedigen...", schlug er frech vor.

"Oh Louis was ein Vorschlag aber warum nicht ", lachte sie auf.

"Den Deal hatte ich vorher mit Will, aber der ist ja nun versorgt", grinste sie zu ihm und Chris.

"Sehr gut", zeigte er den Daumen nach oben. Dann wäre das schon mal geklärt, auch wenn er nicht gedacht hätte das sie zustimmen würde.

"Allerdings dann ne offene Beziehung ja? Ich und du dürfen andere Frauen haben", streckte sie ihm frech die Zunge raus und hängte mit Ed die letzte Girlande auf. Der blieb wie immer eher still.

"Aber klar doch Schneckchen", neckte Louis sie. Das fand er gar nicht mal so dumm.

"Mein Gott du wärst mein perfekter Ehemann", lachte sie laut auf und nun konnten sich auch die anderen nicht mehr halten.

Die Stimmung war wunhderbar ausgelassen. Nach einer Stunde verabschiedeten sie sich und machten sich auf den Heimweg.

Als Chris und Will zuhause ankamen drehte dieser sich zu ihm um.

"Charlie und Ian sind echt für einander bestimmt oder was meinst du?"

"Klar ich warte nur noch auf die Hochzeit", lachte Will, meinte das ganze aber ernst.

"Dennoch wenn wir wirklich groß rauskommen sind Konzertouren und sowas doch immer eine Herausforderung für eine Beziehung. Geregelter Tagesablauf gibts da nicht."

Chris nickte. "Stimmt wohl, aber ich könnte mir auch vorstellen das Charlie einfach mitkommt..."

"Aber wir reden hier nicht nur von einem Mal. Charlie studiert ja auch und er will auch selber mehr sein als nur Groupie. Ich mein du würdest doch auch nicht jede Tournee mitkommen oder?"

"Ja das ist richtig.... Ist gar nicht so einfach....", nickte er nachdenklich. Er würde wohl nicht mitkommen können, immerhin wollte er ja auch eine Ausbildung machen. Auch wenn ja noch unbekannt war wann und ob sie überhaupt mal eine machen würden. Will nahm Chris Schweigen als Bestätigung. Spontan zog er ihn dann an sich.

"Hör zu. Es ist mein Traum ein großer Rockstar zu sein und die Bastards groß zu machen, aber seit du da bist hat sich auch einiges verändert. Ich weiß nicht ganz genau was in der Zukunft passiert, deswegen möchte ich einfach nur unser jetzt genießen", hob Will ihn am Hintern auf seine Hüfte und küsste ihn.

Lächelnd erwiderte er sofort. Ja das wollte er doch auch und wer wusste schon was morgen passierte?

So trug Will ihn schnell ins Bett und beide verbrachten noch eine wunderbare Nacht zusammen.

Am nächsten Tag war dann Party angesagt. Natürlich waren die Bastards schon früher da um bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. Maria scheuchte sie förmlich durch die Gegend. Ihre Geschenke hatten sie Louis auch shcon gegeben und natürlich hatte Charlie es modisch mal wieder etwas extrawaganter getroffen. Die Haarspitzen waren Pink darauf ein schwarzer Hut und Kajal auf den Augen. Ein tief ausgeschnittenes schwarzes Langarmshirt, ein Jeans Shorts auf einer schwarzen Leggings und schwere Boots.

"Wow...." Anerkennend stand Louis vor ihm. "Du hast echt Wort gehalten... Hast du Ian damit schon um den Finger gewickelt?" Grinsend drehte sich Charlie nochmal.

"Der starrt mir schon die ganze Zeit auf den Arsch. Hab extra die engen Hosen an", lachte der Junge auf und half Maria dann das Buffet fertig anzurichten. Diese hatte sich natürlich auch schick gemacht. Man wusste ja nie wer kam, wenn Will und Ian Freunde einluden.

"Verstehe...", lachte er und schnappte sich ein Bier.

Chris stand bei Will, Ian und Ed und fragten sich was heute so alles passieren würde, da klopfte es plötzlich an der Tür. Eindeutig zu früh für Gäste. Schnell machte Chris auf.

"Ethan?" Überrascht sah er den Mann an. "Was machst du denn hier? Komm doch rein."

"Hey Leute. Sorry wir wollten nicht die Party crashen aber dir zumindest alles Gute wünschen", grinste er und May kam hinter ihm zu Vorschein. Schnell ging sie zu Louis und umarmte ihn.

"Alles liebe zum Geburtstag und als Geschenk hat Ethan gute Neuigkeiten", grinste sie.

"Danke May...", lächelte er und sah dann fragend zu Ethan.

"Gute Neuigkeiten? Was denn?"

Auch alle anderen sahen zu ihm. Was würde jetzt wohl kommen?

"Happy Birthday Louis, ihr dürft bei uns im Studio aufnehmen", verkündete Ethan dann groß und May stellte sich strahlend daneben.

Louis wollte gerade zum Dank ansetzten, da starrte er Ethan nur sprachlos an. Auch die anderen Bastards schwiegen eine Sekunde beinahe geschockt ehe sie allesamt auf einmal ausfilppten.

"Oh Gott!? Ehrlich!!", rief Maria.

"Krasser Scheiß. Yes Man!!!", streckte Ed die Faust in die Luft.

"Wow... Das is ja genial...", grinste Chris und sah zu Will. Das würde ihrem Traum deutlichen Aufschwung geben.

"Oh my..Shit danke Ethan!!!!", fiel Will ihm fast um den Hals. Aber auch alle anderen setzten sofort zu einer Gruppenumarmung an.

"Bestes Geschenk ever!!!!", jubelte Louis und die beiden Erwachsenen freuten sich mit.

Ethan erwiderte lachend die Umarmung, ebenso wie May.

"Ich wollte damit nicht länger warten. Mein Chef hat mir die Erlaubnis vorhin zugemailt...", erklärte er als sie die Umarmung lösten. "Ihr solltet es gleich erfahren... Ihr könntet nächste Woche direkt anfangen."

"Awesome dude! Echt mega Danke!", sagte Will nochmal. Nun war definitiv die Stimmung für Party in der Wohnung.

"Gut dann wollen wir die jungen Leute jetzt aber nicht mehr stören, hab eine schöne Party Leute und immer schön Kondome benutzen", rief May noch und zog Ethan dann wieder Richtung Tür.

Die Jungs und Maria lachten und schnappten sich alle eine Flasche um anzustoßen.

Als die Sonne schließlich unterging kamen auch die Gäste und die Wohnung wurde voller. Ein sehr bunt durchgemischter Haufen, absolut passend für die Bastards. Schnell ging auch Musik an und bald hatte jeder Alkohol in den Händen.

Louis wurde überhäuft mit Geschenken und Gratulationen. Alle waren bester Laune. Besser ging es gerade gar nicht.

Natürlich dauerte es da nicht lange das er auch mit einem hübschen Mädchen ins gespräch kam. Unauffällig machten Ian und Will dabei grinsend einen Fist Bump. Charlie wuselte um alle rum und schenkte die Bowle aus oder mixte auch mal Cocktails, wenn die Leute Lust hatten. Ed hatte es sich auf der Cuch gemütlich gemacht und sprach hier und da auch mal mit den Leuten.

Chris hing Will an der Ferse und klammerte sich an seiner Bierflasche fest. Hier waren dann doch ziemlich viele Leute und von denen kannte er nicht mal die Hälfte.

"Chris niemand wird dich hier auffressen", grinste Will ihn irgendwann an.

"Das sind alles coole Leute aus der Uni, die meisten kenn ich auch, der Rest sind dann wohl Freunde von denen. Und zum Beispiel ehm Tara, die sich mit Louis unterhält und auf dich ich gewettet habe, oder Luke da drüben mit seinen zwei Kumpels. Die wissen sogar schon von dir", deutete Will auf die Leute.

"Tara?... Soso.. sagt mal was genau habt ihr mit ihr zu tun? Und wieso denn eigentlich gewettet? Was führt ihr zwei im Schilde", sah er von Ian und Will und zurück. Und wer genau ist dieser Luke? Wieso wussten diese beiden denn von ihm?

"Also Tara und Luke stuieren das gleiche wie wir und deswegen hocken wir in der Uni öfter mal mit ihnen zusammen. Aber auch mit Jessica dahinten und Miles daneben. Und na ja ich hab gewettet das Louis eher auf Tara steht und mit ihr anbändeln wird, Ian denkt aber das mehr Jessica was nach seinem Geschmack ist, aber so wies aussieht gewinn ich", grinste Will zu Ian, der erwiderte.

"Noch ist der Abend jung, Will. Alles ist noch drin", nickte Ian siegessicher.

Chris verdrehte die Augen.

"Also ehrlich Jungs... Eure Tat in allen Ehren, aber meint ihr nicht das Louis wenn die Zeit gekommen ist alleine jemanden finden würde?"

"Natürlich kriegt er das alleine hin, aber wir sind seine Kumpels", zuckte Will mit den Schultern.

"Wir wollen nur das Beste für ihn. Und wer weiß vielleicht läuft das heute auch nur auf ein bisschen Spaß raus. Ist auch nichts verkehrt daran...na ja bisschen Druck abzulassen. Ich spiel danach immer hundert mal besser Gitarre und niemand kann das so gut wie Charlie", verdrehte Ian beinah genussvoll die Augen.

"Apropos wo ist eigentlich der Flummi hin?"

Chris seufzte geschlagen. Dagegen konnte er wohl nichts sagen.

"Gute Frage... eben hat er noch alle mit Getränken versorgt...", ließ auch er seinen Blick über die Menge schweifen.

"Hallöchen ihr drei...", kam Charlie dann zwischen den Leuten hervor. "Na? Amüsiert ihr euch schön?", grinste er breit und gab Ian einen fetten Kuss. Man merkte das er schon einiges getrunken hatte.

Ian erwiederte den natürlich gerne und schlang seine Arme um ihn.

"Wenn ich dich küsse muss ich heute Abend nichts mehr trinken", grinste Ian.

"Hihi so viel wars nicht. Aber hört mal eins der Mädels hat eben sogar Flachendrehen vorgeschlagen, wäre doch eigentlich witzig, oder? Aber nicht mit so Kinderkacke sondern mit Knutschen oder so nicht", kicherte Charlie immer wieder.

"Flaschendrehen?.... Ich weiß nicht....", murmelte Chris und erinnerte sich an das letzte Mal als er das gespielt hatte. Danach hatte er sich dank Toma ziemlich scheiße gefühlt...

"Das heben wir uns vielleicht für Zuhause aus hm?", meinte Ian nur und stupste mit seiner Zunge dann an Charies Lippen. Will sah sich dann an und wettet innerlich mit sich selbst schon mal in welchem Zimmer es die zwei hier treiben würden, wenn das so weiter ging.

Sofort ging Charlie kichernd darauf ein.

"Wie wäre es mit jetzt sofort?"

"Uh Charlie du verführst mich wirklich, deswegen hast du auch diese knallengen Pants an", wurde Ians Lachen immer dunkler.

"Babe, nur deswegen hab ich sie doch an", säuselte er zurück. "Ich will dich eigentlich immer rum bekommen."

"God in Heaven genau deswegen liebe ich dich so", stöhnte Ian beinah drückte Charlie an die nächste Wand und schon waren beide wieder nur mit fummeln und knutschen beschäftigt. Will zog Chris unauffällig von denen weg und rein ins Getümmel.

"Du meine Güte", lachte Chris. "Die beiden bekommen aber auch gar nicht genug von einander...." Dann schmiegte er sich an Will und tanzte mit ihm.

"Und das war praktisch schon seit der ersten Sekunde so. Aber na ja so einen hab ich ja jetzt auch", küsste Will grinsend Chris Ohr und legte dann seine Arme um seine Hüfte.

Daraufhin lachte der Jüngere weiter und schmiegte sich noch mehr an Will.

Sie tanzten noch weiter eng, bis die Musik wieder schneller wurde und auch die anderen hinzukamen. Charlie und Ian tauchten irgendwann auch wieder auf und Louis hatte sich zum tanzen erstmal für Tara entschieden. Grinsend sah Will zu Ian, der nur die Augen verdrehte. Je mehr Alkohol floss, desto lockerer und feucht fröhlicher wurde es. Sogar Eddy kam etwas später dazu und Maria knutschte schon mit einem anderen Girl rum. Ian zog natürlich auch irgendwann sein Oberteil aus und weil alle eh schon so viel getrunken hatten, fiel das aber nicht mehr auf. Erst in den frühen Morgenstunden verzogen sich die meisten müde in verschiedene Zimmer oder schliefen sogar auf dem Boden ein. Es war wie immer eine schöne feuchtfröhliche Party gewesen, wie man es von den Bastards gewöhnt war.

Ein großer Schritt hin zum Erfolg

"Das ist der Wahnsinn, oder Charlie!!", schrie Chris diesem wegen des Lärmes um sie herum ins Ohr.

"Ja! Wir haben schon fast alles verkauft!!", schrie dieser zurück und grinste breit.

Letzte Woche waren Charlie, Maria und er fertig geworden mit den ganzen Fanartikeln. Sie waren sogar in einem Shop gewesen, der ihnen ein paar T-shirts bedruckt hatte. Alles ging weg wie warme Semmeln.

Die Bastards spielten gerade ihren zweitletzten Song auf der Bühne und die Leute gingen wie verrückt darauf ab.

Charlie und Chris verkauften alleine und kamen kaum der Anfrage hinterher.

Heute fühlte sich Will wirklich wie ein Superstar und nicht nur er auch die anderen Bastards sprühten nur so vor Energie und Leidenschaft. Und das alles lag an den zahlreichen Fans. Es waren so viele da, der Gig war Ruckzuck ausverkauft gewesen! Immer wieder sah er in die Menge, in die er am liebsten springen würde. Stagediving musste er unbedingt mal ausprobieren. Aber das hier bewies ihm schon eins, sie waren auf dem besten Weg wirklich groß zu werden. Nach dem letzten Akkord jubelte ihnen die Menge nur so zu.

"Danke East London! Ihr seid wirklich großartig! Wir lieben euch Leute und danken jedem fürs kommen! Gute Nacht!", rief Will nochmal ins Mikro und alles applaudierte weiter, viele riefen sogar Zugabe, auch wenn das nicht ging. Doch auch die Bastards lachten und bejubelten sich fröhlich, als sie sich im Backstagebereich abklaschten.

Charlie sprang Ian sofort an und küsste ihn. Auch Chris ließ sich nicht lumpen und eilte zu Will um diesen stürmisch zu umarmen und ebenfalls zu küssen.

"Ist das nicht geil? Ihr ward super und Charlie und ich haben fast alles verkauft!!"

Beide Rocker erwiderten natürlich sofort und Ian ließ den Kuss auch noch etwas andauern.

"Echt?! Das ist super! Wie viel habt ihr eingenommen? Bei der Menge brauchen wir bald vielleicht neue Boxen, außerdem können wir damit und mit dem Geld vom Gig vielleicht endlich ein Tonstudio zum aufnehmen bezahlen!", strahlte Will.

"Es kommen ein paar Hundert Pfund zusammen. Genau gezählt haben wir nicht, aber es war der Wahnsinn! Wir sind kaum hinterher gekommen!"

Jauchzend hob Will Chris hoch und wirbelte ihn herum.

"Heute kann echt nicht noch besser werden! Ihr seid die besten!", knutschte Will ihn nochmal ab.

"Das heißt jetzt aber noch mehr Arbeit. Da die Nachfrage so groß ist, müssen wir noch ein paar mehr Sachen machen...und du musst doch für deinen Abschluss lernen, oder Chris?", fragte Maria.

"Ja das stimmt.. Aber ich will euch trotzdem helfen. Es geht doch gerade so bergauf!!"

"Ja aber vergiss nicht das für dich deine Prüfungen jetzt im Vordergrund stehen sollten. Danach ist auch noch genug Zeit uns zu helfen", lächelte Will ihn an. Er wollte nicht das Chris sich später ärgerte, weil er nicht so gut abgeschnitten hatte wie gewollt oder gar nicht durchkam. Doch das konnte sich der Ältere nicht vorstellen. Allerdings war er hier in London Chris Vormund und hatte auch seinen Eltern versprochen ihn zu unterstützen und daran würde er sich halten.

"Ja ich versteh euch schon... Aber ich werde beides schaffen, keine Sorge!"

"Gut dann ist das geklärt, jetzt lasst uns lieber diesen Erfolg feiern bevor wir spätestens morgen alle wieder hart arbeiten müssen", ging nun Louis dazwischen und schließlich stimmten dem alle zu. Doch diesmal könnten sie wohl nicht so einfach an die Bar und sich was bestellen, da war die Gefahr groß, dass die Fans auf sie zukamen und sie belagerten.

So gingen sie einfach zu Maria und feierten im Proberaum. Chris zog sich für kurze Zeit zurück und zählte das Geld und übergab es dann Maria.

"Hier! Stolze 350 Pfund!", grinste er sie breit an.

"Wow! Dann haben wir heute wirklich ordentlich was verdient", lachte sie und gab Chris ein Bier.

"Danke das du uns so hilfst obwohl du noch anderes zu tun hast", lächelte sie ehrlich.

Er nahm es an und winkte mit der freien Hand ab.

"Ach was.. Ihr seit meine Familie, da hilft man doch gerne."

"Ach Chris", zog sie ihn in eine feste Umarmung.

"Was würden wir nur ohne dich machen", schmunzelte sie und wuschelte dann lachend durch seine Haare.

"Die Frage geb ich gerne zurück", drückte er sie an sich. Maria war wie eine Schwester für ihn.

"Ja ich weiß ohne mich wärt ihr eh aufgeschmissen", lachte sie erneut und knuddelte Chris dann nochmal.

"Hey hey Maria du willst mir doch nicht etwa den Freund ausspannen", kam Will dann witzelnd auf sie zu.

"Haha... sehr witzig, auch wenn Chris unglaublich süß ist...", küsste sie ihn auf die Wange und ließ dann von ihm ab. "Du kannst ihn aber gerne wieder haben... Ich.. hab da etwas anderes im Auge", zwinkerte sie dann.

Will legte seine Arme um Chris und nickte wissend.

"Ja das hab ich auf Louis Party letztens deutlich gesehen. Sie ist ne hübsche", streckte er ihr frech die Zunge raus. Natürlich wünschte Will Maria das es endlich auch bei ihr klappte, aber ein bisschen necken gehört dazu.

"So Jungs!!", rief sie dann in die kleine Menge. "Lasst uns noch mal anstoßen!!"

Sofort kamen die Jungs alle zusammen.

"Auf uns! Heute haben die Bastards wieder einen großen Schritt hin zum Erfolg im Musikgeschäft geschafft. Wir alle gemeinsam", meinte Will.

"Cheers, auf uns!", stießen dann alle fröhlich lachend an und feierten den Abend noch feucht fröhlich.
 

"Du Will... Diese Woche komm ich nicht mit zum proben. Ich muss jetzt unbedingt lernen...", kam er zu seinem Freund als dieser sich bereits zur Tür begeben hatte um loszufahren. "Sag allen auf jeden Fall einen schönen Gruß..."

Will drehte sich im Türrahmen um und lächelte verständnisvoll. Es war nun fast April und in etwas mehr als einem Monat hatte Chris sein Prüfungswoche. Vier Fächer, die er bestehen musste und noch eine zusätzliche mündliche Prüfung um in beiden Ländern das anerkannte Abi zu bekommen.

"Ich weiß doch, Chris. Sei jetzt einfach mal egoistisch und konzentrier dich nur aufs lernen. Deine Träume sind schließlich genauso wichtig wie meine. Und wenn du was brauchst, ruf einfach an", ging Will nochmal zu ihm und gab ihm einen Kuss.

"Lern fleißig und wir sehen uns in ein paar Stunden", verabschiedete er sich schließlich und ging aus der Tür.

"Ja ist gut..", lächelte er. "Bis später..."

Er sah ihm noch kurz nach, ehe er die Tür schloss und sich ans lernen machte.

Will dachte weiter an Chris, als er zur Probe fuhr und Bescheid sagte das sein Freund heute lernen musste. Charlie war natürlich auch etwas traurig, verstand es aber. Sie alle hatten doch schon in dieser Situation gesteckt. So musste sich dieser allein mit Maria an die Fanartikel machen, während die Band übte. Bald waren mehr Gigs und sie warteten ja auch immer noch auf Ethans Antwort zu der Frage, ob sie die Tonstudios des Senders benutzen dürften und wie teuer das sein würde. Will war konzentriert bei der Probe, trotzdem dachte er in den freien Sekunden stets an Chris.

So vergingen nun mehrere Tage. In der Zeit hatten die beiden nicht immer Zeit für einander, doch zumindest für das Wochenende hatte sich Will vorgenommen ein paar schöne Stunden mit Chris zu verbringen. Der musste ja auch mal ein bisschen Pause machen.

Samstag morgen zauberte Will so ein schönes Frühstück und überraschte Chris damit.

"Wow.. Womit hab ich das denn verdient?", trat der Jüngere noch gähnend in die Küche, da es dort bereits schön nach Kaffee roch. Doch als er sah was alles auf dem Tisch stand, fragte er sich wann Will bereits aufgestanden war. Er lächelte und küsste Will. "Also? Hab ich irgendwas verpasst?"

Ja Will hatte sich wirklich Mühe mit dem Brunch gegeben, aber das durfte auch mal sein. Allerdings war er immer noch müde und gähnte mit Chris, da er für Samstag viel zu früh aufgestanden war. So er widerte er den Kuss und brachte den letzten Pfannkuchen zum Tisch.

"Na ja du lernst im Moment so viel und ich dachte ich tu dir damit mal was gutes. Außerdem hatten wir in der letzten Woche kaum Zeit für uns, deswegen wollte ich uns so einen schönen Morgen machen", lächelte Will ihn an.

"Super gute Idee, Tiger..", lächelte er ihn an und setzte sich dann.

"Du weißt doch ich hab nur gute Ideen, Angel", streckte der Ältere die Zunge raus und setzte sich dann zu Chris an den Tisch.

"Und wer weiß wie ich dich heute sonst noch verwöhne", zwinkerte Will.

"Oho. Ich glaub so langsam ich sollte öfter lernen, damit wir uns nicht immer auf der Pelle hängen", meinte er frech.

Will hob eine Braue und legte seinen Kopf dann grinsend auf seine Hand.

"Ach solltest du? Zu Schade dabei hatte ich noch so viele Ideen für heute, aber wenn du lieber lernen willst"..., zuckte er dann gleichgültig mit den Schultern und trank seinen Kaffee.

"Haha. Du weißt genau das ich nicht heute meine... Sondern irgendwann in der Zukunft..."

"Mhm...also bist du doch daran interessiert, das ich dich heute ein bisschen verwöhne"?", wackelte Will mit den Brauen und sprach das letzte Wort eindeutig zweideutig aus.

"Na klar", grinste Chris. "Ich will dir ja nicht den Spaß verderben."

"Ach vielen Dank doch ich glaube dir wird es auch ziemlich gut gefallen", beugte sich der Rocker weiter vor und zog Chris Kinn weiter zu ihm.

"Oh da hab ich gar keinen Zweifel", flüsterte er und verschloss ihrer beider Lippen.

Dabei zog Will einfach Chris Stuhl vom Tisch und näher zu sich heran, bis er seinen Freund auf seinen Schoss heben konnte. Das hier war grade wichtiger als Frühstück. Sofort schmiegte der sich an ihn und legte seine Arme um Wills Nacken.

Oh ja. Das war wirklich ein sehr leckeres Frühstück.

Will ließ seine Hände direkt unter Chris Shirt wandern. Er wollte unbedingt mehr von ihm spüren. Außerdem war dessen Haut sowieso viel zu verführerisch um nicht mal anzufassen.

"Nh~"

Chris stöhnte angetan in den Kuss und knabberte an Wills Lippe. Für mehr war er gerade sowas von zu haben. Und nicht nur er. Auch in Will hatte sich in dieser Woche schon etwas angestaut, das diesem nun sehr schnell sehr heiß wurde. Er musst einfach mehr von Chris schmecken und verließ so seine Lippen um über seinen Hals zu lecken und an ihm zu knabbern.

"Will~"

Chris zog ihm sein Shirt hoch und riss es ihm beinahe über den Kopf. Dann ließ er seine Hände über Wills Rücken streichen und genoss dessen Knabbern an seinem Hals.

"Mmmh~ heute bist du ja ein ganz wildes Kätzchen", schmunzelte Will und zog nun auch Chris aus um dann an seinem Schlüsselbein und Brust zu knabbern.

"Grr..", zeigte er ihm seine Krallen und kratzte leicht an seinem Rücken hoch. "Und dein Kätzchen will verwöhnt werden", schnurrte er ihm dann ins Ohr.

"Oh verdammt~", stöhnte diesmal Will bei dem Kratzen. Das mochte er doch sehr, wie Chris es machte.

"Kannst du haben", hob er ihn dann hoch und trug ihn Richtung Zimmer.

"Oder doch gleich hier auf dem Boden?"

"Hier~", wisperte er und küsste ihn wilder.

Nun knurrte Will. Er ließ sie beide runter auf den Teppichboden, wo er gleich über ihm war und Chris die Hose auszog nur um dann mehr über dessen Körper zu streichen.

"Oh ja...~ so ist gut...", drückte Chris seinen Kopf auf den Teppich.

"Willst es heut wohl wilder, was Kätzchen", biss Will ihm nun in eine der Brustwarzen und zwirbelte diese leicht.

"Ja..", stöhnte er leicht auf und strich über Wills Haut. Da wo er eben hin kam. Das war diesem sehr Recht, denn auch Will konnte es kaum noch abwarten ihn endlich wieder richtig zu spüren. So verpasst er Chris noch weitere zarte Bisse, während der ihm über die Haut kratzte. Schnell flogen die letzten Kleidungsstücke weg. Allerdings sprang Will noch einmal kurz auf und holte das Gel aus dem Schlafzimmer. Nur noch eine Frage kam ihm nun in den Sinn als seine Zunge Chris Eichel umkreiste und seine Finger bereits sein Loch genüsslich verwöhnten.

"Na Kätzchen... willst dus von hinten oder vorne?"

Was für eine Aussicht~

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Auf ins Studio

Sonntag Morgen bereiteten sie gemeinsam ihr Frühstück zu. Dabei berührten sie sich immer wieder. Chris strahlte über beide Ohren und hatte das Gefühl er würde niemals genug von Will bekommen.

"Du... wollen wir nach dem Frühstück etwas raus gehen und frische Luft schnappen?" Sie waren seit gestern ja nur hier in der Wohnung gewesen und wer wusste schon was hinter der nächsten Ecke lauerte.

"Hm klingt nach einer guten Idee", grinste Will und gab Chris einen kleinen Kuss bevor er noch alles auf den Tisch stellte. Der gestrige Tag war der Hammer gewesen, allerdings sollten sie heute wohl doch mal rausgehen und die Sonne genießen. Als sie grade alles auf dem Tisch hatten, klingelte Wills Handy.

"Hallo?"

"Hey Will. Ich hoffe ich störe dich so früh am Morgen nicht...", erklang Ethans Stimme gut gelaunt.

"Hey Ethan. Nee alles gut. Chris und ich machen nur grade Frühstück. Was gibst? Ist was mit May?", fragte er sofort.

"Hey cool. Nein nein. Ihr gehts wunderbar...", lachte er leicht. "Also ich hab Neuigkeiten. Sitzt du?"

"Puh erschreck mich nicht so", lachte Will leicht.

"Ehm ja jetzt schon...wieso?"

"Sehr schön. Na ja ich sags dann mal grade heraus, oder?"

"Ethan was ist los jetzt...oh warte...ist es was ich denke was es ist?!", sprang Will gleich auf und brachte den Tisch zum wackeln.

Chris hielt ihn erschrocken fest und sah Will verwirrt an. Was war los?

"Tja mein Lieber. Was denkst du denn das es ist?"

"Also...ehm Aufnahmestudio...also wir dürfen es benutzen und unser Demoband aufnehmen?!"

"Richtig gedacht, mein Freund...", lachte Ethan.

"OH YEAH!!!!!", sang Will fröhlich und hüpfte durch den Raum.

Chris begann zu lachen. Was war nur los?

"Chris wir können aufnehmen! Richtig im Studio!!!!", sprang Will auf ihn zu und begann ihn abzuknutschen.

"Was!?" Ziemlich überrascht riss er die Augen auf und grinste. Nur zu gerne erwiderte er den Kuss. Was für Neuigkeiten!!

"Oh Danke Ethan! Danke Danke Danke!!!!", rief Will ihm ins Handy und drehte sich fröhlich mit Chris rum.

"Ruf schnell Maria an! Die gibt dir Termine und auch das Geld und....oh verdammt wir nehmen auf!!!"

"Alles klar. Mach ich..", lachte Ethan und legte auf.

"Ich kanns gar nicht glauben. Hat er das gerade wirklich gesagt!?", sah Chris zu Will hoch.

Das Ethan aufgelegt hatte bekam Will in seiner Euphorie kaum mit. Er sprang mit Chris einfach weiter durch den Raum.

"Yes he did!!", strahlte der Rocker weiter.

"Nein, Ihr habt es?"

Chris konnte es gar nicht fassen. Es ging wirklich steil Berg auf.

Wieder nickte Will nur mega Happy bevor er dann wieder Chris abknutschte. Grade könnte er die ganze Wlt küssen. Endlich! Endlich kamen sie voran!
 

Auch die anderen Bastards kamen aus dem Freuen nicht mehr raus. So umarmten sie sich alle stürmisch als sie am Mittwoch darauf alle beim Sender eintrafen um das erste mal im Studio zu stehen und aufzunehmen.

"Gott ich bin total nervös!!", klammerte sich Charlie an Chris Arm.

"Wieso denn du, Hohlbrine? Du bist doch nicht mal im Studio drin...", verdrehte Maria amüsiert den Kopf.

"Hey! Ist doch egal... Ich freue mich eben so für uns!", streckte er ihr die Zunge raus.

"Du hast ja recht. Bereit Jungs?", sah sie die anderen an.

Sie nickten und hibbelten nervös rum. Maria sah nochmals auf den Plan, den Ethan ihr gemailt hatte und ging voran. Sie mussten in den 2 Stock. Dort schienen die Räumlichkeiten fürs Aufnehmen zu sein.

"Ah Guten Morgen... Ihr müsst die Bastards sein...", kam ihnen dort ein großer blonder Mann entgegen. "Ich bin Steffen... Ich werd heute mit euch die Bude rocken...", lächelte er sie alle freundlich an. "Ach und... das mit den Bastards war nicht als Beleidigung gemeint, ja? Ich mein, ihr heißt so, also...?" Er zuckte mit den Schultern. Sie verstanden das doch oder?

"Kein Stress", wank Ed ab.

"Genau wir haben uns den Namen ausgesucht, also kann man uns auch ruhig so ansprechen", stimmte Will zu. Natürlich war auch er von der freudigen Nervosität befangen, wie alle anderen auch. Heute würde sie einen großen und wichtigen Schritt machen. Immer wieder drehte er sich grinsend zu Chris um. Er und Charlie schienen ja langsam echt ein dynamisches Duo zu werden.

"Cool. Alles klar... dann kommt mal mit und breitet eure Sachen aus. Wenn ihr irgendwas brauchen solltet sagt bescheid...", meinte Steffen und ging voran in das Studio. Alle nickten und folgten ihm. Im Studio angekommen staunten alle Bastards wie Sechsjährige an Weihnachten. Alles musste angeguckt und angefasst werden.

Chris hielt sich mehr im Hintergrund. Er hatte sich sogar heute etwas zum lernen mitgebracht. Viel tun außer zuhören würde er hier immerhin nicht können. Also wollte er selbst weiter lernen. Sofern Charlie es zu lassen würde.

Doch Charlie war auf seiner Seite. Er hatte selbst sein Zeichenzeug und paar Uni-Sachen dabei.

"Wir können ja nicht alle Rockstars werden", zwinkerte er Chris zu. Die richteten sich währenddessen schon mal ein.

"Stimmt wohl", lachte er und machte es sich in den Sesseln, die auch dort standen bequem.

"Ok Jungs, sobald ihr soweit seid und alle Mikros in Position sind, sagt ihr Bescheid und ich starte die Aufnahme", rief Steffen durch ein Mikro in den schalldichten Raum. Die Jungs waren jetzt nur noch durch die Glasscheibe zu sehen. Maria und Steffen saßen auf der anderen Seite an den Reglern.

Kurz darauf ging es los und Musik schallte durch den Raum.

Die Jungs gaben sich wirklich Mühe, waren aber auch etwas nervös, weshalb es kurz danach zu zweiten Aufnahmen kam. Maria schaute stolz wie eine Mutter und schickte May schnell ein Bild davon.

Diese schrieb sofort zurück, wie stolz sie doch war und das sie Ethan einen Bussy geben sollte.

Maria zeigte das ganze lautlos Chris und Charlie die natürlich grinsten. Es wurde ein anstrengender Tag. 5 ihrer eigenen Songs wurden aufgenommen, doch das ganze dauerte mehrere Stunden. Zwischendurch machten sie immer wieder Pausen und hörten sich selbst an. Will war voll konzentriert. Er wusste was sie hiermit erreichen konnten und dafür wollte er alles gaben. So bekam Chris heute nur wenig Aufmerksamkeit. Auch Ian konnte nicht wirklich bei Charlie sein, was dieser jedoch hinnahm und später wieder an neuen Fan-Sachen arbeitete.

"Leute ich geh mal in die Cafeteria.. ich brauch mal Ruhe für das hier...", stand Chris auf und klopfte auf seine Unterlagen. Jetzt lernte er ein paar Formeln und das konnte er einfach nicht während hier so ein Lärm um ihn war.

"Sagt ihr Will bescheid?"

"Oh klar?" Charlie sah auf. "Soll ich mitkommen?"

."Nein nein, schon ok. Mach du hier weiter.. Ich brauch wie gesagt gerade einfach mal Ruhe um auch meinen Kopf frei zu bekommen... Mir schwirrt da gerade alles ein bisschen rum."

"Ach Chris, kein Problem..", sah Maria ihn an und nickte. "Geh du mal, wir sagen deinem Liebsten Bescheid, wo er dich dann nachher findet..."

"Alles klar. Danke." Er hob die Hand und verschwand in die Cafeteria, um dort in Ruhe zu lernen.

Erst gegen halb Sechs waren sie dann endlich fertig, aber noch nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis. So wurde vereinbart, dass sie in den nächsten Tagen noch ein paar mal wieder kommen würden. Steffen rief ihnen noch zu das das Normal wäre und sowas nicht über Nacht entstand.

"Hey Maria, wo ist Chris?", kam Will schließlich mit seinem Gitarrenkoffer auf sie zu.

"Der wollte unten in der Cafeteria büffeln. Ist jetzt auch schon in seiner Abschlussphase. Man wie schnell die Zeit vergeht", seufzte sie lächelnd.

"Wir gehen schon mal!", verabschiedeten sich Ian und Charlie, der förmlich an seinem Freund klammerte. Will grinste ihnen nach und lief dann nach unten.

"Wir treffen uns am Wagen!", rief er Maria noch zu.

Chris war so vertieft in seinen Gedanken, dass er nichts um sich herum mitbekam. Gerade fragte er sich ob er die Bewerbungen für eine Ausbildung jetzt schon oder erst nach dem bestehen der Prüfung abschicken sollte. Natürlich war er theoretisch im allgemeinen viel zu spät dran, aber er wollte einfach erst sicher sein, dass er bestanden hatte und sich dann erst bewerben. Das Gute war, dass er wusste das in Deutschland Pflegekräfte Händeringend gesucht wurden und daher selbst seine späte Bewerbung wohl dankbar angenommen werden würde. Doch trotz allem war er sich unsicher. Er seufzte und kratzte sich am Kopf.

Als Will ihn von weitem sah, war sein Blick ein wenig stolz. Er beobachtete Chris noch einen Moment ehe er nach ihm Pfiff.

"Hey Kleiner wenn du hier nicht übernachten willst, sollten wir jetzt los. Du kannst Zuhause noch ein bisschen büffeln, während ich Abendessen mache", schmunzelte der Ältere.

Überrascht sah Chris auf und entdeckte dann Will.

"Hey..", lächelte er und stand auf. "Ihr seit fertig? Wie viel Uhr haben wir denn?" Natürlich wollte er hier nicht übernachten. Schnell packte er seine Sachen zusammen und eilte zu Will. Er gab ihm einen Kuss.

"Und? Erfolgreich gewesen?"

"Wir haben kurz nach halb sechs und ja es war ganz gut. Aber wir brauchen noch ein paar mehr Aufnahmen", gab er ihm dem Kuss zurück und legte einen Arm um Chris.

"Scheint als würden die nächsten Tage...oder vielleicht Wochen für uns beide anstrengend werden, Kleiner", seufzte Will und ging mit ihm zum Ausgang wo die anderen schon warteten.

"Scheint mir auch so... Aber es ist ja irgendwie ok. Da ich ja jetzt so viel lernen muss, bin ich eh keine große Hilfe...", schmiegte er sich an seinen Freund. "Was wirst du denn heute feines zu Essen zaubern?"

"Oh erwarte nichts großartiges von mir. Es werden wahrscheinlich Nudeln mit Pesto. War auch für mich ziemlich anstrengend. Aber wir schaffen die nächsten Wochen schon. Du bist wegen deiner Schule hier und ich möchte das du dich auch nur darauf konzentrierst, ja? Prüfungen und Lernen", sah er ernst aber lächelnd zu Chris. Zusammen stiegen sie in den Wagen und Maria lieferte sie bei sich ab. Will wollte nicht das Chris sich wegen ihm seine Zukunft verbaute, er hatte eigene Träume, dass wusste der Rocker und er wollte ihm ebenso helfen diese zu erreichen.

Unschöne Nacht

Die Zeit verflog unfassbar schnell. Doch Chris, der nun in einer Woche seine Prüfungen hatte und Will, der mit seiner Band beinahe jeden Tag im Aufnahmestudio war, bekamen das kaum mit. Auch ihre Zeit für einander litt deutlich darunter, da Will fast jeden Tag sehr spät nach Hause kam. Chris schlief zu dieser Zeit meist schon, da er vom lernen zu erschöpft war um zu warten.

So war es auch dieses mal, doch irgendwas weckte Chris und müde trottete er in den Flur und sah Will gerade die Tür rein kommen.

"Oh... Hey... du bist wieder da", stellte er fest und rieb sich gähnend die Augen. Mit einem kurzem Blick auf die Uhr stellte er fest das es bereits Zwei Uhr war. Er war sich sicher das Steffen nicht so lange im Sender geblieben war, daher fragte er Will.

"Wart ihr noch irgendwo anders? Es ist ja schon mitten in der Nacht..."

Fahrig zog Will sich die Sachen aus.

"Good Recording...celebrate after...", brachte er raus. Sie waren nachdem es heute so gut gelaufen war noch in zwei Bars trinken und feiern gegangen, dabei hatte Will ziemlich die Zeit aus den Augen verloren. Nun stand er nur noch in seiner Boxer da und stapfte müde an Chris vorbei Richtung Schlafzimmer.

"Aha..." Chris beobachtete ihn dabei wie er sich auszog. "Du solltest besser noch duschen... Du stinkst...", drehte er sich mit ihm. So würde er nicht neben Will schlafen. Im vollen Dust von Alkohol und Rauch.

"Honey...I'm tired...", nuschelte Will nur unwillig und ging weiter zu seinem Schlafzimmer. Er wollte wirklich nur noch ins Bett.

"Ich mein es ernst, Will. So schlaf ich nicht neben dir...", sprach er nun seine Gedanken von eben aus.

Die Stirn an den Türrahmen stützend, seufzte Will.

"Chris komm schon. Heute war anstrengend. Ich bin müde und hab ordentlich was drin...wenn ich mich jetzt dusche...fall ich sicher voll hin und brech mirs Genick", moserte Will weiter und schwankte immer wieder dabei.

"Oh jetzt übertreib mal nicht. Du hättest ja nicht so tief ins Glas schauen müssen...", ging er auf ihn zu und dann an ihm vorbei. "Aber gut... Leg dich halt hin...", stellte er sich mit verschränkten Armen neben das Bett.

"Oh komm jetzt hör auf zu meckern. Wir wollten eben bisschen feiern. Ich wollt dich ja einladen, dachte aber das wär nich gut, weil du noch lernen musst", ging Will dann langsam auf Chris zu und schielte wieder zum Bett.

"Können wir jetzt nicht einfach schlafen gehen?"

Chris schnaubte. "Ich meckere nicht. Ich stelle nur fest und toll du hast nachgedacht, kam ja in letzter Zeit nicht so oft vor was mich betrifft..." Er schnappte sich sein Bettzeug. "Ich sagte ja, leg dich hin. Ich schlaf drüben...", meinte er endgültig und stapfte an Will vorbei in sein kleines Räumchen und machte es sich dort nach langer Zeit wieder bequem.

"Oh Chris komm schon", seufzte Will genervt und sah ihm nach.

"Du weißt das das nicht fair ist! Du musstest lernen und ich hab dich gelassen. Ich hab dir extra Ruhe und Raum dafür gegeben und die Zeit eben selber auch genutzt. Sorry das ich zu unser beider Vorteil denke!", rief er nun doch lauter durch die kleine Wohnung bevor er sich die Schläfen massierte und sich in sein leeres Bett fallen ließ.

Chris presste bei Wills Worten die Zähne zusammen und eigentlich wollte er es dabei belassen, konnte es aber nicht.

"Oh jetzt tu nicht so als wärst du der große Samariter der alles opfert. Selbst wenn ich nicht lernen müsste, hättest du keine Zeit, außer für deine Musik!", gab er ebenso laut zurück.

"Das ist nicht wahr! Wir haben im Moment viel zu tun, dass ist richtig und ja ich hätte so oder so weniger Zeit für dich gehabt, aber gar keine wäre gelogen", rief nun wieder Will.

"Pah...", murmelte Chris. "Red dir das nur ein..." Er drehte sich auf die Seite und versuchte zu schlafen. Doch nun war er hell wach.

Als es dann so still blieb, fand Will das auch scheiße. Poltern stand er wieder von seinem Bett auf und kam rüber.

"Du weißt ganz genau, wie gern ich mit dir Zeit verbringe, aber du weißt auch wie wichtig mir unsere Träume sind. Ich bin so kurz davor es schaffen zu können und du so kurz davor deine Prüfungen zu schreiben. Also ja. Da war ich so egoistisch und hab gedacht, das es besser wäre, wenn wir uns zur Zeit mehr darauf konzentrieren würden", rechtfertigte Will sich und lehnte dann seine Stirn an die verschlossene Tür. Chris schwieg. Will hatte nicht unrecht. Er wusste nur nicht was er dazu sagen sollte.

"Aber das heißt nicht, dass ich dich nicht vermisse. Ich schau nach jeder Aufnahme durch das Glas zu deinem leeren Stuhl, weil ich wissen will was du davon hältst", sagte er etwas ruhiger und versuchte sich dann wieder von der Tür abzustoßen und zurück zu gehen.

Doch Chris riss die Tür auf. Diese Worte hatten ihn berührt. So zog er Will in sein Zimmer zum Bett und drückte ihn darauf. Still kuschelte er sich dann an seinen stinkenden Tiger und schloss die Augen.

Der fiel fast auf den Boden und auch danach drehte es sich ganz schön für ihn.

"Boah das warn bisschen schnell...", legte er sich eine Hand auf die Augen und blickte dann kurz zu Chris. einige Sekunden blieb es still.

"...Müffel ich echt so schlimm?"

Chris wollte eigentlich wirklich schlafen, aber bei Wills Frage begann er mit einem Mal so sehr zu lachen, dass es unmöglich war.

"Ja... tust du, aber is jetzt egal... Klappe zu und schlafen..", robbte er näher zu ihm und küsste ihn leicht. "Schlaf gut."

"Sorry...machs morgen wieder gut...", drehte Will sich leicht und nahm Chris so noch mehr in den Arm.

"Sleep tight", nuschelte er noch in einen Kuss auf die Stirn und war dann schließlich in Sekunden eingeschlafen.

Chris grinste leicht und sah Will dann beim Schlafen zu. Sein Freund war wohl wirklich fix und fertig. Irgendwann schlief er dann auch wieder ein. Traumlos, aber gut.

Will schlief lange durch. Es war zwar noch mitten in der Woche, aber heute hatten sie mal frei und das nutzte er aus. Chris hatte offiziell auch schon seit einigen Wochen keine Schule mehr, um sich aufs Lernen zu konzentrieren. Somit stand einem gemeinsamen Ausschlafen eigentlich nichts im Weg.

Dennoch war der Jüngere früher wach und machte sich nach einer ausgiebigen Dusche, da er durch Will das Gefühl hatte zu stinken, Frühstück.

Der erste Kaffee stand natürlich auch schon bereit für Will, sofern der irgendwann aus den Federn kommen würde.

Der jedoch schnarchte fröhlich vor sich hin. Nur langsam fiel ihm auf das etwas neben ihm fehlte, so richtig Bock aufzustehen hatte er aber auch nicht, also döste er schön weiter.

Chris nutze die Ruhe und lernte dann einfach etwas weiter. Er sollte jede freie Minuten nutzen.

Irgendwann wurde Will dann doch durch seine Blase unerbittlich aus dem Schlaf gerissen. Gähnend und noch immer irgendwie im Halbschlaf stand er auf und schlurfte ins Bad. Nach seiner Erleichterung merkte auch er den Geruch und stieg in die Dusche.

Als Chris das Wasser plätschern hörte, räumte er seine Sachen weg und nippte wartend an seinem Kaffee.

Nach der Dusche und dem Zähneputzen fühlt Will sich schon viel besser, wenn auch immer noch leicht gerädert. Der Alkohol steckt ihm schließlich immer noch in den Knochen. So band er sich ein Handtuch um und kam noch leicht tropfend aus dem Bad in die Küche.

"Morgen Chris...Is Kaffee fertig?", küsst er ihn auf die Wange.

"Klar is er das", hob zum Zeichen seine eigene Tasse hoch. "Essen wäre auch soweit, wenn du was willst?"

"Oh du bist echt mein Engel", schlang er seine Arme um ihn und küsste Chris Hals.

"Sorry wegen gestern...im Moment haben wir beide einfach viel zu tun. Aber heute hab ich definitiv ein paar Stunden für dich...oder willst du doch lieber lernen?", stand er schließlich wieder auf und holte sich erst mal einen Kaffee.

"Nein. Wir können gerne was zusammen machen. Ist auch mal eine nette Abwechslung... Ich glaub, heute bekomm ich nicht mehr viel in meinen Kopf rein." Das Küssen nahm er zu gerne hin.

"Sehr gut...aber heute Nachmittag muss ich trotzdem nochmal kurz weg...trotzdem wird die meiste Zeit dir gehören", küsste Will ihn nochmal. Er war froh, das die Zickereien von gestern schon wieder Geschichte waren...Nur leider waren das in letzter Zeit nicht die Ersten. Sie beide waren einfach extrem angespannt, weil für beide viel auf dem Spiel stand. So hoffte der Rocker einfach, dass sobald diese Phase überwunden wäre, es auch bei ihnen wieder Bergauf gehen würde.

Erholung muss auch mal sein

Es war einfach unfassbar. Maria fühlte sich wie ein kleines Mädchen. Sie atmete nochmals durch und öffnete die Klappe zum Briefkasten. Dann nahm sie sich einen der Umschläge, die Charlie hielt und schob ihn in den roten Kasten.

"Das is verdammt aufregend oder?", grinste Charlie wie ein Honigkuchenpferd.

"Oh ja... Willst du auch mal?"

"Klar!", antwortete er wie aus der Pistole geschossen. Er nahm sich ebenfalls einen und schob ihn hinterher.

"Die Jungs haben verdammt gute Arbeit geleistet...", meinte Maria stolz und warf nun die anderen drei Umschläge ein.

"Aber hallo...", stimmte Charlie zu.

"Wir haben 5 Taps. Dementsprechend 5 Labels, die sie sich anhören. Was meinst du wie viele zurück kommen?", sah sie ihn fragend an. Sie hatte sehr viel im Internet recherchieren, um raus zu finden welchen Labels sie etwas schicken konnte und bei welchen sie es sich sparen konnte.

"Boah..", zuckte Charlie mit den Schultern. "Das is ne echt gute Frage.... Ich hoffe ja alle... Aber... wir werden uns wohl überraschen lassen müssen..."

"Du hast wohl recht...", seufzte sie und schüttelte den Kopf. "Na ja egal... Jetzt lass uns an Chris denken. Der hat ja heute seinen letzten Prüfungstag. Dann hast du deinen Lieblingskumpel heute endlich wieder für dich und kannst wieder schweinische Sachen mit ihm besprechen", kicherte sie.

"Also wirklich Maria. Chris und ich reden nicht NUR über schweinische Sachen", streckte Charlie ihr die Zunge raus.

"Ja ja." Maria lachte weiter und hakte sich bei ihm ein. "Jetzt komm. Die anderen sind bestimmt schon bei der Schule um Chris abzufangen..."

Die Band hatte für heute mal einen generellen Ruhetag angesagt. Alle hatten in den letzten Wochen schwer geschuftet und hatten definitiv eine Pause verdient. Das galt für sie wie für Chris. 

Da der noch in der Schule saß, machten sie sich auf den weg dorthin, wo Will bereits stand.  Nur Ed war  schon in ihrem Bandraum und hatte Bier, Limo und Wasser her geschafft genauso wie drei Maxipizzen und Eis lag im Tiefkühler. Sie würden den Abend einfach ein bisschen zum rumalbern nutzen, dass war bitter nötig.

Am Schultor tigerte Will auf und ab und rauchte dabei. Es war so lange her, dass er durch diese Prozedur musste und trotzdem war er für Chris so nervös, als würde es um ihm gehen. Da kam Schließlich Maria mit den Anderen um die Ecke.

"Hey Will! Sind die etwa immer noch nicht fertig?" Es war noch so verdächtig ruhig hier. Maria umarmte den Älteren und wedelte dann mit der Hand vor ihm rum. "Mensch, hör jetzt mal auf zu qualmen... Du weißt doch, dass Chris das nicht so mag..."

Will erwiderte und verdrehte dann die Augen.

"Chris wird das verstehen... Oh man ich hab das Gefühl wir beide hocken wieder da drin", legte er einen Arm um seine beste Freundin.

"Wie haben wir das damals nur hingekriegt?"

"Berechtigte Frage...", nickte sie und schnippte ihm dann die Zigarette aus dem Mund.

"Ey Maria!", knurrte er sie böse an, da kam Leben in die Schule. Immer mehr Schüler verließen das Gebäude und natürlich hielten alle Ausschau nach Chris.

Maria streckte ihm die Zunge raus.

"Da! Da ist er!!", hüpfte Charlie aufgeregt auf und ab und ruckelte dadurch heftig an Ians Arm. Sein anderer Arm zeigte in die Menge. 

"Hä? Wo denn?", kniff Louis seine Augen zusammen.

"Mach langsam Charlie...", hielt der ihn als fest. "Du kommst schon noch dran."

Chris bemerkte die fünf natürlich sofort und kam mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihnen. "Hey Leute? Was macht ihr denn alle hier?"

Kaum das er bei ihnen war umarmte und küsste Will Chris erst mal erleichtert.

"Also ich glaube Will hat vor sich wie immer an dich ran zu machen, Charlie hat extrem großen Rede bedarf und der Rest von uns will dich einfach entführen", meinte Maria grinsend.

"Oh ok...", lachte Chris in Wills Umarmung und lächelte alle an. "Cool. Dann auf gehts. Je schneller ich hier weg bin umso besser."

"Meine Rede aber vorher...Ian lass ihn los, er darf jetzt auch mal", lachte Will leicht. Da ließ Ian Charlie los, der Chris förmlich ansprang und fest umarmte.

"Oh my god!!! Ich hab dich soooooo vermisst, wie gehts dir, wie läufts bei euch, hast du die Technik ausprobiert die ich empfohlen habe? Und das Peeling fürs Gesicht? Gott du siehst furchtbar aus! Wir sollten ein Spa Wochenende machen! Und wahrscheinlich hattet ihr zwei nicht mal genug Sex! Wurdest du da auch so vernachlässigt?!" Charlies Mundwerk war kaum zu halten.

"Äh... Nein ich... woah Charlie... Zu viele Fragen auf einmal...", lachte er, erwiderte aber die feste Umarmung. "Aber... ich hab dich auch vermisst..."

Ian verdrehte nur die Augen. Charlie wäre auch nur einen Tag später sicherlich geplatzt.

Darüber freute sich Charlie natürlich erst Recht und gab ihm noch ein Küsschen.

"Ok genug geschmust. Eddy wartete mit dem Essen. Wir gönnen uns heute nämlich alle unsere wohlverdiente Pause", scheuchte Maria alle in den Wagen und sie fuhren los."

Gut gelaunt kamen sie im Proberaum an und begrüßten Eddy. 

"Endlich seid ihr da. Der Geruch der Pizzen hat mich fast gekillt, weil ich auf euch warten wollte. Jetzt lasst uns aber sofort reinhauen!!"

Das ließen sich niemand zweimal sagen. Sofort stürzten sich die Bastards auf das Essen und die Getränke. Charlie natürlich gleich neben Chris.

"Hast du dir das Demoband der Jungs schon anhören können?"

Dieser schüttelte mit dem Kopf. "Nein. Vor lauter Lernen kam ich zu nichts...."

"Musst du unbedingt noch machen! Sie hören sich echt super an!", nickte Charlie wild.

"Aber immerhin können wir jetzt alle wieder ein bisschen entspannen", seufzte Louis.

"Richtig... Und das wird auch Zeit...", lächelte Chris und sah zu Will. Vielleicht hatten sie ja dann auch wieder etwas mehr Zeit füreinander. Sie waren ganz schön auf der Strecke geblieben.

Will nickte zustimmen und zwinkerte dann zu Chris, bevor er sein Ohr küsste.

"Heute Nacht wird dann ganz besonders entspannt", versprach er ihm.

"Mh... Ich hoffe das Versprechen kann erfüllt werden.."; lächelte er kokett zurück.

"Definitiv. Ich kann nicht mehr. Ich brauch dich wieder...", knabberte er nun leicht an seinem Ohr. Chris erschauderte. Ihm ging es ja nicht anders. Das ein oder andere Mal hatte er schon fast das Gefühl gehabt zu platzen.

"Ich würds schon hier auf dem Klo tun...aber die Wände sind zu dünn", schmunzelte der Rocker und küsste Chris dann nochmal kurz.

"Nehmt euch ein Zimmer!", rief Maria dann zu ihnen rüber. Alle lachten darauf nur.

Chris kicherte und winkte nur ab. Nein. Wenn sie jetzt wieder miteinander schlafen würden, dann wollte er das auch schön in ihrem Bett machen.

"Boah ey ihr werdet ja noch besser als wir im öffentlichen rummachen", grinste Charlie die zwei an.

"Ach red doch nicht. Gegen dich komm ich niemals an."

"Hihi hör auf ich werd noch rot", giggelte Charlie leicht bei dem Kompliment für ihn. Alle lachten und genossen die Entspannung. Nach der Pizzen lagen alle irgendwo verteilt faul in der Gegend rum.

"Hey wollen wir noch was spielen?", fragte dann Maria in die Runde.

"Was denn?", fragten Ian und Will gleichzeitig.

"Flaschendrehen oder ich hab noch nie? Oder habt ihr Jungs ne bessere Idee?"

Chris seufzte leicht. Wieso immer nur Flaschendrehen? Er hielt seine Meinung zurück und wartete ob jemand was anderes vorschlagen würde.

"Wir könnten auch Karten spielen?", meinte Louis.

"Hm...hab ich aber keine hier und auf großartig bewegen, hab ich keine Lust", stöhnte Maria. Die Anderen stöhnten mit.

"Ja dann nur faul rum liegen und Musik genießen?", meinte Chris.

"Ist erst mal auch ein guter Plan", stimmte Will ihm zu. Maria nickte, holte eine Fernbedienungen und machte ihre Stereoanlage an.

"Hey Maria wie läufts eigentlich mit dem Mädel, dass du letztens kennengelernt hast?", fragte dann Charlie.

"Hmm nicht schlecht. Haben bald unser drittes Date." Anerkennende Pfiffe gingen durch den Raum und das einzige Mädchen der Runde wurde rot.

"Das hört sich echt gut an. Ich wünsch dir weiterhin viel Glück"; lächelte Chris sie an.

"Danke", grinste sie ein bisschen verknallt.

"Sag mal Chris kamst du eigentlich dazu das Waffelrezept auszuprobieren, dass ich dir geschickt hatte? Und warst du jetzt eigentlich mal in dem Sexshop, wo ich dir gezeigt hatte? Kamst du in den letzten Wochen überhaupt aus der Wohnung?", räkelte sich Charlie auf Ian.

"Nein nicht wirklich...", schüttelte der den Kopf. "Muss ich jetzt alles mal nachholen..."

"Oh dann haben wir ja viel nachzuholen", lachte Charlie.

"Wir zwei aber auch~", raunte Ian ihm zu und sein Freund bekam eine Gänsehaut.

"Jetzt nehmt ihr euch ein Zimmer", lachte Chris und schmiegte sich an Will.

"Am besten nehmt ihr alle vier eins. Das ist ja hier wie am Set eines Pornos", verdrehte Louis die Augen, worauf Maria und Eddy ziemlich lachen mussten. Chris wurde daraufhin leicht rot. "Quatsch..." So was würde er niemals tun.

"Kannst du knicken, ich teile nicht", grinste Will nur.

"Nichts was wir nicht privat schon getan hätten", zuckte Ian mit den Schultern, worauf Charlie etwas rot wurde.

"Außerdem bist du ja nur neidisch Louis...", streckte Chris ihm dann mutig die Zunge raus.

"Wieso? Seit mir an meinem Geburtstag ein paar hübsche Mädchen vorgestellt wurde, bin ich auch nicht untätig...", grinste der Drummer diesmal und es gab anerkennende Pfiffe.

"Ach was? Du auch?", lachte Maria. "Oho.. Dann sind wir doch eigentlich alle mal unter Dach und Fach, oder?"

"Uuuuh und das so kurz vor dem Durchbruch. Wir werden viele Fans, vor allem die weiblichen enttäuschen glaub ich", lachte Ian auf.

"Was denn? Machst du dir etwa sorgen um die??", sah Charlie ihn ganz genau an.

"Na ja Fans kaufen CDs, Konzertkarten und Fanzeug und von diesem Geld wollen wir ja schließlich leben. Aber glaub mir, keiner von denen kommt auch nur annähernd, an mein persönliches Groupie ran", gab er ihm einfach so einen Klaps auf den Hintern und streckte Charlie die Zunge raus.

"Hey!" Sofort wieder beruhigt lehnte er sich wieder an Ian. "Ich würde dich auch nicht hergeben, egal wer da kommt" Ian legte seine Arme um ihn und ein gemeinschaftliches Awwwwww kam von den restlichen Bastards, bevor die beiden ein paar Kissen abbekamen.

"Von so viel Zucker kriegen wir bei euch alle noch Karies!", rief Will.

Sowohl Ian als auch Charlie lachten herzhaft und begannen zu knutschen. Viele Pfiffe ertönten.

"Wenn wir euch filmen, könnten wir das auch an weibliche Fans schicken. Das würde doch alle Shipper wahnsinnig machen", lachte Maria.

Charlie schlug nach ihr, während des Kusses, traf sie aber um Längen nicht.

Will malte währenddessen nur kleine Kreise auf Chris Hüfte und konzentrierte sich bei diesem ganzen Spektakel mehr auf seinen Freund.

Dieser sah zu ihm und brummte leicht. "Ich mag es wenn du das tust..."

"Deswegen tue ich es", zwinkerte Will ihm zu. Daraufhin grinste der Jüngere breit.

"Charlie! Ian! Jetzt seit wenigstens ein wenig dezenter oder muss ich euch in zwei verschiedene Ecken des Zimmers stellen?!", kam Maria nun mit ihrer strengen Mama-Stimme.

"Ja Mama...", ertönte es aus einem Mund und sie mussten sich ein Grinsen unterdrücken.

Brav setzte sich Charlie so wieder neben seinen Freund und legte nur seine Beine über dessen Schoss. Sonst hätte den anderen im Raum auffallen können, das Ian sich von der heißen Knutscherei noch nicht ganz erholt hatte.

"Hey wie wäre es wenn wir uns gegenseitig unsere peinlichsten Erlebnisse erzählen?", schlug Charlie vor und grinste in die Runde.

"Ich glaub, die kennen wir alle eh schon. Außer natürlich die von unserem Küken", grinste Louis und schon lagen alle Augen auf Chris.

"Äh... Küken?" Jetzt ging es aber los."Mir... ist noch nie was mega peinliches passiert..."

"Na ja weil du eben der neuste in unserer Truppe bist", zuckte Louis mit den Achseln. Doch bei seiner Aussage, sah ihn erneut alle auch Will so an, als ob sie ihm kein Wort glauben.

"Ach komm...allein schon beim Sex gibs doch tausend peinliche Dinge, die passieren können. Zu früh kommen ist da nur der Klassiker", lachte Charlie.

"Äh nein... also ich..." Chris spürte das sein Hals rot wurde und räusperte sich leicht.

"Aha du versteckst wirklich was. Aber gut damit es dir besser geht, erzählen wir ein bisschen aus dem Schlafzimmer", lachte Charlie und fing auch gleich an.

"Als ich noch nicht mit Ian zusammen war, wollte ich mal sturzbetrunken für einen Kerl einen Striptease machen. Dabei kam ich nicht aus meiner engen Hose und bin voll hingefallen, wobei ich mir die Nase gebrochen habe. So ins Krankenhaus zu kommen ist nicht schön", lachte er.

Chris klappte der Mund auf. "Dein Ernst!?" Charlie nickte glucksend.

"Ach das ist noch gar nichts. Das zweite und letzte Mal das ich mit einem Kerl geschlafen habe, ist sein Kondom in mir stecken geblieben. Komm so mal ins Krankenhaus, weil dein üblicher Frauenarzt zu hat. Das ist peinlich", lachte Maria.

"Uh... Das is echt nich so geil...", verzog Chris etwas angewidert das Gesicht. Das stellte er sich ziemlich  dumm vor...

"Ich glaub, das peinlichste was ich je hatte, war beim Sex...ein fahren zu lassen", kratzte sich Louis verschämt am Kopf, als alle lachten.

"Als ich Charles noch nicht hatte, hatte ich mal ne wilde Nacht mit einem Kerl, aber die ganze Nacht den falschen Namen geschrien, weswegen ich ordentlich eine gescheuert bekam", berichtete Ian.

"Oh je..." Chris lächelte schief. Das waren ja wirklich mal unangenehme Sachen.

"Bin eingeschlafen als sie oben war", war Ed leises Kommentar und dann sahen alle zu Chris und Will.

"Und jetzt seid ihr dran!", forderte Charlie.

"Ein... eingeschlafen??? Aber wie...?", sah Chris Ed fassungslos an.

"Ich war scheiß müde an dem Tag...einmal hatten wir schon...sie wollte unbedingt noch mal und ich war auch geil...aber auch scheiß müde...bin kurz vor Schluss wieder aufgewacht...", zuckte Ed mit den Schultern.

"Wow ich..." sprachlos schüttelte Chris den Kopf. Das hatte er wirklich noch nie gehört.

"Ja ja Ed ist unser Wunder. Aaaaaaaaalso Chris", beugte sich Charlie neugierig zu ihm.

Sofort wich er leicht zurück. Charlie war aber auch neugierig.

"Ähm... Also... Einmal... da... da waren wir zwei so betrunken und hatten kein Gleitgel da da haben wir... einfach Öl genommen..." 

"Buuuh! Das ist doch nicht peinlich, dass machen Ian und ich ständig", empörte sich Charlie fast.

"Erzähl ihnen eher von meinem peinlichen ersten Versuch eines Blowjobs", flüsterte Will ihnen zu.

"Dann mach du Will!", forderte Maria. Der drehte sich daraufhin fast grinsend zu Maria.

"Ich hatte zu viele Erlebnisse. Ich hab bei einem Mädchen von hinten schon das falsche Loch getroffen, woraufhin ich angekeift wurde. Bei einem Dreier war ich so betrunken, das ich auch immer die Namen verwechselt habe und es damit gerechtfertigt habe, dass mir egal ist wer wer ist und ich bloß ficken will...womit der Dreier auch schon um war. Aber das peinlichste war wohl als ich dich Maria, von hinten nicht erkannt habe und dich mega angemacht habe, dass meine Hand sogar für einen Moment in deiner Hose war, bevor du dich ziemlich verständnislos und belustigt umgedreht hast."

Während Maria lauthals zu lachen anfing, da sie sich nur zu gut erinnerte, zog Chris leicht den Kopf ein. Nicht nur das ihm noch nie was peinliches bei Sex passiert war, einfach weil er bisher nur mit zwei anderen geschlafen hatte, ok mit Toma nicht wirklich, aber es war zu mehr gekommen als nur geknutsche, sondern auch das Will eben so eine aktive Vergangenheit hatte und sich nun mit ihm zufrieden gab.

"Keine Sorge", flüsterte Will Chris dann zu.

"Sei froh das du solche Erlebnisse nie hattes. Ist nicht schön, außerdem gab es zwischen uns sicher auch schon peinliche Momente...nur nicht beim Sex und darüber bin ich ziemlich froh", küsste er Chris Ohr. Dieser lächelte leicht und nickte. Ja das stimmte wohl.

So begannen die Bastards noch weiter Bier zu trinken, später auch Eis zu essen und sich ihre verrücktesten Geschichten zu erzählen oder auch Sachen, die sie von anderen Leute gehört hatten. Insgesamt machten sie das bis tief in die Nacht und es war genau das, was sie seit langem mal wieder brauchten. Gute Stimmung und die dadurch entstandene Entspannung. Und als die Paare sich schließlich nach Hause begaben, wurden auch da die sehnsüchtig erwarteten Aufmerksamkeiten ausgetauscht.

Der Countdown läuft

Da die stressigen Prüfungen nun endlich hinter ihm lagen konnte Chris deutlich mehr entspannen. Nun hatte er auch wieder sehr viel mehr Zeit um den Bastards bei ihren Proben zuhören zu können und auch Zeit mit Will zu verbringen. Was jedoch von den ständigen treffen mit Steffen und ihren weiteren Aufnahmen ziemlich gestört wurde. Wie Charlie es schaffte, die genaue Mitte zu finden. Genug Zeit zum lernen aber auch genug Zeit mit Ian zu verbringen. Mit einem seufzen ließ er sich auf das Sofa fallen und schnappte sich die Fernbedienung. Zeit war ja so ein tolles Wort, aber sie war bei ihm und Will nur theoretisch da. Will war nämlich wie auch die letzten Tage mit den Bastards im Studio und feilten an ihren Songs. Er hatte jetzt einfach keine große Lust mehr bei diesen schönen Wetter was Tagsüber war, dort in diesem stickigem Studio zu hocken und nur zuhören  zu können. Wirklich reden mit jemandem tat er nicht. Charlie war nicht so oft da und Steffen voll mit seiner Arbeit beschäftigt. Anstatt zum Fernseher zu schauen ließ Chris seinen Kopf nach hinten fallen. Er hatte mit Will wieder gestritten und das ging ihm an die Nieren. Er wollte das nicht, aber er wollte auch nicht die letzten Wochen, die ihm hier blieben jeden verdammten Abend alleine hier verbringen. Oder gar alleine schlafen. Denn Wills nächtliche Züge mit den Anderen waren nicht weniger geworden. Gelangweilt schaltete er immer wieder durchs Fernsehprogramm, ehe er zu müde war zum warten. So erhob er sich, machte den TV wieder aus und verschwand in seinem Zimmer. Trotz seiner Müdigkeit fiel es ihm schwer einzuschlafen. Er fragte sich wo Will war und was er dort trieb? Und wieso er ihm nicht einmal eine SMS schreiben konnte, ob er überhaupt nochmal vorhatte nach Hause zu kommen. So hatte er sich die letzten Wochen hier in England nämlich nicht vorgestellt.

Auch Will wünschte oft das er mehr Zeit für Chris hätte. Doch grade war ihre Karriere so wichtig. Die nächtlichen Treffen mit den Radioleuten. Zwischenzeitlich stellte ihnen der Chef auch so manch einen wichtigeren Menschen vor. Kontakte knüpfen war in dieser Branche das Ah und Oh. Und natürlich machte das ganze auch viel Spaß, sodass Will immer wieder die Zeit und dadurch auch Chris vergaß.

In dieser Nacht kam er also wie in so vielen vorher müde und erschöpft durch die Tür. Heute hatte er mal nicht so viel getrunken und noch auf dem Heimweg ein Pfefferminz eingeworfen. Kaputt stapfte er ins Schlafzimmer und versuchte sich so leise es geht auszuziehen um Chris nicht zu wecken. Da er das Licht nicht angeschaltet hatte, sah er natürlich nicht das Chris überhaupt nicht im Bett lag und fiel dann schlagskaputt einfach auf die Laken.

Chris drehte sich in seinem Bett in der gleichen Sekunde um und schlief weiter. 

Als er am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich unfassbar schlecht. Eine der schrecklichsten Nächte die er die letzten Wochen gehabt hatte. Er schlurfte ins Bad, machte sich dort fertig und machte sich dann Frühstück. Erst da sah er, dass Will auch da war, die Schlafzimmertür stand offen und er hatte sie gestern im Verlauf des Tages geschlossen. Seufzend nahm er sich eine Tasse Kaffee und setzte sich zu seinem Toast und frühstückte.

Äußerst schwerfällig drückte sich auch Will etwas später aus seinem Bett und kam gähnend in Boxershorts in die Küche.

"Morgen...wo warst du eigentlich die Nacht?", fragte er noch im Halbschlaf und machte sich auch einen Kaffee.

"Im Bett, wo sonst?", gab er zurück und aß fertig um zu spülen.

"Echt?...Konnte dich gar nicht spüren die Nacht...", kratzte er sich am Kopf und setzte sich.

Chris drehte seinen Kopf zu ihm und seufzte erneut.

"Ich war ja auch in meinem."

"Oh...aber meins ist doch viel  größer und bequemer?", drehte er sich nun zu Chris. Es war ein stiller Morgen zwischen beiden wie meistens. Will wusste das das nicht gut war, aber es zu ändern wurde von mal zu mal schwieriger, da er nun mehr Arbeit gepaart mit seinem eigenen Uniabschluss im Kopf hatte. Rocker oder nicht den wollte Will schon am Ende dieses Jahres haben.

"Mag sein... Aber wenn man alleine darin liegt, bringt einem das auch nichts..." 

Chris trocknete sich die Hände ab und zog sich seine Jacke an.

"Ich geh dann...", nahm er sich seinen Schlüssel und ging zur Tür.

"Warte mal. Wohin denn?", sah er zu Chris rüber. Warum haute der denn plötzlich ab?

"Ich bin verabredet. Wieso?", drehte er sich noch mal zu Will um.

"Nichts ich...hab einfach einen schönen Tag. Ich hoffe dein Anzug ist bereit für deinen großen Tag. Ist ja bald", lächelte Will ihm zu. Es kam ihm nicht fair vor Chris auf zuhalten, wenn er selber nicht wusste, ob er heute Zeit für ihn hätte.

Chris sah Will lange an und nickte dann. 

"Danke..."

Dann war er verschwunden und machte sich auf den Weg zum Schneider. Dort hatte er sich mit May verabredet um das letzte Mal seinen Anzug anzuprobieren und dann mit zu nehmen.

Auf dem Weg dorthin wurde Chris von seinen Eltern angerufen.  Überrascht nahm er ab, doch kam er kaum zu Wort.

"Hey Mama....", doch wurde er sofort von ihr unterbrochen.

"Es tut mir so leid mein Liebling. Dein Vater und ich bekamen einfach nicht frei. Aber du hast ja zuhause dann auch nochmal eine Feier in der Schule, wo du auch dein deutsches Diplom kriegst und danach gehen wir dann schön Essen. Außerdem hast du ja Will und alle deine Freunde dort, die sicher schön mit dir feiern. Apropos wie geht es euch zwei eigentlich?", redete seine Mutter mit ihm.

"Ok... ähm..." Chris schwirrte gerade der Kopf. Sie kamen nicht zu seiner Abschlussfeier? Enttäuschung kam in ihm auf.

"Ja läuft halt ganz gut... Du Mama tut mir leid, aber ich treff mich jetzt mit May. Du weißt ja Wills Tante.... Wegen dem Anzug. Wir reden wenn ich wieder da bin, ok?" Vielleicht war es nun unfair das Gespräch kurz zu halten, doch da nun auch diese schlechten Neuigkeiten im Raum standen, hatte er einfach keine Lust mehr zu reden.

"Natürlich mein Liebling. Es tut uns allem wirklich leid. Wenn wir könnten wären wir auf jeden Fall gekommen, wirklich. Aber wie gesagt, sobald du wieder hier bist, werden wir definitiv auf deine zweite Feier gehen. Dein Vater, deine Schwester und ich lieben dich sehr. Grüß Will und die Anderen von uns. Bis bald Christopher", sagte seine Mutter noch mit sichtlich bedauernder Stimme.

"Ok, alles klar... Ich.. hab euch auch lieb...", murmelte er. "Bis bald..." 

Dann legte er auf und ging weiter. Seine Laune die ohnehin schon nicht gut war, sank weiter in den Keller. Großartig Lust hier zu bleiben, hatte er jetzt gar nicht mehr. 

May wartete bereits vor dem Laden. Ihr Bauch hatte schon deutlich zu gelegt. Nun konnten alle sehen, das sie schwanger war und zwischen ihr und Ethan lief es so gut wie am ersten Tag. Darüber freute er sich. Immerhin das war gut.

"Hey May...", drückte er sich an sie. "Danke das du das mit mir machst..."

Auch May drückte ihn fest.

"Aber natürlich Schätzchen für dich tu ich doch alles. Obwohl du heute nicht unbedingt aussiehst, als hättest du Lust zum shoppen", strich sie ihm sanft über die Wange.

"Na willst du Tante May nicht erzählen was los ist?

"Nein... eigentlich will ich das hier nur schnell hinter mich bringen...", lächelte er knapp. "Es bringt ja doch nichts..."

"Oh mein Hübscher...falls es um Will geht...ich weiß er ist gerade sehr abwesend, aber du kannst dir sicher sein, dass du ihm dennoch sehr wichtig bist und er dich liebt. Deswegen wird er auch zu deiner Feier kommen. Und deswegen machen wir dich jetzt schick dafür", grinste sie fröhlich und zog Chris dann in das Geschäft.

"Is gut..." Chris ließ sich mitziehen. Im Laden begrüßte sie der Besitzer und steckte Chris in seinen Anzug.

"Und May? Sitzt er?", drehte er sich vor einem Wandspiegel im Kreis.

"Ja perfekt. You look amazing! Hach es kommt mir vor, als würden wir dich für deine Hochzeit zurecht machen ", lacht sie auf und zupft dann nochmal alles zurecht.

"Mensch May!", wurde er etwas rot. "Sei nicht albern..."

"Das siehst super aus und ich versprech dir Freitag wird ein super toller Tag!"

"Danke May... ich hoffe das kleine Baby in dir sieht das nicht anders und lässt es dir gut gehen."

"Oh keine Sorge. Ich werde da sein...wir beide und heulen...so wie jetzt...vor Stolz", schniefte sie bereits. Ja momentan brauchte es für solche Reaktionen bei ihr nicht viel.

"Ach May...." Er ging zu ihr und umarmte sie. "Nicht weinen, May... Bitte."

"Alles gut...ich werd mich wieder einkriegen", atmete sie durch und erwiderte die Umarmung.

"So dann lass uns jetzt das ganze einpacken und noch ein Eis essen gehen", grinste sie fröhlich.

"Alles klar..", lächelte er leicht, bezahlte alles und folgte ihr mit der Tasche in der Hand nach draußen.

Beide machten sich noch einen schönen Tag. May wollte Chris aufheitern und von allem negativen Gedanken erst mal ablenken. Sie ahnte das es zwischen den Jungs grade nicht so gut lief, doch sie hoffte einfach das an Chris Feier alles wieder ins Lot kommen würde.
 

Chris stand extra früh auf und machte Frühstück. Will war gestern etwas früher nach Hause gekommen. Dennoch hatten beide alleine geschlafen. Wie die letzten drei Tage auch. Doch gerade heute wollte er Will bei sich haben. Immerhin hatten sie nur noch etwa zwei Wochen zusammen. Dann würde er zurück nach Deutschland fliegen und wer wusste schon, was dann auf ihn warten würde.

"Will? Bist du schon wach??", rief er in Richtung dessen Zimmers. Er stellte den Kaffee auf den Tisch und setzte sich hin. Er würde seinen Freund jetzt noch einmal daran erinnern, dass heute ja seine Abschlussfeier war und das er wollte das Will mitkam. Die anderen Bastards hatten ihm schon zugesagt, als er eine Rundmail an alle geschrieben hatte. Nur eben Will, so hatte er die Befürchtung, musste noch mal erinnert werden.

Will brauchte allerdings keine Erinnerung. Er wollte heute etwas wieder gut machen und hatte seinen eigenen Plan. Er hatte sich diesen Termin schon markiert seit Chris ihm das Datum das erste mal gesagt hatte. So kam er grinsend aus der Dusche und war sogar frisch rasiert, was die letzten Wochen etwas kurz kam.

"Ja doch guten Morgen", setzte er sich lächelnd zu Chris.

"Oh du warst ja sogar schon duschen....", stellte er fest, das hatte er vor lauter denken gar nicht gehört. "Morgen...", nickte er dann zurück. "Du... hast gut geschlafen??", versuchte er weiterhin Smaltalk.

"Es geht...mir hat ein warmer Körper und ein leises Schnarchen im Ohr gefehlt", lächelte Will ihn an. Er vermisste Chris wirklich an seiner Seite im Bett. So sehr hatte er sich schon an ihn gewöhnt.

"Haha... sehr lustig. Du bist der der schnarcht...", schmunzelte er. "Gut.. Dann bist du ja bestens gelaunt für heute Nachmittag, was?"

"Hm Nachmittag...was war da noch gleich", spielte Will den Ahnungslosen, konnte aber das Grinsen nicht verhindern.

"Du... weißt es doch noch, oder?", runzelte er die Stirn.

"Das du heute dein Abschlussurkunde bekommst, mit der du sogar hier in England studieren könntest? Das heute der Ehrentag von meinem Freund ist, wo ich mal nicht im Vordergrund stehe? Das wir heute mal deinen Erfolg feiern und nicht meinen?", lächelte Will ihn an und lehnte sich dann im Stuhl zurück.

"Nein also daran kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern", trank er grinsend seinen Kaffee.

Chris Grinsen schwankte von leicht verlegen zu belustig.

"Ah sehr gut... Dann hab ich ja alles richtig gemacht..."

Will schmunzelte nur und nahm sich dann auch einen Toast.

"Also schon aufgeregt, Kleiner? Hast du eigentlich einen Dresscode festgelegt? Wer weiß wie Charlie sonst aussehen wird."

"Dresscode? Äh nein... Ich hoffe mal er kommt eben normal angezogen und nicht so flippig..."

"Das sehen wir dann später, aber ich denke mal wir werden so oder so wie immer ein bisschen Aufsehen erregen", grinste Will.

"Ja stimmt wohl...", nickte er langsam. "Na ja was solls. Es soll ja eine Party sein."

"Na ja Party...das wird erstmal ne steife Veranstaltung mit reden und etwas Musik und schließlich mit Übergabe der Zeugnisse. Die Party kommt erst danach", erinnerte Will sich noch an seine Feier damals.

"Ja aber immerhin", verdrehte er die Augen. "Aber du musst dafür sorgen, das die Anderen bis dahin alle brav bleiben."

"Wir sind heute ganz sittsam versprochen. Aber ganz kommen wir auch nicht aus unserer Haut", zuckte der Ältere mit den Schultern und räumte dann die Tasse in die Spüle.

"Das verlange ich ja auch gar nicht..."

"Keine Sorge Chris, das wird alles schon. Heute stehst du mal auf der Bühne und ich geb dir den Goodluckkiss. Alles wird gut laufen", küsste er Chris auf den Kopf. Lächelnd sah er zu ihm auf. Das hörte sich gut an.

"Und danach lassen wirs richtig krachen. Alle zusammen und dann nur wir zwei. Wir genießen jede Sekunde, die wir miteinander haben."

"Ja, das fände ich toll...", lächelte er ihn an.

"Gut dann genießen wir jetzt noch den Tag. Schließlich haben wir ja noch ein paar Stunden tot zuschlagen. Also worauf hast du Lust. Ich mach heut alles was du willst", zwinkerte Will ihm zu.

"Dann würde ich gerne einfach nur bei dir sein..." Immerhin hatten sie die letzten Wochen nicht wirklich Zeit zu zweit gehabt.

"Also fangen wir mit kuscheln auf der Couch an oder sollen wir gleich wieder ins Bett?"

"Couch hört sich gut an...", stand er auf. "Willst du noch was essen? Sonst würde ich noch schnell aufräumen."

"Du gehst auf die Couch. Ich räum auf. Heute machst du mal keinen Finger krumm mein Lieber", nahm er Chris gleich das Geschirr ab und schnell noch den Abwasch während er ihn auf die Couch scheuchte.

"Oh ok..." Natürlich ließ er sich das nicht zweimal sagen. So verschwand er ins Wohnzimmer. Will war schnell fertig und schwang sich dann schnell zu Chris auf die Couch. Er war immer noch nur in einer Short aber das war ihm egal. So zog er ihn einfach halb auf sich.

"Na aufgeregt?"

"Ja ein bisschen...", kuschelte er sich an Will. "Aber das is wohl normal."

"Absolut selbst ich hab noch Lampenfieber. Aber wenn du da oben unsicher wirst, schaust du einfach zu mir runter und alles wird gut. Nach heute bist du den Arsch von Direx und den Arsch von Toma los samt seine komischen Freunde.Danach kannst du machen, was du willst und jeden Traum verwirklichen", streichelte Will ihn sanft.

Chris kicherte leicht.

"Ja das werd ich auch", nickte er. Nur eines hoffte er und zwar das er Will nicht los werden würde, wenn er zurückfliegen musste. Gerade war es zwischen ihnen so, als wäre nie etwas gewesen, doch sobald die Musik wieder rufen würde, würde Will bereit sein und zu ihr gehen.

"Gut dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Der Anzug steht dir sicher auch super. Meinen hab ich ewig nicht mehr getragen, aber das wird alles schon. Hast du danach Lust was besonderes zu machen. Wir haben glaub ich, nächste Woche mal keinen Auftritt, also hab ich viel Zeit für dich freigeschaufelt", kraulte er Chris Nacken.

"Mh~ Ja wir können gerne was zu zweit machen. Sofern die Anderen uns lassen...", genoss er die Berührung.

"Schaffen wir schon, wobei Charlie dich sicher auch mal noch für einen Tag beanspruchen wird und die Anderen auch und May...aber dazwischen sperren wir die einfach alle mal aus und kümmern uns nur um uns", grinste Will frech. Schließlich wollte er auch mal nochmal mehr Zweisamkeit mit Chris haben.

"Gute Idee. Einfach die aussperren oder uns irgendwo einsperren", nickte er zustimmend. Er hoffte sehr das sie die restliche Zeit wirklich gemeinsam verbringen konnten.

"Genau ich sperr dich einfach in mein Zimmer, fessel dich ans Bett und dann stört uns keiner mehr", lachte er laut auf und piekte Chris ein bisschen in die Seite.

"Ja genau...", lachte er amüsiert mit. "Du perverser..."

"Aber du bist der Freund des Perversen, was sagt das über dich aus", küsste Will seinen Hals.

"Tja... Das ich es mag das er ein Perverser ist?"

"Und das du es magst, was er mit dir anstellt", knabberte er nun auch leicht an Chris Hals. Tief sog er den Duft ein, den er solange vermisst hatte.

"Mh~" Chris bekam eine Gänsehaut. "Ja... das tue ich wirklich..."

"Sehr gut...dann wird dich dein perverser Freud jetzt noch etwas entspannen, bevor wir uns fertigmachen müssen", grinste Will noch und zog ihn dann auf sich. Er verwöhnte Chris noch ein bisschen mit Streicheleien, Küssen und Massagen. Die Zeit verflog und schließlich war es drei Uhr und sie mussten sich fertig machen. Der ganze Zirkus begann ja um fünf und sie wollten genug Puffer haben. Will machte sich im Bad nur etwas in die Haare, ansonsten ließ er alles weg und zog einen ganz normalen Anzug mit Krawatte und eine Uhr an.

Nach der Verwöhnzeit von Will, hatte Chris eigentlich noch weniger Lust noch mal weg zu gehen, doch es war dafür nun mal schon alles bereit.

So schlurfte er trotzdem eher lustlos nach Will ins Bad und machte sich fertig, ehe er sich in seinen Anzug schmiss.

"Und?", trat er dann zu Will und rückte seine Krawatte zurecht. "Wie sehe ich aus?"

Will drehte sich vom Spiegel zu seinem Freund und lächelte.

"Rattenscharf Kleiner", richtete er dessen Kragen.

"Und kann ich so neben dir stehen?", deutete er dann auf sich.

"Kannst du. Du siehst auch echt gut aus..."

"Gut dann lass uns schon los. Kommt immer besser dort zu früh aufzutauchen. Keine Sorge, die zwei Stunden halten wir aus und danach ist das alles nicht mehr wichtig", schnappte sich Will Schlüssel und Geldbeutel, ehe er Chris die Hand hin hielt.

"Ja ok...", atmete er durch und lächelte leicht zu Will auf. "Dann los."

Danke, das ihr da seid

Mit dem Motorrad kamen beide an dem großen Aulasaal der Schule an. Hier waren sie das letzte Mal als der Wettbewerb stattfand. Erinnerungen an seine eigene Feier fluteten Wills Gedanken, doch er schüttelte nur den Kopf. Heute sollte es nur um seinen Freund gehen. Mit dem Motorrad legten sie natürlich einen gewissen Auftritt hin, aber das war auch die Idee dahinter. Von weitem sahen sie dann schon die Bastards, die heute relativ dezent geblieben waren. Alle Männer trugen Hemden in verschiedenen Kombis. Ed trug schwarz mit weißer fliege, Louis nur Sakko und offener Kragen, Ian nur Weste und Krawatte und Charlie Fliege und Sakko. Maria trug ein dunkelblaues Cocktailkleid mit Rosen darauf.

"Da sind sie!", rief Charlie dann.

Chris lief ihnen entgegen und umarmte alle fest.

"Danke das ihr alle da seid!!", lächelte er breit und auch erleichtert.

"Das hätten wir um nichts in der Welt verpasst", grinste Maria.

"Ich hab auch extra für dich nicht übertrieben. Nur ein Hut und ich hab die Haarspitzen in deiner Lieblingsfarbe Grün, auf der Fliege ist etwas Silber und nur zwei lackierte Fingernägel pro Hand", versicherte ihm Charlie. Ja ganz konnte es keiner unterdrücken. 

Chris lachte daraufhin.

"Das sieht auch gut aus Charlie."

Nach ein paar Minuten trafen dann auch Ethan, May und Rosie ein. May hatte heute ein knallgelbes Kleid an mit Traumfänger Ohrringen. Darin kam ihr sechs Monate Babybauch gut zur Geltung. Will war ein wirklich stolzer Patenonkel gewesen, als er zum ersten Mal den Herzschlag und dann auch schon ein Bild des Kleinen gesehen hatte.

"Hallo May!!", umarmte er diese lange und begrüßte dann auch Ethan und Rosie. "Ich freue mich so das ihr alle da seid. Mann..." Plötzlich fing er an zu schniefen, Tränen traten ihm in die Augen.

"Sorry...", schlug er seine Hände vors Gesicht. Gott war das Peinlich. Doch das ging ihm gerade so nah.

"Aw nein nicht weinen, du musst heute lächeln!", strich May ihm über den Kopf.

"Wir sind heute alle für dich da und werden jubeln, wenn du dein Zeugnis in den Händen hältst. Jeder von uns hier ist mächtig stolz auf dich Chris", ergänzte Will und alle nickten sofort.

"Danke...", wischte der sich über die Augen. "Könnt ihr mich irgendwie ablenken? Ich bin total nervös..."

"Klar doch...du könntest schon deine Geschenke zum Abschluss aufmachen", grinste May und jeder nahm etwas kleines hervor, bis auf die Bastards.

"Wir haben zusammengelegt aber du kriegst es von Will", meinte Louis. Der hielt Chris dann eine kleine Schachtel hin.

"Geschenke... Aber Leute.. das muss doch nicht..." Dann lächelte er schief. "Bei wem soll ich anfangen?", sah er sie dann fragend an.

"Unseres ist nicht so besonders. Nur na ja ein bisschen Geld und eine Fotocollage wo uns auch Maria und die Jungs geholfen haben", lächelte May und hielt eine Papprolle in der Hand und Ethan einen Umschlag.

"Was heißt denn hier nichts besonderes?", nahm er es an und drückte die beiden nochmal.

"Danke sehr..."

"Gerne Sweetheart", erwiderte May und bekam selber wieder Tränen in die Augen. Will hielt ihm noch immer die Schmuckschachtel hin.

"Ist noch ein Anhänger für die Kette, die du an Weihnachten gekriegt hast."

"Danke Will..." Er nahm das Kästchen an und öffnete es.

Darin lag ein Medaillon aus echtem Silber. Auf der einen Seite waren die schwarzen Buchstaben NNB eingraviert auf der anderen Seite ein Notenschlüssel.

"Mach es auf", hauchte Will ihm zu. 

Chris sah kurz zu ihm auf und schluckte. Was da wohl drin war. Langsam öffnete er das Medaillon 

"Wow..."

Das Innere war nämlich eher sein Geschenk. Dort befand sich ein Foto von ihnen beiden,  wenn auch nur die Köpfe und auf der anderen Seite stand eingraviert: Forever the Music of our bonded souls. C& W.

"Will das... das ist wunderschön... Danke...", hauchte er das letzte Wort und umschlang Wills Nacken um ihn zu küssen.

Der erwiderte natürlich den Kuss grinsend.

"Ich weiß, ist etwas klischeehaft und vielleicht kitschig, aber ich weiß, das du ja ein bisschen kitschig und romantisch bist und sowas magst, also...na ja dachte ich eben du würdest es mögen."

Chris lachte auf. "Ja das bin ich wohl. Danke. ich find es echt wunderschön..."

"Gut...Congratulations Angel...", umarmte und küsste Will ihn nochmal.

Nun war Chris eindeutig besserer Laune, wie die letzten Tage zuvor. Er straffte seine Schultern und nickte. "Gut Leute...lasst uns rein gehen..."

In der Zeit in der sie nun hier gestanden hatten, waren auch viele Andere ankommen und bereits in den Saal gegangen.

So gingen nun auch sie in den Saal. Chris musste nach vorne zu seinen Klassenkameraden. Ed war allerdings nochmal kurz zum Auto gerannt, schließlich gab es noch eine Überraschung. Sie platzierten sich relativ weit vorne. Ed kam dann mit einem Stativ und einer Kamera an, die aufgebaut wurde. Natürlich sollte das ganze aufgenommen werden, aber nicht nur. Sie verbanden es zusätzlich noch mit Marias großem Tablet. In der Zeit hatten sich schließlich alle versammelt und gesetzt, das Zeichen für den Beginn erklang, der Direktor kam rein und hielt erst mal eine Rede.

Diese war zu lang und zu  langweilig, aber niemand hatte etwas anderes erwartet. Danach ging es sofort weiter und die Schulsprecherin hielt noch ihre Rede und dann begann man alle Schüler aufzurufen. Der Direktor hatte dabei längst Will und ihre Truppe gesichtet und sie argwöhnisch gemustert. Die hatten mit dem Tablet schließlich eine Verbindung zu Chris Eltern aufgebaut, die nun auf dem Bildschirm zu sehen waren und das geschehen quasi durch die Kamera sahen. Will grüßte sie kurz und hielt das Tablet dann so hoch es ging. Dann war es soweit.

"Christopher Müller", wurde er aufgerufen. Sofort standen die Bastards auf und jubelten und klatschten so laut es ging. May fing sofort an zu weinen und Rosie schoss so viele Bilder wie nur gingen. Will wollte das Chris sah, dass seine Eltern und Schwester auch da waren und es live sahen. Alle riefen Chris Namen, natürlich auch seine Familie, das die Menge sie dabei komisch ansah war ihnen egal.

Als er aufgerufen wurde, setzte sein Herz einen Schlag aus. Er stand auf und ging nach vorne. Untermauert wurde das nur von dem Gejubel der Bastards und den Anderen.

Chris nahm die Urkunde an und sah dann in die Menge. Als er zu Will sah, runzelte er die Stirn denn er dachte er hätte sich versehen. Doch als er erneut hinsah entdeckte er das Tablet in Wills Händen und seine Familie darauf.

"Oh Gott...", flüsterte er und verließ die Bühne. Schnell rannte er zu Will.

"Ihr seit unfassbar!!", sah er die Band an und nahm dann das Tablet in die Hände.

"Mama... Papa... Nadine... Ihr seid ja doch da...", freute er sich riesig, wieder mit Tränen in den Augen. 

"Ich freue mich so!!!"

"Oh mein Großer! Wir sind so stolz auf dich, dass du es geschafft hast! Du sahst toll aus", schluchzte auch seine Mutter mit. Sie gab ihm ganz viele Luftküsse.

"Gut gemacht Junge! Wir lieben dich und konnten es einfach nicht verpassen. Da kam deinem Freund auf diese tolle Idee und er hat uns angerufen", lächelte sein Vater ihn an.

"Bin stolz auf dich kleiner Bruder, auch weil du dir scheinbar einen ziemlich coolen Typen geangelt hast", grinste Nadine.

"Halt doch bitte dein Diplom mal vor die Kamera", bat ihn dann wieder seine Mutter. Die anderen warteten geduldig und gaben Chris erst mal den Moment mit seinen Eltern.

Chris grinste breit und tat es.

"Da seht ihr! Ist das nicht cool!", meinte er stolz auf sich. "Bald seht ihr es ja in echt und wir könnten es einrahmen", scherzte Chris etwas.

"Es ist großartig, jetzt kannst du auch nach England, wenn du möchtest. Alle Möglichkeiten stehen dir offen", nickte sein Vater weiterhin stolz.

"Ja das wird sicher eingerahmt!", rief seine Mutter sofort völlig ernst.

Nadine kicherte über ihre Mutter.

"Du warst da gerade großartig Brüderchen... Wir sehen uns bald wieder, bis dahin. Hab dich lieb...", lächelte sie und die drei winkten.

"Wir lieben dich sehr Christopher. Pass auf dich auf du auch Will und danke für alles", schluchzte seine Mutter nochmal. Will nickte nur lächelnd.

"Ja, bis dann.. Hab euch auch lieb...", legten sie dann auf und Chris umarmte Will stürmisch.

"Danke. Danke. Danke..."

Grade noch so nahm Maria ihm dabei das Tablet ab, bevor Will ihn auch schon in seine Arme schloss.

"Das war doch selbst verständlich. Alles gute zum Erhalt deines Diploms. Bin stolz auf dich Angel", flüsterte auch Will ihm nochmal zu. Diese rührende Szene wurde von einem lauten Nase schnäuzen von May unterbrochen.

"Entschuldigt...ich bin grade einfach so emotional..."

Ethan legte grinsend einen Arm um sie und streichelte ihre Schultern. Auch die Anderen sahen verständnisvoll drein. Dann ließ Chris Will wieder los, hielt aber weiterhin dessen Hand.

"Jetzt heißt es Party, Leute!!!"

Erneut jubelten alle bei dem Gedanken. Doch dann wurde Chris erst nochmal von jedem einzelnen beglückwünscht und umarmt. Manche waren dabei stürmischer und emotionaler als andere. Mit den letzten Worten des Direktors, der die Störung immer noch sehr missbilligend ansah, wünschte er allen Glück und verabschiedete somit den Rest. Zusammen verließ die Gruppe dann das Gebäude.

"Chris warte mal!", rief es da von hinten und Toma kam zu ihnen gelaufen. Misstrauisch stellte sich Will halb vor Chris.

Mit einem Stirnrunzeln sah er seinem Exfreund entgegen.

"Was gibts...?" Bei seinen Worten legte er eine Hand auf Wills Brust und sah ihn dankbar an, schob ihn aber leicht zurück. Er regelte das alleine. Widerwillig wich der nur einen halben Schritt zurück.

"Ich möchte mich entschuldigen. Heute ist unser Abschluss und ich weiß, wir werden keine Freunde mehr, aber ich wollte wenigstens, dass das geklärt ist... Ich mochte dich echt als Freund und es tut mir leid, das ich dich gedrängt hab und in sehr vielem Unrecht getan hab. In vielem war ich ein Arschloch. Die Schläge deiner Freunde hatte ich verdient. Ich hoffe trotzdem, das ich dein Austauschjahr hier nicht kaputt gemacht hab...wenn du vielleicht mal wieder London besucht, kann man sich ja vielleicht wieder sehen und wenn nicht verstehe ich das auch...Jedenfalls, alles gute zum Abschluss", sagte Toma ehrlich und streckte Chris versöhnlich die Hand hin.

Dieser sah ihn mit großen Augen an. Er hätte niemals erwartet das Toma sich mal entschuldigen würde, doch Charlie kam ihm mit dem antworten zuvor.

"Man könnte ja fast sagen das du einem dadurch etwas sympathischer wirst, aber... na ja wirst du nicht", zuckte er dann gleichgültig mit der Schulter.

"Oh Charlie...", lachte Chris auf, verdrehte die Augen und nahm die Hand an.

"Erst mal danke und dir auch... aber... Ich denke, das wird ein auf nimmer wiedersehen... Ich denke, das kannst du verstehen." Er ließ die Hand wieder los und wand sich ab. Toma nickte, da er das wirklich verstehen konnte.

"Ach ja...", sah er ihn noch mal an. "Sei beim nächsten Mal nicht so ein Arschloch. Egal ob Junge oder Mädchen. Das hat echt keiner verdient." Eine Antwort erwartete er nicht wirklich, daher ergriff er wieder Wills Hand und ging los. Die Anderen folgten ihnen.

"Versprochen...Und hey Rockstar! Hab ein Auge auf den Jungen! Er ist einer von den Guten", rief er noch hinterher, worauf Will nur Chris Hüfte umschloss und ihm den Mittelfinger zeigte. Toma schüttelte nur den Kopf und ging.

"Oh wartet Kinder! Wir müssen unbedingt noch ein paar Fotos machen!", rief May dann und ließ Ed nochmal seine Kamera aufbauen und einen Timer einstellen.

"Los Chris stolz die Urkunde hoch zeigen", rief May nun wieder vergnügter. Alle stellten sich als Gruppe wieder schön auf. Ed stellte den Timer an und lief ebenfalls zu ihnen.Chris hob das Stück Papier nach oben und starrte auf die 

Kamera.

"Hey Leute.. Ihr habt das vorhin aber nicht aufgenommen, oder??", fragte er in die Runde ohne zu lächeln.

"Klar haben wir das!!", lachte Charlie auf und pickte ihm in die Seite. "Und jetzt lächeln!!"

Doch Chris schaffte es nicht. Es machte klick und er hatte sein Gesicht verzerrt und sah zu ihnen. Doch nicht nur er hatte nicht richtig aufgepasst.

"Wieso??"

"Mensch Chris... Schau nach Vorne. Es gibt schlimmeres...", verdrehte Charlie die Augen. Murrend tat Chris es nun und Ed startete den Timer erneut. Diesmal klappte das Bild. Doch bevor dann alle gingen hielt Will Eddy nochmal auf. 

"Das Lächeln war mir nicht schön genug. Ed Kumpel machst du noch eins für uns?" Der nickte natürlich und Will zog Chris wieder zu sich.

"Wir schaffen nur ein paar Erinnerungen, damit du und deine Eltern es Zuhause nochmal zusammen angucken können. Und jetzt lächel ein richtig schönes Lächeln für mich, sonst hebe ich dich auf meine Arme", zwinkerte Will ihm zu und schlang dann seine Arme um Chris Hüfte.

"Aw als würde man euer Hochzeitsfoto schießen!", rief May verzückt.

Chris lachte. "Jetzt übertreibst du aber..." Dann sah er zu Will.

"Mach doch~", wippte er mit seinen Brauen und schlang seine Arme um Wills Nacken.

"Wenn du mich schon einmal darum bittest, sag ich sicher nicht Nein", hob Will ihn auf seine Arme.

"So Chris Urkunde nach vorne", meinte Ed. Das konnte der zum Glück auch mit der einen Hand. Und das Foto entstand genau dann als Will Chris einfach küssen musste. Erneuter Jubel erklang, bevor Will Chris dann doch wieder auf den Boden absetzte.

"So genug geturtelt jetzt lasst uns endlich feiern!", rief Rosie. Will lachte Chris an. Schnell war die Kamera wieder abgebaut und sie machten sich über kleine Umwege auf den Weg zu Rosi, um zu feiern.

Die magischen Worte

Mit dem Motorrad fuhren Will und Chris nochmal kurz nach Hause, um die Urkunde und Zeugnisse dort abzulegen. Dann gingen sie zu Fuß auch schon zu Rosie, wo alle anderen auch schnell eintrafen.

"So Jungs die erste Runde Champus geht aufs Haus! Auf Chris! Er hat heute sein Zeugnis bekommen und ist uns allen über das letzte Jahr so ans Herz gewachsen, das er bereits zur Familie gehört. Wenn du bald gehn musst, werden wir dich sehr vermissen, also musst du bald wieder kommen", hielt Rosie eine kleine Rede, während sich alle ein Glas nahmen, May natürlich Orangensaft.

"Cheers to Chris!", rief sie und alle Anderen wiederholten es und stießen fröhlich an. Chris kam aus dem grinsen gar nicht mehr raus und ließ es sich gut schmecken. Alles lief perfekt und er hoffte das es so bleiben würde, denn es gab eine Sache. Die wollte er heute noch machen.

"Lasst uns tanzen!!!", rief Charlie in die Menge, drehte die Musik auf und zerrte Ian mit auf die Tanzfläche.

"Gute Idee!", lachte Will und zog dann einfach Chris mit. Heute sollte gefeiert werden. Dieser ließ es mit sich geschehen und schmiegte sich eng an Will.

"Und wie gefällt dir die Feier bis jetzt?", lachte Will und wirbelte Chris ein bisschen über die Tanzfläche, zog ihn aber immer wieder nah an sich. "Sehr gut. Danke Will... Dafür das du das mit geplant hast und da bist...", lächelte er ihn warm an. "Na ja ich schätze, ich hatte vielleicht ein bisschen was wieder gut zu machen. Außerdem war das hier wichtig", lächelte Will ebenso zurück.

"Allerdings freue ich mich mehr auf die Privatparty später", flüsterte er an Chris Ohr.

"Du Sau..", schlug er ihm leicht auf die Brust.

"Aber ja.. Da freue ich mich auch drauf."

Immerhin hatten sie nun schon seit ein paar Wochen keinen Sex mehr gehabt. Seit diesem einem Tag.

"Selber Sau", lachte Will nur und drehte ihn wieder aus. Sogar May brachte Ethan dazu mit ihr ein bisschen zu tanzen.

"Keine Widerrede ich bin nur schwanger, nicht invalide!"

"Hab ich auch nicht gesagt...", seufzte der. "Aber für dich mein Schatz..", zog er sie an sich und küsste sie erst, bevor sie langsam anfingen zu tanzen. Will sah rüber und schmunzelte.

"Ich seh schon vor mir wie wir beide auf deren Hochzeit tanzen. Die wird jedenfalls auch sehr unkonventionell."

"Meinst du das geht so schnell?", sah auch Chris zu den beiden.

"Na ja wie gesagt May ist unkonventionell, aber auch wenn es noch drei Jahre dauert, seh ich uns trotzdem tanzen", streckte Will ihm die Zunge raus.

"So so tust du das?" Chris freute sich sehr über diese Aussage. Sie bestätigte ihn auch weiterhin in seinem Vorhaben.

"Warum nicht. Bisher läuft es gut, im Moment scheinen sich alle meine Wünsche zu erfüllen, also warum dieser nicht", zuckte Will mit den Schultern.

"Du könntest Recht haben...", nickte Chris.

"Na komm, lass uns noch was trinken", nickte er dann zur Bar.

"Ja gut..." Chris orderte sich eine Rumcola und sah zu Will. Heute wollte er wirklich mal auf den Putz hauen. Und das taten sie. Da Charlie direkt danach noch eine Runde kurze bestellte und dann erstmal was zu Essen. Schließlich war es nun grade kurz nach Acht und keiner hatte wirklich was zu Abend gegessen. So wurden aus der Küche ein paar Burger und Cocktails hergezaubert, die Rosie lächelnd servierte.

"Lasst es euch schmecken meine Lieben." Sie strahlte wie immer, wenn sie die Bastards um sich hatte und bemutterte alle von Herzen. Die Jungs und auch die Mädchen krallten sich die Burger und verschlangen sie vor lauter Hunger wie in einem Atemzug.

"Rosie wird wirklich eine super Patentante. Wahrscheinlich muss sie alles ausbügeln, was du dem Kind an falschen Sachen beibringst", lachte Maria.

"Ich?! Also bitte Maria. Das Kind kriegt von Onkel Will nur gute Sachen beigebracht, zum Beispiel Gitarre spielen", grinste Will zurück.

"Ich denke, das Instrument wird es sich selber aussuchen dürfen", intervenierte May. Chris nickte zustimmend.

"Genau. Es gibt ja immerhin noch sehr viel mehr als Gitarre, auch wenn ich es persönlich total schön finde... Aber Klavier oder Geige oder so was ist auch schön. Oh wie wäre es mit Akkordeon?", lachte er auf. Bei dem Gedanken sahen ihn alle eher nicht so begeistert an, musste dann aber einfach in lautes Lachen ausbrechen.

"Was auch immer der oder die Kleine will, die musikalische Ausbildung ist jedenfalls gesichert", meinte Will und stieß nochmal mit Chris an. "Genau so ist es...", grinste auch der breit. Danach wurde weiter getanzt und die Bastards gaben auf der Bühne noch mal ihr bestes. Sie konnten es vor lauter Freude einfach nicht lassen. Je später der Abend, desto besser die Stimmung und desto feuchtfröhlicher wurde es. Zumindest waren Charlie und Ian mal wieder nur am knutschen und verschwanden auch hin und wieder mal. Auch Will konnte seine Lippen hin und wieder nicht von Chris lassen. Es war nun kurz nach zehn und May und Ethan verabschiedeten sich bereits.

"So gern ich mit euch die Nacht durchfeiern würde, das Kleine würde sich am nächsten Morgen sehr rächen und ich hätte außerdem noch einen wütenden Freund", umarmte sie nochmal alle. Ethan verdrehte die Augen und verabschiedete sich ebenfalls.

"Also feiert noch schön und stellt nichts zu dummes an. Zumindest nichts schlimmeres als ich", lachte sie und drückte schließlich Chris nochmal fest an sich.

"Oh my pretty Boy! Ich bin so stolz auf dich und das nicht nur wegen der Urkunde. Du bist dieses Jahr doch ein wenig gewachsen kann man sagen", strich sie ihm über die Wange und kam dann nochmal näher.

"Danke May. Danke...", lächelte er sie an, nachdem er sie auch gedrückt hatte und hörte ihr weiter zu. "Chris er liebt dich auch wenn ers vielleicht selbst noch nicht weiß, weil er grade Millionen anderes Zeug im Kopf hat, aber ich bin sicher er tut es. Also hab ein Auge auf meinen Neffen", flüsterte sie ihm zwinkernd zu. Chris wurde rot und ein bekanntes kribbeln setzte in seinem Bauch wieder ein. Unter lauten Rufen wurde sie dann von allen nochmal verabschiedet, bevor sie dann zu Ethan ins Auto stieg. "Ich liebe einfach meine Tante May", legte Will seufzend seinen Arm um Chris.

"Wir alle lieben sie!", lachte Maria nur und kniff ihm dann in die Wange, worauf Will ihr frech einen Klaps auf den Po gab. Maria lachte auf und Chris drehte sich zu ihm.

"Du Will, kann ich mal mit dir reden? In einer ruhigeren Ecke?", sah er nervös zu ihm auf und knetete seine Hände. Er musste es jetzt tun! Er platzte sonst!

"Hm? Oh klar~", grinste Will breit. Er hatte in seinem schon leicht vernebelten Kopf andere Gedanken bei der Erwähnung einer 'ruhigen Ecke'.

"Wir können in Rosies Abstellkammer, wäre ja nicht das erste Mal", wackelte er mit den Augenbrauen und zog Chris dann hinter sich her. Chris lachte auf.

"Das meinte ich jetzt aber nicht..."

"Also... Wir kennen uns jetzt schon fast ein Jahr und... Du hast mich echt von Anfang an fasziniert...", begann er langsam. "Echt? Das kam nicht unbedingt immer rüber. Wir waren am Anfang ja mehr wie Hund und Katz", lachte Will auf.

"Stimmt schon, aber das war ja nur nach außen hin. Du hast dich ja am Anfang mir gegenüber auch nicht gerade soo toll verhalten...", gab er zu bedenken.

"Ich weiß. Ich dachte halt an ein süßes Girl, statt einem süßen Boy. Aber jetzt im Nachhinein bin ich ja froh, dass ich genau dich bekommen habe", schmunzelte Will und küsste Chris Hand Chris lachte auf. Ja klar.

"Gute Entscheidung. Also wie gesagt ich wollte dir etwas sagen... Etwas wichtiges..."

Er schluckte nochmals und atmete durch.

"Will... ich..."

Doch bevor Chris weitersprechen konnte, klingelte Wills Handy. Natürlich war das ein lautes Gitarrensolo. Chris zuckte daher erschrocken zusammen.

"Oh Shit. Sorry das man immer gestört werden muss", seufzte Will und ging ran. "Hallo?...Ja der ist dran...ja das ist richtig...Lime Records ja ich erinnere mich...Warten sie ist das ihr Ernst?!... Wirklich!... Oh mein Gott ja ja sofort!...Wir können gleich morgen vorbeikommen...Ja vielen vielen Dank wir enttäuschen sie sicher nicht!", sprang er während des Gesprächs immer freudiger durch den Raum und wurde immer lauter. Das hatte er schon aufgelegt und hob Chris strahlend hoch. Überrascht lachte der mit. Was war denn nun los?

"Ein Plattenvertrag! Chris uns wird ein Plattenvertrag bei Lime Records in Aussicht gestellt! Morgen werden schon die Konditionen besprochen! Fuck wir habens geschafft!", wirbelte er ihn herum und küsste Chris dann freudig.

"Oh Gott, das muss ich sofort den Anderen sagen! Vergiss nicht was du sagen wolltest, ich bin gleich wieder da!", lief er lachend zur Tür.

"Oh klar... Ja...mach nur...", lächelte Chris ihm nach. So verschwand Will wieder in den Nebenraum und schon gröllten alle. War das jetzt wohl ein Zeichen, dass es doch nicht sein sollte? Wenn Chris gesagt hätte, was er zu sagen hatte, was wäre passiert? Was hätte Will dann getan? Chris schüttelte den Kopf und entschloss sich Will seinen Weg gehen zu lassen. Es war schon immer dessen Traum gewesen und ihn kannte er erst seit einem knappen Jahr. Da wäre es doch nicht fair, jetzt zu sagen entweder oder, oder? Doch einmal nur. Nur dieses eine mal, wollte er es laut aussprechen. Auch wenn es nur für ihn selbst war.

"Ich.. Ich liebe dich, Will..."

Musik ist unser Herzblut

Natürlich hatte Will an diesem Abend noch stolz verkündet, das sie wohl einen Plattenvertrag bekommen würden. Das wurde sofort gefeiert und es floss noch mehr Alkohol. Will und Chris kamen so nicht wieder zu ihrem vorherigen Gespräch zurück und als sie zuhause waren, hatten beide zu viel intus, als das noch irgendwas im Bett gelaufen wäre. Trotzdem stand der Rocker mit leichtem Kater am nächsten Morgen unter der kalten Dusche um sich für den Termin frisch zu machen. Chris wollte er dabei nicht wecken, der hatte nach seiner gestrigen Feier Erholung verdient, außerdem würde er sich dort sicher nur langweilen, dachte sich Will, als er sich abtrocknete und dann einen Kaffee holte bevor er sich anzog. 

Doch Chris war bereits wach, traute sich jedoch nicht Will unter die Augen zu treten aus Angst er könnte ihn auf gestern Abend ansprechen. So zog er seine Decke noch etwas mehr über die Nase, damit falls Will nochmals ins Schlafzimmer kommen sollte, es weiterhin so aussah, als würde er schlafen. So wartete er darauf was als nächstes passierte.

Fertig angezogen beugte sich Will nochmal zu Chris und küsste seine Schläfe, bevor er so leise es ging das Zimmer und dann die Wohnung verließ. Da ging er schnell zu seinem Motorrad, schwang sich drauf und fuhr zu dem Termin. Er hoffte, das es diesmal klappte und sie ließen sie die Musik machen die sie liebten und sie auszeichnete.

Chris verspannte sich leicht als Will ihn küsste und  hatte innerhalb weniger Sekunden Angst das dieser merkte, dass er wach war, doch dem war nicht so und Will verließ die Wohnung. Chris stand auf und ging ins Bad.

Auf der einen Seite war er ja unwahrscheinlich froh, dass Will jetzt weg war, doch das er ihn nicht einmal gefragt hatte ob er mit zu dem Label wollte, verletzte ihn schon sehr. Klar er hätte sich da wohl nur die Beine in den Bauch gestanden oder gesessen, wie auch immer. Doch es ging doch ums Prinzip, oder nicht?

Für ihn fühlte es sich nun so an, als würde Will nun seinen Lebensweg weitergehen und das ohne ihn. Er machte nun seine Musik, aber er, Chris blieb dabei auf der Strecke zurück.

Er seufzte und machte sich Frühstück. May sagte ihm andauernd, dass Will ihn auch liebte und ja. Das dachte er eigentlich auch, aber dennoch... Wenn es um die Musik ging, war er irgendwie das dritte Rad am Wagen.

Nun waren es nur noch ein einhalb Wochen und er würde wieder nach Deutschland gehen. Eigentlich hatte er sich vorgenommen Will seine Liebe zu gestehen, doch das würde er nach gestern nicht mehr tun. Er würde Will nun eindeutig ein Klotz am Bein sein und das wollte er nicht. Will würde sicherlich immer wieder Rücksicht auf ihn nehmen, vielleicht sogar ein paar Konzerte nicht annehmen, nur wegen ihm. 

"Auf keinen Fall...", murmelte Chris und kaute langsam auf seinem Brötchen, dass er sich gemacht hatte. "Dann gehe ich lieber wieder zurück nach Deutschland und lasse ihn seinen Traum leben..." Doch es tat auch weh diesen Entschluss laut auszusprechen. Immerhin liebte er Will. Gott er hatte sich ja eigentlich sofort in den Rocker verknallt. Nur weil der eigentlich auf Frauen gestanden hatte, war er auf einen Anderen eingegangen. Und jetzt? Jetzt verlor er auch das, doch besser er als Will. Immerhin hatte er nicht so große Träume wie Will. Er war sich ja nicht mal zu 100% sicher ob er nun wirklich eine Ausbildung in der Altenpflege machen sollte. Aber irgendwas musste er tun und das war ihm klar. Doch gerade in diesem Augenblick hatte er keine Lust. Er versank lieber in Erinnerungen an Will und ihn und den Bastards. Das gefiel ihm gerade eindeutig besser.
 

Mit denen war Will gerade beim Label angekommen. Er war unfassbar aufgeregt. Heute würden sie also endlich einen Plattenvertrag bekommen. Das Bild hatte schon etwas kurioses an sich. Vier Jungs und ein Mädchen eher rockig gekleidet und mit wilden Frisuren gegenüber einem Mann, der zumindest ein Hemd trug. Doch er wirkte freundlich, auch wenn es ihn leicht irritierte, dass die Managerin mit der er verhandelte grade mal halb so alt war wie er. Doch Maria war dennoch keine einfache Verhandlungspartnerin, ganz im Gegenteil. Sie setzte ihre Vorstellungen knallhart durch und man sah, dass Mister Reeves, wie der Mann hieß, doch beeindruckt war.

"Ich muss schon sagen sie sind ein Phänomen für mich. So jung haben sie es schon allein relativ weit gebracht. Es war nur eine Frage der Zeit bis ein Label auf sie aufmerksam wird", lächelte er als sie alle Punkte durch waren.

"Danke für das Kompliment und vor allem die Chance, die sie uns geben. Wir wollen eben nur sicher gehen, dass wir nicht zu Marionetten irgendeines Labels werden. Unsere Musik ist unser Herzblut. Deswegen wollen wir sie ausschließlich selber schreiben. Unser Name bleibt ebenso, genauso wie unser provokantes Auftreten. Das ist was uns auszeichnet und das ist was uns unsere Fans gebracht hat", erklärte Will lächelnd.

"Nun gut ich nehme ihre Bedingungen an. Den Vertrag lasse ich gleich aufsetzen, dann können sie noch heute unterschreiben. Wir übernehmen ihre Band dann für drei Jahre und sehen wies läuft. Die Songs, die sie mir auf dem Demoband geschickt haben sind gut, deshalb schicke ich sie gleich als Vorgruppe auf eine kleinere Tournee durch Europa. Erstmal nur 3 bis 4 Monate, um zu sehen wies läuft. Vorher nehmen wir hier in unserem Studio noch ihre erste Single auf, am besten von ihrem bekanntesten Song 'Satellite' und wenn alles gut läuft, folgen zum Ende des Jahres dann Auftritte auf Bühnen auf heimischen Boden sowie Showauftritte und die Aufnahmen zu einem Album gefolgt von Musikvideo Drehs und so weiter. Doch das hängt alles von ihnen ab und davon wie diese Tournee läuft. Das ist ihr Sprungbrett", erklärte der Mann geduldig und man sah das Feuer in den Augen der Bastards. Maria streckte Mister Reeves die Hand hin.

"Keine Sorge die Jungs werden sie nicht enttäuschen", grinste sie. Er lachte nur und schüttelte ihre Hand.

Etwas später unterschrieben sie schließlich den Vertrag und gingen dann feiern. Will schrieb das ganze natürlich Chris. Auch wo sie waren und ob er auch mitfeiern wollte. Allerdings war er nicht sicher, ob der nach seiner eigenen Party gestern überhaupt fit war.

Das war er, doch seine Antwort war sehr ernüchternd.

- Ich freu mich für euch. Viel Spaß beim feiern. Ich werde nicht kommen...-

Chris hätte gerne noch viel mehr geschrieben, aber er hielt es kurz um keinen Streit zu provozieren. Will lass es und war schon enttäuscht, das sich Chris dafür nicht aufraffen konnte.

-Mega Schade...aber bist wohl noch zu müde von der eigenen Feier was? Dann sehen wir uns später...allerdings weiß ich noch nicht wie spät es wird-, antwortete Will ähnlich knapp.

-Nein ich bin nicht müde. Ich will euch nur einfach nicht im Weg stehen- Fast fassungslos starrte Will den Chat an.

-Hast du was geraucht?! Du stehst uns nicht im Weg, du bist ein Teil von uns, ein Bastard! Und ich sowie die anderen wollen dich hier haben!-, stellte er deutlich klar.

-Schon klar, deswegen hast du mich auch gefragt ob ich mitkommen will...-

-Wieso ich frag dich doch grade.-

-Lass einfach gut sein und feier mit den Anderen-

-Ich will dich dabei haben, wenn du nicht kommen willst, musst du mich dafür nicht anmeckern-, antwortete Will und seine Laune wurde immer schlechter. Er wollte Chris doch bei sich haben.

-Ich mecker nicht. Das sind nur Tatsachen. Jetzt  leg das Handy weg und feier-

-Meinst du wegen dem Label? Komm Chris du hättest dich nur gelangweilt, außerdem war da kein Partner dabei. Ian hat Charlie auch außen vor gelassen. Aber gut dann feier ich halt allein!-

Diesmal antwortete Chris ihm nicht, dafür kam Maria an.

"Hey. Was ist los? Du ziehst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter..."

"Es ist nichts! Chris hat nur keinen Bock meinen Erfolg zu feiern! Ich brauch Whiskey!", knurrte Will nur steckte das Handy weg und ging zur Bar.

"Bitte?", verwirrt sah sie ihm nach. Das konnte sie sich gar nicht vorstellen. "Jetzt warte mal Will...", folgte sie ihm also. "Erzähl mal, was ist los?"

Will hatte sich schon was bestellt und das halbe Glas geleert.

"Was soll sein. Ich schreib ihm, das wir den Vertrag endlich haben und lade ihn ein mit zu feiern und er schreibt zurück das er keinen Bock hat. Ende der Geschichte!"

"Aber das tut er doch nicht einfach so... Das muss doch einen Grund haben... Zeig mir doch mal dein Handy..."

"Du musst dich nicht in alles einmischen Maria. Er will nicht kommen, also kommt er nicht", brummte Will schon angetrunken. Seine Laune sank immer weiter. Er war wirklich sauer und enttäuscht das Chris nicht da war.

"Endschuldige bitte wenn ich mir Sorgen um euch zwei mache...", klaute sie ihm sein Glas und exte es. "Boah.. brennt das..", schüttelte sie sich und sah ihn böse an. "Reiss dich mal zusammen, oder bist du 5?"

"Ich bin nicht 5! Aber ich finde es verdammt Kacke das mein Freund nicht mit mir feiert, wenn ich den Deal meines Lebens gemacht hab. Unseres Lebens! Charlie ist doch auch hier!", deutete Will zu Charlie und Ian.

Maria sah ihn nachdenklich an. Irgendwas stimmte nicht, sonst würde Chris sich das hier sicher nicht entgehen lassen.

"Jetzt zeig mir mal dein Handy, Holzkopf..." Unwillig drückte er es Maria in die Hand und bestellte sich den nächsten Drink.

Maria klickte sich zu den Chatverlauf durch und begann zu lesen. Will trank dabei einfach weiter ziemlich hochprozentiges. Bald merkten jedoch auch die anderen Bastards, das etwas nicht stimmte und sie sahen zwischen Maria und Will hin und her.

"Also..Das ist schon seltsam... Wieso hast du ihn denn nicht gefragt ob er mitkommen will? Nur weil ihm mit Sicherheit langweilig werden würde?"

"Weil das nur eine Bandsache war. Ian hat Charlie auch nicht mitgenommen", rechtfertigte sich Will.

"Oh nein. Du weißt das das nicht stimmt.  Charlie war beschäftigt."

"Nein ich hab gemeint es wäre besser wenn sie heute mal nicht da wären, weil Charlie noch was tun musste. Außerdem sah Chris heut früh so müde aus, also hab ich ihn eben schlafen lassen!" Will fand überhaupt nicht das er damit im Unrecht war, ganz im Gegenteil.

Maria gab ihm sein Handy zurück. "Red einfach nachher oder besser morgen noch mal mit ihm, ok? Ich denke schon das er sich für dich und auch für uns freut... ok Will?", legte sie ihm eine Hand auf die Schulter.

"Mh nja...", grummelte Will nur und trank einfach weiter.

"Will?", hakte sie ein weiteres mal nach. Sie wollte das er ihr sein Wort gab.

"Is ja gut! Wir werden reden!", stöhnte er genervt und trank dann weiter.

"Danke...", lächelte sie erleichtert und bestellte sich ebenfalls etwas. Dabei sah sie die Anderen an und zuckte mit den Schultern. Immer noch etwas mulmig sahen die Bandmitglieder zu ihrem Leader. Natürlich fragte sich auch der Rest warum Chris nicht da war, doch aufgrund von Wills Laune wurde es an diesem Abend erstmal nicht weiter angesprochen. Dennoch versuchten sie die Laune wieder etwas zu heben und begannen einfach ein Trinkspiel. 

Das half zwar irgendwie, führte aber auch dazu das um 2 Uhr Nachts ein sturzbetrunkener Will lallend in die Wohnung polterte.

Chris saß in der Sekunde aufrecht im Bett als die Haustür mit Schwung gegen die Wand geknallt war. Sein Herz machte einen Satz.

"Was zum?" Er lauschte erst und stand dann auf als er Will erkannte.

Langsam öffnete er die Tür und sah quasi genau in Wills Gesicht.

"Was zum??", wiederholte er. Wie sah der denn aus. "Hast du sie noch alle?"

"Scheiß...Mis...Tür", grummlte der nur und versuchte noch im Flur äußerst ungelenk aus seinen Klamoten zu kommen, fiel dabei aber um und sah zu Chris, als er wieder aufstand.

"Viellei...aber is meie Woung...also darf isssch dass...", versuchte er zu nickte und bestimmt auszusehen und wankte dann weiter zum Schlafzimmer. Kopfschüttelnd folgte er Will, blieb aber im Türrahmen stehen.

"Un Enelchen...wa dein Avend so schön wie meine...weil da war er nämisch scheißßßß...weil boyfrieeend wasn theree...", mischte er nun auch noch die Sprachen durcheinander.

"Das hatte seinen Grund", verschränkte Chris seine Arme. "Aber wie ich sehe hattest du ja auch ohne mich riesen Spaß. Also was macht es dann schon?"

"Jap...der Grund is das du kein Bock mehr auf mich has...und deshalb werd ich zur Saufnase, machs leicher...Fun was half, Maria was veeeeery mad a me...", giggelte er jetzt noch blöd.

"Oh ja klar. Jetzt bin ich der Doofe...", murrte er und half Will aus Jacke und Shirt. "Du solltest jetzt lieber schnell ins Bett, bevor du noch was sagst, was du wirklich bereust...", kniete er sich dann hin und machte noch Wills Schuhe auf, ehe er sie ihm ein wenig unsanft von den Füßen riss. Dabei strauchelte dieser ziemlich und sah dann nach unten. Alleine hätte er es in seinem Zustand ja doch nicht mehr geschafft. Zum Glück blieb Will stehen.

"Also? Willst du noch was los werden?", kam er wieder hoch und sah Will abwartend an.

Will starrte Chris einen Moment aus verschwommenen, leicht enttäuschten Augen an und ließ die Schultern hängen.

"Du bis doof und ich schin doof, alle sin doof...lass pennen, sons kipp ich noch aufm Tepisch um", nuschelte er nur noch.

Chris seufzte laut und half Will dann noch ins Bett.

"Schlaf du mal deinen Rausch aus...", löschte er dann das Licht und verließ das Zimmer. Nun war er so aufgewühlt, das er selbst nicht mehr schlafen konnte, daher setzte er sich aufs Sofa und kugelte sich dort zusammen und dachte nach.

Will drehte sich allerdings nochmal zu Chris um und ließ dann erst Recht den Kopf hängen, als er sah das der schon weg war.

"Wenn du nich mehr bei mir sein wills, da sags einfach", nuschelte er und kippte schließlich auf sein Bett. Irgendwie schaffte er noch aus seiner Hose, bevor er dann sofort schnarchend einschlief.

Eine Pause?

Chris wachte am nächsten Morgen mit enormen Nackenschmerzen auf. 

"Verdammter...", müde rieb er sich den Hals und sah sich um. War wohl klar das er auf dem Sofa einschlief. Er seufzte, stand auf und verschwand ins Bad.

Will konnte sich erst kurz vor Mittag aus dem Schlaf quälen. Natürlich tastete er wie immer erstmal neben sich, wo aber niemand war. Als er sich dann aufsetzte brach der fürchterliche Kater auf ihn ein.

"Ooooh Fuck", stöhnte er schmerzlich beim Brummen seines Schädels.

Chris klopfte tatsächlich an Wills Zimmer und trat dann ein.

"Hey... Ich wollt eigentlich nur gucken ob du noch schläfst..." Er hielt ein Glas Wasser in der Hand.

"Hab hier Asperin für dich...", stellte er es ihm auf den Nachtisch. "Ich denke mal, dich zu fragen ob du Hunger hast kann ich mir sparen?"

Will nahm das Wasserglas und trank es gleich mit den Asperin.

"Oh du bist mein Engel. Ich würde dich gerne küssen, aber ich stinke sicher wie ne ganze Brauerei", lachte Will leicht und erhob sich dann vorsichtig.

"Ja na ja. Mein Magen könnte definitiv was vertragen...aber jetzt geh ich erstmal duschen und dann sollten wir wohl mal reden", küsste Will seinen Haarschopf, bevor er an ihm vorbei zum Bad schlurfte. Zum Glück war heute Sonntag.  

Chris sah ihm schweigend nach. Reden? Für was? Chris fand die Situation völlig klar. Würde er bleiben, wäre er Will im Weg, daher würde er ganz einfach und still wieder nach Hause zurückkehren. Langsam ging er zurück in die Küche und setzte sich.

Auch Will machte sich langsam Gedanken. Gedanken, die ihm allerdings gar nicht gefielen. Er kam erst nach einer ausgiebigen Dusche und Mundspülung wieder raus. Schnell schlüpfte er dann noch in eine Jogginghose, bevor er langsam in die Küche trottete und sich zu Chris an den Tisch setzte. Es folgte eine Minute des Schweigens, bevor Will sprach.

"Als du gestern nicht gekommen bist um unseren Erfolg zu feiern, war ich verletzt, enttäuscht und sauer. Das ich mich daraufhin betrunken hab, war wohl nicht die beste Idee und ich entschuldige mich für meinen Auftritt gestern."

Chris sah auf die Tischplatte und nickte leicht.

"Schon ok... Eigentlich... musst du dich ja nicht entschuldigen..." Immerhin war er ja der Grund gewesen und Will wusste nicht mal wieso. Aber... konnte der sich nicht denken warum?

"Doch ich bin ja in letzter Zeit öfter so Heim gekommen und du hast hier Nachts gehockt, dass war nicht richtig. Aber ich fands echt Kacke das du nicht mitgefeiert hast. Wir hätten doch gar nicht lange bleiben müssen, wenn du nicht gewollt hättest. Aber auf deinen Erfolg haben wir ja auch angestoßen",  knirschte Will leicht mit den Zähnen.

Chris seufzte.

"Stimmt und das tut mir leid... Aber..." zuckte er mit den Schultern. Er hatte doch etwas loswerden wollen und Will hatte nicht noch mal gefragt. Es schien einfach das es nicht wichtig genug gewesen war.

"Aber...?", hackte Will dennoch nach und seufzte dann.

"Na ja... egal... Ich freue mich auf jeden Fall das ihr endlich einen Vertrag unterschrieben habt...", lächelte er dann leicht.

"Echte Freude sieht anders aus. Verdammt Chris was ist los...liegt es daran das du bald wieder nach Hause musst?", sprach Will schließlich doch das unvermeidbare Thema an.

"Ach das is dir klar?", murmelte er leise.

"Ich versteh dich trotzdem Chris. So benebelt bin ich nicht mehr. Jetzt sag endlich was du sagen willst? Machst du dir Sorgen? Bist du sauer? Hast du Angst? Wir sind in einer Beziehung, also sollten wir doch reden können oder nicht?", zischte Will schon gereizter.

"Klingt ja nicht unbedingt so, als wärst du so scharf darauf zu reden", sah er ihn nun endlich an.

"Sag mal nach was sieht das hier denn für dich aus? Tanze ich vielleicht Cha Cha Cha?", schlug er auf den Tisch und massierte sich dann selbst die Schläfen.

Chris zuckte zusammen.

"Chris rede endlich mit mir? Oder willst du einfach all das hier abbrechen und abhauen?"

"Ich will nicht abhauen oder was abbrechen!! Nur will ich hier auch nicht alleine verrotten und jeden Tag alleine hier rum gammeln. Ich habe mir eine Beziehung nun mal anders vorgestellt!"

"Denkst du ich nicht!", hielt Will dagegen aber er war froh, dass Chris jetzt immerhin mal den Mund aufmachte.

"Aber ich bin so nah dran, Chris. Mein Traum und der der Bastards ist zum greifen nah, verstehst du. Ich musste schon so viel dafür hergeben und jetzt wird alles endlich wahr. Chris wir gehen auf Tour! Ganze 4 Monate als Vorband sind wir in Europa unterwegs", strahlte Will bei dem Gedanken wieder etwas aus.

Da klappte dem Jüngeren sprachlos der Mund auf. Wie war das!?

"Aber ich weiß auch, wie unfair ich damit zu dir bin. Sag mir also was ich tun kann, wie ich irgendwie beides hinkriege?Denn in einer Woche bist du wieder in Deutschland, aber in einem Monat bin ich auf Tour. Und wenn es gut läuft bleibt das nicht bei einer. Ich werde weiter in London leben und ich werde immer mal wieder Monate lang weg sein und ich werde die nächsten Tage wahrscheinlich bis spät in die Nacht arbeiten", raufte sich Will die Haare. Das alles gab ihm immer weitere Kopfschmerzen.

Chris schüttelte den Kopf. Er sah aus dem ganzen keinen positiven Weg. Will würde sich jetzt, verständlicherweise, erst einmal auf seine Musik konzentrieren müssen. Für eine Beziehung eigentlich egal mit wem, hätte er keine Zeit. Das war doch ganz normal, oder?

"Ich glaube nicht, das du da was tun kannst...", sah er ihn nun fest an. Will erwiderte den Blick und seine Gesichtszüge wurden härter. Mit polternden Stuhl stand er auf.

"Also gibst du mir letztendlich die Schuld und beendest es einfach so ja? Das ist die Konsequenz?!", wurde er lauter.

"Ich gebe dir überhaupt nicht die Schuld! Was soll das denn jetzt Will! Hast du immer noch einen Sitzen oder was?!"

"Nein aber du willst es beenden, weil ich nun auf dem Weg zum Erfolg bin und das dazu führt das ich weniger Zeit habe! Aber das wird doch nicht immer so sein! Ian und Charlie trennen sich doch auch nicht wegen sowas!", gab Will zurück.

"Die zwei kennen sich schon sehr viel länger und haben das auch schon sehr viel öfter gemacht. Außerdem weiß Charlie was er machen will und ich eben noch nicht! Und von daher weiß ich auch nicht, wie ich überhaupt Zeit haben werde!"

"Du hast doch gesagt du willst in die Pflege? Aber du willst das hier ja scheinbar nicht mal versuchen!", klagte Will ihn schon an. Er war mehr als sauer und schrie auch immer wieder. Dazwischen lief Will auf und ab wie ein Tiger.

"Ja schon... Ich hab mich auch schon beworben...", stimmte er zu.

"Du machst mich echt fertig, weißt du das. Was willst du dann eigentlich? Diese Beziehung oder eine Auszeit oder sollen wirs beenden?", raufte sich Will langsam die Haare.

Chris sah zu Boden. Nein. Er wollte es nicht beenden. Er würde gerne hier bleiben, doch was brachte ihm das, wenn Will gar nicht da war. Und eine Auszeit? Für wie lange wäre die dann? Wenn Will nach Deutschland kommen würde? Aber er wäre dann voll in Ausbildung, dann hätte er vielleicht gar keine Zeit. Also? Standen sie da nicht vor einer unlösbaren Aufgabe?

"Christopher!", holte Will ihn wieder aus seinen Gedanken.

"Was willst du?!"

Chris zuckte erneut zusammen.

"Ich... ich weiß nicht... egal was ich sagen würde... einer von uns würde deswegen leiden..."

"Schwierig is es doch immer. Aber wenn dus eh nicht versuchen willst, ist ja eh alles geklärt!", spuckte Will die Worte fast raus. Er war sauer. Sauer das Chris so wenig vertrauen in sie hatte, dass er es nicht mal versuchen wollte.

"Das hab ich doch gar nicht gesagt!" Tränen stiegen in ihm auf. "Aber was meinst du wie das laufen wird?? Wenn du den ganzen Tag in den Vorbereitungen steckst wegen einem Auftritt und ich arbeite. Du bist bis spät abends unterwegs und ich lieg da schon im Bett, weil ich wahrscheinlich früh raus muss. Was bringt eine Beziehung wenn man nichts von einander hat. Ganz zu schweigen von dieser beschissenen Entfernung!!", schrie Chris nun ungehalten zurück und wischte sich ein paar Tränen weg, die er nicht hatte unterdrücken können.

Will wollte nicht das er weint, aber trösten konnte er ihn auch nicht.

"Aber so wäre es doch nicht immer! Ich werde Pausen haben! Und du hast dein Abitur hier! Du kannst auch hier arbeiten!", wehrte sich Will dagegen.

"Ach Will"

Chris warf die Arme nach oben. "Es ist doch egal wo ich bin. Wenn du weg bist, häng ich hier und arbeite, wenn du dann Zeit hättest wäre ich nicht erreichbar. Was hat man dadurch gewonnen!?"

"Ja aber das muss ja nicht immer so sein! Vielleicht ist der Anfang kacke, aber du willst es ja nicht mal versuchen!"

Chris sah ihn an und schüttelte den Kopf. "Wir hatten doch schon in der letzten Zeit kaum mehr Zeit zusammen... Meinst du das wird jetzt besser ,wo ihr sogar eine Single aufnehmt und alles?"

"Also wärs dir lieber ich wäre erfolglos geblieben wäre und einen normalen Job hätte?", verschränkte Will die Arme.

"Man Will. Jetzt sei doch nicht so..."

"Wie denn? Ich versuche hier grade irgendwo einen Weg zu finden, dass alles klappt und du blockst alles ab. Gut wenn du dann zufrieden bist, ist die Beziehung beendet!", redete sich der Rocker nur weiter in Rage.

"Was!?" Erschüttert sah Chris ihn an. Hatte er das wirklich gesagt?

"Na was, darauf läuft es wenns nach dir geht doch eh raus. Du siehst keinerlei Zukunft für uns, also ist das die Konsequenz! Oder schleicht sich nun plötzlich doch Hoffnung in deinen Kopf und du widerrufst das?", knurrte Will ihn an. Es war ein Test. Er wollte nun wissen, wo Chris genau stand und wofür er sich entschied.

"Gott du bist echt ein riesen Arsch!", blaffte er ihn an. "Du machst es gerade kaputt mit deiner Art! Schieb mir nicht den Schwarzen Peter zu. Es gehören immer zwei dazu und ich sage diese Beziehung ist nicht beendet!"

"Der erste vernünftige Satz aus deinem Mund. Und vielleicht bin ich der Riesenarsch, aber ich lege nur die Konsequenzen deiner Wörter aus! Du hast eben nur negative Sachen aufgezählt, die zu einem Beziehungsstatus führen und nicht einmal darüber nachgedacht, ob es vielleicht nicht doch klappen könnte!"

"Du hast ja nicht gerade viel dafür getan, das ich es anders sehen könnte!"

"Es ist im Moment eben schwierig und es wird auch nicht einfacher. Die Tour wird richtig scheiße, aber was soll ich machen?", hob Will langsam fast verzweifelt die Arme.

"Stell mir ne Frage auf die ich eine Antwort habe..."

"Willst du weiterhin mit mir zusammen sein?", fragte Will ganz konkret.

Chris nickte. "Ja..."

"Dann ist die einzige Frage, die jetzt noch zählt, wie viel wir bereit sind für den Anderen zurückzustecken", sah Will ihn ernst an.

"Stimmt...", seufzte Chris. "Du wirst aber auf keinen Fall deine Karriere hinten anstellen. Ihr habt einen wichtigen Schritt in der Karriereleiter genommen..."

"Haben wir...es wäre viel verlangt und verdammt arschich dich zu bitten immer darauf Rücksicht zu nehmen...aber da wir eben in der Anfangsphase sind, kann ich es nicht ändern", atmete Will hörbar aus.

Chris zuckte mit den Schultern. Das wusste er selbst.

"Vielleicht wäre es doch besser eine Pause zu machen. Du gehts bald wieder nach Deutschland und musst selbst über dein Leben und deine Träume entscheiden und mit etwas Abstand siehst du vielleicht alles klarer...", kratzte sich Will am Kopf. Natürlich wollte er sich auch nicht trennen, aber wenn das besser für Chris wäre, zog er es in Betracht.

"Willst du mich jetzt verarschen? Erst machst du mich hier total zur Sau, weil ich uns ja angeblich gleich aufgeben würde und jetzt sagst du selbst, das es wohl besser wäre!!!", schnauzte Chris ihn nun sauer an.

"Ich habe nicht aufgeben sondern Pause gesagt!", verteidigte Will sich direkt. "Es kommt doch so oder so dazu oder willst du etwa doch direkt hierbleiben? Nein du willst erstmal nach Hause und das verstehe ich. Das wäre keine Trennung...und ich versuche eben an dich zu denken!"

"Das ist nicht nur an mich denken. Sondern einfach logisch!"

"Also tun wir das? Eine Pause um zu sehen, ob es auch auf Entfernung und mit weniger Zeit klappt?", folgerte Will daraus.

Chris schwieg erst, dann antwortete er leise.

"Ich will aber nicht..."

Gott, er hatte doch Will erst Ich liebe dich sagen wollen. Wieso war es jetzt nur so kompliziert?

Will ließ ebenso den Kopf hängen, bevor er dann langsam auf ihn zu ging und vorsichtig in seine Arme nahm.

"Aber du willst doch auch nicht jeden Tag ins Aufnahmestudio gehen oder mit auf Tour gehen, nur immer auf mich zu warten und dich zu langweilen", strich er über seinen Rücken.

"Wäre wohl wirklich sehr langweilig... Charlie wäre ja bestimmt auch nicht immer dabei...", seufzte Chris.

"Nein...Charlie bleibt auch hier. Er studiert und er will das auch nicht vernachlässigen oder aufgeben. Das heißt er kommt wohl auch nicht wirklich mit auf die Tour", erklärte Will.

Chris nickte. "Dachte ich mir schon..."

"Weißt du...andere Rockstars haben auch Partner aus eben nicht dieser Branche", versuchte Will es irgendwie grade zu biegen, doch langsam wusste er auch nicht mehr was er noch sagen sollte. Aber immer wieder hatte er die Frage im Kopf, ob eine Trennung letztendlich vielleicht doch besser und einfacher wäre.

"Das weiß ich doch... Aber die sind dann woanders erfolgreich..."

"Ich meine generell aus der Künstler oder Star Branche. Manche haben auch sicher normale Leute mit normalen Berufen."

"Das glaub ich kaum..."

"Dann werden wir eben die große Ausnahme...Wer weiß, ob ich überhaupt so berühmt werde", wank Will ab.

"Das glaubst du ja wohl selbst nicht. So engagiert wie ihr bei der Sache seid..."

"Tja...wenn es so kommt...wirst du wohl dann in gewissen Maße auch berühmt", sah der Rocker zu ihm runter. Jeder wusste, dass man als Berühmtheit keine wirkliche Privatsphäre mehr hatte und die Leute auch den Partnern nachstellten

"Ich verschanz mich einfach zu Hause. Genug Geld hast du ja dann..."

"Genau und damit kauf ich dir ne riesen Villa, mit allem was dazu gehört. Dann müsstest du eigentlich auch gar nicht mehr arbeiten", streckte Will ihm spielerisch die Zunge raus.

"Genau das meinte ich damit. Dann mache ich mir auf deine Kosten ein schönes Leben."

"Klingt nach einem guten Plan. Und dann hast du noch so ganz viele Reiche-Leute-Hobbies oder liegst den ganzen Tag mit Charlie am Pool", lachte Will nun doch. Auch wenn sein Blick noch immer etwas verzweifelt war.

"Ja genau...". lächelte auch Chris leicht, nicht weniger verzweifelt.

"Chris eine Pause ist noch nicht das Ende", legte Will seine Stirn an die seines Freundes.

"Ich weiß, aber trotzdem... Ich will das einfach nicht...", murmelte er und drückte sich an ihn.

"Dann zieh her nach London. Mach direkt hier deine Ausbildung. Wenn ich weg bin hast du immer noch Charlie, May und Ethan. Dann könntest du mit Charlie vielleicht auch zu ein paar von unseren Auftritten kommen und wenn ich in London bin, haben wir zumindest abends was voneinander. Ich versuch auch irgendwie früher nach Hause zu kommen. Das wäre die Einzige Alternative", seufzte Will, auch wenn dieser Plan auch nicht der Beste war.

"Will du weißt ich würde, aber das könnten wir uns nicht leisten... London ist nicht gerade billig und ich würde schon gerne in einer etwas größeren Wohnung leben wollen... Wo wir beide uns dann auch entfalten könnten... Verstehst du..."

"Ja klar ich will auch nicht ewig in dieser Bruchbude leben, aber für den Anfang reicht es doch und sobald wir dann beide wirklich verdienen, könnten wir umziehen.

"Wirklich was verdienen? Bei mir wird das drei Jahre dauern, wenn ich gleich übernommen werden sollte... Willst du wirklich das ich mir auf deine Kosten ein schönes Leben mache?" Eben das hatte er eigentlich nur aus Spaß gesagt.

"Wenn es für den Anfang nicht anders geht...außerdem kriegst du in England in deiner Ausbildung schon etwas Geld. Aber wir müssen das ja nicht übereilen. Vielleicht denkst du in Deutschland nochmal ganz anders darüber", strich Will ihm durch die Haare.

"Ja kann sein...", murmelte er und sah Will an. "Also... Pause bis wir besser Bescheid wissen?"

"Genau und danach sind wir uns wenigstens über alles sicher", nickte Will und küsste seine Stirn.

BGF die Zweite

Es waren bereits drei Tage vergangen, seitdem Chris und Will sich geeinigt hatten eine Pause einzulegen. Doch keiner der beiden war glücklich darüber. Wie sollten sie das auch sein?

Chris war gerade auf dem Weg zu Charlie. Nach langer Zeit hatten sie sich mal wieder verabredet und er war froh über die Ablenkung. Eigentlich hieß er gerade alles willkommen, was ihn von Will ablenkte, sofern dieser nicht in Sichtweite war. Einfach weil er dann sofort anfangen könnte zu heulen. Selbst May mied er momentan, da sie ihn mit Sicherheit ausquetschen und dann mit ihm weinen würde. Und das würde er nicht verkraften, dass spürte er.

"Hey Charlie...", lächelte er diesem entgegen. Der Student lehnte wartend an der Häuserwand des Cafes in welches sie gleich gehen würden.

"Ich freu mich dich zu sehen...", umarmte er ihn fest und hoffte das Charlie nicht gleich merkte, wie niedergeschlagen er war.

Charlie strahlte ihn schon von weitem an. Er war froh Chris auch mal nochmal einen Tag für sich zu haben, jetzt wo er bald abreisen würde. Doch natürlich sah er Chris an, dass etwas im Busch lag. Das hatte er schon bei ihrer Feier letzte Woche bei Will gesehen, nur bisher hatte er noch nichts dazu gesagt. Also ließ er die Umarmung etwas kuschelnder ausfallen.

"Ich mich auch Chris. Aber jetzt ist bei deiner Laune erstmal irgendwas süßes und schokoladiges fällig, damit wenigstes ein Paar Glückshormone bei dir freigeschaltet werden", grinste er ihn an und zog ihn dann hinter sich her in das Cafe, wo er sie auch schon gleich an einen hübschen kleinen Tisch platzierte.

Chris konnte ein Grinsen nicht verbergen. Irgendwie war ihm klar gewesen das Charlie es bemerkt hatte.

"Also los such dir aus was du willst, ich zahle und nein keine Widerrede", hob er gleich einen Finger um jeglichen Protest im Keim zu ersticken.

"Danke Charlie..."

Er nahm sich die Karte und sah sie durch. Als er damit fertig war reichte er sie Charlie. Der hatte sich schnell entschieden.

"Also was hälst du von zwei Schokocappuccino und noch Waffeln mit Erdbeeren, Vanilleeis und Schokosauce. Oder Schokokuchen mit Mangoeis. Die haben hier allemöglichen Dessertsachen. Ich sag dir da kann man sich förmlich reinlegen!", schwärmte Charlie förmlich.

"Klingt perfekt. Aber ich wäre nicht nur für eins oder...", zwinkerte er ihm dann zu.

"Ja du nimmst das eine ich das andere. Heute dürfen wir mal cheaten, auch wenn ich sonst auf meine Linie achte. Ian meinte letztens ich würde zu dünn werden, was ich nicht glaube so viel wie ich in mich reinstopfe."

"Dann sollten wir auf jeden Fall dagegen wirken...", nickte Chris und Charlie gab die Bestellung auf als die Kellnerin kam.

"So nun ist das geregelt. Also willst du anfangen zu erzählen oder soll ich?", wurde Charlie nun doch wieder etwas ernster.

"Du", meinte Chris sofort und sah ihn neugierg an. Charlie lächelte weiter doch es wurde trübe und er knetete etwas an seinen Fingern rum.

"Ich werde im August 20 und einen paar Wochen später haben Ian und ich unser zweijähriges...aber ich hab Angst das er nicht da ist. Ich freu mich so unglaublich sehr, dass sein Traum wahr wird...aber ich weiß auch das er dann vier Monate weg ist. Und es werden da viele hübsche Jungs rumlaufen...ich will nicht daran denken, aber ich tus und mach mir dabei solche Vorwürfe!"

Sofort griff Chris nach seinen Händen.

"Ach red nicht so. Ian liebt nur dich. Er würde nicht mal im Traum daran denken jemand anderen anzufassen...", lächelte er ihm fest zu.

"Und was ist mit mir? Ich kenn mich doch und weiß wie lang wie ich es ohne Sex oder überhaupt Zärtlichkeiten aushalte. Was wenn ich derjenige bin...", hatte er schon fast Tränen in den Augen.

"Ich werd ihn so so vermissen und manchmal wünschte ich er würde nicht gehen. Ich bin so egoistisch...!"

Chris grinste schief.

"Ich kann dich verstehen, aber für was gibt es Telefonsex und außerdem freut ihr euch dann noch mehr euch wiederzusehen und fallt wie Wilde über einander her...", drückte er Charlies Hände.

"Ja stimmt aber es ist trotzdem nicht einfach. Die Wohnung wird mir ohne ihn mega leer vorkommen. Aber solang er zurückkommt, halt ichs irgendwie aus", zuckte er mit den Schultern und wischte sich dann schnell über die Augen.

"So genug von mir. Du bist dran. Ich seh doch das was mit dir und Will ist."

"Wie mit Will und mir? Was soll denn sein?", wich er seinem Blick aus.

"Na na na ich war ganz ehrlich und hab dir völlig mein Herz ausgeschüttet, jetzt bist du dran", verlangte Charlie als ihre Getränke kamen.

"Ich bin nicht blöd Chris."

"Das würde ich auch niemals sagen...", murmelte er und nippte an seinem Getränk.

"Christopher...", bohrte Charlie weiter. Oh nein er würde niemals locker lassen.

"Ich hab Will gesagt das ich ihn liebe...", platzte es aus ihm heraus. "Also... na ja fast..." Charlie verschluckte sich fast am Kaffee.

"Du...WAAAAS? Und das erfahre ich erst jetzt?!", schrie er fast den ganzen Laden zusammen.

Chris zuckte erschrocken zusammen.

"Schtt! Bist du verrückt!!"

"Sorry aber oh mein Gott!", hilet Charlie sich die Hände vor den Mund.

"Und jetzt erzählst du mir gefälligst die ganze Geschichte von Anfang an."

Chris seufzte leicht. "Na ja... Das ist alles noch gar nicht lange her... Es war am Tag meiner Abschlussfeier..."

"Ja und was war los?! Jetzt lass mich nicht so im Regen stehen!", quengelte Charlie schon beinah.

Chris seufzte.

"Na ja.... Ich wollte es ihm gerade sagen, da klingelte sein Handy und das Label war dran... Seitdem hab ich mich zurück gezogen, weil ich ihm nicht im Weg stehen wollte... und... in der Kurzfassung heißt das jetzt, dass wir uns geeinigt haben eine Pause zu machen..."

Charlie war überrascht und fassungslos, doch schließlich nahm er nur mitfühlend Chris Hände in seine.

"Oh poor Honey...Wir stecken in denselben Schuhen, auch wenn deine noch etwas schlimmer sind. Aber...vielleicht solltest du es ihm doch noch sagen, bevor du gehst...?"

"Ich weiß nicht... Vielleicht würde das zu viel ändern wegen seiner Sache..."

"Aber das ist doch der Punkt. Eure Beziehung wäre auf dem nächsten Level. Will hat sowas noch nie gesagt, aber ich bin mir sicher, er fühlt dasselbe für dich. Und dann ist eine Trennung auch etwas leichter auszuhalten", lächelte Charlie ihm aufmunternd zu.

"Leichter? Meinst du? Ich finde es eher viel schwerer, immerhin will man der Person die man liebt doch so nah wie möglich sein und nicht in einem anderen Land..."

"Das ist wahr, aber Ian und ich machen es ja auch. Und da ich versichert bin das er mich liebt, kann ich mich jedenTag darauf stützen und weiter machen, bis er wieder da ist."

Nachdenklich sah Chris ihn an. Das war auch wieder wahr. Wie sollte er es nun machen? Doch bevor Charlie weiteres sagen konnte, kamen auch schon ihre Leckerein.

"Ah perfect! Das wird uns beide aufmuntern. Ob du es sagst oder nicht ist deine Entscheidung, aber ich glaube mit etwas Vertrauen schafft auch ihr beide das", grinste Charlie nun wieder.

Chris zuckte ratlos mit den Achseln. Er hatte keine Ahnung.

Ohne Worte schob Charlie jetzt einfach den Kuchen vor ihn und probierte selbst ein Stück Waffel.

Sofort nahm Chris seine Gabel und ließ sich bezaubern.

"Oh mein Gott~"

"Ja ich weiß. Ich nenne es Schogasmus", lachte Charlie und stöhnte beinah bei jedem Bissen.

Chris lachte auf. "Sehr gut...das passt dazu." Der Weißhaarige war froh das Chris wieder lachte. Natürlich wurde auch wild hin und her probiert.

"Ich hab überlegt Ian zum Abschied noch ein paar sehr heiße Bilder von mir zu schenken. Was hälst du von der Idee?"

"Würde auf jeden Fall sehr zu dir passen und eine nette Sache für Ian in einsamen Stunden sein."

"Ja dachte ich auch...frag mich nur wie pornographisch ich für ihn werden soll und ob er sowas auch für mich machen würde...Du könntest Will auch ein paar hübsche Fotos von dir mitgeben. Muss ja nicht gleich sowas wie meine werden."

"Oh nein. Sowas ist gar nichts für mich, aber weißt du was? Ian würde es dir wohl gleich tun, da bin ich mir sicher."

"Ja ich auch. Trotzdem denke ich du solltest ein zwei für ihn machen. Es muss ja nicht sexy sein, aber schließlich trägst du ja auch immer ein Foto von euch um den Hals", deutete Charlie auf die Kette mit den Anhängern.

Automatisch ging Chris Hand zum Anhänger und umgriff ihn. Da hatte Charlie recht.

"Ja... vielleicht hast du Recht..."

"Also wenn du willst kannst du hiernach noch mit zu meiner und Ians Wohnung kommen. Er ist im Moment eh nicht da und du warst ja noch nie bei uns glaub ich. Da können wir dann Fotos machen...aber keine Sorge. Die 18+ Fotos von mir mach ich alleine", zwinkerte Charlie ihm lachend zu.

"Oh ja gerne! Hauptsache nicht schon wieder nach Hause."

"Keine Sorge wir machen uns heute einen schönen Tag zu zweit", stieß er mit seiner Tasse an.

Chris grinste ihn an. Ja mit Charlie musste er sich nicht verstellen, nur Schade das ihre gemeinsame Zeit bald vorbei war.

Charlie verdrängte diesen Gedanken erstmal erfolgreich. Nach dem leckeren Essen bezahlte er schnell, bevor er Chris packte und sich mit ihm zu seiner Wohnung aufmachte.

"Erwarte nicht so viel, wir sind beide Studenten und meine Miete zahlen quasi meine Eltern. Aber du kennst ja Wills Wohnung. Unsere ist ähnlich nur mit mehr Stil", hackte er sich fröhlich bei Chris ein.

"Ok...", lachte er vergnügt und sah sich als sie angekommen waren ausführlich um.

Die Wohnung war etwas größer als Wills und lag auch nicht im obersten Stock. Außerdem sah das Haus von außen auch besser aus.

"Voila et bienvenue. Natürlich hab ich um ein bisschen dem Klischee zu entsprechen, das einrichten übernommen. Ians Junggesellenbude sah ganz anders aus, glaub mir", lachte Charlie und führte Chris durch die Räume. Es gab eine schöne helle Küche, das durch eine Tür getrennt zum Wohn und Esszimmerführte. Hier waren alle Möbel entweder weiß, schwarz oder grau. Dafür war die Dekoration umso farbenfroher. Immer mal wieder blitzte auch etwas pink auf.

"Beim Schlafzimmer kann ich zumindest mit einem riesen Bett angeben", zeigte Charlie ihm auch das stolz, wobei es hier etwas chaotischer aussah.

"Wow... Das is ja echt rießig... Da sollte Will sich mal ein Beispiel nehmen...", merkte er an. "Echt eine schöne Wohnung Charlie..."

"Danke", grinste er stolz.

"Ach und wundere dich nicht über die Plüschhandschellen, die hängen immer am Bettpfosten", kicherte er und ging wieder zur Küche.

"Bestimmt nicht ohne Grund...", lächelte Chris und folgte ihm.

"Willst du was zu trinken und noch quatschen oder sollen wir uns direkt an die Fotos machen?"

"Trinken wäre nett und das andere können wir ja auch gleichzeitig machen."

"Stimmt und nein sie hängen nicht ohne Grund da. Wenn du dich besser umgesehen hättest, wären vielleicht noch andere Spielzeuge sichtbar geworden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie weggeräumt habe", schenkte Charlie beiden Eistee ein und machte etwas Musik an.

Chris lachte daraufhin nur. Typisch Charlie.

"Ok dann hol ich mal Kamera und Stativ."

"Alles klar..." Schnell gab Charlie ihm das Getränk und holte aus dem Schlaf und Arbeitszimmer die Kamera und das Stativ, wo er sie gleich drauf installierte.

"Willst du zuerst moldeln oder soll ich?"

"Oh mach du... Dann weiß ich nachher, wie ich mich richten kann."

"Gut wie du magst. Oh warte dann brauch ich noch ein paar andere Sachen und Outfits! Du hast doch ungefähr meine Größe, oder? Dann hol ich dir auch noch was!", rief Charlie fröhlich und lief wieder ins Schlafzimmer.

"Ehm... Alles klar...", sah Chris ihm nach. Jetzt auch noch mit umziehen? Was hatte Chrarlie denn jetzt vor?

"Oh ich hab die Idee wie wir verspielt und sexy verbinden können!", rief er fröhlich und kam mit einem blauen Hemd von Ian, sonst nichts. Darunter trug er lediglich aus Anstand eine Boxer.

"Äh...ach... ach ja?? Wie denn?", kratzte er sich an der Wange.

"Na so. Männer stehen drauf wenn ihre Partner oder Partnerinnen in ihren Oberteilen rumlaufen. Du kannst damit süß, sexy, frech oder verspielt wirken", drehte sich Charlie in dem Hemd.

"Ich hab hier zwar nichts von Will aber das hier sollte auch bei dir gehen."

Chris nickte. Ja, das würde vielleicht funktionieren...

"Also dann spiel du mal, Fotograf", sprang Charlie grinsend auf die Couch und lachte erstmal fröhlich.

Chris kaute sich auf der Lippe rum.

"Ok... Dann... zeig mal was du drauf hast..."

Er begann los zu knipsen. Das ließ Charlie sich nicht zweimal sagen. Er warf sich in alle möglichen Posen und immer auch neue Möbel oder den Boden. Mal lachte er fröhlich oder lächelte süß. Mal knöpfte er auch das Hemd auf und schob die Boxer etwas tiefer, erreichte so sinnlichere und sexier Posen. Sein Blick sagte dann deutlich 'Nimm mich'.

"Ok ich denke das waren genug von mir, jetzt bist du dran", sprang er wieder zu Chris und gab ihm dann das Hemd, bevor er seine normalen Sachen wieder anzog.

"Na gut. "

Langsam zog er sich das Shirt aus und das Hemd an.

"Also, wie soll ich mich jetzt stellen?"

"Erstmal ziehst du auch deine Jeans aus. Nur die Unterhose bleibt an", deutete Charlie grinsend darauf.

"Muss ich??"

Auch wenn es es nicht brauchte, genierte er sich doch ein wenig.

"Ja musst du sonst siehst du einfach nur schlaberisch aus. Wir sind doch eh unter uns und du musst auch keine sexy Posen machen, wenn du nicht willst", versuchte Charlie ihn zu beruhigen.

"Na gut...", murmelte er und ließ die Hose runter.

"Also... ich... hab jetzt echt keine Ahnung was ich machen soll." Etwa das gleiche wie Charlie eben? Aber irgendwie konnte er das nicht.

"Einfach das was du denkst. Warte ich mach dir Musik an. Tanz dazu, lach einfach, be crazy!", meinte Charlie und schaltete die Boxen lauter.

Das war leichter gesagt als getan. Chris brauchte etwas, ehe er langsam begann zu tanzen. Nur ganz leicht, eben so das er sich wohl fühlte.

"Komm schon Chris muss ich dich erst kitzeln damit du lachst", kam Charlie auf ihn zu und tat genau das. Er wollte das Chris endlich mal locker wurde.

"Hey!!", sprang er schnell zurück und ging in Angriffsposition.

"Soll ich das auch mal bei dir machen?"

"Mach doch ich hab die Fernbedienung in der Hand", knipste Charlie auch schon drauf los und ging aus dem Weg, damit es bei Chris blieb.

"Ha! Wenn ich dich jage, nützt dir das auch nichts mehr!", eilte er auf ihn zu, um ihn zu kitzeln.

"Was Nein! Chris!", lief Charlie sofort lachend weg, noch bevor Chris ihn überhaupt angefasst hatte.

"Nix da!!", rannte er ihm durch die ganze Wohnung nach. So kitzelten sie sich eine Weile gegenseitig und jagten sich durch die Wohnung. Charlie drückte trotzdem immer mal wieder auf den Auslöser, bis sie schließlich erschöpft aber noch immer lachend auf die Couch vielen.

"Ok...jetzt leg dich einfach... auf den Bauch, heb die Beine an...und lächel verknallt in die Kamera. Davon mach ich einen Ganzkörper ...und eine Großaufnahme. Ich denke... das wird Will gefallen", giggelte Charlie noch imer etwas.

Atemlos ließ Chris sich auf den Boden fallen und positionierte sich. Dann dachte er an Will und schon sah er verliebt drein.

"Aww perfect!", strahlte Charlie und machte sofort ganz viele Fotos aus verschiedenen Winkeln.

Chris Herz schlug schnell, doch das Lächeln verlor sich schnell wieder und Traurigkeit breitete sich auf seinem Gesicht aus.

"Oh Nein! Nein nein nein!", kam Charlie gleich auf ihn zu.

"Wir wollte heute doch einen schönen tag für uns haben ohne Sorgen und dumme Gedanken an einen gewissen jemand!"

"Ich weiß, entschuldige Charlie...Es ist nur....Ach egal..."

Chris ließ den Kopf sinken und lag nun flach auf dem Boden. Charlie seufzte und legte sich genau neben ihn.

"Es ist nur das du Angst hast Will zu verlieren", beendete er Chris Satz.

"Mhm....", brummte dieser. "Und ich hab das Gefühl das ich schon dabei bin weil... Wir haben die Pause am Sonntag beschlossen und seitdem kaum mehr miteinander gesprochen weil wir einfach nicht wissen wie.... Jetzt ist irgendwie alles so steif.... weißt du? Selbst früher als wir noch nicht zusammen waren, sind wir lockerer miteinander umgegangen...", meinte er niedergeschlagen.

Charlie nickte und streichelte ihm beruhigend durch die Haare.

"Ich verstehe...und eigentlich finde ich Pausen in Beziehungen Schwachsinn, aber ich bin mir sicher das ihr wieder zusammenfinden werdet. Ich mein wenn du wüsstest was alles schon bei mir und Ian passiert ist...ihr schafft das. Wir schaffen es beide. Aber wenn du dich mal auskotzen oder einfach auch mal nur weinen oder schreien möchtest, ich bin da", lächelte er aufmunternd.

"Danke Charlie...", lächelte er ganz leicht zu diesem auf. "Ich bin echt froh das ich dich habe..."

"Dito", küsste er Chris Wange und holte ihnen dann jeweils ein Kissen für auf den Boden.

"Außerdem...ich hab schon geweint wegen allem bevorstehenden, also weiß ich wies dir geht."

Chris nickte.

"Ich wünschte ich könnte hierbleiben... Aber... ich will auch erst mal etwas Geld verdienen und schauen ob die Altenpflege wirklich was für mich ist... Außerdem steht ja immer noch die Scheidung meiner Eltern an...", seufzte er. "Und da will ich eigentlich nicht woanders sein, weißt du..."

"Ja das versteh ich... vielleicht ist etwas Zeit doch gut. Dann kann jeder seinen Scheiß regeln und ab September sind wir dann alle wieder vereint", lächelte Charlie aufmuntern.

Chris nickte, runzelte dann aber die Stirn.

"Ab September?"

"Na ja da ist die Tour zu Ende und da bekommt May ja auch ihr Baby. Will würde das nie verpassen wollen!"

"Stimmt ja!! Oh nein!! Charlie! Was ist wenn ich da kein Frei bekomme oder Schule hab!!", sah Chris ihn mit großen Augen an. "Was mach ich denn dann?"

"Chrissy durchatmen", hielt Charlie ihn ruhig fest.

"Mach deine Ausbildung doch einfach hier. Dann bist du jederzeit da und ich bin auch nicht mehr allein. So als kleiner Bonus und Will würde das sicher auch freuen. Du könntest in der Zeit in seiner Wohnung leben. Außerdem wirst du hier für deine Ausbildung auch noch bezahlt, besonders in Pflegeberufen. Ich glaub am Ende verdienst du sogar bisschen besser als in Deutschland."

"Aber was is mit meinen Eltern??", sah er ihn unsicher an. "Und mit meiner Schwester??"

"Ja die sind ja nicht aus der Welt. Du verbringst den ganzen Sommer mit ihnen und klärst alles und danach musst du dich eben entscheiden. Du kannst entweder immer wieder zu deinen Eltern oder zu Will pendeln", zeigte Charlie ihm die Möglichkeiten.

Chris stieß die Luft aus und sah ihn nachdenklich an.

"Und... was ist mit den ganzen Dingen die geregelt werden müssen? Ich muss mich hier melden und hier Arbeit suchen und... keine Ahnung was noch alles..."

"Es ist deine Entscheidung Chris. Ich bin mir sicher May und ich können dir dann bei allem helfen. Du musst es nur wollen", streichelte Charlie ihn wieder beruhigend.

Chris stöhnte laut auf und drückte sich an Charlie. Der nahm ihn beruhigend in den Arm und streichelte ihn sanft.

"Das is alles total bescheuert..."

"Ich weiß aber guck mal. Dich hier zu melden, ist mit einer Ausbildungsstelle ganz einfach und Ethan kann dir sicher einen Aushilfsjob besorgen oder du kellnerst ein bisschen bei Rosie, die braucht immer Hilfe. Und wenn du dich zu alleine fühlst, musst du auch in Wills Abwesenheit nicht allein in seiner Wohnung leben, sondern kannst bei mir auf der Schlafcouch wohnen. Die is super bequem und dann bin ich auch nicht so allein. Das wäre doch ein Plan. Und wenn du Will irgendwann heiratest, ist das mit dem hier leben eh kein Problem mehr", grinste er zum Schluss breit.

Chris wollte nicken, das alles hörte sich einfach logisch an, doch bei Charlies letzten Satz musste er einfach los lachen.

"Du bist gut... Du gehst ja richtig optimistisch an die Sache ran... Wer weiß was bei den ganzen Konzerten passiert? Vielleicht trifft er da ja auf die oder den Einen...", hob er dann die Schultern.

"Kann nicht sein der Eine steht doch vor mir", grinste Charlie nur.

"Dieser Kerl hat sich vor dir nur durch ganz London gevögelt. Und hatte er mal ne Beziehung, war er nie romantisch oder hat sich für das Mädchen besonders angestrengt. Er hat sie nur als selbstverständlich betrachtet, zu dem hat er sie niemals als eine Bastard betitelt...und was hat er dagegen mit dir die letzten Monate gemacht?", wackelte er mit den Augenbrauen.

Chirs lächelte zaghaft und hob die Schultern.

"Mich als eben solchen bezeichnet?"

"Nicht nur das. Du bist ein Bastard, aber für dich hat er sich immer wieder Sachen einfallen lassen. Er ist für dich Bi geworden, hat dir Songs geschrieben, hat dich immer getröstet oder versucht aufzumuntern, hat das mit deinen Eltern organisiert, hat dich beschützt und dich persönlich zu seinem Goodluckkiss gemacht. Er nennt dich Angel Chris!

Was sagt dir das?", verschränkte Charlie die Arme und hob eine Braue.

Der Jüngere seufzte.

"Das er mich liebt?", schlug er dann weiterhin lächelnd vor.

"You got it", strubbelte Charlie durch Chris Haare.

Darüber musste Chris nun wirklich lachen.

"Ja... ich mein, irgendwie ist das ja schon klar aber... Ist es nicht so, dass man wenn man es sagt, es noch mal anders wird?"

"Hm da hast du auch wieder Recht...Ich habs Ian auch erst wirklich geglaubt, als Ian es mir 5 mal nacheinander gesagt hat...aber bei mir war das was anderes. Ich hab mich damals als Schlampe gefühlt, die eh jeder nur benutzt aber niemand lieben kann, deswegen hab ich Ian als ers gesagt hat nicht geglaubt, bis ers eben wirklich oft wiederholt hat und mir ein Gitarrensolo gewidmet hat", grinste Charlie verknallt bei der Erinnerung.

"Aww... das is echt süß...", lächelte Chris. "Aber jetzt mal ernsthaft... Wie hätte Will reagiert, wenn ich es ihm hätte sagen können, bevor der Anruf kam? Meinst du das hätte was geändert?"

"Also ich denke, er hätte trotzdem seine Karriere verfolgt. Ian tut das auch und Ed auch, obwohl sie alle in einer Beziehung stecken. Er wäre wahrscheinlich erstarrt und hätte nicht gewusst was er darauf antworten sollte. Manchmal ist er eben langsam bei sowas und gut mit Worten ist der Kerl eh nicht. Wahrscheinlich hättest du die Antwort erst zwei Wochen später in Form eines Songs bekommen, aber er hätte es sicher erwidert. Da bin ich mir wirklich 100% sicher", nickte Charlie seine eigene Aussage ab.

"Mh..."

Das konnte sich Chris auch gut vorstellen, aber.

"Aber ich hab keine zwei Woche mehr. Ich fliege schon nächsten Montag zurück... Und so wie es momentan aussieht, werd ich wohl kein Lied bekommen..."

"Na ja wäre nicht das erste Mal, das Will was beklopptes einfällt um dir zu beweisen, wie sehr er dich liebt. Also ihr habt jetzt Pause, aber ihr seid nicht getrennt. Nimm dir auch für dich Zuhause ein paar Wochen Zeit zu entscheiden, was du jetzt tun willst. Und wenn du London wählst, setzen ich und May alle nötigen Hebel in Bewegung. Ich bin mir sicher Will wird diese Zeit auch nutzen und er wird zu dir zurückkommen", umamrte Charlie ihn und hielt ihn dann weiter an den Schultern fest.

Chris bewunderte Charlie für seinen Optimismus. Er fühlte sich irgendwie nicht so positiv.

"Ich bin jetzt schon fast zwei Jahre bei denen und hab viel gesehen, hab einfach Vertrauen in Will", legte Charlie ihm die Hände auf die Wangen und gab Chris dann noch grinsend einen Eskimokuss, bevor er ihm wieder etwas Raum gab.

Chris lachte auf.

"Ja... ok... Ich versuchs."

"Das wollte ich hören! und jetzt Schluss damit und lass uns noch einen tollen Tag haben", ging Charlie noch zum Computer, druckte die Bilder aus und gab Chris seine, bevor er ihn auf die Couch zog. Den Rest des Tages sollte Chris erstmal nur noch lächeln.

Hör einfach auf dein Herz

Den Tag komplett bei Charlie zu verbringen hatte Chris sehr gut getan. Nun war er auf dem Weg zu May. Auch mit ihr wollte er an seinem vorletzten Tag noch mal Zeit verbringen.

Er klingelte und kurz darauf erschien May bei ihm.

"Hey Chris. Ich bin bereit!", lächelte sie ihn breit an.

"Super... Wollen wir dann?"

Sie nickte und hakte sich bei ihm ein.

"Wie geht es dir May?", sah er kurz auf ihren Bauch. Mittlerweile war sie schon im 6 Monat.

"Soweit gut, mir ist schon länger nicht mehr übel und Ethan kümmert sich großartig um uns beide. Allerdings schwanken die Hormone teilweise sehr stark und das Kleine ist sehr lebhaft. Oh...und grade kann ichs dir sogar zeigen", blieb sie kurz stehen und legte Chris Hand auf ihren Bauch in dem kleine Tritte zu spüren waren.

Dieser machte große Augen.

"Wow... wie cool... Es zappelt ja wirklich ganz schön..."

"Ja nicht wahr und nächsten Monat wissen wir dann was es ist. Wir suchen schon fleißig Namen. Wenn dir noch was hübsches einfällt nur raus damit", lachte sie und strich ebenfalls über ihren Bauch.

"Hach es ist so schade das du schon gehts. Da Will ja auch mit seiner seiner Tour beschäftigt sein wird, bleibt dann nur noch Charlie, der mir und Ethan beim streichen und Kinderzimmer einräumen und Klamotten kaufen, helfen kann. Du wärst da sicher hilfreicher als Will, dem seine Strampler würden sicher alle nur schwarz und dunkelblau oder so sein", schmunzelte sie bei dem Gedanken.

Chris lachte auf.

"Ja vielleicht, aber ich kann mir auch irgendwie vorstellen, dass er alles ganz klassisch Mädchen oder Jungenhaft machen würde..." Dann seufzte er sehnsüchtig. "Ich würd echt gern bleiben..."

"Ach Chris nichts spricht dagegen, du musst dich nur dafür entscheiden. Auch unabhängig von Will und uns anderen. Wenn du hier leben und arbeiten möchtest, dann tu es. Schaffen tun wir das auf alle Fälle", lächelte sie ihn an und strich mütterlich über seine Wange.

"Danke May... Ich denke ich mach es so wie Charlie gesagt hat und werde es mir im restlichen Juni und Juli überlegen... Aber meinst du, du könntest mir helfen mit den Bewerbungen für Altenheime hier? Nur das wenn ich her komme ich auch etwas hätte?"

"Aber klar doch. Ich hör mich mal um, wo Ausbildungsplätze frei sind und wie es hier mit den Berufsschulen und dann auch deiner Aufenthaltsgenehmigung sein wird. Claire Wills Mutter hat mal in einer solchen Behörde gearbeitet, vielleicht kann sie helfen. Wir schaffen das schon Chris, schließlich gehörst du zur Familie", strich sie ihm über die Wange.

Chris drückte May spontan dankbar an sich.

Die war davon so gerührt, dass sie gleich Tränen in die Augen bekam.

"Ach Chris das wird schon alles, hab Vertrauen."

"Mhm...."

Er blieb noch etwas so, aus Angst das wenn er los lassen würde, anfangen würde zu heulen.

May war die erste die sich löste.

"Ok ok diese furchtbaren Hormone, also beruhigen wir uns mal wieder", fächelte sie sich zu und strich sich unter die Augen.

"Ja...", grinste Chris schief. "Vielleicht steckst du mich gerade ein wenig damit an."

"Oh Gott bitte nicht, ich glaube eine Schwangere Hormongesteuerte ist im Moment genug", lachte sie auf.

"Jetzt lass uns weiter, heute soll schließlich ein schöner Tag werden."

"Ja ist gut. Worauf hast du Lust?"

"Vielleicht Kino oder wir können auch ein cooles Restaurant ausprobieren...tut mir leid so viel kann ich leider nicht unter nehmen", seufzte sie und spazierte erst mal mit ihm die Straße entlang.

"Das weiß ich doch und es muss dir absolut nicht leid tun... Wie wäre es dann mit Kino?", schlug er dann vor.

"Klingt sehr gut. Also auf was hast du heute Lust? Liebe oder doch lieber Action?", nahm sie Chris Arm und ging mit ihm in die Richtung.

"Oh ich glaub ich brauch heute Action... Wenn das für dich ok ist?"

"Klar sehr gerne! Ich glaube, das ist heute genau das richtige! Popcorn und Action!", lachte sie fröhlich auf und beide gingen ins Kino.

Chris lud sie ein und gab ihr auch das Popcorn aus. Dann machten sie sich schöne Stunden bei dem Film. Allerdings musste May drei mal aufstehen um aufs Klo zu gehen.

"Du hast auch ein wenig Glück nie schwanger werden zu können. Hat nicht nur schöne Seiten", flüsterte May ihm zu, bevor sie wieder eine Handvoll Popcorn nahm.

Chris lachte leise.

"Aber trotzdem ist es schön..."

"Ja. Es ist einfach ein Wunder, so wie alle es sagen", strich sie sich sanft über den Bauch und strahlte förmlich.

"Das sehe ich auch...", nickte Chris.

Als der Film dann zu Ende war, streckte er sich erst einmal und sah dann neugierig zu May.

"Wohin jetzt?"

"Hmmm essen?", grinste sie Chris an.

"Entschuldige aber heute könnte ich endlich mal was ungesundes Essen. Ethan hängt mir sonst immer im Nacken und ja ich passe ja auch schon auf und will alles richtig machen, aber einmal einen Burger zu essen kann doch nicht so schlimm sein oder?"

"Wie jetzt? Find ich mal so gar nicht schlimm.... Alle mal wo es doch nur mal ab und zu ist."

"Hach er ist eben manchmal etwas übervorsichtig. Wir werden beide ja zum ersten Mal Eltern und er hat es nicht mal eingeplant und dann bauen wir gleichzeitig dazu noch eine Beziehung auf...es ist manchmal alles etwas schwierig", seufzte sie.

"Na gut das ist wohl verständlich....", stimmte er zu. "Aber auf welchen Burger hast du denn Lust?"

"Total egal. Ich will heute einfach nur Fastfood...allerdings nicht den billigen Schweinkram. Wir holen uns heute das gute Zeug", lachte sie.

"Na das is mal ne Ansage!", lachte er vergnügt und sie machten sich auf den Weg. Sie fuhren in das Herz von London zu den guten und etwas teureren Läden. Dort lud May ihn in ein Restaurant ein, wo sie auf dem Balkon aßen und so auch einen Blick auf Londons buntes Treiben hatten.

"Ich liebe diese Aussicht."

"Ja wunderschön nicht. Stell dir mal vor. Wenn Will erstmal ein Star ist, könnt ihr euch eine Wohnung in der Innenstadt leisten. Dann hast du jeden Tag diese Aussicht", lächelte May ihm zu.

"Mhm... Das wäre echt schön..."

"Es ist nicht unmöglich Chris, auch wenn du wohl immer eher derjenige sein wirst der zurückstecken muss...wobei vielleicht wird eure Beziehung ja anders. Ihr wärt nicht das erste Rockstarpäarchen, dass es schafft ein normales Leben zu haben."

"Ja sagt ja auch niemand..." Chris seufzte und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab.

"Ach Christopher ihr seid noch so jung, ihr habt noch so vieles vor euch, noch so viele Möglichkeiten. Also lass nicht gleich den Kopf hängen", strich May unter sein Kinn und lächelte ihn an.

"Das ist nicht so einfach...", murmelte er dann.

"Vielleicht machst dus dir aber auch nur schwerer, als es ist. Man bereut doch immer nur die Sachen, die man nicht gemacht hat", tippte May sein Kinn an. Dann kam auch schon der Kellner.

Nachdenklich sah Chris sie an. Da hatte sie Recht.

"Was darf ich ihnen bringen?", sah der Kellner sie aufmerksam an. May bestellte einen Barbecue Burger mit Pommes und Limo. Heute durfte sie das.

Chris dagegen nahm zwei Cheesburger und einen Chickenburger. Er hatte gerade Lust dazu sich voll zu stopfen.

Der Kellner sah zu beiden, gab dann die Bestellung auf. May lachte nur bei dem Ausdruck.

"Der denkt noch das wäre alles für mich", grinste sie.

"Er wird sehen, dass ich das alles mampfen werde..."

"Hihi das wird lustig. Ich filme das und schicks dann Will", lachte sie weiter.

"Wieso das denn?", lachte Chris mit. "Will weiß doch wie ich esse..."

"Auch das du so viel Essen kannst?", hob sie eine Braue. "Solche Seiten zeigt man ja nicht unbedingt jedem sofort."

"Na ja er weiß es... wir wohnen zusammen... Da ist ihm das bestimmt schon mal aufgefallen..."

"Auch wieder wahr. Mein Gott wenn du jetzt noch ein Kind kriegen würdet, wärs bei euch wirklich so schnell gegangen wie bei mir und Ethan. Der hat auch direkt am Anfang meine eher unsexy Seiten gesehen", grinste sie etwas verschämt.

"Ach was.... Ich finde ihr passt trotz allem zusammen."

"Das zweifle ich auch gar nicht an. Nur der Start war eben ein bisschen anders als bei normalen Paaren. Aber vielleicht macht es das eben grade besonders", sah May Chris mit einem vielsagenden Lächeln an. Sie hoffte wirklich das die Jungs zusammen blieben. Chris war das Beste was ihrem Neffen seit langem passiert ist und sie wünschte beiden, das es hielt.

"Da hast du Recht...", lächelte der und seufzte dann leicht. "Es ist echt was besonderes..."

"Hey Chris hör einfach auf dein Herz. Es gib dir den Impuls und dann weißt du schon was richtig ist. Zu viel mit dem Kopf zu denken, gibt auf Dauer Kopfschmerzen", wuschelte sie durch seine Haare.

"Ja... Da hast du wohl auch Recht...."

Da erschien der Kellner und brachte ihr Trinken und Essen und wünschte ihnen einen guten Appetit.

"Hui ich habe heute wohl ne ganz gute Strähne, wenn ich so viel Recht habe", lachte May wieder auf und sah dann strahlend zum Essen.

"Na da sag ich mal guten Appetit!", klatschte sie sich in die Hände und fing gleich an.

"Danke dir auch...", amüsiert begann Chris ebenfalls. "Oh das is lecker...", meinte er dann überrascht.

"Also bitte, wenn ich eh schon den ganzen Tag Recht habe, wie kann ich da beim Essen falsch liegen", kicherte May und aß weiter. Sie durfte sich auch mal gehen lassen.

"Stimmt..."

Chris aß nun deutlich besser gelaunt weiter. May wusste aber auch wie sie einen aufheitern konnte. Auch dieser Tag lief gut und lockerte die Gemüter nochmal etwas auf. Als May sich später von ihm verabschiedete, gab sie Chris noch einen Kuss auf die Stirn.

"Egal wie du dich entscheidest, du gehörst immer zur Familie", lächelte sie ihn an und ging dann wieder ins Haus. Im Haus ließ sie sich in einen Sessel sinken und streichelte ihren Bauch.

"Ich hoffe die beiden haben genug Mut ihre Beziehung fortzusetzen. Schließlich will ich bei deiner Geburt quasi zwei Onkel für dich, mein Engel", lächelte sie und lehnte sich dann summend zurück.

Unser Ruhepol und waschechter Bastard!

Chris machte sich wieder auf den Weg nach Hause und war gespannt, ob er dort Will antreffen würde. Er wollte diesen Abend am liebsten mit ihm verbringen, ebenso den Morgigen, da dieser dann der Letzte wäre.

Er schloss voller Hoffnung die Tür auf und rief in die Wohnung.

"Will? Bist du da?"

Ausnahmsweise war der Rocker tatsächlich da, hörte Chris aber nicht, da er mit Kopfhörern auf den Ohren, spielen übte. Eigentlich hatte er heute eh schon wieder viel Zeit im Label verbracht, da sie eine Probeaufnahme hatten und deren Studio war doch besser als Ethans. Trotzdem war er mit seiner Leistung heute unzufrieden gewesen. Weswegen er nun etwas übte, um es Montag besser zu machen.

"Will?"

Chris zog sich Jacke und Schuhe aus und linste ins Wohnzimmer, ehe er zu Wills Zimmer ging und die Tür langsam öffnete. Und da saß der Rocker auf dem Bett und tat das wofür er geboren war. Er spielte Gitarre. Chris blieb wo er war und beobachtete ihn einfach. Es dauerte fast 15 Minuten, bist Will nochmal hoch sah und ihn entdeckte.

"Hey schon zurück?", lächelte er Chris an.

Dieser tippte auf seine Ohren um Will zu zeigen, dass er erst einmal die Kopfhörer runter nehmen sollte, nickte dann aber.

"Oh Sorry. War grade so drin", schmunzelte der, zog die Kopfhörer aus und legte die Gitarre beiseite.

"Alles gut...", lächelte Chris und musste den Drang einfach zu Will zu gehen und ihn zu küssen niederkämpfen. "Wie... war so dein Tag?"

"Ganz gut...auch wenn ich noch nicht ganz zufrieden mit mir war bei den Aufnahmen heute. Aber Montag wird es sicher besser, deswegen übe ich ja heute etwas", meinte er und wusste nicht ganz, ob er Chris bitten sollte Platz zu nehmen. Warum war so etwas selbstverständliches plötzlich nur so komisch.

"Montag??", sah er Will mit einem Mal unsicher an. "Ich... verstehe...." Hieß das dann das Will nicht mit zum Flughafen kommen würde? Oder gar alle Bastards nicht da waren?

"Ich... ich lass dich dann mal lieber alleine...", murmelte er dann ziemlich niedergeschlagen und wand sich ab. So hatte er sich das nicht vorgestellt, aber jetzt... Nur wegen diesen Worten war alles anders.

Will merkte allerdings das er sich missverständlich ausgedrückt hatte und lief ihm schnell nach.

"Chris warte! Ich bin Montag da. Eine Stunde bevor du zum Flughafen musst, ist die Probe beendet. Ich werde da sein", versicherte Will ihm und nahm seine Hand. Aus einem Gefühl heraus zog er ihn dann in seine Arme.

"Es wird fast genauso sein, wie als ich dich das erste mal gesehen hab."

Chris drückte seine Nase an Wills Brust.

"Nur das ich dich dann nicht mehr jeden Tag sehe...", murmelte er.

"Ja...aber das wird schon. Vielleicht wird es eine Zeit dauern, aber irgendwann werde ich wieder eine Tür aufschließen und dich über die Schwelle zu unserem Zuhause tragen. Irgendwann hoffe ich, das es so ist", strich Will Chris über den Rücken.

"Ja... das hoffe ich auch..." Gerade wünschte er sich auch Will einfach nie wieder los lassen zu können. Das war der erste Körperkontakt seit einer guten Woche und es tat so unglaublich gut.

"So und jetzt sei nicht mehr traurig. Ich will Mays heutige Mühen nicht kaputt machen. Denn wahrscheinlich hat sie dich zum lächeln gebracht", schmunzelte Will.

"Das hat sie...", stimmte er sofort zu. "Es hat gut getan mit ihr zu reden..."

"Sehr gut, dann lächle heute bitte noch weiter. Möchtest du heute Abend noch irgendwas machen oder sehen?", strich Will ihm sanft über die Wange.

Chris sah zu ihm auf.

"Ja... Ich..."

Ich würde dich gerne küssen...dachte er. Doch sagen tat er etwas anderes.

"Ja ich würd gerne etwas mit dir schauen..."

"Alles klar such dir etwas aus. Ich hol Popcorn und was zu trinken. Willst ein bisschen Wein oder doch Limo?", ließ Will ihn dann los und ging zum Kühlschrank.

"Mir reicht Limo, danke..." Chris ging zum Fernseher und legte den Film ein, der ihn als erstes ansprang.

Will holte ein Bier und eine Limo und machte ihnen etwas Popcorn. Damit kam er dann wieder zur Couch.

"So dann mal los. Kommst du her?", klopfte er neben sich auf die Couch.

"Na klar..."

Er setzte sich zu ihm und trank einen Schluck.

Will machte dann den Film an und aus einem Automatismus raus legte er einen Arm um Chris. Dieser kuschelte sich sofort an Will und fühlte sich so wohl wie lange nicht mehr. Kuschelnd schauten sie den Film und mampften Popcorn, wobei sich immer mal wieder ihre Finger berührte. Jedes mal sendete die Berührung ein Kribbeln durch Chris Körper. Zum Ende das Filmes hin hielt er es dann nicht mehr aus und stellte das Popcorn zur Seite und drehte sich zu Will.

"Ich... ich muss das jetzt tun.. Sei nicht böse, ok?"

Dann beugte er sich vor und küsste ihn. Doch kaum hatte er seine Lippen auf Wills gelegt, wusste er das er nicht einfach aufhören konnte. Er rückte näher und legte seine Arme um Wills Nacken.

Etwas verwundert sah Will ihn an, als er dann die Lippen von Chris spürte.

"Gott wie könnte ich für so was böse sein", grinste er nur und zog Chris dann auf seinen Schoss. Schnell legte er seine Arme um dessen Hüfte und erwiderte de Kuss leidenschaftlich. Schließlich hatte er sich doch genau das gewünscht.

Chris keuchte auf und drückte sich fester an ihn. Konnte die Ewigkeit nicht genau jetzt anfangen?

Solange bis ihnen die Luft ausging, hielten sie den Kuss. Schnaufend löste sich Will schließlich von ihm und sah Chris dann lange an.

"Oh Angel..."

"Ja Tiger?", flüsterte er zurück.

"I'll miss you so much", lehnte er seine Stirn an Chris.

"Ich dich auch...", wisperte er zurück. 

Lächelnd  strich Will immer wieder über seine Wangen. Grade wollte er nur still diesen Moment genießen. Auch Chris wollte genau dasselbe. So schloss der seine Augen und konzentrierte sich nur auf Will. So blieben sie tatsächlich mehrere Minuten, bevor Will wieder den Mund öffnete.

"Ich hoffe, du vergisst mich nicht, wenn du wieder in Deutschland bist", spielte er mit Chris Kette und den Anhängern daran.

"Das könnte ich gar nicht...", lächelte dieser. "Aber... ich hoffe du vergisst mich nicht, bei dem ganzen was jetzt auf dich zukommt..."

"Niemals. Du bist meine größte Inspiration. So viele Songs hab ich beim Gedanken an dich geschrieben und damit bist du bei jedem Konzert bei mir", erwiderte der Rocker das Lächeln.

Das ging runter wie Öl.

"Das klingt perfekt..."

Wieder beugte Chris sich vor und küsste ihn. Und wieder erwiderte Will es, streichelte ihn und drückte ihn an sich.

"Ist es auch fast...aber ich denke wir sollten jetzt schlafen gehen, oder? Morgen ist dein letzter Tag hier und den verbringen die Bastards alle zusammen", strich Will ihm durch die Haare.

"Mhm... Sollten wir wohl....", nickte er leicht, löste sich jedoch nicht von Will. Der lachte nur leicht darüber und trug Chris einfach Richtung Schlafzimmer.

"Mh~ Das is einfach eine coole Fortbewegungsmöglichkeit."

"Ja ja. Ich weiß, du hast es dann immer sehr angenehm", lachte der Ältere auf und ließ Chris dann aufs Bett plumpsen.

"Oh ja das is wahr...", rutschte er nach oben zum Bettteil und begann sich auszuziehen. Will tat es ihm gleich und verschwand dann schon mal im Bad. Später kam er fertig wieder in seiner Schlafhose raus.

Chris hatte keine Lust noch mal aufzustehen, daher kuschelte er sich einfach unter die Decke und sah Will entgegen.

"Hm heute sind wir also besonders faul, ja?", rutschte Will dann zu ihm und machte das Licht aus.

"Nur ein wenig...", kuschelte er sich sofort an Will und strich mit seinem Finger über dessen Brust. Der genoss das ganze natürlich, hatte Chris doch die letzten Nächte auch immer wieder in seinem Zimmer drüben geschlafen.

"Na dann schlaf gut Angel", zog Will ihn wieder an sich und küsste Chris nochmal.

"Mhm... Du auch...", murmelte der zurück und streichelte ihn weiter.

Arm in Arm schliefen sie so ein und vergaßen mal kurz was ihnen bald drohte.
 

Am nächsten Morgen blieben sie ähnlich von der Stimmung und gingen so fröhlich zu den Bastards.

Dort wurde Chris besonders kräftig von allen umarmt. Ihm war fast zum heulen zu mute.

"Oh nein wag es ja nicht, Chris! Heute keine Tränen, so was kommt erst morgen", hielt Maria ihn davon ab, während sie sich selbst ebenfalls beherrschen musste nicht zu heulen.

"Sorry... ich... ich versuchs...", fuhr er sich wild durchs Gesicht.

"Ach Chris, ist doch alles gut. ", wuschelte Louis ihm durch die Haare.

"Ja... trotzdem is es jetzt nicht einfach..."

"Aber das wird schon, Chrissy", grinste auch Ian ihn an und Ed nickte bekräftigend.

"Und jetzt lass uns heute noch Spaß haben", rief Charlie fröhlich.

Chris nickte. Ja er wollte jetzt nicht an etwas anderes denken.

"Ok los worauf hast du heute Lust? Wir machen alles für dich", lachte Maria. Will hielt sich die ganze Zeit etwas still im Hintergrund.

"Lenkt mich einfach ab... Das... wünsche ich mir..."

"Wir können hier bleiben und zum Beispiel Tabu oder Charade spielen oder wir gehen in den Park. Oder wir gehen schwimmen, schließlich ist es heute doch so warm", gab Maria mal ein paar Vorschläge für ihn.

"Ich würd gerne hier bleiben, wenn das für alle ok is?"

"Klar doch! Dann bestellen wir später was und spielen einfach irgendwas", knuddelte Charlie ihn zum aufmuntern.

"Danke Leute...", lächelte er sie nun alle an. Dann sah er zu Will. Hatte der irgendwas?

"Will?"

"Alles gut. Na dann lasst uns doch mit Charade anfangen. Bei Louis Pantomimen gibt es immer am meisten zu lachen", grinste Will. Sofort holte Maria eine Box mit Zetteln hervor. Darauf standen dann Begriffe, die man ohne zu reden erklären musste.

Charlie war als erster dran und sofort lachten alle los. So ging es Reihum. Die Stimmung war schon sehr ausgelassen, als Maria zum Telefon griff.

"Also heute mal chinesisch oder Burger oder mexikanisch?", fragte sie in die Runde.

"Burger...?", schlug Chris vor und die anderen Stimmten zu. Ja darauf hatten sie auch alle Lust.

Schon war alles bestellt, als Ian vorschlug nochmal eine Jam-Session zu machen.

"Kommt schon in einer Woche gehen wir auf Tour. Also sucht euch einen Lieblingssong aus und wir singen ein bisschen zusammen. Ja du auch Chris. Ist scheiß egal wies klingt", forderte er beinah und die Anderen waren auch einverstanden. So holten die Jungs Ihr Gitarren.

"Na gut. Für ein letztes Mal gerne...", stimmte Chris zu und machte es sich bequem.

"Was wollen wir spielen?", sah Louis in die Runde.

"Wie wäre es mit Teenage Dream von Katy Perry?", schlug Charlie grinsend vor

Die Anderen nickten zustimmend und begannen zu spielen. Natürlich sangen diesmal alle mit. Bei dem Song sah Will immer wieder Chris direkt an. Viel in dem Song hätte er nämlich auch gerne zu ihm gesagt oder mit ihm getan.

Chris sah zurück und lächelte eigentlich durchgängig. Hier zu sein hob seine Laune etwas. Das ließ Will wirklich ein Stein vom Herzen rollen. Er war froh das Chris wieder lächelte, war es doch sein letzter Tag heute.

So sangen sie nicht nur ein sondern gleich vier Lieder. Einfach weil sie so gut dabei waren.

Dann kam auch schon das Essen, wobei Chris natürlich von den Bastards eingeladen wurde. Dann machten sich schnell alle darüber her. Will hatte sich mittlerweile zu Chris gesetzt. Er wollte einfach noch ein wenig dessen Nähe spüren, auch wenn ihr Verhältnis grade etwas kompliziert geworden war.

Das Essen ließ sie nach wenigen Minuten später vollgestopft zurück und sie machten es sich alle auf den Sofas bequem.

"Ich bin echt froh das ich euch noch mal alle sehen kann..."

"Ach Chris mach dir keinen Kopf. Das hier ist sicher nicht das Ende", grinste Louis absolut sicher. E kannte doch seinen Kumpel Will und irgendwas sagte ihm einfach, dass der Chris nicht aufgeben wollte.

"Das ist mir auch klar... Aber... Ich weiß nicht... dadurch das ihr jetzt auf Tour gehen werdet und so... irgendwie kommt ihr da einem plötzlich so unerreichbar vor..."

"Ach Chris es sind immer noch wir. Die Bastards werden dadurch nicht plötzlich total arrogant und überheblich oder mega ernst und erwachsen", schnappte Louis ihn kurz in den Schwitzkasten und wuschelte durch seine Haare.

"Ah hey!", lachte Chris dabei auf.

"Im September sind wir wieder da. Will und ich wollen sogar noch unsern Bachelor machen...nur zur Sicherheit", grinste Ian mit.

Nun sah Chris zu den beiden.

"Ich glaube nicht das ihr das braucht, aber ja... Sicher ist wohl sicher..."

"Ganz genau. Wer weiß, ob man uns über Englands Grenzen hinaus überhaupt mag", schmunzelte Will.

"Doch... ich denke schon...", nickte Chris. Er hoffte einfach nur das Beste für die Bastards.

"Aww also wenn Chris an uns glaubt, kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen", kicherte Maria und hob ihren Plastikbecher an.

"Auf Christopher Müller! Wir werden ihn alle vermissen und hoffen. das er bald zu uns zurückkehrt!", sprach sie einen Toast aus.

"Auf Chris!", stimmten alle laut mit ein.

Geschmeichelt sah dieser sie alle an.

"Danke Leute... Ihr seid einfach der Wahnsinn..." 

Dann erhob auch er sein Glas.

"Auf euch!"

"Auf die Bastards!", rief Will aus und legte einen Arm um Chris. Auch hierauf stimmten alle ein, bevor in einem Ruck die Gläser geleert wurden. Die Stimmung an diesem Tag blieb ausgelassen. Keiner ließ zu, dass Chris auch nur einen trüben Gedanken hatte. 

Auf Wiedersehen!

Der restliche Abend verlief weiterhin ganz entspannt, bis sie gegen 22 Uhr beschlossen nach Hause zu gehen, damit sie alle genug Schlaf bekamen. Immerhin ging der Flug von Chris schon um 12 Uhr mittags.

Diese eine letzte Nacht verbrachte Chris wieder bei Will. Eng an ihn gekuschelt und doch noch lange wach in Gedanken, schlief er erst spät in der Nacht ein und war so am Morgen noch ziemlich müde, als sein Wecker klingelte. 

Langsam setzte er sich auf und versuchte zu realisieren das es nun so weit war un seine letzten Stunden hier in England angebrochen waren. Neben ihm lag Will noch immer schlafend und er strich ihm  über das Haar.

Leise und ohne das Will es hören konnte, formte er mit seinen Lippen ein, ich liebe dich und stand dann auf um im Bad zu verschwinden.

Als die Wärme in seinen Armen fehlte, stand auch Will auf. Müde strich er sich übers Gesicht. Am liebsten hätte er diesen Tag übersprungen oder irgendwie verhindert aber das ging nicht. So stapfte er in die Küche und machte Kaffee. Bald musste er schon los ins Studio.

Chris ließ sich Zeit und traf dann in der Küche auf Will.

"Oh hey.. du bist ja schon wach...", lächelte er leicht. "Bekomm ich auch etwas Kaffee?"

"Klar und ja ich muss ja gleich schon wieder los. In der Zeit kannst du in Ruhe frühstücken...und Koffer fertig packen. Dann bringen Louis und ich dich zum Flughafen", räusperte er sich und gab Chris eine Tasse Kaffee.

"Oh... Schade... ich dachte wir könnten ein letztes Mal noch zusammen frühstücken...", wich er Wills Blick aus und nahm die Tasse an.

"Sorry aber die Aufnahmen gehen sicher schnell und dann haben wir später noch etwas Zeit...das hier muss ja nicht das Ende sein", kratzte sich Will am Kopf und trank dann seinen Kaffee.

Chris lächelte leicht, auch wenn ihn gar nicht danach war.

"Ach ist schon ok... Ist ja nur frühstücken... Nachher essen wir dann einfach noch eine Kleinigkeit zusammen bevor ich...fliege..."

"Ganz genau", stimmte Will ihm zu und ging dann erst ins Bad, bevor er sich was anzog.

Chris blieb noch kurz stehen, ehe er begann sein Frühstück zu machen. So hatte er sich das echt nicht vorgestellt.Fertig angezogen, steckte Will noch seine Sachen in die Taschen und kam dann wieder zu Chris.

"Wir sehen uns am Flughafen, Kleiner", meinte er und tippelte dann kurz auf der Stelle, bevor er sich doch entschied Chris auf den Kopf zu küssen.

"Äh... ja... Bis dann...", sah er zur Seite und war irgendwie enttäuscht das es nur ein Kuss auf den Kopf gab. Will wollte Chris jetzt noch nicht küssen. Einen Abschiedskuss würde es später geben.

"Ja...bis später...Angel", räusperte sich Will, nahm noch seinen Helm und ging dann aus der Tür runter zu seinem Motorrad.

"Bis dann....", sah er ihm nach und seufzte enttäuscht. Wie blöd war das denn? 

Nach seinem Frühstück machte er sich ans packen und räumte etwas auf. Soviel hatte er ja nicht. Eigentlich nur das was er auch mit her gebracht hatte.

Nach ein ein halb Stunden war er fertig und machte sich mit Sack und Pack auf den Weg zur Straße. Vorher schrieb er

May und fragte ob Ethan ihn zum Flughafen fahren konnte, da Will sich nicht gemeldet hatte. Er musste aber nun langsam los, da er ja einchecken musste und man deswegen ja viel zu früh beim Flughafen sein sollte. So wartete er nun auf Ethan der ihn durch Mays Zusage abholen wollte und sah ungeduldig auf die Uhr.

Auch die anderen Bastards waren schon auf dem Weg zum Flughafen um Chris zu verabschieden. Will war total in seinen Aufnahmen vertieft. Heute sollte nur der Gesang aufgenommen werden und da er Perfektionist war, dauerte das doch länger als gedacht. Sein Handy hatte er natürlich stumm geschaltet und bekam so keinen Anruf.

Ethan, May und Rosi kamen kurze Zeit später mit dem Auto um Chris abzuholen. Doch auch Louis, der eigentlich Chris und Will holen sollte war da.

"Hey ihr. Na wo ist denn unser großer Rockstar?", sah er sich verwundert um.

"Oh hey... Louis.... Ich dachte, du bist noch bei Will. Sorry...", kam Chris zu ihm. "Ich hatte Ethan gefragt, ob er mich abholt da Will sich nicht gemeldet hat, es aber Zeit ist..."

"Hm...na ja er ist wahrscheinlich noch etwas in den Aufnahmen vertieft. Aber keine Sorge er kommt schon noch rechtzeitig", winkte Louis ab und packte dann schon mal die Koffer ins Auto.

"Genau! Sonst bekommt der Junge was zu hören", lächelte May ihn an.

Chris schmunzelte leicht.

"Ok... Dann fahr ich jetzt mit Louis, ok?", sah er zu den anderen drei. "Wir sehen uns dann gleich am Flughafen..."

"Alles klar bis gleich", winkte May ihnen kurz zu, bevor sie weiter fuhren.

"Na dann bereit?", stellte sich Louis zu ihm.

Chris zuckte mit den Schultern.

"Muss ich das? Wenn ich ehrlich bin, bin ich es nämlich nicht..." Louis lächelte mitfühlend und nahm ihn dann kurz in den Arm.

"Sie es als ersten Schritt. Jetzt musst du vielleicht zurück, aber du kannst jederzeit zurück wenn du willst. Denk jetzt einfach daran was du willst und lass Mister Rockstar mal daraus. Der wird es nämlich hassen, wenn du nur für ihn bleiben würdest. Es ist nicht für ewig, Kleiner", grinste der große Drummer und öffnete dann die Autotür.

"Du hast schon Recht... Klar, aber irgendwie würde ich natürlich für ihn bleiben,immerhin liebe ich ihn... äh... Also..." Chris kratzte sich am Kopf. Zack, jetzt wusste Louis es also auch. Den wunderte das allerdings absolut nicht.

"Ich weiß und trotzdem. So wird die Beziehung nicht lang halten, wenn du immer nur alles für ihn machst. Du bist nicht sein Groupie, sondern sein Freund...Wow grade habe ich ein Deja vue...Ich glaub, so was ähnliches hab ich mal Charlie gesagt und schau wo die zwei sind. Charlie verfolgt sein Studium und Ian geht auf Tour und bei den Zwei sieht es immer aus, als wären sie permanent in Flitterwochen", lachte er auf und wuschelte durch Chris Haare.

Dieser lachte mit.

"Danke Louis... Dich werd ich auch echt vermissen...", drückte er ihn kurz und stieg dann ein. "Dann mal los... Auf nach Hause..."

"Ich dich auch Kleiner, aber irgendwas sagt mir, dass das nicht von Dauer sein wird", lachte er wieder auf und setzte sich dann hinters Steuer.

"Ins andere Zuhause", ergänzte Louis nur und fuhr dann mit Chris zum Flughafen. Dort erwarteten ihn schon alle...außer Will. 

"Hey Leute...", lächelte Chris ihnen entgegen. "Schön das ihr da seid...", umarmte er alle. Das Will nicht da war, ließ das schlechte Gefühl in seinem Bauch weiter wachsen. Doch er versuchte es noch zu ignorieren. 

"Oh Chrissyyyyyy ich werd dich so so vermissen", schmiss sich Charlie schon schniefend an ihn. May hatte auch längst Tränen in den Augen.

"Nicht weinen Charlie!!", beschwerte Chris sich sofort. Er war doch selbst hart an der Grenze.

"Ich kanns kaum verhindern", löste er sich wieder von ihm und strich sich über die Augen. Dann umarmte ihn May so gut es ging.

"Tränen sind heute mal voll erlaubt Süßer."

Chris nickte und begann auch ein paar Tränen zu verdrücken.

Sogar die sonst so gefasste Rosi, sah heute etwas betrübt aus. Doch alle lächelten und machten noch mit Chris Späße. Ian und Louis sowie Maria, riefen dabei abwechselnd Will an. Doch der war immer noch beim Label. 

Chris sah kurz auf die Uhr.

"So Leute ich muss einchecken...", sah er alle an. "Ich... boah... Ich hätte irgendwie nicht gedacht, das mir der Abschied so schwer fallen würde..."

"Aber das war doch klar. Du gehörst doch zur Familie", umarmte Rosi ihn nochmal fest und drückte ihm dann ein Lunchpaket in die Hand. May sah sich nervös um.

"Check erst mal nur deine Koffer ein...Will kommt sicher gleich und du hast noch etwas Zeit", beschwörte sie ihn.

Chris sah sie an und lächelte dann traurig.

"Ach May... Ich weiß du meinst es gut, aber wir wissen doch alle das Will nicht mehr kommt... Es wäre ohnehin zu spät..." Seine Stimme zitterte leicht und ein Klos bildetet sich in seinem Hals. Er war super enttäuscht und auch ziemlich sauer. Will kam nicht mal um ihn zu verabschieden? Das sagte doch schon, dass ihm schon jetzt seine Karriere wichtiger war als er. Selbst jetzt. Ruckartig drehte er sich weg.

"Ich mach dann mal gerade die Koffer...", presste er hervor.

"Chris es gibt sicher einen Grund...", strich Maria über seine Schulter. Auch die anderen wurden nervös. Sogar Ed klopfte ihm auf den Rücken.

"Ganz sicher Chris...du kennst ihn doch", stimmte er Maria zu.

Doch Chris zuckte nur mit den Schultern und ging zum Schalter um dort alles anzumelden.

Die anderen sahen sich ratlos an. Auch Charlie wurde langsam etwas patzig. Louis versuchte es weiter mit etlichen Sprachnachrichten.

Nach 10 Minuten war Chris wieder da.

"Also... Die letzten Minuten sind angebrochen..."

Sofort machten sich alle daran Chris nochmal ordentlich durch zu knuddeln, bevor sie ihm dann zusammen ein Fotoalbum überreichten.

"Tadaa! Damit du deine Zeit hier nicht vergisst und so schnell es geht wieder kommst", grinste Maria und umarmte ihn nochmal. Unauffällig versuchte sie dabei ein Tränchen wegzuwischen.

"Danke... Das ist echt cool...", grinste Chris sie an. "Und ich werd euch niemals vergessen. Keine Sorge." Er atmete durch und ging voran zum Einchecken. Dort schüttelte er nochmals den Kopf und griff in seine Tasche, die er als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen wollte. Er zog ein Geschenk heraus und starrte darauf. Mit einem Mal war die Wut wieder da auf Will. Er liebte diesen Vollidioten und er?? Er konnte nicht einmal kommen, wenn er ging. Vielleicht wäre es nun doch das letzte Mal, wo sie sich gesehen hätten. Die Emotionen die in ihm aufkochten machten seinen Griff um das Geschenk so hart, das es unter der Last zerbrach. Doch irgendwie fühlte es sich genauso an wie ihre Beziehung, die sie pausiert hatten. Jetzt war alles in 1000 Scherben zerbrochen. Wütend donnerte er es in einen der Mülleimer, die neben ihm standen und ging weiter.

Natürlich sahen die Anderen das. Sie alle waren doch enttäuscht, dass Will nicht aufgetaucht war. Niemand hatte damit gerechnet. Mit traurigen Tränen winkten sie Chris nach bis er hinter dem Sicherheitscheck durch die Schleuse verschwand.
 

Ungefähr fünf Minuten danach raste Will mit seinem Motorrad auf dem Parkplatz und hielt einfach davor. Ohne auf die Sicherheitsbeamten zu hören, rannte er einfach ins Gebäude rein.

"Bitte bitte bitte", keuchte er dabei, bis er ihm bekannte Gesichter bei den Check-ins sah. Schnaufend kam er dort an.

"Wo ist er? Wo ist Chris?!", drehte er sich sofort mehrmals im Kreis. Zum stehen kam er dadurch das Charlie ihm voll eine ballerte.

"Er ist weg. Du Idiot!" Wie ein Blitz durchfuhr ihn diese Aussage.

"Nein! Nein nein nein nein nein! Er darf noch nicht weg sein! Oh Scheiße! Chris!", rief er und lief weiter zu den Sicherheitsschleusen. Die anderen Leute guckten schon komisch und zwei Polizisten kamen auf ihn zu, bis Ethan ihn aufhielt und denen signalisierte das alles gut sei.

"Will. Will er ist weg. Es ist zu spät", redete er mitfühlend auf ihn ein.

"Scheiße nein! Er wird mich hassen! Verdammt so wollte ich das doch gar nicht!", raufte er sich die Haare, als Ethan ihn zurück zu den anklagenden Gesichtern, der anderen brachte.

"ich hoffe du hast eine extrem gute Ausrede hierfür, William Livney", verschränkte seine Tante die Arme vor der Brust.

"Der Chef vom Label...Er wollte noch nach den Aufnahmen mit mir reden. Ich wollte nicht unhöflich sein und einfach abhauen...Ich wollte doch die Tour und seinen Eindruck von uns nicht gefährden...Ich dachte nicht, das es so lange dauert. Scheiße! So ne Scheiße!", trat er wütend auf sich selbst gegen einen Pfosten. Den Schmerz dabei ignorierte er und ging mit hängendem Kopf in die Hocke. Alle anderen in der Gruppe verstanden ihn einerseits und fanden, es trotzdem verdammt mies, das er Chris so hatte hängen lassen.

"Komm Will lass uns gehen...Du kannst jetzt eh nichts mehr machen", zog Maria ihn schließlich wieder auf die Beine und drückte ihm das zerbrochene Geschenk, dass sie aus dem Müll gefischt hatte Will in die Hand. Als der es auspackte und das strahlende Gesicht von Chris darauf sah, fühlte er sich noch mieser. Nun war auch dem großen Rocker zum heulen zumute.

Chris, der von dem Drama draußen nichts mitbekam stieg in den Flieger und machte es sich auf seinem Platz bequem. Sein Herz raste weil er sauer, enttäuscht und verdammt traurig war. Er seufzte und sah aus dem Fenster. Stumm wartete er auf den Start und darauf das er aus London verschwand. Leise floss die erste Träne dabei seine Wange herunter. Kurz darauf hob der Flieger ab.

Cause you're my Chris

Etwas über einen Monat später.
 

Am Anfang hatte Will noch alles versucht. Er hatte Chris angerufen, Nachrichten geschickt doch auf nichts bekam er eine Antwort. Weshalb er Maria um etwas bat. Alle Bastards hatten in den letzten Wochen gesehen wie schlecht es Will ging. Nachdem sie eine Woche nach Chris zur Tour aufgebrochen waren, war Wills Euphorie und Motivation oft gespielt, vor allem vor dem Chef des Labels der immer mal wieder mit ihnen skypte, um zu fragen wie es läuft. Auch auf der Bühne lieferte Will ab, doch er hatte etwas von seinem Glanz verloren. Nach den Auftritten zog er sich meistens allein in den Bus mit seiner roten Gitarre zurück. Bis nun fest stand das ihr nächstes Ziel Deutschland war. So tat Maria ihm den Gefallen und hoffte auf das Beste.
 

"Chris hier ist Post für dich!", rief Nadine durchs Haus.

"Leg sie dahin...", winkte der nur ab und starrte weiter auf den Fernseher. Eigentlich tat er die letzten Wochen nichts anderes mehr. Er war einfach ausgelaugt und lustlos.

"Hey... Jetzt sei nicht so... Schau mal von wo der Brief kommt!", hielt sie ihm diesen vor die Nase.

"Hey!" 

Chris murrte und schnappte sich den Brief. Als er sah was darauf stand machte er ihn schnell auf und begann zu lesen.

In dem Umschlag war ein Brief sowie zwei Konzertkarten und Backstagepässe.

-Hallo Chris. Ich hoffe dir geht es gut und du hast wieder etwas eingelebt. Wir alle vermissen dich sehr...besonders einer. Ich weiß du kannst ihm vielleicht nicht vergeben, aber ich bitte dich trotzdem zum Konzert nach Düsseldorf zu kommen. Es sind extra zwei Karten, wenn du deine Schwester mitnehmen willst oder so. Wir lieben und vermissen dich sehr und hoffen noch mehr dich am 28.07 wiederzusehen. Alles liebe Maria.-
 

"Oh ich darf also mit auf ein Konzert?", laß Nadine über Chris Schulter mit. Sie war froh das ihr Bruder endlich wieder Reaktionen zeigte. Vor ihren Eltern hatte er sich bemüht zu lächeln, besonders als er auch in Deutschland sein offizielles Zeugnis bekam, doch alle wussten das etwas passiert war. Nur was, darüber sprach er nicht. Er tat ihr so leid, doch sie wusste nie, wie sie ihm helfen sollte. Besonders Nachts wenn sie ihn manchmal weinen hörte. Da war das hier möglicherweise sein Heilmittel.

Chris sah zu ihr auf.

"Hey! Wer hat dir erlaubt mitzulesen!?"

"Keiner ich bin einfach neugierig", streckte sie ihm die Zunge raus und hüpfe dann zu ihm auf die Couch.

Chris grummelte und stand auf. "Mal sehen, ob ich dich mitnehme... Falls ich überhaupt gehe..."

"Oh und wie du gehen wirst mein Lieber", stellte sich seine Schwester neben ihn und nahm ihm eine Karte ab.

"Ich werde dafür sorgen", grinste sie breit.

"Viel Glück bei dem Versuch...", brummte Chris nur und verschwand in seinem Zimmer.

"Christopher bleib stehen!", lief sie ihm nach und klopfte an die Tür.

"Chris was auch immer es ist, du kannst mit mir reden...und wenn du das nicht willst, dann solltest du zu dem Konzert und mit Will reden oder ihn zumindest nochmal sehen", redete sie weiter auf ihren Bruder ein.

"Wieso sollte ich Will sehen wollen? Er hat es auch nicht für nötig befunden mich zu verabschieden. Seine Karriere ist ihm wichtiger. Das war ja wohl klar!", rief der Jüngere ungehalten aus seinem Zimmer zurück. Aha da war also der Wurm drin.

"Aber wenn du ihn nicht nochmal siehst...hab ich das Gefühl, dass du auch niemals mit ihm abschließen wirst...falls du das willst", sagte Nadine etwas sanfter.

Chris schwieg eine Weile. Dann meinte er einfach nur. "Geh weg..."

"Chris es ist deine Entscheidung, ich zwinge dich nicht und ich werde auch nicht ohne dich gehen. Aber ich hab das Gefühl...wenn du nicht gehst, wirst du es später sehr bereuen", seufzte sie, wartete noch kurz und ging dann wieder ins Wohnzimmer.

Chris saß auf seinem Bett und sah sich alle Fotos an, die er sich hatte ausdrucken lassen. Immer wieder strahlte ihm Will entgegen und jedes mal tat es weh. Doch hatte seine Schwester vielleicht Recht und er sollte gehen um damit abschließen zu können?
 

Der Tag war gekommen. Will lief unruhig im Backstage Bereich umher. Heute war nicht einfach ein Konzert wie zuvor. Nein heute würde sich sehr viel entscheiden. Er hatte vor ein großes Risiko auf sich zu nehmen, doch er musste es tun. Für Chris, für ihre Beziehung. Denn heute war dafür vielleicht die letzte Chance. Wenn er doch nur sicher sein könnte, das Chris auch wirklich kommt. Die anderen Bastards beobachteten seufzen ihren Leadsänger. Auch sie waren in gewissem Maße nervös, da sie auch hofften das alles gut ging.

"Ok Leute stimmt eure Instrumente nochmal in 10 Minuten müsst ihr auf die Bühne!", kam dann Maria mit Headset um die Ecke und sah zu Will. Leise beugte sie sich zu Louis.

"Er hat nicht geraucht?"

"Nein aber ich bin mir sicher, er würde grade sehr sehr gerne", strich sich der Drummer übers Gesicht.

Der Lärm der von den Zuschauern schon zu ihnen drang war enorm. Maria nickte verstehend.

"Na komm... Wir schaffen das und... ich bin mir sicher das er kommen wird!" Sie sah ihn fest an, klopfte ihm auf die Schulter. Dann verschwand sie wieder im Getümmel. Sie hatte auch gerade mehr als genug zu tun.

Will hatte nur genickt. Grade konnte er nicht wirklich auf andere eingehen. Viel zu sehr war er mit den Gedanken bei Chris. Immer wieder fasste er sich an die hintere Hosentasche und sah dann zu seiner roten Gitarre. 'Bitte sei da, bitte sei da und hör mir zu', betete er innerlich und stimmte seine Gitarre nochmal.

"So Jungs!! Ihr müsst auf die Bühne. Los los los!!!!", scheuchte Maria sie wenig später nach oben und sah zufrieden runter zu den Fans. Es war eine Menge los.

Alle Jungs schlugen nochmal ein und Maria gab Will aufmunternd einen Kuss auf die Wange. Sie nickte ihm zu und er ihr. Noch einmal atmen und schon lief Will auf die Bühne. Grinsend lief er zum Mikro.

"Hallo Düsseldorf!!!", rief er in die Menge. Jubel antwortete ihm und alle warteten gebannt das die Bastards begannen zu spielen.

"Wir sind die No named Bastards und wir hoffen euch gefällt der Sound. Lets Rock!", warf er seine Faust in die Höhe und Louis zählte sie an. Sie gaben wieder alles. Die Bastards rockten ordentlich los, doch besonders Will gab sich Mühe. Er wollte gut aussehen, gut klingen, es sollte einfach ein perfekter Auftritt werden.

Und der Grund wieso er das tat, stand ziemlich weit hinten im Publikum.

Chris hatte sich entschieden erst einmal hier zu stehen. Denn wäre er gleich Backstage gegangen, wäre er ja gleich auf Will getroffen und da hatte er irgendwie doch noch Angst vor. Also hielt er sich hier hinten auf und lauschte den neuen Songs und summte sie mit. Charlie hatte ihn immer mit dem neusten Stoff versorgt, ob er wollte oder nicht. Nadine freute sich riesig mit ihrem Bruder hier zu sein. Es war gut das er wieder raus kam, doch die Musik gefiel ihr auch sehr.

"Will sieht heute wirklich wieder gut aus, aber wer ist denn dieser muskulöse Drummer...den würdest du deiner Schwester doch sicher mal vorstellen oder?", zwinkerte sie Chris zu.

Dieser sah sie Stirnrunzelnd an.

"Nur wenn du lieb bist und nicht später gleich wie eine Furie auf die Anderen zu rennst."

"Ich gebe mein Allerbestes", lachte sie und jubelte dann mit. Die Jungs waren voll in ihrem Element. Sie spielten neue Songs, aber auch die alt bewerten Sachen wie Satellit. Natürlich suchte Will die Menge ab nach Chris, doch es waren einfach zu viele Gesichter. Und dann kam der Augenblick. Sie standen vor ihrem letzten Song für heute und Will atmete nochmal durch, bevor er dann in Deutsch begann zu sprechen.

"Ok Leute jetzt kommt unser letzter Song für heute. Normalerweise nehmen wir immer einen von unserem ersten Album , das hoffentlich bald rauskommt...aber heute nicht. Nein. Heute muss ich den wohl größten Fehler meines Lebens wieder gut machen. Ich hoffe das jetzt grade eine ganz besondere Person im Publikum steht und mir zuhört", begann er zu sprechen und seine Stimme zitterte etwas.

Chris schluckte bei Wills Worten und starrte ihn an.

"Chris...Es tut mir so unendlich leid. Ich bin ein Idiot und wahrscheinlich der größte Arsch auf Erden. Ich könnte dir Gründe nennen um mich zu rechtfertigen, aber die gibt es nicht. Ich hätte da sein sollen, ich hätte für dich da sein sollen. Ich hoffe du vergibst mir, weil du zu den wichtigsten Personen in meinem Leben gehörst und ich brauche dich so sehr...aber du weißt wie schlecht ich mit Worten bin, also ist dieser Song hier nur für dich. Ob er gut ist, kann ich nicht sagen...I hope you like it. Ladies and Gentleman our last Song for today: Cause there was Chris", lächelte er und begann dann langsam die ersten Akkorde zu spielen.

Chris starrte sprachlos auf die Bühne, nachdem er diese Ansage gehört hatte. Sein Herz klopfte wie ein Presslufthammer. Er hätte niemals, absolut niemals damit gerechnet das so was kommt. Das Will einen Song für ihn sang... Wegen dem was passiert war.

"Oh mein Gott!! Das ist so süß!!", legte Nadine ihm einen Arm um die Schulter und schrie ihm wegen dem Lärm ins Ohr. "Wir sollten sofort nach hinten gehen, damit du ihn nicht verpasst!!"

Chris jedoch tat gar nichts. Er war wie paralysiert. Er träumte doch, oder? Anders konnte es nicht sein. Auch was Nadine sagte, hörte er gar nicht wirklich, sondern lauschte einfach nur dem Text.
 


 


 

Ich rannte los

Denn heut war der Tag

Kam am Flughafen an

Und dann standest du da

With this sweet green eyes

And this red red cheeks

Never forget this day

As my Heart stopped a  beat
 

Cause there was Chris

Ich fiel aus allen Wolken

Cause there was Chris

Wusst nicht was ich sagen sollte

But destiny decided, this one

will change my life
 

Unser Anfang war sehr schwer

Doch die Musik brachte uns näher

Ich verlor dich an nen andern

Doch das will ich nie mehr                                                       

I’m bewitched by your smile

You're so soft as a lullaby

But I knew the day might come

That we must say goodbye
 

But you’re mine Chris

Wie kann ichs dir nur sagen

But you’re mine Chris

Kann nicht atmen kann nicht

schlafen

Forgive this idiot, for not

opening his mouth
 

I thought my heart belongs to

Music

But I was wrong

Denn was es heut zum schlagen

bringt

Bist nur du
 

 Cause you’re my Chris

Und ich sags dir jeden Tag

Cause you’re my Chris

Denn nur du bists den ich mag

Thats why destiny decided, we

should not be apart
 

Will hängte sich bei jedem Wort rein. Jeder Buchstabe war die Wahrheit, die er die letzten Wochen erkannt hatte und er betete das Chris es hörte und ihm auch glaubte. Schließlich hatte er sie auch längst auf seiner Gitarre verewigt. Alle seine Instrumente hatten einen eingeritzten Namen mit Bedeutung. Dieser war einfach CxW. Das die Menge und auch die Bastards richtig mit abgingen, bekam Will gar nicht so mit. Nach dem letzten Ton holte er noch einmal Luft für das wichtigste.

"I love you Chris.... Danke Düsseldorf." Damit verabschiedete sich die Band unter tosendem Applaus zurück in den Backstagebereich.

Irgendwelche Leute begannen dann laut Chris Namen zu rufen. Nadine begann zu lachen und zog ihren Bruder mit.

"Siehst du mal. Die feuern dich sogar alle an..." Sie schien enorm vergnügt und zeigte ihre Pässe als sie dort angekommen waren und wurden in den Backstagebereich gelassen.

"Dann wollen wir mal...", sah sie sich um. Chris hatte sich noch immer nicht geäußert oder gar irgendwie reagiert. Er war einfach wie eine Puppe hinter seiner Schwester hergelaufen.

"Ah da sind sie!!", schrie Nadine auf. "Hey Jungs!!", begann sie wild zu winken. "Hier sind wir!!!" Wieder begann sie Chris hinter sich her zu ziehen. "Ihr wart unfassbar gut! Meine Güte!! Hätte ich das gewusst wäre ich schon eher zu einem eurer Konzerte gekommen!!", plapperte sie weiter.

Kaum wurden sie gerufen standen natürlich alle Bastards auf und kamen auf Nadine zu um sich vorzustellen und für die Komplimente zu bedanken. Charlie war der Einzige, der fehlte. Nur Will sah komplett an ihr vorher und ging zitternd und nervös auf Chris zu.

"Du...bist hier", lächelte er doch etwas erleichtert.

Der Jüngere sah zurück und brachte noch immer kein Wort über die Lippen. Einzig und allein ein leichtes Nicken schaffte er.

"Hast du...alles gehört?", schluckte Will heftig.

Wieder nickte Chris. Klar hatte er. Er war ja nicht taub.

"Also...also was sagst du Chris...ich...", langsam wurde Will über die Stille wahnsinnig. Vergab er ihm oder nicht, waren sie noch zusammen oder endgültig getrennt und wie fühlte überhaupt Chris?! Verdammt es war ewig her das er ich liebe dich gesagt hatte und noch nie hatte er es so ernst gemeint. Er hatte es schließlich vor Hunderten von Leuten gesagt!

Chris schluckte, doch dann brachen alle Dämme und er fing heftig an zu heulen. Wild fuhr er sich mit den Händen über die Augen. Will war sich nicht sicher, ob das jetzt gut oder schlecht war, aber er musste Chris jetzt einfach in den Arm nehmen, auch auf die Gefahr hin dafür eine verpasst zu kriegen. Die umstehen denn Bastards zogen sich mit Nadine etwas zurück, aber nur soweit, dass sie sie noch beobachten konnten.

"Ich bin ein Arsch, ich weiß ich bin ein Arsch und es tut mir leid, aber ich will das wieder hinkriegen Chris. Ich will dich Angel. Du sollst wieder mein Freund sein und bei mir wohnen, keine Pause mehr. Wir kriegen das hin, wir kriegen das sicher hin", redete er einfach das was ihm in den Kopf kam.

Chris brauchte etwas bis er sprechen konnte und sah dann auf.

"Du... du bist echt ein Arsch... Aber ich liebe dich auch...", schluchzte er leicht, legte seine Hände ans Wills Wangen und küsste ihn sehnsüchtig. Sofort erwiderte der das und zog Chris fest in seine Arme. Er wollte ihn nie mehr loslassen. Im Hintergrund ertönte großer Jubel, bis eine andere Stimme die Szene übertönte.

"Ey glotz nicht so auf meinen Arsch, der ist schon vergeben! Und jetzt lass mich gefälligst rein. Ich bin ein Bastard, ein Teil der Band hier der Ausweis", plärrte deutlich Charlie unverkennbare Stimme von hinter der Absperrung her, der schließlich farbenfroh wie immer, in den Backstagebereich schlüpfte.

"Iaaaaaaaaaaaaan!", kreischte er dann los und rannte seinem Freund in die Arme, ohne auf Will oder Chris zu achten.

Die beiden beachteten ihn dagegen und Chris musste lächeln. Auch Will konnte ein Grinsen nicht verhindern.

Ian fing seinen Freund auf und sie versanken in einem langen und vielversprechenden Kuss. Nur schwer konnten sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit trennen.

"Hey Charlie...", lächelte Maria ihm entgegen. "Schön das du es geschafft hast..."

"Bist du irre wie hätte ich das denn verpassen können, also wo...oh. Oh! Chris!", sah Charlie nun auch die beiden und stieg von Ian runter um zu Chris zu rennen. Maria lächelte nur breit. Charlie wie er leibt und lebte.

"Chris! Will! Chris! Oh mein Gott! Hat es funktioniert?!", umarmte er beide abwechselnd.

"Oh Charlie!!" Chris drückte ihn fest an sich. "Ich hab dich so vermisst..."

"Und ich dich erst Sweetheart. Ich war so einsam und hätte dich am liebsten jeden Tag geknuddelt!", hing nun auch Charlie fest an Chris.

"Ist das bei euch immer so?", fragte Nadine leise.

"Oh ja", antwortete Eddy grinsend. Darüber freute sie sich sehr. Das Chris so gestrahlt hatte war schon Wochen her gewesen.

Ian ging derweil auf Charlie zu und löste ihn von Chris.

"Charles lass die beiden erst mal alles klären, dann kannst du mit deinem Freund kuscheln. In der Zwischenzeit, brauche ich dich jetzt ganz dringend wo anders", warf Ian sich den Jungen zwinkernd über die Schulter und ging.

Chris kicherte.

"Ian du Sau...", schubste er die Beiden leicht und wand sich dann wieder an Will zu. 

"Das Lied war unglaublich...", strich er leicht über Wills Arm.

 "Es ist dein Song Chris. Es ist unsere Geschichte und es sind meine Gefühle. Chris, ich meine das ernst. Ich will dich wieder zurück. Ich brauch dich, Angel", legte er eine Hand an Chris Wange und zog mit der anderen, das schon sehr beschädigte Foto vom Flughafen aus seiner Hosentasche.

 "You are my Goodluckkiss, my Muse...my Angel."

Chris klappte der Mund auf.

"Wie hast du... Ich... ich hatte es doch weggeschmissen...!?"

Mit großen Augen sah er zu Will hoch.

 "Maria hat es gerettet und mir gegeben...und ich hab es die ganze Tour bei mir gehabt...Ich habs jeden Tag angestarrt und gewünscht, dass der echte Chris da wäre."

"Oh Will..." Chris ließ seine Stirn gegen dessen Brust fallen. Das war schon süß. Der atmete tief seinen lang vermissten Duft ein. Eine Weile standen sie nur so da, bis Will ihn dann doch nochmal ansprach.

"Chris...gibst du diesem riesen Arsch noch eine Chance...und verzeihst mir?"

Der Jüngere musste grinsen und hob den Kopf.

"Was meinst du denn hab ich mit ich liebe dich auch gemeint, mh?" Langsam fiel auch bei dem Rocker der Groschen und Will strahlte wie die Sonne.

"Thank God!!!", rief er und hob Chris spontan hoch, um ihn dann heftig zu küssen.

"Will!", rief der überrascht aus, musste dann aber lachen, ehe er den Kuss erwiderte.

Erst als wieder Luft brauchten, ließ Will von ihm.

"Wir schaffen das. Auch mit deiner Ausbildung. Du kannst in meiner Wohnung wohnen und im September bin ich wieder da und bleibe auch erst mal da. Eine Tour gibt es erst wieder im Frühling oder Sommer. Wir kriegen das hin Chris. Ich versprechs dir", drückte er ihn fest an sich. Grade wollte er ihn einfach nicht mehr loslassen.

"Ok..."

"Und wenn ich ehrlich bin...würde ich mit dir grade sehr gerne das tun, was auch Ian und Charlie tun...unser Wiedersehen feiern", lächelte Will ihn wieder an.

"Mensch Will...", lachte er auf und sah sich um. "Hier sind aber eindeutig zu viele Leute..."

"Wir haben einen Tourbus...aber für dich würde ich auch einfach das nächste Motorrad klauen und ein Hotelzimmer nehmen", lächelte er ihm zu.

"Oder möchtest du erst noch ein wenig Zeit mit unseren neugierigen Freunden verbringen?", sah Will über eine Schultern zu eben diesen. Alle anwesenden Bastards grinsten breit.

"Oh aber hey hast du schon meine Gitarre gesehen?", nahm Will diese und zeigte die Gravur.

"Oh nein... Was ist denn mit der?", lächelte auch Chris breit. Er konnte gerade gar nicht anders.

"Na ja sie hat jetzt endlich einen Namen. CxW. Es ist unsere Gitarre, ich hab mit ihr bei meinem ersten Auftritt, als du in London angekommen bist, gespielt", grinste Will stolz.

"Oh wow... Das ist echt cool... CxW..." Chris kicherte. "Passt echt gut..."

"Find ich auch...Ok und jetzt lass ich auch mal die Anderen kurz an dich", legte Will seine Gitarre weg und brachte Chris dann zu den Bastards. Sofort stürzten die sich jubelnd und lachend auf ihn.

"Oh ich hab dich so vermisst", knuddelte Maria ihn als erstes.

"Ich dich doch auch...", drückte er sie fest an sich.

"Ist gut dich wieder dabei zu haben", umarmte ihn auch Ed. Louis drückte ihn überschwänglich an sich.

"Siehst du, ich sagte doch ich habs im Gefühl das alles gut wird!"

"Danke Jungs...", sah er beide dankbar an. Es war eigentlich als wäre er niemals weg gewesen.

"Und du wolltest erst nicht kommen", kicherte Nadine und umarmte ihren Bruder dann auch nochmal.

"Ach sei doch ruhig...", schmollte er etwas, lächelte aber weiter.

"Ok sollen wir anstoßen oder uns gleich verziehen", zwinkerte Will Chris zu.

"Verziehen natürlich..." Als könnte er jetzt noch warten.

"Ok Boys and Girls. Wir sehen uns später...oder vielleicht auch morgen", nahm Will Chris Hand und verschränkte ihre Finger. Dann ging er einfach mit ihm von dannen. Jetzt brauchte es Zeit für sie beide.

Wieder vereint

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog

Die Zeit bis September verging unglaublich schnell. Chris war Mitte August nach London gezogen und hatte dank May sofort eine Ausbildungsstelle gefunden. Sie hatte nämlich die ganze Zeit über für ihn gesucht und durch den Kontakt zu Nadine auch seine Bewerbungsunterlagen dafür.

Gerade stand Chris auf der Straße und wartete auf Ethan und May, die ihn abholen wollten um zum Flughafen zu fahren um ihre Stars zu begrüßen. Die Tour war ein voller Erfolg, Chris hatte daran niemals Zweifel gehabt und musste grinsen. Am liebsten würde er einen Freudenschrei loslassen, da er nun endlich Will wieder sehen konnte.

Charlie würde am Flughafen auf sie warten.

Wenige Minuten später trafen Ethan und May bei Chris ein und er stieg bei ihnen ins Auto.

"Hey hier beiden... Wie gehts euch??", lächelte er ihnen zu und sah kurz auf Mays Bauch. Sie war fast kurz vorm Platzen, strahlte aber genauso von einem Ohr zum Anderen.

"Es kann jeden Moment soweit sein und wir sind nervös, aber auf eine gute Art", lächelte May ihn an, als sie dann los fuhren. Sie war so froh das Chris nun tatsächlich hier lebte. Er war in den letzten Monaten immer eine große Hilfe gewesen, wenn Ethan mal keine Zeit hatte und May war ihm und auch Charlie wirklich dankbar. Doch nun war sie auch froh Will und die anderen wiederzusehen.

"Das glaub ich euch...", lachte Chris auf und knetete sich nervös die Hände. Gott irgendwie fühlte er sich gerade wie so ein Teenager der sein Idol endlich wiedersah.

So fuhren die drei zum Flughafen. In der Halle wartete bereits Charlie. Er hatte von Maria den Van geliehen bekommen, solange wie sie weg waren. Nun standen die vier dort gespannt und warteten sehnsüchtig auf die Band.

Chris hielt Charlies Hand. So beruhigten sie sich gegenseitig. Als dann Angekündigt wurde das der Flieger gelandet war, stieg ihre Nervosität noch mehr. Charlie wurde wirklich hibbelig. Und dann endlich sahen sie Maria und die Jungs mit den ganzen Koffern und Instrumenten um die Ecke biegen. Sofort winkte Charlie aufgeregt hin und her und man sah das die Bastards schon von weitem grinsten. Als sie dann endlich durch die Glastüren waren, hielt Charlie nichts mehr auf.

Auch Chris konnte keine Sekunde länger warten und so stürmten beide auf ihre lang vermissten Freunde zu.

Die fingen sie natürlich auch auf und küssten sie direkt. Doch sie waren nicht allein. Von der Seite trat auch ein schüchtern wirkendes Mädchen ran, das wiederum Eddy begrüßte. So lernten die Bastards auch mal Eddys Freundin kennen. Wilde Umarmungen und Geplappere gingen durcheinander schließlich hatte man sich ja länger nicht gesehen und war überrascht über Sola, wie die schwarzhaarige junge Frau hieß. Alles wurde erst damit unterbrochen, als May auf sie zuging, allerdings nicht soweit kam, da sie sich krümmte.

"Ah Fuck..." Sofort Ethan bei ihr und auch die anderen kamen schnell.

"Geht es jetzt los?", fragte der mit großen Augen. "Ausgerechnet jetzt??" Er stützte May und schob sie sacht zu einem der Stühle.

"May? Tante May?", lief Will gleich zu seiner Tante.

"Entschuldige mein Engel, aber...uh mir scheint dein Patenkind...möchte heute schon raus", lächelte sie ihren Neffen an.

"Ok Krankenhaus! Mir müssen ins Krankenhaus! Jetzt!"

"Sollten wir nicht lieber einen Notarzt rufen??"

"Nein das dauert zu lang. Also Ethan, Chris wir bringen May zum Auto. Ich fahr uns zum nächsten Krankenhaus, ok?Maria und die anderen packen die Instrumente in den Van und dann uns nach. Chris du musst meinen Koffer holen. Ethan wir stützen May", kommandierte Will rum. Sein Patenkind würde garantiert nicht auf einem Flughafen zur Welt kommen. Da hier also niemand eine bessere Idee hatte, tat sie alle was Will gesagt hatte und liefen zu den Autos.

Chris schleifte den Koffer und auch die Gitarre mit und verstaute alles im Kofferraum. Kaum das er dann im Auto saß raste Will los zum nächsten Krankenhaus. Im Auto begannen sie dann schon mit dem Wehen messen. Ethan saß hinten mit May und beruhigte und atmete mit ihr.

"Chris ruf Rosi an. Sag ihr sie soll in Mays Wohnung und die Tasche mit den nötigen Sachen holen und dann auch kommen", kommandierte Will noch immer. 

"Ja mach ich."

Wahrscheinlich fuhr Will etwas schneller als erlaubt durch die Straßen, doch so waren sie keine 10 Minuten später am Krankenhaus.

"Ok ich park das Auto und du gehst mit den Zwei rein und hilfst bitte bei der Anmeldung und so was", sah er zu Chris und küsste ihn spontan.

"Heute wird echt ein toller Tag."

Nachdem Chris erwidert hatte, nickte er breit grinsend.

"Ja das wird es. Beeil dich, ok?!" 

Chris sprang raus und rannte ins Krankenhaus um Mays Ankunft anzumelden und einen Rollstuhl zu holen.

So wurden May und Ethan in den Kreissaal gebracht. Kurze Zeit später kam auch die restliche Truppe an und alle zusammen besetzten das Wartezimmer. Will starrte dabei weiter auf sein Handy, genauer auf einen bestimmten Kontakt darin. Seufzend zeigte er ihn dann Chris.

"Denkst du...ich soll sie anrufen?", zeigte er auf die Nummer seiner Mutter und verschränkte ihre Finger.

Chris zuckte unsicher mit den Schultern.

"Na ja... Ich glaub, wir fragen May nachher lieber..."

"Oh man ich bin irgendwie so nervös...", kratzte sich Will am Kopf und lehnte sich mehr an Chris.

"Aber ich bin so froh, das du bei mir bist", lächelte er zu ihm.

"Und ich bin erst froh hier zu sein!! So was erlebt man immerhin nicht alle Tage!"

"Wohl war. Auf was wetten wir eigentlich Mädchen oder Junge?", fragt Will mal in die Runde.

"Hoffentlich ein Mädchen. Die Bastards brauchen ein bisschen mehr weibliche Verstärkung", lachte Maria.

"Ach was! Wenns n Junge is kanner gleich bei uns mitmachen!", lachte Louis auf. Ed nickte zustimmend.

"Ich wäre auch für ein Mädchen...", meinte Chris nachdenklich. Wie Maria schon sagte, hatten sie ja schon genug Männer hier.

"Ich auch", stimmte Charlie zu.

"Da enthalte ich mich. Das ist mir echt egal. Außerdem kann auch ein Mädchen bei uns mitspielen", meinte Ian nur.

"Hauptsache das Kleine ist gesund", meinte Will und strich weiter über Chris Arm.

"Ein wahres Wort...Onkelchen", kam Rosi lachend auf sie zu und umarmte dann alle Bastards erst mal.

"Stimmt auch wieder...",  nahm Chris dann wieder das Gespräch auf. "Aber ich weiß nicht... Vielleicht schlägt dann der alte Seemannsfluch auf euch nieder, wenn sie bei euch spielen sollte..."

"Was soll das denn sein?", sah Louis ihn fragend an.

"Na ja damals wurde gesagt, dass eine Frau an Bord Unglück bringt... Ich mein ihr seid nicht auf nem Schiff oder so... aber naja..." Chris kratzte sich am Kopf und musste über den Stuss den er da erzählte selber lachen. Die anderen lachten ebenso mit.

"Ist auch egal, aber ein Instrument wird es sicher lernen. Am besten Klavier, das haben wir noch nicht", grinste Will wieder. So vertrieben sie sich die Zeit und warteten die folgenden Stunden, auf irgendein Ergebnis. Schließlich kam Ethan mit einem stolzen Vaterleuchten um die Ecke.

"Hey Leute. May und ich würden euch da gerne jemanden vorstellen."

Sofort sprangen alle auf und redeten wild durcheinander. Natürlich folgten sie ihm sofort und überschütteten ihn dabei mit Glückwünschen.

"Danke danke und jetzt seid etwas leise", meinte Ethan und öffnete die Tür zu Zimmer, wo eine deutlich erschöpfte May mit einem kleinen rosa Bündel auf dem Arm lag.

"Meine Damen und Herren, darf ich euch das neuste Mitglied der Bastards vorstellen. Clara", lächelte May stolz und hatte ein paar Tränen in den Augen.

"Na endlich weiblicher Zuwachs", jubelte Maria, während Will direkt zu seiner Tante ging.

"Na Patenonkel willst du sie mal halten?"

"Ich ehm...soll ich echt?"

"Aber ja doch...", strahlte May ihn an und reichte ihm ihre kleine Tochter. Ethan stellte sich neben sie und küsste sie auf die Stirn. Chris kam zu Will und staunte nicht schlecht.

"Wow... Sie ist super süß..."

Will war grade absolut fasziniert von seiner Patentochter.

"Oh god. She's wonderful...", strahlte er sie an und eine kleine Träne schlich sich in seine Augen.

"Aw ihr wärt aber auch süß zu dritt", kicherte Charlie und wischte sich selbst über die Augen. Will streckte ihm nur die Zunge raus.

Chris sowie alle anderen scharrten sich um Will und seufzten hingerissen. Die kleine Maus war einfach zuckersüß.Natürlich gab er sie dann irgendwann Rosi, schließlich war auch sie Patentante. Auch die konnte kaum die Tränen zurückhalten.

"Ach May sie ist perfekt."

"Tja ist ja auch unsere Tochter", lehnte sie sich an Ethan und genoss die Stimmung im Raum. Dann kam die kleine Clara wieder zu ihrer Mum.

"Clara Rose Livney. Klingt doch herrlich, oder?", sah sie ganz verliebt zu ihrer Tochter und Rosi blieb fast die Luft weg.

"Eigentlich Clarke...wenn du möchtest?", lächelte Ethan sie an.

May blinzelte und sah dann zu ihm auf.

"Was??", hauchte sie leise und wieder stiegen ihr Tränen in die Augen.

"Ist das ein Ja?", schmunzelte Ethan über Mays Reaktion.

May begann zu schluchzen und nickte heftig.

"Ja.. Ja...", lachte sie während sie weinte.

"Passiert das grade echt", lehnte sich Louis zu Will und der nickte lachend.

"Ich glaub, ich geh mal meine Gitarre holen", zwinkerte er ihm zu. Doch da kam eine Schwester mit einem Fotoapparat rein.

"Oh ich wollte nicht stören...Ich dachte, sie wollen vielleicht ein Familienbild?"

Chris nickte leicht.

"Oh Ja gerne... Nur noch einen Moment... Hier wird gerade ein Antrag gemacht...", flüsterte er der Schwester zu und sah mit strahlenden Augen zu May und Ethan.

Überrascht sah die Schwester zu den frischen Eltern und lächelte ebenso. Ethan holte einen einfachen Ring mit einem gelben Stein heraus, den er May ansteckte und sie dann küsste. Chris, Maria, Charlie und Rosi konnten die Tränen nicht mehr halten und applaudierten und sogar die restlichen Männer der Truppe, wischten sich verdächtig oft über die Augen. Danach bat die Schwester sie alle sich um das Bett herum zu stellen, was sie auch taten. Will zog Chris dabei eng an sich und strahlte in die Kamera. Auch dieser strahlte. Besser konnte ein Tag nicht werden. Erst kamen Will und die Bastards von ihrer Tour zurück, dann kam überraschenderweise das Baby von May und dann machte Ethan May auch noch einen Antrag! Er konnte nur grinsen und sich freuen. Es ging gar nicht anders.

 In einem Jahr hatte sich sein Leben so verändert, doch keine dieser Veränderung wollte Will mehr missen, besonders die in seinen Armen. Danach lief er doch noch schnell seine Gitarre holen und kam damit wieder ins Zimmer.

"Zur Feier dieses Tages gehört ganz nach Bastard Tradition natürlich ein Song. Für die kleine Clara, aber auch meine Tante May und meinen bald Onkel Ethan. Sei gut zu den beiden", lachte er und stimmte den Song Firework von Katy Perry an. Leise ließ er ihn anklingen. 
 


 

Do you ever feel like a plastic bag

Drifting thought the wind

Wanting to start again
 

Do you ever feel, feel so paper thin

Like a house of cards

One blow from caving in
 

Do you ever feel already buried deep

Six feet under scream

But no one seems to hear a thing
 

Do you know that there's still a chance for you

'Cause there's a spark in you
 

You just gotta ignite the light

And let it shine

Just own the night

Like the Fourth of July
 

'Cause baby you're a firework

Come on show 'em what your worth

Make 'em go "Oh, oh, oh!"

As you shoot across the sky-y-y
 

Baby you're a firework

Come on let your colors burst

Make 'em go "Oh, oh, oh!"

You're gonna leave 'em fallin' down down down
 

You don't have to feel like a waste of space

You're original, cannot be replaced

If you only knew what the future holds

After a hurricane comes a rainbow
 

Maybe a reason why all the doors are closed

So you can open one that leads you to the perfect road

Like a lightning bolt, your heart will glow

And when it's time, you'll know
 

You just gotta ignite the light

And let it shine

Just own the night

Like the Fourth of July
 

'Cause baby you're a firework

Come on show 'em what your worth

Make 'em go "Oh, oh, oh!"

As you shoot across the sky-y-y
 

Baby you're a firework

Come on let your colors burst

Make 'em go "Oh, oh, oh!"

You're gonna leave 'em fallin' down down down
 

Boom, boom, boom

Even brighter than the moon, moon, moon

It's always been inside of you, you, you

And now it's time to let it through
 

'Cause baby you're a firework

Come on show 'em what your worth

Make 'em go "Oh, oh, oh!"

As you shoot across the sky-y-y
 

Baby you're a firework

Come on let your colors burst

Make 'em go "Oh, oh, oh!"

You're gonna leave 'em fallin' down down down

Boom, boom, boom

Even brighter than the moon, moon, moon

Boom, boom, boom

Even brighter than the moon, moon, moon


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hat dir das Kapitel gefallen? Hast du Wünsche oder Verbesserungsvorschläge? Dann schreib es uns gerne in einem Kommentar =) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Was sagt ihr zu den Geschehnissen? Fandet ihr das Verhalten der Eltern richtig? Was meint ihr wie Will nun auf das alles reagiert?
Freut euch auf das nächste Kapitel =)
Bis dahin
Yumekahoko & Maire Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier einmal der Link für den Song =)

https://www.youtube.com/watch?v=d7BrZf2ZVwI Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Eine Anmerkung hinterher. Aus persönlichen Gründen werde ich es vielleicht nicht schaffen nächste Woche das Kapitel hochzuladen. Aber seid dann nicht traurig. Höchstwahrscheinlich wird es danach die Woche einfach zwei Kapitel geben ;-D
Ich hoffe, das ist für euch in Ordnung <3
Lg eure Maire Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben.
Wir hoffen das Kapitel hat euch gefallen=)
Nächste Woche setzten wir wegen Uniprüfungen einmal aus. Dafür kommen danach die Woche mehr Kapitel, ihr könnt euch bestimmt denken wieso ;-D
Bis dahin, haltet euch tapfer =D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ps: Der Name des Babys ist für uns sehr von Bedeutung. Denn wir beide haben eben so eine in unserem Leben, die uns unfassbar Wertvoll ist <3 Komplett anzeigen

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Von:  yamo-chan
2018-07-26T11:25:31+00:00 26.07.2018 13:25
Ach süß!
Ich hab mal wieder fleißig mitgeheult XD

Jede Woche ein neues Kapitel, das war manches mal so verdammt spannend. Und jetzt haben wir unser Happyend.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
Antwort von:  YumeKahoko
11.10.2018 12:07
Ach Gott aber wir nehmen das mal als Kompliment XD
Ach hier nochmal es tut mir sehr leid für die späte Antwort ist alles meine Schuld ^^'
Vielen lieben Dank für dein Lob und deine schönen Kommentaren auch für dieses nochmal danke!!!
Und nun darf ich dir hier mitteilen: ES GEHT WEITER!!!!! Diesmal unter dem Gemeinsamen Account von Maire und mir: Mai-Yume
Wir würden uns freuen dich und die anderen wiederzusehen ;* <3

LG Yume
Von:  Ookami-no-Tenshi
2018-07-26T10:48:20+00:00 26.07.2018 12:48
Ein schönes und auch wirklich passendes Ende! Es freut mich auch besonders, dass es auch eine Fortsetzung geben wird.
Wenn es soweit ist, könnt ihr mir dann vielleicht ein ENS schicken? Ich möchte es auf keinen Fall verpassen. ;)

Die ganze FF hat mir extrem gut gefallen! Ein großes Lob für die vielen Kapitel und ein Dankeschön an euch, dass ihr uns wöchentlich so gut mit eurer wundervollen Geschichte unterhalten habt. :D
Das wollte ich in meinem letzten Kommi hier unbedingt noch einmal los werden.
Ich würde mich freuen, bald wieder von euch zu hören. :D

Lg. Ookami-chan
Antwort von:  YumeKahoko
11.10.2018 12:03
So auch hier bekommst du natürlich eine Antwort!
Wir danken dir für das viele Lob und auch das du unsere fleißigste Kommischreiberin warst! Vielen vielen Dank dafür <3 <3 <3
Und statt einer ENS bekommst du eben hier die Nachricht: ES GEHT WEITER! Diesmal auf Maire und meinem gemeinsamen Account Mai-Yume!
Wir würden uns sehr freuen wenn du auch diesmal wieder dabei wärst :)
Vielen lieben Dank auch für dieses letzte Kommentar!
Antwort von:  YumeKahoko
11.10.2018 12:03
LG Yume XP
Von:  Ookami-no-Tenshi
2018-07-19T20:50:39+00:00 19.07.2018 22:50
Schon das Vorletzte Kapitel. O.O
Oh ich werde die Story vermissen! T-T

Aber das Kapitel war super cuuuute! Endlich haben die Beiden sich wieder und Will hat seine romantische Aktion mega toll durchgeführt!
Ich wusste ja, dass er soetwas machen muss. *kreisch*

Jetzt bin ich gespannt, was ihr im letzten Kapitel geplant habt. Immerhin haben die beiden Jungs nun schon viel zusammen durchgemacht. :D

Lg. Ookami-chan
Antwort von:  YumeKahoko
11.10.2018 11:58
Nanu jetzt bemerke ich erst das hierauf nie geantwortet wurde! Es tut uns sooo leid, ich Nehms auf meine Kappe! Es freut uns das dir auch dieses schöne Ende gefallen hat. Ja natürlich musste es eine große romantische Aktion werden was hast du denn erwartet XD
So dann sage ich noch eine riesen Entschuldigung! und lasse Entschuldigungskuchen da <3
Danke für deine tollen kommis!

LG Yume
Von:  Morphia
2018-07-19T19:09:19+00:00 19.07.2018 21:09
Ich freu mich über das Happy "end".
Aber wo verdammt ist seine Schwester die ganze Nacht geblieben. 🤣😅
Antwort von:  YumeKahoko
20.07.2018 01:17
Ja hihi es ist so schön!
Tja das überlassen wir eurer Fantasie XP
Merci fürs Kommi!

LG Yume-chan
Von:  MarryDeLioncourt
2018-07-19T18:57:13+00:00 19.07.2018 20:57
Ohhhh wie toll. Wild und romantisch <3. Bin auf das letzt Kapi gespannt :)
Antwort von:  YumeKahoko
20.07.2018 01:16
Tja das ist wohl die beste Beschreibung für ihre Beziehung XD <3
Danke für dein Kommi!

LG Yume-chan
Von:  MarryDeLioncourt
2018-07-15T09:15:10+00:00 15.07.2018 11:15
Zuckersüß <3. Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen XD
Antwort von:  YumeKahoko
16.07.2018 14:48
Jetzt können wir alle wohl wieder ruhig schlafen XD hach ja schön <3
Von:  yamo-chan
2018-07-12T18:01:00+00:00 12.07.2018 20:01
Hach jaaa... Schööön ❤
Antwort von:  YumeKahoko
16.07.2018 14:47
Besser könnte ich es nicht sagen <3 <3
Von:  Morphia
2018-07-12T11:23:17+00:00 12.07.2018 13:23
Gott sei dank alles wieder gut. 😍
Antwort von:  YumeKahoko
16.07.2018 14:47
Ja hihi ist das nicht schön <3
Danke für dein Kommi!

LG Yume-chan
Von:  HikoKuraiko
2018-07-06T07:56:46+00:00 06.07.2018 09:56
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaah dieser.... dieser AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAArgh... Mir fällt gerade kein passendes Wort für Will ein! Gott wie Dämlich kann man sein. Chris tut mir voll leid und ich muss mir so das weinen verkneifen *schnief*
Da muss sich der Herr jetzt aber eine ganz ganz gaaaaaaaaaaaaanz gute Idee einfallen lassen um das wieder gut zu machen. Mensch Chris der arme
Antwort von:  YumeKahoko
07.07.2018 17:36
Nein nicht nur ein Wort gibt es für ihn XD Und wie wir hier sehen können, kann der Mensch sehr dämlich sein ^^'
Oh nein bitte nicht weinen! Aber ja Chris kann einem leid tun, trotzdem erstmal abwarten! Vielleicht schüttelt unser Lieblings Rockstar ja noch was aus dem Ärmel XP
Super Danke für dein Kommentar!!

LG Yume-chan
Von:  Ookami-no-Tenshi
2018-07-05T21:48:17+00:00 05.07.2018 23:48
Dieser *piep* mit seiner *piep* Singerei!
Jetzt hat er Chris doch wirklich am Flughafen verpasst. T-T
Ich könnte ihn wirklich *piiiiiiiiieeeeep*!

Okay genug aufgeregt. Will kann das jetzt nicht einfach gut machen.
Eine einfache Entschuldigung reicht nicht aus. Er muss Chris vielleicht überraschen! Irgendwie, aber romantisch. >.<
Ich bin gespannt, ob er das wieder hinbekommt.

Lg. Ookami-chan
Antwort von:  YumeKahoko
07.07.2018 17:33
Oh je das wir dich zu solchen Ausdrücken bringen XD Aber ja er ist ein großer *Piep*
Nein einfach wird das nicht. Da muss er sich nochmal ordentlich anstrengen...und selbst dann gibt es keine Garantie XP Bleib gespannt!
Aller liebsten Dank für dein Kommentar!!

LG Yume


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