Der Fehler ihres Lebens von Maire (manche Dinge sollte man sich gut überlegen) ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Das Einzige, was er wahrnahm war Stille und Schwärze. Er hasste beides. Doch genau deswegen, saß er hier. Bewegungsunfähig und ein Opfer seiner Peiniger. Sie hatten ihm in den letzten Stunden, oder waren es Tage? Schon oft genug gezeigt, dass er nichts wert war. Sein ganzer Körper tat weh und ihm wurde nicht geholfen. Das er unbedingt als Prügelknabe dienen musste, kotzte ihn ziemlich an. Besonders Vergo hielt sich nicht zurück. Ihm hatte er schon ein blaues Auge zu verdanken, ein paar Brandwunden und einiges mehr. Er seufzte undeutlich. Der Stoff in seinem Mund machte ihm nicht nur das sprechen unmöglich, sondern erschwerte ihm auch das Schlucken. Als die Tür dann mit einem Knarren aufgestoßen wurde, zuckte er zusammen. „Wach auf!“, forderte eine laute Stimme und ihm wurde ein Eimer Eiswasser über den Körper geschüttet. Erschrocken zuckte Sanji zusammen und japste nach Luft. In seinen Wunden brannte das Wasser wie Feuer. Zischend stieß er den Atem aus und versuchte sich auf die andere Person zu konzentrieren. Er hasste es wenn er nicht mitbekam, wo er war. „Gut geschlafen, Prinzesschen?“, spottete der Mann und hockte sich vor den gefesselten Blonden. „Weißt du.. Dieser Anblick macht mich an“, begann er seinen Monolog. Durch den Stoff im Mund konnte Sanji nicht reden. „Meine Faust sagt immer wieder, schlag ihn. Schlag ihn!“ Sofort folgten seinen Worten taten. Sanji keuchte gepresst. Die Faust bohrte sich kurz noch weiter in seinen Magen, ehe Vergo sie wieder zurückzog. „Es macht einfach Spaß“, gab er zu. 'Schön für dich, Bastard!' Vergo erhob sich wieder und riss Sanji den Stoff aus dem Mund. „Jetzt gibt’s Essen.“ Der Blonde war noch damit beschäftigt, die ganzen Fusel aus dem Mund zu bekommen, da spürte er etwas heißen an seinen Lippen. „Kaffee zum Frühstück.“, erklärte Vergo und kippte los. „Ah!!“ Sanji drehte den Kopf weg. Der Kaffee war noch brühheiß. Zwar wurde so sein Gesicht geschont, doch dafür bekam seine Brust alles ab. „Fuck!!“, zischte er schmerzvoll und spannte sich an. „Du solltest schneller trinken“, grinste Vergo. „Versuchen wir es eben mit was Essbarem.“ „Dann mach du halt langsam!“, schoss Sanji genervt zurück. Nicht das schlauste in seiner Situation, doch er wollte sich nicht einfach alles gefallen lassen. „Haaa??“ Vergo nahm einen der Muffins vom Teller und stopfte Sanji diesen einfach in den Mund. „MH!“ Mit einem groben Ruck, schmiss er den Stuhl des Blonden einfach um. Hart kam Sanji mit dem Kopf auf dem Stein Boden auf und verzog das Gesicht. Seine Arme waren an der Lehne gefesselt und waren so zwischen Boden und Lehne eingeklemmt. Das Holz vom Stuhl drückte sich unnachgiebig in seine Haut. Nach Luft ringend und Hustend, da der Muffin ihm noch im Hals steckte, kniff er die Augen zu. „Scheiße! Zieh mich wieder hoch!“, keifte Sanji gepresst, nachdem er sich beruhigt hatte. „Nein.“ Mit dem Wort landete Vergos Stiefel in seinem Gesicht und presste es zusätzlich zu Boden. „Argh.“ „Vergo? Was machst du da?“ „Boss!?“, wirbelte er herum. „Ich unterhalte mich nur“, zuckte er dann mit den Schultern. „Sehr intensiv, wie ich sehen. Fuhuhu“, verschränkte Flamingo die Arme vor der Brust. „Kann man so sagen, ja“, nickte der Schwarzhaarige. „Fein. Jetzt geh. Ich will mit meinem Sohn reden.“ „Wie ihr wollt.“ Vergo bückte sich und zerrte Sanji an den Haaren wieder in eine sitzende Position. Erleichtert atmete dieser durch, nachdem er die Schlagartig aufkommende Schwärze vor seinen Augen hatte zurückdrängen können. Also der Schwarzhaarige gegangen war, zog Flamingo sich einen Stuhl heran und setzte sich. „Und? Wie gefällt es dir?“ „Ist das dein Ernst?“ „Natürlich.“ „Du bist ein miserabler Vater! Ich kann nicht sagen, wie sehr ich dich hasse!“, zischte er mit schmalen Augen. Er würde seinen Vater gerade am liebsten töten! Flamingo grinste nur leicht. „Ich hatte nie den Wunsch Vater zu werden... Jemanden zu adoptieren ist etwas anderes. Law war brillant. Er hatte Köpfchen und Ziele... Du hingegen... hattest das nie.. oder doch. Du wolltest Koch werden. Schon als kleiner Junge. Egal wie hart ich dich damals immer bestrafen ließ, du bliebst stur und wolltest immer genau das Gegenteil von dem was ich wollte.“ „Ich war 14! Kein kleiner Junge mehr! Und es hat sich bis heute nicht geändert!“ Flamingo seufzte. „Deine Mutter hätte wirklich nicht abhauen sollen. Du bist ein missratener Sohn“, bedauernd schüttelte er den Kopf. „Erzähl mir etwas von Casmira.“ „Wieso sollte ich?“ „Sie war immerhin meine Frau.“ „Ihr habt doch nie geheiratet!?“ „Wer sagt das?“ „Sie... hat das selbst erzählt...“ „Dann hat sie dich angelogen. Wir waren verheiratet, doch als sie schwanger wurde, hat sie mich verlassen. Sie wollte ihrem Kind, diese Mafia, wie sie immer gesagt hat, nicht antun.“ „Es stimmt doch.“ „Ansichtssache“, zuckte er mit den Schultern. „Also? Erzähl mir was.“ Sanji blieb stur. Er fand, das sein Vater, die Chance etwas über seine Mutter zu erfahren, schon längst verspielt hatte. „Du bist ebenso Stur wie sie. Das kann ich schon mal sagen“, grinste Flamingo. „Aber das liegt in der Familie. Dein Onkel war da nicht anders.“ „Corazón?“ „Richtig.“ „Tz. Ich habe ihn nie wirklich kennen gelernt... Keine Ahnung, wie er war.“ „Sollte es dich interessieren, frag Law. Er kennt meinen Bruder sehr gut.“ „Wieso denn Law?“ „Hast du schon vergessen, das er hier gelebt hat?“ Sanji schwieg kurz. „Nein... hab ich nicht..“ Ihm war gerade nicht nach Ahnenforschung. Er wollte viel lieber hier weg. Einfach vergessen was hier passiert war und mit Zorro in Ruhe weiterleben. „Was.... ist mit den Anderen passiert?“, fragte er dann. Er wollte nur hören, dass es Zorro und den anderen beiden gut ging. „Den Anderen? Law und deinen beiden Freunden?“ „Ja.“ „Law und der Rothaarige sind weg. Der andere ist tot.“ Erleichterung, kam in ihm auf, als Flamingos letzte Worte in seinen Verstand sickerten. „Was?“ Seine Stimme klang atemlos. „Tod?“ „Ja. Ist elendig an seinen Verletzungen verreckt“, zuckte er mit den Schultern. Sanji keuchte. Das konnte doch nicht wahr sein. Zorro konnte nicht Tod sein! Er sah zu Boden. 'Nein, nein, nein!!' „Du lügst!!“, sah er wieder auf und durchbohrte seinen Vater mit Blicken. „Wieso sollte ich?“ Er fasste in seine Hemdtasche und zog ein Bild heraus. „Schau doch selbst“, hielt er ihm das Bild von Nase. Sanjis Augen wurden größer. „Nein...“, schüttelte er ungläubig den Kopf. „Das kann nicht...“ „Oh doch. Wie du siehst. Er ist Tod.“ „Er... kann nicht...“, flüsterte er. Sein Herz brach in tausend Teile. Es konnte nicht stimmen. Durfte nicht. „Zorro...“, hauchte er den Namen, dessen er auf dem Bild sah. „Genau der. Weißt du Sanji... Ich sag dir was. Ich habe nicht nur deinen Zorro getötet, sondern auch deine Mutter umbringen lassen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)