AOIeo & REITulia von -Sian- ((Aoi x Reita)) ================================================================================ Kapitel 1: (A) Prolog: Aoi -------------------------- „Denn niemals gab es ein so herbes Los als Julias und ihres Romeos.“ So oder so ähnlich würde ich wohl unsere Geschichte beschreiben – zumindest zu einem gewissen Teil. Ich heiße Eigentlich Yuu, aber meine Freunde nennen mich Aoi und leider bin ich wohl einer Derjenigen, die mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren wurden. Dementsprechend ist auch mein Freundeskreis gut betucht und viele davon leider auch ziemlich arrogant. Und wenn mir als reicher Schnösel das schon auffällt, dann ist da sicher auch was dran. Zum Beispiel wenn wir in Cafés oder Restaurants sind, dann können es Einige nicht stecken lassen, ihre finanzielle Überlegenheit immer wieder förmlich auf den Tisch zu kotzen. Nun was soll's... Man könnte meinen, solange ich nicht eines dieser armen Schweine bin, die den absichtlich verursachten Dreck auf den Tischen beseitigen müssen, könnte es mir ja weiträumig am Arsch vorbei gehen, aber dennoch kann ich es nicht abstellen, dass sich in mir eine großer Teil fremd schämt. Wobei das auch daran liegen könnte, dass ich von klein auf ein über-korrektes Kindermädchen hatte, dass mir bei jeder Gelegenheit Recht und Unrecht vorbetete. Aber auch als stinkreicher Erbe eines Vermögens muss man sich hinsichtlich so mancher Dinge ein dickes Fell wachsen lassen, denn der Neid weniger gut betuchter Mitmenschen ist einem immer gewiss. Ich hab einen recht strengen, aber geradlinigen Lebensplan: Schule fertig machen, verschiedene Studiengänge an einer renommierten Universität absolvieren und wenn ich das mit Bravour geschafft habe, dann erbe ich irgendwann einen Teil des Familien Imperiums. Bis dahin habe ich noch ein paar Jahre Zeit, um mir eine Frau zu suchen, die ebenfalls aus gutem Hause stammt und um mit ihr die nächste Generation des Shiroyama-Imperiums zu basteln. Zumindest ist das der Plan, den sich meine Familie für mich vorgestellt hat – so wie es auch alle Ahnen zuvor getan haben. Ich allerdings halte von dem ganzen Mist überhaupt nichts. Ich will nämlich Theaterwissenschaften und Schauspiel studieren, aber mit solchem 'Firlefanz' können meine Eltern nichts anfangen: vor allem meine Mutter. Sie hatte meinen Vater schon immer im Griff, zumindest hinter den Kulissen. Davor läuft alles wie üblicherweise auch: Vater ist das Familienoberhaupt und Mutter für die Kindererziehung zuständig. Nun... Mutter erzieht stattdessen lieber meinen Vater und für mich gab's ein Kindermädchen. Ich bin zwar erst 17 Jahre alt, aber ich bilde mir ein zu wissen, wo der Hase in dieser Welt lang hoppelt, weswegen ich ganz gerne mal aus meiner mit Geldscheinen gepflasterten Umgebung fliehe und mich ganz meiner Leidenschaft hingebe. Nämlich der Schauspielerei – auch wenn es nur das hiesige Schultheater ist. Hier liegt meine wahre Welt, auch wenn es leider nur ein greifbarer Traum bleiben soll, angesichts der schnöden und eintönigen Zukunft, die vor mir liegt. Ich versteh mich ganz gut mit unserem Schul-Regisseur, der wollte eigentlich nach New York an den Broadway auswandern, aber da wurde offensichtlich nichts draus - warum, weshalb, wieso, hat er noch niemandem verraten. Schade für ihn, meiner bescheidenen Meinung nach hat er's nämlich voll drauf. Vor zwei Wochen, als das Schuljahr gerade angefangen hatte, kam er mit seiner neusten Idee auf unsere Theatergruppe zu und teilte uns mit: „Jungs... und Naomi... ich hatte eine Vision!“ Ein Raunen war plötzlich im großen Theatersaal unserer Schule zu hören, denn alle wussten: Was immer da kommt, wir würden dieses Jahr Probleme haben, weibliche Rollen mit Mädels zu besetzen, denn zum Einen, hat in den Ferien in der Nähe ein Mädcheninternat eröffnet, weswegen die Zahl der Mitschülerinnen schlagartig um gefühlt die Hälfte dezimiert wurde und es dazu noch einen neuen Hauswirtschaftskurs gibt, der Zeitgleich mit unserem Theaterkurs stattfindet. Demnach hatten wir gerade mal noch eine einzige Darstellerin für die weibliche Rollen übrig, in der großen Vision von Romeo und Julia, die unserem Regisseur so vorschwebte. Der Rest musste Kabuki-mäßig mit Jungs besetzt werden, welche sich wenig für diese Notlösung begeistern konnten. Mich sollte es aber nicht stören, denn ich hatte mir die Hauptrolle gesichert: den Romeo. Unsere einzige Frau im Team, Naomi, bekam demnach zwangsläufig die Rolle der Julia, was ihr natürlich sehr zu sagte. Naomi ist zugegebenermaßen eine gute Schauspielerin, soweit ich das beurteilen kann, allerdings hatte sie schon Star-Allüren bevor sie quasi die Henne im Korb war und das würde sich jetzt eher verschlimmern, als verbessern. Die gute Naomi ist ebenfalls Erbin eines riesigen Vermögens und wenn ich ehrlich bin, dann ist es wohl ihr indirekter Verdienst, dass meine Eltern mich in der Theatergruppe lassen, denn sie hoffen, dass aus uns mehr wird und sich mit ihrem Erbe der Shiroyama-Wohlstand verdoppeln würde. Dummerweise ist sie so gar nicht mein Typ. Ich versteh mich mit ihr eigentlich ganz gut und Naomi hat mich auch schon öfter zu sich einladen wollen, was ich aber meistens höflich abgelehnt hatte. Sicher könnte ihr Interesse auch daher kommen, dass ihre Eltern mich ebenfalls im Visier haben, als potenziellen Schwiegersohn – eben wegen des Geldes und dem Einfluss meiner Familie. Aber mir missfällt ihre arrogante Art und Weise wie sie vor allem mit Leuten umgeht, die weniger Reichtum zur Schau tragen als sie. Ich bin zwar kein Kenner und Versteher der Armen und Bedürftigen, aber ihre überhebliche Art erinnert mich einfach zu sehr an meine Mutter. Ob es eine Andere gibt, die mir zusagen würde? Ehrlich gesagt, hat mich das nie so wirklich interessiert. Ich will nach wie vor eine Karriere im Theater, beziehungsweise als Schauspieler machen und ich werde dieses Ziel solange und so vehement verfolgen wie ich nur kann – ohne mich mit Frauen herumzuschlagen. Einknicken und doch noch die Firma übernehmen kann ich dann immer noch. Doch so lange ich noch jung bin und halbwegs gut aussehe, muss ich einfach meine Chance nutzen, denn als alter verschrumpelter Sack kann ich meinen fetten Arsch immer noch in 'nem Bürostuhl breit drücken. Meine Freunde sind über meine Leidenschaft eher geteilter Meinung. Den Einen ist das völlig egal, womit ich meine Zeit vertreibe, solange ich Spaß dran hab und dann wäre da noch der andere... größere Teil, der der Meinung ist, dass das nur was für Mädchen und Schwuchteln wäre. Mir ist aber recht egal, was die Anderen über meine Passion sagen, denn mir muss es gefallen und nicht denen. Da bin ich zum Glück wenig beeinflussbar. __________________________________________________________________________________ Ja, also... wer mich kennt, der weiß ja, dass ich noch die andere Story am Laufen habe und selbstverständlich wird diese fortgesetzt, nur... ich hatte einfach mal spontan Lust auf etwas... was weder zu kitschig noch zu dramatisch ist. Wer von meinen Lesern es noch nicht weiß: Ich hatte deswegen eine Weile nichts von mir hören lassen, weil mein krankes Katerchen... mein Bebü nun doch gestorben ist. Er war mein Ein und Alles und ich habe ein Weilchen gebraucht, um es ansatzweise zu verkraften. Irgendwie hatte ich aber nun den Drang an dieser Idee zu arbeiten, da sie mir auch schon eine Weile im Kopf herum spukte. Ist zwar noch nicht viel, aber ich wollte die beiden Prolog-Kapitel von Aoi und Reita etwas kürzer halten, vllt. sagt ihr mir ja auch das ihr's blöd findet. Ich freu mich über Feedback und eventuell sehen wir uns bald hier oder bei Violence wieder, wenn ihr mögt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)