The Weakness In Me von Fhin (Seiya x Bunny) ================================================================================ Kapitel 31: I wanna kiss you, but I want it too much ---------------------------------------------------- Bunny blickte starr auf die Kinoleinwand, auf der der Abspann lief. Sie hatte vom Ende des Films kaum etwas mitbekommen. Eigentlich hatte sie schon ab der Hälfte etwa kaum noch etwas mitbekommen. Seit Seiya seine Hand auf ihre gelegt hatte, hatte ihre Konzentrationsfähigkeit drastisch nachgelassen. Sie hatte nicht gewusst, wie sie darauf reagieren sollte. Sie wusste, dass sie es nicht zulassen sollte, dass er ihre Hand hielt. Aber das Klopfen ihres Herzens und die Hitze, die sie durchströmte, verrieten, dass es ihr trotzdem gefiel. Doch langsam wurde sie wieder nervös. Der Film war vorbei. Gleich würde das Licht wieder angehen. Und dann? Würde er seine Hand vorher wegnehmen? Sie wollte nicht, dass einer von den anderen etwas davon mitbekam. Und wie sollte sie sich jetzt nur Seiya gegenüber verhalten? Sie spürte, wie er kurz ihre Hand drückte und seine Hand dann von ihrer wegzog. Nur wenige Augenblicke später ging das Licht an. Bunny spürte, dass sie rot sein musste. Sie schielte kurz auf Seiya, doch er sah sie nicht an. Dennoch konnte sie auch auf seinen Wangen einen leichten Rotschimmer erkennen. „Das war doch ein toller Film, oder?“, fragte Minako strahlend, als sie den Kinosaal verlassen hatten. „Hmpf!“, machte Yaten nur, der immer noch schmollte, dass sie einen Liebesfilm gucken mussten. Dass er ihn gar nicht mal so schlecht fand, würde er niemals zugeben. „Ich fand den Film toll!“, stimmte Rei aber zu und hatte einen schwärmerischen Ausdruck in ihren Augen. „Ich auch.“, bestätigte Makoto sofort. „Wie fandst du ihn, Bunny?“, wendete sich Minako gut gelaunt an ihre Freundin. „Äh…“, stotterte Bunny etwas. Sie hatte ja von dem Film bestenfalls die erste Hälfte so richtig mitbekommen. „G-gut…“ Minako schaute etwas skeptisch, als Bunny so vor sich hin stotterte und rot wurde, sagte aber nichts weiter dazu. „Und die Herren?“, fragte sie stattdessen weiter und sah besonders Seiya und Taiki an, da Yaten ja seine Meinung quasi schon geäußert hatte. „Ja, war ganz gut.“, antwortete Seiya. Von Taikis Antwort bekam Bunny gar nichts mehr mit. Sie hatte Seiya kurz angesehen, der locker auf Minakos Frage hatte antworten können. Ganz anders als sie. War er nicht nervös gewesen? Hatte er sich noch auf den Film konzentrieren können? War es nur sie gewesen, die so aus der Bahn geworfen worden war? Seiya konnte es immer noch nicht fassen. Er hatte tatsächlich bis zum Ende ihre Hand gehalten. Er hatte vom Film wirklich gar nichts mitbekommen. Er war froh, dass Minako nur danach gefragt hatte, wie ihm der Film gefallen hatte und nicht WAS an diesem Film ihm gefallen hatte, denn er hätte nicht eine Szene nennen können. Immer wieder schielte er auf Bunny, die, seitdem sie den Kinosaal verlassen hatten, kaum etwas gesagt hatte. Doch er traute sich nicht, sie direkt anzusehen oder anzusprechen. Nicht vor den anderen. Wie wünschte er sich, er könnte jetzt mit ihr alleine sein. Nein, was er sich wirklich wünschte, war, dass sie ein offizielles Paar sein könnten, denn dann hätte jeder mitbekommen dürfen, dass er ihre Hand hielt. Er könnte sie sogar vor allen küssen und es würde niemanden stören. Bei diesem Gedanken schoss ihm die Röte wieder in die Wangen. Ein Stoß in die Seite holte ihn in die Realität zurück. „Reiß dich mal zusammen.“, forderte Yaten mit einem gespielt grimmigen Gesichtsausdruck. „Was?“, fragte Seiya ehrlich verwirrt nach. „Bei dem Gesichtsausdruck, den du gerade hattest, ist es echt kein Geheimnis, woran du gedacht hast.“ Mit schreckensgeweiteten Augen sah Seiya sich schnell um, um zu schauen, ob das grad jemand mitbekommen hatte. Glücklicherweise waren er und Yaten ein wenig abseits von den anderen und es schien niemand gehört zu haben. „Ich kann doch auch nichts dagegen machen.“, erklärte Seiya im Flüsterton. „Hat es dich wenigstens glücklich gemacht, ihre Hand zu halten?“, fragte Yaten nun mit einem überlegenen Grinsen, jedoch kein bisschen leiser als zuvor. Seiya wurde rot. „Das hast du gesehen??“, fragte er geschockt. „Wenn Minako mich nicht angestoßen hätte und mich drauf aufmerksam gemacht hätte, hätte ich’s nicht gesehen.“, erklärte Yaten und grinste dann. „Hat sie aber.“ Seiya vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Oh nein.“, murmelte er. „Was denn?“, hakte Yaten nach. „Ist ja nicht so, als wüsste niemand von deinen Gefühlen für sie.“ „Ja schon.“, gab Seiya zu und sah mit einem leicht gequälten Gesichtsausdruck wieder auf. „Aber ich wollte trotzdem nicht, dass das jemand sieht.“ „Wieso nicht?“, fragte Yaten weiter. „Na, weil…!“, begann Seiya. „Keine Ahnung! Bunny und ich sind kein Paar und sie hat auch noch einen Freund. Mir ist es eigentlich egal, was alle von mir denken, aber was werden ihre Freundinnen von IHR denken? Ich war es zwar, der seine Hand auf ihre gelegt hat, aber sie hat sie immerhin nicht weggezogen!“ „Und? Macht dich das nicht glücklich?“ Yaten schien ihn provozieren zu wollen. „Doch!“, antwortete Seiya sofort. „Natürlich macht mich das glücklich. Allein das ist mehr, als ich mir je zu erträumen gewagt habe.“ „Echt?“ Yaten konnte ein Kichern nicht unterdrücken. „Allein das?“ „Klappe.“, forderte Seiya verlegen. „Du hast ja keine Ahnung, wie das ist.“ „Stimmt.“, gab Yaten ihm recht. „Ich habe keine Ahnung. Aber jetzt mal ernsthaft. Bunny hat ihre Hand nicht weggezogen! Wenn ihr das unangenehm gewesen wäre, hätte sie das doch gemacht, oder?“ Seiya zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht…“, antwortete er unsicher. „Vielleicht wollte sie nur meine Gefühle nicht verletzen. Sie weiß schließlich, wie ich für sie empfinde.“ „Quatsch.“, widersprach Yaten. „Früher hat sie auch immer gegen alles protestiert, was du gemacht hast.“ „Ja…“, stimmte Seiya zu und dachte an früher. „Aber damals war auch irgendwie alles noch anders.“ „Inwiefern?“, hakte Yaten nach. „Es… es war einfach anders.“ Seiya suchte nach Worten. „Ich hätte damals selbst nicht geglaubt, dass es mir irgendwann einmal so ernst mit ihr werden würde. Am Anfang war das alles nur ein Spiel. Ein Flirt. Aber dann habe ich mich Hals über Kopf in sie verliebt, bevor ich es selbst überhaupt gemerkt habe. Und als es mir klar wurde… konnte ich einfach nicht mehr zurück. Ich kann jetzt nicht mehr mit ihr so umgehen wie früher. Und ich glaube, das merkt sie. Weißt du… als wir wieder zur Erde gekommen sind, habe ich mir ganz fest vorgenommen, dass es in Ordnung für mich ist, dass wir nur Freunde sind und ich habe alles getan, um meine Gefühle zu verbergen oder zumindest nur als Witz abzutun. Aber das ging nicht lange gut. Schon nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass es für mich unmöglich ist, nur freundschaftliche Gefühle für sie zu haben. Und ich schaffe es einfach nicht, meine richtigen Gefühle die ganze Zeit zu unterdrücken. Ich will es, aber ich kann es nicht.“ „Und was willst du jetzt machen?“, fragte Yaten. „Willst du sie verbergen oder sie ihr offen zeigen und um sie kämpfen?“ Seiya zögerte etwas, bevor er antwortete. „Mein Kopf sagt mir, dass ich sie verbergen sollte.“, sagte er schließlich. „Aber mein Herz will, dass ich um sie kämpfe.“ Yaten grinste. „Du warst noch nie so der Kopfmensch.“, sagte er zufrieden. „Wo sind denn Yaten und Seiya?“, fragte Rei, die die beiden Jungen nicht finden konnte. Die anderen blickten sich um. „Waren sie nicht eben noch hinter uns?“, fragte Makoto, die die beiden auch nirgends entdecken konnte. „Haben wir sie etwa verloren?“ Minako konnte es kaum fassen, dass sie tatsächlich Yaten so aus den Augen gelassen hatte, dass er verschwinden konnte. „Ruf mal jemand an.“, schlug Rei vor. „Ich hab mein Handy nicht dabei.“, erklärte Taiki, den die Mädchen sofort angesehen hatten. „Ich auch nicht.“, sagte Minako. „Ähm…“, machte Bunny. „Ich hab meins dabei.“ Sie zog ihr Handy aus der Tasche und suchte nach Seiyas Nummer. Wenn sie Yatens Nummer gehabt hätte, hätte sie in diesem Moment wohl lieber ihn angerufen. Aber sie hatte nur die Nummern von den Mädchen, Seiya und Mamoru. Nachdem sie auf den grünen Hörer gedrückt hatte, hielt sie sich das Handy ans Ohr. Es klingelte. „Schätzchen?“, hörte sie nach kurzer Zeit Seiyas Stimme. „Ja…“, antwortete Bunny leicht verlegen. „Ähm… wo seid ihr denn?“ „Sorry.“, sagte Seiya. „Wir haben euch irgendwie aus den Augen verloren. Ich ähm… warte mal…“ Sie konnte Stimmen im Hintergrund hören, verstand aber nicht, was sie sagten. „Hallo Bunny?“, hörte sie plötzlich Yatens Stimme. „Äh… ja?“, antwortete sie verwirrt. „Kannst du mir mal Minako geben?“, fragte er. Nun gänzlich verwirrt gab Bunny das Handy an Minako weiter, die sie kurz fragend ansah, es dann jedoch annahm. „Hallo?“, sagte Minako, bevor sich ihre Miene erhellte. „Yaten!“, rief sie freudig überrascht aus. Sie sagte eine Weile gar nichts, schien aber konzentriert zuzuhören. „Ja…“, machte sie zwischendurch. „Ja. Okay. Ja, wir kommen. Bis gleich!“ Sie legte auf und gab Bunny das Handy zurück. „Und?“, fragte Rei neugierig. „Bunny und ich holen die Jungs ab.“, verkündete Minako und ergriff Bunnys Hand. „Hä?“, machte Bunny verwirrt und auch die anderen verstanden ganz offensichtlich nicht, was das Ganze sollte. „Komm einfach.“, forderte Minako und zog Bunny mit sich, wobei sie Rei, Makoto, Ami und Taiki verwirrt zurückließ. Bunny wurde einige Minuten lang von Minako durch die Straßen gezogen, ohne dass auch nur eine ihrer Fragen beantwortet wurde. Sie hatte wirklich keine Ahnung, was hier los war. „Da sind sie!“, rief Minako schließlich aus, die Yaten und Seiya etwas abgelegen in einem kleinen Park entdeckt hatte. Bunny spürte sofort, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte, als sie Seiya sah, der dort an die Lehne einer Parkbank gelehnt stand, die Hände in den Hosentaschen, beleuchtet von dem Licht einer Straßenlaterne. „Da sind wir.“, verkündete Minako, als sie schließlich bei den beiden angekommen waren. „Gut.“, antwortete Yaten und stand von der Parkbank auf, an die Seiya gelehnt war. „Dann lass uns gehen, Minako.“ Bunny sah ihn und Minako fragend an. Wie jetzt? Nur er und Minako wollten gehen? Wollten die beiden sie etwa mit Seiya alleine lassen? Sie warf einen kurzen Blick auf ihn, doch er sah nur auf den Boden und sagte nichts. „Bis später, Bunny!“, sagte Minako noch und zwinkerte ihr einmal zu, bevor sie mit Yaten davon schritt und sie tatsächlich mit Seiya alleine ließ. Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Was soll das denn?“, fragte sie, bemüht sich ihre Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. Endlich regte sich Seiya etwas. „Yaten hielt es für eine gute Idee, uns alleine zu lassen.“, erklärte er mit rauer Stimme. Fragend sah Bunny ihn an. Seine Wangen waren gerötet und er blickte nicht sie, sondern den Boden vor ihr an. Seine Hände hatte er noch immer in den Hosentaschen und sie konnte erkennen, dass er sie wohl zu Fäusten geballt haben musste. „Ähm…“, räusperte er sich etwas. „Schätzchen… Kann… kann ich kurz mit dir reden?“ „Klar.“, bestätigte Bunny sofort, die innerlich immer nervöser wurde. Seiya holte tief Luft. „Du… weißt ja, dass ich schon seit… seit damals in dich… verliebt bin.“, begann er. Bunny wagte es kaum noch, zu atmen. Was kam jetzt? Ihr Herz klopfte nervös gegen ihre Brust. „Ich meine, ich weiß… ich wusste auch damals schon, dass du… dass du einen Freund hast. Und nachdem mir klar geworden ist, was euch verbindet… wer ihr eigentlich seid… habe ich schnell erkannt, dass ich keine Chance bei dir habe.“ Bunny spürte einen kleinen Stich. „Als wir wieder auf die Erde gekommen sind, da habe ich mir ganz fest vorgenommen, dass es genug für mich ist, wenn wir nur Freunde sind. Ich hab gedacht, solange du glücklich bist, reicht das für mich. Ich wollte meine Gefühle für dich unterdrücken. Das wollte ich wirklich. Aber… ich hab gemerkt, dass ich das einfach nicht kann. Ich kann nicht so tun, als hätte ich keine Gefühle für dich… Und je länger wir zusammen sind, desto weniger kann ich meine Gefühle für dich kontrollieren.“ Bunny hatte Angst vor dem, was nun kam. Sie unterdrückte ein Zittern und sah ihn atemlos an. „Ich…“, räusperte Seiya sich und legte verlegen die Hand in seinen Nacken. „Ich will nicht mehr einfach nur mit dir befreundet sein. Ich will mehr als nur Freundschaft. Ich will mit dir zusammen sein, ich will dich küssen, dich berühren…“ Er senkte verlegen den Blick. Seine Wangen waren deutlich gerötet und seine Hand lag immer noch in seinem Nacken. Bunny sah ihn an. Sie wusste, dass auch ihre Wangen rot waren. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie spürte nur ihr rasendes Herz und merkte, dass ihre Knie wackelig wurden. Endlich sah Seiya wieder auf. „Ich… ich weiß, dass ich das alles nicht sagen sollte.“, fuhr er schließlich mit belegter Stimme fort. „Ich weiß, dass du deinen Freund hast… Und dass du ein vorherbestimmtes Schicksal hast… Ich weiß auch, dass es vermutlich gar nichts bringt, dir das hier alles zu sagen, aber… wenn du… auch nur ein bisschen… nur einen Funken… für mich empfindest… dann bitte… lass mich um dich kämpfen.“ Bunny musste schlucken. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie wusste immer noch nicht, was sie sagen sollte. Sie unterdrückte das Verlangen, ihm um den Hals zu fallen. Sie durfte ihm nicht zu viel Hoffnung machen. Sie durfte ihm nicht sagen, dass sie in ihn verliebt war. Sie konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen, doch sie konnte nichts sagen. Erneut senkte er den Blick, bevor er einmal tief Luft holte und sie dann wieder ansah. Langsam kam er ihr näher. Er legte eine Hand an ihre Wange und die andere an ihre Taille. Sie hielt den Atem an, unfähig irgendetwas zu tun. „Ich liebe dich, Schätzchen.“, sagte er ernst, bevor er sich langsam zu ihr herunterbeugte und sie etwas näher an sich heranzog. Er lehnte seine Stirn an ihre. „Ich liebe dich so sehr.“ Er strich ihr über die Wange, bevor er seine Lippen auf ihre legte und sie küsste. Bunny stockte der Atem. Passierte das gerade wirklich? Er… küsste sie? Seiya? Sie schloss automatisch die Augen. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte sich gegen diesen Kuss nicht wehren können. Vorsichtig öffnete er seine Lippen und seine Zunge tastete sich langsam vor. Bunny bekam wackelige Knie, doch ohne dass sie es wirklich kontrollieren konnte, begann sie, den Kuss zu erwidern. Sie legte die Arme um ihn und versank für diesen einen wunderbaren Augenblick in einem Kuss, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)