Bend, not Broken von Cookie-Hunter ================================================================================ Kapitel 25: Langsam ankommen ---------------------------- Krachend fiel die Tasche zu Boden und Kyo war versucht sich zu ihr zu legen. „Daheim. Endlich.“ Schmunzelnd stellte Toshiya seine Taschen und Koffer neben die seines Freundes. Jenem konnte man die Freude und Erleichterung regelrecht ansehen. Sein linker Arm legte sich um den kleineren Körper, zog ihn an den eigenen. „Wie heißt es: Zu Hause ist es immer noch am Schönsten. Wenn ich dich so ansehe, erkenne ich, dass das wahr ist.“ Sanft küsste er den Hals seines Liebsten. „Mir geht es aber genauso.“ Mit einem nostalgischen, zufriedenen Blick sah er sich um, atmete tief ein. „Der Geruch ist anders geworden, aber es ist definitiv der vertraute Geruch von 'uns'.“ Ihr Lieblingsduft. Ein Seufzen. „Ich möchte gar nicht wissen, was jetzt an Arbeit hier auf uns zu kommt.“ Reichlich putzen vermutlich. Der Sänger drehte sich um, fing die Lippen seines Partners ein. „Wir machen das zusammen. Raum für Raum.“ Seine eigenen Arme legten sich um die Hüfte des Größeren. „Mehr Kopfzerbrechen bereiten mir die Überlegungen, wie wir unser Heim so fertig machen, dass wir Shinya hier auch gut umsorgen können, bis er seine völlige Beweglichkeit wiedererlangt hat.“ Kyo verlor seinen Hut und eine Hand wuschelte ihm durch sein blondes Haar. „Nicht zerbrechen. Im Ganzen ist dein Kopf viel hübscher.“ „Spinner.“ Verlegen lächelnd nahm er die Hand aus seinem Haar und legte sie sich an die Wange. „Mein Spinner.“ „Liebend gern, wenn es dich glücklich macht.“ Ein kurzer Kuss auf die Stirn des kleineren Mannes folgte. „Lass uns die Taschen ins Schlafzimmer bringen und Auspacken. Ewig mag ich nicht hier im Flur stehen.“ Irgendwo mussten sie dann ja auch anfangen. Toshiya ging gleich mit einigen Taschen und einem großen Rollkoffer ins Schlafzimmer, wo er alles auf ihr Bett stellte. Sein Partner kümmerte sich dagegen erst einmal um den Sicherungskasten, damit sie wieder Strom in der Wohnung hatten. Als nächstes griff er sich die Tasche mit der schmutzigen Wäsche, ging mit dieser erst einmal ins Badezimmer, um diese vor der Waschmaschine abzustellen. Um den Inhalt kümmerte er sich gleich, wenn er das restliche Gepäck weg gebracht und sich was bequemeres angezogen hatte. Ins Krankenhaus wollten sie heute nicht mehr. Der ganze Umzug hatte ihn ermüdet. Ihr Shinya war mittels eines Krankentransports in das neue Krankenhaus gebracht worden. Sie selbst waren mit dem Zug gereist und hatten sich mit einem Taxi hierher bringen lassen. Natürlich zog es sie zu dem Liebsten, aber gemeinsam hatten sie sich darauf geeinigt, dass sie es auf diese Weise machen würden. Toshiya und Kyo sollten in der Wohnung nach dem Rechten sehen, während der Jüngste sich an das neue Krankenhaus und das Personal gewöhnen wollte. Aber gleich morgen wollten sie auf jeden Fall wieder zu ihm. „Toshiya?“ „Hm?“ Der dunkle Schopf tauchte aus dem großen Schrank auf, die schönen braunen Augen darunter sahen ihn fragend an. „Wir müssen noch einkaufen.“ „Uh.“ Missfallend verzog er das Gesicht. Wieder raus gehen, sich durch enge Gänge schieben mit jeder Menge Menschen und das schwere Zeug dann auch noch her schleppen. „Uhh.“ „Du sprichst mir aus der Seele.“ Kyo nahm etwas aus der geöffneten Tasche, reichte einen Stapel T-Shirts an seinen Freund. „Aber Lieferservice...“ Aus dem Schrank kam ein Würgegeräusch. „Schön, dass wir uns auch da einig sind.“ „Obwohl...“ „Eh? Doch Lieferservice?“ Nun war Kyo ehrlich überrascht. „Ja, Lieferservice“, grinsend tauchte der Jüngere wieder auf. „Aber den vom Supermarkt. Dann müssen wir nicht noch mal los.“ Leise ächzend richtete er sich auf. „Wir müssen uns nur überlegen, was wir uns bringen lassen wollen.“ „Spätestens, wenn wir gleich mal die Schränke durch gehen.“ Doch zuerst mussten diese hier gefüllt werden. Kyo nahm einen weiteren Stapel T-Shirts aus der Tasche, reichte sie weiter. „Magst du gleich schon mal damit anfangen? Ich kümmere mich in der Zwischenzeit dann um die Schmutzwäsche.“ „Klar. Wobei wir vermutlich auch erst mal einige Grundlegende Dinge brauchen werden.“ Sie wären schließlich länger als geplant weg gewesen. Vielleicht war in der Zwischenzeit auch das ein oder andere schlecht geworden, was normalerweise länger haltbar war. Grübelnd nahm er die nächsten Kleidungsstücke in die Hand und legte sie in das entsprechende Fach. „Gibt es irgendwas worauf du Hunger hast?“ „Hm, gute Frage.“ Nachdenklich reichte der Kleinere ein paar Jeans an seinen Freund. „Fisch.“ „Fisch?“, wiederholte Toshiya. War er da auch für? „Welchen?“ „Am Liebsten Makrele. Gebraten. Den Rest darfst du entscheiden.“ Der Blonde öffnete den nächsten Koffer, in dem unter anderem seine Hemden waren, welche er nun nacheinander auf einen Kleiderbügel und in den Schrank hing. Ein paar Arme umschlangen ihn, Lippen küssten ihn im Nacken. „Ich mach hier weiter. Kümmere du dich um die Wäsche im Badezimmer. Ist ja nicht mehr viel.“ „Gut.“ Er drehte sich in den starken Armen. „Ich beeile mich auch, damit ich dir mit der Liste helfen kann.“ Ein schneller Kuss auf die Wange des Größeren, dann entschwand er. Die Waschmaschine lief, Abendessen war gegessen. Jetzt lagen die beiden Männer auf dem Sofa. Toshiya auf dem Rücken, den Kleineren zwischen seinen Beinen auf ihm liegend. Jeder von ihnen ein Eis in der Hand, welches sie sich als Nachtisch gönnten. Auf dem Fernseher lief der Film, den sie eingelegt hatten. Einen Gruselfilm, den sie schon einige Male gesehen hatten. „Gleich kommt die Stelle, bei der Shinya sich immer noch die Augen zuhält.“ Schmunzelnd leckte Kyo an seiner Eiswaffel. „Unser Sensibelchen.“ Verspielt strich er dem Anderen durch das blonde Haar. „Wenn wir ihm erzählen, was wir geguckt haben, ist er bestimmt froh, dass er noch im Krankenhaus liegt.“ „Vermutlich“, grinste Kyo, stieß dann aber einen sehnsüchtigen Seufzer aus. „Morgen gehen wir wieder zu ihm. Und wir nehmen noch ein paar Fotos mit.“ Zur weiteren Stimulation der Erinnerungen. Auch der eigenen. Unvermittelt stand Kyo auf und ging auf den Schrank links vom Fernseher zu. „Was suchst du?“ Doch statt zu antworten, stöberte der Ältere noch einen Moment. „Ah.“ Mit einem Album in der Hand drehte er sich wieder um. „Das hier.“ „Ah, das Fotoalbum, das Shinya letztes Jahr hat anfertigen lassen.“ Interessiert setze sich der Größere auf. „Wer hätte gedacht, dass wir das mal dringend brauchen würden.“ Der Film wurde pausiert, während sein Partner zu ihm zurück kam und sich neben ihm nieder ließ. Ein wenig schwelgten sie selbst in Erinnerungen beim Betrachten der vielen Fotos, während sie langsam durch die Seiten blätterten. „Weißt du...“ „Dass wir mehr von solchen Büchern brauchen?“ Verwundert sah Kyo dem Anderen in die Augen. „Den Gedanken hatte ich auch“; erklärte der Jüngeren und lehnte sich noch eine wenig mehr zu dem anderen Körper hinüber. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)