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The Weakness In Me

Seiya x Bunny
von

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I'll stand strong 'cause you stand beside me

Mit klopfendem Herzen stand Bunny vor Mamorus Wohnungstür. Sie zögerte. Sie hatte einst seinen Wohnungsschlüssel erhalten, traute sich aber nicht, ihn in dieser Situation zu benutzen. Sie betätigte die Türklingel. Nach kurzer Zeit hörte sie Schritte von innen und schließlich wurde die Tür geöffnet. Sie stand Mamoru gegenüber. Für einen kurzen Augenblick erwartete sie das freundliche Lächeln, mit dem er sie immer besah, doch er lächelte nicht.

„Komm rein.“, sagte er ernst. Bunny schluckte. Sie hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Sie folgte Mamoru in seine Wohnung.

„Mamoru…“, setzte sie nervös an, wusste jedoch nicht, wo sie anfangen sollte. Mamoru reagierte nicht darauf, sondern wies stattdessen auf die Couch.

„Möchtest du Tee?“, fragte er. Bunny nickte stumm, woraufhin er in die Küche ging und ein Tablett mit zwei Tassen, etwas Zucker und einer Kanne Tee vorbereitete.

Bunny nestelte nervös an ihrem Rock herum. Mamoru schien ernsthaft böse zu sein. Würde er ihr glauben, wenn sie ihm erzählte, wie es wirklich gewesen ist? Er musste einfach. Sie hörte das Klappern des Tabletts, als Mamoru ins Wohnzimmer zurückkehrte und das Tablett abstellte. Ohne sie anzublicken schenkte er ihnen beiden ein und schob ihr dann eine der Tassen hin, bevor er sich neben sie auf das Sofa setzte.

„Danke.“, sagte Bunny und nahm die Tasse in beide Hände, froh, sie auf diese Weise beschäftigen zu können. Sie schwiegen beide und widmeten sich eine Zeit lang nur ihrem Tee. Plötzlich stellte Mamoru seine Teetasse wieder auf den Tisch und sah Bunny eindringlich an. Sie fühlte sich, als würde sie unter diesem Blick schrumpfen.

„Bunny… Du hast mir gesagt, ich soll dir vertrauen.“, begann er. „Und das möchte ich auch.“

Er seufzte erneut und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

„In letzter Zeit ist so viel passiert, was nicht leicht für mich ist.“, fuhr er fort.

„Mamoru…“ In Bunnys Augen stiegen Tränen auf. Es tat ihr weh, ihn so zu sehen.

„Sei ehrlich zu mir, Bunny.“, verlangte Mamoru plötzlich und sah auf. Bunny konnte den Schmerz in seinen Augen deutlich erkennen. „Empfindest du etwas für ihn?“

Diese Frage schockierte sie. Sie brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, was diese Frage eigentlich bedeutete.

„Mamoru!“, rief sie schließlich schockiert aus. „Seiya ist nur ein Freund!“

„Bist du dir da sicher?“, hakte er nach. „Ihr versteht euch so gut und das auf so vielen Ebenen. Ihr geht zusammen schwimmen, ihr lacht so viel zusammen. Noch dazu seht ihr euch jeden Tag und er gehört in denselben Freundeskreis wie du. Und dann… dann zeigt er seine Gefühle dir gegenüber so offen und es kommen Gerüchte hoch, sogar ein Foto, welches solche Gerüchte nur unterstützt. Was glaubst du, was ich da denken soll?“

Bunny konnte ihre Tränen mittlerweile nicht mehr zurückhalten und auch ein kleines Schluchzen konnte sie nicht unterdrücken.

„E-es tut mir so leid, Mamoru.“, schluchzte sie. „S-Seiya ist ein… ein guter Freund. Aber… aber das war’s auch. D-DU bist mein F-Freund. Du weißt d-doch… wir gehören zusammen! W-wir haben die Zukunft gesehen. Mit… Ch-Chibiusa. In Kristalltokio.“

Ihre Stimme brach und sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, um so ihr Schluchzen unter Kontrolle zu bringen.

„Mhm…“ Nachdenklich stützte Mamoru sein Kinn auf seinen Händen ab und starrte auf einen unbestimmten Punkt an der Wand.

„Ich glaube dir…“, sagte er schließlich. „Was ist passiert? Woher kommt dieses Foto? Was soll der Artikel?“ Er wollte eine Erklärung hören und betete innerlich, dass sie plausibel und harmlos war. Er hasste diese Stimmung zwischen ihnen und dass er so war, wie er gerade war.

Bunny holte tief Luft.

„Das Foto ist an dem Tag entstanden, an dem ich Seiya das erste Mal wiedergesehen habe. Ich war gerade auf dem Weg, um etwas zu frühstücken, weil ich verschlafen hatte und alle anderen außer Haus waren.“ Mamoru musste innerlich schon fast lachen. Bisher klang es sehr glaubwürdig.

„Jedenfalls… Seiya hatte nur für ein paar Sekunden seinen Arm um mich gelegt, weil er mich aufziehen wollte. So war er immer schon. Und genau in dem Moment wurden wir fotografiert. Seiya sagte, dass es wohl ein Paparazzo war und es tat ihm sehr leid.“

„Das war alles?“, hakte Mamoru nach. Bunny nickte.

„Das war alles.“, bestätigte sie. „Diese… Talkshow hast du ja mitbekommen und was die Medien daraus und dem Foto machen, ist ja wohl klar…“

Mamoru seufzte. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich grad vollkommen ausgelaugt. War er erleichtert? Er fand, dass Bunnys Erklärung durchaus plausibel klang und er wusste, dass sie eine schlechtere Lügnerin war. Es musste einfach die Wahrheit sein. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie.

„Ok.“, sagte er nur und lächelte leicht. Überrascht sah Bunny auf. War das schon alles? War es vorbei? War er nicht mehr wütend? Erneut stiegen Tränen auf.

„Mamoru…!“, schluchzte sie und warf sich ihm in die Arme. Er zog sie an sich und hielt sie fest.

„Bunny…“, flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf den Haarschopf. Sie sah auf. Er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen Kuss, der sie all die Sorgen wegen des Artikels vergessen ließ. Nachdem sie den Kuss wieder gelöst hatten, kuschelte sie sich an ihn und genoss einfach seine Nähe.

 

Plötzlich klingelte ihr Handy. Zunächst konnte sie das Geräusch gar nicht zuordnen, da es das erste Mal war, dass sie jemand anrief.

„Entschuldige!“, rief sie auf, als sie das Klingeln schließlich ihrem Handy zugeordnet hatte. Sie kramte in ihrer Tasche und zog es hervor. Seiya stand auf dem Display. Ihr Herz machte einen Hüpfer und nervös sah sie zu Mamoru.

„Das ist Seiya.“, sagte sie und traute sich nicht, einfach so dranzugehen. Er sah weder erfreut noch wütend aus, nickte ihr aber zu und deutete ihr so, dass sie den Anruf ruhig annehmen sollte.

„Hallo?“, meldete sie sich schließlich, nachdem sie abgehoben hatte.

„Hallo Bunny?“, hörte sie Seiyas Stimme. „Hier ist Seiya.“

Bunny? Seit wann nannte er sie denn bei ihrem Vornamen? Vermutlich traute er sich nach diesem Vorfall nicht mehr, sie ganz unverfänglich Schätzchen zu nennen.

„Hallo Seiya.“, erwiderte sie, neugierig, weshalb er anrief.

„Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte er und sie konnte die Besorgnis deutlich aus seiner Stimme heraushören.

„Ja, alles in Ordnung.“, antwortete sie. „Ich bin grad bei Mamoru.“

„Oh…“ Kurz war es still am anderen Ende der Leitung. „Das ist gut… Eigentlich passt das auch ganz gut grad. Kannst du ihn mir mal geben?“

Seiya wollte mit Mamoru sprechen? Was war denn jetzt kaputt?

„Äh… ja klar…“, antwortete sie schließlich und hielt Mamoru, der sie erstaunt und mit hochgezogenen Augenbrauen ansah, ihr Handy hin.

„Seiya möchte mit dir sprechen.“, erklärte sie ihm und klang dabei genauso ratlos, wie Mamoru aussah. Er nahm ihr das Handy aus der Hand.

„Hallo?“, meldete er sich. Bunny konnte nicht hören, was Seiya sagte, verfolgte jedoch aufmerksam Mamorus Antworten und seine Gesichtsausdrücke während des Gesprächs.

„Ja? … Ok… Ehrlich?... Ok… Ja, danke… Tschüss!“

Besonders viel hatte sie von Mamorus Seite nicht herausbekommen können, hatte nur erkennen können, dass Seiya ihm wohl etwas erzählt haben musste, womit er nicht gerechnet hätte und was ihn dazu veranlasste, sich bei Seiya zu bedanken.

Mamoru hatte aufgelegt und reichte Bunny nun ihr Handy zurück.

„Was hat er gesagt?“, fragte Bunny und konnte ihre Neugier nicht länger unterdrücken.

„Er hat sich bei mir entschuldigt und mir erklärt, dass es wirklich nur ein harmloses Foto ist… Und er sagte, dass er ein offizielles Statement abgeben wird und alle Vorwürfe dementieren wird.“

„De… demen…“, stotterte Bunny mit einem dicken Fragezeichen über dem Kopf.

„Das heißt, er wird die Vorwürfe zurückweisen und erklären, dass das falsch ist, was in dem Artikel steht.“, erklärte Mamoru.

„Ah…“, stieß Bunny aus, die nun verstand, was Seiya vorhatte. „Das… das ist doch gut, oder?“, fragte sie hoffnungsvoll. Zu ihrer Erleichterung lächelte Mamoru.

„Ja, das ist gut. Ich finde, er hat sich richtig verhalten.“

Bunny lächelte.

„Was nicht heißt, dass ich ihn jetzt leiden kann!“, warf Mamoru schnell ein und Bunny lachte.

„Schon klar.“, bestätigte sie und kuschelte sich an ihn.

 

 

Seufzend starrte Seiya auf das dunkle Display seines Handys, mit dem er eben noch mit Mamoru geredet hatte. Eigentlich hatte er vorgehabt, Bunny von seinem Plan mit dem Statement zu erzählen, doch da sie gerade bei Mamoru gewesen war – womit er wirklich hätte rechnen können – hatte er sich dazu entschieden, es direkt Mamoru zu erzählen. Eigentlich hatte er wirklich keine Lust gehabt, mit ihm zu reden, aber er war es Bunny schuldig, alles zu tun, damit sie keine Probleme bekam. Und so wie er es einschätzte, hatte Mamoru seine Entschuldigung akzeptiert. Jetzt blieb nur noch eines zu tun: Einen Termin bei der Zeitschrift Sereburiti zu machen und dort das versprochene Statement abzugeben.

Er rief seinen Manager an, welcher sich darum kümmern sollte. Schon damals hatte er die Regeln des Showbiz kennengelernt und festgestellt, dass man sich als Popstar anscheinend nicht selbst um solche Angelegenheiten kümmerte, auch wenn es seiner Meinung nach viel einfacher wäre, selbst dort anzurufen.

Es dauerte nicht lange, bis sein Manager ihn zurückrief und ihm erklärte, dass er gleich für den nächsten Tag einen Termin bekommen hatte. Es blieben ihm noch knapp 24 Stunden, um sich darauf vorzubereiten. Er lag auf seinem Bett und dachte über alle möglichen Fragen nach, die ihm eventuell gestellt werden würden, und wie er sie am besten beantworten konnte.  Er musste vorsichtig sein. Er kannte Journalisten. Ihnen ging es nur um eine gute Story, die Wahrheit spielte nur nebenbei eine Rolle – wenn überhaupt! Es ging nur um Auflagen und die Anzahl an verkauften Ausgaben. Er hatte sich längst daran gewöhnt, doch dass nun auch noch Bunny da mit hineingezogen wurde, das konnte er nicht zulassen.

 

 

Zusammen mit seinen Brüdern betrat er am nächsten Morgen das Schulgelände. Sofort spürte er die Blicke seiner Mitschüler auf sich. Aber das war normal, schon seit dem ersten Tag an dieser Schule. Er konnte nur vermuten, dass an diesem Tag das Thema ein anderes war als an den anderen Tagen. Er wusste, dass Gerüchte irgendwann wieder verschwinden würden, doch trotzdem hasste er es.

Ohne die tuschelnden, kichernden, kopfschüttelnden oder mit den Fingern auf ihn zeigenden Mitschüler zu beachten, beschritt er zusammen mit Yaten und Taiki den Weg zum Klassenzimmer. Je näher er ihm kam, desto schneller schien sein Herz zu klopfen. In diesem Klassenzimmer würde er Bunny wiedersehen, mit der er nach dem Erscheinen des Artikels am vorigen Tag kaum geredet hatte. Um die Gerüchte nicht weiter zu schüren, waren sie sich etwas aus dem Weg gegangen. Er wollte nicht, dass es so weiter ging, könnte es aber gut verstehen, wenn sie den Abstand beibehalten wollen würde.

Leicht nervös öffnete er die Tür zum Klassenzimmer. Bunny war noch nicht da. Die Anspannung fiel ein wenig von ihm ab. Wieso hatte er auch gedacht, dass Bunny schon da sein könnte? Kannte er sie denn nicht besser? Sie kam jeden Tag knapp vor dem Klingeln – oder aber knapp nach dem Klingeln. Er seufzte innerlich und begab sich an seinen Platz. Im Vorbeigehen grüßte er Ami und Makoto, die als einzige der Mädchenclique schon anwesend waren, und ignorierte den Rest der Klasse. Er setzte sich auf seinen Platz und kramte seine Sachen hervor, bevor er anfing, gelangweilt aus dem Fenster zu starren.

Das Klassenzimmer füllte sich und es würde nicht mehr lange dauern, bis das Klingeln zur ersten Stunde ertönen würde. Bunny war noch immer nicht da. Mittlerweile hatte selbst Minako den Weg zur Schule gefunden und saß nun auf ihrem Platz neben Yaten und textete den Armen vollkommen zu. Er mochte Minako, doch gerade war er froh, dass er nicht neben ihr saß. Ihm war grad nicht so nach Reden.

Als der Schulhof schon wie leergefegt war, erkannte er plötzlich ein Mädchen mit zwei langen, blonden Zöpfen, das in Windeseile durch das Schultor, über den Hof und in das Schulgebäude rannte. Er musste lächeln, als er sie sah, spät dran wie immer. Noch während sie wohl die Treppen hinauf zu ihrem Klassenzimmer rannte, klingelte es. Gebannt starrte er auf die Tür, welche sich kurze Zeit später auch öffnete. Mit roten Wangen und zerzaustem Pony betrat Bunny den Raum und begab sich schnell auf ihren Platz. Kaum saß sie, betrat auch schon ihr Lehrer das Zimmer.

Ein wenig außer Atem drehte sich Bunny plötzlich zu ihm um und schenkte ihm ein Lächeln, welches ihn beinahe umhaute. In dieser Situation, in der er schon die Befürchtung hatte, dass sie Abstand von ihm haben wollte, lächelte sie ihn an und nahm ihm damit all seine Sorgen.

„Guten Morgen, Seiya.“, flüsterte sie, damit der Lehrer sie nicht hörte. Er erwiderte das Lächeln aufrichtig.

„Guten Morgen… Schätzchen…“ Nach kurzem Zögern hatte er sich doch entschlossen, sie wieder Schätzchen zu nennen. Alles andere wäre unnatürlich für ihn.

Bunny lächelte zufrieden und drehte sich wieder um. Seiya starrte auf ihren Hinterkopf und nahm sein stark klopfendes Herz deutlich wahr. Egal, was er nachher in dem Interview sagen würde, sie, sein Schätzchen, würde immer seine große Liebe sein. Für sie würde er alles geben. Für sie würde er stark sein, denn sie war bei ihm, stand zu ihm, selbst in dieser Situation.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sam666
2013-12-22T22:58:18+00:00 22.12.2013 23:58
hey Fhin, danke für das tolle Weihnachtsgeschenk!!der arme Seiya muss ja ganz schön verliebt sein, dass er so viel Herzschmerz auf sich nimmt und doch benimmt er sich wie ein echter Mann zum verlieben.hast du sehr toll geschrieben.;)freu mich schon auf's nächste mal :)
Antwort von:  Fhin
31.01.2014 16:41
Huhu,
Auch hier sehr verspätet, aber gern geschehen!^^
Seiya kann einem wirklich leid tun, aber er ist doch einfach toll.^^
So, zumindest hier hab ich nun ein neues Kapi hochgeladen, das hoffentlich auch bald freigeschaltet wird. :)
Liebe Grüße!


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