Austauschjahr in England von Maire (Rocker garantiert) ================================================================================ Kapitel 32: Erinnerungen an Damals ---------------------------------- Als Will zurückkam, schmunzelte er nur. "Dir ist klar, das du so grade die ganze Couch besetzt", begann er ihn an den Füßen zu kitzeln. "Wah! Hey!!" Chris begann zu lachen und zog ruckartig seine Füße an den Körper. "Du bist böse! Einfach so eine Schwachstelle auszunutzen...", unterdrückte er ein weiteres lachen. Auf die freigewordenen Stelle ließ sich Will einfach fallen. "Wieso hat doch gewirkt. Ich kam auf die Couch", zuckte er unschuldig mit den Schultern. "Pah.. Böse, sag ich ja..", grinste er dann doch. "Ah! Da fällt mir was ein!"  Er sprang auf und verschwand in seinem Zimmer. Dann kam er mit Laptop in der Hand wieder. Überrascht sah Will ihm nach. Was kam denn jetzt? "Ich wollte das schon gestern schauen, hab es aber total vergessen...", erklärte er und setzte sich wieder hin. "Ok? Und was sehen wir uns da an?", fragte er neugierig und setzte sich auf, um besser zu sehen. "Lass dich überraschen!" Fett grinste er ihn an und klickte auf die DVD im Laufwerk. Kurz darauf begann sie abzuspielen. Und Will war überrascht. Will war verdammt überrascht. "Wo...Wo hast du das her?!" "Oh von Frau Schuwack...", lachte er leicht über Will's Gesicht. "Wir standen vor dem Regal mit dem Trophäen und so.. Da kam dann das Gespräch auf dich..." "Oh mein Gott. Das kommt mir ewig her", hielt er sich grinsend eine Hand vor den Mund und beobachtete sich selbst beim singen.  "Damals existierte die Band noch nicht und ich hatte nur diese Gitarre. Das war mein erster eigener Song, den ich vor Publikum gespielt habe. Da hab ich mich verliebt. Das Gefühl auf der Bühne war der reinste Rausch für mich", erzählte er,als würde er wieder auf der Bühne stehen. "Wow cool. Das hört sich so an, als wäre es gestern gewesen...", lachte Chris auf. "Aber ich denke, man kann sagen, dass du für die Bühne geboren bist." "Ja, ich denke, das kann man sagen. Maria stand genau da", deutete er neben die Bühne. "Und May saß in der ersten Reihe. Sie hat am lautesten applaudiert und gerufen. Und das Konfetti am Schluss. Es war einfach wow!" Grinsend und von Will's Erzählung begeistert hörte er zu. "Es wird echt Zeit das ich May mal kennen lerne..." "Ja wird es. Dieser Moment hat alles verändert und da war ich mir sicher, das ich einfach Musik machen möchte. Aber sicher nicht das, was mir diese Labels angeboten haben...und meine Eltern waren an dem Tag auch nicht da", verlor Will sich ein wenig in den Gedanken von damals. "Wow... Du wurdest so gar schon von Labels angefragt? Wahnsinn!" "Ich glaube, das könnte bis jetzt der schönste Moment meines Lebens gewesen sein", strahlte er Chris bei der Erinnerung förmlich an. "Oh ja das glaube ich auch. So wie du strahlst", lachte Chris vergnügt. "Ja. Na ja diese Labels wollten nur das 'Wunderkind der London Times' ", sah er beinah angeekelt zur Seite. "Erst war ich so Wow krass, aber dann hab ich gemerkt, das sie nur Profit wollten. Ich durfte nicht selbst schreiben und sollte nur irgendwelches lames 08/15 Pop Zeug singen. Da hab ich direkt Nein gesagt. Ich bin Rocker und ich wollte eine Band. Und ich verkaufe meine Stimme sicher nicht einfach so. Meine Eltern waren natürlich sauer auf mich, aber das war  mir egal. Ich hab einfach den Moment gelebt. Danke das du's mir nochmal gezeigt hast und jetzt zeig ich dir was", stand er grinsend auf und ging in sein Zimmer. Dort holte er den Pokal von damals und hielt ihn Chris vor die Nase. "Da ist das gute Stück." Chris schüttelte den Kopf und nahm den Pokal in die Hand. "Wie können deine Eltern sauer gewesen sein, wenn sie gar nicht bei dem Konzert dabei waren... Das ist doch total blöd. Hört sich auch so an, als hätten sie dich gerne ausgequetscht wie diese Labels..." Das war schon echt enttäuschend. "Na ja, sie wollten ja nie das ich mit diesem kindischen Traum Geld verdiene, aber als sich mir dann die Chance bot waren sie dann erst recht sauer, dass ich sie nicht ergriffen hab", zitierte er beinah die exakten Worte seiner Mutter. Chris verzog darauf das Gesicht. Das hörte sich ja toll an.. "Aber naja... immerhin hast du den Pokal.."  Er besah ihn sich genauer. "Ist ein schönes Teil..", grinste er und gab ihn Will zurück. "Oh ja das ist er und ich wollte ihn sicher nicht in der Schule versauern lassen", lachte Will und stellte ihn wieder in sein Zimmer. "Das kann ich verstehen.. Aber der Direx wäre bestimmt auch nicht ganz so scharf darauf gewesen, den Pokal immer zu sehen... Jedenfalls nicht so wie Frau Schuwack." "Nein sicher nicht", spottete Will. "Der hat nur den Ruf der Schule im Kopf und den soll er von einem tätowierten Rocker vertreten lassen? Niemals", lachte er los. "Und dieser Ruf wird nur von Sportlern hoch gehalten...", stimmte er zu. "Dabei gibt es so viele andere Dinge...." "Stimmt und jetzt klingst du genau wie Miss Schuwack, als sie den Wolff überredet hat. Na ja meine Zeit kommt noch. Irgendwann schaffen es die Bastards schon noch. In der Geschichte der Menschheit, gab es sicher genug Bastarde, die heimlich Großes getan haben." Chris lachte. "Oh ja. Das glaube ich auch. Ihr werdet mal ganz groß." Will ließ sich grinsend wieder neben ihm auf die Couch fallen. "Und du? Wirst du den Bastards immer treu bleiben?" "Das werd ich auf jedenfall versuchen... Wenn ich wieder in Deutschland bin, musst du mir eben die neuen Lieder regelmäßig per Mail schicken, oder so." "Darauf kannst du dich verlassen...auch wenn ich dich dann bei jedem Auftritt vermissen werde. Wer hält mir dann die Zigaretten, hat ein Auge auf mich und wer wird meine Ruhe sein", sah er Chris tief in die Augen. Er begann breit zu grinsen. "Jetzt hör aber auf", lachte er dann. "Du machst mich ja ganz verlegen, hört sich ja fast so an als bräuchtest du mich mehr..." "Wer weiß, vielleicht ist das ja so", lehnte Will sich grinsend zurück und schloss für einen Moment die Augen. Chris schmunzelte und sah ihn weiter an. "Wie genau kam es denn dazu das du mit Maria dann eine Band gemacht hast?", fragte er dann neugierig. "Also, ich wollte ja sowieso ne Band und nachdem wir mit der Schule fertig waren, sind wir auf die Suche gegangen. Zuerst haben wir Louis kennengelernt. Der hat in nem Café auf allem rum getrommelt, was er gesehen hat. Im Studium kam dann Ian dazu, da wir ja dasselbe studieren. Maria hat dann noch Ed gefunden. Der hat mit seinem Bass einfach im Park gespielt. Natürlich mussten wir uns dann erst mal zusammen eingrooven. Und unser Gig war bei Rosi. Der lief aber nicht so glatt. Bei unserem ersten richtigen Auftritt hat Ian dann Charlie kennengelernt. Erst war er nur sein Betthäschen, dann gab's noch viel Drama, bis sie endlich zusammenkamen. Tja und dann war die Frage wie wir sie nennen", erzählte Will ihm die Geschichte. Chris lauschte der Erzählung und konnte sich alles richtig gut vorstellen.  "Und wie waren die Vorschläge der Anderen bezüglich des Bandnamens?" "Oh je da kam alles mögliche. Wir wollten eben schon nach Rock klingen, aber auch nicht total Hardcore. Außerdem sollte er ne Bedeutung haben. Da kam so was wie 'Black Paradise' oder 'Soulshout' oder...oh Gott an den Rest erinnere ich mich gar nicht mehr so genau. Es waren auch ein paar echt abstrakte und urkomische dabei, die aber nicht so ernst gemeint waren", lachte er bei der Erinnerung. Sie hatten an dem Abend ganz schön was gebechert. "Das ist wirklich komisch... und wer hatte dann zum Schluss die zündende Idee?" "Na wer schon, ich!", grinste er stolz. "Natürlich..", lachte er auf. "Ich hab auf ein Papier NnB geschrieben und dann laut verkündet: Wenn ich's morgen noch weiß, verrat ich euch unseren Bandnamen. Unglaublicherweiße wusste ich es am nächsten Tag tatsächlich noch. No named Bastards klingt nicht nur cool, er hat auch einen Sinn. Wir waren mehr die ausgestoßenen, die keiner Ernst nimmt oder die man vielleicht sogar verurteilt. So wie Bastarde früher. Keiner wollte sie und man hat sie weggeben und verleugnet, dass heißt aber nicht, das sie es nicht doch vielleicht im Leben zu was gebracht haben. Deswegen sind wir die Bastards, um zu beweisen, das wir mehr Wert sind, als man glaubt", erklärte Will stolz den Sinn hinter dem ganzen. "Das klingt schlüssig. Bei der Erklärung waren die Anderen natürlich auch gleich hin und weg, oder?" "Worauf du wetten kannst. Darauf sind wir dann zu Rosi in die Kneipe, die Band war gegründet und sie machte das berühmte Bild von uns. Ende der Geschichte", grinste Will. "Ende, aber eine coole Geschichte..."  Wieder lehnte er sich an Will. "So was zu erleben ist echt cool." "Tja und du bist jetzt mittendrin. Du bist ein Bastard. Denn ich glaube, du passt auch ein bisschen zu dem Bild was ich eben beschrieben habe", lehnte Will seinen Kopf wieder an Chris. "Ja.. kann sein...", lächelte er leicht. Doch er fand es irgendwie auch schade, denn immerhin hatte er sonst eigentlich gedacht eine ganz normale Familie zu haben. "Hey lächel mehr. Menschen, die sich durch mehr kämpfen müssen, sind auch stärker, als alle anderen. Du bist also etwas besonderes", küsste er liebevoll seine Stirn. "Na wenn du das sagst", lachte er mit einem mal. "Dann muss das ja stimmen..." "Richtig erkannt. Will hat immer recht, außer er hat definitiv nicht Recht. Kommt aber selten vor", lachte Will mit. Nun prustete Chris los. "Ist klar du Spinner! Träum mal weiter!!" Will war es egal was er sagen musste Hauptsache Chris lachte weiter. "Doch doch so ist es einfach", nickte er voll überzeugt. Chris schüttelte noch immer lachend den Kopf. "Jaja... Überzeug dich nur selbst." "Oh das tue ich. Gesundes Selbstbewusstsein ist doch was feines", streckte er frech die Zunge raus. "Gerade bei dir..", kicherte er. "Du hast ja sooo wenig davon..." "Ja na ja du könntest mir ja noch welches geben. Kannst ja ein bisschen den Rockstar anhimmeln", lachte Will wieder auf. "Oh nein, vergiss das mal schön. Du hast genug Fangirls, die dir Honig ums Maul schmieren", streckte er ihm die Zunge raus. "Vielleicht brauche ich dann mal einen Fanboy. Du würdest mir immerhin kein Tinitus ins Ohr schreien", grinste Will ihn an. Was auch immer es war, Chris war jetzt schon besonders für ihn und er hatte die Ahnung, dass dieses Gefühl weiter steigen könnte. "Tja..", grinste er breit. "Lass mich einfach überlegen... vielleicht bist du bald ja so brav, dass ich doch ja sage..." "Komm schon, Chris. Mittlerweile müsstest du doch gelernt haben, dass ich als Rocker eher nicht so brav bin", wurde Will's Grinsen dreckiger. Er konnte ja nicht immer ein Gentleman sein. "Oh ja... sondern ziemlich versaut...", streckte er ihm abermals die Zunge raus. "Teilweise", wog er ab. "Wenn du wüsstest was ich im Bett schon alles angestellt hab", legte Will lachend und etwas angeberisch den Kopf zurück. "Ich sag ja pervers..", lachte er weiter. Sie neckten sich noch den ganzen Abend. Füllten dabei ihre Mägen mit Chips, Eis und anderen Leckereien. Gegen Mitternacht machten sie sich dann auf den Weg ins Bett. Doch trotz des Spaßes mit Will, konnte Chris noch nicht sofort abschalten. Der Gedanke an Toma und dessen Handeln setzte ihm jetzt, wo er wieder nachdenken musste, sehr viel mehr zu. Er musste morgen unbedingt mit ihm reden. So stellte er sich einfach keine Beziehung vor. "Ich muss das unbedingt klären...", murmelte er dann, bevor er doch einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)