Der Fehler ihres Lebens von Maire (manche Dinge sollte man sich gut überlegen) ================================================================================ Kapitel 14: ------------ „Ich hab heut ein Date“, grinste Kid breit die Schwester an, die ihm beim waschen half. „Ach echt?“, lächelte sie zurück. „Das freut mich aber für Sie.“ „Danke. Ich bin voll aufgeregt“, gestand er glucksend. „Hatte lange kein Date mehr, auf das ich mich so gefreut hab.“ „Dann muss es wohl die Richtige sein.“ „Der Richtige“, berichtigte Kid sie. „Oh?“ Überrascht sah sie ihn an. „Jap. Obwohl ich auch nichts gegen eine Sie gehabt hätte, er war nun mal schneller da“, zwinkerte er erklärend. „Ich verstehe“, nickte sie und machte weiter ihren Job. Der Allerdings nur daraus bestand, Kids Rücken zu waschen. Den Rest wollte er selbst machen. Besonders heute. Da bestand er drauf. „Wenn Sie noch was benötigen, einfach klingeln, ok?“ „Aber klar. Danke.“ Sie nickte erneut und ging. Zwar kostete es ihn einige Mühe und auch Zeit, aber nach ungefähr 45 Minuten hatte er es geschafft. Mit einem Triumphierenden grinsen, kam er wieder aus dem Bad. Er musste mit so einem bescheuerten Rollator laufen. Aber immerhin ging das, mit einer Hand. Die Ärzte hatten erst bedenken, das seine Beine zu schnell abbauten, aber er hatte starke Beine und so hatte er sich durchgesetzt und das Teil bekommen. Lange konnte er nicht laufen, dafür zogen die Schmerzen zu sehr in seinen Körper, aber es ging. Die Dosis seines Schmerzmittels wurde auch schon runter gesetzt. Ob das normal war oder nicht, wusste er nicht, doch er nahm es einfach so hin. So lange er kein Krüppel wurde, war es ihm recht. Um kurz vor 10 war er endlich angezogen und bereit zum Ausgehen. Erst da fiel ihm ein, das er ja gar keine Zeit mit Law ausgemacht hatte. „Schöne Scheiße. Was mach ich denn jetzt?“, kratzte er sich am Kopf. Law hatte ja frei. Nach ihm klingeln war also nicht. „Mist...“ „Was ist denn so beschissen?“, fragte eine Stimme und die Tür wurde geöffnet. „Jetzt nix mehr.“, grinste Kid, als er erkannte, wer da kam. „Mir ist nur eingefallen, das wir gar keine Zeit ausgemacht haben, aber da bist du schon.“ Dann besah er sich den Arzt. In normaler Kleidung sah er so ganz anders aus. Er hatte eine dunkelblaue Hose und eine beige Strickjacke an, dazu ein gelbes Shirt und einen Schal. „Is es draußen so kalt?“ „Es geht“, zog er sich den Schal weg. „Brauchst du noch Hilfe?“ Er hatte es geschafft sich anzuziehen. Nur die Jacke für draußen fehlte noch. „Naja, brauch nur noch meine Jacke. Die is im Schrank.“ „Ok.“ Law ging zu diesem und holte die Jacke raus. „Stehst du auf?“ „Klar.“ Kid erhob sich wieder und hielt sich am Griff des Rollators fest. „Geht ja schon recht gut.“, besah Law ihn sich anerkennend. „Wieso sollte es auch nicht?“ „Viele verfallen in Trübsal.“, erklärte er. „Ich aber nicht, dafür lieb ich das Leben viel zu sehr“, grinste Kid breit. „Verstehe.“ Verdrehte Law die Augen und half Kid in die Jacke. „Soll ich einen Rollstuhl holen, oder willst dus versuchen?“ „Ich versuchs.“ „Gut.“ Er ging zur Tür und hielt sie offen. „Danke.“ Kid schritt dadurch und ging mit Law zusammen den Flur entlang. „Wie bist du drauf gekommen, jetzt schon zu kommen?“, sah er den Arzt neugierig an. „Ganz einfach“, schmunzelte dieser. „Ich weiß eben, das du erst jetzt fertig bist. Davor bist du ja nicht ansprechbar. Langschläfer eben.“ Kid lachte. „Ja das is wahr. Haste dir aber gut gemerkt.“ „Danke..“, entkam es Law trocken und er öffnete Kid die Tür zum Park. „Echt cool, das ihr hier sowas habt.“ „Sagen viele. Ich geh dann aber lieber in den Stadtpark.“, schloss Law die Tür und zog sich seinen Schal wieder an. „Willst du auch deinen Schal?“, hielt er ihm einen Roten hoch. „Der hatte im Ärmel gesteckt.“ „Echt?“ Das hatte er total vergessen. „Jo, zieh ihn mir mal an.“, spielte er mit den Brauen. Law verdrehte die Augen und wirbelte den Schal zweimal um Kids Hals. Dieser musste leicht keuchen, da es nun so eng um seinen Hals war. „Mann..“, zerrte er den Stoff wieder leicht auseinander. „Wie wärs mit etwas Zärtlichkeit?“ „Is mir gerade abhanden gekommen“, schmunzelte der Arzt. „Komm. Ich weiß nen schönen Platz.“ „Ach?“ Erstaunt sah er ihm nach. „Ich dachte, du bist lieber im Stadtpark?“ Dann ging er ihm nach. „Oder hat das einen bestimmten Grund, hää??“ Er kam bei Law an und stupste ihm mit seinem Ellenbogen in die Seite. „Sag schon.“ „Halt die Klappe, Kid. Ich sagte dir bereits, das ich keinerlei intimeren Kontakt zu anderen Patienten pflege.“ „Anderen Patienten vielleicht nicht... aber egal.“, schob er noch schnell nach. Er wollte Law ja nicht vergraulen. Der Schwarzhaarige murrte, und ging weiter. Schweigend stopfte er seine Hände in die Taschen. Kid folgte ihm. 'Hoffentlich is er jetzt nich beleidigt...' Kurz folgten sie noch dem Weg, ehe sie nach links abbogen und auf eine Bank zu liefen. Dort setzten sie sich und konnten auf einen kleinen Teich schauen. „Wusste gar nicht, das es hier so was gibt..“, murmelte Kid. „Das wissen viele nicht. Umso besser für mich. Hab ich immerhin meine Ruhe.“ „Die brauchst du wohl öfter, oder? Bei deinem Stress hier.“ „Kannst du laut sagen, aber ich hab es mir ja ausgesucht und komm damit klar.“ „Mhmh.“ Kid nickte verstehend. „War es schon immer dein Traum Arzt zu werden?“ „Kann man so sagen.“ „Cool. Ich hatte nie so einen Wunschberuf.“ „Wie bist du dann bei dieser Werkstatt gelandet?“ „Autos fand ich schon immer cool. Also hab ich mir gedacht, das ich auch irgendwas mit ihnen machen kann.“ „Ich kann mit Autos nichts anfangen. Hauptsache sie fahren.“ „Das sagen viele“, lachte Kid. „Aber jedem das seine“, zwinkerte er. „Richtig“, nickte Law und lehnte sich zurück. „Ist echt kalt draußen.... blöder Herbst.“ „Ich find ihn ganz nett. Besser wie Sommer, wo man sich die Seele aus dem Leib schwitzt.“ „Da hast du auch wieder recht.“ Kurz schwieg er. „Wie lang bist du schon Arzt?“ „Wie lang? Mh..“ Er überlegte kurz. „Seit 6 Jahren.“ „Schon 6? Wie alt bist du?“ „28.“ „Ernsthaft? Du bist Älter wie ich????“ Fassungslos sah Kid den Älteren an. „Komm vor“, zuckte dieser mit der Schulter. „Hätte ich irgendwie nicht gedacht, du siehst irgendwie Jünger aus.“ „Soll ich das jetzt als Beleidigung oder Kompliment sehen?“ „Wie du willst“, scherzte Kid und lachte. „Nein. Spaß. Als Kompliment, natürlich.“ „Natürlich“, zog er es in die Länge. „Mit 22 warst du schon Arzt? Krass. Ist das normal oder bist du ein Wunderkind?“ „Wenn du´s so sagen willst, war ich wohl ein Wunderkind.“ „Ah ok. Da waren deine Eltern wohl stolz auf dich, als sich das raus gestellt hat,was?“ „Keine Ahnung. Ich erinnere mich nicht, an meine Eltern. Bin in einem Waisenhaus aufgewachsen, bis man mich adoptiert hat.“ „Oh Sorry..“ „Wieso entschuldigst du dich? Kannst ja nichts für.“ „Stimmt schon, aber vielleicht willst du nicht drüber reden?“ „Wieso sollte ich nicht? Gehört doch dazu und ich denke es gibt Menschen, denen ist schlimmeres widerfahren, als ein Heim.“ „Das ist wahr... Wann wurdest du den Adoptiert?“, fragte Kid neugierig weiter. Wenn Law schon sagte das es schlimmeres gab, konnte er ja auch mehr von sich erzählen. „Da war ich 7 glaub ich. Is schon so lange her.“ Er seufzte. „Naja, der Typ hat Geld und seine Frau war mit seinem Sohn abgehauen. Hab die zwei also nie kennengelernt. Er selbst sagte damals, das er wenigstens einen Erben will... Mehr oder weniger. So hat er schon damals meinen Wunsch Arzt zu werden unterstützt und als ich dann mit 17 ausgezogen bin, hab ich noch mitbekommen, das sein Sohn wieder bei ihm lebte, weil die Mutter gestorben war. Aber großen Kontakt hab ich nicht mehr zu ihm.“ Kid blinzelte ihn an. Das hörte sich verdammt nochmal nach Sanji an. Das passte alles viel zu gut auf seinen blonden Freund. Sanji hatte ihm mal erzählt, das er nicht wusste, was mit seiner Mutter war. Sie war plötzlich verschwunden und vor der Tür hatte am selben Tag ein Gefolgsmann seines Vaters gestanden und ihn einfach mitgenommen. So musste er mit 14 Jahren wieder zu seinem Vater, den er ja gar nicht kannte. Und eben dieser Vater war steinreich. „Was is?“, runzelte Law die Stirn, da Kid nichts sagte. „Ich...naja.. Du erinnerst dich an den blonden Kerl, der mich ab und an besucht.“ „Blonden....ja schon. Der mit Zorro da war?“ „Du erinnerst dich an Zorro?“ „Klar.“ „Cool, aber egal. Der Blonde heißt Sanji und.. er... mh...“ „Und er was? Muss man dir alles aus der Nase ziehen?“ „Nein eigentlich nicht, aber ich kanns gerade selbst nicht glauben.“, schüttelte er den Kopf. Law sah ihn nur fragend an. „Sanji ist der Sohn, den du nicht kennen gelernt hast.“ „Wie bitte?“ „Du bist bei Donquixote Doflamingo aufgewachsen.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Ja? Woher...“ „Er ist Sanjis Vater.“ „Was???“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)