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Journey to Evolution

Mit jedem Schritt wirst du stärker
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir so leid, dass ich euch wirklich jahrelang habe warten lassen, aber nun geht es endlich, endlich weiter! Ich brauche momentan einfach das Schreiben wieder, so ging es mir lange nicht mehr.
Dieses Kapitel ist recht kurz, da ich an der Stelle einen guten Schnitt machen konnte, aber es wird bald weitergehen, das verspreche ich. So langsam geht es auch auf das Ende zu. Komplett anzeigen

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Icognito

„Wo sind wir hier?“, fragte Lily, rappelte sich auf und rieb sich die leicht schmerzende Stirn und tastete nach ihrer Schwester und ihren Pokémon. Um sie herum war es schwarz, doch die Dunkelheit fühlte sich unnatürlich an. Die Atmosphäre war drückender als zuvor, aber trotzdem fröstelte Lily und rieb sich erfolglos über die Arme, um ihre Gänsehaut zu vertreiben. Zumindest hatte sie sonst keine Schmerzen, und auch der Rest ihrer Gruppe schien zwar leicht benommen, aber unverletzt zu sein. Voltilamm war so aufgeregt, dass sein Fell mit Elektrizität knisterte, und Girafarig drängte sich näher an die Töchter seiner Besitzerin und stupste sie mit dem Kopf immer wieder an, bis sie an eine Wand stießen. Gleichzeitig schien es Voltilamm in seinen Ball zurückbefördern zu wollen.

„Ich bin mir nicht sicher.“ Rose fuhr vorsichtig mit den Fingern an dem kühlen Stein entlang. „Der Blitz muss irgendetwas ausgelöst und uns in eine andere Kammer befördert haben. Und wenn ich Girafarigs Verhalten richtig interpretiere, gibt es hier etwas, das mit der Sache zu tun hat. Vielleicht hat Mum es damals auch Blitz einsetzen lassen, um sich die Arbeit zu erleichtern, und ist in dieser Kammer gelandet.“

Lily rief ihr zitterndes Voltilamm zurück in seinen Ball und rückte näher an ihre Schwester. „Girafarig scheint jedenfalls zu wollen, dass wir keine Blitzattacke mehr einsetzen. Zum Glück hatte ich die Taschenlampe, die du mir damals eingepackt hast, noch dabei.“ Sie knipste die Lampe, die sie oben kurzzeitig wieder in der Tasche verstaut hatte, erneut an. Kurz darauf bekam sie den Schreck ihres Lebens.

Um sie herum schwirrten unzählige schwarze Gestalten in der Luft. Alle waren in etwa einen halben Meter groß und stellten jeweils einen Buchstaben dar. Jedes der Pokémon hatte nur ein großes, rundes Auge, dessen in der Dunkelheit gut sichtbares Weiß nur eine kleine schwarze Pupille zeigte. Lily fühlte sich, als wäre sie inmitten einer gruseligen Buchstabensuppe gelandet.

„Icognito...“, flüsterte Rose und zog Lily näher an sich heran.

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Lily so leise sie konnte, um die näherkommenden Pokémon weder noch mehr aufzuschrecken noch ihre eigene Angst deutlich zu machen. Keine ihrer beiden Absichten schien jedoch erfolgreich, da die Icognito immer aufgeregter zu wirken schienen und sie selbst ebenfalls mehr und mehr in Panik geriet.

Sie spürte, wie sich Rose' Brustkorb stark hob und senkte, als würde sie tief ein- und ausatmen. „Wir müssen ruhig bleiben. Ich glaube, sie können unsere Gefühle lesen.“

Lily versuchte, sich an den Atemzügen ihrer Schwester zu orientieren, und merkte, wie ihre Panik langsam geringer wurde. Sie war nicht allein, und wenn sie sich recht erinnerte, hatten Icognito genau so viel Angst vor Menschen. „Vielleicht haben wir sie aus dem Schlaf gerissen oder so.“ Sie kramte in ihrem Gedächtnis nach Wissen aus ihren Lehrbüchern und dem, was ihre Mutter früher erzählt hatte. Demnach waren Icognito scheue Pokémon, die den Kontakt zu Menschen mieden, weshalb wenig über sie bekannt war. Wie auch Rose erinnerte sie sich daran, dass Icognito nach dem bisherigen Stand der Forschung in der Lage zu sein schienen, die Gefühle von Menschen zu erkennen und untereinander mit einer Art Telepathie zu kommunizieren. Obwohl die einzige Attacke, die sie beherrschten, Kraftreserve war, waren sie in der Herde durchaus gefährliche Gegner, da sie dadurch gegen viele Pokémon-Typen effektiv angreifen konnten. Wenn sie überlegte, dass die Pokémon sonst an dunklen Orten wie diesem lebten, schien es durchaus plausibel, dass ein Blitz sie aufschrecken würde.

Rose entfernte sich ein Stück von ihr, um Psianas Pokéball aus ihrer Hosentasche zu holen, und auch Lily ließ Evoli und Endivie wieder aus ihren Bällen, in die sie sie vor Betreten der Ruinen vorsichtshalber zurückgerufen hatte. „Ich glaube auch, dass sie nicht von Natur aus aggressiv sind. Am besten stärken wir erst einmal unsere Verteidigung und sehen, was die Icognito tun. Psiana, bereite dich schon einmal mit Gedankengut vor, ja?“

Während Psiana entschlossen nickte und zusammen mit Girafarig Position einnahm, überlegte Lily, was ihre Pokémon tun könnten. Besonders stark waren sie nicht, aber vielleicht konnten sie die Buchstabensuppe ablenken oder beruhigen? Sie befahl Evoli leise, Schutzschild einzusetzen, womit sie zumindest fürs Erste geschützt wären, falls die Icognito plötzlich angreifen sollten, aber auf Dauer war das keine Lösung. Attacken, die auf Evolis Niedlichkeit setzten, würden die Icognito wohl ebenfalls nicht von einem Angriff abhalten, falls das ihr Ziel war. Vielleicht sollte sie ihnen mit einem Sandwirbel die Sicht nehmen, doch wenn sie dann in Panik gerieten und ziellos angriffen, hatten sie nichts gewonnen. Sie beugte sich zu Endivie hinunter, welches sich ängstlich an ihr Bein drückte. „Ist alles in Ordnung? Willst du zurück in den Ball?“ Das kleine Pokémon blickte sie mit großen Augen an, schüttelte dann jedoch den Kopf und stellte sich neben Evoli vor Lily auf. „Danke, Endivie“, meinte das Mädchen gerührt. „Meinst du, du kannst einen beruhigenden Duft aus deinem Blatt abgeben?“ Endivie nickte, drehte vorsichtig sein Blatt und wenig später waberte ein entspannender Duft durch den Raum.

„Guter Einfall“, lobte Rose. „Denk daran, wenn alle Stricke reißen, kann Gardevoir immer noch Hilfe holen.“ Ihr zweites Pokémon war in der oberen Kammer verblieben und würde die Verbindung zwischen ihnen und ihren Freunden halten. Die beiden Schwestern waren sich allerdings einig, dass dies ihre allerletzte Notlösung sein musste.

„Aber wie kommen wir denn jetzt weiter und finden Mum?“ Wenn die Icognito angreifen wollten, wünschte sich Lily fast, dass sie es bald taten, damit sie es hinter sich hatten.

„Vielleicht können wir mit ihnen reden“, schlug Rose vor. Sie griff nach Lilys Hand und drückte sie fest, bevor sie sich an die Icognito-Herde wandte. „Hallo. Ich bin Rose und das hier ist meine Schwester Lily. Könnt ihr mich verstehen?“

Die Pokémon hielten für einen Moment in ihren Bewegungen inne und schienen ihnen aufmerksam zuzuhören, allerdings war Lily immer noch nicht ganz wohl bei der Sache. Ein Icognito schwebte ziemlich nah an sie heran, weshalb sie erkennen konnte, dass es keinen Buchstaben darstellte, sondern ein Fragezeichen. Sein einziges Auge schien Lily eingehend zu betrachten, bevor es sich wieder zu seinen Kameraden umdrehte. Sowohl Lily als auch Rose hielten für einen Moment die Luft an und standen mucksmäuschenstill, als sie die Reaktion der Herde abwarteten. Dann begannen die Icognito plötzlich zu leuchten, als sich die Dimension um sie herum verzerrte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kalliope
2016-04-27T10:20:29+00:00 27.04.2016 12:20
Ein schönes Übergangskapitel :) Es ist natürlich kurz (was aber nicht weiter stört) und es passiert nicht viel, aber wenn du sonst keinen guten Schnitt setzen konntest, ist das vollkommen in Ordnung. Ich freue mich, dass es weiter geht und wir bald erfahren können, was mit Lilys Mutter wirklich passiert ist :)
Antwort von:  Yurippe
27.04.2016 20:10
Vielen Dank! :)
Von:  fahnm
2016-04-24T17:19:21+00:00 24.04.2016 19:19
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Yurippe
24.04.2016 19:37
Vielen Dank! :) Was hat dir gefallen?
Von:  yazumi-chan
2016-04-24T17:08:38+00:00 24.04.2016 19:08
Ich muss ja gestehen, ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass noch ein Kapitel kommt, um so schöner, dass du es wieder aufgegriffen hast :) Ich frage mich jetzt doch, warum Lily überhaupt den Blitz benutzt hat, wenn sie eine Taschenlampe besitzt, aber vielleicht hat sie so weit auch gar nicht gedacht xD Jedenfalls bin ich gespannt, was jetzt kommt. Eine andere Dimension klingt ja schon ziemlich heftig.
Antwort von:  Yurippe
24.04.2016 19:37
Na ja, ein Blitz reicht ja doch etwas weiter als eine Taschenlampe, oder?
Ich hatte immer vor, die Fanfic zu beenden, und bin einfach nie dazu gekommen. Aber dieses Jahr wird sie endlich ihr Ende finden, das schwöre ich. >______<


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