The Weakness In Me von Fhin (Seiya x Bunny) ================================================================================ Kapitel 51: When I look into your eyes I can see a love restrained ------------------------------------------------------------------ Ihr Herz raste noch immer. Nachdem sie der Kontrolle der Lehrer knapp entgangen waren, hatten sich die Mädchen erfolgreich auf ihr Zimmer zurückgeschlichen und lagen nun in ihren Futons. Die anderen flüsterten noch miteinander, doch Bunny beteiligte sich nicht an dem Gespräch. Ihre Gedanken waren ganz bei den Ereignissen des Abends. Sie hatte es tatsächlich getan. Sie hatte Seiya geküsst. Es war ein unschuldiger kleiner Kuss gewesen, sie hatte nicht einmal richtig seine Lippen getroffen. Es war ein Spiel gewesen. Aber dennoch… Es war Seiya, den sie geküsst hatte. Und nicht nur das. Als der Lehrer das Zimmer kontrolliert hatte, hatte Seiya sie gepackt und mit unter seine Decke gezogen. Sie hatte dicht an ihn gedrückt mit ihm in seinem Futon gelegen. Ihre Hände hatten an seiner harten Brust gelegen, genau wie ihre Wange. Sie hatte seine Wärme gespürt, hatte seinen Geruch eingeatmet. Allein bei dem Gedanken daran schoss ihr das Blut in die Wangen. Dass sie Gefühle für Seiya hatte, hatte sie sich längst eingestehen müssen. Aber erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst, dass sie sich auch körperlich wahnsinnig zu ihm hingezogen fühlte. Unfreiwillig musste sie an ihren kleinen Ausflug in den Wasserpark denken, als er so plötzlich in Badehose vor ihr gestanden hatte und sie den Blick kaum von ihm hatte losreißen können. Ja, ihr war damals aufgefallen, wie attraktiv er war. Doch damals war sie sich ihrer eigenen Gefühle noch nicht so bewusst gewesen. Ruckartig drehte sie sich auf die Seite und zog die Decke über ihren Kopf. „Hör auf, an so etwas zu denken!“, schalt sie sich selbst, bekam das Bild von Seiya jedoch nicht aus ihrem Kopf. „Hey Bunny“, flüsterte Minako und beugte sich zu ihrer Freundin rüber. Bunny, die die ganze Zeit über in ihre eigenen Gedanken vertieft gewesen war, hatte gar nicht mitbekommen, dass die anderen die Gespräche mittlerweile eingestellt hatten. „Ja?“, flüsterte sie zurück und war froh, dass Minako sie aus ihren Gedanken gerissen hatte. „Bist du mir böse?“, fragte Minako und klang ehrlich besorgt. Bunny riss die Decke nach unten und sah Minako entsetzt an. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte sie erschüttert. „Naja…“, erwiderte Minako etwas verhalten, „Weil ich doch… Weil du ihn meinetwegen küssen musstest…“ Sofort wurden Bunnys Wangen wieder heiß und sie erinnerte sich an das Gefühl, als ihre Lippen ihn berührten. „Ich… ich…“, stotterte Bunny verlegen, „Ich bin nicht böse…“ Minako lächelte leicht. „Ein Glück“, sagte sie und zögerte kurz, bevor sie weitersprach, „Ich wollte dich zu nichts zwingen, was du nicht möchtest… Aber… Weißt du, ich glaube, Seiya… würde gut zu dir passen.“ Bunny machte große Augen. „Es war doch nur Zufall, dass es Seiya war“, erinnerte sie Minako. Immerhin hätte sie auch vor jedem anderen stehen bleiben können, als sie sich mit verbundenen Augen im Kreis gedreht hatte. „Naja…“, druckste Minako herum, „Also… ehrlich gesagt, habe ich genau aufgepasst, wann ich ‚Stopp‘ sagen musste und… eigentlich bist du irgendwo zwischen Seiya und Makoto stehen geblieben, aber… Ich hab Seiya ein bisschen zur Seite gestoßen, damit du direkt vor ihm stehst.“ Bunny erinnerte sich, dass sie kurz ein dumpfes Geräusch gehört hatte. „Das war Absicht?“ Sie konnte es kaum glauben. „Bist du mir jetzt doch böse?“, fragte Minako nervös. „Ich…“ Bunny zögerte etwas. „Nein… Ich bin nicht böse. Ich… Mina, ich bin total durcheinander. Ich… hab ihn so wahnsinnig gern. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Ich möchte ihm nahe sein… Näher… immer näher… und gleichzeitig habe ich wahnsinnige Angst davor. Ich darf das nicht. Ich darf ihm nicht noch näher kommen. Es ist jetzt schon zu viel.“ „Bunny…“ Minako hasste es, ihre beste Freundin so leiden zu sehen. Sie rückte ein Stück näher an sie heran und legte den Arm um sie. „Du darfst deine Gefühle nicht so unterdrücken“, flüsterte sie, „Du leidest doch nur. Bitte… Du… Vielleicht muss das jetzt einfach sein. Vielleicht musstet du und Mamoru jetzt diese Beziehungspause einlegen, damit du deinen eigenen Gefühlen nachgehen kannst. Sonst wirst du doch niemals glücklich.“ „Aber ich kenne meine Zukunft doch schon…“, erwiderte Bunny wenig überzeugt, „Ich kann doch nicht einfach alles über den Haufen werfen.“ „…Ich weiß es nicht“, sagte Minako nach einem kurzen Zögern, „Ich sehe nur, wie unglücklich du bist. Ich sehe, wie viel Streit du mit Mamoru hast und wie unglücklich du dadurch die ganze Zeit bist. Und gleichzeitig sehe ich, wie sehr Seiya dich liebt. Er würde alles dafür tun, dass du glücklich bist. Und ich meine… du… du hast doch selbst gesagt, dass du Gefühle für ihn hast. Seiya ist wirklich ein toller Kerl.“ „Ich weiß“, gab Bunny sofort zu, „Ich weiß doch… Seiya ist wirklich toll. Ich hab nur so eine Mordsangst davor, was passiert, wenn ich mich wirklich auf ihn einlasse. Was passiert, wenn ich nicht mehr mit Mamoru zusammen bin? Was soll dann aus der Zukunft werden? Was ist mit Chibiusa? Ich meine, ich bin kein Genie, aber selbst ich weiß, dass sie nicht geboren werden kann, wenn ich mit einem anderen Mann zusammen bin.“ „Ach Bunny“, seufzte Minako verzweifelt, „Ich weiß, wie furchtbar das für dich sein muss… Ich wünschte, ich wüsste eine Lösung. Aber ich weiß keine… Ich möchte doch nur, dass du glücklich bist. Und… tut mir leid, dass ich das nochmal so sage… ich glaube einfach, dass du mit Seiya viel glücklicher wärst…“ Als ihre Freundin ihr nicht antwortete, drückte Minako sie einmal, bevor sie sich wieder ganz zurück auf ihren Futon rollte. „Danke, Mina“, flüsterte Bunny noch nach einer Weile. Auch sie wünschte, dass irgendjemand eine Lösung für sie hätte. Doch sie wusste, dass sie diese Entscheidung letztendlich selbst treffen musste. Sie konnte lange nicht einschlafen, aber sie merkte nicht, dass auch Minako, Ami und Makoto noch lange wach lagen, denn die beiden letzteren hatten das Gespräch zwischen ihr und Minako genau mitgehört und konnten nicht anders, als sich auch Gedanken um ihre Freundin zu machen. Auch Seiyas Gedanken drehten sich einzig und allein um das, was an diesem Abend passiert war. Er spürte noch genau das Herzklopfen, das er hatte, als Bunny etwas unsicher und mit verbundenen Augen auf ihn zugekommen war, nachdem Minako ihm einen Stoß verpasst hatte. Er hatte Bunny angesehen und genau gewusst, was als nächstes kommen würde. Noch nie in seinem Leben hatte er so eine nervöse Spannung verspürt. Erwartungsvoll, gleichzeitig ängstlich hatte er dagestanden und darauf gewartet, dass sie zu ihm kam. Er hatte sich stark zurückhalten müssen, um sie nicht plötzlich in seine Arme zu ziehen, sie an sich zu drücken und sie selbst zu küssen. Erst als sie direkt vor ihm stand und sich ihm sogar etwas entgegenstreckte, hatte er sich leicht zu ihr hinuntergebeugt. Er hatte die Hand zu einer Faust geballt, in der Hoffnung, so sein Zittern unterdrücken zu können. Und als sie dann tatsächlich ihre Lippen auf seine gelegt hatte, hätte er sich beinahe nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Er war schon dabei gewesen, seine Arme zu heben, um sie an sich zu drücken, als plötzlich dieser Tumult ausgebrochen war. Wenigstens hatte er schnell reagieren können und die hilflose Bunny mit sich in den Futon ziehen können. Und er hatte sich gewünscht, dieser Augenblick würde nie vorübergehen. Sie so eng an sich gedrückt zu haben, hatte sich einfach unglaublich angefühlt. Ihr schlanker, weicher Körper, ihre Wärme, ihr Atem, den er noch durch sein T-Shirt hatte spüren können. Er schämte sich dafür, aber es hatte ihn tatsächlich etwas erregt. Zum Glück war es nicht so weit gegangen, als dass sie davon etwas hätte mitbekommen können. Sonst hätte er ihr nie wieder in die Augen sehen können. „Morgen Schätzchen“, begrüßte Seiya sie am nächsten Morgen mit einem breiten Grinsen. Er hatte sie schon von weitem gesehen, als sie zusammen mit ihren Freundinnen in den Speisesaal zum Frühstück gekommen war. In dem Moment, als er sie gesehen hatte, hatte sein Herz verrücktgespielt. Die ganze Zeit, während die Mädchen sich ihre Tabletts holten, ihr Frühstück entgegen nahmen und dann zu ihnen herüberkamen, hatte er sich darauf vorbereitet und schließlich hatte er all seinen Mut zusammen genommen, um sie so zu begrüßen, als sei überhaupt nichts passiert und als hätte er nicht die halbe Nacht wach gelegen und an ihre weichen Lippen und ihren warmen Körper gedacht. „M-morgen“, erwiderte sie und lief schlagartig rot an, während sie sich schnell hinsetzte. Seiyas Herz machte einen Hüpfer. Sie war so unglaublich süß. „Gut geschlafen?“, fragte er beinahe beiläufig. „Ähm…“, druckste Bunny herum, „Es geht. Ist so ungewohnt hier… U-und du?“ „Genauso, würde ich sagen“, erwiderte er zwinkernd. Sie schien nicht so recht zu wissen, was sie sagen sollte, schenkte ihm nur ein kleines Lächeln und fing dann an zu essen. Sie war sichtlich nervös. Sein sorgfältig zurechtgelegtes Grinsen verrutschte etwas. Was, wenn sie es ihm übel nahm, dass er sie mit in seinen Futon gezogen hatte? Was, wenn sie es gehasst hatte, ihn küssen zu müssen? Was, wenn sie doch etwas von seiner Erregung mitbekommen hatte? Nein, das war unmöglich. Oder? So weit war es nicht gegangen. Er bemerkte gar nicht, dass er wie erstarrt war, während ihm gefühlt 1000 schlimme Gedanken durch den Kopf gingen. „Alles in Ordnung?“, fragte Bunny schließlich mit gerunzelter Stirn, „Du bist etwas blass.“ „Hah…?“, machte Seiya verdutzt, „Nein, alles in Ordnung.“ „Bist du sicher?“, hakte sie nach und sah ihn besorgt an, „Wenn es dir nicht gut geht, solltest du dich vielleicht nochmal hinlegen? Soll ich den Lehrern Bescheid sagen?“ Sie war schon dabei, aufzustehen, doch Seiya legte schnell seine Hand auf ihre. „Nein“, sagte er schnell, „Nein, Schätzchen, ist schon gut. Mit mir ist alles okay.“ Sie ließ sich zurück auf ihren Stuhl sinken. „Bist du dir sicher?“, hakte sie nochmal nach. „Ganz sicher“, antwortete er lächelnd, „Danke, dass du dir Sorgen um mich machst.“ „Ist doch selbstverständlich“, murmelte sie verlegen, bevor sie ihm nochmal direkt ins Gesicht sah, „Du siehst auch schon wieder besser aus.“ Kein Wunder, dachte sich Seiya. Spätestens seit er ihre Hand berührte, war sie Farbe in sein Gesicht zurückgekehrt. „Danke“, sagte er grinsend und drückte kurz ihre Hand. Er sollte wirklich aufhören, sich gleich wegen allem immer so verrückt zu machen. „Hey Minako“, sagte Makoto, als sie endlich einen passenden Augenblick gefunden hatte. Sie waren gerade wieder mit der ganzen Klasse auf Besichtigungstour und Bunny war einige Meter von ihnen entfernt. „Was gibt’s?“, fragte Minako ausgelassen und sah, dass nicht nur Makoto, sondern auch Ami auf sie zukam. „Sag mal…“, setzte Makoto an, „Wir haben letzte Nacht euer Gespräch mitgehört…“ „Oh“, machte Minako, obwohl sie es sich schon beinahe gedacht hatte. „Bist du wirklich der Meinung, dass Seiya besser zu Bunny passt als Mamoru?“, fragte Makoto schließlich. „Ja, bin ich“, antwortete Minako ernst und aufrichtig. „Dann sind wir wohl einer Meinung“, sagte nun Ami. Minako sah die beiden erstaunt an. „Ehrlich?“, hakte sie nach. „Ja“, bestätigte Makoto. „Naja, ich dachte immer, dass Mamoru und Bunny unzertrennlich zusammengehören, aber… in letzter Zeit bin ich mir da wirklich nicht mehr so sicher.“ „Ich möchte nur, dass Bunny glücklich ist“, fuhr Ami fort, „Und ich habe ihr ja auch schon gesagt, dass ich sie unterstütze, egal wie sie sich entscheidet. Aber ehrlich gesagt… in letzter Zeit… mir gefällt das nicht sonderlich, aber Mamoru verhält sich in letzter Zeit wirklich… wie… wie soll ich sagen?“ „Wie ein Volltrottel?“, schlug Minako vor, was einen entsetzten Blick auf Amis Gesicht zauberte. „Naja…“, stotterte sie… „Irgendwie.. ja…“ „Minako…“, mischte Makoto sich ein, „Du hast was von einer Beziehungspause gesagt… Was meinst du damit?“ Erst jetzt wurde Minako bewusst, dass Makoto und Ami natürlich auch den Teil mitgehört hatten. „Ah…es… es tut mir leid“, druckste Minako herum, „Ähm… also… eigentlich wollte Bunny nicht, dass jeder davon weiß. Also… Es sieht so aus, als würden sie und Mamoru grad eine kleine Beziehungspause einlegen, also… weil sie sich ja im Moment so viel streiten und so…“ Ami und Makoto sahen sich an. Es schien, als hätte Bunny in letzter Zeit sehr vieles, was sie nicht einfach so erzählte. Makoto seufzte. „Sie hätte es uns ruhig erzählen können.“ „Ich glaube, es fällt ihr einfach unheimlich schwer, darüber zu reden“, versuchte Minako Bunny zu verteidigen, „Und ich habe, glaube ich, einfach von allem am meisten mitbekommen. Ganz zufällig. Naja, und weil ich mit Yaten darüber rede.“ „Seit wann machen sie denn schon diese Beziehungspause?“, fragte Ami. „Nicht lange“, erwiderte Minako, „Erst seit ein paar Tagen.“ „Vielleicht ist das wirklich gut so“, überlegte Ami, „Dann kann Bunny mal die Zeit nutzen, um einen klaren Kopf zu bekommen und über alles nachzudenken. Vielleicht fällt ihr die Entscheidung dann leichter.“ „Ich weiß nicht“, zweifelte Makoto, „Ich glaube, das dreht sich alles im Kreis. Sie kann sich nicht dazu durchringen, sich für Seiya zu entscheiden, weil sie Angst um Chibiusa hat. Aber sie merkt immer deutlicher, dass sie mit Mamoru nicht glücklich ist und dass sie sich wirklich in Seiya verliebt hat.“ Die drei seufzten. „Ich wünschte so sehr, ich könnte ihr helfen“, bedauerte Minako. Ihr Blick fiel auf Bunny, die einige Meter vor ihnen neben Seiya lief und lachte. „Sie sieht so glücklich aus, wenn sie mit ihm zusammen ist“, stellte Makoto fest. „Und er auch“, fügte Ami hinzu, „So habe ich Mamoru noch nie gesehen.“ „Mamoru ist halt ganz anders als Seiya“, sagte Makoto, „Er und Bunny sind so unterschiedlich. Ich glaube mittlerweile wirklich, dass Seiya einfach… besser zu ihr passt. Bunny braucht jemanden, mit dem sie lachen kann.“ „Und jemanden, der immer für sie da ist“, fügte Ami hinzu. „Jemanden, der sie einfach nur glücklich macht“, schloss Minako. Sie waren sich einig, dass dieser jemand Seiya war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)