The Weakness In Me von Fhin (Seiya x Bunny) ================================================================================ Kapitel 3: I wish I could and I will, but now I just ain't got the time ----------------------------------------------------------------------- Nach einem ausgiebigen Frühstück lehnte Bunny sich zufrieden und mit vollem Bauch auf der Bank zurück. „Das war lecker.“, seufzte sie. Seiya stützte sich auf seinen zusammengelegten Händen ab und lächelte sie an. „Satt geworden?“, fragte er vergnügt. „Und wie!“, bestätigte Bunny. „Freut mich… Was machen wir als nächstes?“ Breit grinsend sah er sie an, während sie ein nachdenkliches Gesicht aufsetzte und einen prüfenden Blick auf die Uhr warf. „Mhm… eine Stunde habe ich noch, aber dann…“ Aus einem ihr unbekannten Grund fiel es ihr schwer, es ihm zu sagen. „… also ich bin noch mit Mamoru verabredet.“ Ein merkwürdig flaues Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Seiyas Miene verdunkelte sich. Es war ja klar, dass Bunny am Wochenende mit ihrem Freund verabredet war. Er hatte Glück gehabt, dass er sie überhaupt angetroffen hatte, und dann auch noch allein. Und so wie er es mitbekommen hatte, hatte das auch nur so kommen können, weil sie verschlafen hatte. Als er damals auf der Erde gewesen war, war Mamoru quasi nicht existent gewesen. Zwar hatte Bunny oft von ihm geredet und ihm klar gemacht, dass sie einen Freund hatte, doch ist er einfach nicht da gewesen und hatte sich – wie sich später herausgestellt hatte – wegen Galaxias Angriff auch nicht melden können. Ja, damals hatte er sein Schätzchen ganz für sich gehabt. Er hatte gewusst, dass es dieses Mal anders sein würde. Und trotzdem trafen die Enttäuschung und die Eifersucht ihn nun wie ein Schlag in den Magen. „Seiya?“ Bunny schaute ihn verunsichert an, da er seit einiger Zeit nichts mehr gesagt hatte. Ihre Stimme riss ihn aus seinen düsteren Gedanken und sofort bemühte er sich wieder zu lächeln. „Tut mir leid, Schätzchen. Ich hätte wissen müssen, dass du heute mit Mamoru verabredet bist.“ Bunny bekam ein schlechtes Gewissen und sie wusste nicht einmal, warum. Es war doch vollkommen normal, dass sie mit ihrem Freund verabredet war. Und Seiya war doch nur ein guter Freund, den sie lange nicht gesehen hatte. Sie musste weder vor ihm noch vor Mamoru ein schlechtes Gewissen bekommen. Und doch… Sie schüttelte den Gedanken ab. „Es tut mir leid.“, sagte sie bedrückt. „Ich hätte gerne noch etwas Zeit mit dir verbracht.“ Das meinte sie ehrlich. Seiya lächelte. „Es muss dir nicht leidtun. Woher solltest du auch wissen, dass wir heute wieder hier auftauchen?“ Er zwinkerte ihr zu. „Mhm… trotzdem…“ „Lass mich dich wenigstens noch nach Hause bringen, ja?“, bat Seiya sie. „Einverstanden.“ Ein Lächeln zeigte sich nun wieder auf ihrem Gesicht. Seiya winkte der Kellnerin und bezahlte für sie beide, bevor sie das Crown verließen und sich auf den Weg zurück zu Bunnys Haus machten. Dort angekommen, drehte sich Bunny zu ihm um. Nun war die Zeit gekommen, sich vorerst zu verabschieden. Doch irgendwie brachte sie es nicht über die Lippen. Sie wusste, dass er enttäuscht war, dass sie nicht mehr Zeit zusammen verbringen konnten. Auch sie war es in gewisser Weise, auch wenn sie sich sehr auf ihre Verabredung mit Mamoru freute. Er hatte nicht oft Zeit für sie, da er so viel mit seinem Studium und der Arbeit zu tun hatte. Umso mehr freute sie sich, wenn er doch mal die Zeit für sie fand. „Ähm…“, setzte sie an und er sah sie fragend an. „Möchtest du noch kurz mit reinkommen?“, fragte sie schließlich. Sie wusste selbst nicht, warum, und errötete leicht. „Gerne.“ Seiya grinste. Er freute sich, über diese Einladung. So konnte er wenigstens noch ein paar Minuten mehr mit seinem Schätzchen verbringen. „Ok.“ Bunnys Wangen waren gerötet. Dieses Grinsen hatte sie schon immer verunsichert… oder auf die Palme gebracht, je nachdem. Sie öffnete die Tür und hörte direkt, dass ihre Familie wieder zu Hause war. Wie zur Bestätigung trat in dem Moment Bunnys Mutter aus der Küche und erblickte ihre Tochter. „Da bist du ja, Bunny.“ „Hallo Mama.“ „Wo warst du denn?“, fragte Ikuko ihre Tochter. „Ähm… Frühstücken.“, antwortete diese ehrlich. „Im Kühlschrank habe ich nichts gefunden.“ Verlegen tippte sie ihre Zeigefinger aneinander. „Das kommt davon, wenn man so lange schläft.“, antwortete Ikuko ihr. „Wir wollten ja alle gemeinsam frühstücken gehen.“ „Jaa…“, gab Bunny betreten zu. „Ich weiß…“ In dem Moment fiel ihr Seiya wieder ein, der direkt hinter ihr stand und ihrer Mutter durch die Tür noch verborgen geblieben war. „Äh, Mama. Ich habe einen alten Freund getroffen und gefragt, ob er noch kurz mitkommen möchte.“ Sie trat einen Schritt zur Seite und deutete Seiya, nun einzutreten. Neugierig betrachtete Ikuko den Gast. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. „Hallo Frau Tsukino.“, begrüßte dieser sie höflich und reichte ihr die Hand. „Ich bin Seiya Kou.“ Ikuko ergriff seine Hand und schüttelte sie. „Hallo…“, sagte sie bedächtig. Woher kannte ihre Tochter nur einen so gut aussehenden und augenscheinlich auch netten jungen Mann? Und wieso kam er ihr so bekannt vor? „Wir gehen dann hoch, ja?“ Bunnys Stimme riss Ikuko aus ihren Gedanken. Sie ließ die Hand des jungen Mannes los. „Ach Bunny… Mamoru hat für dich angerufen und bittet, dass du kurz zurückrufst.“ „Oh… okay.“ Sie hatte keine Ahnung, warum er angerufen haben könnte. Sie begleitete Seiya hoch auf ihr Zimmer und entschuldigte sich dann nochmal für einen Moment, damit sie Mamoru anrufen konnte. Seiya sah sich in ihrem Zimmer um. Das Bild, welches Bunny, Mamoru und ein kleines Mädchen mit rosafarbenem Haar zeigte, stand immer noch dort auf der Kommode und auch ansonsten hatte sich hier nicht viel verändert. Aber noch ein weiteres Bild hatte sie aufgestellt, auch wenn es nicht ganz so auffällig platziert war. Auf diesem Bild waren er selbst, Yaten, Taiki, Kakyuu und die Mädchen zu sehen. Minako hatte darauf bestanden, ein Bild zur Erinnerung schießen zu lassen. Neben dem Bild lag noch etwas, an das er sich erinnerte. Er lächelte. Es war ein kleiner, rosafarbener Teddyanhänger. Er hatte ihn an einem Automaten im Vergnügungspark geangelt, als er den Tag mit Bunny verbracht hatte, und ihn ihr dann geschenkt. Und sie hatte ihn tatsächlich aufbewahrt. Sich weiterhin umsehend setzte er sich schließlich auf ihr Bett. Ein Discman lag auf ihrem Nachttisch. Neugierig nahm er ihn in die Hand. Was für Musik hörte sie eigentlich? Er wusste viel zu wenig über sie. Er kannte sie, ihren Charakter, ihre Art, aber welche Musik sie gerne hörte oder was für Filme sie gerne sah, das wusste er nicht. Sie hatten einfach viel zu wenig Zeit zusammen gehabt. Er öffnete den Deckel des Discmans und sah die eingelegte CD. „Say Goodbye“ war darauf geschrieben, in seiner eigenen Handschrift. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Also war zumindest das letzte, was sie mit diesem Discman gehört hatte, sein Lied für sie gewesen. Bunny hatte derweil Mamorus Nummer gewählt und lauschte den Geräuschen des Telefons, die verrieten, dass es gerade bei Mamoru klingelte. Nach einiger Zeit nahm er ab. „Mamoru Chiba.“, meldete er sich. „Hallo Mamoru.“, begrüßte Bunny ihn. Wie jedes Mal, wenn sie anrief, freute sie sich, seine Stimme zu hören. „Hallo Bunny.“, sagte er sanft und in Bunnys Magen kribbelte es. Auch nach all der Zeit, war es immer noch, als sei sie frisch verliebt. „Mama hat gesagt, dass du angerufen hast.“, fuhr sie dann fort. „Was gibt’s denn?“ Mamoru seufzte am anderen Ende der Leitung. Wie sollte er ihr das nur erklären? Schon wieder… „Bunny, es tut mir wirklich leid. Die Arbeit hat angerufen. Ryoga ist krank und ich muss einspringen.“ „Du hast heute schon wieder keine Zeit?“, hakte sie nach und Enttäuschung machte sich in ihr breit. Das war nicht das erste Mal, dass er sie hängen ließ. Ständig musste er länger arbeiten oder für jemanden einspringen, lernen oder Arbeiten schreiben. Nur für sie hatte er fast gar keine Zeit. Er sagte immer, dass auch sie die Zeit zum Lernen nutzen sollte, aber er verstand einfach nicht, dass das nicht ihre Welt war. „Es tut mir leid.“, war alles, was er dazu sagte, doch das genügte auch, um ihr zu bestätigen, dass sie richtig lag. „Ist schon gut.“, sagte sie. „Ich verstehe das.“, obwohl sie sehr enttäuscht war. Sie sagte sich immer wieder, dass es wichtig für Mamorus Zukunft war, dass er viel arbeitete und viel lernte und dass sie nicht so egoistisch sein dürfe, ihn davon abzuhalten. Doch tief im Inneren überzeugte es sie nicht. Sie kannten doch ihre Zukunft. In ihrer gemeinsamen Zukunft würden sie über Kristalltokio regieren. Es war nicht wichtig, dass Mamoru sein Medizinstudium mit Auszeichnung bestand und Arzt wurde. Es war einzig und allein wichtig, dass sie zusammen waren. „Danke.“, erwiderte Mamoru. „Du bist die Beste, Bunny.“ „Mhm…“ „Ich liebe dich.“ Dieses Mal machte ihr Herz keinen Hüpfer. „Ich dich auch.“, erwiderte sie trotzdem. Damit beendeten sie das Gespräch. Bunny stand noch einige Sekunden da und starrte auf das Telefon. Die Enttäuschung saß tief, tiefer als sie selbst es gedacht hätte. Sie hatte sich so sehr auf das gemeinsame Wochenende mit Mamoru gefreut und nun hatte er ihr mal wieder abgesagt, wie so oft in letzter Zeit. Sie brauchte etwas, um sich wieder zu fangen und erinnerte sich an einen anderen Mann, der gerade in ihrem Zimmer auf sie wartete. Gut, dann würde sie den Tag halt mit Seiya verbringen, wenn er noch wollte. Er hatte sie noch nie hängen lassen. Einen kurzen Moment wünschte sie sich, Mamoru sei ein bisschen mehr wie Seiya. Doch schnell schüttelte sie diesen Gedanken wieder ab. Sie liebte Mamoru und Seiya brachte sie ständig auf die Palme. Nein, das wollte sie nun auch nicht. Schnell eilte sie in die Küche und bereitete Tee für ihren Gast und sich selbst zu. Wenige Minuten später schritt sie mit dem voll beladenen Tablett nach oben. Sie betrat ihr Zimmer und fand Seiya auf ihrem Bett sitzend vor. Als er die Geräusche von der Tür gehört hatte, hatte er seinen Blick in diese Richtung gewandt. Er musste augenblicklich lächeln, als er sie sah. Und sie brachte Tee mit, was hieß, dass er zumindest nicht sofort wieder gehen musste. Sie stellte es auf dem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes ab und sie beide setzten sich dort auf den Boden. „Und Schätzchen? Wie lange habe ich dich noch für mich?“, fragte er mit einem Zwinkern, obwohl er innerlich gar nicht so ruhig war. Er freute sich nicht gerade, dass sie keine Zeit für ihn hatte, weil sie sich mit Mamoru traf. Ein trauriger Ausdruck trat auf Bunnys Gesicht. „Mamoru hat mir für heute abgesagt.“, erklärte sie. In ihm machten sich gemischte Gefühle breit. Er freute sich, dass sie Mamoru nicht traf und er nun doch den Tag mit ihr verbringen könnte, wenn sie das wollte. Aber gleichzeitig tat Bunny ihm leid. Sie sah wirklich unglücklich aus. Außerdem machte sich Wut in ihm breit. Wut, dass dieser Typ sein Schätzchen so schlecht behandelte. Er selbst würde lieber sterben, als Bunny traurig zu machen. „Das tut mir leid.“, sagte er schließlich und meinte es auch so. „Das muss es nicht.“ Ein wehmütiger Ausdruck trat in ihre Augen. „Es ist nicht das erste Mal… Aber es macht mir nichts aus. Es ist wichtig, dass er Erfolg in seinem Job und seinem Studium hat.“ Sie hatte das Gefühl, dass sie Mamoru verteidigen musste und damit irgendwie auch sich selbst. Seiya schnaubte. Er wusste, dass es ihr sehr wohl etwas ausmachte. Er musste sie nur ansehen. Seine Abneigung gegen diesen Kerl wollte er aber lieber nicht zeigen. Er wusste, dass sie ihn liebte und dagegen hatte er keine Chance. Und so lange das so war, würde er sich nicht einmischen. Er würde immer für sie da sein, wenn sie ihn brauchte, ihr ein guter Freund sein. Er beschloss, dass es für sie das Beste wäre, wenn er sie ablenken konnte. Prompt setzte er sein typisches Grinsen auf und rückte ein Stückchen näher. „Dann hast du heute also doch Zeit für mich?“, fragte er schelmisch. Bunny wurde rot. Dass er sie immer so aus dem Konzept bringen musste! „Ich.. äh… Ich denke schon.“, antwortete sie schließlich verlegen und erntete dafür einen zufriedenen Blick von Seiya. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)