AOIeo & REITulia von -Sian- ((Aoi x Reita)) ================================================================================ Kapitel 2: (R) Prolog: Reita ---------------------------- Wieso versteht eigentlich niemand was ich will? Ständig macht mir irgendwer irgendwelche scheiß Vorschriften und erwartet von mir, dass ich mich daran auch noch möglichst genau halte. Bin ich froh, wenn ich den ganzen Mist mit der Schule hinter mir habe und mein eigenes Geld verdienen kann, mit eigener Bude und so. Aber dann zieh ich weg. Weit weg! Ganz weit weg von dem Wichser, der sich für meinen Vater hält, und vor allem weg von der Schule und den ganzen Irren dort. Allen voran von diese aufgeblasenen reichen Lackaffen, die erträgt doch kein Schwein... Und dann kannste denen nicht mal ordentlich die Meinung geigen, sonst hetzen sie dir ihre Anwälte Rudel-weise auf die Pelle. Diese ganze Scheiße hier zu Hause geht mir auch gewaltig auf die Nerven! Überall liegen die Klamotten rum, die Pizza-Schachteln türmen sich und nicht zu übersehen: haufenweise Zigarettenstummel in überfüllten Aschenbechern. Das ist keine Wohnung, dass ist eine Zumutung! Auch wenn ich meinen Teil zur Unordnung nicht ganz unerheblich beitrage, aber verdammt noch mal, er sollte den Haushalt schmeißen und nicht ich! Wenn ich mal zwei Wochen den Abwasch nicht mache, dann stehen die Teller eben auch zwei Wochen da rum. Wozu gibt es schließlich Pizzadienste und anderes bestellbares Fastfood, womit man den Boden zu müllen kann, wenn das Spülbecken voll und das Geschirr vor sich hin gammelt? Meine Wäsche wasche ich eigentlich auch nur deshalb, weil's mir sonst peinlich wäre in einer dreckigen Uniform in der Schule zu erscheinen. Und jeden Tag die selbe Leier beim Frühstück: Sohn, mach was aus deinem verkorksten Leben! Akira, du tust was ich sage, solange du deine Füße unter meinem Tisch hast... bla bla. Zu gerne würde ich hier abhauen und mein eigenes Ding machen, stattdessen muss ich mich mit diesem Arschloch von Pflegevater rumschlagen, der mich nur wegen der monatlichen Checks behält. So etwas wie eine Mutter hatte ich... ja, knapp drei Monate, als er es tatsächlich geschafft hatte irgendwie eine Frau für sich zu begeistern und mit ihr plötzlich ein Pflegekind wollte. Blöd nur, dass ich statt zehn Monate schon zehn Jahre alt war. Ist damals wohl ein unschöner Formfehler auf den Dokumenten gewesen... Tja, damals ging wohl so einiges schief und wahrscheinlich bin ich auch noch dafür verantwortlich, dass sie die Flucht ergriffen hat und ich nun bei ihm festsaß. Von Jahr zu Jahr geraten wir immer mehr aneinander; immer öfter und auch immer heftiger kracht es. Und irgendwann, da bin ich mir sicher, schlag ich zurück und dann kann ich für nichts mehr garantieren. Es ist Montag morgens und ich müsste eigentlich zur Schule, aber der Streit mit meinem Alten eben, der war schon wieder zu viel. Ich brauch Kippen... und zwar schnell! Fuck ey... mit so einer beschissenen Laune brauche ich gar nicht erst in der Schule aufkreuzen, ich flippe eh nur wieder aus und leg mich mit den Lehrern an – wäre ja nicht das erste Mal. Obwohl... irgendwann schmeißen die mich raus, egal ob es um Schulschwänzen oder 'inkorrekte Verhaltensweisen gegenüber dem Lehrkörper' geht. Also warum soll ich mir den Mist noch freiwillig antun? Meine Kumpels und ich wollten uns heute Abend sowieso noch an der Bowlingbahn treffen, dann geh ich lieber gleich in den Verein und baue ein wenig Frust beim Kickboxen ab, dann bin ich nachher wenigstens entspannter drauf. Allerdings würde ich viel lieber mal meinem versoffenen Ziehvater zeigen wo der Hammer hängt, aber wer weiß wo ich dann lande, wenn der mich endgültig vor die Tür setzt. Ein winziges und immerhin beheizbares Zimmerchen ist alle Mal besser, als unter der Brücke zu pennen. In meinem Alter finde ich eh keine neue Pflegestelle mehr, die wollen alle nur die süßen kleinen Zwerge und keinen klein-kriminellen 17-Jährigen, wie mich. Denn je älter du bist, umso mehr schwinden die Chancen von einer neuen Familie aufgenommen zu werden. Tja das Leben ist ungerecht... Wenn ich mir die ganzen reichen Saftsäcke in der Umgebung ansehe, wird mir schlecht. Wie die sich hier breit machen in unserem Viertel, weil sie im Stadtzentrum keinen Platz mehr haben, um ihre Luxus-Villen, Apartments und Eigentumswohnungen zu errichten. Und dann lassen diese Schnösel ihre Nachkommenschaft auch noch auf unsere Schule gehen, als könnten die sich nicht alle einen Privatlehrer leisten für jeden einzelnen ihrer verzogenen Lieblinge. Meiner Meinung nach hätten sie statt dem Mädcheninternat lieber diese überflüssige geldgeile Brut da rüber schieben sollen! Aber nein, da nehmen sie uns den Platz und die Mädels weg. Der Frust über das wohlhabende Pack ist übrigens das Einzige was ich mit meinem Vater teile – neben diversen Spielergebnissen. So schaffen wir es nur wenn wichtige Sportsendungen im TV kommen, uns nicht zu zoffen und halten es für diese Zeit sogar in einem Raum aus. Über meine leiblichen Eltern weiß ich nichts und meinem Ziehvater wird das wohl sowieso egal sein, woher ich komme, Hauptsache die Moneten landen pünktlich auf seinem Konto. Man wollte mir beim zuständigen Amt auch keine Auskunft über sie geben, beziehungsweise man vertröstete mich damit, dass ich sowieso kein Anrecht auf Informationen hätte, bis ich volljährig bin. Kein Wunder also, dass ich öfter mal durchdrehen könnte und meinen Frust beim Kickboxen ablassen muss – nicht, dass ich mir hier eine Mitgliedschaft im Verein leisten könnte, denn mein spärliches Taschengeld reicht nicht für etwaige Kosten. Zum Glück ist aber der Sohn des Inhabers und Betreibers einer meiner besten Freunde und ich darf umsonst jeder Zeit hier her kommen und meine Wut abbauen. Immerhin, ein kleiner Lichtblick im Tunnel. Und ich behaupte mal, dass ich zumindest in diesem Sport richtig gut bin, weshalb sich auch selten jemand mit mir anlegt. Kommt zwar dennoch hin und wieder vor, aber ich hab noch nie ein Prügelei verloren. Alles ziemlich klischeehaft, wie es im Buche steht: 'der typische Junge aus dem Ghetto' eben, wenn das Ganze nur nicht so verflucht real wäre. Tja, aber wenigstens weiß ich wo in dieser verdammten Welt der Hase lang läuft! Dachte ich zumindest, bis irgendwie alles eine ganz komische Wendung nahm... __________________________________________________________________________________________ Hi meine Lieben, Reita ist ein krasser Kontrast zu Aoi und mit ihm möchte ich ein Thema anschneiden, dass auch in meiner Familie eine Rolle spielt, dabei geht’s um meine beiden Cousin's sie sind Halbbrüder: einer hockt im Heim und hat keine Chance mehr eine Pflegefamilie zu finden, der andere ist schon ein Weilchen volljährig und hat ziemlich früh einen Scheiß nach dem anderen gebaut, weshalb er auch schon im Jugendknast war. Die Zwei kennen ihre Väter nicht, denn ihre Mutter war im horizontalen Gewerbe tätig und hat die Jungs im Alter von nem halben und 5 Jahren im Stich gelassen. Das war die Kurzfassung und darum hab ich Reita auch in dieses 'Pflegesohn'-Umfeld gewählt, damit er auch genug vorurteilsbehaftetes Aggressionspotenzial mitbringt. Zwar ist das ein ernster und auch realer Hintergrund, aber dennoch soll es hier primär um das Zusammenspiel von Aoi und Reita gehen. Aber die ersten beiden kurzen Kapitel sollten eben nur eine Art Bestandsaufnahme sein, damit man sich als Leser zurecht findet und auch weiß, warum einer der Beiden nun so oder so reagiert. Violence ist natürlich auch in Arbeit, aber da sind die Kapitel ja doch etwas umfassender und brauchen daher ein wenig länger. Natürlich interessiert mich auch zu diesem Kapitel hier wieder eure Meinung :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)